DE3741518A1 - Reibschluessiger freilauf - Google Patents
Reibschluessiger freilaufInfo
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Classifications
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- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
- F16D41/00—Freewheels or freewheel clutches
- F16D41/06—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface
- F16D41/064—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface the intermediate members wedging by rolling and having a circular cross-section, e.g. balls
-
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- F16D41/06—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface
- F16D41/069—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface the intermediate members wedging by pivoting or rocking, e.g. sprags
- F16D41/07—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface the intermediate members wedging by pivoting or rocking, e.g. sprags between two cylindrical surfaces
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen reibschlüssi
gen Freilauf der Nennspalthöhe H nenn , dessen Klemm
winkel über der Nennspalthöhenänderung H nenn ei
ne im wesentlichen ansteigende Funktion beschreibt.
Im Freilaufbau hat sich gehärteter Stahl als Werk
stoff sowohl für Innen- und Außenring als auch für
die Klemmglieder durchgesetzt. Dies gilt gleicher
maßen für Klemmrollen- wie für Klemmkörperfreiläu
fe. Zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit sind die
Klemmflächen geschmiert. Unvermeidlicherweise ist
der mit dieser Werkstoffpaarung erzielte Reibschluß
gering; es wird ein Reibungsbeiwert von etwa 0,1
erreicht. Zur Drehmomentübertragung können nur so
kleine Klemmwinkel eingesetzt werden, daß deren
Tangens kleiner als der Reibungsbeiwert ist. Zur
Übertragung einer Umfangskraft F u muß also eine
wesentlich größere Normalkraft F n aufgebaut wer
den, die im wesentlichen in Radialrichtung ver
läuft.
Durch die hohen Radialkräfte werden die Klemm
glieder und der Innenring elastisch gestaucht
und der Außenring aufgeweitet. Die Summe aller
Verformungsanteile wird im folgenden als Spalt
höhenänderung H bezeichnet.
Als Spalthöhe H o wird an Klemmkörperfreiläufen
die Radiusdifferenz zwischen Außen- und Innen
ring, an Klemmrollenfreiläufen der Durchmesser
der Klemmrollen bezeichnet. Fertigungsbedingt
streut die Spalthöhe H o etwas; zur Eingrenzung
dieser Schwankungen wird um die Nennspalthöhe
H nenn ein Toleranzintervall (H min , H max ) zu
lässiger Spalthöhen H o herumgelegt. Die tat
sächliche Maßabweichung H nenn -H o wird als h
bezeichnet. Als Nenn-Spalthöhenänderung H nenn
wird die Summe aus der Spalthöhenänderung H
plus der Maßabweichung h verstanden.
Bei einem Klemmrollenfreilauf ist der innere
und der äußere Klemmwinkel gleich groß; des
halb brauchen die beiden nicht voneinander
unterschieden zu werden. Bei einem Klemmkörper
freilauf ist immer der innere Klemmwinkel größer
als der äußere. Das für die Drehmomentübertra
gung unerwünschte Durchrutschen tritt deshalb
eher am Innen- als am Außenring auf. Insoweit
der Begriff "Klemmwinkelverlauf" im folgenden
auf Klemmkörperfreiläufe bezogen ist, ist der
Verlauf des inneren Klemmwinkels α i über der
Nennspalthöhenänderung Δ H nenn gemeint.
Es ist bekannt, reibschlüssige Freiläufe mit
einem konstanten Klemmwinkelverlauf auszustat
ten. Solche Freiläufe haben den Vorteil, daß
ihr Verhalten nicht von der Maßabweichung h
beeinflußt wird. Außerdem kann für die Spalt
höhe H o ein großes Toleranzfeld zugelassen
werden. Auch die Drehfederkennlinie wird nicht
durch Maßabweichungen h spürbar verändert. Das
Funktionsverhalten dieser Freiläufe kann also
besonders leicht und sicher vorausberechnet
werden. Allerdings wäre für das Einkuppeln ein
kleiner Klemmwinkel α vorteilhaft, um einen
kleinen Schlupf zu erreichen, und für die Über
tragung großer Drehmomente ein großer Klemmwin
kel, um keine unnötig großen Normalkräfte zu
erzeugen. Nachteiligerweise muß für einen kon
stanten Klemmwinkelverlauf ein Kompromiß zwischen
diesen beiden Anforderungen beschritten werden.
