DE3740719A1 - Verfahren und anordnung zur messung des wasserdampf-taupunkts in gasen - Google Patents
Verfahren und anordnung zur messung des wasserdampf-taupunkts in gasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung des Wasser
dampf-Taupunkts in Gasen, bei welchem eine zur Anzeige der
Bildung von Tautröpfchen auf einer Sensorfläche verwendete
feuchteabhängige elektrische Größe durch Regelung der Tempe
ratur der Sensorfläche auf einem einer stabilen Taumasse
zugeordneten Sollwert gehalten wird und die Temperatur der
Sensorfläche gemessen wird, sowie eine Anordnung zur Durch
führung des Verfahrens.
Die direkte Taupunktmessung beruht bei diesem Verfahren
darauf, daß auf der Sensorfläche Wasserdampf zu Tautröpfchen
kondensiert, wenn die Sensorfläche auf die Taupunkttemperatur
abgekühlt wird, und daß die Kondensation aus einem zugeord
neten Wert der feuchteabhängigen elektrischen Größe erkennbar
ist; die beim Einsetzen der Kondensation gemessene Temperatur
der Sensorfläche ist dann die Taupunkttemperatur. Die Tau
tröpfchen bleiben natürlich bestehen, wenn die Temperatur
der Sensorfläche unter die Taupunkttemperatur abgesenkt
wird, wobei die Masse des Kondensats zeitabhängig zunimmt.
Für eine kontinuierliche Anzeige der Taupunkttemperatur ist
es daher erforderlich, die Temperatur der Sensorfläche gerade
auf dem Wert zu halten, der dem Beginn der Taupunkt-Kondensa
tion entspricht. Diesem Zweck dient die Temperaturregelung.
Die für die Tautröpfchen-Detektion verwendete feuchteabhän
gige elektrische Größe ist sehr häufig eine Kapazität, sie
kann aber beispielsweise auch ein ohmscher Widerstand oder
eine Impedanz sein.
Die richtige Bestimmung des Taupunkts mit diesem Verfahren
setzt voraus, daß der feuchteabhängigen elektrischen Größe
eindeutig ein Wert zugeordnet werden kann, den sie bei der
Taupunkttemperatur hat, und daß der Sollwert für die Rege
lung der feuchteabhängigen elektrischen Größe diesem Wert
entspricht. Diese Bedingungen lassen sich für einen bestimm
ten Sensor ohne Schwierigkeit erfüllen, solange er sauber
ist. Dagegen gilt der für einen bestimmten Sensor ermittelte
und eingestellte Sollwert in der Regel nicht mehr, wenn der
Sensor verschmutzt ist. Verschmutzungen des Sensors verursa
chen infolge einer Kapillarkondensation von Wasserdampf oder
der Feuchtelöslichkeit bei öligen Verschmutzungsfilmen eine
Änderung der feuchteabhängigen elektrischen Größe bereits
bei Temperaturen, die weit oberhalb der Taupunkttemperatur
liegen, so daß der einem sauberen Sensor entsprechende Soll
wert bei einer Verschmutzung der Sensorfläche bereits bei
einer Temperatur erreicht werden kann, die höher als die
Taupunkttemperatur ist. Die Temperaturregelung regelt dann
die Temperatur der Sensorfläche auf diese höhere Temperatur
ein, die fälschlich als Taupunkttemperatur angezeigt und
ausgewertet wird. Daher können Verschmutzungen erhebliche
Meßfehler verursachen. Um mit einem verschmutzten Sensor die
Taupunkttemperatur richtig zu ermitteln, müßte der Wert
bekannt sein, den die feuchteabhängige elektrische Größe des
verschmutzten Sensors beim Taupunkt hat. Dieser Wert ändert
sich aber ganz erheblich in Abhängigkeit von der Art und vom
Grad der Verschmutzung.
Aus der DE-PS 32 31 995 ist es bekannt, die Verschmutzung
eines kapazitiven Taupunkt-Sensors dadurch festzustellen,
daß der Phasenwinkel der bei Betauung bestehenden Sensorimpe
danz gemessen und als Maß für die Verschmutzung verwendet
wird. Durch diese Maßnahme wird aber der durch die Verschmut
zung verursachte Meßfehler nicht beseitigt; es wird ledig
lich angezeigt, daß eine Reinigung des Sensors erforderlich
ist, oder auch ein automatischer Reinigungsvorgang ausgelöst,
wenn die gemessene Verschmutzung einen bestimmten Grenzwert
übersteigt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der
eingangs angegebenen Art, bei welchem die Auswirkungen von
Verschmutzungen der Sensorfläche selbsttätig kompensiert
werden, so daß auch mit einer verschmutzten Sensorflache,
unabhängig von der Art und vom Grad der Verschmutzung, der
Taupunkt richtig gemessen wird.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß zur Ein
stellung des Sollwerts die Temperatur der Sensorfläche von
einem oberhalb der Taupunkttemperatur liegenden Wert abge
senkt und der Absenkung eine periodische zeitliche Tempera
turänderung überlagert wird, und daß bei gleichzeitigem
Auftreten von periodischen zeitlichen Änderungen der feuchte
abhängigen elektrischen Größe der beim Wechsel der periodi
schen zeitlichen Änderungen zu einer monotonen Änderung
gemessene Wert der feuchteabhängigen elektrischen Größe als
der Sollwert verwendet wird.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß verschmutzungs
bedingte Änderungen der feuchteabhängigen elektrischen Größe
im Temperaturbereich oberhalb der Taupunkttemperatur den
Temperaturänderungen der Sensorfläche folgen, während im
Bereich unterhalb der Taupunkttemperatur jede Temperatur,
gleichgültig ob steigend oder fallend, eine stetige Zunahme
der Masse der kondensierten Tröpfchen und damit eine monoto
ne Änderung der feuchteabhängigen elektrischen Größe verur
sacht. Mit Hilfe der der Temperaturabsenkung überlagerten
periodischen zeitlichen Temperaturänderungen können daher
verschmutzungsbedingte Änderungen der feuchteabhängigen
elektrischen Größe von der durch die Kondensation verursach
ten Änderung deutlich unterschieden werden. Der Wechsel des
zeitlichen Verlaufs der feuchteabhängigen elektrischen Größe
von periodischen zeitlichen Änderungen zu einer monotonen
Änderung findet am Taupunkt statt, und der bei diesem Wech
sel gemessene Wert der feuchteabhängigen elektrischen Größe
ist als Größe für die Verschmutzung der Sensorfläche erkenn-
und auswertbar. Wenn dieser Wert als Sollwert für die feuch
teabhängige elektrische Größe verwendet wird, wird die
Temperatur der Sensorfläche richtig auf dem Taupunkt gehal
ten.
Da sich die Verschmutzung der Sensorfläche in der Regel nur
langsam ändert, genügt es, wenn die Ermittlung und Einstel
lung des Sollwerts in größeren Zeitabständen erfolgt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens zur
Messung des Wasserdampf-Taupunkts in Gasen besteht darin,
daß die Regelparameter für die Regelung der feuchteabhängi
gen elektrischen Größe aufgrund einer Analyse von Schwin
gungen der Regelgröße der feuchteabhängigen elektrischen
Größe fortlaufend korrigiert werden.
Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, die Regelung der
feuchteabhängigen elektrischen Größe stets in optimaler
Weise ablaufen zu lassen. Bei einer Regelung der feuchteab
hängigen elektrischen Größe mit fest eingestellten Regelpa
rametern ist es nicht möglich, ohne Eingriffe von außen im
gesamten Bereich der zu erfassenden Taupunkttemperaturen
Instabilitäten oder ein ungünstiges Regelverhalten zu ver
meiden. Durch die erfindungsgemäße Schwingungsanalyse kön
nen die Regelparameter fortlaufend so korrigiert werden,
daß erkannte Instabilitäten beseitigt werden und ein opti
males Regelverhalten erzielt wird.
Eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung mit einem Taupunkt-Sensor, der ein die Sensorflä
che aufweisendes elektrisches Sensorelement, das ein von
der feuchteabhängigen elektrischen Größe abhängiges elektri
sches Signal liefert, eine die Temperatur der Sensorfläche
beeinflussende elektrische Heiz- und Kühleinrichtung und
einen elektrischen Temperatursensor, der ein von der Tempe
ratur der Sensorfläche abhängiges elektrisches Signal lie
fert, aufweist, und mit einer an den Taupunkt-Sensor ange
schlossenen Regelanordnung, die das feuchteabhängige elek
trische Signal als Regelgröße empfängt und zu der elektri
schen Heiz- und Kühleinrichtung eine Stellgröße liefert,
durch die das feuchteabhängige elektrische Signal auf einem
Sollwert gehalten wird, ist nach der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß die Regelanordnung einen Führungsregler
und einen Folgeregler enthält, die in Kaskade angeordnet
sind, daß der Führungsregler das feuchteabhängige elektri
sche Signal als Regelgröße und den Sollwert des feuchteab
hängigen elektrischen Signals als Führungsgröße empfängt
und ein Temperatursollwertsignal abgibt und daß der Folge
regler das vom Führungsregler gelieferte Temperatursollwert
signal als Führungsgröße und das vom Temperatursensor gelie
ferte temperaturabhängige Signal als Regelgröße empfängt und
die Stellgröße zu der elektrischen Heiz- und Kühleinrichtung
liefert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfah
rens nach der Erfindung und der Anordnung zu seiner Durch
führung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 das Blockschaltbild einer Anordnung zur Messung
des Wasserdampf-Taupunkts in Gasen nach der Er
findung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Sensorelement, das in der
Anordnung von Fig. 1 verwendet werden kann,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teil des Sensorelements
von Fig. 2 in größerem Maßstab,
Fig. 4 einen möglichen zeitlichen Verlauf des feuchte
abhängigen elektrischen Signals in der Anordnung
von Fig. 1,
Fig. 5 Diagramme zur Erläuterung der Schwingungsanalyse,
die in der Anordnung von Fig. 1 durchgeführt wird,
Fig. 6 Diagramme von verschiedenen Schwingungsformen des
feuchteabhängigen elektrischen Signals, die in der
Anordnung von Fig. 1 vorkommen können,
Fig. 7 den Zusammenhang zwischen der Sensorkapazität und
der Sensortemperatur bei einem sauberen Taupunkt-
Sensor und bei einem verschmutzten Taupunkt-Sensor,
Fig. 8 Diagramme zur Erläuterung des Prinzips, das bei
der Einstellung des Sollwerts zur Erzielung einer
verschmutzungsunabhängigen Temperaturregelung in
der Anordnung von Fig. 1 angewendet wird,
Fig. 9 Diagramme des zeitlichen Ablaufs eines in der
Anordnung von Fig. 1 durchgeführten Zyklus zur
Verschmutzungskompensation,
Fig. 10 den aus den Diagrammen von Fig. 9 entnehmbaren
Zusammenhang zwischen der Sensorkapazität und der
Sensortemperatur bei einem verschmutzten Taupunkt-
Sensor und
Fig. 11 einen Teilabschnitt des zeitlichen Ablaufs des in
Fig. 9 dargestellten Zyklus der Verschmutzungs
kompensation.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung zur direkten Messung
des Wassserdampf-Taupunkts in Gasen enthält einen Meßwertauf
nehmer 10 mit einem elektrischen Sensorelement 12, das auf
einem als Heiz- und Kühleinrichtung dienenden Peltierelement
14 angebracht ist, und mit einem auf die Oberflächentempera
tur des Sensorelements 12 ansprechenden Temperatur-Sensor 16.
Das Peltierelement 14 ist auf einem Träger 18 angebracht.
Bei der direkten Taupunktmessung wird zur Bestimmung des
Wassergehalts eines Gases das nichtideale Gasverhalten von
Wasserdampf ausgenutzt, nämlich die Fähigkeit zur Kondensa
tion infolge der zwischenmolekularen Anziehungskräfte, wenn
das Gas an der Oberfläche des Sensorelements 12 bis zu einer
bestimmten Temperatur abgekühlt wird, die die Taupunkttempe
ratur ist. Die Beziehung zwischen dem Wasserdampf-Partial
druck des Gases und der Kondensationstemperatur (Taupunkt
temperatur) ist durch die Sättigungsdampfdruckkurve gegeben;
sie ist die Grundlage zur Umrechnung der direkten Meßgröße
"Taupunkttemperatur" in alle anderen Feuchtegrößen.
Zur Taupunktmessung wird die Oberfläche des Sensorelements
12 dem zu messenden Gas ausgesetzt, indem entweder der Meß
wertaufnehmer 10 unmittelbar im Prozeß angeordnet wird, oder
indem Gas aus dem Prozeß entnommen und in eine Meßkammer
eingeleitet wird, in der der Meßwertaufnehmer 10 angeordnet
ist. Mit Hilfe des Peltierelements 14 wird das Sensorelement
12 abgekühlt, bis sich auf seiner Oberfläche durch Kondensa
tion von Wasserdampf Tautröpfchen bilden. Das Auftreten von
Kondensation wird mittels des Sensorelements 12 festgestellt;
die gleichzeitig mit Hilfe des Temperatur-Sensors 16 gemesse
ne Temperatur ist die Taupunkttemperatur. Bei weiterer Abküh
lung des Sensorelements 12 auf noch niedrigere Temperturen
nimmt die Größe der Tautröpfchen und damit die Masse des kon
densierten Wassers zu, doch sind die dann gemessenen Tempera
turen für die Feuchtegrößen des Gases nicht mehr aussagekräf
tig. Es kommt also darauf an, möglichst genau die Sensortem
peratur beim Einsetzen der Kondensation zu erfassen. Für
eine kontinuierliche Taupunktmessung wird die Sensortempera
tur durch Temperaturregelung ständig auf dem Wert der Taupunkt
temperatur gehalten, indem eine vorbestimmte Masse des konden
sierten Wassers aufrechterhalten wird. Die in Fig. 1 darge
stellten, mit dem Meßwertaufnehmer 10 verbundenen elektroni
schen Schaltungen dienen der Regelung der feuchteabhängigen
elektrischen Größe sowie der Temperaturregelung.
Das elektrische Sensorelement 12 muß so beschaffen sein, daß
es sowohl die Entstehung von Tautröpfchen beim Erreichen der
Taupunkttemperatur als auch die Einhaltung einer vorbestimm
ten Masse kondensierten Wassers mit möglichst großer Genauig
keit und Empfindlichkeit erkennen und kontrollieren läßt. Zu
diesem Zweck muß sich wenigstens eine elektrische Eigenschaft
des Sensorelements in signifikanter Weise in Abhängigkeit
von der Bildung der Masse des kondensierten Wassers ändern.
Es sind verschiedene Arten von elektrischen Sensorelementen
bekannt, die für diesen Zweck mehr oder weniger gut geeignet
sind. Sehr oft ist die elektrische Eigenschaft, die zum
Nachweis der Bildung von Kondensat verwendet wird, die Kapa
zität zwischen zwei Sensorelektroden, die bei Bedeckung der
Sensorelektroden mit Kondensat gegenüber dem Wert im trocke
nen Zustand wegen der höheren Dielektrizitätskonstante von
Wasser sprunghaft ansteigt. Bei anderen Sensorelementen wird
die Zunahme der Leitfähigkeit zwischen zwei durch das Konden
sat verbundene Elektroden detektiert. Schließlich ist es
auch bekannt, durch Messung der Impedanz des Sensorelements
die ohmsche Komponente und die kapazitive Komponente gemein
sam zur Detektierung der Kondensation heranzuziehen.
Für die in Fig. 1 dargestellte Taupunkt-Meßanordnung ist das
in der älteren deutschen Patentanmeldung P 37 20 189.1-52
beschriebene Sensorelement besonders gut geeignet. Fig. 2
zeigt eine sehr vereinfachte Draufsicht auf das in dieser
Weise ausgebildete Sensorelement 12, und Fig. 3 zeigt einen
Schnitt durch einen Teil dieses Sensorelements in größerem
Maßstab. Dieses Sensorelement weist ein Substrat 112 auf,
das aus einem feuchtigkeitsunempfindlichen Isoliermaterial
besteht. Wie Fig. 3 erkennen läßt, ist das Substrat 112
unter Einfügung einer Trennschicht 114 aus Aluminium auf
dem Peltierelement 14 angebracht. Die der Trennschicht abge
wandte freie Oberseite des Substrats 112 bildet die Sensor
fläche 118, die dem Gas ausgesetzt ist, dessen Wasserdampf-
Taupunkt gemessen werden soll, so daß sich darauf bei Abküh
lung auf die Taupunkttemperatur durch Kondensation Tautröpf
chen bilden.
Auf der Sensorfläche 118 sind zwei Elektrodenstrukturen 120
und 130 gebildet, die in Fig. 2 der Deutlichkeit wegen sehr
vereinfacht dargestellt sind. Die Elektrodenstruktur 120 hat
die Form eines Kammes mit einer Anzahl von parallelen Zähnen
122, die am einen Ende mit einem senkrecht dazu verlaufenden
Steg 124 verbunden sind. Am Ende des Stegs 124 ist eine
verbreiterte Kontaktfläche 126 angeformt, die zur Kontaktie
rung eines Anschlußleiters dient, über den die Elektroden
struktur 120 mit der elektronischen Schaltung des Taupunkt-
Meßgeräts verbunden wird. Die Elektrodenstruktur 130 besteht
in völlig gleicher Weise, aber spiegelbildlicher Anordnung,
aus Zähnen 132, einem Steg 134 und einer Kontaktfläche 136.
