DE3800611A1 - Bohrwerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bohrwerkzeuge mit austauschbaren Förderwendeln werden
vorwiegend zur Herstellung von Durchbrüchen benutzt, unter
Verwendung von elektrisch oder pneumatisch angetriebenen
Bohrhämmern. Dabei ist der mit Hartmetall bestückte
Bohrerkopf als Kreuzbohrkopf oder Vollbohrkopf
ausgebildet. Derartige Werkzeuge sind beispielsweise in
der DE-OS 26 39 310, DE-OS 30 44 757 oder der DE 25 43 578
dargestellt.
Die Drehmitnahme der aufsteckbaren Förderwendeln geschieht
beispielsweise dadurch, daß sich diese im Bereich des
radial ausladenden Bohrerkopfes abstützen. Die axiale
Sicherung erfolgt mittels separaten Abstützringen auf dem
Bohrerschaft oder durch den Anschlag des Bohrfutters der
Antriebsmaschine.
Sofern eine axialfeste Begrenzung und Befestigung der
Förderwendel vorgesehen ist, können beim Bohreinsatz hohe
Kräfte durch Verklemmen und Verkanten der Wendel im
Bohrloch auftreten. Bei Kunststoffwendeln kann dies zu
einem erhöhten Verschleiß oder zu einem vorzeitigen Bruch
führen.
In einer jüngeren Anmeldung P 36 35 538.0 der Anmelderin
wurde deshalb mittels einer Spiralfeder ein axiales Spiel
der Förderwendel gegenüber dem Bohrerschaft zugelassen, so
daß sich die Förderwendel ggf. vom Bohrerkopf weg gegen
den Druck der Feder bewegen und notfalls auch frei
durchdrehen kann. Hierdurch drückt jedoch die Abstützfeder
die Förderwendel ständig mit einer bestimmten Anpreßkraft
gegen den Bohrerkopf, so daß es an der Berührungsstelle
zwischen Förderwendel und Bohrerkopf zu einem vorzeitigen
Verschleiß der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten
Förderwendel kommen kann.
Eine lose auf einem Bohrerschaft angeordnete austauschbare
Förderwendel ist darüber hinaus bei jeder Schlagbewegung
des Bohrhammers in axialer Richtung belastet, so daß
ständig eine Relativbewegung zwischen Bohrerschaft bzw.
Bohrerkopf und Wendel eintritt, die stets zu einem
Aufschlag der Förderwendel gegenüber dem Anschlag am
Bohrerkopf führt. Auch die hierdurch hervorgerufene
Schlagbeanspruchung führt zu einer vorzeitigen Abnützung
der Förderwendel im Bereich ihrer Abstützung gegenüber dem
Bohrerkopf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrwerkzeug
mit gegenüber dem Bohrerschaft nicht fest verbundener
Förderwendel zu schaffen, bei welchem der Verschleiß der
vorzugsweise aus Kunststoff oder aus sonstigem
schlagempfindlichen Material bestehenden Förderwendel
durch die Beanspruchung im Betrieb gemindert wird.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Bohrwerkzeug der
einleitend bezeichnenden Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug hat gegenüber den
bekannten Einrichtungen den Vorteil, daß die Lebensdauer
der Förderwendel beträchtlich erhöht wird. Erfindungsgemäß
wird hierfür ein elastisches Zwischenglied zur Abstützung
bzw. Dämpfung der nach vorn gerichteten Axialbewegung der
Förderwendel geschaffen, wodurch die Schläge auf die
Wendel gedämpft werden. Die gewünschte und zulässige
Axialbewegung der Förderwendel zur Ausweichung von
Axialkräften oder zur Verhinderung des Blockierens wird
demnach in der Endlage gedämpft. Hierdurch wird vor allem
bei Kunststoff-Förderwendeln die Schlagbelastung beim
Hammerbohren auf die Wendel erheblich reduziert bzw.
gedämpft, so daß die sonst auftretenden Verformungen durch
Einschneiden der Berührungskontur des Bohrkopfes vermieden
werden.
In Ausbildung der Erfindung nach Unteranspruch 2 wird die
dämpfende Abstützung der Förderwendel gegenüber dem
Bohrerkopf bzw. dem Bohrerschaft durch ein elastisches
Abstützelement aus Gummi bewirkt, wobei dieses
Abstützelement gemäß Unteranspruch 3 aus Gummi-Stiften
oder Gummi-Bolzen o. dgl. gebildet ist. Diese Gummi-Bolzen
sind im oberen Bereich der Wendel in Bohrungen derart
eingelassen, daß sich die Wendel über diese Bolzen
gegenuber dem Bohrerkopf abstützt.
