DE3801514A1 - Beschleunigungssensor und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Beschleunigungssensor und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Beschleunigungssensor zum Messen
einer Beschleunigung in mehr als einer Koordinatenrichtung,
mit einem in einer Ebene auslenkbaren Feder-Masse-System, bei
dem eine beschleunigungsabhängige Auslenkung der Masse in ein
dem zu messenden Beschleunigungsvektor entsprechendes elektri
sches Signal umgesetzt wird, wobei bei Überschreiten eines
vorgegebenen Beschleunigungs-Grenzwertes ein logisches elektri
sches Signal erzeugt wird.
Ein derartiger Beschleunigungssensor ist aus der EP-OS 2 51 048
bekannt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen
eines Beschleunigungssensors der vorstehend genannten Art.
Beschleunigungssensoren sind in vielerlei Ausgestaltung bekannt.
Die bekannten Beschleunigungssensoren arbeiten meistens mit
einem Feder-Masse-System, bei dem die Masse durch die ein
wirkende Beschleunigung ausgelenkt und die Auslenkung wiederum
in ein analoges elektrisches Signal umgewandelt wird.
Es sind ferner Beschleunigungssensoren bekannt, die ein binäres
Meßverhalten aufweisen, indem sie lediglich anzeigen, ob ein
bestimmter Beschleunigungs-Grenzwert überschritten wurde oder
nicht. Hierzu ist es einerseits bekannt, analog arbeitende
Sensoren mit elektronischen Schaltmitteln, insbesondere einem
Komparator, zu koppeln und auf diese Weise das Überschreiten
eines Grenzwertes zu detektieren; andererseits sind aber auch
Beschleunigungssensoren bekannt, die auf Grund ihrer baulichen
Konstruktion bereits in der Meßmechanik so ausgelegt sind,
daß sie lediglich bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenz
wertes der Beschleunigung ein bestimmtes logisches Signal
erzeugen.
Der aus der EP-OS 2 51 048 bekannte Sensor verwendet ein aus
einem Lichtleiter und einer Masse gebildetes Pendel, wobei
der Auftreffpunkt des vom Lichtleiter ausgesandten Lichtstrahls
auf einer Ebene dahingehend überwacht wird, ob er innerhalb
einer vorgegebenen Kreisfläche (isotrope Messung) oder innerhalb
einer elliptischen Fläche (anisotrope Messung) liegt.
Bekanntlich ist die Beschleunigung eine vektorielle physika
lische Größe, die also nach ihrem Betrag und ihrer Richtung
bestimmt ist. Werden bekannte Beschleunigungssensoren mit
Feder-Masse-System zur Messung einer Beschleunigung verwendet,
können diese Sensoren naturgemäß nur diejenige Komponente der
Beschleunigung messen, die eine Auslenkung der Masse des Systems
bewirkt. Die Auslenkrichtung der Masse liegt nämlich bei den
bekannten Sensoren fest.
Es ist daher auch bereits vorgeschlagen worden, zum Messen
einer Beschleunigung in mehr als einer Koordinatenrichtung
zwei oder drei Sensoren einzusetzen, bei denen die Masse des
Feder-Masse-Systems jeweils entlang einer Koordinatenrichtung
auslenkbar ist. Die auf diese Weise erzeugten analogen elek
trischen Signale werden bei diesen bekannten Beschleunigungs-
Vektor-Sensoren mit Hilfe elektronischer Schaltmittel vektoriell
addiert, so daß eine Anzeige und Auswertung nach Betrag und
Richtung möglich ist.
Beschleunigungssensoren für ein- oder mehrdimensionale Messungen
werden in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen ein
gesetzt. Binär arbeitende Beschleunigungssensoren dienen im
wesentlichen zum Erkennen von Extremsituationen, beispielsweise
bei Insassen-Sicherungssystemen in Kraftfahrzeugen, d. h. zum
Auslösen eines Airbag oder eines Gurtstraffers. Es ist aber
auch bekannt, derartige binär arbeitende Beschleunigungssensoren
zum Überwachen von Maschinen und Anlagen einzusetzen, um
z. B. zu detektieren, daß die Maschinen oder Anlagen unzuläs
sigerweise in eine Eigenresonanz geraten sind.