Die Zähne 122 und 132 der beiden Elektrodenstrukturen liegen
in einem kleinen zentralen Bereich des Substrats 112, der
den eigentlichen für den Meßvorgang empfindlichen Sensorbe
reich bildet. Die Zähne 122 und 132 sind abwechselnd inein
andergreifend angeordnet, wobei die Zähne 122 der Elektroden
struktur 120 in den Zwischenräumen zwischen den Zähnen 132
der Elektrodenstruktur 130 und umgekehrt die Zähne 132 der
Elektrodenstruktur 130 in den Zwischenräumen zwischen den
Zähnen 122 der Elektrodenstruktur 120 liegen. Jeweils zwei
parallel nebeneinanderliegende Zähne stellen also Elektroden
abschnitte dar, die zu verschiedenen Elektrodenstrukturen
gehören. Die Zwischenräume zwischen den Zähnen jeder Elektro
denstruktur sind so breit, daß in jedem Zwischenraum ein Zahn
der anderen Elektrodenstruktur mit ausreichendem Abstand von
den beiden benachbarten Zähnen aufgenommen werden kann. Dies
ist insbesondere aus Fig. 3 zu erkennen, die in einem gegen
die Darstellung von Fig. 2 vergrößerten Maßstab einen Schnitt
durch mehrere nebeneinanderliegende Zähne 122, 132 der beiden
Elektrodenstrukturen 120 bzw. 130 zeigt.
Jeder Zahn 122 und 132 der beiden Elektrodenstrukturen 120,
130 ist mit einer feuchtigkeitsunempfindlichen Isolierschicht
140 überzogen, die alle freien Flächen des Zahns vollständig
bedeckt. Die Zähne 122 und 132 sind also einerseits durch
das Isoliermaterial des Substrats 112 und andererseits durch
die Isolierschicht 140 vollständig von dem Gas getrennt,
dessen Taupunkt gemessen werden soll. Bei der in Fig. 3
dargestellten Ausführungsform besteht zwischen den Isolier
schichten, die zwei benachbarte Zähne bedecken, jeweils ein
Spalt 142, der bis zur Oberfläche des Substrats 112 durchgeht.
Die Elektrodenstrukturen 120 und 130 sowie die die Zähne
bedeckende Isolierschicht 140 können auf dem Substrat 112
nach einem der üblichen Verfahren hergestellt werden, die
aus der Dünnfilmtechnik und aus der Leiterplattentechnik
bekannt sind. Die Elektrodenstrukturen 120, 130 werden bei
spielsweise auf fotolithografischem Weg aus einem geeigneten
Metallbelag, beispielsweise aus Tantal oder Platin, gebildet.
Die Isolierschicht 140 muß aus einem chemisch stabilen,
elektrisch isolierenden und völlig feuchtigkeitsunempfindli
chen Material bestehen. Hierfür kommen Glas, Lack oder auch
ein geeignetes Metalloxid in Frage. Das Material der Isolier
schicht kann nach einem der bekannten Verfahren auf die
Elektrodenstrukturen aufgebracht werden. Wenn das Oxid des
für die Elektrodenstrukturen 120, 130 verwendeten Metalls
die erforderlichen Eigenschaften aufweist, kann die Isolier
schicht 140 gegebenenfalls auch durch Oberflächenoxidation
des Leitermetalls gebildet werden.
Zur Verdeutlichung ist in Fig. 2 die Anzahl der Zähne in
jeder Elektrodenstruktur übertrieben klein und der Abstand
zwischen den benachbarten Zähnen übertrieben groß dargestellt.
In Wirklichkeit hat jede Elektrodenstruktur 120, 130 eine
sehr viel größere Anzahl von Zähnen. Ein besonders wichtiges
Merkmal dieses Sensorelements ist die Bemessung des Abstands
zwischen den nebeneinanderliegenden Zähnen: er ist kleiner
als 50 µm und beträgt vorzugsweise etwa 20 µm. Bei einer
praktisch erprobten Ausführungsform eines nach dem Prinzip
von Fig. 2 und 3 hergestellten Sensorelements bestehen die
Elektrodenstrukturen 120, 130 aus Tantal, das auf ein Sub
strat 112 aus Aluminiumoxid aufgebracht ist. Jede Elektroden
struktur hat einen Kamm aus 50 Zähnen mit einer Breite von
21 µm und einer Länge von 2 mm. Der Abstand zwischen den
ineinandergreifenden Zähnen der beiden Elektrodenstrukturen
beträgt 19 µm. Der von den beiden ineinandergreifenden Kamm
strukturen gebildete eigentliche Sensorbereich nimmt daher
nur eine Fläche von 2×4 mm ein. Die Isolierschicht 140
besteht aus hochverdichtetem und dadurch feuchtigkeitsunemp
findlichem Tantaloxid, das in einer Dicke von 160 nm durch
Oberflächenoxidation des Tantals der Elektrodenstrukturen
gebildet ist.
Die Funktionsweise dieses Sensorelements beruht darauf, daß
der Abstand zwischen den nebeneinanderliegenden Zähnen der
beiden Elektrodenstrukturen von der Größenordnung der
größten sich beim Erreichen der Taupunkttemperatur bildenden
Kondensationströpfchen oder sogar kleiner ist. Dadurch wird
erreicht, daß die ersten sich beim Erreichen der Taupunkttem
peratur bildenden Kondensationströpfchen sofort die ganze
Breite der Spalte 142 zwischen den benachbarten Zähnen 122
und 132 ausfüllen. Wie in der älteren Patentanmeldung ausführ
lich beschrieben ist, hat dies eine sprunghafte Änderung
der zwischen den beiden Elektrodenstrukturen gemessenen
Impedanz zur Folge, weil die Kondensationströpfchen von
verhältnismäßig großem Leitwert die verhältnismäßig kleinen
Kapazitäten der Spalte 142 gewissermaßen kurzschließen und
eine leitende Verbindung zwischen den wesentlich größeren
Kapazitäten der die Zähne bedeckenden Isolierschichten 140
herstellen. Durch Messung der Impedanz zwischen den beiden
Elektrodenstrukturen kann daher das Erreichen der Taupunkt
temperatur schon bei der Bildung der ersten Kondensations
tröpfchen festgestellt werden, noch bevor sich eine zusammen
hängende Tauschicht gebildet hat.
Anstelle der Impedanz kann auch die Kapazität C F des Sensor
elements gemessen werden. Diese geht von dem Trocken-Kapazi
tätswert C O beim Erreichen der Taupunkttemperatur auf den
wesentlich größeren Taupunkt-Kapazitätswert C 1. Bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Taupunkt-Meßan
ordnung wird mit dieser Messung der Sensorkapazität C F gear
beitet.
Der Meßwertaufnehmer 10 hat einen ersten Anschluß 10 a, an
dem ein elektrisches Signal S Z zur Verfügung steht, das von
der feuchteabhängigen elektrischen Größe des Sensorelements
12 abhängt, bei Verwendung des in Fig. 2 und 3 dargestellten
Sensorelements also von dessen Impedanz Z. An den Anschluß
10 a ist eine Impedanzauswerteschaltung 20 angeschlossen, die
aus dem Signal S Z ein für die Weiterverarbeitung geeignetes
elektrisches Signal bildet, das die für die Taupunktdetektion
verwendete feuchteabhängige elektrische Größe darstellt, im
vorliegenden Fall also die Sensorkapazität C F . Zur Vereinfa
chung wird dieses Signal ebenfalls mit C F bezeichnet.
Der Meßwertaufnehmer 10 hat einen zweiten Anschluß 10 b, an
dem ein elektrisches Signal S T zur Verfügung steht, das von
der temperaturabhängigen elektrischen Größe des Temperatur-
Sensors 16 abhängt. Der Temperatur-Sensor 16 kann beispiels
weise ein Thermoelement sein, das eine temperaturabhängige
Spannung liefert, oder ein Widerstands-Thermometer, dessen
ohmscher Widerstand sich in dem zu erfassenden Temperaturbe
reich mit der Temperatur ändert. Bei dem dargestellten Bei
spiel wird angenommen, daß der Temperatur-Sensor 16 ein
Platin-Widerstandsthermometer in Dünnfilm-Technologie vom
Typ PT 100 ist. Demzufolge ist das am Anschluß 10 b verfügba
re elektrische Signal S T vom Widerstand des Temperatur-Sen
sors 16 abhängig. An den Anschluß 10 b ist eine Temperaturaus
werteschaltung 22 angeschlossen, die aus dem Signal S T ein
für die Weiterverarbeitung geeignetes elektrisches Signal
bildet, das die vom Temperatur-Sensor 16 gemessene Tempera
tur T F der Oberfläche des Sensorelements 12 darstellt. Zur
Vereinfachung wird dieses Signal ebenfalls mit T F bezeichnet.
Die Ausgänge der Impedanzauswerteschaltung 20 und der Tempe
raturauswerteschaltung 22 sind mit zwei Eingängen 30 a bzw.
