DE3739614A1 - Kraftstoff-doppelfilter - Google Patents
Kraftstoff-doppelfilterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftstoff-Doppelfilter, ins
besondere für stationäre Dieselmotoren, mit einem Kraft
stoff-Einlaß und einem Kraftstoff-Auslaß, mit zwei Fil
terpatronen und mit einem Umschaltventil, durch welches
mittels Verdrehen eines Hahnkükens der Kraftstoff-Einlaß
und der Kraftstoff-Auslaß mit der einen oder mit der
anderen Filterpatrone in Strömungsverbindung bringbar
sind.
Kraftstoff-Doppelfilter der genannten Art sind seit lan
gem bekannt und werden insbesondere an stationären Die
selmotoren verwendet, bei denen ein durchgehender Betrieb
vorgesehen ist. Die Ausgestaltung des Kraftstoff-Filters
als Doppelfilter mit zwei Filterpatronen hat den Zweck,
einen Wechsel einer der Filterpatronen bei laufendem
Motor, d. h. ohne Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr
vornehmen zu können. Hierzu kann, wie erwähnt, durch
Betätigen des Umschaltventils der Kraftstoff wahlweise
durch die eine oder die andere Filterpatrone geleitet
werden. Die jeweils nicht vom Kraftstoff durchströmte
Filterpatrone kann dann ohne Auswirkungen auf die Kraft
stoffversorgung des Motors ausgewechselt werden. Zusätz
lich kann das Ventil auch so ausgebildet sein, daß der
Kraftstoff durch beide Filterpatronen parallel geleitet
wird.
Nachteilig ist bei den bekannten Kraftstoff-Doppelfiltern
der eingangs genannten Art, daß es bei sehr niedrigen Um
gebungstemperaturen nach dem Starten des zugehörigen Mo
tors durch Paraffinausflockung zu einer starken Durch
flußverminderung oder sogar zu einem völligen Zusammen
brechen des Durchflusses von Kraftstoff durch den Kraft
stoffilter kommen kann, so daß Störungen des Motorbe
triebes durch Leistungsabfall oder sogar Stillstand ein
treten können.
Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Kraftstoff-Dop
pelfilter der eingangs genannten Art zu schaffen, der
auch bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen und damit
verbundenen Paraffinausflockungen im Kraftstoff einen
unterbrechungsfreien Betrieb des zugehörigen Motors ge
währleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
einen Kraftstoff-Doppelfilter der eingangs genannten Art,
welcher gekennzeichnet ist durch ein in das Hahnküken
integriertes, bei Überschreiten eines bestimmten Über
druckes des Kraftstoffes im Kraftstoff-Einlaß gegenüber
dem Kraftstoff im Kraftstoff-Auslaß den Einlaß und den
Auslaß unter Umgehung der Filterpatronen kurzschließendes
Überdruckventil.
Bei dem Kraftstoff-Doppelfilter gemäß Erfindung besteht
vorteilhaft die Möglichkeit, daß der Kraftstoff bei einem
zu hohen Durchströmungswiderstand der Filterpatrone(n)
und damit einem zu hohen Differenzdruck zwischen Kraft
stoff-Einlaß und -Auslaß bzw. Überdruck im Einlaß unter
Umgehung der Filterpatronen durch das Überdruckventil
fließen kann. Damit wird der zugehörige Motor weiterhin,
wenn auch mit ungefiltertem Kraftstoff, versorgt, so daß
es nicht zu einem störenden oder sogar gefährlichen Lei
stungsabfall oder Stillstand des Motors, z. B. infolge
von Verstopfungen der Filterpatronen durch Paraffinaus
flockungen, kommen kann. Ein durchgehender Betrieb des
Motors ist daher sichergestellt, wobei Schäden am Motor
nicht zu erwarten sind, da der Betrieb des Filters mit
geöffnetem Überdruckventil und unter Umgehung der Filter
patronen lediglich einen nur gelegentlich, nämlich in der
Start- und Warmlaufphase des Motors bei sehr niedrigen
Umgebungstemperaturen auftretenden Ausnahmezustand dar
stellt. Sobald die üblicherweise vorhandene Kraftstoff
vorwärmung wirksam wird, kehrt der Ventilkörper in seine
Schließstellung zurück, da dann die Filterpatronen i. a.
