DE3732238C2 - Verfahren zur Herstellung von schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schwerentflammbaren PolyurethanschaumstoffenInfo
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- DE3732238C2 DE3732238C2 DE19873732238 DE3732238A DE3732238C2 DE 3732238 C2 DE3732238 C2 DE 3732238C2 DE 19873732238 DE19873732238 DE 19873732238 DE 3732238 A DE3732238 A DE 3732238A DE 3732238 C2 DE3732238 C2 DE 3732238C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffen durch Im
prägnierungen mit einer Mischung aus einem Carboxylgrup
pen-haltigen Polychloroprenlatex und Aluminiumhydroxid
und Vernetzung des Latex mit Zinkoxid.
Es ist bereits bekannt, die Entflammbarkeit von Schaum
stoffen durch Behandeln mit vulkanisierbaren Elastomer
latices herabzusetzen. Die Vulkanisation erfolgt in üb
licher Weise mit Schwefel unter Zusatz der bekannten
schwefelhaltigen Vulkanisationsbeschleuniger. Nachteilig
ist die verhältnismäßig lange Vulkanisationsdauer bei
hoher Vulkanisationstemperatur, die zu einer Beeinträch
tigung der Eigenschaften des Schaumstoffs führen kann.
Es hat sich auch gezeigt, daß die Verringerung der Ent
flammbarkeit durch schwefelvernetzte Elastomerlatices
nicht in allen Fällen zufriedenstellend ist.
In der DOS 26 49 222 wird ein Verfahren vorgeschlagen,
bei dem anorganische flammhemmende Zusätze wie Magne
siumcarbonat oder Aluminiumoxidhydrat mit Hilfe von
Elastomerlatices in einen Schaumstoff eingebracht wer
den, um ihn schwerer entflammbar zu machen. Auch bei
diesem Verfahren werden nach der Imprägnierung des
Schaumstoffs die Latices mit Schwefel vernetzt, was mit
den oben erwähnten Nachteilen verbunden ist.
Aus der DE-OS 27 54 313 ist bereits ein Verfahren zur
Herstellung von schwerentflammbarem Polyurethanschaum
durch Behandeln mit einer Mischung aus einem vernetz
baren Elastomerlatex und einem flammhemmenden Additiv
bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den
Polyurethanschaum mit einer Mischung aus einem carb
oxylgruppenhaltigen Polychloroprenlatex und Aluminiumhy
droxid behandelt und den Latex mit Zinkoxid oder Magne
siumoxid vernetzt.
Danach soll der Schaumstoff imprägniert und anschließend
bei einer Temperatur von etwa 100°C oder wenig darüber
getrocknet werden. Bei dieser Temperatur soll die thermi
sche Belastung des Schaumstoffs bei der Vernetzung sehr
klein gehalten werden, wodurch sich darüber hinaus noch
die erforderliche Zeit für die Vernetzung verkürzen
soll.
Ein auf diese Weise imprägnierter und getrockneter
Schaumstoff weist jedoch sehr schlechte physikalische
Werte auf, wobei insbesondere die Dauergebrauchseigen
schaften in Form beispielsweise des Druckverformungs
restes sehr schlecht sind und damit ein solcher Schaum
stoff als nicht brennbarer Polsterwerkstoff nicht ein
gesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren anzugeben, mit dem ein schwerentflammbarer
Schaumstoff geschaffen werden kann, dessen physikali
schen Eigenschaften wie Zugfestigkeit und Dehnung
gegenüber der ursprünglichen Schaumstoffmatrix kaum
verändert sind und der darüber hinaus optimale Dauer
gebrauchseigenschaften aufweist.
