DE3729954C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Ansteuern von schnellschaltenden Elektromagneten,
insbesondere in Einspritzventilen, gemäß den Oberbegriffen
der Patentansprüche 1 und 3.
Aus der DE-OS 29 32 859 ist ein Verfahren gemäß den wesentlichen Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs 1 sowie ein mit einem Elektromagneten
versehenes Einspritzventil für Verbrennungsmotoren
bekannt, bei dem der Elektromagnet zu Beginn des Schaltvorganges,
in der sogenannten Anzugsphase, mit hoher Leistung
versorgt wird, um ein möglichst zeitexaktes Schaltverhalten
zu erzielen, während in der sich an die Anzugsphase anschließenden
Haltephase der Strom durch das Elektromagnetventil
auf einen niedrigen Haltestrom abgesenkt wird, der
lediglich eine für das Halten des Ankers des Elektromagnetventiles
in der Offenstellung notwendige Haltekraft gewährleistet.
Das Schaltsignal für den Elektromagneten wird aus
der Spannung einer Gleichspannungsquelle erzeugt, z. B. der
Batteriespannung eines Kraftfahrzeuges.
Obwohl in der genannten Offenlegungsschrift nicht erwähnt,
ist es für Elektromagnete bekannt, diese in der Anzugsphase
mit einer Erregerspannung zu speisen, die höher ist als
die für den Dauerbetrieb thermisch zulässige Spannung;
vgl. hierzu die DE-OS 24 23 258. In der Anzugsphase wird
der Elektromagnet an die volle Spannung der Gleichspannungsquelle
angelegt, wonach in der Haltephase dem Elektromagneten
ein Haltestrom geringer konstanter Amplitude zugeführt
wird.
Aus der DE-OS 34 15 649 ist ein elektromagnetisches Ventil
beschrieben, dessen Elektromagnet in der Anzugsphase ebenfalls
mit der vollen Batteriespannung beaufschlagt wird,
die in der Haltephase pulsbreitenmoduliert wird, um so einen
niedrigen Haltestrom zu erreichen. Parallel zu dem
elektromagnetischen Ventil ist eine Schaltung aus einem
Speicherkondensator und einem Ladewiderstand vorgesehen,
so daß der durch den Elektromagneten fließende Anzugsstrom
nach einer e-Funktion ansteigt.
Eine hinsichtlich der Erzeugung des Haltestromes ähnliche
Schaltung ist aus der französischen Patentanmeldung 25 59
211 bekannt, bei der der niedrige Haltestrom ebenfalls
durch eine Pulsbreitenmodulation der Gleichspannung
erzeugt wird.
Bei Verbrennungsmotoren wird die Öffnungszeit eines Einspritzventiles
als Einspritzwinkel bezeichnet, d. h. mit
dem Drehwinkel der Kurbelwelle gleichgesetzt, während der
das Einspritzventil offengehalten werden soll. Der
Einspritzwinkel liegt hierbei im Bereich zwischen etwa 20
und 160°, was je nach der Umdrehungszahl der Kurbelwellen
Öffnungszeiten des Einspitzventiles zwischen etwa einer
Millisekunde und etwa 20 Millisekunden entspricht. Bei der
Kraftstoffdosierung mit Einspritzventilen sollte das Verhältnis
zwischen der pro Zeiteinheit abgegebenen
Kraftstoffmenge und dem Einspitzwinkel möglichst konstant
sein. Wird die zudosierte Kraftstoffmenge pro Zeiteinheit
über der Motordrehzahl aufgetragen, mit dem Einspritzwinkel
als Parameter, so sollten die Kennlinien im Idealzustand
möglichst linear verlaufen und für einen gegebenen
Einspritzwinkel für alle Motordrehzahlen den gleichen
Wert für die zudosierte Kraftstoffmenge pro Zeiteinheit
aufweisen. Die Messungen, die mit bekannten Einspritzventilen
vorgenommen wurden, ergaben jedoch erhebliche Abweichungen
von diesem Idealverlauf. Die Kennlinien fallen bei
bekannten Einspritzventilen in Richtung zu höheren Drehzahlen
ab, wobei die Kennlinien noch dazu keinen linearen,
sondern einen unregelmäßigen Verlauf zeigen. Ein horizontaler
Kennlinienverlauf kann im wesentlichen nur dadurch erreicht
werden, wenn die tatsächliche Öffnungszeit des Einspritzventiles
möglichst genau mit dem z. B. von einem
Rechner gelieferten Ansteuerbefehl übereinstimmt.
