DE3731241C2 - Nockensteueranordnung für einen Rollenstößel - Google Patents
Nockensteueranordnung für einen RollenstößelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nockensteueranordnung gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruches 1.
Aus der DE-OS 27 12 765 ist eine gattungsgemäße Nockensteueranordnung für einen
Rollenstößel bekannt, wobei der Stößel unter Vorspannung einer Vorspannungsfeder steht
und eine auf den Rollenstößel wirkende Steuernocke wenigstens einen konvexen Nocken
vorsprung aufweist.
Für Hochgeschwindigkeitsanwendungen, also beispielsweise mit hohen Drehzahlen umlau
fenden Nockenwellen, müssen regelmäßig verschiedene, sich teilweise widersprechende
Forderungen berücksichtigt werden:
- - Regelmäßig sollen die Nockenvorsprünge steil sein, damit beispielsweise hohe Förder geschwindigkeiten und hohe Drücke bei der oszillierenden Bewegung, beispielsweise bei einer Einspritzpumpe, erzielt werden.
- - Der Anpreßdruck des Übertragungshebels an dem Steuernocken sowie des Rollenstö ßels an der wirksamen Nockenkontur des Übertragungshebels muß so gering wie mög lich eingestellt werden, damit die mechanische Beanspruchung der Nockenbahnen möglichst gering gehalten wird.
- - Auch bei hohen Drehzahlen muß ein Abspringen der Rollen von den Nockenkonturen sicher vermieden werden.
Ersichtlich sind diese Forderungen nur in Form von Kompromissen berücksichtigbar. Ein
steiler Nockenvorsprung mit einem geringen Kopfkreisradius führt ebenso zu einer Erniedri
gung der Abspringdrehzahl wie eine geringe, durch die Vorspannungsfeder bewirkte
Andruckkraft.
Mit diesen Nachteilen ist der genannte Stand der Technik behaftet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Nockensteueranordnung
für einen Rollenstößel zu schaffen, bei welcher auch bei hohen Drehzahlen ein Kontakt
zwischen Rollenstößel und Nockenkontur gewährleistet ist, ohne daß zwischen diesen bei
den Bauteilen unverhältnismäßig hohe Hertz′sche Pressungen vorliegen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Nockensteueranordnung der eingangs er
wähnten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die konkave Form der Nockenkontur erlaubt hohe Geschwin
digkeiten und vertragt hohe Hertz′sche Pressungen, die beispielsweise durch hohe Pum
pendrücke verursacht werden. Ein Problem für den Kopfkreisübergang besteht bei der er
findungsgemäßen Anordnung nicht, da der Rollenstößel lediglich auf dem konkaven Ab
schnitt der Nockenkontur auf- und abrollt. Die durch hohe Geschwindigkeiten auftretenden
großen Kräfte werden durch den Übertragungshebel mit seiner konkaven Nockenkontur ins
Negative übersetzt, so daß der Steuernocken entlastet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Nockenkontur einen
etwa kreisbogenförmigen (konvexen) Abschnitt auf, an den sich ein
etwa tangentialer Abschnitt anschließt, der in einen konkaven Ab
schnitt übergeht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
läßt sich die relative Lage von Rollenstößel und Nockenkontur
drehzahlabhängig verstellen, so daß drehzahlabhängig die ver
schiedenen Abschnitte der Nockenkontur überwiegend wirksam wer
den. So ist es möglich, bei einer geringen Drehzahl in dem rela
tiv steilen, konkaven Bereich der Nockenkontur zu arbeiten, wäh
rend bei ansteigender Drehzahl in den tangentialen Bereich bzw.
den konvexen Bereich übergegangen werden kann.