Bei manchen Anwendungsfällen der vorstehend genannten Art ist
es erforderlich, zu überwachen, ob ein bestimmter Beschleuni
gungs-Grenzwert in einer vorgegebenen Richtung der Beschleuni
gung überschritten wurde bzw. in welcher Richtung eine Be
schleunigung aufgetreten ist, die ihrem Betrag nach einen
vorgegebenen Grenzwert überschritten hat. Generell besteht
dabei die Anforderung, den Beschleunigungssensor mit möglichst
wenigen und einfachen Komponenten und in möglichst kleinen
Abmessungen zu realisieren, um zuverlässige und störungssichere
Messungen auch unter beengten Platzverhältnissen zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Beschleu
nigungssensor der eingangs genannten Art bzw. ein Verfahren
zu dessen Herstellung derart weiterzubilden, daß die vorstehend
genannten Ziele erreicht werden.
Diese Aufgabe wird gemäß dem eingangs genannten Beschleunigungs
sensor dadurch gelöst, daß das in einer Ebene auslenkbare
Feder-Masse-System mit einem ersten elektrischen Kontaktelement
versehen und in der Ebene von einer Mehrzahl zweiter elektri
scher Kontaktelemente umgeben ist, derart, daß das erste
elektrische Kontaktelement in Abhängigkeit von der Richtung
der zu messenden Beschleunigung in der Ebene beim Überschreiten
des vorgegebenen Beschleunigungs-Grenzwertes eines oder mehrere
der zweiten elektrischen Kontaktelemente berührt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese
Weise vollkommen gelöst, weil das in zwei Koordinatenrichtungen
auslenkbare Feder-Masse-System eine 360°-Überdeckung der zu
messenden Richtungen in einer Ebene ermöglicht, wobei durch
geeignete Einstellung der Steifigkeit des Feder-Masse-Systems,
sei es in isotroper oder in anisotroper Ausgestaltung, das
Überschreiten von Grenzwerten durch geeignete Dimensionierung
des Abstandes der Kontaktelemente von einander erkannt werden
kann. Dies ergibt eine extrem einfache und in Mikro-Abmessungen
realisierbare Bauweise mit entsprechender Zuverlässigkeit,
weil lediglich ein Mindestmaß bewegter Elemente erforderlich
ist.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Beschleunigungssensores sind die zweiten elektrischen Kontakt
elemente auf einer Kreisbahn um das erste elektrische Kontakt
element herum angeordnet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in allen Richtungen in
der Ebene ein und derselbe Beschleunigungs-Grenzwert überwacht
wird, sofern das Feder-Masse-System isotrop ausgebildet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Be
schleunigungssensors sind hingegen die zweiten elektrischen
Kontaktelemente auf einer elliptischen Bahn um das erste
elektrische Kontaktelement herum angeordnet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bereits im Sensor selbst
eine frei vorgebbare Wichtung der Beschleunigungs-Grenzwerte
in Abhängigkeit von deren Richtung in der Ebene vorgenommen
werden kann, wenn in den unterschiedlichen Richtungen unter
schiedliche Wege überbrückt werden müssen, um die elektrischen
Kontaktelemente miteinander in Verbindung zu bringen.
Es versteht sich dabei, daß die Form einer elliptischen Bahn
in diesem Zusammenhang nur beispielhaft zu verstehen ist,
weil selbstverständlich statt einer elliptischen Bahn auch
beliebige andere, nicht-kreisförmige Bahnen eingesetzt werden
können.
Bei einem besonders bevorzugten praktischen Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors ist das Feder-
Masse-System als einseitig eingespannter Biegestab ausgebildet,
dessen freies Ende mit dem ersten elektrischen Kontaktelement
versehen ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine extrem einfache
Bauweise entsteht, bei der als einziges bewegtes Element der
Biegestab wirksam ist, dessen Biegesteifigkeit sich durch
geeignete Dimensionierung, Formgebung und Materialauswahl in
weiten Bereichen, insbesondere in Mikro-Abmessungen, einstellen
läßt, je nachdem wie dies im einzelnen Anwendungsfall gewünscht
wird.
