DE3734410C2 - Dichtscheibe und mit dieser ausgerüstetes Linearlager - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtscheibe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein mit dieser
ausgerüstetes Linearlager.
Bekannte Dichtscheiben der angegebenen Art haben eine Breite,
die genauso groß ist wie die Breite der Stirnfläche der Schiene,
auf der die Dichtscheibe befestigt ist (US-PS 1443 789). Bei
Bedarf an Dichtscheiben für verschieden große Schienen müssen
diese in unterschiedlichen Breiten hergestellt und auf Lager
gehalten werden. Die Fertigung dieser Vielzahl von
unterschiedlichen Dichtscheiben ist aber aufwendig und teuer.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Dichtscheibe der angegebenen Art zu schaffen,
welche für Schienen mit unterschiedlichen Formen und/oder
Größen verwendbar ist, so daß diese in einer wirtschaftlichen
Massenfertigung, also in großen Stückzahlen, hergestellt
werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Kennzeichens des
Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Dichtscheibe besitzt einen Halteabschnitt
mit mindestens einem Randabschnitt, der zum Teil vom Rand der
Dichtscheibe und zum Teil von Kerbrillen umschlossen ist.
Entlang diesen Kerbrillen kann der Randabschnitt vom
Halteabschnitt, z. B. mit einem messerartigen Werkzeug,
getrennt werden, so daß ein verkleinerter Halteabschnitt
entsteht, dessen Kontur mit dem Rand einer kleineren
Stirnfläche einer Schiene zumindest annähernd übereinstimmt.
Die Dichtscheibe dichtet den Raum zwischen der Laufbahn der
Schiene und der Gegenlaufbahn eines Laufbahnelementes
wirkungsvoll ab, weil die Dichtkante in ihrer vorgeschriebenen
Lage auf der Gegenlaufbahn gleitet. Die Dichtscheibe kann
überdies in einer wirtschaftlichen Massenfertigung, z. B. im
Gießverfahren, für unterschiedliche Schienen hergestellt und
auf Lager gehalten werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dichtscheibe
sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 gekennzeichnet.
Mit der Weiterbildung nach Anspruch 2 besitzt auch der
Dichtungsabschnitt Kerbrillen, entlang denen mindestens
ein Randabschnitt trennbar angeordnet ist. Die Länge der
quer zu den beiden Laufbahnen sich erstreckenden Dichtkante
bzw. Dichtkanten kann durch Abtrennen des betreffenden
Randabschnittes verändert und den vorliegenden Breiten der
Gegenlaufbahnen angepaßt werden. Auf diese Weise kann die
Dichtkante ein und derselben Dichtscheibe mit den
Abmessungen unterschiedlich breiter Laufbahnelemente in
Übereinstimmung gebracht werden.
Mit der Weiterbildung nach Anspruch 3 ist der Vorteil
gegeben, daß der Randabschnitt von der Dichtscheibe
abgebrochen und somit verhältnismäßig einfach von der
Dichtscheibe abgetrennt werden kann.
Mit der Weiterbildung nach Anspruch 4 ist eine besonders
wirkungsvolle Abdichtung durch eine Dichtkante gegeben,
welche mit Vorspannung auf der Gegenlaufbahn des
Laufbahnelementes gleiten kann. Die Dichtscheibe kann dabei
auch im Zweikomponentenspritzguß hergestellt sein, so daß ihr
Halteabschnitt aus einem relativ spröden Kunststoff und der
zugehörige Dichtungsabschnitt bzw. jede Dichtkante des
Dichtungsabschnittes aus einem elastischen Kunststoff
bestehen. Beim Abtrennen des betreffenden Randabschnittes von
der Dichtscheibe kann der größte Teil des Randabschnittes
abgebrochen werden. Nur ein relativ kleiner Teil des
Randabschnittes muß im Bereich der elastischen Dichtkante,
also am Ende der betreffenden Kerbrillen von Hand abgerissen
oder abgeschnitten werden.
Die Weiterbildung nach Anspruch 5 weist auf eine einfache
Befestigung der Dichtscheibe auf der betreffenden
Stirnfläche der Schiene hin.