infolge der Auflösung der Paraffinflocken wieder durch
lässig werden. Ein besonderer Vorteil des erfindungsge
mäßen Doppelfilters, der sich insbesondere in den Her
stellungskosten positiv bemerkbar macht, ist noch, daß
trotz des Vorhandenseins zweier Filterpatronen und unab
hängig von der jeweiligen Schaltstellung des Umschaltven
tils nur ein einziges Überdruckventil benötigt wird. Da
dieses Überdruckventil in das Küken des Umschaltventils
integriert ist, wird keinerlei zusätzliches Bauvolumen
beansprucht.
In weiterer Ausgestaltung des Kraftstoff-Doppelfilters
ist vorgesehen, daß durch das Hahnküken in zwei paralle
len, zur Kükendrehachse senkrechten Ebenen verlaufende
Kraftstoffbohrungen durch eine zur Kükendrehachse paral
lele Längsbohrung im Küken verbunden sind, daß in der
Längsbohrung ein ringförmiger Ventilsitz ausgebildet oder
angeordnet ist und daß in die Längsbohrung ein durch
Federkraft in Schließrichtung vorbelasteter Ventilkörper
längsverschieblich eingesetzt ist. Diese Gestaltung des
Überdruckventils zeichnet sich durch einen vergleichs
weise geringen technischen Aufwand und eine zuverlässige
Funktion aus. Eine bestimmte Überdruck-Ansprechschwelle
für das Öffnen des Überdruckventils kann dabei sehr
einfach durch die Wahl einer passenden Spannung der
Vorbelastungsfeder des Ventilkörpers festgelegt werden.
Schließlich sieht die Erfindung noch eine zumindest die
Öffnungsstellung des Ventilkörpers optisch und/oder aku
stisch anzeigende Warneinrichtung vor. Mit dieser Warn
einrichtung wird dem Bedienungs- oder Wartungspersonal
des zugehörigen Motors eine eventuelle Öffnungsstellung
des Ventilkörpers angezeigt, so daß erforderlichenfalls
umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.
Die Übertragung der Ventilkörperstellung zur Warnein
richtung kann dabei z. B. mechanisch oder auch elektrisch
erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeich
nung zeigen:
Fig. 1 einen Kraftstoff-Doppelfilter im Horizontal
schnitt, teils in Aufsicht,
Fig. 2 den Filter aus Fig. 1 im Schnitt entlang der
Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 den Filter aus den Fig. 1 und 2 in Seitenan
sicht.
Wie die drei Figuren der Zeichnung zeigen, besteht das
dargestellte Ausführungsbeispiel des Kraftstoff-Doppel
filters 1 im wesentlichen aus einem Sockelteil 10 und aus
zwei mit diesem verbundenen Filterpatronen 11 und 12. Der
Sockelteil 10 dient zur Zu- und Abführung von Kraftstoff
zu und von den Filterpatronen 11 und 12. Mittels eines
Befestigungsflansches 13 mit mehreren Schraubendurchfüh
rungen kann der Kraftstoff-Doppelfilter 1 befestigt wer
den.
