DE3739945A1

DE3739945A1 - Doppelklemmsystem fuer schneideinsaetze

Info

Publication number: DE3739945A1
Application number: DE19873739945
Authority: DE
Inventors: Rainer Von Dipl Ing Haas; Guenter Dipl Ing Ruther
Original assignee: Fried Krupp AG
Current assignee: Fried Krupp AG
Priority date: 1987-11-25
Filing date: 1987-11-25
Publication date: 1989-06-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeugspannsystem für Schneideinsätze, bei dem der Schneideinsatz sowohl mit einem Klemmfinger festgehalten als auch durch ein Klemmbolzen in die Aufnahmeschulter des Werkzeughalters geklemmt wird.

Bekannt sind einfache Spannsysteme bei denen der Schneideinsatz durch einfaches Niederdrücken einer Pratze oder eines Klemmfingers festgehalten werden. Bei Schneideinsätzen mit Loch sind Spannsysteme bekannt, die durch Umlenkung einer Kraft den Schneideinsatz in seinen vorgesehenen Sitz drückt. Schneideinsätze dieser Art sind in der DE-OS 21 08 910, DE-OS 25 44 877 der DE-OS 16 02 999 und der US-PS 34 91 421 dargestellt. Solche Ausführungen sind nicht variabel und jeweils nur für einen Anwendungsfall vorgesehen. Der in der DE-PS 29 14 568 beschriebene und dargestellte Werkzeughalter zeigt eine Klemmung, bei der der Schneideinsatz sowohl mit einem Klemmfinger festgehalten als auch durch einen Klemmbolzen in die Aufnahmeschulter geklemmt wird. Besonders nachteilig ist bei dieser Konstruktion, daß eine Querbohrung von vorne eingebracht werden muß. Diese Querbohrung bringt erhebliche Schwierigkeiten bei der Fertigung mit sich, vor allem, wenn der Schneideinsatz einen Eckenwinkel <55° besitzt. Zum anderen wird der tragende Querschnitt durch die Querbohrung bei kleinen Halterabmaßen geschwächt. Im übrigen gibt dieses bekannte Klemmsystem keine absolut sichere Gewähr, daß der Spannbolzen nach dem Lösen den Schneideinsatz zum Wechseln freigibt, bzw. daß der Spannbolzen nach Entnahme des Schneideinsatzes nicht wieder in den Spannzustand zurückfällt, da die Druckfeder des Spannsystems nach oben drückt und die Kugeln weiterhin mit einer Kraft belegt werden, die in Richtung der Spannung liegen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeugspannsystem zu schaffen, bei dem die Querbohrung entfällt und die Rückstellung des Spannbolzens sichergestellt ist.

Die Aufgabe wird entsprechend Anspruch 1 durch ein Spannsystem gelöst, das aus einem Klemmbolzen 9 mit Federbügel 11, einem Spannschieber 8 und einem Spannbolzen 2 mit Klemmfinger 7 besteht. Der Klemmbolzen befindet sich in einer dem Boden der Aufnahmeschulter für den Schneideinsatz durchbrechenden Bohrung, so daß der Kopf des Klemmbolzens 12 in die Bohrung des Schneideinsatzes 13 ragt. Der Spannbolzen befindet sich in einer weiteren Bohrung zum Klemmbolzen außerhalb der Aufnahmeschulter. Er wird oben durch eine arretierbare Mutter 6, die mit einem Spannfinger 7 versehen ist, gegen den Werkzeughalter 1 in die Höhe gezogen und drückt eine axial kegelige Erweiterung 3 an seinem entgegengesetzen Ende tangential gegen einen Spannschieber 8. Dieser schiebt sich mit einer Nase in eine Ausnehmung 10 des Klemmbolzens 9, und verkantet gleichzeitig den Klemmbolzen um eine Abstützung 15 so, daß der Schneideinsatz 13 in die Aufnahmeschulter des Werkzeughalters gedrückt wird, wobei gleichzeitig der Spannfinger des Spannbolzens gegen den Schneideinsatz drückt. Beim Entspannen wird der Klemmbolzen durch ein Federelement wie z.B. den Federbügel gegen die Spannrichtung bewegt und gibt den Schneideinsatz zum Wechseln frei. Der Klemmfinger wird aufgrund der Reibungsverhältnisse beim Lösen aus seiner Verriegelung angehoben und seitwärts ausgeschwenkt. Somit ist auch beim Einsatz des Klemmfingers ein Wechseln des Schneideinsatzes problemlos möglich.

In einer einfacheren Ausführung für Schneideinsätze ohne Loch ist der Klemmbolzen verkürzt und reicht nur bis in die Auflageplatte für den Schneideinsatz.

Bei einer anderen vereinfachten Ausführungsform des Spannsystems fehlt der Klemmfinger. In diesem Fall wird ein Schneideinsatz mit Loch nur mit dem Klemmbolzen festgeklemmt.