Auch bei anderen schnellschaltenden Elektromagneten, z. B.
Schützen oder dgl., ist das gleiche Ziel erstrebenswert,
nämlich die Öffnungszeit des Elektromagneten etwa gleich zu
machen der Zeitdauer des Ansteuerbefehles.
Die Parameter für eine optimale Ansteuerung von Elektromagneten
bei einer solchen Vorgabe haben jedoch diametralen
Verlauf. Für eine vorgegebene mechanische Kraft zum Bewegen
des Ankers ist eine große Induktivität erforderlich, um
den Strom niedrig zu halten und keine aufwendigen
Steuerschaltungen zu benötigen. Mit größer werdender Induktivität
sinkt bei konstanter Spannung jedoch die Stromanstiegsgeschwindigkeit
und die Totzeit bis zum Durchschaltstrom,
die durch das Verhältnis der Induktivität und des
Widerstandes des Elektromagneten gegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Einrichtung gemäß den jeweiligen Oberbegriffen der Patentansprüche 1 bzw. 3 anzugeben,
mit denen die Einschaltverzögerung eines Elektromagneten,
insbesondere in einem elektrisch angesteuerten
Einspritzventil für Verbrennungsmotoren, reduziert
werden kann.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale in den Patentansprüchen 1 und 3 gelöst.
Mit der Erfindung wird demnach ein anderer Weg als bei den
Vorschlägen gemäß dem Stand der Technik eingeschlagen.
Während dort die Spannung zum Übersteuern des Elektromagneten
in der Anfangs- bzw. Anzugsphase eine Konstante und
maximal gleich der Spannung der Gleichspannungsquelle ist,
ist sie erfindungsgemäß eine Variable, die durch
Hochtransformieren der Spannung der Gleichspannungsquelle
eingestellt wird, wobei durch entsprechende Bemessung der
Amplitude der impulsartig abgegebenen Spannung und dessen
Dauer die Werte für die Einschaltverzögerung wesentlich angehoben
werden können. Die Einschaltverzögerung bei einem
erfindungsgemäß angesteuerten Elektromagneten kann auf diese
Weise gegenüber dem Stand der Technik um etwa eine Zehnerpotenz
verbessert werden. Mit der Erfindung sind Werte
für die Einschaltverzögerung zwischen 0,2 und 0,3 Millisekunden
ohne weiteres erreichbar.
Darüber hinaus kann die Erfindung in Verbindung mit bekannten
Elektromagneten verwendet werden, d. h. daß der Elektromagnet
konstruktiv in keiner Weise modifiziert werden muß.
Die Ansteuerschaltung ist nur geringfügig modifiziert, nämlich
durch das Hinzufügen einer die Spannung der Gleichspannungsquelle
hochtransformierenden Stufe. Bei Einspritzventilen
in Kraftfahrzeugen wird die Spannung der Gleichspannungsquelle,
z. B. die Batteriespannung, die üblicherweise
bei 12 Volt liegt, auf Werte zwischen 40 und 80 Volt
hochtransformiert. Eine bevorzugte Möglichkeit hierzu ist
eine Wandlung der Bordnetzspannung mit Hilfe eines Transformators,
wie er in der DE-OS 35 46 410 beschrieben ist.
Dieser Transformator ist ein Gleichspannungs/Gleichspannungs-Wandler
bzw. DC/DC-Wandler mit hohem Leistungsübertragungsverhältnis.
Andere DC/DC-Wandler sind z. B. aus dem
Buch Modern DC-TO-DC Switchmode Power Converter Circuits
von R.P. Severns und G. Bloom, Van Nostrand Reinhold Company,
New York, 1985, Seiten 78 bis 81 bekannt.
