DE3732630A1 - Verfahren zum zustopfen von rohrblechen mit hartverloeteten stopfen - Google Patents
Verfahren zum zustopfen von rohrblechen mit hartverloeteten stopfenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß ein Dampferzeuger normalerweise eine
Anzahl von Rohren aufweist, die zwischen zwei Rohrblechen an
geordnet sind.
Die fraglichen Rohre trennen das Wärme abgebende Fluid von
dem Wärme aufnehmenden Fluid, und diese Trennung kann unterbro
chen werden, wenn eines oder mehrere Rohre zerstört werden. In
diesem Fall ist es üblich, nach Ermittlung des gebrochenen Roh
res dieses von dem Dampferzeuger zu trennen, indem seine Enden
auf der Höhe der beiden Rohrbleche zugestopft werden.
Im allgemeinen ist die Durchführung dieses Vorgangs nicht
einfach, weil die den Rohrblechen benachbarten Dampfkessel häufig
begrenzte Abmessungen haben. Die Schwierigkeiten nehmen im Fall
von sehr komplexen Dampferzeugern zu, bei denen das Rohrbündel
aus einer großen Anzahl sehr eng benachbarter Rohre besteht.
Gemäß einem bekannten Verfahren werden massive Muffen in
die Enden der beschädigten Rohre eingesetzt und sodann mit einer
fortlaufenden Randschweißnaht mit dem Rohrblech verschweißt.
Zum Röntgen dieser Schweißnaht ist es jedoch erforderlich,
in der soeben verschweißten Muffe ein Loch zu erzeugen und die
Durchstrahlung durch dieses Loch durchzuführen. Ein Stopfen wird
sodann in die durchbohrte Muffe eingesetzt und mit der Oberkante
der durchbohrten Muffe verschweißt. Da diese neue Schweißnaht
über die Innenfläche des Rohrblechs vorsteht, kann sie mit
Röntgenstrahlen durchstrahlt werden.
Dieses Verfahren führt zu Schwierigkeiten, wenn eine Serie
von eng benachbarten Rohren zugestopft werden muß, weil das Ver
schweißen der Muffen sehr schwierig ist, wenn es in Anwesenheit
von bereits verschweißten benachbarten Muffen durchgeführt werden
muß.
Der Schweißvorgang schafft für einige Materialien Schwierig
keiten, die für Dampferzeuger besonders geeignet sind und ein
Gefüge aufweisen, das in dem geschmolzenen und umgewandelten Be
reich zur Versprödung neigt.
Andere Probleme ergeben sich wegen der schwierigen Auswahl
des hinzuzufügenden Materials.
Das Schweißen dieser Materialien ist zwangsweise mit einer
Vor- oder Nach-Wärmebehandlung und einem abschließenden Spannungs
freiglühen verbunden, was sehr schwer auszuführen ist, wenn die
miteinander zu verbindenden Teile eine stark verschiedene Dicke
und Größe haben.
Die Erfindung hat die Aufgabe, die erwähnten Nachteile zu
überwinden und die den beiden Enden des beschädigten Rohres ent
sprechenden Bohrungen in den Rohrblechen mittels einer Hartver
lötung zu verstopfen, die sowohl mit Röntgenstrahlen als auch
mit Ultraschallwellen geprüft werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß in dem
Rohrblech um jede einem beschädigten Rohr entsprechende Bohrung
eine Ringnut ausgebildet wird, um eine durchbohrte Muffe zu bil
den. Darüberhinaus wird die Innenseite der Bohrung auf eine nä
herungsweise der Ringnut entsprechende Tiefe konisch erweitert.
In die auf diese Weise konisch erweiterte Bohrung wird sodann
ein fingerhutförmiger Stopfen eingesetzt. Dieser Stopfen hat die
gleiche Konizität wie die Bohrung in der Rohrplatte.
Der fingerhutförmige Stopfen kann durch Drehen und Bohren
einer Stange eines geeigneten Materials hergestellt werden.
Nach der Ausbildung des fingerhutförmigen Stopfens wird eine
Schicht eines Lötmaterials auf seine Außenfläche aufgebracht, die
sich zumindest über eine Fläche erstreckt, die der Berührungs
fläche zwischen der Außenseite des Stopfens und der konischen
Bohrung in der Rohrplatte entspricht, in die der Stopfen ein
gesetzt werden soll. Die in dem fingerhutförmigen Stopfen aus
gebildete Blindbohrung sollte mindestens ebenso tief sein wie
die Berührungsfläche zwischen der Innenfläche der konischen
Bohrung der Rohrplatte. Ferner sollte der Innendurchmesser der
Blindbohrung vorzugsweise dem Innendurchmesser der Rohre des
Dampferzeugers entsprechen. Ferner sollte die Wand des fingerhut
förmigen Stopfens und die Wand der ausgebohrten Muffe im wesent
lichen identisch sein.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ferner vorgesehen,
daß eine Heizpatrone in die Blindbohrung des fingerhutförmigen
Stopfens eingesetzt wird, um das auf der Außenfläche des Stop
fens angeordnete Lötmittel zu schmelzen. Wenn das Lötmittel ge
schmolzen ist, dann dringt es geringfügig in das Grundmaterial
des Rohrblechs und des fingerhutförmigen Stopfens ein.