Es ist auch bekannt, reibschlüssige Freiläufe
mit einem steigenden Klemmwinkelverlauf auszu
statten. Bei der Spalthöhenänderung Δ H gleich
Null, bei der das Einkuppeln erfolgt, weisen
sie einen kleinen Klemmwinkel α auf, was einen
kleinen Schlupf ermöglicht, bei großer Spalt
höhenänderung, die bei Übertragung großer Dreh
momente auftritt, weisen sie einen großen Klemm
winkel auf, wodurch unnötig große Normalkräfte
vermieden werden. Im Vergleich zu Freiläufen mit
konstantem Klemmwinkelverlauf weisen sie bei
gleichem Bauvolumen einen geringeren Verschleiß
über der Schalthäufigkeit auf und vermögen größe
re Drehmomente zu übertragen. Sie haben aber den
Nachteil, daß sie nur bei Einhaltung eines sehr
kleinen Toleranzfeldes um die Nennspalthöhe über
legen arbeiten; bei größeren Toleranzintervallen
ist ein konstanter Klemmwinkelverlauf günstiger
als ein kontinuierlich steigender. Für einen kon
tinuierlich steigenden Klemmwinkelverlauf sollte
das Spalthöhentoleranzintervall kleiner als ein
Prozent der Nennspalthöhe sein.
Es stellt sich die Aufgabe, einen reibschlüssigen
Freilauf mit einem solchen Klemmwinkelverlauf aus
zustatten, daß die Nachteile der beiden beschrie
benen Klemmwinkelverläufe vermieden und ihre Vor
teile miteinander kombiniert werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß innerhalb des Verlaufes des Klemmwinkels α
über der Nennspalthöhenänderung Δ H nenn mindestens
drei aneinander anschließende, charakteristische
Bereiche zu unterscheiden sind und zwar ein Kuppel
bereich, ein Sprungbereich und ein Lastbereich, daß
der Klemmwinkelverlauf im Kuppelbereich klein und
im wesentlichen konstant ist, daß der Klemmwinkel
verlauf im Sprungbereich, der klein ist, mit sehr
großer Steigung ansteigt, daß der Klemmwinkelver
lauf im Lastbereich groß ist, und daß die radiale
Steifigkeit des Freilaufes so klein ist, daß das
höchstzulässige Drehmoment eine größere Spalthöhen
änderung H als (H max -H min )a K /α L hervorruft. Bei in
Nennabmessungen festgelegter Geometrie der Klemm
bahnen auf den Ringen und der Klemmglieder (Klemm
rollen oder Klemmkörper) ist die wichtigste, in der
Hand des Konstrukteurs liegende Variable zur Ein
stellung der radialen Steifigkeit die Wandstärke
des Außenringes. Während im bisherigen Stand der
Technik nur Mindestwandstärken für den Freilauf
außenring angegeben wurden, so fordert die Erfin
dung mit ihrem letzten technischen Merkmal auch
eine Höchstwandstärke. Als Kriterium ist ange
geben, daß die sich beim höchstzulässigen Dreh
moment einstellende Spalthöhenänderung Δ H größer
sein muß als die Differenz von Ober- und Unter
grenze des Kuppelbereiches, also größer als das
Toleranzintervall für die (unverspannt zu messen
de) Spalthöhe H o . Vom Verhältnis des Klemm
winkels am Anfang des Lastbereiches α L zu dem
Klemmwinkel α K im Kuppelbereich hängt ab, um wieviel
die Spalthöhenänderung größer sein muß als das
Toleranzintervall. Und zwar muß erfindungsgemäß
die Spalthöhenänderung mindestens so groß sein
wie das Toleranzintervall für die Spalthöhe mal
dem Verhältnis des Klemmwinkels am Anfang des
Lastbereiches zum Klemmwinkel des Kuppelbereiches.
Die Berechnung der tatsächlichen Grenzwandstärke
für den jeweiligen Anwendungsfall ist mit dem er
findungsgemäßen Kriterium mittels gängiger Rechen
programme jedem Fachmann möglich. Durch Einführung
dieser Steifigkeitsobergrenze wird ausgeschlossen,
daß im Kuppelbereich, insbesondere an dessen Ober
grenze, schon so große Drehmomente erreicht werden,
die erst mit den größeren Klemmwinkeln des Last
bereiches zu hinreichend kleinen Normalkräften und
Flächenpressungen führen würden. Hierdurch wird
die funktionale Trennung zwischen einem Kuppelbe
reich, der zugunsten eines kleinen Schaltschlupfes
kleine Klemmwinkel aufweist und einem Lastbe
reich, der zugunsten großer übertragbarer Dreh
momente große Klemmwinkel aufweist, möglich.