Bei einer Weiterbildung des vorstehend genannten Ausführungs
beispiels besteht der Biegestab aus einem Werkstoff mit hoher
innerer Reibung, insbesondere Kunststoff, und ist mindestens
an seinem freien Ende mit einer umlaufenden Metallisierung
versehen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß infolge der hohen inneren
Reibung des verwendeten Werkstoffes Eigenresonanzen des Biege
stabes weitgehend unterdrückt werden. Die umlaufende Me
tallisierung hat den Vorteil, daß trotz Verwendung eines
elektrisch nicht-leitenden Werkstoffes für den Biegestab eine
allseitige Kontaktgabe mit einfachen technologischen Her
stellungsschritten erzielt werden kann.
Bei Ausführungsformen der Erfindung ist der Biegestab als
Kreiszylinder ausgebildet.
Diese Maßnahme hat wiederum den Vorteil eines isotropen An
sprechverhaltens, weil der einseitig eingespannte kreiszylin
drische Biegestab in allen Auslenkrichtungen gleichermaßen
steif wirkt.
Bei einer Alternative hierzu ist der Biegestab als Zylinder
mit elliptischem Querschnitt ausgebildet.
Auch durch diese Maßnahme kann eine vorgegebene Anisotropie
des Ansprechverhaltens erzielt werden, wobei der elliptische
Querschnitt wiederum als Beispiel für eine Vielzahl nicht
kreiszylindrischer Formgebungen steht.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung sind die zweiten elektrischen Kontaktelemente als starre
Balken ausgebildet, die mit dem Biegestab auf einer gemeinsamen
Substratplatte angeordnet sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß wiederum eine äußerst
einfache, im Extremfall sogar monolithische Bauweise entsteht,
die besonders einfach herzustellen und infolge ihres einfachen
Aufbaues auch besonders unanfällig gegenüber Störungen ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform des zuvor beschriebenen
Beschleunigungssensors bestehen die Balken aus einem metalli
schen Werkstoff.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine Kontaktgabe des
Biegestabes an den Balken durch beliebige Spannungsabnahme an
dem Balken erkannt werden kann, ohne daß es zusätzlicher
Kontaktelemente, Leitungsführungen oder dergleichen an den
Balken bedarf.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung sind die
zweiten elektrischen Kontaktelemente als Leiterbahnen auf der
Innenseite eines den Biegestab umgebenden Rohrs angeordnet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die zweiten elektrischen
Kontaktelemente auf einer ihrerseits besonders steifen Struktur
angeordnet sind, die den einwirkenden Beschleunigungen besonders
gut widersteht. Das Anbringen von Leiterbahnen auf der Innen
seite des Rohrs hat den Vorteil, daß eine sehr feine Stufung
durch Vorsehen sehr schmaler Leiterbahnen vorgenommen werden
kann, so daß die Auflösung des Winkels bei der Messung des
Beschleunigungsvektors besonders hoch wird.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung bildet eine
elektrische Auswerteinheit aus der Kontaktgabe des ersten
elektrischen Kontaktelementes an einem der zweiten elektrischen
Kontaktelemente ein einem Auslenkwinkel des Feder-Masse-Systems
entsprechendes elektrisches Signal.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch entsprechende Um
kodierung unmittelbar ein digitales Signal zur Verfügung
gestellt werden kann, das in üblichen Datenverarbeitungsanlagen,
z. B. an Bord eines Kraftfahrzeuges, weiterverarbeitet werden
kann.
Bei einer Weiterbildung dieser Variante bildet die elektrische
Auswerteinheit bei Kontaktgabe an zwei oder mehreren benach
barten elektrischen Kontaktelementen einen Zwischenwert als
Signal.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Auflösung der Winkel
genauigkeit mit einfachen Mitteln erhöht werden kann.
Besonders bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Beschleunigungssensoren im Subminiaturbereich, bei denen die
Länge des Biegestabes 12 das 200- bis 1000-fache, insbesondere
das 500-fache der Dicke beträgt und die Dicke zwischen 1 und
10 µm, vorzugsweise 5 µm beträgt.