Die Vorspannungsfeder kann klein dimensioniert werden, so daß
eine günstige Hertz′sche Pressung zwischen Rollenstößel und Nok
kenkontur erzielt wird, wenn der Rollenstößel einen bei der Aus
lenkbewegung des Übertragungshebel komprimierten flüssigkeits
dichten Raum aufweist, der in Ruhestellung über eine Zuleitung
gefüllt und während der Komprimierung über eine einstellbare
Drossel entleerbar ist. Der Abfluß der Flüssigkeit, bei einem
Einspritzsystem vorzugsweise Brennstoff, durch die Drossel er
höht den Anpreßdruck des Rollenstößels an die Nockenkontur wäh
rend der Auslenkbewegung. Einem Abheben des Übertragungshebels
von der Steuernocke bzw. des Rollenstößels von der Nockenkontur
des Übertragungshebels wird dadurch entgegengewirkt. Der Anpreß
druck des Rollenstößels an der Nockenkontur variiert somit für
verschiedene Betriebsbedingungen. Die Stärke der Vorspannungsfe
der muß daher nicht - wie bisher üblich - für den Höchstlastfall
dimensioniert sein.
Ein ähnlicher Effekt wird erreicht, wenn in einer bevorzugten
Ausführungsform die Vorspannungsfeder mit der Auslenkung des
Übertragungshebels durch den Steuernocken komprimiert wird. Be
kanntlich ist bei einer Feder die erzeugte Kraft proportional zur
Auslenkung bzw. Kompression der Feder. Wird die Feder auf eine
relativ geringe Vorspannung eingestellt, kann sie für den kriti
schen Fall der Auslenkung des Übertragungshebels durch die Steu
ernocke komprimiert werden, so daß die durch die Vorspannungsfe
der vermittelte Andruckkraft erhöht wird. In der Zeit, in der der
Übertragungshebel nicht ausgelenkt wird, ist der Anpreßdruck da
her relativ gering.
Vorzugsweise wird die Komprimierung der Vorspannungsfeder durch
denselben Steuernocken bewirkt. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn
der Steuernocken mehrere gleiche Nockenvorsprünge aufweist, die
gleichzeitig den Übertragungshebel auslenken und die Vorspan
nungsfeder komprimieren. Für einen auf einer Nockenwelle
angeordneten Steuernocken sind die Nockenvorsprünge dann
äquidistant auf dem Umfang verteilt.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Nockensteuer
anordnung für einen Rollenstößel
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung einer Nockensteu
eranordnung für einen Rollenstößel
Fig. 3 eine erläuternde Darstellung für die Nockenkontur
eines Übertragungshebels.
Fig. 1 läßt einen Steuernocken 1 erkennen, der zusammen mit
einer Nockenwelle 2 rotiert. Der Steuernocken 1 weist zwei kon
vexe identische Nockenvorsprünge 3 auf, die durch Drehung um 18°
ineinander übergehen. Die Kontur der Steuernocke 1 wird mit ei
ner Abtastrolle 4 eines Übertragungshebels 5 abgetastet. Der
Übertragungshebel 5 ist um eine Drehachse 6 drehbar, die für den
Übertragungshebel 5 einen langen Hebelarm S1 und einen kurzen He
belarm S2 definiert. Am kurzen Hebelarm S2 weist der Übertra
gungshebel 5 eine Nockenkontur 7 auf, auf der eine Rolle 8 eines
Rollenstößels 9 aufliegt. Der Rollenstößel 9 ist mit einem Ein
spritzkolben 10 verbunden, der einen Teil einer Einspritzpumpe
bildet. Die Rolle 8 wird gegen die Nockenkontur 7 durch die Kraft
einer Vorspannungsfeder 11 gedrückt, die auf den Einspritzkolben
10 bzw. den Nockenstößel 9 über einen Hebel 12 wirkt.
Der Hebel 12 ist ein um eine Achse 13 drehbar gela
gerter zweiarmiger Hebel, dessen einer Arm von der Vorspannungs
feder 11 mit Hilfe einer Anlagefläche 14 beaufschlagt wird und
dessen anderer Arm über den Einspritzkolben 10 in Richtung auf
die Nockenkontur 7 drückt.
Das andere Ende der Vorspannungsfeder 11 ist mit einem Lager 15
für eine Kugel 16 versehen. Die Kugel tastet den Nockenvorsprung 3
ab, der jeweils dem von der Rolle 4 des Übertragungshebels 5
abgetasteten Nockenvorsprung 3 gegenüberliegt.
Die Abtastung kann völlig synchron erfolgen, wenn sich die Rolle
4 bzw. die Kugel 16 immer an der jeweils entsprechenden Stelle
ihres Nockenvorsprungs 3 befindet. Selbstverständlich ist es auch
möglich, gewisse Phasenunterschiede einzustellen, wenn dies für
den Ablauf für zweckmäßig gehalten wird.