Mit der zusätzlichen Weiterbildung nach Anspruch 6 kann dabei
eine Schraube mit einem der Größe der Stirnfläche der
betreffenden Schiene angepaßten Durchmesser ihres Schaftes
verwendet werden.
Die Unteransprüche 7 und 8 weisen auf ein Linearlager
hin, das vorteilhafterweise mit einer der in den Ansprüchen
1 bis 6 gekennzeichneten Dichtscheibe ausgerüstet ist.
Die erfindungsgemäße Dichtscheibe sowie ein mit dieser
ausgerüstetes Linearlager werden in der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in den
Zeichnungen dargestellt ist, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den teilweisen Längsschnitt durch ein mit
einer erfindungsgemäßen Dichtscheibe ausgerüstetes
Linearwälzlager,
Fig. 2 die Stirnansicht des in Fig. 1 dargestellten
Linearwälzlagers, jedoch ohne Deckplatte und
ohne Befestigungsschraube und
Fig. 3 den Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 2
durch die ausgebaute Dichtscheibe.
Mit 1 ist in den Fig. 1, 2 und 3 eine Dichtscheibe
bezeichnet, die im Zweikomponentenspritzgießverfahren (mit
zwei verschiedenen Kunststoffmassen) hergestellt ist. Die
Dichtscheibe 1 besteht somit aus einem Halteabschnitt 2 aus
relativ sprödem Kunststoff und einem einstückig damit
verbundenen Dichtungsabschnitt 3 aus relativ elastischem
Kunststoff. Der Dichtungsabschnitt 3 hat zwei parallel
zueinander verlaufende Dichtkanten 4, die im vorliegenden Fall
jeweils als eine dünne biegeelastische Dichtlippe ausgebildet
sind.
Der Halteabschnitt 2 der Dichtscheibe 1 besitzt ein Loch 5,
das in ein Bohrungsloch 6 einer Deckplatte 7 übergeht. Durch
das Loch 5 und das Bohrungsloch 6 ist der Schaft 8 einer
Kopfschraube 9 hindurchgeführt, der in ein Gewindeloch 10
einer ebenen Stirnfläche 11 einer Schiene 12 eingeschraubt
ist.
Mittels dieser Kopfschraube 9 sind Deckplatte 7 und
Dichtscheibe 1 auf der Stirnfläche 11 befestigt.
Zwischen einer geradlinigen rillenförmigen Laufbahn 13 der
Schiene 12 und einer dieser gegenüberliegenden geradlinigen
rillenförmigen Gegenlaufbahn 14 eines Laufbahnelementes 15
sind in Längsrichtung 16 rollende, zylindrische Wälzkörper 17
angeordnet, so daß ein Linearwälzlager gebildet ist. Die
Wälzkörper 17 sind in Taschen eines bandförmigen Käfigs 17A
geführt.
Die Schiene 12 und das Laufbahnelement 15 sind im
vorliegenden Fall identisch ausgebildet. Sie haben einen
konstanten Querschnitt. Sowohl die Schiene 12 als auch das
Laufbahnelement 15 haben an ihren beiden Enden jeweils
eine Stirnfläche 11 in ein und derselben Form und Größe.
Die Wälzkörper 17 besitzen, in Längsrichtung 16 gesehen,
abwechselnd gekreuzt zueinander verlaufende Drehachsen, so
daß der eine Teil der Wälzkörper 17 mit in die eine Richtung
weisenden Drehachsen auf einer ersten Teillaufbahn 18 der
Laufbahn 13 und einer ersten Teillaufbahn 19 der
Gegenlaufbahn 14 und der andere Teil der Wälzkörper 17
mit in die andere Richtung weisenden Drehachsen auf einer
zweiten Teillaufbahn 20 der Laufbahn 13 und einer zweiten
Teillaufbahn 21 der Gegenlaufbahn 14 rollen. Die Laufbahn 13
und die Gegenlaufbahn 14 sind somit aus zwei parallel
zueinander verlaufenden, im Winkel zueinander stehenden,
ebenen Teillaufbahnen 18, 20 bzw. 19, 21 zusammengesetzt.
