DE4307609C2 - Sonde zur Ermittlung von Kennwerten der in festen, verdrängbaren Materialien vorhandenen Flüssigkeiten - Google Patents
Sonde zur Ermittlung von Kennwerten der in festen, verdrängbaren Materialien vorhandenen FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sonde zur Ermittlung von Kenn
werten der in festen, verdrängbaren Materialien vorhandenen
Flüssigkeiten, insbesondere zur Ermittlung von Verunreini
gungen im Grundwasser.
Es ist eine Sonde für einen Flüssigkeitsniveaudetektor
bekannt (DE 39 22 951 A1), die aus einem Gehäuse besteht,
das an einem Aufhängeband befestigt ist. An diesem Aufhänge
band, das mit einer Meßskala versehen ist, wird die Sonde
in Erdhöhlungen abgesenkt, wobei die Tiefe der Absenkung an
der Meßskala ablesbar ist.
Die Sonde hat in ihrem Vorderteil, mit dem die Sonde zuerst
in die Erdhöhlung eintaucht, eine Öffnung, durch die die zu
untersuchende Flüssigkeit in eine Meßkammer im genannten
Gehäuse eintreten kann. In der Meßkammer befindet sich
sowohl eine optische Meßstrecke zur Messung des Wasserpe
gels als auch eine Anordnung zur elektrischen Leitfähig
keitsmessung, die z. B. eine Unterscheidung von Wasser und
Gasoline gestattet.
Diese Anordnung hat den Nachteil,. daß sie nur in einem
bereits vorhandenen Bohrloch zur Flüssigkeitsschicht abge
senkt werden kann. Daraus ergibt sich der weitere Nachteil,
daß bei Vorhandensein von mehreren übereinanderliegenden
Flüssigkeitsschichten nur die oberste Flüssigkeitsschicht
untersucht werden kann; denn wenn das Bohrloch bis zur un
tersten zu untersuchenden Schicht vorgebohrt ist, mischen
sich die unteren Flüssigkeitsschichten mit den darüberlie
genden.
Weiterhin ist eine Sonde zur Ermittlung von Kennwerten von
Untergrund- und Grundwasserströmen bekannt (DE-AS 21 57 848),
bei der in einer bleigeschirmten Meßkammer radioakti
ve Isotope vorgesehen sind, zu denen der zu vermessende
Grundwasserstrom durch Schlitze im Meßkammergehäuse Zutritt
hat.
Auch diese Sonde hat den Nachteil, daß sie nur in einem
vorhandenen Bohrloch zum Grundwasser abgesenkt werden kann.
Aus der DE 38 28 468 A1 ist eine in den Boden einführbare
Lysometersonde bekannt, die einen rohrförmigen Grundkörper
und einen Kerzenkörper aus porös ein Material sowie einen
Anschlußstutzen zum Anlegen eines Unterdrucks an den Innen
raum des rohrförmigen Grundkörpers und des Kerzenkörpers
aufweist. Der Kerzenkörper ist als Rohrabschnitt zwischen
zwei Teilen des Grundkörpers druckentlastend eingespannt.
Der poröse Kerzenkörper ist flüssigkeitsdurchlässig.
Diese Sonde weist den Nachteil auf, daß der Kerzenkörper
trotz der vorgesehenen Druckentlastung beim Eintreiben der
Sonde in den Boden belastet wird. Weiterhin kann der
Kerzenkörper beim Eintreiben in den Boden durch Erdreich
beschichtet werden, so daß der Eintritt von Flüssigkeit aus
dem Erdreich in den Kerzenkörper behindert oder sogar
verhindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ermittlung
von Kennwerten der in festen verdrängbaren Materialien vor
handenen Flüssigkeiten ohne Vorbohren zu ermöglichen, so
daß auch übereinanderliegende Flüssigkeitsschichten weitest
gehend ohne Verfälschung durch darüberliegende Flüssigkeits
schichten untersucht werden können und der Arbeitsaufwand
erheblich verringert wird.
Erfindungsgemäß wird das mit den Merkmalen des Anspruchs 1
erreicht.
