DE3733681C1 - Vorrichtung mit Infrarot-Suchkopf zur Entdeckung und Bekämpfung feindlicher Hubschrauber - Google Patents
Vorrichtung mit Infrarot-Suchkopf zur Entdeckung und Bekämpfung feindlicher HubschrauberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entdeckung und
Bekämpfung feindlicher Hubschrauber gemäß Oberbegriff des
Patentanspruches 1. Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE-OS 29 07 249 bekannt.
Bei der bekannten Vorrichtung wird als Sensor ein pyroelektri
scher Detektor oder ein Quadrantendetektor verwendet. Mit die
sen speziellen Detektoren soll nun einerseits die Möglichkeit
einer Unterscheidung zwischen der von einem Hubschrauber her
rührenden IR-Strahlung und der IR-Strahlung eines anderen im
Sehfeld des Suchkopfes befindlichen IR-Strahlers ermöglicht
werden, und zwar dadurch, daß die von den Rotorblättern des
Hubschraubers modulierte IR-Strahlung zu elektrischen
Impulsfolgen, die IR-Strahlung einer anderen Strahlungsquelle
zu elektrischen Dauersignalen führt, wobei dann die Auswertein
richtung nur eine Auswertung der Impulsfolgesignale vornimmt.
Andererseits soll durch diese Detektoren die Richtung der an
kommenden modulierten IR-Strahlung und damit die Winkel
ablage des Hubschraubers ermittelt werden, um diese dann mit
entsprechenden Maßnahmen bekämpfen zu können. Nun ist es zwar
mit Hilfe eines pyroelektrischen Detektors oder eines Quadran
tendetektors möglich, in der Auswerteinrichtung eine Unterschei
dung zwischen einer modulierten und einer unmodulierten
IR-Strahlung zu treffen, jedoch ist die Empfindlichkeit zu
gering, um die Hubschrauberstrahlung messen zu können. Pyro
elektrische Detektoren, beispielsweise auf Barium/Strontium/
Niobat-Basis, haben nur ein Nachweisvermögen von
D* ≈ 107-108 cm W-1 Hz1/2. Darüberhinaus ist auch keine
Bestimmung des Types des Hubschraubers, die, wie später noch
erläutert werden wird, eine Modulationsfrequenz vorgegebener
Größen verursachen, möglich. Ein weiterer Nachteil der bekann
ten Vorrichtung besteht darin, daß sowohl der pyroelektrische
Detektor als auch der Quadrantendetektor zu einer nur sehr un
genauen Ermittlung der Winkelablage führen, was die Bekämpfungs
maßnahmen sehr erschwert, beispielsweise kann damit keine exakte
Endphasenlenkung eines Flugkörpers vorgenommen werden. Dabei ist
es bei pyroelektrischen Detektoren kaum möglich, eine feinere
Abstufung des Sensors zu erhalten und Quadrantendetektoren
könnten zwar in eine größere Zahl von Sektoren als vier aufge
teilt werden, jedoch ergibt sich damit immer noch nicht eine Ab
stufung in radialer Richtung des Sensors. Eine "Feinabstufung"
und damit eine exaktere Ermittlung der Winkelablage des Ziel
hubschraubers wäre zwar mit einer sogenannten Wärmebild-Kamera
möglich, jedoch kann damit nicht zwischen modulierter und un
modulierter Strahlung unterschieden werden, weil die einzelnen
Sensorpunkte von der Auswerteinrichtung zeilenweise abgetastet
werden, so daß nicht erkennbar ist, ob die auf den einzelnen
Sensorpunkt fallende IR-Strahlung getaktet ist oder nicht. Bei
Verwendung einer Wärmebild-Kamera würde also die große Gefahr
einer Ortung falscher Ziele bestehen.
Ferner sind aus der DE 26 55 520 ein Verfahren und eine Vor
richtung bekannt, mit deren Hilfe vom Boden aus ein am Horizont
fliegender Hubschrauber erkannt und identifiziert werden kann.
Dabei wird zur Identifizierung die Modulation der Hintergrund
strahlung durch den Rotor im sichtbaren Wellenlängenbereich
oder die Rotoreigenstrahlung im Wärmestrahlungsbereich heran
gezogen. Die Vorrichtung benötigt drei verschiedene Sensoren,
die sich drehen und in jeweils einem anderen Wellenlängenbereich
empfindlich sind. Eine Verwendung dieses bekannten Verfahrens
und dieser bekannten Vorrichtung bei einem über dem zu erkennen
den Hubschrauber befindlichen Suchkopf ist schon deshalb nicht
möglich, weil damit gerade das unter dem Suchkopf befindliche
Zielgebiet nicht abgetastet würde.
Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß es aus der DE-
24 26 844 vorbekannt war, für den passiven Betrieb IR-Sensoren
zu verwenden, die aus CdHgTe bestehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die eingangs
erwähnte Vorrichtung so zu verbessern, daß eine exakte Ermitt
lung sowohl der Modulationsfrequenz der IR-Strahlung als auch
der Winkelablage derselben möglich ist. Die Lösung dieser Auf
gabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruches 1.
Bei der Erfindung wird also in der Brennebene der IR-Optik eine
Matrix aus Detektorzellen, sogenannten Pixeln, angeordnet, wo
bei diese Pixel durch die Auswerteinrichtung fast gleichzeitig
einzeln abfragbar sind, so daß dann die von den Pixeln geliefer
ten elektrischen Signale sowohl eine exakte Erkennung als auch
eine exakte Ortung eines im Sehfeld des Suchkopfes auftauchenden
Hubschraubers möglich macht. Darüberhinaus ist - im Gegensatz
etwa zum Quadrantendetektor ohne radiale Abstufung - mit der er
findungsgemäßen Detektorenmatrix erkennbar, ob sich der Ziel
hubschrauber nahe benachbart bzw. am Rand des Sehfeldes befindet,
so daß dann entsprechende Maßnahmen, beispielsweise eine Erwei
terung des Sehfeldes getroffen werden können.
Die Modulationsfrequenz der ankommenden IR-Strahlung kann da
bei die Pixel-Matrix so genau ermitteln, daß aus der Frequenz
auf den Hubschrauber-Typ geschlossen werden kann, mit dem Er
gebnis einer Freund-Feind-Erkennung, in welchem Fall die Aus
werteinrichtung so auszubilden ist, wie dies im Patentanspruch
2 gekennzeichnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der aus einer einzigen
Figur bestehenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die
Zeichnung schematisch den Suchkopf der Vorrichtung und den
Strahlengang von einem im Sehfeld des Suchkopfes auftauchenden
Hubschrauber.
Mit 10 ist auf der Zeichnung der Suchkopf bezeichnet, und zwar
dessen vorderer (aktiver) Teil. Der Suchkopf 10 hat eine optische
Achse 11 und ist an seiner Spitze mit einer IR-Optik 13 ver
sehen, die in der Zeichnung der Einfachheit halber als eine
Sammellinse dargestellt ist. In der Praxis wird verständlicher
weise eine mehrteilige Optik verwendet, vorzugsweise eine Optik
aus verstellbaren Spiegeln, wobei Filter, Blenden und derglei
chen hinzukommen können. In der Brennebene der Optik 13 ist
eine Matrix 14 aus einer Vielzahl punktförmiger Detektorzellen
15 angeordnet. Diese Detektorzellen 15, üblicherweise Pixel ge
nannt, sprechen auf einen vorgegebenen Wellenbereich an, und
zwar auf eine IR-Strahlung zwischen 3 und 14 µm, vorzugsweise
3 bis 5 und/oder 8 bis 14 µm. In der Praxis kann die Matrix 14
beispielsweise eine Quadratmatrix aus 16 000 Pixeln sein. Die
Pixeln bestehen vorzugsweise aus CdHgTe oder InSb (D* ≈ 1010-1011
cm W-1 Hz1/2) oder einem Material ähnlicher IR-Sensibilität.
Die elektrischen Ausgangssignale der einzelnen Pixel werden
einer - auf der Zeichnung nicht dargestellten - Auswerteinrichtung
zugeführt, wobei diese Auswerteinrichtung die Pixeln fast gleich
zeitig einzeln abfragt bzw. deren Ausgangssignale gleichzeitig
aber gesondert aufnimmt. Die Auswertung durch die Auswertein
richtung liefert dann zum einen den exakten Ort der IR-Strah
lungsquelle und zum anderem die genaue Frequenz der Strahlungs
modulation (wenn eine solche vorhanden ist).