Die Dichtscheibe 1 dichtet zwischen der Laufbahn 13 der
Schiene 12 und der Gegenlaufbahn 14 des Laufbahnelementes 15
endseitig ab. Dabei gleiten die beiden Dichtkanten 4
der Dichtscheibe 1 auf der Gegenlaufbahn 14 des relativ
zur Schiene 12 in Längsrichtung 16 hin- und herbewegten
Laufbahnelementes 15. Die Kanten 4, welche beide quer zu
den Laufbahnen 13, 14 verlaufen, fegen über die Gegenlaufbahn 14
und befreien diese somit von schädlichen Schmutzpartikeln.
Gleichzeitig wird durch die Dichtscheibe 1 aber auch das
Schmiermittel, z. B. Fett, zwischen Schiene 12 und
Laufbahnelement 15 festgehalten, so daß dieses endseitig
(in Längsrichtung 16) nicht entweichen kann.
Der Halteabschnitt 2 der Dichtscheibe 1 hat eine äußere
Kontur 22, die mit einem äußeren Rand 23 der Stirnfläche 11
annähernd übereinstimmt. Auf seiner nach außen weisenden
Seite besitzt der Halteabschnitt 2 mehrere, im Abstand von
seiner Kontur 22 verlaufende Kerbrillen 24. Jede dieser
Kerbrillen 24 verläuft entlang dem Rand einer im Querschnitt
entsprechend kleineren Schiene (nicht gezeigt). Im übrigen
verlaufen die Kerbrillen 24 in Richtung der Gegenlaufbahn 14
in den Dichtungsabschnitt 3 hinein und enden in unmittelbarer
Nähe der äußeren Dichtkante 4.
Zum Anpassen der Kontur 22 des Halteabschnitts 2 an
unterschiedliche Schienen mit kleineren äußeren Rändern 25
(siehe strichpunktierte Darstellung in Fig. 2) kann ein
U-förmiger Randabschnitt 26 des Halteabschnitt 2 entlang
der entsprechenden Kerbrille 24 abgebrochen und/oder mit
einem Messer oder dgl. abgetrennt werden.
Das Loch 5 des Halteabschnitts 2 ist in Richtung der
Gegenlaufbahn 14 sich in seiner Breite allmählich verkleinernd
ausgebildet, so daß die durch Abbrechen des betreffenden
Randabschnittes 26 verkleinerte Dichtscheibe 1 mit einer
kleineren Schraube (nicht gezeigt) auf der zugehörigen
Stirnfläche befestigt werden kann. Dabei wird die Schraube
in ein Gewindeloch eingeschraubt, das in einem kleineren
Abstand von der Gegenlaufbahn 14 in die Stirnfläche der im
Querschnitt entsprechend kleineren Schiene eingearbeitet ist.
Die Dichtscheibe 1 wird am Rand des Loches 5 eng geführt und
somit mittig zur rillenförmigen Laufbahn 13 gehalten.
Da die Schiene 12 und das Laufbahnelement 15 identisch
ausgebildet sind, kann die Dichtscheibe 1 wahlweise auf
einer der beiden Stirnflächen 12 der Schiene 12 oder des
Laufbahnelementes 15 mittels der zugehörigen Kopfschraube 9
befestigt werden.
Im Rahmen der Erfindung kann die oben beschriebene Dichtscheibe
konstruktiv abgeändert werden.
Z.B. können die Kerbrillen auch auf beiden Seiten der
Dichtscheibe eingearbeitet sein. Jeweils zwei zugehörige
Kerbrillen der beiden Seiten können dann einander seitlich
gegenüberstehend angeordnet sein, so daß zwischen diesen
beiden Kerbrillen ein dünner abbrechbarer Steg entsteht und
die betreffende Dichtscheibe endseitig symmetrisch ausgebildet
ist.