Bei der Sonde, die in einem rohrförmigen Gehäuse eine
Meßkammer enthält, hat - erfindungsgemäß das rohrförmige
Gehäuse für den Flüssigkeitseintritt in die Meßkammer eine
Öffnung, in der ein Filter angeordnet ist, und ferner ist
in der Meßkammer eine Druckgasöffnung angeordnet.
Es ist zweckmäßig, daß die Öffnung mit dem Filter im Be
reich der tiefsten Stelle der Meßkammer seitlich im Gehäuse
angeordnet ist.
Diese erfindungsgemäßen Merkmale ermöglichen es, die Sonde
ohne Vorbohren durch Drücken oder Rammen z. B. in das Erd
reich bis zu den zu untersuchenden Flüssigkeitsschichten
vorzutreiben. Dabei wird durch das Filter einerseits verhin
dert, daß feste Bestandteile in die Meßkammer eintreten, an
dererseits aber der Eintritt von Flüssigkeit ermöglicht.
Während des Drückens oder Rammens wird in der Meßkammer
durch ein Gas ein Überdruck erzeugt, der ein Eindringen von
festen Bestandteilen in das Filter verhindert. Nach Errei
chen der vorgesehenen Tiefe wird der Druck soweit redu
ziert, daß die Flüssigkeit durch das Filter in die Meßkam
mer dringt. In der Meßkammer erfolgt dann die Messung der
Kennwerte der Flüssigkeit.
Es ist zweckmäßig, daß die Sonde in ihrem Vorderteil spitz
ausläuft, um den Vortrieb zu erleichtern. Der hintere Teil
der Sonde hat im Anschluß an die Meßkammer einen hohlen
Schaft, an den ein Sondiergestänge ankoppelbar ist.
Es ist weiterhin zweckmäßig, daß die Sonde weitestgehend ro
tationssymmetrisch ist.
Innerhalb der Meßkammer der Sonde können Baugruppen für
unterschiedliche Meßverfahren angeordnet sein. So kann zur
laserspektroskopischen Messung von Verunreinigungen der
Flüssigkeit in der Meßkammer ein Lichtleitkabel angeordnet
sein. Dieses und eventuell weitere Meßkabel sowie die
Zuleitung für die Druckgasöffnung sind in einer Hülse
zusammengefaßt und durch eine Arretierung ist deren defi
nierte Position in der Meßkammer gewährleistet.
In einer weiteren Ausführungsform ist in der Meßkammer
mindestens eine Elektrode angeordnet. Diese kann für die
Messung der elektrischen Leitfähigkeit der Flüssigkeit oder
zur elektrochemischen Analyse der Flüssigkeit eingesetzt
werden.
Die Erfindung soll in einem Ausführungsbeispiel anhand von
Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Sonde für
die Grundwasseruntersuchung teilweise geschnit
ten
Fig. 2 die Meßkammer im Schnitt.
Die Sonde hat eine Meßkammer 1, in deren Bereich das Gehäu
se 2 seitlich eine Öffnung 3, im vorliegenden Fall eine
Bohrung, aufweist. In dieser Öffnung 3 ist ein Filter 4,
z. B. aus Sintermetall, angeordnet. Dieses ist zwar für Flüs
sigkeiten, z. B. für Wasser einschließlich der darin vorhan
denen Verunreinigungen, durchlässig, nicht aber für feste
Bestandteile, wie Erdreich. Die Meßkammer ist rotationssym
metrisch, im wesentlichen zylindrisch. An der Meßkammer ist
auswechselbar ein kegelförmiges Vorderteil 5 angebracht, um
das Vortreiben der Meßkammer 1 bis zu den zu analysierenden
Flüssigkeitsschichten zu erleichtern. Am offenen Ende der
Meßkammer 1 ist ein hohler Schaft 6 vorgesehen, der mit
einer Hülse 10 verbunden ist, die mittels einer Arretierung
11 im Gehäuse 2 fixiert ist. An den hohlen Schaft 6 ist ein
nicht dargestelltes ebenfalls hohles Sondiergestänge ankop
pelbar, so daß die in der Meßkammer angeordneten Meßbaugrup
pen mit an der Erdoberfläche stehenden Meßgeräten verbunden
werden können.
