DE3801889C2 - - Google Patents
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- G01B—MEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
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- G01B11/24—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring contours or curvatures
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vermes
sung von Brillengläsern mit wenigstens einer asphärischen,
nicht rotationssymmetrischen Begrenzungsfläche.
Die genaue Vermessung von Brillengläsern mit wenigstens
einer asphärischen, nicht rotationssymmetrischen Begren
zungsfläche, also beispielsweise von sog. progressiven
Brillengläsern, ist u. a. für die laufende Kontrolle der
Fertigung von großer Bedeutung. Gegenwärtig sind hierzu
Meßverfahren im Gebrauch, bei denen die asphärische Be
grenzungsfläche mit einem Tastkörper bzw. Stichel oder
dgl. punktweise abgetastet wird. Aus dem so gewonnenen
Pfeilhöhen-Gitternetz wird dann mit Hilfe eines Rechners
der genaue Verlauf der asphärischen Fläche berechnet.
Die bekannten taktilen Meßverfahren bzw. die bekannten
Meßmaschinen zur Durchführung dieser Verfahren, die die zu
vermessende Fläche punktweise abtasten, haben den Nach
teil, daß die Vermessung einer Fläche eine vergleichsweise
lange Zeit in Anspruch nimmt. Dies verhindert z. B. die
Aufnahme einer 100%-Stichprobe während der Fertigung, so
daß Fertigungsfehler, wie sie beispielsweise durch beschä
digte Fräser oder dgl. entstehen können, u. U. erst spät
erkannt werden.
Ferner ist es aus der DE 30 48 558 A1 bekannt, die Topo
graphie einer Kontaktlinse mittels eines Schattenbildes zu
bestimmen. Dieses Verfahren ist jedoch bei nicht rota
tionssymmetrischen Brillengläsern nicht anwendbar.
Weiterhin ist es aus der DE 31 36 993 A1 bekannt, das
Oberflächenprofil eines Gegenstandes, der insbesondere
eine asphärische rotationssymmetrische Linse sein kann,
durch ein Auflichtinterferogramm zu bestimmen, wobei als
Referenzkörper eine sphärische Fläche verwendet wird. Die
Verwendung einer sphärischen Fläche als Referenzkörper zur
Vermessung beispielsweise eines progressiven Brillenglases
scheidet jedoch aus, da sich Interferogramme mit einer
Ordnung ergeben würden, die nicht mehr auswertbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Vermessung von Brillengläsern mit wenigstens einer
asphärischen, nicht rotationssymmetrischen Begrenzungs
fläche anzugeben, die die Vermessung dieser Begrenzungs
fläche in sehr kurzen Zeitspannen ermöglicht; dabei soll
das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zum problemlo
sen Einsatz im Prüffeld geeignet sein.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, zur Vermessung
von Brillengläsern mit asphärischen Begrenzungsflächen
interferometrische Verfahren einzusetzen.
Überraschenderweise sind derartige interferometrische Ver
fahren, die ansonsten in der optischen Meßtechnik Standard
sind, zur Vermessung von asphärischen Brillengläsern bis
lang nicht in Betracht gezogen worden. Die Ursache hierfür
dürfte sein, daß die auf dem einschlägigen Gebiet tätigen
Fachleute interferometrische Meßverfahren nicht in Be
tracht gezogen haben, da es vergleichsweise sehr schwierig
ist, Referenzkörper mit einer Herstellgenauigkeit anzufer
tigen, bei denen Soll/Ist-Abweichung vernachlässigbar
gering ist, und daß bei Verwendung anderer Meßkörper die
Interferenzordnung zu hoch und damit die genaue Bestimmung
der Abweichung zu schwierig wird.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem, das offensichtlich
bislang die Verwendung von interferometrischen Meßverfah
ren zur absoluten Vermessung von Brillengläsern mit asphä
rischen, nicht rotationssymmetrischen Begrenzungsflächen
und insbesondere zur Vermessung von progressiven Brillen
gläsern verhindert hat, dadurch umgangen, daß nicht ver
sucht wird, einen "idealen" Referenzkörper herzustellen.
Vielmehr wird in den "Referenz"-Strahlengang eines Zwei
strahl-Interferometers ein Referenzkörper eingesetzt, der
typischerweise ähnliche Fehler, d. h. Abweichungen von der
Sollfläche, wie das zu vermessende Brillenglas aufweist.
Der Referenzkörper ist lediglich mit einem absolut messen
den taktilen Meßverfahren
absolut vermessen, so daß die Ge
stalt seiner Oberfläche, bspw. als Pfeilhöhen-Gitternetz,
mit der erforderlichen Genauigkeit bekannt ist.
Da die Vermessung des Referenzkörpers nur ein einziges Mal
vorzunehmen ist, ist die Meßzeit für den Referenzkörper
von nicht allzu großer Bedeutung.