Auch wenn solche DC/DC-Wandler dem Stand der Technik angehören,
so sind sie bislang nicht in Verbindung mit der Ansteuerung
von Elektromagneten verwendet worden, weil, wie
oben erwähnt, die maximale Spannung zur Übersteuerung des
Elektromagneten immer mit der Spannung der Gleichspannungsquelle
verkoppelt wurde.
Trotz dieser hohen Erregerspannungen in der Anfangsphase
ist die thermische Gesamtbelastung des Elektromagneten
sehr gering und in keinem Falle größer als bei der bekannten
Übersteuerung von Elektromagneten. Dies liegt auch daran,
daß gemäß der Erfindung der Elektromagnet garnicht in
den Sättigungsbereich gelangt, so daß der Strom nach einem
annähernd linearen Anstieg bei einem Elektromagneten in
Einspritzventilen auf z. B. 3 bis 4 Ampere praktisch senkrecht
auf den konstanten Haltestrom abfällt, so daß sich
in der Anfangsphase ein scharfer Nadelimpuls ergibt.
Das Haltesignal für den Elektromagneten kann diesem
bereits während der Übersteuerung zugeführt werden und beginnt
vorzugsweise mit diesem Übersteuerungsimpuls.
Für die impulsartige Übertragung der hochtransformierten
Spannung der Gleichspannungsquelle wird bevorzugt ein
Speicherkondensator verwendet, der parallel zum Ausgang
des DC/DC-Wandlers geschaltet ist. Dieser Speicherkondensator
wird kontinuierlich auf einem hohen Ladezustand gehalten
und gibt dann über eine von der Steuerschaltung angesteuerte
Schaltvorrichtung seine Ladung impulsartig an den
Elektromagneten ab. Als Leistungsschalter wird z. B. ein
Halbleiter verwendet. In den Wicklungen des Elektromagneten
treten nur relativ geringe Ströme auf, die Werte zwischen
dem Zwei- bzw. Vierfachen des Dauerlaststromes betragen.
Bei einer vorgegebenen zulässigen Ladung am Speicherkondensator
ist auch eine erheblich kleinere Kapazität zulässig,
die sich in der Größenordnung von einigen wenigen
Mikrofarad für Elektromagneten in Einspritzventilen
bewegt. Solche Kondensatoren sind in einer Polypropylenausführung
kostengünstig erhältlich. Dieser Typ von Kondensatoren
hat ein extrem gutes Impulsverhalten, das wesentlich
besser als z. B. dasjenige von Elektrolytkondensatoren
ist. Der Kondensator wird durch den DC/DC-Wandler relativ
langsam aufgeladen und gibt dann beim Durchschalten impulsartig
seine Ladung an den Elektromagneten ab.
Bevorzugt wird für die Bereitstellung der niedrigen Halteenergie
für den Elektromagneten eine konstante Stromquelle
verwendet, die mit der Gleichspannungsquelle verbunden und
parallel zu dem DC/DC-Wandler geschaltet ist.
Werden mehrere Elektromagneten zeitlich nacheinander ange
steuert, z. B. die Elektromagneten von Einspritzventilen in
einem Verbrennungsmotor, so können der DC/DC-Wandler, die
Schaltvorrichtung für den Wandler, der Speicherkondensator
und die Konstantstromquelle für alle Einspritzventile gemeinsam
verwendet werden. Für jedes Einspritzventil ist
dann ein separater Leistungsschalter vorhanden.
Mit der Erfindung wird eine Reihe von Vorteilen erreicht,
und zwar unter anderem:
Die Eckfrequenz des Einspritzventiles, d. h. die Frequenz, bei der trotz eines Ansteuersignales das Einspritzventil nicht mehr öffnet, ist deutlich nach oben angehoben.
Die Eckfrequenz des Einspritzventiles, d. h. die Frequenz, bei der trotz eines Ansteuersignales das Einspritzventil nicht mehr öffnet, ist deutlich nach oben angehoben.
