DE3733334A1 - Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von flugaschen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von flugaschenInfo
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- B03B9/04—General arrangement of separating plant, e.g. flow sheets specially adapted for furnace residues, smeltings, or foundry slags
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- Processing Of Solid Wastes (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind das Verfah
ren und die Vorrichtung zur Aufbereitung von Flugaschen
aus Verbrennungsanlagen, insbesondere von problemati
schen Flugaschen aus Schmelz-, Trocken- und Rostfeue
rungen für Stein- und Braunkohlen mit hohen Anteilen an
Restkohlenstoff, Sulfaten und sonstigen Beimengungen.
In braunkohle- und steinkohlebefeuerten Kraftwerken
fallen erhebliche Mengen von Flugasche an, die nach dem
Abfallbeseitigungsgesetz versuchsweise zunächst verwer
tet werden sollen und nur notfalls deponiert werden
dürfen. Die Entsorgung von Flugaschen wird dadurch er
schwert, daß im zunehmenden Maße Trockenfeuerung an
stelle Schmelzfeuerung zum Einsatz kommt und dadurch
steigende Flugaschemengen anfallen, die nicht immer,
wie das Granulat aus Schmelzfeuerung, ohne weiteres im
Freien zwischengelagert oder endgelagert werden dürfen.
Durch die Erhöhung der Mindestzementgehalte im bewehr
ten Beton in Außenbauteilen geht die Verwertung der
Flugasche als Betonzusatz weiter zurück. Weiterhin ist
bekannt, daß nur gewisse Flugaschen überhaupt beton
technologisch einsetzbar sind. Nur ein Teil der verwer
teten Flugaschen besitzt daher ein Prüfzeichen als Be
tonzusatzstoff. Weitere Probleme entstehen dadurch, daß
die Flugaschequalität in erheblichem Maße von den Feue
rungstypen sowie der Fahrweise mit Vollast und Teillast
abhängt. Schließlich hängt die Flugaschequalität in
erheblichem Maße von der eingesetzten Kohle ab.
Eingehende Untersuchungen haben ergeben, daß betontech
nologisch insbesondere solche Flugaschen problematisch
sind, die einen relativ hohen Anteil an unverbrannten
oder teilverbrannten Kohlepartikeln enthalten sowie
nicht unerhebliche Mengen poröser silikatischer Sinter
partikel.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, insbeson
dere derartige betontechnologisch kritische Flugaschen
zu verwerten bzw. betontechnologisch zu standardisie
ren. Weiterhin hat sich die Erfindung die Aufgabe ge
stellt, aus den Flugaschen möglichst viele wertvolle
und verwertbare Bestandteile abzutrennen und zur Ver
fügung zu stellen.
In der deutschen Patentanmeldung P 37 21 252.4 der An
melderin ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von
Absorbermaterialien vorgeschlagen worden, bei welchem
Flugaschen aus braunkohle- oder steinkohlebefeuerten
Kraftwerken einer pneumatischen Flotation, gegebenen
falls unter Zusatz von Säure, unterworfen werden, wobei
Aktivkohle und/oder Aktivkoks abgetrennt werden und
dann gegebenenfalls einer Windsichtung und/oder Auf
trennung im Hydrozyklon unterworfen werden, wobei porö
se, silikatische Sinterpartikel abgetrennt werden.
Weitere Untersuchungen an verschiedenen Flugaschen ver
schiedener Herkunft und Zusammensetzung aus den ver
schiedensten Arten von Verbrennungsanlagen haben ge
zeigt, daß es generell möglich ist, aus diesen Flug
aschen problematische und/oder wertvolle Bestandteile
abzutrennen und dadurch große Anteile der Flugaschen zu
verwerten und unproblematisch einzusetzen. Diese erfin
dungsgemäße Aufbereitung von Flugaschen erfolgt da
durch, daß die Aschen je nach Herkunft und Zusammenset
zung nacheinander in beliebiger Reihenfolge mindestens
zwei der folgenden Trennverfahren unterworfen werden:
Flotation, Auftrennung im Hydrozyklon, nasse und/oder
trockene Magnetabscheidung, Windsichtung, nasse und/
oder trockene Siebung, Sink-Schwimm-Scheidung, worauf
gewünschtenfalls eine Entwässerung, Eindickung und
Trocknung erfolgt, wobei die trockene Magnetabschei
dung, trockene Siebung und Windsichtung entweder vor
dem nassen Trennverfahren oder nach der Trocknung er
folgen, worauf gewünschtenfalls eine Mahlung erfolgt.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens be
steht aus der in beliebiger Reihenfolge nacheinander
schaltbaren Kombination von mindestens einer Flotati
onsanlage, eines Hydrozyklons, eines nassen und/oder
trockenen Magnetabscheiders, eines Windsichters, einer
nassen und/oder trockenen Siebanlage, eines Sink-
Schwimm-Scheiders, einer Entwässerung, Eindickung und
Trocknung sowie gegebenenfalls einer Mühle. Zusätzlich
besteht eine derartige Vorrichtung aus einem Silolager
für die verschiedenen Rohprodukte sowie Silos für die
verschiedenen Fraktionen trockener Produkte, Silos für
die Lagerung feuchter Produkte sowie einer Abwasserauf
bereitungsanlage.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden durch Flota
tion insbesondere unverbrannte oder teilverbrannte Koh
lepartikel abgetrennt. Diese bei der Flotation anfal
lenden Kohlepartikel haben die Eigenschaften von Aktiv
kohle und/oder Aktivkoks und können deshalb ausgezeich
net als Absorbermaterialien verwendet werden. Weiterhin
werden bei der Flotation poröse, silikatische Sinter
partikel abgetrennt, die anschließend im Hydrozyklon
oder nach vorheriger Entwässerung, Eindickung und Trock
nung durch Windsichtung aufgetrennt werden können. Ge
wünschtenfalls kann diese Fraktion poröser, silikati
scher Sinterpartikel weiterfraktioniert werden durch
Sink-Schwimm-Scheidung und/oder Sieben. Es hat sich
gezeigt, daß diese Fraktionen unterschiedliche, aber
ausgezeichnete Absorbermaterialien darstellen.
