DE3731430A1 - Verfahren zur herstellung und/oder verstaerkung von spanplatten - Google Patents
Verfahren zur herstellung und/oder verstaerkung von spanplattenInfo
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Description
Als Bindemittel für die Herstellung und Verstärkung
von gepreßten Holzspanplatten werden heute Harnstoff-
und Phenolformaldehydharze in großen Mengen eingesetzt.
Um ausreichende Lagerstabilität bis zur Verarbeitung zu
erhalten, sind diese Bindemittel als zweikomponentiges
System, bestehend aus einer getrennt gelagerten sauren
Härterlösung und wäßriger Kunstharzemulsion oder -lösung,
aufgebaut.
Für die Herstellung von Spanplatten wird das gemischte
System durch Druckluftverdüsung in Ringschichtmischern
oder Beleimungstrommeln auf die verwirbelten Späne ge
sprüht. Anschließend wir bei 160 bis 200°C für 7 bis 8
Minuten gepreßt und ausgehärtet.
Für die Kantenverstärkung poröser Holz- oder Flachspan
platten werden Phenol- oder Harnstoff-Formaldehydharze
in ähnlicher Konsistenz unter Druck in die Kantenbereiche
der Platte eingepreßt oder durch Anlegen von Vakuum ein
gesaugt. Anschließend erfolgt die Aushärtung zu einer
harten, holzähnlichen Konsistenz, die die Bearbeitbar
keit durch Sägen, Hobeln oder Fräsen nicht beeinträchtigt.
Obwohl sich Phenol- und Harnstoffharze für die Span
plattenfertigung bewährt haben, stellen sie durch den
Gehalt an Formaldehyd und dessen langsame Freisetzung
auch nach der Aushärtung sowie langer Lager- und Ge
brauchszeit eine potentielle Gesundheitsgefährdung dar.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgaben
stellung zugrunde, ein Verfahren für die Herstellung
und ggfs. Verstärkung von Spanplatten zu finden, bei dem
Bindemittel Verwendung finden, die die Funktion und
positiven Eigenschaften der bekanten Systeme erreichen
oder übertreffen, die aber kein Formaldehyd oder andere
giftige Stoffe enthalten oder freisetzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß Bindemittelsysteme verwendet werden, die auf der
Basis von gut wasserlöslichem Gelatinehydrolysat als
wesentliche reaktive Bindemittelkomponente aufgebaut sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden wäßrige
Lösungen von 10 bis 95 Gew.% Gelatinehydrolysat, vorzugs
weise 30 bis 90 Gew.% eingesetzt, wobei es sich z.B. um
Abfall- oder Zwischenprodukte der Gelatineherstellung
handeln kann.
In der wäßrigen Lösung des Gelatinehydrolysats werden
dann weitere Bindemittelkomponenten gelöst oder emulgiert,
was allein durch die emulgierende Wirkung des Gelatine
hydrolysats (s.u.) oder mit Hilfe von Zusatzen tensi
disch wirkender Verbindungen oder Emulgatoren in Konzen
trationen von 0,1 bis 5 Gew.% geschehen kann. Häufig
reicht für die Herstellung einer gebrauchsfertigen,
verfahrengerechten Bindemitteldispersion die emulgieren
de Wirkung des Gelatinehydrolysats aus.
Bindemittelsysteme, die auf der Basis von Gelatine
hydrolysat und Epoxyharzen, Isocyanaten o.a. flüssigen
oder wasserlöslichen vernetzenden bifunktionellen orga
nischen Verbindungen, vorzugsweise aliphatischen Dial
dehyden aufgebaut sind, besitzen durch ihre Löslichkeit
oder Emulgierbarkeit in kaltem Wasser gute Verarbeitungs
eigenschaften. Sie sind schwer entflammbar oder können
durch Zusatz von Phosphaten selbstverlöschend bis un
brennbar eingestellt werden. Sie sind nicht oder nur un
wesentlich toxisch und damit umwelt- und handhabungs
freundlich. Beim Einsatz zur Imprägnierung und Kanten
verstärkung von porösen Preßspanplatten übt das Gelatine
hydrolysat einen günstigen, d.h. vermindernden Einfluß
auf die Quellung der Platten aus.
Da Gelatinehydrolysat als Abfall- oder Zwischenprodukt
anfällt, ist es zu einem günstigen Preis verfügbar und
kann für die Fertigung formaldehydfreier Spanplatten wirt
schaftlich eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß kann das Gelatinehydrolysat mit Epoxyhar
zen in Gestalt von flüssigen bis- oder polyfunktionellen
Glycidylethern im Viskosebereich von 50 bis 500 000
mPasec, vorzugsweise 50 bis 10 000 mPasec zusammen mit
Amin-, Amid- oder Anhydridhärtern bei einer Harzkonzen
tration von 5 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.%,
zu einer wäßrigen Bindemittelemulsion verarbeitet werden.