Für einen erfindungsgemäßen Freilauf kann eine
wesentlich höhere Spalthöhentoleranz zugelassen
werden als für einen Freilauf mit kontinuier
lich steigendem Klemmwinkel über der Spalthöhen
änderung. Allerdings sollte auch keine so große
Spalthöhentoleranz ermöglicht werden, daß unrea
listisch dünne Außenringe gefordert werden müß
ten. Schließlich muß eine hinreichende Festig
keit und Drehfedersteifigkeit gewahrt bleiben.
Es empfiehlt sich, daß sich der Kuppelbereich
über ein Spalthöhenintervall erstreckt, dessen
Unter- und Obergrenze eine Differenz zwischen
1,7 und 2,0% der Nennspalthöhe H nenn bilden.
Für Anwendungen im allgemeinen Maschinenbau em
pfiehlt sich für den Kuppelbereich ein Klemm
winkel zwischen 2,9° und 3,4°. Für sehr große
Schalthäufigkeiten können Kuppelklemmwinkel
bis herunter zu 2° sinnvoll sein, für sehr ge
ringe Schalthäufigkeiten bis herauf zu 3,7°.
Selbst bei einem häufig schaltenden Freilauf
sollte der Klemmwinkel am Anfang des Lastbe
reiches nicht unter 4,3° liegen. Es würden
sonst unnötig große Normalspannungen mit der
Gefahr des Durchstoßens des Schmierfilmes ent
stehen. Um die nötige Durchrutschsicherheit zu
gewährleisten sollte der Klemmwinkel am Anfang
des Lastbereiches nicht über 4,9° liegen. Bei
einem Klemmkörperfreilauf, der im allgemeinen
genauer gefertigt wird als ein Klemmrollenfrei
lauf, können an dieser Stelle auch 5,2° zuge
lassen werden.
Es empfiehlt sich, daß der Klemmwinkel im Last
bereich leicht ansteigt. Dadurch wird eine pro
gressive Drehfederkennlinie erreicht, die weni
ger resonanzanfällig ist als eine konstante Ver
drehsteifigkeit. Vorteilhafterweise hat ein er
findungsgemäßer Freilauf an der Obergrenze seines
Lastbereiches einen Klemmwinkel zwischen 4,8 und
5,8°.
Um befriedigende Drehmomente übertragen zu kön
nen, wird empfohlen, daß sich der Lastbereich
über ein Spalthöhenintervall (=Spalthöhenände
rungsintervall) erstreckt, dessen Unter- und
Obergrenze eine Differenz von etwa 3%, min
destens 2,5% der Nennspalthöhe H nenn bilden.
Das auffälligste Merkmal erfindungsgemäßer Frei
läufe ist der Sprungbereich im Klemmwinkelver
lauf. Er sollte nur eine Erstreckung von 0,25%
bis 0,35% der Nennspalthöhe, höchstens 0,5%
haben. Würde eine größere Erstreckung gewählt,
bliebe für die wichtigsten Funktionsbereiche,
nämlich den Kuppel- und den Lastbereich, zu
wenig Bauraum und eine zu geringe Erstreckung.
Um mit der Erfindung signifikante Vorteile zu
erreichen, erhöht sich der Klemmwinkel im Sprung
bereich vorzugsweise um mindestens 0,9°. Der
Klemmwinkelverlauf zeigt also im Sprungbereich
eine ungewöhnlich hohe Steigung. Gleichwohl
soll er aber stetig von seinem Wert an der
Untergrenze zu seinem Wert an seiner Obergrenze
steigen, denn im Falle einer Unstetigkeit könnte
am Anfang des Lastbereiches nur mit dem Gleit
reibungsbeiwert und nicht mit dem Haftbeireibungs
beiwert gerechnet werden.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre auf
Klemmkörperfreiläufe erweist sich die maßhaltige
Klemmkörperfertigung insbesondere im Sprung
bereich als entscheidend. Um nicht mit hohem
Kostenaufwand die Klemmkörper auf Maß schleifen
zu müssen, soll das bekannte Verfahren angewandt
werden, bei dem von einem gezogenen und gehärte
ten oder vergüteten Stahlprofil Roh-Klemmkörper
abgetrennt werden, die anschließend mindestens
eine Verfahrensstufe zum Oberflächen-finishing
durchlaufen. Als Finishing ist das Scheuern der
Roh-Klemmkörper zusammen mit Sand in einer Scheu
ertrommel das gebräuchlichste Verfahren. Durch
Wahl der Sandqualität, der Trommelgeschwindig
keit und der Scheuerdauer wird der Abrieb in
reproduzierbarer Weise eingestellt. Problema
tischerweise werden die Klemmkörper aber nicht
an allen Stellen gleichmäßig stark abgerieben.