Die entstehenden Interferogramme werden mit einem Sensor,
bspw. einer Halbleiterkamera (Anspruch 3) aufgenommen und
in einer Rechen- und Steuereinheit abgespeichert. Die
Rechen- und Steuereinheit berechnet aus dem Ausgangssignal
des Sensors die lokale Glasdickendifferenz zwischen Refe
renzkörper und dem zu prüfenden Brillenglas. Da die Phase
des Interferogramms erfindungsgemäß ferner in mehreren
Schritten verschoben wird, ist zusätzlich das Vorzeichen
der Glasdickendifferenz bestimmbar.
Damit ist es möglich, aus den Pfeilhöhen des Referenzkör
pers und der mit Vorzeichen bekannten lokalen Glasdicken
differenz zwischen Referenzkörper und zu prüfenden Bril
lenglas die Pfeilhöhen des zu vermessenden Brillenglases
zu bestimmen.
Selbstverständlich ist es möglich, aus den mit dem inter
ferometrischen Meßverfahren bestimmten Pfeilhöhen des zu
vermessenden Brillenglases in an sich bekannter Weise
weitere optische Größen, wie den Flächenbrechwert, den
Flächenastigmatismus zu berechnen (Anspruch 4).
Das erfindungsgemäße Verfahren hat als interferometrisches
Meßverfahren den bei interferometrischen Verfahren all
gemeinen Vorteil, daß die gesamte asphärische Begrenzungs
fläche in einem Meßvorgang zur Messung herangezogen wird,
so daß der eigentliche Meßvorgang nur sehr geringe Zeit in
Anspruch nimmt. Die Berechnung der lokalen Glasdickendif
ferenz nimmt selbst bei Verwendung eines typischen 16 Bit-
Rechners gemäß Industriestandard nur wenige Sekunden in
Anspruch, so daß auch bei großen Fertigungschargen mit nur
einer Meßvorrichtung eine 100%-Stichprobe möglich wird.
Damit erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine Kon
trolle des Fertigungsergebnisses und ermöglicht eine ent
sprechende aktive Rückkoppelung bei der Fertigung (Ansprü
che 5 bis 7). Von besonderem Vorteil ist in jedem Falle,
daß eine Ganzflächenanalyse in einem Bruchteil der Zeit
vorgenommen werden kann, die für eine flächendeckende
3-Koordinaten-Messung erforderlich ist, deren Zeitaufwand
sich nach Stunden bemißt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn für die einzelnen Brillen
glastypen, die bei progressiven Gläsern beispielsweise
durch Basiskurve, Addition etc. klassifiziert sind, "ange
paßte Referenzkörper", d. h. absolut vermessene Brillen
gläser des gleichen Typs verwendet werden, da dann in der
Regel die Interferenzstreifen nicht zu dicht sind und mit
einfachen Sensoren, beispielsweise handelsüblichen Halb
leiterkameras aufgelöst werden können. Darüber hinaus wird
der Rechenaufwand vermindert.
Als Zweistrahl-Interferometer können im Prinzip beliebige
Interferometer verwendet werden, bevorzugt ist jedoch die
Verwendung eines Mach-Zehnder-Interferometers (Anspruch
2).
Mach-Zehnder-Interferometer haben jedoch gegenüber anderen
Zweistrahl-Interferometern den Vorteil, daß die Teilstrah
lengänge bei großem Durchmesser räumlich weit getrennt
sind, so daß die erforderlichen Aufnahmevorrichtungen für
Referenz- und Prüfkörper leicht zugänglich angeordnet
werden können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, in der zeigen
Fig. 1 ein Mach-Zehnder-In
terferometer und
Fig. 2 typische Interferogramme.
Fig. 1 zeigt einen typischen Aufbau eines Mach-Zehnder-
Interferometers. Das Licht eines Lasers 1 wird durch Lin
sen 2 und 3, zwischen denen ein Raumfilter 4 angeordnet
ist, aufgeweitet, von einem Spiegel 5 umgelenkt und mit
tels eines teildurchlässigen Spiegels 6 in zwei Teil
strahlengänge 7 und 8 aufgespalten. In dem Teilstrahlen
gang 7 ist ein Referenzkörper 9 und in dem anderen Teil
strahlengang 8 der Prüfling 10 angeordnet. Ferner sind
Kompensationskörper 11 und 12, die lediglich bei stark
negativen bzw. stark positiven Prüfgläsern erforderlich
sind, sowie Umlenkspiegel 13 und 14 vorgesehen. Das Licht
der beiden Teilstrahlengänge 7 und 8 wird auf der teil
durchlässigen Fläche 15 des Teilerwürfels 16 vereinigt und
von Linsen 17 und 18 auf ein Sensorarray oder beispiels
weise eine handelsübliche Fernsehkamera 19 abgebildet.
Eine Mattscheibe 20 ermöglicht die direkte Beobachtung der
Interferenzfiguren.
Im Referenz-Strahlengang 7 ist ferner eine planparallele
Platte bzw. ein Glasteil 21 vorgesehen, deren bzw. dessen
Stellung in mehreren Schritten zur Änderung der Phasenlage
des Referenzstrahlengangs veränderbar ist.