Dabei können tertiäre organische Amine, wie 1,2-Dimethyl
imidazol, Lewissäuren wie BF3-Komplexe, Zink-II-chlorid
oder Protonsäuren wie Glyoxylsäure zur Beschleunigung
der Abbinde- und Aushärtereaktion in Konzentrationen
von 0,5 bis 10 Gew.% zugesetzt werden. Auch ist über den
Zusatz organischer oder anorganischer Phosphate im Kon
zentrationsbereich von 5 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 10
bis 30 Gew.%, eine gute Flammschutzausrüstung der mit
der Bindemittel- oder Imprägnierharzflotte hergestellten
oder verstärkten Spanplatte erreichbar. Besonders vor
teilhaft lassen sich dabei flüssige, reaktive, organische
Phosphate oder Phosphonate wie Aminoethylphosphat, Bis-
oder Tris-β-hydroxyethylphosphat einsetzen, die bei der
Aushärtereaktion im Polymergerüst eingebunden werden und
weder weichmachend wirken noch nachträglich ausdiffun
dieren können. Ebenso sind wasserlösliche organische
oder anorganische Phosphate gut für die Flammschutzaus
rüstung einsetzbar. In Frage kommen z.B. Natriumammonium
hydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat, Guanidino-
oder Melaminphosphate oder -phosphonate. Nicht oder nur
schwer einsetzbar sind dagegen unlösliche feste Flamm
schutzpigmente, da sie den Verdüsungsprozeß oder die
Imprägnierung mit der Harzemulsion behindern.
Zur Herstellung der Bindemittelemulsion wird die wäßrige
Lösung von Gelatinehydrolysat und Phosphat mit Epoxy
harz, Härter und Beschleuniger mit Hilfe eines effi
zienten schnellaufenden Rührwerks vermischt. Da das
Gelatinehydrolysat eine gut emulgierende Wirkung besitzt,
ist dabei schon eine verarbeitungsgerechte stabile
Emulsion herstellbar. Um die Abwaschbarkeit organischer
Rest in Rohrleitungen und Pumpen zu verbessern, kann es
jedoch vorteilhaft sein, weitere organische Hilfstenside
und Emulgatoren wie Nonylphenolethoxylate und Polyethylen
propylenoxidcopolymere in Konzentrationen von 0,1 bis
maximal 5 Gew.% zuzusetzen. Die derart hergestellten
Emulsionen sind bei richtiger Abstimmung von Glycidyl
etherharz und Härter für einige Stunden verarbeitungs
fähig.
Die Beleimung der Holzspäne kann mittels Druckverdüsung
oder Versprühung mittels Zweistoffdüsen erfolgen. Im
prägnierungen poröser Spanplatten können durch Ein
pressen der Emulsion oder mit Hilfe des Vakuumeinsaug
verfahrens vorgenommen werden.
Das Pressen der beleimten Holzschnitzel erfolgt in der
üblichen Weise für 7 bis 8 Minuten bei 180°C. Eine vor
teilhafte Variante besteht darin, nur etwa 3 bis 4 Minuten
bei 180°C zu verdichten und dann eine Minute dielek
trisch bei 27 MHz oder im Mikrowellenfeld bei 2,5 GHz
aufzuheizen.
Im Kantenbereich imprägnierte poröse Spanplatten werden
nach 24-stündigem Trocknen bei Raumtemperatur durch ein
minütige Einwirkung eines Mikrowellenfeldes glatt und
vollständig ausgehärtet. Dabei werden Festigkeitswerte
erreicht, die 60-100% über denen konventionell einge
setzter Harnstoff- oder Phenolformaldehydharze liegen.
Erfindungsgemäß lassen sich alternativ zu Epoxyharzen
auch aliphatische oder aromatische, bis- oder poly
funktionelle Diisocyanate zusammen mit Gelatinehydrolysat
in wäßriger Emulsion für die Spanplattenfertigung ein
setzen. Besonders vorteilhaft lassen sich dabei mono- und
oilgomere Typen verarbeiten, die sich vom 4,4-Diphenyl
methandiisocyanat allein oder im Gemisch mit anderen
Isocyanatprodukten ableiten. Die Reaktivität der Iso
cyanate muß dabei so gering sein, daß sie für eine ver
arbeitungstechnisch ausreichende Zeit ohne wesentliche
Zersetzung in Wasser emulgiert werden können.