Der bei der Kraftstoffdosierung durch die Einschaltverzögerung
bedingte Fehler wird erheblich herabgesetzt, so daß
die Einspritzmenge bei allen in der Praxis auftretenden
Einspritzwinkeln und Umdrehungen des Motors pro Minute im
Vergleich zu herkömmlich angesteuerten Einspritzventilen
wesentlich besser kontrolliert werden kann.
Die zudosierte Kraftstoffmenge kann in einem einzigen
Zyklus abgegeben werden, anstelle in mehreren Portionen wie
beim Stand der Technik.
Die Kennlinien eines gemäß der Erfindung angesteuerten
Einspritzventiles zeigen einen wesentlich besseren linearen
Verlauf als diejenigen herkömmlich angesteuerter Einspritz
ventile.
Aufgrund der mit der Erfindung möglichen präzisen Kraft
stoffdosierung wird die Leistung des Motors angehoben, der
Verbrauch gesenkt, der Kraftstoff besser ausgenutzt und
insbesondere auch eine wesentlich geringere Schadstoff
emission als bisher erreicht. Gerade der letztgenannte
Vorteil macht es möglich, die Schadstoffemission von
Motoren auf so geringe Werte zu senken, die ansonsten nur
mit anderen Hilfsmitteln, wie z. B. Katalysatoren erreich
bar sind.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor. Die Erfindung ist in einem Ausfüh
rungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser stellen dar:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltdiagramm einer Ein
richtung gemäß der Erfindung zum Ansteuern von
mehreren Einspritzventilen;
Fig. 2 Diagramme für die Steuerspannung, den Stromverlauf
durch einen Elektromagneten des Einspritzventils
und für die Einspritzmenge, jeweils aufgetragen
über der Zeit, einerseits für eine herkömmliche
Ansteuerung und andererseits für eine erfindungsge
mäße Ansteuerung eines Einspritzventiles;
Fig. 3 zwei Kennliniendiagramme für die Einspritzmenge
pro Zeit über der Drehzahl einer Brennkraftma
schine pro Minute mit dem Einspritzwinkel als
Parameter, und zwar ein Kennliniendiagramm für
herkömmlich angesteuerte und ein weiteres Kennli
niendiagramm für erfindungsgemäß angesteuerte
Einspritzventile;
Fig. 4a
und b Diagramme für die errechneten Fehler in Prozent
bei der Kraftstoffdosierung bei herkömmlicher
Ansteuerung bzw. erfindungsgemäßer Ansteuerung
eines Einspritzventiles.
In Fig. 1 ist ein Blockdiagramm eines Einspritzsystems 1
für einen Verbrennungsmotor dargestellt. Das Einspritzsy
stem weist mehrere elektromagnetisch betätigte Einspritz
ventile 2 a bis 2 n mit jeweils einem Elektromagneten 3 a bis
3 n auf, die mit Hilfe eines Rechners 4 mit pulsdau
ermodulierten Steuersignalen angesteuert werden, wobei der
Rechner dieses Steuersignal in herkömmlicher Weise aufgrund
von Meßwerten errechnet, die von mehreren Sensoren gelie
fert werden. Die Steuersignale des Rechners 4 werden über
einen Impulsformer 5 einer Impulsquelle 6 zugeführt, deren
Ausgangsimpulse über je einen Leistungsschalter 7 a bis 7 n
für jedes Einspritzventil dem zugehörigen Elektromagneten
3 a bis 3 n zugeleitet werden, wobei zwischen den Zuführungs
leitungen zu den jeweiligen Elektromagneten 3 a bis 3 n
jeweils noch ein Filternetzwerk 17 a bis 17 n vorgesehen ist,
um Spitzenwerte der zugeführten Signale abzubauen. Die
Leistungsschalter werden über einen Decoder 8 angesteuert,
der seinerseits Steuersignale vom Rechner 4 erhält. Ferner
ist noch ein vom Rechner 4 angesteuerter Datenkonverter 9
vorgesehen, der mit dem Impulsformer 5 und dem Decoder 8
verbunden ist.
Die Impulsquelle 6 ist mit einer Eingangsklemme 10 an die
Spannung U eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeuges und mit
einer anderen Eingangsklemme 11 an ein Grundpotential, z.
