DE3800372C2 - Steuereinrichtung zur Bremsung eines Fahrzeuges - Google Patents
Steuereinrichtung zur Bremsung eines FahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung zur Bremsung
eines Fahrzeuges mit einem Antriebsmotor, einem, verstell
bare hydraulische Maschinen beinhaltenden, hydrostatischen
Getriebe und einem Brems-Kommandogeber, der mit einem,
die Verstellungsgeschwindigkeit der hydraulischen Maschinen
bestimmenden, mit einer mindestens eine Maschinenverstell
einrichtung steuernden Endstufe in Wirkverbindung stehenden,
elektronischen Bauelement verbunden ist, sowie mit einem
Drehzahlsensor für die Antriebsmaschine und einem Überdreh
zahlgrenzwertgeber, die beide mit einem Signale an einen
Überdrehzahlregler abgebenden Verknüpfungsglied in Verbindung
stehen.
Es ist bekannt, bei Fahrzeugen mit hydrostatischem Getriebe
das Bremsmoment des Antriebsmotors für den Bremsvorgang
mit auszunutzen, indem die verstellbaren hydraulischen
Maschinen von der Vollaststellung auf die Nullaststellung
innerhalb einer bestimmten Zeit zurückgeschwenkt werden,
so daß infolge der Momentenumkehr ein Schleppmoment auf
den Antriebsmotor einwirkt. Beispielsweise ist bei einem
hydrostatischen Getriebe mit Primärsteuerung die Axial
kolbenpumpe bei Vollaststellung auf den größtmöglichen Schwenk
winkel eingestellt, die die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs
ermöglicht. Der Motor ist hingegen ein Konstantmotor, das
heißt ohne Verstellmöglichkeit. Das Bremskommando kann durch
eine Rücknahme des Fahrgeschwindigkeits- bzw. Gaspedals ge
geben werden, woraufhin der Schwenkwinkel der Pumpe zurückge
nommen wird, um das Bremsmoment des Antriebsmotors zu nutzen.
Die Schwenkwinkelverstellung der Pumpe wird dabei von einer
elektronischen Baugruppe gesteuert, die mit einer Endstufe
versehen ist und bei Vorliegen eines Bremskommandos mit einem
Steuersignal auf die Endstufe und damit auf die mit einem
Elektromagneten versehene Verstelleinrichtung der Pumpe ein
wirkt. Üblicherweise wird bei maximalem Steuersignal der elek
tronischen Baugruppe der kleinstmögliche Schwenkwinkel der
Pumpe und somit auch die größte Bremswirkung erreicht. Wenn
ein Signal fehlt, ist die Maschine auf den größtmöglichen
Schwenkwinkel eingestellt, das heißt sie befindet sich im aus
geschwenkten Zustand.
Das Steuersignal wird in der elektronischen Baugruppe in einer
vorgegebenen Zeitspanne von Null bis auf einen Maximalwert er
höht, so daß sich eine Rampenfunktion ergibt. Die Steilheit
der Rampe bestimmt die Zeit innerhalb der die Verstellein
richtung die Pumpe vom größtmöglichen Schwenkwinkel auf den
kleinstmöglichen Schwenkwinkel bzw. Nullhub einstellt und
legt damit die Bremsintensität fest.
Der Beschleunigungs- und Bremsvorgang von Arbeitsfahrzeugen soll
sich aufgrund der geforderten hohen Umschlagsleistung in kürzest
möglicher Zeit abspielen. Das bedeutet, daß die Rampe relativ steil
ausgelegt ist, um das Fahrzeug in kurzer Zeit abbremsen zu
können. Bei einer sehr großen aufgeladenen Last kann es daher
beim Bremsen wegen der hohen Bremsintensität zu instabilen Zu
ständen des Arbeitsfahrzeuges kommen. Beispielsweise kann ein Kippen
um eine Achse erfolgen oder die Last fällt infolge ihrer Massenträgheit
vom Fahrzeug. In jedem Fall wird sich dabei auch die Drehzahl
des Antriebsmotors erhöhen, was man allgemein als Hochziehen
des Antriebsmotors bezeichnet. Bei größerer Last wird
der Motor stärker hochgezogen als bei geringerer Last.
