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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Diebstahlsicherung von Waren,
die insbesondere, aber nicht ausschließlich, für große Flächen, auf denen Produkte
in Selbstbedienung ausgegeben werden, vorgesehen sind, und die gemäß dieses
Verfahrens erhaltenen Erzeugnisse. Man versteht als Ware jeden materiellen Artikel
und als Verpackung jede Umkleidung, die den Artikel umgibt oder hält.
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In der französischen Pateutschrift Nr. FR-A-2 241 937 wurde bereits
vorgeschlagen, jedes Produkt mit einem Etikett zu bestücken, das einen Resonanzschwingkreis
aufweist, der sich auf dem Etikett befindet, wobei dieser Schwingkreis von einer
flachen, sehr dünnen Spule mit Luftkern und einem ebenen Kondensator gebildet
wird. Die Resonanzfrequenz(en) dieses Schwingkreises ist (sind) auf jene des
elektromagnetischen Feldes mit Radiofrequenz einer Kontrollbarriere abgestimmt, die
einen Sender und einen Empfänger beinhaltet. Wenn der Kunde zur Kasse kommt,
um seine Einkäufe zu bezahlen, laufen die gekauften Erzeugnisse durch die Kasse,
während er das Innere des Kontrolldurchgangs durchquert. Wenn alle Waren, die er
genommen hat, die Kasse durchlaufen, durchqueren die elektromagnetischen Wellen
den Kunden und es ereignet sich nichts. Es tritt keine Veränderung des elektrischen
Zustands des Durchgangs auf, da ja die Wellen auf keinen Resonanzschwingkreis
stoßen. Dagegen geht, wenn der Kunde eine mit einem Sicherungsetikett bestückte
Ware an sich oder mit sich wegträgt, ohne diese Ware durch die Kasse durchlaufen
zu lassen, ein Alarmsignal los. Denn wenn ein Etikett, das einen auf die Frequenz der
vom Sender emittierten Welle abgestimmten Schwingkreis trägt, durch die Barriere
durchläuft, wird eine bestimmte Strommenge im Resonanzschwingkreis induziert,
und daraus resultiert, daß der Empfänger ein Absinken des Empfängerpegels
feststellt und vermittels einer Kippschaltung ein Alarmsignal auslöst.
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Es ist außerdem möglich, den Resonanzschwingkreis, wie in der FR-A-2 272 571
angegeben, auf Höhe der vor dem Kontrolldurchgang angeordneten Kasse zu
desaktivieren und den Kunden und die gekauften Artikel durch den Kontrolldurchgang
durchgehen zu lassen.
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Überdies kann das den Resonanzschwingkreis beinhaltende Etikett desaktiviert
werden, nämlich durch Aufkleben eines wenigstens eine Metallschicht beinhaltenden
Plättchens auf den Schwingkreis, das den Resonanzschwingkreis in der Frequenz
verschiebt und die Wirkung des Feldes der Kontrollvorrichtung auf denselben und
infolgedessen das Auslösen des Alarms, wenn der Kunde die Barriere durchquert,
verhindert.
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Es wurde außerdem in der Anmeldung CH-A-407.82 vorgeschlagen, die
Resonanzfrequenz des vom Etikett getragenen Schwingkreises durch Abtrennen eines Teils des
Schwingkreises zu modifizieren, um den Resonanzschwingkreis zu unterbrechen oder
seine Eigenfrequenz zu ändern, wobei die so abgetrennte Nase des Etiketts an der
Kasse aufbewahrt wird und die für das Geschäft zu Kontrollzwecken notwendigen
Informationen in Form eingeprägter Codes, die maschinenlesbar sind, enthält.
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Es sind auch Sicherungsetiketten bekannt, die einen oder mehrere magnetisierte
Streifen tragen, welche gegebenenfalls während des Durchgangs an der Kasse
entmagnetisiert werden können. Selbstverständlich können diese magnetischen
Etiketten im Fall eines Diebstahls, wie zuvor, einen Alarm auslösen. Dennoch ist dieses
Sicherungsverfahren zu vermeiden, insbesondere im Fall von magnetischen
Aufzeichnungen, die gestört werden können.