Es wurde nun gefunden, daß schwer entflammbare Polyure
thanschaumstoffe erhalten werden, wenn spezielle PUR-Schaumstoffbahnen
mit einer Mischung aus einem Carboxyl
gruppen-haltigen Polychloroprenlatex und Aluminiumhydroxid
imprägniert und in spezieller Weise getrocknet werden,
wobei der Latex Zinkoxid als Vernetzer enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel
lung von schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffen
durch Imprägnieren mit einer Mischung aus einem vernetz
baren Elastomerlatex und einem flammhemmenden Additiv,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine 5-50 mm dicke Bahn
eines offenzelligen Polyurethanschaumstoffs mit einer
Porenzahl von 10-14/cm, einer Luftdurchlässigkeit von
50-150 l/min und einem Raumgewicht von 18-60 kg/m³ mit
einer Mischung aus einem Carboxylgruppen-haltigen
Polychloroprenlatex und Aluminiumhydroxid imprägniert
und anschließend innerhalb einer Zeit von 3-10 Minuten
bei einer von 70-170°C ansteigenden Temperatur trocknet,
wobei der Latex vor dem Imprägnieren mit Zinkoxid als
Vernetzer versetzt worden ist.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist, daß der Polyurethan
schaumstoff mit der 0,01-8fachen Menge der Mischung,
berechnet als Feststoff, imprägniert wird.
Vorzugsweise enthält die o.g. Mischung 7,5-30 Gew.-Teile
Zinkoxid, bezogen auf 100 Gew.-Teile Latextrockensub
stanz.
Mit Vorteil wird gemäß Erfindung ein Polychloropren mit
2 bis 6 Mol-% einpolymerisierten Einheiten von Acryl
säure oder Methacrylsäure verwendet sowie dem Polychlo
roprenlatex 5-30 Gew.-% Antimon-III-oxid zugesetzt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird die Temperaturführung bei der Trocknung über die
Schichtdicke der Polyurethanschaumstoff-Bahn dadurch
konstant gehalten, daß ein warmer Luftstrom mittels
Unterdruck durch den Schaumstoff durchgesaugt wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen
schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffe bei der
Herstellung von Fahrzeug- und Flugzeugsitzen.
Die zur Imprägnierung geeigneten Carboxylgruppen-haltigen
Chloroprenpolymeren sind Copolymere aus Chloropren,
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure. Sie enthalten 1 bis
7, vorzugsweise 2 bis 6, Mol-% an einpolymerisierten
Carbonsäureeinheiten. Diese Elastomeren werden in Form
ihrer Latices mit einem Feststoffgehalt von 30 bis 70,
vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-% eingesetzt. Daneben können
die Latices geringe Mengen üblicher Zusätze wie z. B.
Methylcellulose enthalten.
Zur Herstellung der für die Imprägnierung geeigneten Mi
schung wird in einen derartigen Polychloroprenlatex etwa
die 1- bis 5fache, bevorzugt die 1- bis 2fache, Ge
wichtsmenge, bezogen auf den Feststoffgehalt des Latex,
an Aluminiumhydroxid eingearbeitet. Um seine Einarbei
tung zu erleichtern und die Stabilität des Latex zu
erhalten, werden dabei im allgemeinen 5 bis 10 Gew.-%
geeigneter oberflächenaktiver Substanzen, wie z. B.
äthoxylierte Alkylphenole und/oder sulfonierte Netz
mittel wie Alkylsulfonate mitverwendet. Um eine zu
starke Schaumbildung zu vermeiden, können außerdem
Siliconölemulsionen zugesetzt werden.
Zusätzlich zum Aluminiumhydroxid können dem Latex auch
noch andere flammhemmende Verbindungen, z. B. Halogen
kohlenwasserstoffe, wie Pentabromtoluol und/oder Anti
montrioxid in Mengen von 5 bis 30 Gew.-% zugesetzt
werden. Antimontrioxid ist besonders geeignet, die
flammhemmende Wirkung des Gemischs aus Polychloropren
und Aluminiumhydroxid zu verstärken.