In der Fig. 2 ist die Meßkammer im Schnitt dargestellt. Dort
ist eine Druckgasöffnung 7 angeordnet, über die während
des Vortriebs der Sonde ein Druckgas, z. B. Luft, durch das
Filter 4 gedrückt wird, um dessen Zusetzen mit Erdreich zu
verhindern. Für die laserspektroskopische Analyse der Flüs
sigkeit ist ein Lichtleitkabel 8 angeordnet. Am Ende des
Lichtleitkabels 8 tritt Laserlicht zur Fluoreszenzanregung
der Schadstoffe in der Flüssigkeit aus. Das Fluoreszenz
licht wird über das gleiche oder weitere Lichtleitkabel
einer nachfolgenden an sich bekannten Auswertetechnik
zugeführt.
Für elektrochemische Untersuchungen ist eine Elektrode 9
angeordnet.
Ferner können anstelle der Laserspektroskopie ionenselekti
ve Elektroden in die Meßkammer 1 integriert werden, die
über elektrische Meßleitungen mit der an sich bekannten Aus
wertetechnik verbunden sind.
Claims (7)
1. Sonde zur Ermittlung von Kennwerten der in festen,
verdrängbaren Materialien vorhandenen Flüssigkeiten mit
einer in einem rohrförmigen Gehäuse angeordneten Meßkam
mer,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rohrförmige Gehäuse (2) für den Flüssigkeitsein
tritt in die Meßkammer (1) eine Öffnung (3) mit einem
Filter (4) hat, daß in der Meßkammer (1) ferner eine
Druckgasöffnung (7) angeordnet ist und daß die Öffnung
(3) mit dem Filter (4) im Bereich der tiefsten Stelle
der Meßkammer (1) seitlich im Gehäuse (2) angeordnet
ist.
2. Sonde nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sonde in ihrem Vorderteil spitz aus
läuft, daß im hinteren Teil der Sonde im Anschluß an die
Meßkammer (1) eine Hülse (10) mit einer Arretierung (11)
angeordnet ist und daß die Hülse (10) mit einem hohlen
Schaft (6) verbunden ist, an den ein Sondiergestänge ankop
pelbar ist.
3. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sonde weitestgehend rotationssymme
trisch ist.
4. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb der Meßkammer (1) Meßbaugrup
pen angeordnet sind.
5. Sonde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Meßkammer (1) ein Lichtleitkabel (8) angeordnet ist.
6. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Messung der elektrischen Leitfähig
keit der Flüssigkeit oder zur elektrochemischen Analyse
mindestens eine Elektrode (9) angeordnet ist.
7. Sonde nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lichtleitkabel (8), die Elektrode (9) und weitere erfor
derliche Zuleitungen in der Hülse (10) zusammengefaßt und
arretiert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934307609 DE4307609C2 (de) | 1993-03-05 | 1993-03-05 | Sonde zur Ermittlung von Kennwerten der in festen, verdrängbaren Materialien vorhandenen Flüssigkeiten |
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DE19934307609 DE4307609C2 (de) | 1993-03-05 | 1993-03-05 | Sonde zur Ermittlung von Kennwerten der in festen, verdrängbaren Materialien vorhandenen Flüssigkeiten |
Publications (2)
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DE4307609A1 DE4307609A1 (de) | 1994-09-08 |
DE4307609C2 true DE4307609C2 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=6482450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934307609 Expired - Fee Related DE4307609C2 (de) | 1993-03-05 | 1993-03-05 | Sonde zur Ermittlung von Kennwerten der in festen, verdrängbaren Materialien vorhandenen Flüssigkeiten |
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DE (1) | DE4307609C2 (de) |
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1993
- 1993-03-05 DE DE19934307609 patent/DE4307609C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4307609A1 (de) | 1994-09-08 |
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