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Bis jetzt wurden die Etiketten so am Äußeren der Verpackungen plaziert, daß ein
leichtes Lesen durch die Lesegeräte ermöglicht wurde und sie gegebenenfalls nach
Bezahliing an der Kasse desaktiviert werden konnten. Das Vorhandensein dieser
Etiketten hat am Anfang ihrer Bereitstellung eine gegen den Diebstahl abschreckende
Rolle gespielt. Denn sie waren gänzlich sichtbar, was einen psychologischen Effekt
hervorrief. Die Diebe haben jedoch schnell bemerkt, daß es genügte, das Etikett zu
entfernen, um die Sicherung der Ware aufzuheben. Daher findet man abends eine
beträchtliche Anzahl von Etiketten auf dem Boden der Geschäfte.
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Die US-A-4 075 618 hat schon vorgeschlagen, die auf elektromagnetische Strahlung
oder ein magnetisches Feld empfindlichen Antidiebstahls-Etiketten vor dem Blick
des Käufers zu verbergen. Aber die vorgeschlagenen Schwingkreise sind schlecht an
das erstrebte Ziel angepaßt.
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Die vorliegende Erfindung hat als Aufgabe, die Schwierigkeit, die sich aus der
Trennung des Etiketts und des Artikels innerhalb des Geschäfts ergibt, zu beseitigen
und zielt auf die Verallgemeinerung der elektronischen Sicherung von Artikeln oder
Waren ab, die in Selbstbedienung zum Verkauf angeboten werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren zur Warendiebstahlsicherung
mit Hilfe eines Etiketts, das einen flachen Resonanzschwingkreis aufweist, welcher
im Inneren eines eine elektromagnetische Welle mit Radiofrequenz aussendenden
Durchgangs angewendet wird, die einen aus einer Spule und einem Kondensator
bestehenden flachen Resonanzschwingkreis anspricht, dadurch gekennzeichnet, daß es
darin besteht, mindestens einen Resonanzschwingkreis in der Ware selbst und/oder
in ihrer unverletzlichen Verpackung während der Herstellung so zu integrieren, daß
der unsichtbar gemachte Schwingkreis nicht ohne Zerstörung der Ware entfernbar
ist.
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Der Schwingkreis ist direkt in die Ware integriert und kann nicht von dieser entfernt
werden, ohne daß die Ware zerstört wird. Auf diese Weise ist der
Sicherungsschwingkreis nicht nur unsichtbar, was eine erste Sicherung gewährleistet, sondern er ist
auch unzugänglich, was jedes Neutralisierungsmanöver verhindert. Die Integration
des Schwingkreises im Artikel wird vorzugsweise während der Herstellung desselben,
während des Formens oder der Thermoformung oder durch Einfügung zwischen zwei
Schichten im Fall laminierter Produkte ausgeführt.
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In dem Fall, in dem die Integration im Artikel materialbedingt unmöglich ist, wird
sie in der unverletzlichen Verpackung, die die Ware umgibt, realisiert, zum Beispiel,
wenn eine Verpackung mehrere auf oder in einem Träger zusammengefaßte Waren
durch die in der Technik unter den Namen "Skin Pack", das aus einem dünnen
Überzug besteht, und "Blisterhülle", deren Ränder durch Ultraschall oder hohe
Frequenz zusammengeschweißt sind, bekannten Verfahren oder im Fall von erhaltenen
Umhüllungen durch Falten oder Kleben umschließt. Der Resonanzschwingkreis ist
dann unter den Artikeln so eingeschlossen, daß er durch diese verborgen ist.