In der dargestellten Anordnung wird also mit der Auslenkung des
Übertragungshebels 5 durch den Nockenvorsprung 3 gleichzeitig die
Andruckkraft der Rolle 8 des Rollenstößels 9 an der Nockenkontur
7 dadurch erhöht, daß die Vorspannungsfeder 11 durch den zweiten
Nockenvorsprung 3 komprimiert wird. Solange der Übertragungshebel
5 nicht ausgelenkt ist, wirkt daher nur eine geringe Vorspannung
auf die Rolle 8 ein, die sie gegen die Nockenkontur 7 drückt.
Demzufolge ist die durch die Vorspannungsfeder 11 erzeugte Vor
spannung in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls nok
kengesteuert, und zwar erhöht, wenn die erhöhte Vorspannung zur
Vermeidung des Abhebens der Rolle 4 von dem Nockenvorsprung 3
bzw. der Rolle 8 von der Nockenkontur 7 erforderlich ist, und er
niedrigt, wenn die Gefahr des Abhebens nicht besteht, so daß eine
optimale Schonung der Nockenbahnen erzielt wird.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform einer Nockensteueran
ordnung in detaillierterer Darstellung. Die Steuernocke 1 rotiert
dabei ebenfalls mit der Nockenwelle 2, wobei die Steuernocke 1
jedoch nur einen Nockenvorsprung 3 aufweist. Die Abtastung dieser
Nockenkontur 3 geschieht in gleicher Weise wie in Fig. 1 mit der
Rolle 4 des Übertragungshebels 5, der mit der Nockenkontur 7 ver
sehen ist, an der die Rolle 8 des Nockenstößels 9 anliegt. Der
Nockenstößel 9 ist wiederum mit dem Einspritzkolben 10 verbunden.
Die Vorspannungsfeder 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel in den
Rollenstößel 9 integriert und umgibt den Einspritzkolben 10 über
eine gewisse Länge. Diese Länge wird durch die Länge einer den
Einspritzkolben 10 umgebenden flüssigkeitsdichten Kammer 17 be
stimmt, die im Falle einer Einspritzpumpe mit Brennstoff oder Öl
gefüllt ist. Bei der Auslenkung des Übertragungshebels 5 aufgrund
des Nockenvorsprungs 3 wandert der Rollenstößel 9 in Fig. 2 nach
unten und verringert das Volumen des flüssigkeitsdichten Raumes
17, so daß die Flüssigkeit aus diesem Raum 17 durch eine ein
stellbare Drossel 18 hindurch in ein (nicht dargestelltes) Re
servoir gedrückt wird. Der Verkleinerung des Raumes 17 wird daher
ein zunehmender Druck aufgrund des durch die Drossel 18 begrenz
ten Massenstroms entgegengesetzt.
Bei der Rückstellbewegung, die durch die Vorspannungsfeder 11
verursacht wird, füllt sich der Raum 17 über einen (nicht darge
stellten) Zulauf mit Flüssigkeit.
Fig. 3 verdeutlicht im einzelnen eine bevorzugte Nockenkontur 7.
Fig. 3 läßt erkennen, daß die Nockenkontur 7 an dem in Fig. 3
dargestellten Anlagepunkt der Rolle 8 einen konvexen Abschnitt 19
aufweist, und zwar über den Winkel ϕ 1. Daran schließt sich ein
tangentialer Abschnitt 20 über eine Strecke T2 an. An den tangen
tialen Abschnitt 20 schließt sich ein konkaver Abschnitt 21 an,
der sich über einen Winkel ϕ 2 erstreckt.
In Fig. 3 ist in strichlierter Darstellung eine Nockenkontur 7′
dargestellt, die sich nur aus einer an dem Berührungspunkt zwi
schen Übertragungshebel 5 und Rolle 8 anschließenden konkaven
Flanke bildet.