30 b eines Mikrocomputers 30 verbunden, wobei, falls erforder
lich, jeweils ein Analog-Digital-Umsetzer eingefügt sein
kann. Im Mikrocomputer 30 wird die Sensortemperatur T F mit
einem im Mikrocomputer berechneten Solltemperaturwert T S
verglichen, wie durch ein Vergleichsschaltungssymbol 31
angedeutet ist. Der durch den Vergleich erhaltene Differenz
wert T S -T F wird in einem Funktionsblock 32, der die Funk
tion eines Temperaturreglers hat, zur Erzeugung eines Tempe
raturregelsignals S T verwendet, das an einem Ausgang 30 c des
Mikrocomputers 30 abgegeben wird.
Der Funktionsblock 32 ist natürlich, wie auch die übrigen
dargestellten Funktionsblöcke, im Mikrocomputer 30 nicht
konkret vorhanden; die Funktionsblöcke repräsentieren viel
mehr verschiedene Programmroutinen des Mikrocomputers.
Ein an den Ausgang 30 c des Mikrocomputers 30 angeschlossener
Digital-Analog-Umsetzer 24 setzt das Temperaturregelsignal
S T in eine Spannung U T um, die dem Eingang einer Leistungs-
Endstufe 25 zugeführt wird, die den Strom I P für das Peltier
element 14 zu einem dritten Anschluß 10 c des Meßwertaufneh
mers 10 liefert. Dieser Strom I P ist bekanntlich, je nach
seiner Polarität, entweder ein Heizstrom oder ein Kühlstrom.
Durch die zur Leistungs-Endstufe 25 gelieferte Spannung U T
wird der Peltier-Strom I P so eingestellt, daß die Differenz
T S -T F zu Null wird. Nach einem bekannten Verfahren kann
der Peltier-Strom I P zu diesem Zweck periodisch umgepolt wer
den, so daß er abwechselnd als Heizstrom und als Kühlstrom
wirkt, wobei die Spannung U T das Tastverhältnis so bestimmt,
daß sich eine mittlere Sensortemperatur T F einstellt, die
gleich der Solltemperatur T S ist. Die Bestandteile 12, 16,
22, 31, 32, 24, 25, 14 bilden also einen Temperaturregelkreis,
der die Sensortemperatur T F ständig der Solltemperatur T S
nachregelt. In diesem Temperaturregelkreis ist die Sensortem
peratur T F die Regelgröße, die Solltemperatur T S die Führungs
größe und der Peltier-Strom I P die Stellgröße.
Wenn dafür gesorgt wird, daß die Solltemperatur T S gleich
der Taupunkttemperatur T P ist, wird durch diese Temperatur
regelung die Sensortemperatur T F ständig auf dem Wert der
Taupunkttemperatur T P gehalten. Eine an den Ausgang der
Temperaturauswerteschaltung 22 angeschlossene Temperaturan
zeige 26 zeigt dann im eingeregelten Zustand die Taupunkttem
peratur an.
Der Mikrocomputer 30 kann in herkömmlicher Weise die gemesse
ne Taupunkttemperatur T P , die durch das Signal T F im eingere
gelten Zustand angegeben wird, zur Gewinnung aller gewünschten
Feuchtegrößen verarbeiten, wie durch einen Funktionsblock 33
dargestellt ist. Zu diesem Zweck ist die Sättigungsdampfdruck
kurve als Tabelle im Mirkocomputer 30 abgespeichert. Diese
Auswertung der Taupunkttemperatur ist allgemein bekannt und
wird daher nicht weiter erläutert.
Bei der Taupunkt-Meßanordnung von Fig. 1 ist der Mikrocompu
ter 30 zusätzlich zu seinen herkömmlichen Aufgaben in die
Regelung der feuchteabhängigen elektrischen Größe einbezogen,
die die Sensortemperatur T F zur Erzielung einer stabilen
Masse des kondensierten Wassers der Oberfläche des Sensorele
ments 12 regelt. Zu diesem Zweck wird im Mikrocomputer 30
die dem Eingang 30 a zugeführte Sensorkapazität C F mit einem
im Mikrocomputer berechneten, dem Taupunkt zugeordneten
Kapazitätssollwert C 1 verglichen, wie durch ein weiteres
Vergleichsschaltungssymbol 34 angedeutet ist. Der durch den
Vergleich erhaltene Differenzwert C F -C 1 wird in einem
Funktionsblock 35, der die Funktion eines als PID-Regler
ausgebildeten Reglers der feuchteabhängigen elektrischen
Größe erfüllt, zur Erzeugung des Solltemperaturwerts T S
verwendet, das für den Vergleich in der symbolisch darge
stellten Vergleichsschaltung 31 verwendet wird. Die Solltem
peratur T S wird durch die Regelung im Funktionsblock 35 so
eingestellt, daß die Differenz C F -C 1 zu Null gemacht wird,
daß also die Sensorkapazität C F den Taupunkt-Kapazitätssoll
wert C 1 annimmt. Unter der Voraussetzung, daß der Kapazitäts
sollwert C 1 der Sensorkapazität bei der wahren Taupunkttem
peratur entspricht, wird auf diese Weise die Sensortemperatur
T F durch Regelung auf der Taupunkttemperatur T P gehalten.
Durch Anzeige der vom Temperatursignal T F dargestellten
Temperatur in einer Temperatur-Anzeige 26 wird dann im ein
geregelten Zustand die Taupunkttemperatur T P angezeigt.
Es besteht also ein zweiter Regelkreis, der vom Sensorele
ment 12 über die Impedanzauswerteschaltung 20 und die Funk
tionsblöcke 34, 35 des Mikrocomputers 30 zum Temperaturregel
kreis verläuft. Im zweiten Regelkreis ist die Sensorkapazi
tät C F die Regelgröße und der Taupunkt-Kapazitätssollwert C 1
die Führungsgröße. Die Stellgröße T S des zweiten Regelkreises
bildet zugleich die Führungsgröße des Temperaturregelkreises.
Es handelt sich also um eine Kaskadenregelung, wobei der
äußere zweite Regelkreis den inneren Temperaturregelkreis
einschließt. Der durch den Funktionsblock 35 repräsentierte
Regler der feuchteabhängigen elektrischen Größe des äußeren
Regelkreises wirkt als Führungsregler, und der Temperaturreg
ler 32 des inneren Regelkreises wirkt als Folgeregler.
Die innere Regelung bewirkt, daß die Oberflächentemperatur
T F des Sensorelements 12 in möglichst kurzer Zeit dem Soll
temperaturwert T S , den der Regler 35 vorschreibt, nachfolgt.
Die Regelparameter des Temperaturreglers 26 bleiben im gesam
ten Temperaturbereich auch unter unterschiedlichsten Einsatz
bedingungen konstant. Eine wesentliche Bedingung für diese
innere Temperaturregelung ist, daß sie schneller abläuft als
die äußere Regelung.
Die äußere Regelung, die die Kapazität C F (oder allgemein
die verwendete feuchteabhängige elektrische Größe) des Meß
wertaufnehmers 10 durch die Veränderung der Sensortemperatur
T F regelt, dient der eigentlichen Taupunktermittlung.
Wenn der Meßwertaufnehmer 10 nicht unmittelbar im Prozeß
angeordnet ist, sondern in einer Meßkammer, in die aus dem
Prozeß entnommenes Gas eingeleitet wird, dient die aktuelle
Sensortemperatur T F auch als Sollwert für eine parallele
Regelung der Meßkammertemperatur, die durch den Schaltungs
block 28 dargestellt ist. Diese Regelung erfolgt derart, daß
die Meßkammertemperatur um einen vorgegebenen Betrag über
der Sensortemperatur gehalten wird, wobei dieser Betrag für
verschiedene Temperaturbereiche der Sensortemperatur verschie
den sein kann. Durch die Meßkammertemperaturregelung 28 wird
parallel zu der Temperatur der Meßkammer auch die Temperatur
der Rohrbegleitheizung geregelt.
Mit Hilfe der beschriebenen Kaskadenregelung werden die Eigen
schaften der wesentlich einfacheren Temperaturregelung zur
Vereinfachung der Regelung der feuchteabhängigen elektrischen
Größe ausgenutzt:
- a) Störungen infolge von Gastemperaturänderungen bleiben auf die Regelung der feuchteabhängigen elektrischen Größe ohne Einfluß, da sie von der separaten inneren Temperaturrege lung abgefangen werden.
- b) Die Rückkopplung innerhalb der Regelung der feuchteabhän gigen elektrischen Größe durch Veränderung der Energie bilanz an der Sensoroberfläche infolge von Wasserdampf kondensation (oder Verdampfung) wird durch die separate innere Temperaturregelung aufgehoben, denn Veränderungen in der Energiebilanz werden vom separaten Temperaturreg ler ausgeregelt.
Die Einbeziehung des Mikrocomputers 30 in die Regelkreise
ermöglicht eine selbsttätige Beeinflussung der Regelung zur
Ausschaltung von Störeinflüssen und zur Erzielung eines opti
malen Regelverhaltens. Zu diesem Zweck erfüllt der Mikrocom
puter 30 insbesondere die folgenden Funktionen:
- 1. Die Regelparameter der PID-Regelung 35 werden je nach der Dynamik der Regelstrecke vom System selbstoptimierend bestimmt.
