DE3729230A1 - Messeinrichtung fuer einen drehwinkel und/oder ein drehmoment - Google Patents
Messeinrichtung fuer einen drehwinkel und/oder ein drehmomentInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Meßeinrichtung nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Bei einer derartigen bekannten Meßeinrichtung kann
mit Hilfe von zwei zueinander und zur Wellenachse konzentrischen,
zylindrischen Hülsen, die gegeneinander drehbar und an ihrer Umfangs
fläche in eine gleiche Anzahl mehrerer zur Wellenachse paralleler,
segmentartiger Mantelflächen unterteilt sind, das Drehmoment
an der Welle gemessen werden. Die Mantelflächen weisen dabei in
Umfangsrichtung abwechseln hohe und niedrige elektrische Leitfähigkeit
auf und sind von mindestens einer zu den Hülsen gleichachsigen
Wicklung umschlungen.
Die erfindungsgemäße Meßeinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie eine
hohe Empfindlichkeit, eine relativ geringe Temperaturdrift und eine
gute Meßsicherheit aufweist. Durch die Verwendung von vier in einer
Wheatston′schen Brückenschaltung verschalteten Spulen wird die
Empfindlichkeit der Meßeinrichtung verbessert. Eine auftretende Temperatur
drift kann weitgehend dadurch eliminiert werden. Insbesondere
durch die Ausbildung nach Anspruch 5 ist trotz der erhöhten Spulen
anzahl eine relativ kurze Baulänge möglich. Ferner wird die Meßsicherheit
und somit auch die Ausfallsicherheit für das Gerät, bei
dem die Meßeinrichtung eingebaut ist, verbessert. Eine Überwachungs
elektronik kann sofort und zweifelsfrei erkennen, falls eine Windung
der Spulen der Meßeinrichtung kurzgeschlossen ist. Bei einem sogenannten
Windungsschluß wird eine der Spulen der Wheatstone′schen
Brücke kurzgeschlossen, so daß die Brückenschaltung weit über die
Meßbereichsgrenzen hinaus verstimmt wird, was deutlich als fehler
haftes Meßsignal erkennbar ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die
Fig. 1 eine Meßeinrichtung in einem axialen Längsschnitt, Fig. 2
die innere Hülse, Fig. 3 die äußere Hülse, Fig. 4 eine schaltungs
mäßige Darstellung der Spulen, Fig. 5, 6 je eine Abwandlung des
obigen Ausführungsbeispiels und Fig. 7 bis 9 eine Ausbildung in
Scheibenform.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Torsionsstab zur Erfassung des Drehwinkels
bzw. Drehmoments bezeichnet, der zwischen zwei Wellenstümpfen 11 und
12 einem Drehmoment ausgesetzt ist. Der rechte Wellenstrumpf 11 verdreht
sich gegenüber dem linken Wellenstumpf 12 um einen kleinen
Drehwinkel. Die Wellenstümpfe 11, 12 sind Teil einer Welle, z. B. einer
Lenkhilfe für Kraftfahrzeuge. In Fig. 1 ist angenommen, daß ein
rechtsdrehendes Drehmoment Md über einen Vierkant 13 in den rechten
Wellenstumpf 11 eingeleitet wird und daß an dem Vierkant 14, der mit
dem linken Wellenstumpf 12 verbunden ist, ein nicht dargestelltes
Gegendrehmoment wirksam wird.
Zur Erfassung des Drehmoments Md weist die erfindungsgemäße
Meßeinrichtung in einem rohrförmigen Gehäuse 16 zwei zur gemeinsamen
Längsachse 17 konzentrische Hülsen, nämlich eine äußere Hülse 18 und
eine innere Hülse 19 auf, jeweils aus etwa ein Millimeter starkem,
elektrisch leitfähigem, vorzugsweise nichtmagnetischem Material. Die
äußere Hülse 18 ist auf dem rechten Wellenstumpf 11 drehfest angeordnet,
während die innere Hülse 19 auf dem linken Wellenstumpf 12
in gleicher Weise befestigt ist.