Um trotz dieses Problemes eine gute Maßhaltigkeit
zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß das als
Zwischenprodukt eingesetzte Stahlprofil einen
in der Weise "übertriebenen" Klemmwinkelverlauf
aufweist, daß der Klemmwinkel am Ende des Kuppel
bereiches abfällt, im Sprungbereich extrem steil
oder unstetig ansteigt bis auf einen größeren
Klemmwinkel als für die gefinishten Klemmkörper
am Anfang des Lastbereiches vorgesehen, am An
fang des Lastbereiches abfällt, und daß diese
Übertreibung in der Umgebung des Sprungbereiches
so auf den Finish-Prozeß abgestimmt ist, daß
nach dem Finish der Klemmwinkelverlauf am Ende
des Kuppel- und Anfang des Lastbereiches nicht
mehr abfällt, daß also kurzum ein hauptanspruchs
gemäßer Klemmwinkelverlauf erreicht ist. Je nach
Gestaltung des Klemmkörperprofiles am Anfang und
Ende der Klemmconturen empfiehlt sich auch dort je
eine analoge Übertreibung; bei nicht zu kleinen
Begrenzungsradien der Klemmconturen reichen dort
kleinere Übertreibungen aus.
Wenn es gilt, besonders billige, reibschlüssige
Freiläufe zu produzieren, müssen naturgemäß
größere Abweichungen von der hauptanspruchsge
mäßen Ausbildung hingenommen werden. Die Vor
teile der Erfindung können aber auch dann noch -
wenn auch in verringertem Ausmaß - nutzbar ge
macht werden. Es empfiehlt sich, daß die Funk
tion des Klemmwinkels einen Wendepunkt auf
weist, der - gemessen von der kleinstzulässigen
Spalthöhe H min aus - bei einer um 1% bis 3%
der Nennspalthöhe H nenn größeren Spalthöhe liegt.
Wie an sich im Stand der Technik bekannt, so hat
es auch bei erfindungsgemäßen Freiläufen Vorteile,
wenn an den Lastbereich noch ein Überlastbereich
anschließt, in dem der Klemmwinkelverlauf auf so
große Werte ansteigt, daß der Tangens des Klemm
winkels größer als der Reibungsbeiwert o ist.
Dadurch wird zwar nicht die Zerstörung des Frei
laufes bei starker Überlastung vermieden wohl
aber das sehr schädliche Überschnappen der Klemm
körper, das die Demontage des beschädigten Frei
laufes außerordentlich erschwert. Infolge des
Überlastbereiches würden die Klemmkörper vor
dem Überschnappen durchrutschen. Allerdings
verlangt der Überlastbereich einen gewissen
Bauraum, weshalb nicht ganz so viele Klemmkör
per bei gegebener Baugröße untergebracht werden
können wie bei Verzicht auf einen Überlastbe
reich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger
Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Klemmwinkelverlauf α(Δ H nenn ),
Fig. 2 die Klemmconturen aus einem Klemmkörper
profil für erfindungsgemäße Freiläufe und
Fig. 3 die Klemmrampe für einen erfindungsge
mäßen Klemmrollenfreilauf.
Die Fig. 1 zeigt den Klemmwinkelverlauf 1 eines
erfindungsgemäßen Freilaufes. Auf der senkrech
ten Achse ist der Klemmwinkel in Grad aufgetra
gen, auf der waagerechten Achse die Nennspalt
höhenänderung H nenn als Vielfaches der Nenn
spalthöhe H nenn . Der Klemmwinkelverlauf 1 ist
in den Kuppelbereich 2, den Sprungbereich 3,
den Lastbereich 4 und den Überlastbereich
5 gegliedert. In seiner qualitativen Ausprä
gung, die sich am deutlichsten in dem Sprung
bereich 3 ausdrückt, ist der Klemmwinkelverlauf
1 gleichermaßen für Klemmrollenfreiläufe wie
für Klemmkörperfreiläufe geeignet. Die quanti
tativen Angaben der waagerechten Achse beziehen sich
auf Klemmkörperfreiläufe; für Klemmrollenfrei
läufe werden Bereiche kleinerer Erstreckung
bevorzugt, um eine befriedigende Bestückung,
das heißt eine ausreichende hohe Anzahl auf dem
Umfang verteilter Klemmrollen, zu erreichen.