B. Masse, gelegt. Mit der Eingangsklemme 10 ist in einem
ersten Zweig der Impulsquelle 6 ein Gleich
spannungs/Gleichspannungswandler 12 und ein Impulsschalter
13 sowie in einem anderen Zweig parallel dazu eine
Konstantstromquelle 14 verbunden. Zwischen den Eingangsklem
men 10 und 11 ist noch ein Filterkondensator oder eine
Kondensatoranordnung 15 vorgesehen. Zwischen der mit der
Eingangsklemme 11 verbundenen Grundpotentialleitung und
einem Verbindungspunkt zwischen dem Wandler 12 und dem
Impulsschalter 13 ist ein Speicherkondensator 16 gelegen.
Der Gleichspannungs/Gleichspannungswandler 12 wandelt die
Bordspannung U von z. B. 12 V in eine höhere Spannung von
z. B. 80 V um. Hierzu ist in dem Wandler 12 ein
Transformator mit einer Primärwicklung von 9 Windungen und
einer Sekundärwicklung von 72 Windungen vorgesehen. Auf der
Primärseite ist noch eine Entmagnetisierungswicklung mit 12
Windungen vorgesehen.
Die Funktion des beschriebenen Einspritzsystem ist folgen
de:
Der Rechner 4 gibt ein anhand der von den Sensoren berechneten Meßwerten pulsbreitenmoduliertes Steuersignal an den Impulsformer 5 und den Datenkonverter 9 ab und außerdem ein Markierungssignal an den Decoder 8. Mit dem Markierungssignal werden die entsprechenden Leistungsschal ter 7 a bis 7 n der einzelnen Einspritzventile 2 a bis 2 n angesteuert und jeweils für die durch das pulsbreitenmodu lierte Steuersignal vorgegebene Zeitdauer geschlossen. Der Impulsformer 5 steuert seinerseits den Impulsschalter 13 an, der dadurch eine vorbestimmte Zeitdauer, in diesem Falle von 250 µsec geschlossen wird. Die Ladung des Speicherkondensators 16 wird während dieser Zeitspanne impulsartig über den Leistungsschalter 7 a dem Elektromagne ten 3 a zugeführt. Durch diesen kurzfristigen hohen Span nungsimpuls wird das jeweilige Einspritzventil mit nur einer geringen Einschaltverzögerung von etwa 0,25 msec geöffnet. Im Anschluß an den hohen Spannungsimpuls wird von der Konstantstromquelle 14 ein geringer Haltestrom dem jeweiligen Elektromagneten 3 a bis 3 n zugeführt, der das Einspritzventil in der Offenstellung hält. Wird bei Abfall des Steuersignales der Leistungsschalter 7 a geöffnet, dann wird das Einspritzventil durch eine hier nicht gezeigte Druckfeder wieder in die Schließstellung bewegt, wobei dieses mit nur einer geringen Verzögerung erfolgt. Während der Offenstellung des jeweiligen Einspritzventiles 2 a und 2 n wird eine durch die Dauer des Steuersignales bestimmte vorgegebene Kraftstoffmenge vom Einspritzventil abge spritzt. Durch die Ansteuerung der Einspritzventile über den Datenkonverter 9 und den Dekoder 8 wird sichergestellt, daß Kraftstoff nur in denjenigen Zylinder des Motors gespritzt wird, dessen Kolben sich im Ansaugtakt befindet. Eine Abspritzung in mehreren Portionen, wie beim Stand der Technik, kann vermieden werden, so daß die Vorteile der Einspritzung voll genutzt werden.