Bei Beschleunigungssensoren der vorstehend genannten Art wird
auch die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein
Herstellungsverfahren gelöst, bei dem der Biegestab, die starren
Balken bzw. das Rohr sowie die Substratplatte mittels eines
lithographisch-galvanotechnischen Abformverfahrens (LIGA)
oder nach einem gleichwertigen Verfahren, z.B. der Silizium-
Ätztechnik, hergestellt werden.
Einzelheiten des LIGA-Verfahrens sind z.B. in dem KfK-Bericht
Nr. 3995 "Herstellen von Mikrostrukturen . . ." des Kernfor
schungszentrums Karlsruhe vom November 1985 beschrieben.
Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß die zuvor beschriebene
Struktur mit hoher Präzision, gleichzeitig aber nahezu belie
biger Formgebung insbesondere in Mikro-Abmessungen und, bei
Verwendung des LIGA-Verfahrens, aus einer Vielzahl möglicher
Ausgangsmaterialien, insbesondere Metall, Kunststoff oder
Keramik hergestellt werden kann. Die Vielzahl der möglichen
Formgebungen ermöglicht in diesem Falle die Vorgabe bestimmter
Charakteristiken, so daß das Ansprechverhalten des so herge
stellten Beschleunigungssensors je nach den Anforderungen
des Einzelfalles nahezu beliebig variiert werden kann.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungs
beispieles eines erfindungsgemäßen Beschleunigungs
sensors;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten
Beschleunigungssensor unter Hinzufügung der erfor
derlichen Verdrahtung;
Fig. 3 eine Darstellung, ähnlich Fig. 2, jedoch für ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines Beschleunigungs
sensors;
Fig. 4 eine weitere Darstellung, ähnlich Fig. 2, jedoch
für ein noch anderes Ausführungsbeispiel eines
Beschleunigungssensors;
Fig. 5 ein äußerst schematisiertes Blockschaltbild einer
erfindungsgemäß eingesetzten Auswerteinheit;
Fig. 6 eine Wahrheitstabelle zur Auswertung der Meßsignale
des Beschleunigungssensors gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt einen Beschleunigungssensor,
wie er zur vektoriellen Ausmessung einer Beschleunigung b in
einer durch kartesische Koordinaten x und y definierten Ebene
verwendet werden kann.
Der Beschleunigungssensor 10 weist eine gemeinsame Substrat
platte 11 auf, in der ein Biegestab 12 von kreiszylindrischer
Gestalt einseitig eingespannt ist. Um den Biegestab 12 herum
sind auf einer Kreisbahn Kontaktbalken 13 bis 20 angeordnet,
die etwa dieselbe Länge wie der Biegestab 12 aufweisen und
von denen beispielsweise acht über den Umfang von 360° verteilt
sein können. Es versteht sich jedoch, daß je nach Einsatzfall
und gewünschter Auflösung auch entsprechend weniger oder mehr
Kontaktbalken um den Biegestab 12 herum angeordnet werden
können.
Mit Pfeilen 21 ist angedeutet, daß der Biegestab 12 bei einer
auf ihn einwirkenden Beschleunigung b in die Richtung ausgelenkt
wird, in die auch der Beschleunigungsvektor gerichtet ist.
Das Ausmaß der Auslenkung des freien Endes des Biegestabes 12
entspricht dabei dem Betrag der Beschleunigung b. Übersteigt
dieser Betrag der Beschleunigung b einen Wert, der von der
Dimensionierung und Materialauswahl des Biegestabes 12 sowie
der Kontaktbalken 13 bis 20 abhängt, wird der Biegestab 12 so
weit ausgelenkt, daß er mit seinem freien Ende einen oder
zwei der Kontaktbalken 13 bis 20 berührt. Ist die Anordnung
so getroffen, daß durch die Berührung des Biegestabes 12 mit
einem oder zweien der Kontaktbalken 13 bis 20 ein elektrischer
Kontakt geschlossen wird, so läßt sich dieser Zustand selektiv
erkennen.