Ein Gemisch von oligo- und halbpolymeren Typen des 4,4′,
2,2′ und 2,4′-Diphenylmethandiisocyanats ist dabei am
besten geeignet.
Diese auch also PMDI bekannten Produkte werden bereits
erfolgreich für die Herstellung von formaldehydfreien
Spanplatten eingesetzt. Eine eingehende Beschreibung
über die Verwendung von PMDI in der Spanplattenfertigung
ist z.B. im WKI-Bericht Nr. 14 von Eckhard Schriever
(2. Auflage 1982 und 1986) oder im Artikel von J.W. Frink
und H.I. Sachs im Urethane Chemistry and Applications,
S 285 ff, 1981, erschienen.
Erfindungsgemäß wird PMDI als zweite Komponente für die
Vernetzung des Gelatinehydrolysats zu einem praktikablen
Bindemittelsystem verarbeitet. Dabei wird PMDI in Kon
zentrationen von 5 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 40
Gew.%, bezogen auf den Feststoffanteil des Beleimungs-
oder Imprägnierharzes eingesetzt. Das Gelatinehydrolysat
wirkt dabei als reaktiver, preiswerter Emulgator und
Verschnitt für das PMDI.
Es verringert die notwendige Einsatzmenge des relativ
teuren Isocyanats und verbessert die Verarbeitsbarkeit
durch Herstellung niedrigviskoser Bindemitteldisper
sionen, die in Pumpen, Rohrleitungen und Düsensystemen
problemlos gehandhabt werden können. Bei schneller Ver
arbeitung der angerührten Emulsionen ist ein Zusatz
weiterer Emulgatoren und Tenside nicht notwendig. Durch
die höhere Reaktivität des Isocyanats im Vergleich zu
Epoxyharzen sind kürzere Verarbeitungs- aber auch kürzere
Preß- und Aushärtezeiten (5-6 Minuten bei 160°C) er
forderlich. Wie bei Gelatinehydrolysat-Epoxyharz Binde
mitteln kann vorteilhaft durch Hochfrequenz oder Mikro
welleneinstrahlung ausgehärtet werden.
Ebenso wird durch Zusatz reaktiver flüssiger oder in
Wasser löslicher organischer oder anorganischer Phosphate
eine gute Flammschutzausrüstung der so hergestellten
oder verstärkten Platten erreicht.
Erfindungsgemäß können anstelle von Epoxyharzen oder Iso
cyanaten auch vernetzende organische Reagenzien mit
Gelatinehydrolysat zusammen zu Bindemittelsystemen ver
arbeitet werden. Bedingung ist, daß sie entweder flüssig
oder in Wasser löslich sind. Einsetzbar sind z.B. ali
phatische oder aromatische Dialdehyde, Dicarbonsäuren,
-ester oder -anhydride, die zusammen mit Beschleunigern
der Abbindereaktion wie Proton- oder Lewissäuren oder
tertiären organischen Aminen eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft sind wäßrige Lösungen aliphatischer
Dialdehyde, wie Glyoxal oder Glutardialdehyd für die
Vernetzung einsetzbar. Glyoxylsäure kann dabei als Be
schleuniger ebenso wie auch als vernetzendes Reagenz
wirken. Lösungen von Gelatinehydrolysat und Glyoxal
sind auch mit einem Wasseranteil bis zu 70% noch für die
Verleimung einsetzbar, wenn die so behandelten Späne
für kurze Zeit vorgetrocknet werden. Für die Impräg
nierung und Kantenverstärkung von porösen Spanplatten
arbeitet man vorteilhaft mit aufkonzentrierten Lösungen,
die maximal 25 bis 30 Gew.% Wasser enthalten.
Die angesetzten Beleimungs- oder Imprägnierlösungen
sind ohne Beschleuniger ca. 20 bis 30 Tage verarbeitungs
fähig. Die Aushärtung erfolgt nach Beschleunigerzusatz
durch 10 bis 15-minütiges Verpressen bei 180°C. Bei di
elektrischer Aushärtung im Hochfrequenz- oder Mikro
wellenfeld läßt sich die Preßzeit auf 6 bis 8 Minuten
verkürzen.
Die mit einem Flammschutzmittel auf Phosphatbasis ausge
rüsteten Bindemittelsysteme lassen sich besonders vor
teilhaft für die Herstellung von Feuerschutztüren u.a.