Der Rechner 4 gibt ein anhand der von den Sensoren berechneten Meßwerten pulsbreitenmoduliertes Steuersignal an den Impulsformer 5 und den Datenkonverter 9 ab und außerdem ein Markierungssignal an den Decoder 8. Mit dem Markierungssignal werden die entsprechenden Leistungsschal ter 7 a bis 7 n der einzelnen Einspritzventile 2 a bis 2 n angesteuert und jeweils für die durch das pulsbreitenmodu lierte Steuersignal vorgegebene Zeitdauer geschlossen. Der Impulsformer 5 steuert seinerseits den Impulsschalter 13 an, der dadurch eine vorbestimmte Zeitdauer, in diesem Falle von 250 µsec geschlossen wird. Die Ladung des Speicherkondensators 16 wird während dieser Zeitspanne impulsartig über den Leistungsschalter 7 a dem Elektromagne ten 3 a zugeführt. Durch diesen kurzfristigen hohen Span nungsimpuls wird das jeweilige Einspritzventil mit nur einer geringen Einschaltverzögerung von etwa 0,25 msec geöffnet. Im Anschluß an den hohen Spannungsimpuls wird von der Konstantstromquelle 14 ein geringer Haltestrom dem jeweiligen Elektromagneten 3 a bis 3 n zugeführt, der das Einspritzventil in der Offenstellung hält. Wird bei Abfall des Steuersignales der Leistungsschalter 7 a geöffnet, dann wird das Einspritzventil durch eine hier nicht gezeigte Druckfeder wieder in die Schließstellung bewegt, wobei dieses mit nur einer geringen Verzögerung erfolgt. Während der Offenstellung des jeweiligen Einspritzventiles 2 a und 2 n wird eine durch die Dauer des Steuersignales bestimmte vorgegebene Kraftstoffmenge vom Einspritzventil abge spritzt. Durch die Ansteuerung der Einspritzventile über den Datenkonverter 9 und den Dekoder 8 wird sichergestellt, daß Kraftstoff nur in denjenigen Zylinder des Motors gespritzt wird, dessen Kolben sich im Ansaugtakt befindet. Eine Abspritzung in mehreren Portionen, wie beim Stand der Technik, kann vermieden werden, so daß die Vorteile der Einspritzung voll genutzt werden.
In Fig. 2 ist auf der linken Seite ein Signaldiagramm für
eine herkömmliche Ansteuerung eines Einspritzventiles, auf
der rechten Seite ein Signaldiagramm für eine erfin
dungsgemäße Ansteuerung des gleichen Einspritzventiles
dargestellt. In der obersten Zeile a ist ein Teil eines
pulsdauermodulierten Zuges der vom Rechner gelieferten
Steuerspannung dargestellt. In Zeile b für die herkömmliche
Ansteuerung sieht man, daß der Stromverlauf durch den
Elektromagneten linear ansteigt, bis der Strom einen Wert
erreicht, an dem der Anker des Elektromagneten die Kraft
der Druckfeder in dem Einspritzventil überwindet und das
Einspritzventil dadurch geöffnet wird. Die Verzögerungszeit
zwischen der ersten Flanke der Steuerspannung bis zum
Beginn der Öffnung beträgt etwa 2 msec. Der Schaltstrom
steigt anschließend weiter an und fällt mit der Endflanke
der Steuerspannung ab. In diesem Moment beginnt die
Schließbewegung des Ankers, die durch die Druckfeder des
Einspritzventiles eingeleitet wird. Das Einspritzventil ist
nach einer kurzen Verzögerungszeit wieder vollständig
geschlossen. Dieser Zyklus wiederholt sich entsprechend dem
Verlauf der Steuerspannung.
Bei der erfindungsgemäßen Ansteuerung steigt durch die
schlagartige Entladung des Speicherkondensators 16 der
Strom durch den Elektromagneten des jeweiligen Einspritz
ventiles sehr schnell an und erreicht bereits nach einer
Verzögerungszeit von etwa 0,25 msec den Schaltstromwert, so
daß das Einspritzventil geöffnet wird. Der Öffnungsvorgang
hat bereits kurz davor eingesetzt, und zwar aufgrund der
hohen Stromwerte. Während des kurzen Impulses über 250 µsec
fließen in der Primärwicklung des jeweiligen Elektromagne
ten im Einspritzventil Ströme bis zu 3 Ampere. Aufgrund
der kurzen Zeitdauer von 250 µsec führen diese jedoch nicht
zu einer thermischen Überlastung der Wicklung. Nach Ende
dieses kurzen Stromimpulses wird durch die Konstantstrom
quelle 14 ein geringer Haltestrom geliefert, der den Anker
des jeweiligen Elektromagneten 3 a bis 3 n in der Offenstel
lung des Ventiles hält. Der Wert dieses Haltestromes ist
wesentlich geringer als der für die Einleitung der
Schaltung des Ventiles notwendige Schaltstrom. Mit der
Endflanke der Steuerspannung braucht dann nur die durch den
geringen Haltestrom ebenfalls geringe magnetische Energie
in dem Elektromagneten abgebaut werden, so daß das Ventil
nach einer sehr kurzen Verzögerungszeit wieder geschlossen
ist.