Die Ausgangssignale der Fernsehkamera 19 bzw. des Sensor
arrays sind an eine nicht dargestellte Rechen- und Steuer
einheit, beispielsweise einen handelsüblichen PC gemäß
Industriestandard angelegt, der die mit unterschiedlicher
Stellung des Teils 21, d. h. mit unterschiedlicher Phasen
lage aufgenommenen Interferogramme speichert.
Ferner ist in der Rechen- und Steuereinheit ein Datensatz
gespeichert, der die Oberflächengestaltung des Referenz
körpers angibt. Dieser Datensatz enthält beispielsweise
die mit einem taktilen Meßverfahren aufgenommenen Pfeilhö
hen.
Durch Aufnahme von wenigstens drei Interferogrammen mit um
mindestens 90° verschobener Phase können mit einem leicht
herleitbaren Algorithmus die lokalen Pfeilhöhendifferenzen
zwischen Prüfling und Referenzkörper sowie das Vorzeichen
der Differenz ermittelt werden. Durch Überlagerung des so
interferometrisch gewonnenen Datensatzes, der die lokalen
Differenzen nach Größe und Richtung angibt, mit dem unab
hängig gewonnenen Datensatz, der die Absolutwerte der
Flächengestaltung des Referenzkörpers angibt, kann der
Flächenverlauf der asphärischen Fläche des Prüflings voll
ständig bestimmt werden.
Aufgrund der Verknüpfung der beiden Datensätze lassen sich
noch weitere Größen, wie optische Größen (Flächenbrech
wert, Flächenastigmatismus) sowie beispielsweise lokale
Toleranzüberschreitungen berechnen.
Fig. 2a und 2b zeigt typische Interferogramme. Dabei zeigt
Fig. 2a das Interferogramm, das dann entsteht, wenn die
Oberfläche des Prüflings nur geringfügig von der Oberflä
che des Referenzkörpers abweicht.
Fig. 2b zeigt ein Interferogramm, das entsteht, wenn zur
Simulation von fehlerhaften Fertigungen die Polierzeiten
der beiden ansonsten mit der gleichen Sollfläche versehe
nen Brillengläser stark voneinander abweichen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Vermessung von Brillengläsern mit wenig
stens einer asphärischen, nicht rotationssymmetrischen
Begrenzungsfläche, mit der Kombination folgender Merkmale:
- - das zu vermessende Brillenglas ist in den einen Teil strahlengang eines im Durchlichtverfahren arbeitenden Zweistrahl-Interferometers eingesetzt, das den zu vermes senden Teil der Fläche vollständig ausleuchtet,
- - in den anderen Strahlengang ist ein Referenzkörper eingesetzt, dessen Begrenzungsflächen mit einem unabhängig absolut messenden Meßverfahren, bei dem die Oberfläche punktweise und taktil abgetastet wird, vermessen sind, und dessen Flächengestaltung im wesentlichen der Flächenge staltung des zu vermessenden Brillenglases entspricht,
- - die entstehenden Interferogramme werden mit einem Sen sor aufgenommen und in einer Rechen- und Steuereinheit abgespeichert,
- - die Phasenlage des Interferogramms wird in wenigstens drei Schritten verschoben,
- - die Rechen- und Steuereinheit berechnet aus dem Aus gangssignal des Sensors die lokale Glasdickendifferenz zwischen Referenzkörper und dem zu prüfenden Brillenglas sowie das Vorzeichen der Differenz, und hieraus unter Berücksichtigung des Referenzkörpers die Absolutwerte der Pfeilhöhen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zweistrahl-Interferometer
ein Mach-Zehnder-Interferometer ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Sensor eine Halbleiterka
mera verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rechen- und Steuereinheit
aus den Absolutwerten der Pfeilhöhen weitere optische
Größen, wie Flächenbrechwert, Flächenastigmatismus etc.
berechnet.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rechen- und Steuereinheit
aus den Absolutwerten der Pfeilhöhen und einer theo
retischen Sollwertsvorgabe die Ist-Soll-Abweichungen er
rechnet.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß aus der IST-SOLL-Abweichung
und aus lokal vorgegebenen Toleranzwerten die Toleranzaus
nutzung errechnet und ein Toleranzüberschreitung erfaßt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß drei Interferogramme mit um
mindestens 90° verschobener Phase aufgenommen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883801889 DE3801889A1 (de) | 1988-01-23 | 1988-01-23 | Verfahren zur vermessung von brillenglaesern |
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DE19883801889 DE3801889A1 (de) | 1988-01-23 | 1988-01-23 | Verfahren zur vermessung von brillenglaesern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3801889A1 DE3801889A1 (de) | 1989-08-03 |
DE3801889C2 true DE3801889C2 (de) | 1991-07-11 |
Family
ID=6345823
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883801889 Granted DE3801889A1 (de) | 1988-01-23 | 1988-01-23 | Verfahren zur vermessung von brillenglaesern |
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DE (1) | DE3801889A1 (de) |
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