- 2. Der Sollwert für den dem Taupunkt entsprechenden Wert der feuchteabhängigen elektrischen Größe des Sensors 10, beim beschriebenen Beispiel also der Wert C 1 der Sensorkapazi tät C F , wird vom System selbsttätig so bestimmt, daß Ver schmutzungen des Sensors, die zu Fehlmessungen führen würden, kompensiert werden.
- 3. In dem Verschmutzungskompensationszyklus wird gleichzeitig die Zeitkonstante T z1 des Folgereglers 32 für die Regelung der Temperatur des Peltierelements 14 bestimmt; zu diesem Zweck ist der Mikrocomputer 30 in den inneren Temperatur regelkreis einbezogen.
Diese Funktionen werden nachfolgend beschrieben.
Im Normalzustand der Regelung wird von der durch den Funk
tionsblock 35 dargestellten PID-Regelung in zeitlich konstan
ten Zyklen mit einer Zykluszeit Δ t x von etwa 0,5 bis 1 s
jeweils ein neuer Temperatursollwert T S festgelegt, der sich
vom vorhergehenden Sollwert T′ S um eine Sollwertänderung Δ T S
unterscheidet:
T S = T′ S + Δ T S (1)
Für die Sollwertänderung Δ T S pro Zyklus gilt die folgende
Gleichung
Δ T S = K i · (C F - C₁) · Δ t x + K p · Δ (C F - C₁) + K d · Δ²(C F - C₁)/Δ t x (2)
Darin sind K i , K p , K d die Regelparameter für die Integral-,
Proportional- bzw. Differentialregelung der PID-Regelung des
Funktionsblocks 35. Die Besonderheit der dargestellten Meßan
ordnung besteht darin, daß die Regelparameter K i , K p , K d
nicht fest eingestellt sind, sondern vom System in Abhängig
keit vom Zeitverhalten der Regelstrecke verändert werden.
Eine Korrektur der Regelparameter wird immer dann vorgenom
men, wenn die in einem Zyklus Δ t x bestimmte Sollwertkorrek
tur Δ T S zu groß ist, und deshalb das System zu oszillieren
beginnt, oder wenn sie so klein ist, daß die Kondensations-
oder Verdampfungsprozesse mit der Feuchteänderung im Gas
nicht mehr mitkommen.
Die Korrektur der Regelparameter erfolgt durch eine Programm
routine, die in Fig. 1 durch einen Funktionsblock 36 darge
stellt ist, aufgrund des Ergebnisses einer durch den Funktions
block 37 dargestellten Schwingungsanalyse des Regelkreises.
Fig. 4 zeigt als Beispiel eine abklingende Schwingung der
Sensorkapazität C F um den Sollwert C 1. Die Schwingung hat
die Schwingungsdauer t M und zwei aufeinanderfolgende positive
Amplituden C A , C B , zwischen denen eine negative Amplitude C C
liegt. Aus den Werten t M , C A und C B können der Realteil P 2R
und der Imaginärteil P 2J des Poles der Übertragungsfunktion
der Taupunktregelung nach den folgenden Gleichungen berechnet
werden:
Diese Beziehungen gelten unabhängig davon, ob die Schwingung
von C F abklingt, ob sie sich gerade aufschaukelt oder ob sie
mit konstanter Amplitude besteht.
Die durch den Funktionsblock 37 dargestellte Schwingungsana
lyse wird sowohl im Einlaufprozeß bei jeder Inbetriebnahme
des Geräts als auch im normalen Regelprozeß in jedem Δ t x -
Zyklus aufgerufen. Als Ergebnis der Schwingungsanalyse lie
fert der Funktionsblock 37 die Werte der beiden Schwingungs
parameter P 2R und P 2J zum Funktionsblock 36.
Anstelle der Schwingung der Sensorkapazität C F im äußeren
Regelkreis kann ebensogut die Schwingung der Sensortempera
tur T F im inneren Regelkreis zur Schwingungsanalyse herange
zogen werden. Die folgende Beschreibung gilt sinngemäß auch
für diesen Fall.
Es besteht das Problem, aus digitalen Abtastwerten der Sensor
kapazität C F oder der Sensortemperatur T F die Maxima und
Minima der Schwingungskurve richtig zu erkennen, so daß
zufällige Schwankungen von echten Schwingungen unterschieden
werden können und auch Langzeitschwingungen erfaßt werden.
Zur Lösung dieses Problems erfolgt die Schwingungsanalyse im
Funktionsblock 37 durch eine "Dreidifferentialmethode", die
anhand der Diagramme von Fig. 5 erläutert wird.
Das Diagramm A von Fig. 5 zeigt aufeinanderfolgende digitale
Abtastwerte, die in gleichmäßigen Zeitabständen aus der
Sensorkapazität C F als Funktion der Zeit darstellenden Ana
logkurve entnommen sind. Die Abtastwerte sind durch gerade
Strecken verbunden, wodurch die Analogkurve näherungsweise
nachgebildet ist. Die Schwingung verläuft etwa sinusförmig
um einen Mittelwert C m .
Im Diagramm B ist das Vorzeichen der Steigung der Kurvenab
schnitte zwischen den aufeinanderfolgenden Abtastwerten
dargestellt, das auch das Vorzeichen des Differentials der
entsprechenden Abschnitte der Analogkurve ist. Der Wert +1
entspricht dem positiven Vorzeichen, also einem ansteigenden
Kurvenabschnitt, und der Wert -1 entspricht dem negativen
Vorzeichen, also einem abfallenden Kurvenabschnitt. Das
Vorzeichen kann für jeden Kurvenabschnitt erst festgestellt
werden, wenn der zweite Abtastwert vorliegt; deshalb fällt
ein Vorzeichenwechsel, der für den vorhergehenden Kurvenab
schnitt gilt, im Diagramm B zeitlich mit dem zweiten Abtast
wert dieses Kurvenabschnitts im Diagramm A zusammen.
Der erste Abtastwert des Diagramms A liegt im Ursprung des
Koordinatensystems. Im Diagramm B ist angenommen, daß die
Steigung des davorliegenden Kurvenabschnitts (der im Dia
gramm A nicht dargestellt ist) ein positives Vorzeichen hatte.
Dieses positive Vorzeichen entspricht im Diagramm B dem Wert
+1, der festgehalten wird, bis der zweite Abtastwert vorliegt.
Im Zeitpunkt des zweiten Abtastwerts wird festgestellt, daß
die Steigung des Kurvenabschnitts zwischen dem ersten und
dem zweiten Abtastwert ebenfalls ein positives Vorzeichen
hatte. Deshalb wird im Diagramm B zwischen dem zweiten und
dem dritten Abtastwert weiterhin der Wert +1 festgehalten,
obwohl der Kurvenabschnitt zwischen diesen beiden Abtastwer
ten abfällt, also eine negative Steigung hat.
Erst beim Vorliegen des dritten Abtastwerts kann festgestellt
werden, daß der vorangehende Kurvenabschnitt eine negative
Steigung hatte. Deshalb geht die Vorzeichenkurve des Dia
gramms B im Zeitpunkt des dritten Abtastwerts nach dem Wert
-1, der nun bis zum Vorliegen des vierten Abtastwerts fest
gehalten wird, obwohl die Steigung zwischen dem dritten und
dem vierten Abtastwert wieder positiv ist. Der erneute Vor
zeichenwechsel wird erst im Zeitpunkt des vierten Abtastwerts
festgestellt, so daß in diesem Zeitpunkt die Kurve des Dia
gramms B wieder vom Wert -1 auf den Wert +1 geht. Die weitere
Entstehung der Vorzeichenkurve des Diagramms B aus den Abtast
werten des Diagramms A ist aufgrund der vorstehenden Erläute
rung ohne weiteres verständlich.
Ein bleibender Vorzeichenwechsel der Steigung der Schwingungs
kurve zeigt einen Extremwert (Minimum oder Maximum) an. Ein
solcher bleibender Vorzeichenwechsel muß von sporadischen
Vorzeichenwechseln unterschieden werden, die durch kurzzeiti
ge Störungen im Kurvenverlauf auftreten. So ist im Diagramm
A zwischen dem ersten und dem zweiten Kurvenabschnitt ein
Vorzeichenwechsel erkennbar, der jedoch durch einen erneuten
Vorzeichenwechsel zwischen dem zweiten und dem dritten Kur
venabschnitt wieder rückgängig gemacht wird. Um zu verhindern,
daß solche sporadische Vorzeichenwechsel fälschlich als
Extremwerte interpretiert werden, wird im Mikrocomputer 30
eine Zählvariable E e in Abhängigkeit von den Vorzeichenwech
seln des Diagramms B so eingestellt, wie im Diagramm C dar
gestellt ist.