Es versteht sich, daß die Kontaktbalken 13 bis 20 zweckmäßiger
weise starr, verglichen mit dem elastischen Biegestab 12
ausgebildet werden, so daß sie sich bei einer einwirkenden
Beschleunigung ihrerseits nicht ebenfalls verformen.
In Fig. 2 ist in Form einer Draufsicht auf die Anordnung der
Fig. 1 zu erkennen, daß der Biegestab 12 bevorzugt aus Kunst
stoff besteht, der an seinem Umfang mit einer Metallisierung
28 versehen sein kann. Die Kontaktbalken 13 bis 20 hingegen
sind, wie beim Kontaktbalken 15 angedeutet, bevorzugt metallisch
ausgebildet, so daß durch Berührung der Metallisierung 28 an
einem oder zweien der metallischen Kontaktbalken 13 bis 20
auf einfache Weise das Schließen eines elektrischen Kontaktes
detektiert werden kann.
Hierzu ist die Metallisierung 28 mit einer ersten Anschlußklemme
30 des Beschleunigungssensors 10 verbunden, während die Kon
taktbalken 13 bis 20 mit Anschlußklemmen 31 bis 38 verbunden
sind, wie dies in Fig. 2 im einzelnen zu erkennen ist.
In Fig. 2 ist ferner der Fall eingetragen, daß auf den Biegestab
12 eine schräg nach unten rechts wirkende Beschleunigung b
einwirkt, deren Betrag so groß ist, daß der Biegestab 12 in
eine Position 12′ ausgelenkt wird, in der er gerade am Kon
taktbalken 15 anliegt. In diesem Falle kann also eine Kon
taktgabe zwischen den Anschlußklemmen 30 und 35 detektiert
werden.
Fig. 3 zeigt einen abgewandelten Beschleunigungssensor 10 a,
bei dem der Biegestab 12 a nicht von kreiszylindrischer Gestalt
sondern vielmehr als Zylinder mit elliptischem Querschnitt
ausgebildet ist. Dies bedeutet bei der in Fig. 3 gezeigten
Anordnung, daß eine nach oben wirkende Beschleunigung b nur
einen kleineren Grenzwert überschreiten muß, damit es zu einer
Kontaktgabe, beispielsweise am Kontaktbalken 20 a kommt, so
wie dies mit einem ausgelenkten Biegestab 12 a′ in Fig. 3
eingezeichnet ist, während bei einer Auslenkung in Fig. 3
nach rechts oder links ein wesentlich höherer Beschleunigungs-
Grenzwert zu überschreiten ist, ehe es zu einer Kontaktgabe
kommt. Dies liegt daran, daß bekanntlich bei einem einseitig
eingespannten Biegestab mit elliptischem Querschnitt die
Auslenkung von dessen Flächenträgheitsmoment abhängt, das bei
einem Biegestab mit elliptischem Querschnitt in den Richtungen
der beiden Hauptachsen von der dritten Potenz der Länge der
Hauptachsen abhängt.
Eine weitere Variante eines Beschleunigungssensors mit anisotro
pem Meßverhalten ist in Fig. 4 dargestellt.
Bei dieser Variante befindet sich ein wiederum kreiszylindri
scher Biegestab 12 b im Zentrum eines Rohrs 40 mit elliptischem
Querschnitt, das an seiner Innenseite mit Leiterbahnen 41
versehen ist.
Wirkt in diesem Falle auf den Biegestab 12 b eine z. B. in
Fig. 4 schräg nach oben rechts gerichtete Beschleunigung b
ein, so wird eine Kontaktgabeposition 12 b′ nach Erreichen
einer gewissen Durchbiegung erreicht, die winkelabhängig ist,
wie unmittelbar aus Fig. 4 zu entnehmen ist.
Es versteht sich dabei, daß die bisher allein beschriebenen
kreiszylindrischen bzw. elliptischen Formen nur beispielhaft
zu verstehen sind und selbstverständlich auch ander Formge
staltungen sowohl hinsichtlich des Querschnittes des Biegestabes
12 wie auch hinsichtlich der Anordnung der umgebenden elektri
schen Kontakte gewählt werden können, um eine Wichtung von
Beschleunigungswerten in der einen Richtung gegenüber solchen
in anderen Richtungen vorzunehmen.