Die äußere Hülse 18 weist über ihren Umfang mehrere beispielsweise
acht, gleichmäßig verteilte, zur Längsachse 17 parallele Längs
schlitze 21 auf, welche in die Hülsenwand eingefräst, eingesägt oder
eingestanzt sind und bis nahe an die beiden stirnseitigen Randzonen
22, 23 heranreichen. Dadurch entstehen Mantelflächen 24 zwischen
jeweils zwei Längsschlitzen 21 mit einer elektrischen Leitfähigkeit,
die derjenigen des Hülsenwerkstoffs entspricht, während die sich mit
diesen Mantelflächen 24 in Umfangsrichtung abwechselnden Längs
schlitze 21 Zonen bilden, die keine elektrische Leitfähigkeit
aufweisen.
Die Umfangsfläche der inneren Hülse 19 ist in analoger Weise in unter
einander zusammenhängende Zonen 25 unterteilt, die sich mit den
Mantelflächen 24 der äußeren Hülse 18 in radialer Richtung decken.
Bei der inneren Hülse 19 sind zwei Schlitzreihen ausgebildet, die
parallel zur Achse 17 sich erstreckende Schlitze 26 und 27 aufweisen.
Die zu einem Schlitzpaar gehörenden beiden Schlitze 26 und 27
sind gegeneinander in Umfangsrichtung der Hülse 19 um einen Abstand
v versetzt, welcher etwa der Schlitzbreite entspricht und z. B. ungefähr
ein Millimeter beträgt. Jeder der beiden Schlitze 26 und 27 hat
nur eine etwa halb so große axiale Länge wie der zugeordnete Schlitz
21 in der äußeren Hülse 18.
In dem Deckungsbereich der inneren und der äußeren Hülse 18 ist ein
aus Isolierstoff hergestellter, zylindrischer Spulenkörper 28 vorgesehen,
welcher im Bereich des Schlitzes 26 zwei Spulen 31, 32 und im
Bereich des Schlitzes 27 ebenfalls zwei Spulen 33, 34 aufweist. Die
Spulen 31 bis 34 sind einlagig auf den Spulenkörper 28 aufgewickelt.
Um eine möglichst kurze Baulänge zu erhalten, stoßen auf die Spulen
31, 32 bzw. 33 und 34 aneinander. Ferner wird dadurch eine magnetische
Kopplung zwischen den Spulen 31, 32 bzw. 33 und 34 erreicht.
Die in axialer Richtung gemessene maximale Breite w der Wicklungen
der Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 soll die Länge der Schlitze 26 bzw. 27
nicht überschreiten. Besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die
Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 die Schlitze 26, 27 in einem Wickelbereich
überdecken, und die Randbreite der Schlitze, insbesondere wegen
der dort eventuell auftretenden Störsignale, nicht berühtrt werden.
Bei Verwendung der vier Spulen 31 bis 34 ist eine Differenzmeßmethode
in einer in Fig. 4 dargestellten Wheatstone′schen Brückenschaltung
möglich. Die jeweils einen Schlitz 26 bzw. 27 der inneren Hülse
19 überdeckenden Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 sind dabei in den jeweils
gegenüberliegenden Zweig der Wheatstone′schen Brücken verschaltet.
In nahezu linearer Abhängigkeit zu der Größe des angelegten Drehmoments
Md werden die beiden Hülsen 18 und 19 radial gegeneinander so
verdreht, daß eine der beiden versetzten Schlitze 26 oder 27 aus der
Überdeckung mit dem Schlitz 21 der äußeren Hülse 18 herauswandert,
während der andere dieser verkürzten Schlitze mit zunehmender Überdeckung
unter den zugehörigen äußeren Schlitz wandert. Dabei wird in
den einen Spulen 31, 32 eine Verkleinerung und in den anderen Spulen
33, 34 eine Vergrößerung ihrer Induktivität bzw. umgekehrt dadurch
erreicht, daß die in der inneren Hülse 19 erzeugten Wirbelströme
sich vergrößern bzw. verkleinern, wenn die Wicklungen von einem
hochfrequenten Wechselstrom durchflossen werden.