Auf der Zeichnung ist der Suchkopf 10 von oben her auf den an
gedeuteten Erdboden 12 gerichtet, wobei mit 16 eine IR-Strah
lungsquelle, nämlich ein Hubschrauber, bezeichnet ist, der sich
innerhalb des Sehfeldes 17 des Suchkopfes 10 befindet. Dabei
ist der Hubschrauber 16 im Bereich des Randes des Sehfeldes 17
und wird deshalb auch einschließlich seiner Hintergrundstrahlung
auf den entsprechenden Pixel am Rande der Matrix 14 abgebildet,
wodurch die auf dem Pixel 15 auftreffende Strahlung größer ist
als diejenige, die auf die Nachbarpixel auftritt. Die Auswertein
richtung mißt die Strahlung auf allen Pixeln, auf die eine er
höhte Strahlung auffällt, und zwar mindestens so lange, bis
eine eventuell vorhandene Modulation in dem für einen Hubschrau
ber charakteristischen Frequenzbereich von etwa 10 bis 30 Hz
erkannt werden kann. Wird eine solche Modulationsfrequenz er
kannt, dann ist es auch möglich, auf der Grundlage der exakt
bestimmten Frequenz den Hubschrauber-Typ zu ermitteln, weil
Hubschrauber innerhalb gewisser Grenzen mit relativ konstanter
Drehzahl ihres Rotors fliegen, so daß die ermittelte Modula
tionsfrequenz den Hubschrauber-Typ festlegt, was eine Freund-
Feind-Erkennung ermöglicht. Die Lage desjenigen Pixels, auf den
die IR-Modulation festgestellt worden ist, ergibt die Zielin
formation, also den Ablagewinkel des Zielhubschraubers 16 von
der optischen Achse 11. Nach Identifizierung und Ortung des Ziel
hubschraubers kann eine Bekämpfungsmaßnahme eingeleitet werden.
So kann der Suchkopf beispielsweise Teil eines Flugkörpers
sein, der sich nach Abwurf des Fallschirmes und evt. zusätzli
chem Zünden eines Raketenmotors unter weiterer Lenkung, z. B.
Proportionallenkung durch den Suchkopf auf den Zielhubschrauber,
stürzt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß vom Suchkopf
aus über Funk eine Bodenrakete gezündet und mittels des Such
kopfes zum Zielhubschrauber geleitet wird.
Um zu verhindern, daß beim Absinken des Suchkopfes mit sich da
bei zwangsläufig ergebender Verkleinerung des Sehfeldes der
Zielhubschrauber aus dem Sehfeld entfernt, ist es zweckmäßig,
die IR-Optik so auszubilden, daß deren Sehfeld mit dem Absin
ken des Fallschirmes selbstätig größer wird. Dies kann durch
einen üblichen Mechanismus erfolgen.
Selbstverständlich kann die dargestellte Vorrichtung zahlreiche
Abwandlungen erfahren, ohne den Bereich der Erfindung zu ver
lassen. Dies gilt insbesondere bezüglich der Größe der Detek
tormatrix und der Anzahl der Matrix-Detektorzellen sowie der
jeweiligen Ausbildung der IR-Optik und der Auswerteinrichtung.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Entdeckung und Bekämpfung feindlicher
Hubschrauber, die einen Infrarot-Suchkopf aus einer IR-Optik,
einem in Abhängigkeit von einfallender IR-Strahlung elektrische
Signale abgebenden IR-Sensor und einer die Amplituden und die
Frequenz der elektrischen Signale ermittelnden Auswerteinrich
tung aufweist, wobei der vorzugsweise an einem Fallschirm hän
gende Suchkopf über den Hubschrauber gebracht wird, die von
der Antriebsturbine und der Abgasfahne des Hubschraubers nach
oben abgegebene und von den Hubschrauber-Rotorblättern modu
lierte IR-Strahlung aufnimmt, die Winkelablage des Hubschrau
bers zur optischen Achse des Suchkopfs ermittelt und entsprechen
de Bekämpfungsmaßnahmen auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Brennebene der IR-Optik (13) als IR-Sensor eine zweidimen
sionale Matrix (14) aus einer Vielzahl von punktförmigen Detek
torzellen (15) angeordnet ist, wobei die aus CdHgTe oder InSb
oder ähnlich IR-sensiblem Material bestehenden Detektorzellen
(15) alle im gleichen Wellenlängenbereich empfindlich sind,
und zwar im Wellenbereich von 3 bis 15 µm oder einem Teilbereich
davon, und zur Ermittlung der Winkelablage des Hubschraubers (16)
von der Auswerteinrichtung so schnell nacheinander einzeln abfrag
bar sind, daß eine nahezu gleichzeitige Übermittlung aller Meß
werte erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Freund-Feind-Erkennung die Auswerteinrichtung mit einem
Speicherkreis, in welchem die Modulationsfrequenzen feindlicher
Hubschrauber (16) gespeichert sind, und mit Vergleichskreisen
zum Vergleichen der Modulationsfrequenz der empfangenen IR-
Strahlung mit den gespeicherten Frequenzwerten ausgerüstet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die IR-Optik (13) einen veränderbaren maximalen Seitenwinkel
(17) aufweist, so daß das Sehfeld gesteuert veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die IR-Optik (13) aus verstellbaren
Spiegeln aufgebaut ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Detektorzellen (15) im Wellenbereich
zwischen 3 und 5 µm empfindlich sind.
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