Fig. 5 zeigt äußerst schematisch eine Auswerteinheit 50 mit
Eingängen 51 und Ausgängen 52. An einen der Eingänge 51 ist
eine Spannungsquelle 53 angeschlossen, die z. B. mit der
Anschlußklemme 30 der Anordnung gemäß Fig. 2 verbunden werden
kann. In diesem Falle führt die Metallisierung 28 des Biege
stabes 12 eine positive elektrische Spannung, die dann an
einem oder zwei der weiteren Anschlußklemmen 31 bis 38 er
scheint, je nachdem, welcher der Kontaktbalken 13 bis 20 vom
Biegestab 12 berührt wurde.
An den Ausgängen 52 erscheint dann ein Signal, wenn überhaupt
eine Kontaktgabe zwischen Biegestab 12 und Kontaktbalken 13
bis 20 auftritt, wenn also einer der vorgegebenen Beschleuni
gungs-Grenzwerte überschritten wurde und es liegt an den
Ausgängen 52 in einer üblichen Kodierung, beispielsweise einer
BCD-Kodierung, ein Bitmuster an, das ein Maß für den Winkel α
ist, unter dem der Biegestab 12 ausgelenkt wurde und der mit
der Richtung der wirkenden Beschleunigung b übereinstimmt.
Fig. 6 zeigt schließlich noch eine Wahrheitstabelle, in der
die Zustände der Anschlußklemmen 31 und folgende aufgetragen
sind.
In der ersten Zeile der Wahrheitstabelle gemäß Fig. 6 ist der
Zustand aufgetragen, daß alle Anschlußklemmen 31 . . . auf
negativem logischem Signal liegen. Dies bedeutet, daß keine
Kontaktgabe zwischen dem auf positiver Spannung liegenden
Biegestab 12 und einem der Kontaktbalken 13 bis 20 stattgefunden
hat. Der Biegestab 12 ist daher entweder nicht oder in einer
nicht-meßbaren Richtung ausgelenkt.
Wenn nur an der Anschlußklemmme 31 ein positives logisches
Signal auftritt, so bedeutet dies in der Definition des Winkels
gemäß Fig. 1, daß ein Auslenkwinkel von 0° gegenüber der
y-Achse vorliegt. Bei etwas ansteigendem Winkel wird schließlich
bei Erreichen von 22,5° eine Kontaktgabe an zwei benachbarten
Kontaktbalken, nämlich den Balken 19 und 20 auftreten, so daß
an den Anschlußklemmen 31 und 32 ein positives logisches Signal
anliegt. Mit zunehmendem Winkel α setzt sich dieses Bild fort,
indem zunächst nur an der Anschlußklemme 32, dann an den
Anschlußklemmen 32 und 33, dann an der Anschlußklemme 34 alleine
usw. ein positives logisches Signal einstellt. Auf diese Weise
können dann Winkel von 45°, 67,5°, 90° usw. erkannt werden.
Dies bezieht sich auf den Fall, daß um den Biegestab 12 herum
nur acht Kontaktbalken 13 bis 20 angeordnet sind. Bei einer
entsprechenden höheren Anzahl von Kontakten, wie dies in Fig.
4 durch die sehr schmalen Leiterbahnen 41 angedeutet wurde,
ist naturgemäß eine entsprechende Verbesserung der Auflösung
der Winkelmessung möglich.
Beschleunigungssensoren der vorstehend beschriebenen Art können
vorteilhaft nach einem lithographisch-galvanotechnischen
Abformverfahren (LIGA) oder aber auch in Silizium-Technologie
durch Ätzen hergestellt werden. Auf diese Weise sind extrem
kleine Abmessungen für den Biegestab erzielbar, so daß keine
zusätzlichen seismischen Massen am freien Ende des Biegestabes
angeordnet werden müssen, die zum einen die Ansprechgeschwin
digkeit vermindern und die Neigung zu Eigenresonanzen erhöhen
würden. Bei Anwendung des LIGA-Verfahrens ist man in der Wahl
der Materialien weitgehend frei und kann die gewünschten
Strukturen aus Metall, Kunststoff oder Keramik herstellen.