Anstelle von Gummi-Bolzen kann auch gemäß Unteranspruch 4
ein Gummi-O-Ring verwendet werden, der entweder in einer
Nut im Bohrerschaft oder in einer Nut in der Förderwendel
eingelegt ist. Auch hier erfolgt die Abstützung der
Förderwendel gegenüber dem Bohrerkopf bzw. dem
Bohrerschaft über diesen O-Ring.
Eine alternative dämpfende Abstützung zwischen
Förderwendel und Bohrerkopf bzw. Bohrerschaft ist in
Unteranspruch 5 durch eine Spiralfeder vorgesehen. Die
Förderwendel wird demnach gegen den Druck dieser
Dämpfungsfeder gegen den Bohrerkopf geschoben und mittels
eines Abstützrings oder des Bohrfutters selbst in der
axialen Lage fixiert.
In Weiterbildung der Erfindung nach Unteranspruch 6 ist in
an sich bekannter Weise eine Spiralfeder an dem, dem
Bohrerkopf abgewandten Ende der Förderwendel vorgesehen.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Bohrwerkzeug mit einer
dämpfenden Abstützung über Gummi-Bolzen,
Fig. 2 eine Abstützung mittels einer Spiralfeder und
Fig. 3 eine Abstützung über einen O-Ring.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Bohrwerkzeug (1)
besteht aus einem Bohrerschaft (2) und Bohrerkopf (3) der
als Kreuzbohrkrone ausgebildet ist, wie sie beispielsweise
aus der DE-OS 34 26 977, insbesondere Fig. 3 und 4,
bekannt ist. Die aufsteckbare und auswechselbare
Förderwendel (4) ist mit dem Bohrerkopf (3) formschlüssig
und verdrehgesichert verbunden. Die in den Fig. 1 bis 3
dargestellte Förderwendel (4) ist als vollprofilierte
Kunststoff-Aufsteckwendel ausgebildet, d. h. die
Förderwendel hat ein übliches Bohrerwendelprofil.
Derartige Voll-Kunststoffwendel sind beispielsweise aus
der DE 36 14 010 A1 oder der US 33 72 763 bekannt.
Anstelle der Massiv-Kunststoffwendel (4) kann auch eine
gewickelte Förderwendel Verwendung finden, sofern an
dieser ebenfalls das Problem des erhöhten Verschleißes an
der Förderwendel durch entsprechende Belastung auftritt.
Vorwiegend tritt dieses Problem jedoch an einer
Vollprofil-Kunststoffwendel auf.
In Fig. 1 ist erfindungsgemäß das elastische
Abstützelement (5) durch zwei in die Wendel (4) in axialer
Richtung eingelassene Bolzen (6) gebildet. Hierzu weist
die Wendel (4) eine Innenbohrung (7) auf, in die die
gegenüber liegenden beiden Bolzen (6) derart eingelegt
sind, daß sie die äußere Flanke (8) des bogenförmigen
Ansatzes (9) der Kreuzbohrkrone (3) berühren. Die Bolzen
(6) können auch schräg in entsprechenden Bohrungen (7)
angeordnet sein, um möglichst senkrecht gegen die
Aufschlagsfläche (8) aufzutreffen. Die Förderwendel (4)
stützt sich demnach gegenüber dem Bohrerkopf (3) über die
Gummi-Bolzen (6) ab. Bei einer axialen Belastung der
Förderwendel (4) in Richtung zum Bohrerkopf (2) (Pfeil 10)
wirken die Gummi-Bolzen (6) als dämpfendes Glied zwischen
Förderwendel (4) und Bohrerkopf (3). Die Drehmitnahme der
Förderwendel (4) ist durch eine formschlüssige Mitnahme
(11) des oberen Bereichs der Förderwendel (4) in an sich
bekannter Weise gewährleistet.
Wie in der älteren Anmeldung der Anmelderin P 36 35 538.0
vorgeschlagen, wird die Förderwendel (4) in Fig. 1 an
ihrem unteren Ende durch eine Spiralfeder (12) abgestützt,
die es erlaubt, daß sich die Förderwendel um einen axialen
Betrag s 1 in Richtung zum Einspannende des Bohrwerkzeugs
verschieben kann, damit sich die Förderwendel gegenüber
dem Bohrerkopf (3), ggf. beim Verklemmen, frei durchdrehen
kann. Die Spiralfeder (12) wird dann auf den Betrag s 2
zusammengedrückt. Die Förderwendel (4) und die Spiralfeder
(12) werden in ihrer axialen Lage durch den Abstützring
(13) gehalten.