Für eine hohe Empfindlichkeit der Meßeinrichtung ist es besonders
wichtig, daß der radiale Abstand c zwischen den Spulen 31 bis 34 und
dem Außenumfang der äußeren Hülse 18 und der radiale Abstand d zwischen
der inneren (19) und der äußeren Hülse 18 möglichst kleingehalten
wird und daß mit Hilfe von mindestens vier Spulen 31 bis 34
eine Temperaturdrift- und eine Meßfehlerkompensation weitgehend
möglich ist.
Bei der Ausbildung nach Fig. 5 wird besonders vorteilhaft eine
Erhöhung der Meßsicherheit, insbesondere dann, wenn die Meßeinheit im
Kraftfahrzeug als sogenannte Lenkhilfe eingebaut ist, erreicht.
Hierzu sind die einem Schlitz zugeordneten Spulen 31, 32 bzw. 33, 34
jeweils so parallel nebeneinander gewickelt, daß immer eine Windung
der Spule 31 einer Windung der Spule 32 benachbart ist und aneinanderliegen.
Entsprechendes gilt für die Spulen 33, 34. Die beiden
Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 sind somit so ineinander gewickelt, daß
sich die magnetischen Wechselfelder der Wicklungen der Spulen 31, 32
bzw. 33, 34 addieren. Die so erreichte magnetische Kopplung zwischen
den Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 begründet, infolge der gegenseitigen
Verstärkung des Meßeffektes durch die ineinander gewickelten Spulen,
eine kurze axiale Baulänge der Meßeinrichtung. Durch die Verstärkung
des Meßeffektes kann auf eine lange Baulänge verzichtet werden. Bei
einem Windungsschluß, z. B. im Bereich α, d. h. zwischen den Windungen
der Spulen 31, 32 bzw. auch 33, 34 wird nahezu eine der Spulen
der Wheatstone′schen Brücke kurzgeschlossen, so daß das an der
Brücke abgegriffene Spannungssignal deutlich verstimmt ist und sich
deutlich von der eigentlichen Meßspannung unterscheidet. Eine nachgeschaltete
Überwachungselektronik erkennt dadurch sofort das fehlerhafte
Spannungssignal. Der Ort des Windungsschlusses zwischen den
beiden Spulen kann dabei beliebig sein, da jeweils entsprechend große
Bereiche der Spulen überbrückt werden.
Befindet sich beispielsweise der Windungsschluß im Bereich β, etwa
in der Mitte des Schlitzes 26, so werden jeweils etwa die Hälfte der
Spule 31 bzw. die Hälfte der Spule 32 kurzgeschlossen. Aufgrund der
Wheatstone′schen Brückenschaltung ergibt sich ebenfalls wieder ein
deutliches fehlerhaftes Spannungssignal.
In Fig. 6 sind die einlagigen Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 übereinander
liegend angeordnet. Dadurch ist eine besonders kurze axiale Baulänge
möglich. Eine Überwachungssicherheit ist aber nur bedingt
möglich.
Die Anordnung der Spulen der Meßeinrichtung ist nicht nur auf eine
Ausbildung mit Hülse 18, 19 beschränkt. Sie kann auch auf ein Aus
führungsbeispiel mit zwei Scheiben angewendet werden, wobei die
Scheiben in ihrer Wirkung der Hülsen entsprechen.
Hierzu ist nach Fig. 7 auf der Welle 10 a eine erste Scheibe 41
relativ zur Welle 10 a unverdrehbar angeordnet, die mehrere radial
verlaufende Schlitze 21 aufweist, wie sie aus den obigen Ausführungsbeispielen
erkennbar und in Fig. 8 näher dargestellt sind. Ferner
ist in geringem Abstand zur Scheibe 41 eine zweite Scheibe 43 angeordnet,
die ebenfalls mehrere radial verlaufende, zueinander versetzte
Schlitze 26, 27 aufweist. Die Scheibe 43 entspricht in ihrer
Wirkung der inneren Hülse 19 und ist in Fig. 9 näher dargestellt. Die
Welle 10 a weist wieder einen Torsionsabschnitt 10 (b) auf, dessen
Verdrehung proportional zum übertragenen Moment Md ist. Die Scheibe 41
ist z. B. mit Hilfe einer Schweißverbindung auf den Endabschnitt 11 a
und die zweite Scheibe 43 mit Hilfe eines Rohrs 45 auf den anderen
Endabschnitt 12 a der Welle 10 a befestigt. Der freien Stirnseite der
ersten Scheibe 41 stehen im Bereich der Schlitze 26, 27 jeweils zwei
Spulen 31, 32 bzw. 33, 34 gegenüber, die im Raume feststehen können.