Die Zeichung zeigt schematisch Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung, und zwar zeigt

Fig. 1 die Doppelklemmung für einen Schneideinsatz mit konischem Loch,

Fig. 2 eine Doppelklemmung für einen Schneideinsatz mit zylindrischem Loch,

Fig. 3 eine Spannhebelklemmung für Schneideinsätze mit konischem Loch,

Fig. 4 eine Fingerklemmung für einen Schneideinsatz ohne Loch.

Fig. 1 zeigt die Anordnung der Doppelklemmung im Werkzeughalter 1. Der Spannbolzen 2 wird von der Mutter 5 gehalten und gespannt. Die Mutter ist mit einem Klemmfinger 7 versehen, der auf den Schneideinsatz 13 drückt. Die kegelförmige Erweiterung 3 am unteren Ende des Spannbolzens drückt im gespannten Zustand tangential gegen den Spannschieber 8, der sich auf der entgegengesetzten Seite mit einer Nase in die Ausnehmung 10 des Klemmbolzens 9 schiebt. Oberhalb der kegelförmigen Erweiterung ist ein zylindrischer Ansatz 4, der so bemessen ist, daß der Spannschieber beim Entspannen des Spannbolzens sich so weit zurückschiebt, daß der Klemmbolzen entspannt ist, so daß ein Schneideinsatzwechsel möglich ist. Der Gewindekern des Spannbolzens schließlich ist so bemessen, daß der Spannschieber den Klemmbolzen 9 freigibt, wenn er bis zum Gewindekern zurückgeschoben wird. Beim Spannen des Spannbolzens 2 drückt der Spannschieber 8 gegen den Klemmbolzen und verkantet den Klemmbolzen um die Abstützung 15 und spannt gleichzeitig den Federbügel 11. Durch die Verkantung drückt der Kopf des Klemmbolzens 12 den Schneideinsatz 13 gegen die Aufnahmeschulter des Werkzeughalters 1. Beim Lösen des Spannbolzens sorgt der Klemmbügel 11 des Klemmbolzens dafür, daß der Spannschieber 8 zurückgedrückt wird, so daß ein Schneideinsatzwechsel möglich ist. Das zusätzliche Federelement 16 unterstützt dabei die Rückstellkraft des Klemmbolzens und sorgt gleichzeitig bei z.B. zu weitem Lösen des Spannbolzens dafür, daß die Elemente des Spannsystems in der richtigen Anordnung bleiben. Fig. 2 unterscheidet sich durch Fig. 1 nur in der Verwendung eines Schneideinsatzes mit zylindrischem Loch und entsprechend angepaßtem Kopf des Klemmbolzens. In Fig. 3 wird der Schneideinsatz allein mit dem Klemmbolzen festgehalten. Der Klemmfinger fehlt. In Fig. 4 ist eine Ausführung für Schneideinsätze ohne Loch gezeigt. In diesem Fall reicht der Klemmbolzen nur bis in die Auflageplatte 14. Der Schneideinsatz wird allein durch den Klemmfinger festgehalten.

Claims

1. Werkzeugklemmhalter für Schneideinsätze mit einem Klemmbolzen am unteren Ende in einer den Boden der Aufnahmeschulter für den Schneideinsatz durchbrechenden Bohrung, so daß der Kopf des Klemmbolzens in die Bohrung des Schneideinsatzes ragt, und einen Spannbolzen, der in einer weiteren Bohrung für den Klemmbolzen, der außerhalb der Aufnahmeschulter angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannbolzen oben durch eine arretierbare Mutter, die mit einem Spannfinger versehen ist, in die Höhe gezogen wird, und eine axiale kegelige Erweiterung an seinem entgegengesetzten Ende tangential gegen einen Spannschieber drückt, der sich dadurch andererseits mit einer Nase in eine Ausnehmung des Klemmbolzens schiebt, und gleichzeitig den Klemmbolzen um eine Abstützung so verkantet, daß der Schneideinsatz in die Aufnahmeschulter des Werkzeugklemmhalters gedrückt wird, wobei gleichzeitig der Spannfinger gegen den Schneideinsatz drückt.

2. Werkzeugklemmhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmbolzen unterhalb des Schneideinsatzes endet, so daß Schneideinsätze allein mit dem Klemmfinger gehalten werden.

3. Werkzeugklemmhalter für Schneideinsätze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter am Spannbolzen nicht mit einem Klemmfinger versehen ist.

4. Werkzeughalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Klemmnbolzen ein Haken bzw. Federbügel angebracht ist.

5. Werkzeugklemmhalter nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Federelement, das den Spannbolzen unterhalb der kegelförmigen Erweiterung mit einem Haken bzw. Federbügel des Klemmbolzens verbindet, so daß die Teile des Spannsystems im entspannten Zustand in der richtigen Lage gehalten werden.

6. Werkzeugklemmhalter für Schneideinsätze nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Spannbolzens oberhalb der kegelförmigen Erweiterung so klein ist, daß der Spannschieber so weit zurückgeschoben werden kann, daß er den Klemmbolzen freigibt.

7. Werkzeugklemmhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich oberhalb der kegeligen Erweiterung ein kurzer zylindrischer Ansatz befindet, der einen größeren Durchmesser als der Bolzen hat, so daß der Klemmbolzen beim Schneideinsatzwechsel nicht freigeben wird.