Die Materialstärken, die hartverlötet werden sollen, sind
verhältnismäßig dünn, und das Lötmittel ist bereits auf der ge
samten Verbindungsfläche vorhanden (und es braucht demzufolge
nicht durch Kapillarwirkung in den Verbindungsspalt einzudringen).
Dadurch wird die örtliche Hartverlötung-Wärmebehandlung erleich
tert, um den Stopfen und die durchbohrte Muffe in dem Rohrblech
auf die erforderliche Löttemperatur zu bringen.
Die Hartverlötung-Wärmebehandlung wird bei einer Temperatur
von ungefähr 1000°C durchgeführt, und es ist daher notwendig,
eine Schutzatmosphäre um die erhitzten Teile herum zu schaffen.
Dies kann entweder mit einem Inertgas oder mit einem Vakuum be
wirkt werden.
Die konische Kupplung in dem Verbindungsbereich hat den
Vorteil, daß ein für das Lötmaterial idealer Spalt gebildet
wird, und da das Lötmittel bereits auf der gesamten Kupplungs
fläche vorhanden ist, besteht auch keine Gefahr von Luft- oder
Gaseinschlüssen in dem Spalt oder einer Oxidation der Flächen
in dem Verbindungsbereich.
Der hartverlötete Bereich kann sodann durch Ultraschall
wellen mittels einer im Inneren der Bohrung des Stopfens ange
ordneten Strahlungsquelle oder sogar durch Ultraschallwellen
geprüft werden, um den hartverlöteten Bereich von der Innen
seite des Stopfens her zu überprüfen.
Nach den zerstörungsfreien Prüfungen kann der über das Rohr
blech vorstehende Teil des Stopfens beseitigt werden.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung,
auf die bezüglich der Offenbarung aller nicht im Text beschrie
benen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Ende einer mit einem
Stopfen zu verschließenden Bohrung durch ein Rohr
blech,
Fig. 1A einen Längsschnitt durch einen fingerhutförmigen
Stopfen, der gemäß der Erfindung zum Verstopfen
der in Fig. 1 gezeigten Bohrung verwendet wird,
Fig. 2 einen Schnitt ähnlich wie Fig. 1, wobei der in
Fig. 1A gezeigte Stopfen eingesetzt ist,
Fig. 3 das Verlöten des fingerhutförmigen Stopfens im In
neren der Bohrung des Rohrblechs, und
Fig. 4 den Endzustand der durch den fingerhutförmigen Stop
fen verschlossenen Bohrung nach Beseitigung des über
die Oberfläche des Rohrblechs vorstehenden Endes des
Stopfens.
In den Figuren ist ein Querschnittsbereich 10 eines Rohr
blechs mit einer Bohrung 20 gezeigt, die verschlossen werden
muß, weil das (in der Zeichnung nicht gezeigte) zugehörige Rohr
beschädigt ist und von dem Dampferzeuger isoliert werden muß.
Die in dem Rohrblech ausgebildeten Bohrungen 20 sind zy
lindrisch, wie dies in Fig. 1 mit der durchgezogenen Linie 21 für
die überwiegende Tiefe der Bohrung 20 und mit der strichpunktier
ten Linie 22 am äußeren rechten Ende der Figur veranschaulicht
ist.
Gemäß der Erfindung wird an der Oberfläche des Rohrblechs 10
mit einem Werkzeug eine die Bohrung 20 umgebende Ringnut 30 aus
gebildet. Gemäß der Erfindung wird sodann der Endbereich der Boh
rung 20 konisch erweitert, wie dies mit der durchgezogenen Linie
24 veranschaulicht ist.
Auf diese Weise wird am Ende der Bohrung 20 eine Muffe 31
ausgebildet, deren Dicke wegen der konischen Wand 24 von der
Wurzel zum Ende hin abnimmt.
Das konisch erweiterte Ende der Bohrung 20 dient zur Aufnah
me eines fingerhutförmigen Stopfens 40, der einen im wesentlichen
halbkugeligen, aber in jedem Fall verjüngten Boden 41 und eine
innerlich zylindrische und äußerlich konische Seitenwand 42 hat,
deren Konizität der konischen Wand 24 der Bohrung 20 entspricht.