Durch die Vorspannung der Spiralfeder (12) wird die
Förderwendel (4) ständig gegen den Bohrerkopf (3) gepreßt,
so daß die Gummi-Bolzen (6) die Abstützung gegenüber dem
Bohrerkopf (3) übernehmen. Die axiale Krafteinleitung in
die Förderwendel vom Bohrerkopf her folgt demnach über die
dämpfenden Abstützelemente (5 bzw. 6).
In alternativer Ausbildung der Erfindung nach Fig. 2 ist
das elastische Abstützelement (5) als Spiralfeder (14)
ausgebildet. Hierzu weist die Kunststoff-Förderwendel (4)
in ihrem oberen Bereich eine vergrößerte Innenbohrung (15)
mit einem Anschlagsbund (16) für die Spiralfeder (14) auf.
Die Aufsteckwendel wird dann über den Bohrerschaft (2)
gegen die Kraft der Spiralfeder (14) aufgeschoben und mit
einem unteren Abstützring (13) in ihrer axialen Lage
fixiert. Die Spiralfeder (14) drückt die Aufsteckwendel
(4) in Richtung zum Bohrerschaft (Pfeil 17), wodurch die
Berührungsfläche zwischen Bohrerkopf (3) und Förderwendel
(4) von axialen Belastungen entlastet ist.
Die Fixierung der axialen Lage der Förderwendel (4) im
unteren Bereich kann beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
ebenso mit einer zusätzlichen Feder ausgestattet sein, wie
dies in Fig. 1 mit der Spiralfeder (12) dargestellt ist.
In diesem Fall wäre die Förderwendel (4) zwischen
Spiralfedern (12 und 14) axial verschiebbar gelagert.
Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 3 erfolgt
die Abstützung der Förderwendel (4) durch einen O-Ring
(18), der in eine Nut (19) des Bohrerschaftes (2)
eingelassen ist. Die Wendel (4) weist hierfür eine Bohrung
(15′) auf, die ähnlich oder gleich gestaltet ist, wie beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2. Schiebt man die
Förderwendel gegen den Bohrerkopf (3), so wird die axiale
Lage durch Zusammentreffen des O-Rings (18) mit dem
Anschlagsbund (16′) der Bohrung (15′) fixiert. Um ein
Ausweichen der Förderwendel (4) nach unten zu
gewährleisten, ist wiederum eine untere Abstützfeder (12)
mit Abstützring (13) entsprechend der Ausbildung nach
Fig. 1 vorgesehen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung ohne eigenen erfinderischen
Gehalt.
Claims (6)
1. Bohrwerkzeug, vorzugsweise zur Herstellung von
Durchbrüchen in Beton oder Mauerwerk, mit einem mit
Hartmetall bestückten Kreuzbohrkopf o. dgl. und mit einer
vorzugsweise austauschbaren, axialgesicherten und
verdrehsicher gelagerten Förderwendel aus Kunststoff oder
Metall, die sich im Bereich des Bohrkopfs abstützt,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Abstützung der
Förderwendel (4) in Richtung Bohrkopf (3) mittels
wenigstens eines elastischen Abstützelements (5, 6, 14,
18) im Sinne einer dämpfenden Bewegung der Förderwendel
(4) zum Bohrkopf (3) erfolgt.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur dämpfenden Abstützung der
Förderwendel (4) gegenüber dem Bohrkopf (3) bzw.
Bohrerschaft (2) die Förderwendel (4) in ihrem, dem
Bohrkopf (2) zugewandten Bereich wenigstens ein
elastisches Abstützelement (5) aus Gummi (6, 18) o. dgl.
aufweist.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei in Richtung Bohrkopf
weisende, in die Förderwendel (4) eingelassene Gummi-
Bolzen (6) o. dgl. vorgesehen sind, die axial ausgerichtet
oder senkrecht zur Bohrkopfabstützfläche angeordnet sind.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein O-Ring (18) in eine Nut (19) im
Bohrerschaft (2) oder in einer Nut in der Förderwendel (4)
eingelassen ist.
5. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur dämpfenden Abstützung der
Förderwendel gegenüber dem Bohrkopf (3) bzw. Bohrerschaft
(2) eine Spiralfeder (14) zur axialen Abstützung
vorgesehen ist, wobei die Förderwendel eine Einstichnut
(15) mit Anschlagsbund (16) für die Spiralfeder (14)
aufweist und wobei die Förderwendel (4) vorzugsweise durch
einen Abstützring (13) axial gesichert ist.
6. Bohrwerkzeug nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderwendel (4) an ihrcm dcm Bohrkopf (3) abgewandten
Ende mittels einer Spiralfeder (12) mit Abstützring (13)
abgestützt ist.
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