Der Kuppelbereich 2 hat die Untergrenze 7 und
die Obergrenze 8. Er hat eine Erstreckung von
2% der Nennspalthöhe H nenn . Dadurch wird eine
große Spalthöhentoleranz ermöglicht. Unabhängig
von der tatsächlichen Lage der Spalthöhe inner
halb dieses Toleranzintervalles zeigt sich das
gleiche Kuppelverhalten, weil der Klemmwinkel
im Kuppelbereich konstant ist. Er beträgt in
diesem Beispiel 3°.
An den Kuppelbereich 2 schließt sich mit stei
gender Nennspalthöhenänderung der Sprungbereich
3 an, der sich bis zur Grenze 9 erstreckt. Er ist
gekennzeichnet durch seine starke Klemmwinkelver
laufssteigung sowie einem Wendepunkt 13 im Klemmwin
kelverlauf 1. In diesem Ausführungsbeispiel steigt
der Klemmwinkel im Sprungbereich bis auf 4,7°.
An den Sprungbereich 3 schließt sich der Lastbe
reich 4 an, der sich bis zur Grenze 10 erstreckt.
Der für diesen Bereich typische, flache Klemm
winkelverlauf 1 reicht um das Maß 6 über die Be
reichsgrenze 10 hinaus. Das Maß 6 muß mindestens
so lang sein wie die in Umfangsrichtung liegende
Halbachse der Hertzschen Flächenpressungszonen
zwischen den Ringen und Klemmgliedern beim höchst
zulässigen Drehmoment.
Es mag dahingestellt bleiben, ob es zweckmäßiger
wäre nur den Bereich zwischen den Grenzen 12 und
11 als Überlastbereich zu bezeichnen; in diesem
Text ist der Bereich 6 zum Überlastbereich 5 ge
zählt obwohl der charakteristische Klemmwinkel
anstieg, der den Freilauf bei Überlastung durch
rutschen läßt, erst an der Grenze 12 beginnt.
Jenseits der Grenze 11 ist keine klemmende Be
rührung möglich.
Die große Erstreckung des Lastbereiches 4 erlaubt
einen relativ weichen Außenring und ermöglicht
die große Erstreckung des Kuppelbereiches 2. Die
se Elastizitätsbedingungen sind insbesondere dann
gegeben, wenn für den Freilauf nur eine geringe
radiale Bauhöhe zur Verfügung steht und dement
sprechend mit geringer Außenringwandstärke und
geringer Nennspalthöhe gearbeitet wird.
Der in Fig. 1 gezeigte Klemmwinkelverlauf 1 ist
als Sollvorgabe für die Fertigung aufzufassen;
infolge unvermeidlicher Oberflächenfehler wird
jeder gemessene Klemmwinkelverlauf an gefertig
ten, erfindungsgemäßen Freiläufen tatsächlich
deutliche Abweichungen von der Sollvorgabe zei
gen. Bei üblicher Fertigungsqualität ist mit
- im statistischen Sinne zufälligen - Abweichun
gen in der Bandbreite von +/-0,4° zu rechnen.
Trotz dieser relativ großen, hinzunehmenden Tole
ranzen, die in die Größenordnung des charakte
ristischen Klemmwinkelsprunges reichen und damit
unter Umständen die Identifizierung des Sprungbe
reiches 3 erschwert, stellen sich die beschrie
benen Vorteile der Erfindung ein, weil sich
diese zufälligen Abweichungen über eine große
Anzahl betrachtet - und ein Freilauf enthält
eine Vielzahl von Klemmgliedern - in erhebli
chem Maße egalisieren.
Je nach dem Fertigungsverfahren können aber
auch systematische Abweichungen zwischen ge
messenem Klemmwinkelverlauf und der Sollvor
gabe auftreten. Zu diesen Fertigungsverfahren,
die zusätzliche, systematische Abweichungen her
vorrufen, gehören alle Verfahren, die Stufen
enthalten, in denen ein nicht geführtes Werk
zeug eingesetzt wird. Hierzu gehört das Läppen,
Sandstrahlen, Scheuern mit Sand in einer rotie
renden Trommel und ähnliches. Um nicht nur eine
verschlechterte Ausführung der Erfindung zu er
halten, empfiehlt es sich, die systematische, egalisierende Wirkung
dieser Finishing-Verfahren dadurch zu kompensie
ren, daß in den vorangehenden Verfahrensstufen
eine solche Sollkontur für die Klemmkörper bzw.