Der Momentanwert der Feldstärke ist der relevante Parameter
für das Öffnen des Einspritzventiles. Dieser Momentanwert
ist eine Funktion der Zeitkonstante, d. h. des Verhältnis
ses zwischen der Induktivität und dem Widerstand sowie der
Versorgungsspannung. Die Einschaltverzögerung ist somit
eine Funktion dieser drei Größen. Während die Versorgungs
spannung bei einer Ansteuerung gemäß dem Stande der Technik
eine Konstante ist, ist sie erfindungsgemäß eine Variable,
mit deren Hilfe die Einschaltverzögerung ebenfalls variabel
wird. Durch entsprechende Bemessung der Amplitude des
Anfangsimpulses und dessen Dauer können die Werte für die
Einschalt- und Ausschaltverzögerung optimiert werden.
In den letzten Zeilen c der Fig. 2 sieht man, daß die
Einspritzmenge bei einer herkömmlichen Ansteuerung durch
die hohe Verzögerungszeit bei der Einschaltung des Ein
spritzventiles wesentlich von dem Verlauf der Steuerspan
nung abweicht. Da die Verzögerungszeit bei der Einschaltung
unabhängig von dem Verlauf der Steuerspannung konstant ist,
ist einleuchtend, daß keine Proportionalität zwischen dem
Zeitverlauf der Steuerspannung und dem Zeitverlauf der
Einspritzmenge gegeben ist. Im Gegensatz dazu wird gemäß
der Erfindung durch die geringe Verzögerungszeit bei der
Einschaltung eine annähernd optimale Proportionalität
zwischen dem Zeitverlauf der Einspritzmenge und der
Steuerspannung gewährleistet.
In der Fig. 3 sind mit durchgezogenen Linien ein Kennli
niendiagramm für die Durchflußmenge pro Zeiteinheit aufge
tragen über der Motorumdrehung pro Minute mit dem Ein
spritzwinkel als Parameter bei einer herkömmlichen Ansteu
erung und mit durchbrochenen Linien bei einer erfindungsge
mäßen Ansteuerung desselben Einspritzventiles dargestellt.
Man sieht deutlich, daß bei Einspritzwinkeln bis 144° die
Kennlinien bei herkömmlicher Ansteuerung in Richtung auf
höhere Drehzahlen abfallen und nur bei einem Einspritz
winkel von 162° oberhalb von etwa 4000 Umdrehungen pro
Minute ansteigen. Der gewünschte lineare, horizontale
Verlauf wird nicht erreicht. Man sieht, daß dies jedoch für
sämtliche Kennlinien bei einer erfindungsgemäßen Ansteue
rung annähernd optimal der Fall ist. Die Kennlinien weisen
eine gute Linearität auf, was die oben genannten Vorteile
erbringt.