Bei jedem Vorzeichenwechsel des Diagramms B, der einem Extrem
wert entsprechen könnte, wird die Zählvariable E e um "1" ver
größert. Sie wird aber bei einem unmittelbar darauffolgenden
Vorzeichenwechsel wieder um "1" verringert. Wenn dagegen auf
den einen Extremwert ankündigenden Vorzeichenwechsel im näch
sten Kurvenabschnitt kein erneuter Vorzeichenwechsel folgt,
wird der Extremwert dadurch bestätigt, daß der Zählwert E e
erneut um "1" vergrößert wird.
Aus dem Diagramm C ist ersichtlich, daß das erste Maximum
dann erreicht ist, wenn die Zählvariable den Wert E e =2
erreicht hat. Nun wird der dem vorhergehenden Vorzeichenwech
sel entsprechende Abtastwert C A 1 festgehalten, und ab dem
Zeitpunkt dieses Vorzeichenwechsels wird die Zeit zur Mes
sung der Schwingungsdauer gezählt.
Das Minimum der Schwingung ist für E e =4 erreicht, und das
zweite Maximum ist für E e =6 erreicht. Bei dem diesem zwei
ten Maximum entsprechenden Vorzeichenwechsel wird der zuge
hörige Abtastwert C B 1 festgehalten und die Zeitmessung been
det. Die gemessene Zeit ist die Schwingungsdauer t M . Die
Schwingungsamplituden der beiden Maxima ergeben sich aus den
Abtastwerten:
C A = C A 1 - C m (5)
C B = C B 1 - C m (6)
Ist C C 1 der Abtastwert im Minimum der Schwingung, so ergibt
sich der Mittelwert der Schwingung gemäß
Damit stehen alle erforderlichen Werte für die Berechnung der
Schwingungsparameter P 2R und P 2J zur Verfügung.
In der Regel wird das zweite Maximum wieder als Ausgangspunkt
für eine neue Schwingungsmessung verwendet. Die Zählvariable
wird daher nicht auf "0" zurückgestellt, sondern auf E e = 2
gesetzt.
Als nächstes muß noch beurteilt werden, ob die derart analy
sierte Schwingung für eine Selbstoptimierung der Regelung
geeignet ist. Beispielsweise gilt eine erkannte "Schwingung"
als nichttauglich für eine Selbstoptimierung, wenn die ermit
telten Schwingungsamplituden gegenüber dem Schwingungsmittel
wert C m zu klein sind. Ferner müssen die aus den gemessenen
Größen C A , C B , t M errechneten Schwingungsparameter P 2R und
P 2J die Kriterien einer Schwingung erfüllen. Die Dämpfungs
zeitkonstante t D , die den exponentiellen zeitlichen Abfall
der Schwingungskurve bestimmt, darf nicht wesentlich kürzer
sein als die gemessene Schwingungsdauer t M . Diese Bedingung
ist in den Diagrammen von Fig. 6 dargestellt: Im Diagramm A
ist die Dämpfungszeitkonstante t D größer als die gemessene
Schwingungsdauer t M , und im Diagramm B ist sie nur unwesent
lich kleiner; diese beiden Schwingungen können zur Korrektur
der Regelparameter zugelassen werden. Dagegen ist im Diagramm C
die Dämpfungszeitkonstante t D sehr klein gegen die gemessene
Schwingungsdauer t M ; diese Schwingung wird nicht zugelassen.
Wenn alle Voraussetzungen für die Korrektur der Regelparame
ter K i , K p , K d , aufgrund der durchgeführten Schwingungsana
lyse erfüllt sind, berechnet die durch den Funktionsblock 36
dargestellte Programmroutine die neuen Regelparameter in der
folgenden Weise:
Wenn
T z 1 die im Verschmutzungszyklus gemessene Zeitkonstante
des Temperaturreglers 32,
T z 2 die aus der Schwingungsanalyse berechnete Zeitkonstante der thermischen Verzögerung des Sensorelements 12 und
T r die Zeitkonstante der Regelung der feuchteabhängigen elektrischen Größe im exponentiellen aperiodischen Grenzfall
T z 2 die aus der Schwingungsanalyse berechnete Zeitkonstante der thermischen Verzögerung des Sensorelements 12 und
T r die Zeitkonstante der Regelung der feuchteabhängigen elektrischen Größe im exponentiellen aperiodischen Grenzfall
ist, gilt für die neuen Regelparameter des zu den drei Zeit
konstanten gehörenden aperiodischen Grenzfalls:
Dabei sind die Parameter X, Y und T r aus den alten Regelpa
rametern K p ′, K i ′, K d ′ sowie aus den durch die Schwingungs
analyse erhaltenen Schwingungsparametern P 2R , P 2J nach den
folgenden Gleichungen zu berechnen:
Die Theorie der Selbstoptimierung der Taupunktregelung erfor
dert dabei, daß für die errechneten Werte für T z2 und Y gel
ten muß
T z 2 < 0
Y < 0,
Y < 0,
denn der Wert für Y ist gemäß der Theorie ein sehr kleiner
positiver Korrekturwert zur Berechnung von K d nach der
Gleichung (8).
Wie die Gleichungen (8), (9), (10) zeigen, entspricht jedem
vorgegebenen Wert für die Zeitkonstante T r des idealen Ein
schwingvorgangs im aperiodischen Grenzfall ein typischer
Satz von Regelparametern K p , K i , K d .
Die begrenzte Leistungsfähigkeit des Peltierelements erfor
dert auch eine Begrenzung des Differentialanteils der Tau
punktregelung. Der Differentialanteil ist für eine schnelle
Antwort des Taupunktreglers auf eine Störung entscheidend.
Tatsächlich liefert die zuvor beschriebene Selbstoptimierung
immer einen Differentialanteil, der die anderen Größen wesent
lich überragt. Um der begrenzten Kühlleistung des Peltierele
ments Rechnung zu tragen, wird dafür gesorgt, daß für K d der
folgende Grenzwert eingehalten wird:
K d <10×K p .
K d <10×K p .
Fig. 7 zeigt den Einfluß einer Verschmutzung des Meßwertauf
nehmers 10 auf den Zusammenhang zwischen der Sensorkapazität
C F und der Sensortemperatur T F .
Die Kurve I entspricht dem sauberen Sensor. Sie zeigt an, daß
beim Absenken der Sensortemperatur T F die Sensorkapazität C F
der Trockenkapazität C O entspricht, bis die Taupunkttempera
tur T P nahezu erreicht ist. Erst kurz vor dem Erreichen der
Taupunkttemperatur T P steigt die Sensorkapazität geringfügig
an, um dann genau bei der Taupunkttemperatur T P auf einen
Wert anzusteigen, der sehr viel größer als die Trockenkapazi
tät C O ist. Der Taupunktsensor wird also im wesentlichen
richtig auf der Taupunkttemperatur T P gehalten, wenn die
Sensortemperatur T F so eingeregelt wird, daß die Sensorkapa
zität den dargestellten Wert C 1 annimmt.
Die Kurve II entspricht einem verschmutzten Sensor. Beim
Absenken der Sensortemperatur T F steigt die Sensorkapazität
C F infolge der Kapillarkondensation von Wasserdampf oder der
Feuchtelöslichkeit bei öligen Verschmutzungsfilmen bereits
an, wenn die Sensortemperatur noch weit oberhalb des Taupunk
tes liegt. Je nach der Art der Verschmutzung kann dieser
Anstieg der Sensorkapazität C F bereits bei Temperaturen
beginnen, die bis zu 100°C oberhalb des Taupunkts liegen.
Wenn nun die Sensorkapazität C F durch die Temperaturreglung
auf dem gleichen Wert C 1 wie beim sauberen Sensor gehalten
wird, entspricht die Sensortemperatur T F nicht dem Taupunkt
T P , sondern einem höheren Wert T′ F. Daraus ergibt sich ein
Meßfehler T bei der Messung der Taupunkttemperatur. Damit
der Taupunkt-Sensor auf der richtigen Taupunkttemperatur T P
gehalten wird, müßte die Regelung so erfolgen, daß die
Sensorkapazität C F durch die Temperaturregelung auf dem Wert
C′ 1 gehalten wird.
Der Wert C′ 1 gilt natürlich nur für die Art und den Grad der
Verschmutzung, die die Kurve II ergeben. Andere Arten und/
oder Grade der Verschmutzung ergeben jeweils andere Werte der
Sensorkapazität C F beim Taupunkt T P .
Bei der Meßanordnung von Fig. 1 wird im Mikrocomputer 30
durch eine Programmroutine, die durch den Funktionsblock 38
dargestellt ist, der als Führungsgröße für die Temperaturre
gelung verwendete Kapazitätswert C 1 selbsttätig so eingestellt,
daß er genau der Sensorkapazität C F = C′ 1 beim Taupunkt T P
entspricht. Auf diese Weise werden die zuvor erläuterten
Auswirkungen von Verschmutzungen des Sensors automatisch
kompensiert.
Zu diesem Zweck wird ein Verfahren angewendet, das es ermög
licht, die verschmutzungsbedingten Änderungen des Meßsignals
C F oberhalb der Taupunkttemperatur von den Änderungen zu
unterscheiden, die durch die Oberflächenkondensation von
Wasserdampf bei und unterhalb der Taupunkttemperatur hervor
gerufen werden.