Im oberen Teil des Sockelteils 10 sind ein Kraftstoff-
Einlaß 14 und ein Kraftstoff-Auslaß 15 angeordnet, die
hier als Anschlußbuchsen für gesondert zu verlegende
Kraftstoffleitungen ausgebildet sind. Unterhalb des
Kraftstoff-Einlasses 14 und des Kraftstoff-Auslasses 15 ist
in einer durch den Sockelteil 10 verlaufenden Bohrung 10′
ein Hahnküken 2 angeordnet, das dazu dient, je nach sei
ner Schaltstellung die eine oder die andere Filterpatrone
11, 12 mit dem Kraftstoff-Einlaß 14 und dem Kraftstoff-
Auslaß 15 in Strömungsverbindung zu bringen. Zur Führung
des Kraftstoffes dienen weiterhin im Sockelteil 10 vor
handene Kanäle 16, 17, 18 und 19. Die Kanäle 16 und 18
sind Zuleitungskanäle und sind wechselweise oder gemein
sam über die Bohrungen 21 im Küken 2 mit dem Kraftstoff-
Einlaß 14 verbindbar. Die hierzu parallel im Abstand
verlaufenden Kanäle 17 und 19 sind Ableitungskanäle und
sind wechselweise oder gemeinsam über die Bohrungen 22 im
Küken 2 mit dem Kraftstoff-Auslaß 15 verbindbar. An ihren
äußeren Enden sind die Kanäle 16, 17, 18 und 19 jeweils
mittels eines Schraubstopfens 16′, 17′, 18′ und 19′
kraftstoffdicht verschlossen.
Der von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter zum
Kraftstoff-Einlaß 14 gelangende Kraftstoff strömt von
dort je nach Stellung des Hahnkükens 2 entweder in den
Kanal 16 oder in den Kanal 18 oder in beide Kanäle 16 und
18. Aus diesen gelangt der Kraftstoff in die jeweils
zugehörige Filterpatrone 11 bzw. 12 und nach dem Durch
strömen des darin angeordneten Filterkörpers in den Kanal
17 bzw. 19. Von dort strömt der Kraftstoff wieder durch
das Hahnküken 2 und von dort zum Kraftstoff-Auslaß 15.
Soweit wie bisher beschrieben, entspricht das dargestell
te Ausführungsbeispiel des Kraftstoff-Doppelfilters 1
bekannten Filtern dieser Art.
Neu ist bei dem Kraftstoff-Doppelfilter 1, daß in dem
Hahnküken 2 ein Überdruckventil angeordnet ist, das aus
einem in einer Längsbohrung 20 angeordneten Ventilsitz 24
und Ventilkörper 25 gebildet ist. Die Längsbohrung 20
verläuft konzentrisch zur Drehachse 2′ des Hahnkükens 2
und erstreckt sich von dessen innerem Ende her in das
Küken 2 hinein, wodurch eine direkte Strömungsverbindung
zwischen den Bohrungen 21 und 22 geschaffen wird. Der
Ventilsitz 24 ist als gesondertes, ringförmiges Bauteil
zwischen den zwei Bohrungsgruppen 21 und 22 im Hahnküken
2, die der Einlaßseite bzw. der Auslaßseite des Filters 1
zugeordnet sind, im Inneren der Längsbohrung 20 angeord
net und in seiner Lage gesichert. Der Ventilkörper 25 ist
ein drehsymmetrisches Teil, das eine mit dem Ventilsitz
24 zusammenwirkende, schräg verlaufende Schulterfläche an
seinem Außenumfang aufweist. Mittels einer zwischen dem
Ventilkörper 25 und dem inneren Ende der Längsbohrung 20
angeordneten Schraubenfeder 26 ist der Ventilkörper 25 in
Schließrichtung vorbelastet. Damit ist der Ventilkörper
25 gegen die Vorbelastungskraft der Feder 26 von der
Einlaßseite in Richtung zur Auslaßseite des Hahnkükens 2
bewegbar. Diese Bewegung des Ventilkörpers 25 in Öff
nungsrichtung tritt immer dann auf, wenn einlaßseitig, d.
h. im Kraftstoffeinlaß 14 sowie in den zugeordneten Kanä
len 16 und 18 ein Überdruck gegenüber dem auslaßseitigen
Druck, d. h. dem Druck des Kraftstoffes im Kraftstoff-
Auslaß 15 sowie in den diesem zugeordneten Kanälen 17 und
19 herrscht. Hiermit wird erreicht, daß bei Verstopfung
einer oder beider Filterpatronen 11 und 12 der Kraftstoff
im Kurzschluß vom Kraftstoff-Einlaß 14 durch das durch
Ventilsitz 24 und Ventilkörper 25 gebildete Überdruckven
til unmittelbar, d. h. unter Umgehung der Filterpatronen
11 und 12, zum Kraftstoff-Auslaß 15 strömen kann. Dabei
wird trotz des Vorhandenseins zweier Filterpatronen 11
und 12 nur ein einziges Überdruckventil benötigt.