Unter ungünstigen Umständen, die auch bei steiler Bergab
fahrt auftreten können, wird der Motor während des Bremsens
überdreht, was ab einer bestimmten Drehzahl zu Schäden
führen kann und außerdem die Geräuschkulisse in die Höhe
treibt.
Deshalb wird von der Steuereinrichtung die Drehzahl der
Antriebsmaschine mit einem Drehzahlsensor ständig über
wacht und mit einem Überdrehzahlgrenzwert verglichen.
Wird dieser Grenzwert erreicht oder überschritten, so
wird ein Überdrehzahlregler aktiviert, der dem vom elek
tronischen Bauelement erzeugten Steuersignal entgegenwirkt
und die Pumpe wieder auf größeren Schwenkwinkel einstellt
und damit das Bremsmoment im hydrostatischen Getriebe
und die Drehzahl der Antriebsmaschine verringert. Dies
geschieht so lange, bis der Überdrehzahlgrenzwert unter
schritten ist, woraufhin das Steuersignal wieder unbehindert
seine Wirkung auf die Pumpenverstelleinrichtung entfalten
kann. Dadurch wird ein kontrolliertes, belastungsabhängiges
Bremsen erreicht.
Es ergibt sich jedoch, neben der Tatsache, daß der Bremsvor
gang eine gewisse Unstetigkeit aufweist, ein schwerwiegender
sicherheitstechnischer Nachteil. Wenn das Fahrzeug steht
und aus irgendeinem Grunde, zum Beispiel einem klemmenden
Gaspedal die Drehzahl der Antriebsmaschine nach oben geht
und den Überdrehzahlgrenzwert überschreitet, dann tritt
der Überdrehzahlregler in Kraft und schwenkt die Pumpe
auf Richtung Maximalstellung. Da aber kein Bremskommando
vorliegt, gibt das elektronische Bauelement auch kein
Steuersignal an die Pumpe ab, das bestrebt ist, die Pumpe
in Richtung Nullstellung zu verschwenken und somit dem Überdrehzahlregler entge
genwirkt. Deshalb wird sich das Fahrzeug ungewollt in Bewegung setzen, was zu
schweren Unfällen führen kann. (DE-OS 20 49 048).
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Steuereinrichtung zur Brem
sung eines Fahrzeuges mit Antriebsmotor und hydrostatischem Getriebe zur Verfü
gung zu stellen, die die genannten Nachteile vermeidet und trotzdem ein belastungs
abhängiges Bremsen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Überdrehzahlregler mit
dem elektronischen Bauelement derart direkt in Wirkverbindung steht, daß zum Aktiv
werden des Überdrehzahlreglers (7) noch ein Bremskommando hinzukommen muß.
Ein derartiges Einwirken des Überdrehzahlreglers auf das elektronische Bauelement
verhindert ein ungewolltes Ingangsetzen des Fahrzeuges, weil zu dem eine Überdreh
zahl signalisierenden Aktivwerden des Überdrehzahlreglers noch ein Bremskommando
hinzukommen muß, um das elektronische Bauelement dazu zu veranlassen, die Ver
stelleinrichtung anzusteuern. Im Gegensatz dazu wird das elektronische Bauelement
bei den Steuereinrichtungen des bekannten Standes der Technik vom Überdrehzahl
regler umgangen, der getrennt von etwa vorhandenen Signalen des elektronischen
Bauelements auf die Verstelleinrichtung der Pumpe einwirkt.
In einer besonders vorteilhaften, bevorzugten Ausführungsform ist der Überdrehzahl
regler als ein in Abhängigkeit von der vom Drehzahlsensor erfaßten Drehzahl der An
triebsmaschine auf das elektronische Bauelement einwirkender, die Verstellungsge
schwindigkeit der hydraulischen Maschinen steuernd beeinflussender Überdrehzahl
reglers ausgeführt. Diese Beeinflussung geschieht dermaßen, daß die Steilheit der
Rampe verändert wird, so daß sich die Verstellgeschwin
digkeit der Pumpe ändert. Wenn also beim Bremsen eine
Überdrehzahl auftritt, wird die Rampe flacher eingestellt.