Der Stopfen 40 kann demzufolge in der in Fig. 2 gezeigten
Weise in die Bohrung 20 eingesetzt werden, daß die Außenfläche
der Wand 42 und die Wand 24 im wesentlichen miteinander in Be
rührung stehen.
Die Außenfläche 42 des fingerhutförmigen Stopfens 40 ist über
eine axiale Länge a mit einem Lötmittel beschichtet. Die axiale
Lage des mit Lötmittel beschichteten Längenabschnitts a ist der
art, daß, wenn der fingerhutförmige Stopfen 40 in die Bohrung 20
eingesetzt wird, die Berührungsfläche zwischen der Außenfläche
des Stopfens 40 und der konischen Fläche 24 der Bohrung 20 aus
diesem Längenbereich a besteht.
Zu diesem Zeitpunkt des Abdichtvorgangs der Bohrung 20 wird
ein Heizkopf 50 in die Blindbohrung des fingerhutförmigen Stop
fens 40 eingesetzt. Die von dem Heizkopf 50 erzeugte Wärme bringt
die auf dem Bereich der Außenfläche des Stopfens 40 angeordnete
Lötmittelschicht zum Schmelzen, und das geschmolzene Lötmittel
dringt in die Mikroporen des Materials des Stopfens und des da
mit in Berührung stehenden Rohrblechs ein.
Es ist zu beachten, daß kein geschmolzenes Material in den
zwischen der Außenfläche des Stopfens und der konischen Innen
fläche 24 der Bohrung 20 gebildeten Spalt eindringt muß, was zu
Luftblasen und Unregelmäßigkeiten in dem Verbindungsbereich füh
ren würde.
Im Gegenteil, da der Bereich a des Stopfens 40 bereits zuvor
mit dem Lötmittel beschichtet wurde, ist es ausreichend, daß das
Lötmittel schmilzt, um in die Mikroporen der beiden gegenüber
liegenden Teile einzudringen und eine perfekte Lötverbindung zu
schaffen. Nach dem Verlöten wird der Heizkopf 50 entnommen, und
der vorstehende Teil 45 des Stopfens 40 wird mit einem Werkzeug
beseitigt.
Es ist erkennbar, daß ein Kopf mit einer Röntgenstrahl- oder
einer Ultraschallquelle in die Bohrung des fingerhutförmigen
Stopfens eingeführt werden kann, um die Lötverbindung zu über
prüfen.
Es ist ferner erkennbar, daß die Wand des fingerhutförmigen
Stopfens im wesentlichen die gleiche Dicke hat wie die durch die
Ringnut erzeugte Muffe, wodurch Wärmedehnungen aufgenommen wer
den können, ohne die Lötverbindung zu beeinflussen.
Wenngleich es sich bei dem in der Zeichnung dargestellten und
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel um eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung handelt, so dient dieses lediglich
zur Erläuterung der Erfindung und läßt im Rahmen des allgemeinen
Fachwissens zahlreiche Abwandlungen zu, ohne daß dadurch der
Grundgedanke der Erfindung verlassen wird.
- Bezugszeichenliste:
10 Rohrblech
20 Bohrung
21, 22 Wand von 20
23 Oberfläche von 10
24 konischer Endbereich von 20
30 Ringnut
31 Muffe
40 Stopfen
41 Boden von 40
42 Seitenwand von 40
45 vorstehender Teil von 40
50 Heizkopf
Claims (5)
1. Verfahren zum Zustopfen von Bohrungen in einem Rohrblech,
dadurch gekennzeichnet, daß der zu verstopfende Endteil der Boh
rung konisch erweitert wird und daß um die Bohrung herum eine
Ringnut ausgebildet wird, deren Tiefe im wesentlichen der Länge
des erweiterten Bereichs entspricht, daß die Bohrung mit einem
fingerhutförmigen Stopfen verschlossen wird, dessen Außenfläche
die gleiche Konizität hat wie der Endbereich der Bohrung, und
daß die Wand des Stopfens in dem Berührungsbereich zwischen der
Fläche der Bohrung und dem erweiterten Bereich der Bohrung mit
einem Lötmittel beschichtet ist, das durch die Wärme geschmolzen
wird, die ein in die Blindbohrung des fingerhutförmigen Stopfens
eingesetzter Heizkopf abgibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lötmittel auf der Außenfläche des fingerhutförmigen Stopfens
angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut eine Dicke hat, die im wesentlichen der Wandstärke
des fingerhutförmigen Stopfens entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut eine durchbohrte Muffe bildet, deren Dicke im we
sentlichen der Breite der Ringnut entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Schmelzen des Lötmittels der vorspringende Teil des
fingerhutförmigen Stopfens beseitigt wird.
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