Das diesem Verfahren zugrundeliegende Prinzip soll anhand der
Diagramme von Fig. 8 erläutert werden. Das Diagramm A von
Fig. 8 stellt die Sensortemperatur T F als Funktion der Zeit
dar. Im linken Teil des Diagramms A ist angenommen, daß die
Sensortemperatur T F im Bereich oberhalb der Taupunkttempera
tur T p periodisch geändert wird. Der einfacheren Darstellung
wegen soll angenommen sein, daß es sich um eine sinusförmige
Änderung handelt. Diese Änderungen erfolgen wegen der Wärme
trägheit des Taupunkt-Sensors natürlich verhältnismäßig
langsam. Ferner ist die Amplitude der Änderungen zur Verdeut
lichung übertrieben groß dargestellt.
Im rechten Teil des Diagramms A sind entsprechende Änderungen
der Sensortemperatur T F im Bereich unterhalb der Taupunkttem
peratur T P dargestellt.
Das Diagramm B zeigt, wie sich die Sensorkapazität C F eines
verschmutzten Sensors bei den Temperaturänderungen gemäß dem
Diagramm A als Funktion der Zeit t ändert. Im Bereich ober
halb der Taupunkttemperatur ist der Zusammenhang zwischen
den Temperaturänderungen und den Kapazitätsänderungen durch
die Kurve II von Fig. 7 gegeben. In diesem Bereich ändert
sich die Kapazität des verschmutzten Sensors entgegengesetzt
zu der Sensortemperatur entsprechend dem durch die Kurve II
bestimmten Verlauf der Kapazitäts-Temperatur-Kennlinie.
Diese Kapazitätsänderungen liegen im Bereich zwischen der
Trocken-Kapazität C 0 und der Taupunkt-Kapazität C′ 1 des
verschmutzten Sensors.
Dagegen würde sich die Kapazität eines sauberen Sensors in
diesem Bereich nicht ändern, wie sich unmittelbar aus Fig. 7
ergibt, weil die durch die Kurve I gegebene Kapazitäts-
Temperatur-Kennlinie des sauberen Sensors in diesem Bereich
horizontal verläuft. Der saubere Sensor behält bei Tempera
turänderungen in diesem Bereich unverändert den Trocken-
Kapazitätswert C 0.
Im Bereich unterhalb der Taupunkttemperatur folgt dagegen
die Kapazität des verschmutzten Sensors nicht mehr den
Änderungen der Sensortemperatur, wie im rechten Teil der
Diagramme dargestellt ist. In diesem Bereich ist die Kapazi
tät des verschmutzten Sensors durch die Taukondensation
bestimmt, die sich auf der Oberfläche des Sensorelements
bildet. Jede weitere verschmutzungsbedingte Kondensation
hört auf. Die Masse des kondensierten Wassers nimmt bei
jeder genügend unterhalb des Taupunkts liegenden Temperatur
stetig zu. Daher erfolgt in diesem Bereich ein stetiges
Anwachsen der Sensorkapazität C F , auch wenn die Sensortempe
ratur variiert.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Taupunkt-Meßanordnung wird
dieses unterschiedliche Verhalten eines verschmutzten Sensors
bei Temperaturen unterhalb und oberhalb der Taupunkttempera
tur zur Bestimmung der dem Taupunkt entsprechenden Sensorka
pazität C 1 ausgenutzt.
Fig. 9 zeigt einen Verschmutzungskompensations-Zyklus, wie
er insbesondere bei jeder Inbetriebnahme des Geräts zur Be
stimmung des Taupunkt-Kapazitätswerts C 1 durchgeführt wird.
Dieser Zyklus ergibt außerdem auch die Trocken-Kapazität C 0
des Sensors sowie die Zeitkonstante T z 1 des Folgereglers.
Das Diagramm von Fig. 9 zeigt den vom System erzwungenen
zeitlichen Verlauf der Sensortemperatur T F und den dadurch
verursachten zeitlichen Verlauf der Sensorkapazität C F eines
völlig mit einem öligen Film verschmutzten Sensors während
des Verschmutzungskompensations-Zyklus. Bei einem derart
verschmutzten Sensor steigt die Sensorkapazität C F bereits
bei einer Temperatur an, die etwa 60°C oberhalb der Taupunkt
temperatur T P liegt.
Zu Beginn des Verschmutzungskompensations-Zyklus erfolgt
beispielsweise ein Aufheizen des Sensors bis auf eine Maxi
maltemperatur von 120°C. Das Aufheizen geschieht so lange,
bis die Sensorkapazität C F stabil bleibt, was dann der Fall
ist, wenn der Sensor alle Feuchtigkeit abgegeben hat. Dadurch
kann die Trockenkapazität C 0 bestimmt werden. Bei dem darge
stellten Beispiel ist die Verschmutzung so stark, daß das
Abdampfen des Wassers erst bei einer Sensortemperatur von
120°C völlig erreicht ist. Die Sensorkapazität C F ist dann
auf die Trockenkapazität C 0= 8,9 pF abgefallen.
Nach dieser Ausheizphase wird der Sensor, ausgehend von der
erreichten Höchsttemperatur, mit maximaler Kühlleistung
so lange abgekühlt, bis ein erster Anstieg der Sensorkapazi
tät C F zu beobachten ist. Bei dem dargestellten Beispiel
erfolgt dieser erste Anstieg bereits bei einem Abfall der
Sensortemperatur auf etwa 115°C.
Ab diesem Zeitpunkt erfolgt eine langsamere gestufte Absen
kung der Sensortemperatur. Dadurch wird erreicht, daß der
entsprechend ansteigenden Sensorkapazität C F ein stufenweises
Ansteigen aufgezwungen wird. Wie anhand von Fig. 8 erläutert
wurde, tritt diese verschmutzungsbedingte periodische zeitli
che Änderung der Sensorkapazität nur so lange auf, wie die
Sensortemperatur oberhalb des Taupunkts liegt. Sobald die
Taupunkttemperatur T P unterschritten wird, weicht die perio
dische zeitliche Änderung einem plötzlichen und dann steti
gen Anwachsen der Sensorkapazität. Die Sensortemperatur bei
diesem Wechsel ist die Taupunkttemperatur T P , und die bei
dieser Temperatur gemessene Sensorkapazität C F ist der
Taupunkt-Kapazitätswert C 1, der als neuer Kapazitäts-Sollwert
gespeichert wird. Bei dem dargestellten Beispiel wird ein
Kapazitäts-Sollwert C 1= 21,8 pF gefunden.
Aus dem Diagramm von Fig. 9 läßt sich die Kennlinie des als
Beispiel gewählten verschmutzten Sensors, d.h. die Abhängig
keit der Sensorkapazität über der Sensortemperatur ableiten,
die in Fig. 10 aufgetragen ist. Aus dieser Kennlinie wird
deutlich, daß mit dem beschriebenen Verfahren zur Verschmut
zungskompensation der verschmutzungsbedingte Anstieg der
Sensorkapazität C F durch die Wahl von C 1 ignoriert wird.
Ferner bewirkt dieses Verfahren, daß der Sollwert C 1 genau
am Fußpunkt des steilen Kennlinienabschnitts und nicht
wesentlich höher zu liegen kommt. Dies ist sowohl für die
Dynamik des Systems, das mit dicker werdender Kondensation
immer träger wird, als auch für die beschriebene Selbstopti
mierung der Regelung vorteilhaft.
Die Anzeige der Sensortemperatur T A wird während des ganzen
Verschmutzungskompensations-Zyklus konstant gehalten und
erst nach dem Ende des Zyklus wieder eingeschaltet, wo die
Anzeige exponentiell zur neuen Taupunkttemperatur übergeht.
Für die Durchführung des beschriebenen Verfahrens zur auto
matischen Verschmutzungskompensation ist es wichtig, die
Geschwindigkeit der stufenweisen Absenkung der Sensortempe
ratur richtig zu wählen.
Durch eine vorteilhafte Maßnahme wird erreicht, daß sich die
Absenkgeschwindigkeit von selbst optimal einstellt.
Wie bereits erwähnt wurde, wird nach Beendigung der Ausheiz
phase das Peltierelement zunächst so lange mit maximalem
Kühlstrom betrieben, bis zum erstenmal ein Anstieg der Sen
sorkapazität C F festgestellt wird.
Nun erfolgt eine stufenweise Verringerung der Sensortempera
tur. Zunächst wird die Sensortemperatur (durch Herabsetzung
des Sollwerts T S der Temperaturregelung) um 1°C verringert
und dann so lange auf dem neuen Temperaturwert gehalten, bis
die Sensorkapazität C F in einen Sättigungszustand übergeht,
was für ein verschmutzungsbedingtes Anwachsen der Sensor
kapazität charakteristisch ist. Daraufhin erfolgt wieder
eine Verringerung der Sensortemperatur um 1°C usw.