Die Betätigung des Hahnkükens 2 erfolgt im dargestellten
Ausführungsbeispiel des Kraftstoff-Doppelfilters 1 mit
tels eines Handhebels 23, der in den Fig. 1 und 3 je
weils in einer unterschiedlichen Schaltstellung darge
stellt ist. In der in Fig. 1 gezeigten Position des
Hebels 23 und damit des Hahnkükens 2 sind der Kraftstoff
Einlaß 14 und der Kraftstoff-Auslaß 15 über die Kanäle 16
und 17 mit der in der Fig. 1 linken Filterpatrone 11
verbunden. Die rechte Filterpatrone 12 ist vom Kraft
stofffluß abgetrennt. Diese Schaltstellung des Hahnkükens
2 ist auch in der Fig. 2 dargestellt.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Stellung des Hebels 23
und damit des Hahnkükens 2 sind die Bohrungsgruppen 21
und 22 an der Einlaßseite und der Auslaßseite des Hahn
kükens 2 so positioniert, daß der Kraftstoff-Einlaß 14
und der Kraftstoff-Auslaß 15 jeweils mit beiden Filterpa
tronen 11 und 12 in Strömungsverbindung stehen. Bei wei
terer Verschwenkung des Hebels 23 über seine in Fig. 3
gezeigte Mittelstellung hinaus in seine rechte Endstel
lung wird entsprechend nur die rechte Filterpatrone 12 in
den Kraftstoffstrom eingeschaltet, während dann die linke
Filterpatrone 11 vom Kraftstoffstrom getrennt ist.
Claims (3)
1. Kraftstoff-Doppelfilter, insbesondere für stationäre
Dieselmotoren, mit einem Kraftstoff-Einlaß und einem
Kraftstoff-Auslaß, mit zwei Filterpatronen und mit
einem Umschaltventil, durch welches mittels Verdrehen
eines Hahnkükens der Kraftstoff-Einlaß und der Kraft
stoff-Auslaß mit der einen oder mit der anderen Fil
terpatrone in Strömungsverbindung bringbar sind,
gekennzeichnet durch ein in das Hahnküken (2) integrier
tes, bei Überschreiten eines bestimmten Überdruckes des
Kraftstoffes im Kraftstoff-Einlaß (14) gegenüber dem
Kraftstoff im Kraftstoff-Auslaß (15) den Einlaß (14)
und den Auslaß (15) unter Umgehung der Filterpatronen
(11, 12) kurzschließendes Überdruckventil (24, 25).
2. Kraftstoff-Doppelfilter nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch das Hahnküken (2) in zwei
parallelen, zur Kükendrehachse (2′) senkrechten Ebenen
verlaufende Kraftstoffbohrungen (21, 22) durch eine
zur Kükendrehachse (2′) parallele Längsbohrung (20) im
Küken (2) verbunden sind, daß in der Längsbohrung (20)
ein ringförmiger Ventilsitz (24) ausgebildet oder
angeordnet ist und daß in die Längsbohrung (20) ein
durch Federkraft in Schließrichtung vorbelasteter
Ventilkörper (25) längsverschieblich eingesetzt ist.
3. Kraftstoff-Doppelfilter nach den Ansprüchen 1 und 2,
gekennzeichnet durch eine zumindest die Öffnungs
stellung des Ventilkörpers (25) optisch und/oder
akustisch anzeigende Warneinrichtung.
Priority Applications (1)
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Family
ID=6341039
Family Applications (1)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |