DE3735307A1 - Diffusionssammler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Diffusionssammler,
bei dem die nachzuweisenden Stoffe in einer in
einem wenigstens einseitig offenen Gehäuse an
geordneten Sorptionsschicht gesammelt werden, wel
cher eine Beruhigungsstrecke vorgeschaltet ist,
deren Höhe im Verhältnis zu ihrer Breite mindestens
dem Zahlenwert 3 entspricht.
Zur Überwachung von Schadstoffkonzentrationen am
Arbeitsplatz und dergleichen sind Diffusionssammler
bekannt, bei denen am Ende einer Meßphase entweder
eine Massenauswertung der nachzuweisenden Stoffe
oder eine kolorimetrische Auswertung erfolgt. Die nach
zuweisenden Stoffe diffundieren dabei aus ruhender oder
bewegter Umgebungsatmosphäre über eine Beruhigungsstrecke,
welche eine direkte Einwirkung der Luftströmung auf die
Oberfläche der Schicht ausschließen soll, in die Sorpti
onsschicht. Dies führt zu einer Stoffanlagerung bzw.
Stoffumsetzung, welche die Grundlage für nachfolgende
chemisch analytische oder optische Stoffbestimmungen
z.B. nach dem Verfärbungsgrad, bildet.
Bei plakettenförmigen Diffusionssammlern tritt während
der Sammelphase aus ruhender Umgebungsatmosphäre eine
Verarmung der Verfärbung in der Plakettenmitte auf, weil
die Sorptionsschicht die nachzuweisenden Stoffe so
schnell aus der Beruhigungsstrecke entfernt, daß die
seitlich über den Rand der Gehäuseöffnung nachdiffun
dierenden Nachweisstoffe bevorzugt im Randbereich zur
Nachweisschicht befördert werden. Der verarmte Mitten
bereich dagegen wird nur unzureichend nachgefüllt.
Bekannte Diffusionssammler sind beispielsweise in der
DE-OS 34 45 638, in der DE-PS 30 12 380 sowie in der
DE-GbmS 85 10 497 beschrieben.
Ein Diffusionssammler mit ringförmig ausgebildeter
Diffusionsschicht ist in der CA-PS 11 57 355 in Fig. 3
dargestellt. Dort erfolgt die Strömung der nachzuwei
senden Stoffe aus dem durch eine Membran abgedeckten
freien Mittelraum radial nach außen, so daß eine sich
vergrößernde ringförmige Verfärbungszone entsteht, wo
bei der Durchmesser der Verfärbungsgrenze mit der Ein
wirkungszeit zunimmt.
Bei allen derartigen Diffusionssammlern muß ein be
stimmtes Verhältnis von Höhe zur Breite der Beruhigungs
strecke eingehalten werden, wenn eine unerwünschte Di
rekteinwirkung der Strömung auf die Oberfläche der Sorp
tionsschicht vermieden werden soll. Hierfür ist von
mehreren Autoren (vgl. beispielsweise Sheldon R. Coleman
Am. Ind. Hyg. Assoc. I. 44 (9) S 632) ein Zahlenwert
des Verhältnisses von Höhe zu Breite der Beruhigungs
strecke größer 3 vorgeschlagen worden. Wird ein solches
Zahlenverhältnis eingehalten, so ergeben sich bei den
bekannten unabgedeckten Zylinderausbildungen von Diffu
sionssammlern unerwünscht große Bauhöhen. Bei einer
gebräuchlichen Plakettenausbildung mit etwa 4 cm Durch
messer müßte zur Einhaltung dieses Zahlenwertes im Ver
hältnis von Höhe zur Breite eine Höhe des zylindrischen
Teils von 12 cm gewählt werden. Derartige Diffusions
sammler sind im praktischen Einsatz schlecht handhabbar.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen
Diffusionssammler zu schaffen, bei dem eine günstige
Dimensionierung der Beruhigungsstrecke bei gleichzeitig
geringer Bauhöhe und damit eine Ausbildung in der prak
tischen Plakettenform möglich ist. Außerdem sollen ein
einfacher kompakter Gesamtaufbau sowie eine kurze An
sprechzeit des Diffusionssammlers erreicht werden.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung ist vorgesehen,
daß das Gehäuse und die Beruhigungsstrecke kanalförmig
mit wenigstens in einer Richtung gekrümmter bzw. abge
knickter Mittellinie ausgebildet sind. Eine solche Kanal
ausbildung ermöglicht die Einhaltung eines günstigen
Zahlenwertes für das Verhältnis von Höhe und Breite der
Beruhigungsstrecke, ohne daß damit eine ungünstige Bau
höhe hingenommen werden müßte.
Außerdem ist die Flächenausdehnung der Sorptionsschicht
so verteilt angeordnet, daß entlang des Randbereiches
stets so viel an Sorptionsschicht zur Verfügung steht,
wie durch den nachdiffundierenden Nachweisstoff belegt
werden kann. Eine Verarmungszone im Mittenbereich der
Sorptionsschicht tritt nicht auf.
Die Ausbildung und geometrische Anordnung der Beruhi
gungsstrecke und des Gehäuses kann in verschiedener Weise
vorgenommen werden. Zweckmäßig erscheint es, das kanal
förmige Gehäuse und die Beruhigungsstrecke in einer ge
schlossenen Kontur, beispielsweise als Kreisring oder
als elliptischer Ring auszubilden. Dabei können gege
benenfalls vorteilhaft mehrere kanalförmige Gehäuseteile
mit geschlossener Kontur konzentrisch angeordnet sein.
Das kanalförmige Gehäuse läßt sich ferner zweckmäßig
aus linearen Streckenabschnitten zusammensetzen, wobei
die Mittellinie jeweils zick-zackförmig verläuft. Eine
andere gegebenenfalls vorteilhafte Ausführungsform des
kanalförmigen Gehäuses zeigt einen spiralförmigen Verlauf
der Mittellinie.
Bei beiden Ausführungsformen ist es günstig, zwischen
den kanalförmigen Verlaufsstrecken einen genügenden Ab
stand längs der sich gegenüberliegenden Wandteile zu las
sen.
In besonders vorteilhafter Weise läßt sich dabei eine
unabgedeckte Sorptionsschicht verwenden. Unter Sorpti
onsschicht sollen die verschiedensten bekannten Aufnah
meschichten, wie beispielsweise Aktivkohle, verstanden
werden, welche eine Anlagerung der nachzuweisenden
Stoffe durch Adsorption oder Absorption unter Ausnutzung
von Diffusions- und Adhäsionswirkungen ermöglichen. Be
vorzugt erscheint die Anwendung von Aktivkohle und ähn
lichen oberflächenaktiven Stoffen, welche hinsichtlich
der nachzuweisenden Schadstoffe eine pumpenartige
Ansaugwirkung aufweisen.
Eine zweckmäßige Dimensionierung kann vorsehen, daß bei
einer kreisringförmigen Ausbildung des kanalförmigen
Gehäuses mit einem Außendurchmesser unterhalb von 100 mm
die Differenz zwischen diesem Außendurchmesser und dem
Innendurchmesser des kanalförmigen Gehäuses zwischen
5 mm und 40 mm liegt.
Wird beispielsweise für den Nachweis von geringen Mengen
Benzol eine Sammelrate von 33 µg/(ppm · h) benötigt, so
ist bei einem Diffusionssammler ein Querschnitt von
12,8 cm Oberfläche der Sorptionsschicht erforderlich.
Legt man den Außendurchmesser des in Plakettenform auszu
bildenden Diffusionssammlers mit 51 mm und den Innen
durchmesser mit 31 mm fest, so ergibt sich ein Abstand
zwischen den Kammerwänden des kanalförmigen Gehäuses
von 10 mm. Dieser Abstand bestimmt die Höhe des Diffu
sionssammlers. Gefordert wird, wie vorher bereits erwähnt,
ein Zahlenwert von Höhe zur Breite der Beruhigungsstrec
ke von 3 : 1. Damit ergibt sich eine Höhe von 30 mm und
insgesamt eine plakettenförmige Anordnung mit günstigen
Gebrauchseigenschaften.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert werden; es zeigen:
Fig. 1 einen Durchmesserschnitt durch einen
Diffusionssammler mit ringförmigem Gehäuse,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 darge
stellten Diffusionssammler,
Fig. 3 eine alternative Ausbildung mit
eckigem Gehäuse,
Fig. 4 eine zick-zackförmige Gehäuseausführung,
Fig. 5 eine spiralförmige Gehäuseausführung.