Die Dichtscheibe braucht nicht in einem Linearwälzlager
eingebaut zu sein, vielmehr kann diese auch in einem
Lineargleitlager Verwendung finden, bei dem die glatte oder
rillenförmige Laufbahn entweder direkt oder indirekt - über
einen Gleitbelag oder über mehrere Gleitblöcke - auf der
glatten oder rillenförmigen Gegenlaufbahn in Längsrichtung
gleitet.
Anstelle von zylindrischen Wälzkörpern mit relativ zueinander
gekreuzt angeordneten Drehachsen können auch kugelige
Wälzkörper zwischen den Teillaufbahnen 18, 20 der Laufbahn 13
und den Teillaufbahnen 19, 21 der Gegenlaufbahn 14 in
Längsrichtung 16 rollend angeordnet sein.
Bei der Befestigung der Dichtscheibe kann die Deckplatte
ganz weggelassen werden. Die Kopfschraube zur Befestigung
der Dichtscheibe wird dann in das Gewindeloch in der
Stirnfläche der Schiene eingeschraubt, so daß ihr Kopf
direkt auf der äußeren Seitenfläche des Halteabschnitts der
Dichtscheibe zur Anlage kommt.
Claims (8)
1. Den Raum zwischen einer Laufbahn einer Schiene mit
mindestens einer endseitigen, ebenen Stirnfläche und
einer Gegenlaufbahn eines Laufbahnelementes abdichtende
Dichtscheibe mit einem auf der Stirnfläche durch
Schrauben oder dgl. zu befestigenden Halteabschnitt und
einem einstückig damit verbundenen, mindestens eine quer
zu den beiden Laufbahnen verlaufende, auf der
Gegenlaufbahn gleitende Dichtkante aufweisenden
Dichtungsabschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer
oder auf beiden Seiten des Halteabschnitts (2) der
Dichtscheibe (1) Kerbrillen (24) eingearbeitet sind, so
daß zum Anpassen der Kontur (22) des Halteabschnitts (2)
an unterschiedlich große Stirnflächen (11) verschiedener
Schienen (12) mindestens ein Randabschnitt (26) des
Halteabschnitts (2) entlang den Kerbrillen (24) vom
Halteabschnitt (2) trennbar ist.
2. Dichtungsscheibe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kerbrillen (24) des
Halteabschnitts (2) der Dichtscheibe (1) in den
Dichtungsabschnitt (3) hinein bis in unmittelbare Nähe
der Dichtkante (n) (4) des Dichtungsabschnittes (3)
verlaufend angeordnet sind.
3. Dichtungsscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest der Halteabschnitt (2)
der Dichtscheibe (1) aus einem spröden Werkstoff
hergestellt ist.
4. Dichtungsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Dichtkanten (4) des Dichtungsabschnittes (3) der
Dichtscheibe (1) biegeelastisch ausgebildet ist.
5. Dichtscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (2)
der Dichtscheibe (1) mindestens ein in Richtung
der Gegenlaufbahn (14) länglich vergrößertes Loch (5)
zur Aufnahme eines Schaftes (8) einer die
Dichtscheibe (1) auf der Stirnfläche (11) der Schiene
(12) befestigenden Schraube (9) aufweist.
6. Dichtscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Loch (5) in Richtung zur Gegenlaufbahn (14)
hin sich verengend ausgebildet ist.
7. Mit mindestens einer in den Ansprüchen 1 bis 6
angegebenen Dichtscheibe ausgerüstetes Linearlager
mit zwischen der Laufbahn der Schiene und der
Gegenlaufbahn des Laufbahnelementes angeordneten, in
Längsrichtung rollenden Wälzkörpern, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl die Schiene (12) als auch das
Laufbahnelement (15) zwei endseitige Stirnflächen (11)
ein- und derselben Form und Größe aufweisen.
8. Linearwälzlager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur wahlweisen Befestigung der Dichtscheibe (1) auf
einer Stirnfläche (11) der Schiene (12) oder auf einer
Stirnfläche des Laufbahnelementes (15) die Schiene (11)
und das Laufbahnelement (15) identisch ausgebildet sind.
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