Brandschutzeinrichtungen anwenden. Dies betrifft die mit
diesen Bindern hergestellten Spanplatten ebenso, wie Span
platten, die durch Einpressen oder Vakuumverfahren im
Kantenbereich mit diesen Lösungen oder Emulsionen im
prägniert und verstärkt wurden. Werden kieselsäurereiche
Flachsspanplatten zur Kantenverstärkung imprägniert,
reicht schon die Imprägnierung mit Gelatinehydrolysat-
Epoxyharzbindemittelsystem für eine ausreichende Wärme
stand- und Flammschutzfestigkeit aus.
1. Zur Herstellung einer Bindemittelemulsion werden 200 g
Epoxidharz vom Äquivalentgewicht 200 und einer Viskosität
von 500 bis 1000 mPas auf der Basis von Bisglycid
lethern des Bisphenol A in einer Lösung von 420 g
Gelatinehydrolysat in 280 g Wasser durch gutes Rühren
emulgiert. Nach dem Einrühren von 100 g Polyaminhärter
mit dem Aquivalentgewicht von 100 und einer Viskosität
von 300 bis 500 mPas sowie 10 g 1,2-Dimethylimidazol
ist die Emulsion gebrauchsfertig. Sie besitzt einen
Harzanteil von 72% und eine Verarbeitungszeit von ein
bis zwei Stunden.
Von der Beleimungsemulsion werden 400 g über eine mit
Druckluft betriebene Zweistoffdüse auf 5 kg Fichtenholz
späne in einem rotierenden Trommelmischer aufgesprüht.
Anschließend werden die Späne über 8 Minuten bei 180°C
mit einem Druck von 100 kp/cm2 zu quadratischen Platten
in den Abmessungen 500×500×30 mm verpreßt.
Die so hergestellten Spanplatten besitzen trocken eine
Querzugfestigkeit von 1650 kPa, nach zweistündiger
Wasserlagerung bei 20°C von 600 kPa. Die Dickenzunahme
bei der Wasserlagerung bei 20°C beträgt in zwei Stunden
etwa 2% und in 24 Stunden etwa 7%. Im V100 Test werden
ähnlich günstige Werte erreicht.
Eine Verbesserung der mechanischen und Quelleigenschaften
wird erreicht, wenn vier Minuten bei 180°C verpreßt und
anschließend eine Minute mit 15 kW HF-Leistung bei 27,12
MHz oder im Mikrowellenofen gleicher Leistung eine Minute
lang ausgehärtet wird.
V20-Querzugfestigkeit: | |
trocken: | 1950 kPa |
naß nach 2 Stunden: | 760 kPa. |
Dickenzunahme bei Wasserlagerung: | |
nach 2 Stunden: | 1,2% |
nach 24 Stunden: | 4,8% |
2. Analog zum ersten Beispiel wird aus einer Lösung von 420 g
Gelatinehydrolysat in 280 g Wasser zusammen mit 100 g
Epoxidharz vom Äquivalentgewicht 200 und Viskosität von
1000-2000 mPas, 57 g Polyaminhärter, Äquivalentgewicht
114 und 150 g Tris-β-hydroxyethylphosphat eine Binde
mittelemulsion hergestellt.
Die analog zum Beispiel 1 hergestellten Spanplatten
zeigen wie diese gute Festigkeiten und Quellwerte. Im
Brandtest sind sie schwer entflammbar und selbstver
löschend.
3. Durch Emulgierung von 200 g eines oligomeren Phenylmethan
diisocyanatgemisches in einer Lösung von 560 g Gelatine
hydrolysat in 240 g Wasser unter Zusatz von 2 g Nonyl
phenolethoxylat wird eine gebrauchsfertige Beleimungs
emulsion hergestellt. Mit 400 g dieses Bindemittels
werden analog zu Beispiel 1 5 kg Fichtenholzspäne be
leimt und für fünf Minuten bei 160°C zu quadratischen
Spanplatten im Format 500×500×30 mm verpreßt.
Die Produkte erreichen wie die mit reinem Isocyanat
gefertigten Platten gute mechanische und Quelleigen
schaften.
V20-Querzugsfestigkeit: | |
trocken: | 1500 kPa |
nach 2 Stunden: | 550 kPa |
Quellung in Wasser: | |
nach 2 Stunden: | 1,4% |
nach 24 Stunden: | 6,2% |
4. Aus 1000 g 40%iger wäßriger Glyoxallösung und 500 g
einer Lösung von 400 g Gelatinehydrolysat in 100 g
Wasser sowie 40 g Zink-II-chlorid wird eine klare ge
brauchsfertige Beleimungslösung hergestellt. Mit 550 g
dieser Lösung werden 5 kg Fichtenholzspäne analog zum
Beispiel 1 beschichtet und anschließend 10 Minuten bei
180°C verpreßt.