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Gemäß eines weiteren Merkmals der Erfindung ist ein Sicherungsschwingkreis in den
Artikel selbst, ein zweiter Schwingkreis in sein Gehäuse und ein dritter Schwingkreis
in seine Verpackungshülle eingefügt. Im Fall von Diebstählen kann die unverpackte
Ware selbst im Hinblick auf den Wiederverkauf nur einen verringerten Wert im
Vergleich zum Wiederverkaufspreis, wenn die Verpackung unbeschädigt ist, besitzen.
Es ist folglich wünschenswert, in gleicher Weise die Verpackungen und Hüllen zu
sichern, obwohl der eigentliche Wert derselben vernachlässigbar ist.
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Die vorliegende Erfindung zielt insbesondere auf die vermehrte Sicherung von
Artikeln
mit hohem Wert, wie z.B. Video-Kassetten, Compakt-Disks für Laserabtastung
und Audio-Kassetten, ab. Aber selbstverständlich kann die Erfindung auch für alle
anderen Waren, wie z.B. Schallplatten, Schuhwerk, Bücher, Hüte, verwendet werden.
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Vorteilhafterweise ist der in der Ware oder in ihrer Verpackung eingefügte
Sicherungsschwingkreis ein desaktivierbarer Schwingkreis, das heißt, daß er nach einem
ersten Durchgang durch ein elektromagnetisches Feld mit geeigneter Frequenz und
Leistung unterbrochen werden kann. Diese Desaktivierung kann zum Beispiel durch
Vorsehen eines schmelzbaren, eine Sicherungsplombe bildenden Widerstandsteils auf
dem Schwingkreis erreicht werden, der Schwingkreis kann aber sehr wohl auch
unverändert bleiben, da er ja später beim Durchlaufen durch einen anderen
Kontrolldurchgang nicht mehr angesprochen wird.
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Andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Verlauf der
nun folgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsformen, die nur beispielhaft
und nicht begrenzend angeführt sind, mit Bezug auf die Zeichnungen deutlich
werden, welche darstellen:
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Figur 1 eine Video-Kassette in der Perspektive;
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Figur 2 ein Video-Kassettengehäuse;
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Figur 3 eine thermoplastische Hülle für eine Video-Kassette;
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Figur 4 eine Compakt-Disk für Laser-Abtastung in ihrem Gehäuse in der
Perspektive;
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Figur 5 eine Audio-Kassette;
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Figur 6 ein Audio-Kassettengehäuse in der Perspektive;
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Figur 7 einen Schnitt durch das Gehäuse der Kassette.
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In Figur 1 besteht die Video-Kassette aus zwei Spulen (1) und (2), auf die das im
Inneren einer Kassette (3) angebrachte Magnetband aufgewickelt ist. Die Sicherung
kann während des Spritzens der Kassette an irgendeiner Stelle einer Wand
derselben angeordnet werden. In dem dargestellten Beispiel wurde der Schwingkreis (C1)
in den Frontbereich vor der Kassette eingefügt, bevor diese mit dem Magnetband
bestückt wurde. Es ist ebenso möglich, einen Schwingkreis (C2) auf der Seitenwand
einer der Spulen (1) oder (2) nach der Herstellung der Kassette (3) anzubringen. In
bestimmten Fällen ist es auch möglich, einen Schwingkreis im Bandende zu
integrieren, soweit keine Störung auf Höhe der Abtastköpfe entsteht. Die Video-Kassette
selbst ist auf diese Weise unabhängig von ihrer Verpackung geschüzt. Es ist
außerdem bekannt, daß sich diese Kassetten in Hinblick auf ihren Vertrieb in Gehäusen,
wie z.B. dem in Figur 2 gezeigten Gehäuse (4), das vorteilhafterweise durch
Thermoformung hergestellt ist, befinden. Unter diesen Bedingungen wird ein Schwingkreis
(C3) in die Wand des Gehäuses (4) selbst während der Thermoformung eingebracht.