Klemmrampen vorgegeben wird, die an den Stellen
vergrößerten Abtrages während der letzten Stufe
mehr Material anbietet, bzw. an den Stellen ver
ringerten Abtrages weniger Material. Die Soll
kontur für die vorangehenden Verfahrensstufen
zeigt einen anderen Klemmwinkelverlauf, der
am anschaulichsten mit "übertrieben" bezeich
net werden kann. Bei Einsatz nicht geführter
Werkzeuge ist eine solche Übertreibung zumindest
im Sprungbereich und dessen Umgebung, wie in der
Fig. 1 mit der gestrichelten Kurve 13 angedeutet,
vorteilhaft, unter Umständen auch am Anfang des
Kuppelbereiches und am Ende des Lastbereiches.
Die Fig. 2 zeigt im Schnitt einen Teil eines er
findungsgemäßen Klemmkörper-Freilaufes. Zwischen
der äußeren Klemmbahn 22 und der inneren Klemmbahn
23, die beide den Mittelpunkt M haben und die Radien
differenz H o aufweisen ist ein Klemmkörper 30 ge
zeigt. Der Übersichtlichkeit halber sind die anderen
Klemmkörper, der Käfig und die Andrückfedern nicht
dargestellt. Es ist eine Konstellation dargestellt,
in der H o etwa mittig in dem Toleranzintervall um
H nenn liegt und noch kein Drehmoment übertragen wird.
Deshalb liegt sowohl der äußere Berührpunkt 14 etwa
mittig im Kuppelbereich 24 der äußeren Klemmkontur
als auch der innere Berührpunkt 15 etwa mittig im
Kuppelbereich 27 der inneren Klemmkontur. Durch die
beiden Berührpunkte 14 und 15 ist die Wirkungs
linie 31 bestimmt. Der Winkel zwischen der Wir
kungslinie 31 und der inneren Berührnormalen 32
ist der inndere Klemmwinkel α i , der Winkel zwischen
der Wirkungslinie 31 und der äußeren Berührnorma
len 33 der äußere Klemmwinkel α a .
Der Querschnitt durch einen Klemmkörper zeigt das
Klemmprofil, dessen wichtigste Bestandteile für
diese Erfindung die innere und die äußere Klemm
kontur sind. Die äußere Klemmkontur besteht aus
dem äußeren Kuppelsektor 24, dem äußeren Sprung
sektor 25 und dem äußeren Lastsektor 26, die inne
re Klemmkontur aus dem inneren Kuppelsektor 27,
dem inneren Sprungsektor 28 und dem inneren Last
sektor 29. Auf einen Überlastbereich wurde hier
verzichtet. Zwecks vereinfachter Darstellung der
Krümmungsverhältnisse ist die Krümmung innerhalb
der sechs Sektoren jeweils konstant.
Der äußere Kuppelsektor 24 hat den Krümmungsmittel
punkt 16, der äußere Sprungsektor 25 den Krümmungs
mittelpunkt 17 und der äußere Lastsektor 26 den
Krümmungsmittelpunkt 18. Der innere Kuppelbereich
27 hat den Krümmungsmittelpunkt 19, der innere
Sprungsektor 28 ist nicht gekrümmt, was gleichbe
deutend damit ist, daß sein Krümmungsmittelpunkt
20 unendlich weit weg liegt auf der durch einen
Pfeil angedeuteten Geraden, der innere Lastbereich
29 hat den Krümmungsmittelpunkt 21. Die Summe der
Krümmungsradien der Kuppelsektoren entspricht der
Nennspalthöhe, wodurch mit völlig ausreichender
Näherung die Klemmwinkelkonstanz in diesem Bereich
erreicht wird. Im Lastbereich ist die Summe beider
Krümmungsradien etwas größer, wodurch ein sanfter
Klemmwinkelanstieg im Lastbereich bewirkt wird.
Durch diese Maßnahme kann der Freilauf zwar kein
größeres, maximal übertragbares Drehmoment garan
tieren, aber das Drehschwingungsverhalten ist
günstiger.