Es erfolgt dann ein kontrolliertes, sanfteres Abbremsen
des Fahrzeuges. Das Abbremsen ist dabei abhängig von der
Überdrehzahl und diese wiederum von der Belastung des
Fahrzeuges.
Im Extremfall, beispielsweise bei steiler Bergabfahrt,
kann es vorkommen, daß die Rampe extrem flach wird, was
praktisch der Null-Linie gleichkommt. In diesem Fall reicht
das Bremsmoment des Antriebsmotors nicht mehr aus, um
eine den Erfordernissen genügende Verzögerung sicher zu
stellen, ohne die Drehzahl bis zur Zerstörungsgrenze des
Antriebsmotors anwachsen zu lassen. An dieser Stelle ist
es notwendig, andere bremsbewirkende Maßnahmen zu ergreifen.
Anhand nachstehender schematischer Figuren soll die Erfindung
näher erklärt werden.
Fig. 1 zeigt ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Steuer
einrichtung. Ein Brems-Kommandogeber 1 steht mit einem
als Rampengeber ausgeführten elektronischen Bauelement 2
in Verbindung. Von einem Drehzahlsensor 5 wird die Istdreh
zahl der Antriebsmaschine erfaßt und einem Verknüpfungs
glied 8 zugeführt, welches diesen Wert mit einem vom Über
drehzahlgrenzwertgeber 6 stammenden Wert vergleicht und
ein Signal an einen Überdrehzahlregler 7 abgibt, wenn
der Grenzwert erreicht oder überschritten ist. Der Über
drehzahlregler 7 wirkt, die Steilheit der Rampe beein
flussend, direkt auf das elektronische Bauelement 2 ein,
von dem aus eine Meldung an eine Endstufe 3 geht, die
einem Pumpenmagnet einer nicht gezeigten Stelleinrichtung
einer Axial kolbenpumpe ansteuert.
Es ist selbstverständlich auch möglich, mit dem elektro
nischen Bauelement 2 mehrere Endstufen 3 anzusteuern,
um damit nicht nur die Verstelleinrichtungen von Hydro
pumpen, sondern auch die Verstelleinrichtungen von Hydro
motoren bremsbewirkend zu beeinflussen.
Fig. 2 zeigt die Schwenkwinkelverstellung einer hydrau
lischen Maschine, wie sie in einer Rampenfunktion vom
elektronischen Bauelement 2 erzeugt wird. Auf der Abszisse
ist die zum Verstellen der Pumpe benötigte Zeit aufge
tragen und auf der Ordinate die Schwenkwinkeleinstellung,
die vom elektronischen Bauelement 2 gesteuert wird. Die
Rampe kann gemäß den gezeigten Kurven a, b und c auch
in vielen anderen Winkeln geneigt sein, so daß sich eine
unterschiedliche und belastungsabhängige Verstellgeschwin
digkeit und damit Bremsintensität ergibt.
Claims (2)
1. Steuereinrichtung zur Bremsung eines Fahrzeugs mit einem Antriebsmotor, ei
nem, verstellbare hydraulische Maschinen beinhaltenden, hydrostatischen Getrie
be und einem Brems-Kommandogeber, der mit einem, die Verstellungsgeschwin
digkeit der hydraulischen Maschinen bestimmenden, mit einer mindestens eine
Maschinenverstelleinrichtung steuernden Endstufe in Wirkverbindung stehenden,
elektronischen Bauelement verbunden ist, sowie mit einem Drehzahlsensor für die
Antriebsmaschine und einem Überdrehzahlgrenzwertgeber, die beide mit einem
Signale an einen Überdrehzahlregler abgebenden Verknüpfungsglied in Verbin
dung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß der Überdrehzahlregler (7) mit dem
elektronischen Bauelement (2) derart direkt in Wirkverbindung steht, daß zum Ak
tivwerden des Überdrehzahlreglers (7) noch ein Bremskommando hinzukommen
muß.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Überdrehzahlregler (7) als ein in Abhängig
keit von der vom Drehzahlsensor (5) erfaßten Drehzahl
der Antriebsmaschine auf das elektronische Bauelement (2)
einwirkender, die Verstellungsgeschwindigkeit der
hydraulischen Maschinen steuernd beeinflussender Über
drehzahlregler (7) ausgeführt ist.
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