Als weiteren Bestandteil enthält die Imprägnierungs
mischung Zinkoxid, das z. T. als Vernetzer für das
Elastomere dient. Der Vernetzer ist in der Mischung in
der Regel in einer Menge von 1 bis 3 Mol, vorzugsweise
von 1,5 bis 2,5 Mol, enthalten, bezogen auf 1 Mol Car
boxylgruppen des Polychloroprens. Insgesamt enthält die
Mischung 5-30, bevorzugt 7,5-30 Gew.-Teile Zinkoxid,
bezogen auf 100 Gew.-Teile Latextrockensubstanz.
Außer den bisher genannten Bestandteilen der Mischung
kann diese noch weitere Zusätze wie z. B. Pigmente oder
Alterungsschutzmittel enthalten. Selbstverständlich
müssen die Bestandteile der Mischung insgesamt mitein
ander verträglich sein und dürfen sich in ihrer Wirkung
nicht beeinträchtigen.
Die zu imprägnierenden offenzelligen Polyurethanschaum
stoff-Bahnen weisen in der Regel eine Porenzahl von
10-14/cm, eine Luftdurchlässigkeit von 50-150 l/min
und ein Raumgewicht von 18-60 kg/m³ auf. Sie sind in
der Regel etwa 5-50 mm dick. Zu ihrer Herstellung
werden in an sich bekannter Weise folgende Komponenten
umgesetzt:
- 1. Polyisocyanate, wie sie z. B. von W. Siefken in
Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75
bis 136, beschrieben werden, beispielsweise solche
der Formel
Q (NCO)nin der vorzugsweise
n = 2-4, vorzugsweise 2, und
Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2-18, vorzugsweise 6-10 C Atomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff rest mit 4-15, vorzugsweise 5-10 C-Atomen,
einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8-15, vorzugsweise 8-13 C-Atomen,
vorzugsweise aber
einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6-15, vorzugsweise 6-13 C-Atomen
bedeutet,
z. B. 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und
2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4′- und/oder
-4,4′-diisocyanat oder Naphthylen-1,5-diisocyanat.
Ferner kommen beispielsweise erfindungsgemäß in
Frage:
Triphenylmethan-4,4′,4′′-triisocyanat, Polyphenyl
polymethylen-Polyisocyanate, wie sich durch Anilin-
Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phos
genierung erhalten und z. B. in den GB-PS 874430
und 848671 beschrieben werden.
Es ist auch möglich, die bei der technischen Iso
cyanatherstellung anfallenden Isocyanatgruppen
aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenen
falls gelöst in einem oder mehreren der vorgenann
ten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner ist es mög
lich, beliebige Mischungen der vorgenannten Poly
isocyanate zu verwenden.
Besonders bevorzugt werden in der Regel die tech
nisch leicht zugänglichen aromatischen Polyiso
cyanate, z. B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren ("TDI"),
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie
durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschlie
ßende Phosgenierung hergestellt werden ("rohes MDI")
und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanat
gruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen oder
Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanate ("modifi
zierte Polyisocyanate"), die sich vom 2,4- und/oder
2,6-Toluylendiisocyanat bzw. vom 4,4′- und/oder
2,4′-Diphenylmethandiisocyanat ableiten.
- 2. Ausgangskomponenten sind ferner Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktions fähigen Wasserstoffatomen von einem Molekularge wicht in der der Regel von 400-10.000. Hierunter versteht man neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen vorzugs weise Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, insbesondere zwei bis acht Hydroxylgruppen aufwei sende Verbindungen, speziell solche vom Molekular gewicht 1000 bis 5000, vorzugsweise 800 bis 3000, z. B. mindestens zwei, in der Regel 2 bis 8, vor zugsweise aber 2 bis 4, Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyether, Polythioether, Polyacetale, Polycarbonate und Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an sich bekannt sind, und wie sie z. B. in der DE-OS 34 30 285 auf den Seiten 10-18 ausführlich beschrieben werden. Mischungen derar tiger Verbindungen können verwendet werden.