In Fig. 4a ist der theoretisch ermittelte Fehler in Prozent
bei der Kraftstoffdosierung bei einer herkömmlichen An
steuerung eines Einspritzventiles mit einer ermittelten
Einschaltverzögerung von 2 msec dargestellt, in Fig. 4b der
Fehler in Prozent bei der Kraftstoffdosierung bei einer
erfindungsgemäßen Ansteuerung desselben Einspritzventiles,
jeweils mit dem Einspritzwinkel als Parameter. Dieser
Fehler kommt im wesentlichen durch die Einschaltverzögerung
des Einspritzventiles zustande. Man sieht, daß der Fehler
bei einer herkömmlichen Ansteuerung bereits bei geringen
Umdrehungen pro Minute beträchtliche Werte aufweist,
während dieser Fehler bei einer erfindungsgemäßen Ansteue
rung wesentlich kleiner ist und lediglich für geringe
Einspritzwinkel bis etwa 40° merkliche Werte annimmt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ansteuern von schnellschaltenden Elektromagneten,
insbesondere in Einspritzventilen für Verbrennungsmotoren,
wobei der Elektromagnet mit einer Gleichspannungsquelle
verbunden ist, deren Spannung oberhalb
der für einen Dauerbetrieb des Elektromagneten zulässigen
Betriebsspannung liegt und zum Schalten des Elektromagneten
aus der Spannung der Gleichspannungsquelle ein
Signal erzeugt wird, durch das in der Anfangsphase des
Schaltvorganges der Elektromagnet impulsartig mit einer
Spannung größer als die Betriebsspannung erregt und dadurch
übersteuert wird und wobei während oder anschließend
an die Anfangsphase der Elektromagnet mit
einem eine sichere Haltekraft für einen Anker des
Elektromagneten gewährleistenden Haltesignal in Form
eines Haltestromes konstanter Amplitude beaufschlagt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß für die Übersteuerung
des Elektromagneten in der Anfangsphase des Schaltvorganges
die Spannung der Gleichspannungsquelle hochtransformiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das hochtransformierte Spannungssignal und das Haltesignal
gleichzeitig beginnen.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 zum Schalten eines einen Anker aufweisenden
Elektromagneten, insbesondere zum Betätigen eines Ventilkörpers
zum Öffnen und Schließen eines Einspritzventiles
für Verbrennungsmotoren, mit einer Gleichspannungsquelle,
die eine Spannung größer als die Betriebsspannung
des Elektromagneten zur Verfügung stellt, und
mit einer Steuerschaltung, die den Elektromagneten mit
der Gleichspannungsquelle geschaltet so verbindet, daß
an den Elektromagneten zunächst ein kurzzeitiger Anfangsimpuls
und anschließend ein eine sichere Haltekraft
für den Anker gewährleistendes Haltesignal abgegeben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichspannungsquelle
(10) mit einer Impulsquelle (6) verbunden ist,
die eine aus der Spannung der Gleichspannungsquelle
(10) hochtransformierte Spannungsquelle (12) zur Bereitstellung
eines hohen Spannungsniveaus und eine Konstantstromquelle
(14) zur Bereitstellung des Haltesignals
aufweist, und daß von der Steuerschaltung (4, 5,
6, 9) betätigbare Schalter (13, 7 a bis 7 n) vorgesehen
sind, um zunächst kurzzeitig die Spannungsquelle (12)
mit dem hohen Spannungsniveau und dann die Konstantstromquelle
(14) mit dem Elektromagneten (3 a bis 3 n) zu
verbinden.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impulsquelle (6) in einem ersten Zweig einen
mit der Gleichspannungsquelle (U) verbundenen Gleichspannungs/Gleichspannungwandler
(DC/DC; 12) und eine
von der Steuerschaltung (4, 5, 8, 9) betätigbare Schaltvorrichtung
(13) sowie in einem zweiten, dazu parallelen
Zweig die Konstantstromquelle (14) aufweist, wobei
zum Ausgang des DC/DC-Wandlers (12) parallel ein Speicherkondensator
(16) geschaltet ist, und daß die beiden
Zweige über einen gemeinsamen, von der Steuerschaltung
(4, 5, 8, 9) angesteuerten Leistungsschalter (7 a bis
7 n) mit dem Elektromagneten (3 a bis 3 n) verbunden sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung von mehreren, zeitlich aufeinanderfolgend
geschalteten Elektromagneten (3 a bis 3 n) für
sämtliche Elektromagneten eine gemeinsame Impulsquelle
(6) vorgesehen ist, die von der Steuerschaltung (4, 5,
8, 9) mit jeweils einem Elektromagneten (3 a bis 3 n) verbindbar
ist.
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