Claims (15)
1. Beschleunigungssensor zum Messen einer Beschleunigung
(b) in mehr als einer Koordinatenrichtung (x, y), mit
einem in einer Ebene (x/y) auslenkbaren Feder-Masse-
System, bei dem eine beschleunigungsabhängige Auslenkung
der Masse in ein dem zu messenden Beschleunigungsvektor
(b) entsprechendes elektrisches Signal umgesetzt wird,
wobei bei Überschreiten eines vorgegebenen Beschleuni
gungs-Grenzwertes ein logisches elektrisches Signal
erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in der
Ebene (x/y) auslenkbare Feder-Masse-System mit einem
ersten elektrischen Kontaktelement versehen und in der
Ebene (x/y) von einer Mehrzahl zweiter elektrischer
Kontaktelemente umgeben ist, derart, daß das erste
elektrische Kontaktelement in Abhängigkeit von der
Richtung (α) der zu messenden Beschleunigung (b) in
der Ebene (x/y) bei Überschreiten des vorgegebenen
Beschleunigungs-Grenzwertes eines oder mehrere der
zweiten elektrischen Kontaktelemente berührt.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweiten elektrischen Kontaktelemente
auf einer Kreisbahn um das erste elektrische Kontakt
element herum angeordnet sind.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweiten elektrischen Kontaktelemente
auf einer nicht-kreisförmigen, insbesondere elliptischen
Bahn um das erste elektrische Kontaktelement herum
angeordnet sind.
4. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Feder-Masse-System als einseitig eingespannter Biegestab
(12) ausgebildet ist, dessen freies Ende mit dem ersten
elektrischen Kontaktelement versehen ist.
5. Beschleunigungssensor nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Biegestab (12) aus einem Werkstoff
mit hoher innerer Reibung, insbesondere Kunststoff,
besteht, und mindestens an seinem freien Ende mit einer
umlaufenden Metallisierung (28) versehen ist.
6. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Biegestab (12) als Kreiszylinder ausgebildet ist.
7. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Biegestab (12 a) als Zylinder mit nicht-kreisförmigem,
insbesondere elliptischem Querschnitt ausgebildet ist.
8. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweiten elektrischen Kontaktelemente als starre Balken
(13 bis 20) ausgebildet sind, die mit dem Biegestab
(12) auf einer gemeinsamen Substratplatte (11) angeordnet
sind.
9. Beschleunigungssensor nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Balken (13 bis 20) aus einem me
tallischen Werkstoff bestehen.
10. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweiten elektrischen Kontaktelemente als Leiterbahnen
(41) auf der Innenseite eines den Biegestab (12) umgeben
den Rohrs (40) angeordnet sind.
11. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine
elektrische Auswerteinheit (50) aus der Kontaktgabe
des ersten elektrischen Kontaktelementes an einem der
zweiten elektrischen Kontaktelemente ein einem Aus
lenkwinkel (α) des Feder-Masse-Systems entsprechendes
elektrisches Signal bildet.
12. Beschleunigungssensor nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektrische Auswerteinheit (50) bei
Kontaktgabe an zwei oder mehreren zweiten benachbarten
elektrischen Kontaktelementen einen Zwischenwert als
Signal bildet.
13. Beschleunigungssensor nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge des Biegestabes (12) das 200- bis 1000-fache,
vorzugsweise das 500-fache seiner Dicke beträgt und
daß die Dicke zwischen 1 und 10 µm, vorzugsweise 5 µm
beträgt.
14. Verfahren zum Herstellen eines Beschleunigungssensors
(10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestab (12), die
Substratplatte (11) sowie die starren Balken (13 bis
20) bzw. das Rohr (40) mittels eines lithographisch-
galvanotechnischen Abformverfahrens (LIGA) hergestellt
werden.
15. Verfahren zum Herstellen eines Beschleunigungssensors
(10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Biegestab (12), die
Substratplatte (11) sowie die starren Balken (13 bis
20) bzw. das Rohr (40) in Silizium-Technologie herge
stellt werden.
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