Auf diese Weise passen sich die Stufungsfrequenz und damit
die mittlere Absenkgeschwindigkeit von selbst an die jeweils
herrschenden Bedingungen so an, daß die periodischen zeit
lichen Änderungen des C F -Wertes als Antwort einwandfrei
erkannt und ausgewertet werden können.
Wenn die Sensorkapazität einen Sättigungszustand nicht mehr
erreicht, sondern permanent ansteigt, ist dies das Anzeichen
dafür, daß die Sensortemperatur den Taupunkt unterschritten
hat. Dann wird aus den zuletzt erreichten Werten der Sensor
kapazität C F der neue Sollwert C 1 bestimmt.
Das Diagramm von Fig. 11 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt
aus der Temperarturkurve von Fig. 9, der die stufenweise
Absenkung der Sensortemperatur deutlicher erkennen läßt, und
das Diagramm B von Fig. 11 zeigt die entsprechenden periodi
schen zeitlichen Änderungen der Sensorkapazität C F . In Fig.
11 ist auch dargestellt, wie die Zeitkonstante T z 1 aus dem
Verlauf der Temperaturkurve im Verschmutzungszyklus ermittelt
werden kann.
Die periodischen zeitlichen Änderungen der Sensorkapazität
C F können auch auf andere Weise als durch eine stufenweise
Verringerung der Sensortemperatur T F erzeugt werden. Bei
spielsweise kann die Sensortemperatur T F abwechselnd um 2°C
verringert und dann wieder um 1°C erhöht werden, so daß der
abfallenden Temperaturkurve eine Temperatur-Oszillation
überlagert wird. Dem Anstieg der Sensorkapazität ist dann im
Bereich oberhalb der Taupunkt-Temperatur eine entsprechende
Oszillation überlagert, die die periodische zeitliche Ände
rung ergibt.
Wenn der Sensor keine Verschmutzungen aufweist, treten keine
periodischen zeitlichen Änderungen von C F auf, sondern der
erste Anstieg der Sensorkapazität erfolgt erst am Taupunkt
und entspricht dem permanenten Anstieg ohne Sättigungserschei
nung. In diesem Fall wird der Sollwert C 1 auf einen Wert
gesetzt, der um einen vorgegebenen Betrag größer als der
Trocken-Kapazitätswert C 0 ist, beispielsweise
C 1=C 0+0,2 pF.
Schließlich werden am Ende des Verschmutzungsskompensations
Zyklus vorläufige Grobwerte für die Regelparameter K i , K p
und K d aufgrund der während des Zyklus beobachteten Kapazi
täts- und Temperaturänderungen festgesetzt. Mit diesen
groben Regelparametern beginnt dann die normale Regelung der
feuchteabhängigen elektrischen Größe, die jedoch im Normal
fall noch Schwingungen ausführen wird, da die gefundenen
Regelparameter nur sehr grob dem System angepaßt sind. Mit
Hilfe der zuvor beschriebenen Schwingunganalyse und Selbst
optimierung wird das System aber dann aus den Grobwerten für
K p , K i , K d und den Parametern P 2R , P 2J der Kapazitäts-Schwin
gungen die exakten Regelparameter bestimmen.
Der beschriebene Verschmutzungskompensations-Zyklus wird,
wie erwähnt, bei jeder Inberiebnahme des Geräts durchgeführt
und gegebenenfalls in relativ langen Zeitabständen wiederholt.
Claims (16)
1. Verfahren zur Messung des Wasserdampf-Taupunkts in
Gasen, bei welchem eine zur Anzeige der Bildung von Tautröpf
chen auf einer Sensorfläche verwendete feuchteabhängige
elektrische Größe durch Regelung der Temperatur der Sensor
fläche auf einem einer stabilen Taumasse zugeordneten Soll
wert gehalten wird und die Temperatur der Sensorfläche gemes
sen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des
Sollwerts die Temperatur der Sensorfläche von einem oberhalb
der Taupunkttemperatur liegenden Wert abgesenkt und der
Absenkung eine periodische zeitliche Temperaturänderung
überlagert wird, und daß bei gleichzeitigem Auftreten von
periodischen zeitlichen Änderungen der feuchteabhängigen
elektrischen Größe der beim Wechsel der periodischen zeitli
chen Änderungen zu einer monotonen Änderung gemessene Wert
der feuchteabhängigen elektrischen Größe als der Sollwert
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur der Sensorfläche stufenweise um einen vorge
gebenen Betrag herabgesetzt und die periodische zeitliche
Änderung der feuchteabhängigen elektrischen Größe bis zum
monotonen Anwachsen dieser Größe überwacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die stufenweisen Änderungen der Temperatur der Sensorfläche
in Abhängigkeit von den Änderungen der feuchteabhängigen
elektrischen Größe ausgelöst werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichneet, daß die Sensorfläche zunächst auf
eine oberhalb des Taupunktes des Gases liegende Temperatur
so lange aufgeheizt wird, bis die feuchteabhängige elektri
sche Größe einen konstanten Wert angenommen hat, daß der
konstante Wert als Trocken-Wert gemessen wird, daß dann die
Temperatur der Sensorfläche stufenweise abgesenkt wird, und
daß die Überlagerung der periodischen zeitlichen Temperatur
änderungen begonnen wird, wenn die erste Änderung der feuch
teabhängigen elektrischen Größe festgestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die feuchteabhängige elektrische
Größe eine Kapazität ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelparameter für die
Regelung der feuchteabhängigen Größe aufgrund einer Analyse
von Schwingungen der feuchteabhängigen elektrischen Größe
oder der Sensortemperatur fortlaufend korrigiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Schwingungsanalyse die Schwingungsamplituden bei
zwei aufeinanderfolgenden Schwingungsmaxima und der Zeitab
stand zwischen diesen Schwingungsmaxima ermittelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erkennung der Schwingungsmaxima die Vorzeichen der Stei
gungen mehrerer aufeinanderfolgender Kurvenabschnitte des
Verlaufs der feuchteabhängigen elektrischen Größe oder der
Sensortemperatur ausgewertet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein ein mögliches Schwingungsmaximum ankündigender
Vorzeichenwechsel zwischen zwei Kurvenabschnitten
gespeichert wird und daß bei einem unmittelbar folgenden
erneuten Vorzeichenwechsel die Speicherung rückgängig
gemacht wird, wogegen beim Ausbleiben eines erneuten
Vorzeichenwechsels das Schwingungsmaximum bestätigt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Speicherung des Vorzeichenwechsels eine Zählvariable um
einen bestimmten Betrag geändert wird, und daß zur Bestäti
gung des Schwingungsmaximums die Zählvariable erneut um den
gleichen Betrag in der gleichen Richtung geändert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regelung der feuchteabhängigen elek
trischen Größe eine PID-Regelung ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Regelung der feuchteabhängigen elektrischen
Größe als Regelgröße ein Temperatursollwert erzeugt wird,
und daß der Temperatursollwert als Führungsgröße für eine in
Kaskade nachgeschaltete Temperaturregelung verwendet wird,
deren Regelgröße die Temperatur der Sensorfläche ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Kaskade nachgeschaltete Temperaturreglung eine
Regelung mit fest eingestellten Regelparametern ist.
14. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Taupunkt-Sensor, der
ein die Sensorfläche aufweisendes elektrisches Sensorelement,
das ein von der feuchteabhängigen elektrischen Größe abhängi
ges elektrisches Signal liefert, eine die Temperatur der
Sensorfläche beeinflussende elektrische Heiz- und Kühlein
richtung und einen elektrischen Temperatursensor, der ein
von der Temperatur der Sensorfläche abhängiges elektrisches
Signal liefert, aufweist, und mit einer an den Taupunkt-
Sensor angeschlossenen Regelanordnung, die das feuchteabhän
gige elektrische Signal als Regelgröße empfängt und zu der
elektrischen Heiz- und Kühleinrichtung eine Stellgröße lie
fert, durch die das feuchteabhängige elektrische Signal auf
einem Sollwert gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelanordnung einen Führungsregler und einen Folgereg
ler enthält, die in Kaskade angeordnet sind, daß der Führungs
regler das feuchteabhängige elektrische Signal als Regel
größe und den Sollwert des feuchteabhängigen elektrischen
Signals als Führungsgröße empfängt und ein Temperatursoll
wertsignal abgibt und daß der Folgeregler das vom Führungs
regler gelieferte Temperatursollwertsignal als Führungsgröße
und das vom Temperatursensor gelieferte temperaturabhängige
Signal als Regelgröße empfängt und die Stellgröße zu der
elektrischen Heiz- und Kühleinrichtung liefert.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsregler ein PID-Regler ist, dessen Regelpara
meter aufgrund der Schwingungsanalyse korrigiert werden, und
daß der Folgeregler ein Regler mit fest eingestellten Regel
parametern ist.
16. Anordnung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsregler und der Folgeregler durch einen
Mikrocomputer gebildet sind, der auch die Einstellung des
Sollwerts der feuchteabhängigen elektrischen Größe sowie die
Schwingungsanalyse und die Korrektur der Regelparameter
durchführt.
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