Der verbleibende, kohlenstoffarme Rest, von dem auch
die porösen, silikatischen Sinterpartikel abgetrennt
sind, kann beispielsweise nach Filtration und Trocknung
als gewaschener Flugaschefüller verwendet werden, der
je nach Herkunft der Flugasche arm an Schwermetallen,
Sulfaten und Chromat sein kann.
Bei der Auftrennung im Hydrozyklon erhält man im Hydro
zyklonüberlauf vor allen Dingen die in der Flugasche
enthaltenen Hohlkugeln (Cenosphäre), die als leichtma
chendes Füllmaterial einsetzbar sind.
Sowohl bei der Windsichtung als auch bei der nassen
und/oder trockenen Siebung erhält man grobkörnige, mit
telkörnige und feinkörnige Fraktionen, die verschiede
nen Verwendungsmöglichkeiten zugeführt werden können.
Sofern insbesondere für die feinstkörnigen Fraktionen
erhöhter Bedarf besteht, kann man gewünschtenfalls die
gröberkörnigen Fraktionen einer Mahlung unterwerfen und
erneut fraktionieren. Die feinstteiligen Fraktionen
sind insbesondere betontechnologisch gut einsetzbar.
Es gibt jedoch auch direkte Verwendungsmöglichkeiten
der verschiedenen Fraktionen, beispielsweise als Fein
kornfüller oder gröbere Füller.
Durch die trockene und/oder nasse Magnetabscheidung
können insbesondere magnetische Anteile wie Fe3O4 abge
trennt werden. Diese Anteile sind interessant als
Schwerfüller und enthalten oftmals angereichert seltene
Erdmetalle. Diese magnetisch abgeschiedene Fraktion
kann somit gut vermarktet werden und entfernt aus dem
Rest der Flugasche betontechnologisch bedenkliche Be
standteile.
Die Flotation und die übrigen nassen Trennschritte er
folgen im einfachsten Falle mit Wasser. In einigen Fäl
len kann es jedoch von Vorteil sein, die wäßrigen Sus
pensionen zu neutralisieren oder schwach anzusäuern.
Damit wird das oftmals vorhandene puzzolanische Abbin
devermögen gewisser Bestandteile der Flugaschen inakti
viert, so daß es nicht während des Verfahrens zu uner
wünschten Abbindereaktionen und Verklumpungen kommt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
für Flugaschen mit einem relativ hohen Gehalt an unver
brannten oder teilverbrannten Kohlepartikeln, einem
hohen Gehalt an porösen, silikatischen Sinterpartikeln,
einem hohen Gehalt an Hohlkugeln, einem hohen Gehalt an
magnetisch abscheidbaren Teilen sowie Flugaschen mit
einem breiten Spektrum der Korngrößenverteilung.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in den nassen
Trennstufen anschließend Abwasser anfällt und dieses
dann im allgemeinen Bestandteile enthält, die nicht
ohne Aufbereitung abgeleitet werden dürfen, erfolgt im
allgemeinen auch eine Abwasseraufbereitung. Bei dieser
Abwasseraufbereitung können gegebenenfalls gelöste oder
feinstsuspendierte Anteile abgetrennt werden, die ih
rerseits wertvolle Bestandteile enthalten und/oder ei
ner gesonderten Verwertung zugeführt werden können.
Im allgemeinen können nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren aus verschiedenen Flugaschen folgende Fraktionen
und/oder Bestandteile abgetrennt werden: Kohlenstoff
reiche Fraktionen mit einem hohen Gehalt an Aktivkohle
und/oder Aktivkoks, kohlenstoffarme Flugasche, die be
freit ist von porösen, silikatischen Sinterpartikeln
und Hohlkugeln sowie Fraktionen der restlichen Flug
asche in Teilchengrößen kleiner als 10 µm, Teilchengrö
ßen von 10 bis 40 µm, Teilchen mit einer Größe von über
40 µm.
Nahezu jede dieser Fraktionen kann einer gesonderten
Verwendung zugeführt werden und dabei problemlos ver
wertet werden, während die eingesetzten Flugaschen als
problematische Reststoffe gelten, für die es keine di
rekte Verwendung gibt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Flugaschen aus Verbren
nungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aschen je
nach Herkunft und Zusammensetzung nacheinander in be
liebiger Reihenfolge mindestens zwei der folgenden
Trennverfahren unterworfen werden:
Flotation, Auftrennung im Hydrozyklon, nasse und/oder
trockene Magnetabscheidung, Windsichtung, nasse und/
oder trockene Siebung, Sink-Schwimm-Scheidung, worauf
gewünschtenfalls eine Entwässerung, Eindickung und
Trocknung erfolgt, wobei die trockene Magnetabschei
dung, trockene Siebung und Windsichtung entweder vor
dem nassen Trennverfahren oder nach der Trocknung er
folgen, worauf gewünschtenfalls eine Mahlung erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, bestehend aus der in beliebiger Reihenfolge
nacheinander schaltbaren Kombination von mindestens
einer Flotationsanlage, eines Hydrozyklons, eines nas
sen und/oder trockenen Magnetabscheiders, eines Wind
sichters, einer nassen und/oder trockenen Siebanlage,
eines Sink-Schwimm-Scheiders, einer Entwässerung, Ein
dickung und Trocknung sowie gegebenenfalls einer Mühle.
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