Der Bogen jedes Lastsektors ist soviel über die
Sektorobergrenze hinausgezeichnet, wie in der Er
läuterung zu Fig. 1 bezüglich des Maßes 6 erklärt.
Die übrigen Bereiche des Klemmprofils werden ent
sprechend dem Käfig, dem Federmechanismus und der
erwünschten Schwerpunktlage des Klemmkörpers ge
staltet. Als besonders vorteilhaft erweist sich im
allgemeinen Maschinenbau, den Schwerpunkt mög
lichst genau in den Krümmungsmittelpunkt 16 zu
legen. Im Rahmen unvermeidbarer Fertigungstole
ranzen sollte der Schwerpunkt gegenüber dem Krüm
mungsmittelpunkt 16 allenfalls in Umfangsrichtung
nach rechts, nicht nach links verschoben sein, wo
durch Fliehkraftandrückung erzielt wird.
Die Fig. 2a zeigt in vergrößerter schematischer
Darstellung die innere Klemmkontur in der Umge
bung des Sprungsektors. Die gestrichelte Linie 34
deutet qualitativ an, in welcher Weise die Soll
kontur für die vor einer Finish-Verfahrensstufe
liegenden Verfahrensschritte übertrieben sein
sollte. Bei der üblichen Verfahrensabfolge wäre
das (Linie 34) das Profil des letzten Zieh
steines.
Die Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfin
dungsgemäßen Klemmrollenfreilauf. Dargestellt ist
die äußere Klemmbahn 35, eine Klemmrolle 36 und
vom Innenring eine Klemmrampe. Die übrige Gestal
tung des Innenringes (auch Innenstern genannt),
die Klemmrollenanfederung und ein eventueller
Käfig sind nicht dargestellt, da sie von dieser
Erfindung nicht berührt werden.
Die Klemmrampe besteht aus einem Kuppelsektor 37,
einem Sprungsektor 38 und einem Lastsektor 39.
Der Einfachheit halber ist innerhalb aller Sek
toren die Krümmung jeweils konstant. Zumindest
solange die Ringe wesentlich größer als die Klemm
rollen sind ist die damit im Kuppelsektor 37 er
reichte Klemmwinkelkonstanz völlig ausreichend.
Der Kuppelsektor 37 hat den Krümmungsmittelpunkt
40, der Sprungsektor 38 den Krümmungsmittelpunkt
41 und der Lastsektor 39 den Krümmungsmittel
punkt 42. Wenn die Krümmung im Kuppel- (37) und
Lastsektor (39) als positiv bezeichnet wird, muß
für eine erfindungsgemäße Ausbildung die Krümmung
im Sprungbereich 38 zumindest erheblich kleiner
sein als in den beiden anderen Sektoren. Vor
zugsweise ist sie - wie in diesem Beispiel darge
stellt - negativ. Der Krümmungsradius des Sprung
sektors ist größer als der Radius der Klemmrolle
36.
Die für einen gegebenen Anwendungsfall oder ein
Spektrum von Anwendungsfällen günstigste Bemessung
erfindungsgemäßer Freiläufe wird vorteilhafterweise
mit Einsatz von Rechenprogrammen festgelegt. Die
Bandbreite zulässiger Außenringwandstärken ist
umso größer, desto größer die Erstreckung des
Lastbereiches im Verhältnis zur Erstreckung des
Kuppelbereiches ist. Dabei kann die Außenringver
formung am genauesten mittels üblicher Finite-
Elemente-Programme berechnet werden. Entscheidend
für die erfolgreiche Kombination guten Kuppelver
haltens, großer Spalthöhentoleranz und hoher Dreh
moment-Belastbarkeit ist nur, daß innerhalb des
Verlaufes des Klemmwinkels α über der Nennspalt
höhenänderung Δ H nenn mindestens drei aneinander
anschließende, charakteristische Bereiche zu unter
scheiden sind und zwar der Kupplungsbereich, der Sprung
bereich und der Lastbereich, daß der Klemmwinkel
verlauf im Kuppelbereich klein und im wesentlichen
konstant ist, daß der Klemmwinkelverlauf im klei
nen Sprungbereich mit sehr großer Steigung ansteigt,
daß der Klemmwinkelverlauf im Lastbereich groß ist,
und daß die radiale Steifigkeit so klein ist, daß
das höchstzulässige Drehmoment eine größere Spalt
höhenänderung Δ H als (H max -H min )α L /α K hervorruft.