Schließlich wird das Gehäuse (4) der Kassette im Hinblick auf den Vertrieb in
Selbstbedienung im allgemeinen selbst in eine transparente, thermogeformte Plastikhülle
(5) eingebracht, die, wie in Figur 3 gezeigt, Mittel (6) zur Befestigung und einen
Etiketten-Bereich (7) aufweist. Vorteilhafterweise ist der Sicherungsschwingkreis
zu diesem Zeitpunkt zwischen den zwei umgeschlagenen Teilen des
Informationsoder Reklame-Etiketts (7) derart eingefügt, daß er in gar keinem Fall sichtbar ist.
Da die Hülle zum Wegwerfen vorgesehen ist, braucht der Schwingkreis (C4) nicht
desaktivierbar zu sein.
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Der verwendete Sicherungsschwingkreis tritt aus Gründen der Handhabbarkeit
vorzugsweise in einer rechtwinkligen Form auf, deren Abmessungen zum Beispiel die
folgenden sind: 10 cm x 2 cm oder 4 cm x 15 cm. Tatsächlich waren die bis heute
verwendeten Schwingkreise von allgemein quadratischer Form, was die Ausführung
von flachen Spulen erleichterte aber Raumbedarfsprobleme aufwarf, wenn es sich
darum handelte, diese Etiketten in das Produkt zu integrieren.
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Figur 4 zeigt perspektivisch eine Compakt-Disk (8) im Inneren ihres allgemein mit
(9) bezeichneten Gehäuses. Der Sicherungsschwingkreis ist in diesem Fall
vorteilhafterweise wie der Schwingkreis (C8) entlang des Scharniers angeordnet. Denn
es ist bekannt, daß ein Compakt-Disk-Gehäuse ein undurchsichtiges Unterteil (10)
enthält, auf den sich ein transparenter Deckel (11) herabsenken kann, der im
allgemeinen ein Informationsheft enthält. Das besondere Problem, das sich im Fall
der Compakt-Disks stellt, rührt daher, daß sie eine metallisierte Oberfläche
aufweisen, die den Empfang der Radiofrequenz-Strahlung derart stört oder verhindert, daß
die Sicherung, wenn das Sicherungsetikett auf oder unter der Disk angeordnet ist,
unwirksam wird. Es ist folglich unbedingt notwendig, die Sicherungsschwingkreise
außerhalb der den Ausdehnungsbereich der Disk (8) bildenden Zone und, wie als
(C7) in Figur 4 gezeigt, im Inneren des undurchsichtigen Bodens (10) anzuordnen.
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Die Figuren 5, 6 und 7 zeigen eine Anwendung der Erfindung für Audio-Kassetten,
die, insbesondere aufgrund ihrer geringen Abmessungen, für die Diebe sehr
anziehend sind. Figur 5 zeigt eine herkömmliche Kassette (12), Figur 6 ein gespritztes
Gehäuse (13), das die Sicherung der Kassette (12) erlaubt, wobei dieses Gehäuse (13)
gewöhnlich durch Kunststoffspritzguß hergestellt ist. Ein Audio-Kassettengehäuse
(13) umfaßt im allgemeinen ein undurchsichtiges Unterteil, auf dem ein
transparenter Deckel zum Beispiel ans einem Polystyrol-Kristall gelenkig angebracht ist. In
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es, nämlich zum Zeitpunkt der Fertigung des
Gehäuses der Kassette (12), möglich, in die Gießform ein Etikett (C5)
einzubringen. Wenn dieser Arbeitsgang Schwierigkeiten aufweist, kann aber die Sicherung
auch nur auf dem Gehäuse aufsitzen, wobei ein Etikett (C6) auf die äußere Schicht
des Bodens (14) aufgebracht und von einer Schicht (15) aus dem gleichen Material
wie dem Material, das den Boden (14) bildet, bedeckt und über demselben durch
Ultrahochfrequenz oder Ultraschall zusammengeschweißt wird.
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Obwohl die vorstehende Beschreibung unter Verwendung eines
Resonanzschwingkreis-Detektors bei Radiofrequenz dargelegt wurde, kann die vorliegende Erfindung in
gleicher Weise mit einem magnetischen Schwingkreis bereitgestellt werden.