In der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 ist ein Dif
fusionssammler mit einem Kunststoffgehäuse 1 dargestellt,
dessen kanalförmige Ausbildung durch einen zylinderför
migen Außenwandteil 2 und einen gleichfalls zylinder
förmigen Innenwandteil 3 bestimmt wird. Einstückig mit
diesen Wandteilen 2, 3 ist ein Bodenteil 4 angeformt,
welcher gegebenenfalls an sich bekannte Befestigungs
mittel, wie Klammern und dergleichen, zum Tragen des
Diffusionssammlers an der Kleidung aufweist. In dem
zwischen dem Außenwandteil 2 und dem Innenwandteil 3
gebildeten kanalförmigen Gehäuse ist als Bodenschicht
eine unabgedeckte Sorptionsschicht 5 aus Aktivkohle
angebracht, die anschließend nach einem Laborverfahren
analysiert wird. Die gleichmäßig gekrümmte Mittellinie
ist mit M bezeichnet.
In dem kanalförmigen Gehäuse ist oberhalb der Sorptions
schicht 5 eine Beruhigungsstrecke S ausgebildet, wobei
der Zahlenwert von Höhe H zu Breite B dem bereits er
läuterten günstigen Verhältniswert von 3 entspricht.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, die entsprechend
Fig. 1 und 2 aufgebaut ist, bei der jedoch ein Diffu
sionssammler mit eckiger Gestaltung des kanalförmigen
Gehäuses 1 ausgebildet ist. Die Mittellinie M 1 verläuft
dabei in Viereckform.
In Fig. 4 wird eine zick-zackförmige Ausbildung des
kanalförmigen Gehäuses 1 erläutert, wobei die Mittel
linie M 2 ebenfalls zick-zackförmig verläuft.
Fig. 5 beschreibt eine spiralförmige Ausbildung des
kanalförmigen Gehäuses 1 mit einer gleichfalls spiral
förmigen Mittellinie M 3.
Derartige Diffusionssammler können mit Aktivkohlefüllung,
beispielsweise für die Bestimmung von Aceton, Benzol,
Xylol (ortho)-Bestandteilen der Luft benutzt werden.
Gegebenenfalls zweckmäßig ist die Bodenfläche des Boden
teils 4 im kanalförmigen Gehäuse 1 perforiert, so daß
vor der nachfolgenden chemischen Analyse der Sorptions
schicht Wasserdampf zum Austreiben der adhäsiv angela
gerten Bestandteile zugeführt werden kann.
Obwohl die Ausführungsform mit an der Oberfläche frei
liegender Sorptionsschicht die bevorzugte Ausbildung
darstellt, kann es für bestimmte Anwendungszwecke vor
teilhaft sein, die Oberfläche mit einer Membran oder
einem sonstigen für den nachzuweisenden Stoff durch
lässigen Schutzfilm abzudecken. Die Anwendung der offe
nen Sorptionsschicht hat den Vorteil, daß die durch
die Membran bedingten Nachteile hinsichtlich Tempera
turabhängigkeit, längerer Ansprechzeit und dergleichen
vermieden werden.
Claims (8)
1. Diffusionssammler, bei dem die nachzuweisenden Stoffe
in einer in einem wenigstens einseitig offenen Gehäu
se angeordneten Sorptionsschicht gesammelt werden,
welcher eine Beruhigungsstrecke vorgeschaltet ist,
deren Höhe im Verhältnis zur Breite mindestens dem
Zahlenwert 3 entspricht, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (1) und die
Beruhigungsstrecke (S) kanalförmig mit wenigstens in
einer Richtung gekrümmter bzw. abgeknickter Mittellinie
(M, M 1, M 2, M 3) ausgebildet sind.
2. Diffusionssammler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das kanalförmige Ge
häuse (1) und die Beruhigungsstrecke (S) eine geschlos
sene Kontur bilden.
3. Diffusionssammler nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das kanalförmige
Gehäuse (1) und die Beruhigungsstrecke (S) ringförmig
gestaltet sind.
4. Diffusionssammler nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere kanalförmige
Gehäuseteile (1) mit geschlossener Kontur konzentrisch
angeordnet sind.
5. Diffusionssammler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das kanalförmige
Gehäuse aus linearen Streckenabschnitten zusammen
gesetzt ist.
6. Diffusionssammler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das kanalförmige
Gehäuse Streckenabschnitte mit wechselnder Krümmung
der Mittellinie aufweist.
7. Diffusionssammler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem kanalförmi
gen Gehäuse eine unabgedeckte Sorptionsschicht an
geordnet ist.
8. Diffusionssammler nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Außen
durchmesser unterhalb von 100 mm die Differenz
zwischen dem Außendurchmesser und dem Innendurch
messer des kanalförmigen Gehäuses (1) zwischen 5 mm
und 40 mm liegt.
Priority Applications (4)
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