- 3. Gegebenenfalls sind weitere Ausgangskomponenten
Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Iso
cyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und
einem Molekulargewicht von 32 bis 399. Auch in
diesem Fall versteht man hierunter Hydroxylgruppen
und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen und/
oder Carboxylgruppen aufweisende Verbindungen, vor
zugsweise Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen
aufweisende Verbindungen, die als Kettenverlänge
rungsmittel oder Vernetzungsmittel dienen. Diese
Verbindungen weisen in der Regel 2 bis 8 vorzugs
weise 2 bis 4, gegenüber Isocyanaten reaktions
fähige Wasserstoffatome auf.
Auch in diesem Fall können Mischungen von verschie denen Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit einem Molekulargewicht von 32 bis 399 verwendet werden.
Beispiele für derartige Verbindungen werden z. B. in der DE-OS 34 30 285 auf den Seiten 19-23 aus führlich beschrieben. - 4. Als Treibmittel werden verwendet:
Wasser und/oder leicht flüchtige anorganische oder organische Substanzen. Als organische Treibmittel kommen z. B. Aceton, Ethylacetat, halogensubstitu ierte Alkane wie Monofluortrichlormethan, Chlordi fluormethan, Dichlordifluormethan, als anorganische Treibmittel z. B. Luft, CO₂ oder N₂O, in Frage. Eine Treibwirkung kann auch durch Zusatz von bei Tempe raturen über Raumtemperatur unter Abspaltung von Gasen, beispielsweise von Stickstoff, sich zerset zenden Verbindungen, z. B. Azoverbindungen wie Azo dicarbonamid oder Azoisobuttersäurenitril, erzielt werden. Weitere Beispiele für Treibmittel sowie Einzelheiten über die Verwendung von Treibmitteln sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausge geben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den Seiten 108 und 109, 453 bis 455 und 507 bis 510 beschrieben. - 5. Gegebenenfalls werden als Hilfs- und Zusatzmittel
mitverwendet:
- a) Katalysatoren der an sich bekannten Art, z. B.
tertiäre Amine, wie Triethylamin, Tributyl
amin, N-Methylmorpholin, N-Ethyl-morpholin,
N,N,N′,N′-Tetramethyl-ethylendiamin, Penta
methyl-diethylen-triamin und höhere Homologe
(DE-OS 26 24 527 und 26 24 528), 1,4-Diaza
bicyclo-(2,2,2)-octan, N-Methyl-N′-dimethyl
aminoethylpiperazin, Bis-(dimethylaminoalkyl)
piperazine, (DE-OS 26 36 787), N,N-Dimethyl
benzylamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, N,N-
Diethylbenzylamin, Bis-(N,N-diethylamino
ethyl)adipat, N,N,N′N′-Tetramethyl-1,3-
butandiamin, N,N-Dimethyl-β-phenylethylamin,
1,2-Dimethylimidazol, 2-Methylimidazol,
monocyclische und bicyclische Amidine (DE-
OS 17 20 633), Bis-(dialkylamino)alkyl-ether
(US-PS 3330 782, DE-AS 0 30 558, DE-OS
18 04 361 und 26 18 280) sowie Amidgruppen
(vorzugsweise Formamidgruppen) aufweisende
tertiäre Amine gemäß den DE-OS 25 23 633 und
27 32 292). Als Katalysatoren kommen auch an
sich bekannte Mannichbasen aus sekundären
Aminen, wie Dimethylamin, und Aldehyden, vor
zugsweise Formaldehyd, oder Ketonen wie Ace
ton, und Phenolen in Frage.
Gegenüber Isocyanatgruppen aktive Wasserstoff atome aufweisende tertiäre Amine als Katalysa tor sind z. B. Triethanolamin, Triisopropanal amin, N-Methyl-diethanolamin, N-Ethyl-Dietha nolamin, N,N-Dimethyl-ethanolamin, deren Um setzungsprodukte mit Alkylenoxiden wie Propy lenoxid und/oder Ethylenoxid sowie sekundar tertiäre Amine gemäß DE-OS 27 32 292.