V20-Querzugsfestigkeit: | |
trocken: | 1350 kPa |
nach 2 Stunden: | 450 kPa |
Quellung in Wasser: | |
nach 2 Stunden: | 2,4% |
nach 24 Stunden: | 9,2% |
5. Aus 35 Gew.% Glyoxal, 30 Gew.% Gelatinehydrolysat,
10 Gew.% Natriumammoniumhydrogenphosphat und 25%
Wasser wird eine Imprägnierlösung hergestellt, die mit
Hilfe des Vakuumeinsaugverfahrens in die Kantenbereiche
einer porösen Flachsspanplatte im Format 400×400×45
mm injiziert wird.
Dabei werden 1300 g Imprägnierlösung von der Platte auf
genommen. Die Quellung nach 24 Stunden beträgt etwa
3,8%. Nach 24-stündiger Vortrocknung bei Raumtemperatur
und Normaldruck wird 6 Stunden bei 70°C im Vakuum aus
gehärtet.
Die Festigkeitswerte dieser Platte sind in etwa so groß
wie die mit einem Harnstoff-Formaldehydharz impräg
nierten Muster.
6. Aus einer Lösung von 490 g Gelatinehydrolysat in 210 g
Wasser, 180 g Epoxidharz vom Äquivalentgewicht 180 und
einer Viskosität von 1000 mPas sowie 120 g eines Poly
aminhärters vom Aquivalentgewicht 120, 20 g 1,2-Dimethyl
imidazol und 3 g Nonylphenolethoxylat wird eine stabile
Bindemittelemulsion hergestellt.
Bei der Vakuumimprägnierung einer porösen Flachsspan
platte analog zum Beispiel 5 werden 1000 g dieser Lösung
im Kantenbereich injeziert. Die Dickenzunahme durch
Quellung beträgt bei diesem Verfahren 1,8%. Nach 24
stündigem Trocknen bei Raumtemperatur wird für eine
Minute im Mikrowellenofen mit 7,5 kW Leistung ausge
härtet. Die dabei erreichte mechanische Festigkeit liegt
um 65% über den Werten der mit Harnstoff-Formaldehyd
harz imprägnierten Muster.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung und/oder Verstärkung einer
Spanplatte, wobei Späne aus Holzwerkstoff mit einem
Bindemittel unter Wärme und Druck zu der Spanplatte
gepreßt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein wasserhaltiges Bindemittelsystem auf der Basis
von Gelatinehydrolysat als wesentliche reaktive Binde
mittelkomponente vorzugsweise in einem auf das Binde
mittelsystem bezogenen Konzentrationsbereich von etwa
10 bis 95 Gew.%, abermals vorzugsweise von etwa 30 bis
80 Gew.%, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gelatinehydrolysat zusammen mit Epoxyharzen in Gestalt
von bis- oder polyfunktionellen Glycidylethern zusammen
mit Amin-, Amid- oder Anhydridhärtern wahlweise mit Be
schleunigern auf der Basis von tertiären Aminen, Lewis-
oder Protonsäuren in wäßriger Emulsion oder Lösung
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gelatinehydrolysat zusammen mit aliphatischen oder
aromatischen mono- oder oligomeren Di- oder Polyiso
cyanaten, vorzugsweise 4,4 -Diphenylmethandiisocyanat,
in wäßriger Emulsion verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gelatinehydrolysat zusammen mit aliphatischen oder
aromatischen Diadehyden, Dicarbonsäuren, -estern oder
anhydriden und Beschleunigern auf der Basis tertiärer
organischer Amine oder Lewissäuren verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Flammschutzausrüstung der Spanplatten zu dem
Bindemittelsystem flüssige oder in Wasser lösliche
organische oder anorganische Phosphate im Konzentrations
bereich von 5 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.%,
zugesetzt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aushärtung der mit dem Bindemittelsystem vor
gepreßten oder gefüllten Spanplatten dielektrisches
Heizen, vorzugsweise im Frequenzbereich um 27 MHz,
sowie im Mikrowellenfeld bei 2,5 GHz verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731430 DE3731430A1 (de) | 1987-09-18 | 1987-09-18 | Verfahren zur herstellung und/oder verstaerkung von spanplatten |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19873731430 DE3731430A1 (de) | 1987-09-18 | 1987-09-18 | Verfahren zur herstellung und/oder verstaerkung von spanplatten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3731430A1 true DE3731430A1 (de) | 1989-04-06 |
DE3731430C2 DE3731430C2 (de) | 1990-10-18 |
Family
ID=6336332
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873731430 Granted DE3731430A1 (de) | 1987-09-18 | 1987-09-18 | Verfahren zur herstellung und/oder verstaerkung von spanplatten |
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