Claims (12)
1. Reibschlüssiger Freilauf der Nennspalthöhe H nenn ,
dessen Klemmwinkel α über der Nennspalthöhenän
derung Δ H nenn eine im wesentlichen ansteigende
Funktion beschreibt, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb des Verlaufes (1) des Klemmwinkels a
über der Nennspalthöhenänderung Δ H nenn mindestens
drei aneinander anschließende, charakteristische
Bereiche (2, 3, 4) zu unterscheiden sind und zwar
ein Kuppelbereich (2), ein Sprungbereich (3) und
ein Lastbereich (4), daß der Klemmwinkelverlauf (1)
im Kuppelbereich (2) klein und im wesentlichen
konstant ist, daß der Klemmwinkelverlauf (1) im
kleinen Sprungbereich (3) mit sehr großer Stei
gung ansteigt, daß der Klemmwinkelverlauf (1) im
Lastbereich (4) groß ist, und daß die radiale
Steifigkeit des Freilaufes so klein ist, daß das
höchstzulässige Drehmoment eine größere Spalt
höhenänderung Δ H als (H max -H min ) L / K hervorruft.
2. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise an den Lastbe
reich (4) ein Überlastbereich (5) anschließt,
in dem der Klemmwinkelverlauf (1) auf so große
Werte steigt, daß der Tangens des Klemmwinkels α
größer als der Reibungsbeiwert m o ist.
3. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der im wesentlichen konstante Klemmwinkel
des Kuppelbereiches (2) zwischen 2° und 3,7° liegt.
4. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kuppelbereich (2) über ein Spalt
höhenintervall erstreckt, dessen Unter- (7)
und Obergrenze (8) eine Differenz zwischen 1,7
und 2,0% der Nennspalthöhe H nenn bilden.
5. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lastbereich (4) an seiner Untergrenze (9)
einen Klemmwinkel α zwischen 4,3° und 4,9° auf
weist.
6. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lastbereich (4) an seiner Obergrenze (10)
einen Klemmwinkel α zwischen 4,8° und 5,8° auf
weist.
7. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Lastbereich (4) über ein Spalt
höhenintervall erstreckt, dessen Unter- (9)
und Obergrenze (10) eine Differenz von mindestens 2,5%
der Nennspalthöhe H nenn bilden.
8. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Klemmwinkel α im Sprungbereich (3)
um mindestens 0,9° erhöht.
9. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Sprungbereich (3) über ein Spalt
höhenintervall erstreckt, dessen Unter- (8)
und Obergrenze (9) eine Differenz von höchstens
0,5% der Nennspalthöhe H nenn bilden, vorzugs
weise zwischen 0,25 und 0,35%.
10. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmwinkel α im Sprungbereich (3) zwar
steil aber stetig von seinem Wert an der Unter
grenze (8) zu seinem Wert an der Obergrenze (9)
steigt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Klemmkörper-
Freilaufes nach Anspruch 1, bei dem von einem
gezogenen und gehärteten oder vergüteten Stahl
profil Roh-Klemmkörper abgetrennt werden, die
anschließend mindestens eine Verfahrensstufe
zum Oberflächen-finishing durchlaufen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stahlprofil einen in
der Weise übertriebenen Klemmwinkelverlauf auf
weist, daß der Klemmwinkel am Ende des Kuppel
bereiches abfällt, im Sprungbereich extrem steil
oder unstetig ansteigt bis auf einen größeren
Klemmwinkel als für die gefinishten Klemmkörper
am Anfang des Lastbereiches vorgesehen, am An
fang des Lastbereiches abfällt, und daß diese
Übertreibung in der Umgebung des Sprungberei
ches so auf den Finish-Prozeß abgestimmt ist,
daß nach dem Finish der Klemmwinkelverlauf am
Ende des Kuppel- und Anfang des Lastbereiches
nicht mehr abfällt.
12. Reibschlüssiger Freilauf der Nennspalthöhe
H nenn , dessen Klemmwinkel α über der Nenn
spalthöhenänderung Δ H nenn eine im wesentli
chen ansteigende Funktion beschreibt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktion (1) des
Klemmwinkels α einen Wendepunkt (13) aufweist, der
- gemessen von der kleinstzulässigen Spalthöhe
H min aus - bei einer um 1 bis 3% der Nennspalt
höhe H nenn größeren Spalthöhe liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873741518 DE3741518A1 (de) | 1987-12-08 | 1987-12-08 | Reibschluessiger freilauf |
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ID=6342099
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