Entsprechend den obigen Ausführungsbeispielen können die Spulen 31,
32, 33, 34 nach Fig. 1, 5 oder 6 gewickelt sein. In Fig. 7 ist die
besonders vorteilhafte Anordnung der nebeneinander parallel gewickelten
Spulen, wie in Fig. 5 gezeigt, dargestellt. Diese Anordnungen
zeichnen sich durch eine weitgehende durch Lagerspiel begründete
Offsetdrift-Kompensation aus. Ferner ist es auch möglich auf der
Stirnseite der Scheibe 43 weitere Spulen im Bereich der Schlitze 26,
27 anzuordnen. Die Spulen der beiden Stirnseiten sind spiegelbildlich
zueinander angeordnet, und jeweils gegenüberliegende Spulen
sind in einen Zweig einer Wheatstone′schen Brücke verschaltet. Zusätzlich
zur Offsetdrift kann die durch axiale Verschiebung der
beiden Scheiben 41, 43 zu den Spulen bewirkte Empfindlichkeitsänderung
verkleinert werden.
Claims (12)
1. Meßeinrichtung zur berührungsfreien Erfassung eines Drehwinkels
und/oder Drehmoments an einer stehenden oder rotierenden Welle mit
zwei zur Welle koaxial angeordneten Körpern (18, 19), die gegeneinander
drehbar und an ihren Umfangsflächen in eine gleiche Anzahl
mehrerer zur Wellenachse (17) paralleler, segmentartiger Mantel
flächen (22, 25) unterteilt sind, die in Umfangsrichtung abwechselnd
hohe und niedrige elektrische Leitfähigkeit aufweisen und von mindestens
einer zu den Körpern (18, 19) gleichachsigen Wicklung (31 bis
34) umschlungen sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens vier
Wicklungen (31 bis 34) vorgesehen sind, von denen je mindestens zwei
über eine der beiden Längshälften und die anderen zwei über die
andere Längshälfte der die gegeneinander versetzten Schlitze aufweisenden
Körper (19) angeordnet sind.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spulen (31 bis 34) in einer Vollbrückenschaltung (Wheatstone′sche
Brücke) verschaltet sind.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulen (31 bis 34) einlagig ausgebildet sind.
4. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulen (31 bis 34) einer Längshälfte aneinander
anstoßen.
5. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Spulen (31, 32 bzw. 33, 34) einer Längshälfte
jeweils abwechselnd parallel nebeneinander so gewickelt sind,
daß immer eine Windung der Spule (31 bzw. 33) einer Windung der
Spule (32 bzw. 34) benachbart und aneinanderliegend ist.
6. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei Spulen (31, 32 bzw. 33, 34) übereinander
angeordnet sind.
7. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spulen (31 bis 34) mittig über je einem der
gegeneinander versetzten Schlitzt (26, 27) angeordnet sind.
8. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden gegeneinander versetzten Schlitze (26, 27)
nur eine etwa halb so große axiale Länge haben, wie der zugeordnete
Schlitz (21) in den anderen Körper (18).
9. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß von den beiden gegeneinander versetzten Schlitzen (26,
27) der eine im Bereich einer der beiden axialen Längshälften und
der andere Schlitz in der anderen Längshälfte ihres Körpers,
vorzugsweise des innenliegenden Körpers (19) angeordnet ist.
10. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Körper zylindrische und zueinander und zur Welle
konzentrische Hülsen (18, 19) sind.
11. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Körper scheibenförmig ausgebildet sind.
12. Meßeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf
den Stirnseiten beider scheibenförmiger Körper (41, 43) jeweils
spiegelbildlich gegenüberliegend im Bereich der Schlitze Spulen (31
bis 34) angeordnet sind.
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