Als Katalysatoren kommen ferner Silaamine mit Kohlenstoff-Silizium-Bindungen, wie sie z. B. in der DE-PS 12 29 290 (entsprechend der US-PS 3620 984) beschrieben sind, in Frage, z. B. 2,2,4-Trimethyl-2-silamorpholin und 1,3- Diethylaminomethyl-tetramethyl-disiloxan.
Als Katalysatoren kommen auch stickstoff haltige Basen wie Tetraalkylammoniumhydroxide, ferner Alkalihydroxide wie Natriumhydroxid, Alkaliphenolate wie Natriumphenolat oder Al kalialkoholate wie Natriummethylat in Be tracht. Auch Hexahydrotriazine können als Katalysatoren eingesetzt werden (DE-OS 17 69 043), sowie Amidgruppen (vorzugsweise Formamidgruppen) aufweisende tertiäre Amine gemäß den DE-OS 25 23 633 und 27 32 292). Als Katalysatoren kommen auch an sich bekannte Mannichbasen aus sekundären Amine, wie Dime thylamin und Aldehyden, vorzugsweise Formal dehyd, oder Ketonen wie Aceton, und Phenolen in Frage.
Erfindungsgemäß können auch organische Metall verbindungen, insbesondere organische Zinnver bindungen, als Katalysatoren, verwendet wer den. Als organische Zinnverbindungen kommen neben schwefelhaltigen Verbindungen wie Di-n- octyl-zinn-mercaptid (DE-AS 17 69 367; US-PS 3645 927), vorzugsweise Zinn(II)-salze von Carbonsäuren wie Zinn(II)-acetat, Zinn(II)- octoat, Zinn(II)-ethylhexoat und Zinn(II)- laurat, und Zinn(IV)-Verbindungen, z. B. Di- butylzinndilaurat, in Betracht.
Selbstverständlich können alle obengenannten Katalysatoren als Gemische eingesetzt werden.
Weitere Vertreter von erfindungsgemäß zu ver wendenden Katalysatoren sowie Einzelheiten über die Wirkungsweise der Katalysatoren sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausge geben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den Seiten 96 bis 102 beschrieben.
Die Katalysatoren werden in der Regel in einer Menge zwischen etwa 0,001 und 10 Gew.-%, bezo gen auf die Menge an Polyisocyanat, einge setzt. - b) Oberflächenaktive Zusatzstoffe, wie Emulgato
ren und Schaumstabilisatoren. Als Emulgatoren
kommen z. B. die Natriumsalze von Ricinusöl
sulfonaten oder Salze von Fettsäuren mit Ami
nen wie ölsaures Diethylamin oder stearinsau
res Diethanolamin in Frage. Auch Alkali- oder
Ammoniumsalze von Sulfonsäuren wie etwa von
Dodecylbenzolsulfonsäure oder Dinaphthyl
methandisulfonsäure oder von Fettsäuren wie
Ricinolsäure oder von polymeren Fettsäuren
können als oberflächenaktive Zusatzstoffe mit
verwendet werden.
Als Schaumstabilisatoren kommen vor allem Polyethersiloxane, speziell wasserlösliche Vertreter, in Frage. Diese Verbindungen sind im allgemeinen so aufgebaut, daß ein Copoly merisat aus Ethylenoxid und Propylenoxid mit einem Polydimethylsiloxanrest verbunden ist. Derartige Schaumstabilisatoren sind z. B. in den US-PS 2834 748, 2917 480 und 3629 308 beschrieben. Von besonderem Inter esse sind vielfach über Allophanatgruppen ver zweigte Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymere gemäß DE-OS 25 58 523. - c) Reaktionsverzögerer, z. B. sauer reagierende
Stoffe wie Salzsäure oder organische Säure
halogenide, ferner Zellregler der an sich be
kannten Art wie Paraffine oder Fettalkohole
oder Dimethylpolysiloxane sowie Pigmente oder
Farbstoffe und Flammschutzmittel der an sich
bekannten Art, z. B. Tris-chlorethylphosphat,
Dimethylmethanphosphonat, Trikresylphophat
oder Ammoniumphosphat und -polyphosphat, fer
ner Stabilisatoren gegen Alterungs- und Wit
terungseinflüsse, Weichmacher und fungista
tisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen
sowie Füllstoffe wie Bariumsulfat, Kieselgur,
Ruß oder Schlämmkreide.
Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfin dungsgemäß mitzuverwendenden oberflächen aktiven Zusatzstoffen und Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsverzögerern, Sta bilisatoren, flammhemmenden Substanzen, Weich machern, Farbstoffen und Füllstoffen sowie fungistatisch und bakteriostatisch wirksamen Substanzen sowie Einzelheiten über Verwen dungs- und Wirkungsweise dieser Zusatzmittel sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, heraus gegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den Seiten 103 bis 113 beschrieben.
- a) Katalysatoren der an sich bekannten Art, z. B.
tertiäre Amine, wie Triethylamin, Tributyl
amin, N-Methylmorpholin, N-Ethyl-morpholin,
N,N,N′,N′-Tetramethyl-ethylendiamin, Penta
methyl-diethylen-triamin und höhere Homologe
(DE-OS 26 24 527 und 26 24 528), 1,4-Diaza
bicyclo-(2,2,2)-octan, N-Methyl-N′-dimethyl
aminoethylpiperazin, Bis-(dimethylaminoalkyl)
piperazine, (DE-OS 26 36 787), N,N-Dimethyl
benzylamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, N,N-
Diethylbenzylamin, Bis-(N,N-diethylamino
ethyl)adipat, N,N,N′N′-Tetramethyl-1,3-
butandiamin, N,N-Dimethyl-β-phenylethylamin,
1,2-Dimethylimidazol, 2-Methylimidazol,
monocyclische und bicyclische Amidine (DE-
OS 17 20 633), Bis-(dialkylamino)alkyl-ether
(US-PS 3330 782, DE-AS 0 30 558, DE-OS
18 04 361 und 26 18 280) sowie Amidgruppen
(vorzugsweise Formamidgruppen) aufweisende
tertiäre Amine gemäß den DE-OS 25 23 633 und
27 32 292). Als Katalysatoren kommen auch an
sich bekannte Mannichbasen aus sekundären
Aminen, wie Dimethylamin, und Aldehyden, vor
zugsweise Formaldehyd, oder Ketonen wie Ace
ton, und Phenolen in Frage.
Die Reaktionskomponenten werden z. B. nach dem an sich
bekannten Einstufenverfahren, dem Präpolymerverfahren
oder dem Semipräpolymerverfahren, in der Regel bei Kenn
zahlen von 95 bis 130, zur Umsetzung gebracht, wobei man
sich oft maschineller Einrichtungen bedient, z. B. sol
cher, die in der US-PS 2764 565 beschrieben werden.
Einzelheiten über Verarbeitungseinrichtungen, die auch
erfindungsgemäß in Frage kommen, werden im Kunststoff-Handbuch,
Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höcht
len, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den
Seiten 121 bis 205 beschrieben.