Die bevorzugte Nockenkontur 7 dient dazu, die relative Lage zwi
schen Übertragungshebel 5 und Rolle 8 einstellbar auszubilden, so
daß bei niedriger Drehzahl in dem steilen Bereich 21 der Nocken
kontur 7 gearbeitet wird, während bei zunehmender Drehzahl unter
die gestrichelt eingezeichnete Tangente T1 eines konventionellen
Tangentennocken eingetaucht wird, so daß die erzeugten Drücke bei
einem hohen Drehzahlbereich niedriger liegen als bei einem her
kömmlichen Tangentialsystem.
Fig. 2 verdeutlicht noch, daß durch die versetzte Lage des Über
tragungshebels 5 die Seitenkräfte FR auf den Rollenstößel 9
verringert werden können. Beim Anheben des Rollenstößels 9 durch
die Nockenkontur 7 verlagert sich die Berührungsnormale von der
einen Seite des Systems FN1 auf die andere Seite des Systems FN3.
Im Idealfall durchläuft die Berührungsnormale gerade dann den
Nullpunkt FN2, wenn der durch den Einspritzkolben 10 verur
sachte Pumpenraum-Innendruck am größten ist.
Claims (9)
1. Nockensteueranordnung für einen unter Vorspannung einer Vorspan
nungsfeder (11) stehenden Rollenstößel (9) mit einer Steuernocke
(1) mit wenigstens einem konvexen Nockenvorsprung (3), dadurch
gekennzeichnet, daß der Rollenstößel (9) unter der Vorspannung
an einer Nockenkontur (7) eines Übertragungshebels (5) anliegt
und der bei der Auslenkung des Übertragungshebels (5), hervor
gerufen durch den konvexen Nockenvorsprung (3) des Steuernockens
(1), wirksame Bereich der Nockenkontur (7) eine konkave Form
aufweist.
2. Nockensteueranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Nockenkontur (7) einen etwa kreisbogenförmigen
konvexen Abschnitt (19) aufweist, an den sich ein etwa tan
gentialer Abschnitt (20) anschließt, der in einem konkaven
Abschnitt (21) übergeht.
3. Nockensteueranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die relative Lage von Rollenstößel (9) und Nocken
kontur (7) verstellbar ist, so daß die verschiedenen Ab
schnitte (19, 20, 21) der Nockenkontur (7) allein oder über
wiegend wirksam werden.
4. Nockensteueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Rollenstößel (9) einen bei der
Auslenkbewegung des Übertragungshebels (5) komprimierten
flüssigkeitsdichten Raum (17) aufweist, der in Ruhestellung
über eine Zuleitung gefüllt und während der Komprimierung
über eine einstellbare Drossel (18) entleerbar ist.
5. Nockensteueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorspannungsfeder (11) mit der
Auslenkung des Übertragungshebels (5) durch den Steuernocken
(1) komprimiert wird.
6. Nockensteueranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Steuernocken (1) mehrere gleiche Nockenvor
sprünge (3) aufweist, die gleichzeitig den Übertragungshebel
(5) auslenken und die Vorspannungsfeder (11) komprimieren.
7. Nockensteueranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Steuernocken (1) auf einer Nocken
welle (2) angeordnet ist und daß die Nockenvorsprünge (3)
äquidistant auf dem Umfang verteilt sind.
8. Nockensteueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ge
kennzeichnet durch seine Verwendung bei einem nockengesteu
erten Einspritzsystem.
9. Nockensteueranordnung nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der flüssigkeitsdichte Raum (17) mit Kraft
stoff gefüllt ist.
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DE19873731241 DE3731241C2 (de) | 1987-09-17 | 1987-09-17 | Nockensteueranordnung für einen Rollenstößel |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3731241A1 DE3731241A1 (de) | 1989-03-30 |
DE3731241C2 true DE3731241C2 (de) | 1995-05-18 |
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Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
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DE19531873C1 (de) * | 1995-08-30 | 1996-11-07 | Daimler Benz Ag | Kraftstoffhochdruckpumpe für eine Brennkraftmaschine |
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---|---|---|---|---|
US4094279A (en) * | 1976-05-07 | 1978-06-13 | Johnson Products Div. Of Sealed Power Corporation | Ductile iron roller tappet body and method for making same |
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1987
- 1987-09-17 DE DE19873731241 patent/DE3731241C2/de not_active Expired - Fee Related
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