Die Mischung zur Imprägnierung der Polyurethanschaum
stoff-Bahnen die aus einem Polychloroprenlatex durch
Zugabe der obengenannten Bestandteile erhalten wird,
liegt in Form einer Dispersion oder Suspension vor, mit
einem Feststoffgehalt von 40 bis 80, vorzugsweise von
60 bis 70 Gew.-%. Die Menge der Mischung, mit der der
zu imprägnierende Schaumstoff behandelt wird, richtet
sich im wesentlichen nach den Anforderungen hinsichtlich
des Brandverhaltens, die der behandelte Schaumstoff
später erfüllen muß. Im allgemeinen wird der Schaumstoff
mit einer solchen Menge, d. h. der 0,1- bis 8fachen
Menge, der Mischung behandelt, daß seine Feststoff
aufnahme 10 bis 800%, vorzugsweise 15 bis 450%, des
ursprünglichen Schaumstoffgewichts beträgt. Der Schaum
stoff kann entweder (vorzugsweise) vollständig oder
teilweise, z. B. nur in der Oberfläche, imprägniert
werden. Für eine vollständige Imprägnierung wird der
Schaumstoff mit der Mischung getränkt, z. B. indem man
ihn darin eintaucht und einen Überschuß der Mischung
durch Abquetschen entfernt. Falls nur eine Imprägnierung
der Oberfläche beabsichtigt ist, kann die Mischung auch
durch Sprühen in den Schaumstoff eingebracht werden.
Ferner ist eine Behandlung auch durch Beschichtung oder
Einsaugen der Mischung mittels Unterdruck möglich.
Nach der Behandlung wird die im Schaumstoff enthaltene
Feuchtigkeit durch Trocknen bei erhöhter Temperatur ent
fernt und gleichzeitig das in den Schaumstoff einge
brachte Elastomere vernetzt. Es ist ein besonderer Vor
teil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß die Vernet
zung des Elastomeren bereits bei den für die Trocknung
ausreichenden Temperaturen erfolgt, d. h. innerhalb einer
Zeit von 3 bis 10 Minuten bei einer ansteigenden Tempe
ratur von etwa 70-170°C, und damit weniger Zeit benötigt
als bei der bisher üblichen Schwefelvulkanisation. Die
thermische Belastung des Schaumstoffs bei der Vernetzung
kann dadurch klein gehalten werden.
Die so flammgeschützten Polyurethanschaumstoffe sind
praktisch nicht-schmelzend.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polyurethanschaum
stoffe werden z. B. als Polstermaterial, vor allem in
Fahrzeug- und Flugzeugsitzen, angewendet.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung:
Eine PUR-Schaumstoff-Bahn von 13 mm Dicke (wobei der
Schaumstoff in konventioneller Weise durch Umsetzung von
Toluylendiisocyanat mit einem Polyetherpolyol einer OH-Zahl
56 in Gegenwart von Wasser als Treibmittel und
üblichen Aktivatoren und Stabilisatoren hergestellt
wurde) und einem Raumgewicht von 20 kg/m³ wurde mit
einer Mischung aus carboxyliertem Chloroprenlatex und
Aluminumhydroxid im Verhältnis 1 : 2 zu 400% seines
Eigengewichts getränkt, so daß sich ein Schaumstoff vom
Raumgewicht 100 kg/m³ ergab. Das verwendete Tränkmittel
wies die nachstehende Rezeptur auf, wobei die jeweils
genannten Teile-sich auf die entsprechenden Gewichtsan
teile Trockensubstanz beziehen:
100 Tle. carboxylierter Choroprenlatex
200 Tle. Aluminumhydroxid
10 Tle. Chlorparaffin
15 Tle. Antimontrioxid
15 Tle. Zinkoxid
5 Tle. Melaminharz.
200 Tle. Aluminumhydroxid
10 Tle. Chlorparaffin
15 Tle. Antimontrioxid
15 Tle. Zinkoxid
5 Tle. Melaminharz.
Das eingesetzte Chlorparaffin dient dabei als Flammschutz
für die entstehenden Pyrolysegase, wobei das Antimontri
oxid diese Wirkung noch verstärkt; das Zinkoxid dient
als Vernetzer für den Chloroprenlatex und das Melamin
wird als zusätzliches Carbonisierungshilfsmittel ver
wendet.
Der so imprägnierte Schaumstoff wurde bei folgenden
Temperaturen getrocknet:
- 1) bei 90°C
- 2) bei 150°C
- 3) ansteigend von 70°-150°C während 5 min (erfindungsgemäß).
Eine Prüfung des Druckverformungsrestes (DVR) nach
DIN 53 572 (50 Y. Verformung; 70°C; 22 h) ergab folgende
Werte:
Mit diesem mit vorstehender Rezeptur getränkten und
gemäß 3) getrockneten Schaumstoff wurde ein PUR-Weichschaumstoff,
der in konventioneller Weise durch Umset
zung von Toluylendiisocyanat mit einem Polyetherpolyol
einer OH-Zahl von 56 hergestellt worden ist und ein
Raumgewicht von 40 kg/m³ aufweist, ummantelt und gemäß
der Prüfvorschrift für Fluggastsitze FAR 25 853 c ge
prüft, d. h. mit einem Kerosin-Brenner mit einer Flamme
von 1035°C zwei Minuten lang aus einer Entfernung von
102 mm beflammt.
Der Prüfkörper hatte nach der Beflammung einen Gewichts
verlust von 4,5% und erfüllte damit die Anforderungen
der oben genannten Prüfvorschrift.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von schwer entflammbaren Polyurethanschaum
stoffen, bei dem der Polyurethanschaumstoff mit einer Mischung aus ei
nem carboxylgruppenhaltigen Polychloroprenlatex, Aluminiumhydroxid und
als Vernetzer Zinkoxid imprägniert und anschließend getrocknet wird, da
durch gekennzeichnet, daß eine 5-50 mm dicke Bahn eines offenzelligen
Polyurethanschaumstoffes mit einer Porenzahl von 10-14 Poren/cm, einer
Luftdurchlässigkeit von 50-150 l/min und einem Raumgewicht von 18-60
kg/m³ mit der Mischung imprägniert wird, die 5-30 Gewichtsteile Zinkoxid
bezogen auf 100 Gewichtsteile Latextrockensubstanz enthält, und daß an
schließend innerhalb einer Zeit von 3-10 Minuten bei einer von 70-170°C
ansteigenden Temperatur getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polyurethanschaumstoff-Bahn mit der
0,01- bis 8fachen Menge der Mischung, berechnet als
Feststoff, imprägniert.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet
daß Polychloropren mit 2 bis 6 Mol-% einpolymeri
sierten Einheiten von Acrylsäure oder Methacryl
säure verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet
daß dem Polychloroprenlatex 7,5-30 Gew.-% Antimon-
III-oxid zugesetzt werden.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeich
net, daß die Temperaturführung bei der Trocknung
über die Schichtdicke der Polyurethanschaumstoff-Bahn
dadurch konstant gehalten wird, daß ein warmer
Luftstrom mittels Unterdruck durch den Schaumstoff
durchgesaugt wird.
6. Verwendung der nach den Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 5 erhaltenen Polyurethanschaumstoffe bei der
Herstellung von Fahrzeug- und Flugzeugsitzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873732238 DE3732238C2 (de) | 1987-09-24 | 1987-09-24 | Verfahren zur Herstellung von schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873732238 DE3732238C2 (de) | 1987-09-24 | 1987-09-24 | Verfahren zur Herstellung von schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3732238A1 DE3732238A1 (de) | 1989-04-13 |
DE3732238C2 true DE3732238C2 (de) | 1997-05-28 |
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Family Applications (1)
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DE19873732238 Expired - Lifetime DE3732238C2 (de) | 1987-09-24 | 1987-09-24 | Verfahren zur Herstellung von schwerentflammbaren Polyurethanschaumstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3732238C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4136891B4 (de) * | 1991-11-09 | 2004-06-09 | F.S. Fehrer Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Herstellung von Gummihaarpolstern mit Anteilen von Schaumstoff sowie hierdurch hergestellte Gummihaarpolster |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2754313A1 (de) * | 1977-12-06 | 1979-06-07 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von schwerentflammbarem polyurethanschaum |
-
1987
- 1987-09-24 DE DE19873732238 patent/DE3732238C2/de not_active Expired - Lifetime
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