DE3727851A1 - Gaserzeugungseinrichtung - Google Patents

Gaserzeugungseinrichtung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Gaserzeugungseinrichtung, bei der ein stückiges gaserzeugendes Material auf Azid- Basis verwendet wird, das bei seiner Verbrennung Gas erzeugt.
Es sind verschiedene Materialien auf Azid-Basis zur Er­ zeugung von Gas durch Verbrennung bekannt. Diese Mate­ rialien werden zum Aufblasen von Rückhaltevorrichtungen für Fahrzeuginsassen wie Gaskissen (Airbags) verwendet. Im Falle einer plötzlichen Verzögerung des Fahrzeugs, wie sie durch einen Zusammenstoß verursacht wird, wird das gaserzeugende Material gezündet und Gas erzeugt. Das Gas wird in den Airbag geleitet, um ihn aufzublasen. Der Airbag dämpft dann die Bewegung des Insassen relativ zum Fahrzeug und schützt den Insassen vor heftigem Zusam­ menprall mit Fahrzeugteilen.
Bei Airbag-Systemen sollte das gaserzeugende Material möglichst nicht-toxisches, unbrennbares und im wesent­ lichen rauchloses Gas über einen breiten Bereich von Temperaturen und anderen äußeren Bedingungen erzeugen können. Die erzeugten Gase müssen eine ausreichend nie­ drige Temperatur besitzen, um die Rückhaltevorrichtung nicht zu zerstören und den Insassen nicht zu verletzen. Das gaserzeugende Material muß außerdem in der Lage sein, eine beträchtliche Gasmenge innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums zu erzeugen.
Bekannte Materialien, die Gas zum Aufblasen einer auf­ blasbaren Rückhaltevorrichtung für Fahrzeuginsassen er­ zeugen, schließen Alkalimetallazide ein. Beispielsweise sind aus den US-PS 40 62 708, 39 31 040 und 38 95 098 solche Materialien zur Erzeugung von Gas für das Aufbla­ sen eines Airbags bekannt. Das aus der US-PS 40 62 708 bekannte Material schließt Natriumazid und Eisenoxid ein. Das Material wird zu Pellets geformt. Wenn die Pellets verbrennen, entsteht gasförmiger Stickstoff, und einige Verbrennungsprodukte bleiben als im wesentlichen fester Sinter mit in ausreichendem Maße untereinander verbundenen Zellen und mit Durchgängen zurück, welche Verbrennungsprodukte zurückhalten, deren Eintritt in den Airbag unerwünscht wäre.
Gegenstand der Erfindung ist eine Gaserzeugungseinrich­ tung, bei der stückige gaserzeugende Körper verwendet werden, die aus einem Material auf Azid-Basis herge­ stellt sind, das Fasern, beispielsweise Graphitfasern, enthält. Vorzugsweise enthält das stückige Material 2 bis 6 Gew.% Graphitfasern. Die Graphitfasern haben einen Durchmesser von 3 bis 15 µm und eine durchschnitt­ liche Länge von 1,016 bis 3,175 mm. Die Fasern üben drei Funktionen aus. Erstens verstärken die Fasern den stücki­ gen Körper und minimieren so die Möglichkeit der Entwick­ lung von Rissen in dem Körper. Solche Risse würden uner­ wünschte zusätzliche Oberflächen schaffen, die eine Be­ schleunigung der Verbrennungsgeschwindigkeit der stücki­ gen Körper in unvorhersagbarer Weise bewirken würden. Zweitens verstärken die Fasern den erzeugten Sinter, wenn der Körper brennt, so daß beim Verbrennen leichter ein Sinter mit entsprechendem Gefüge gebildet wird. Drittens sind die Fasern in hohem Maße wärmeleitfähig und erhöhen dadurch die Verbrennungsgeschwindigkeit des Körpers, während die Verbrennungstemperatur wegen der spezifischen Wärme der Fasern vermindert wird.
Zusätzlich wird der stückige Körper mit einem die Zündung verbessernden Überzug beschichtet. Bei der Zündung ver­ ursacht der Überzug eine nahezu gleichzeitige Flammaus­ breitung auf alle freien Oberflächen des gaserzeugenden Körpers. Der Überzug schließt 20 bis 50 Gew.% Natriumazid, 25 bis 35 Gew.% Natriumnitrat, 10 bis 15 Gew.% eines Fluorelastomers, 15 bis 25 Gew.% Magnesium und 1 bis 3 Gew.% abgerauchte Kieselsäure ein. Der Überzug ist Gegen­ stand der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung der Anmelderin.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung wei­ ter erläutert. In der Zeichnung ist:
Fig. 1 ein Schnitt durch ein Airbag-System mit der erfindungsgemäßen Einrichtung;
Fig. 2 ein Schnitt durch einen Teil des Airbag- Systems gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen gaserzeugenden stückigen Körper, wie er in dem Airbag-System gemäß Fig. 1 verwendet wird; und
Fig. 4 ein Schnitt, annähernd nach Linie 4-4 in Fig. 3, durch den stückigen Körper gemäß Fig. 3.
Die Erfindung betrifft eine Gaserzeugungseinrichtung, bei der ein stückiger Körper aus einem Material auf Azid-Basis verwendet wird, das bei seiner Verbrennung Gas erzeugt. Mit dem stückigen Körper soll in erster Linie Stickstoff erzeugt werden, um eine aufblasbare Rückhaltevorrichtung für Fahrzeuginsassen, d.h. einen Airbag, aufzublasen.
Fig. 1 zeigt ein Rückhaltesystem für Fahrzeuginsassen, das einen Airbag 10 einschließt. Wenn das Fahrzeug in eine Kollision verwickelt wird, dehnt sich der zunächst zusammengefaltete, in Fig. 1 abgebildete Airbag 10 durch einen schnellen Gasstrom aus, der der Aufblasvorrichtung 16 entströmt. Wenn sich der Airbag 10 in seinem aufge­ blasenen Zustand befindet, hält er die Bewegung eines Fahrzeuginsassen zurück und schützt den Insassen davor, mit den Bauteilen des Fahrzeuginneren heftig in Berüh­ rung zu kommen.
Obwohl der Airbag 10 auf viele verschiedene Teile des Fahrzeugs montiert werden könnte, wird er in Fig. 1 in einer Weise dargestellt, bei der er auf ein Armaturen­ brett 17 des Fahrzeugs montiert ist. Der Airbag 10 ist an einem festen Metallbehälter 18 befestigt, der seiner­ seits am Armaturenbrett 17 befestigt ist. Die Aufblas­ einrichtung 16 ist innerhalb des Reaktionsbehälters 18 so ausgerichtet, daß der Airbag durch den Gasstrom nach hinten, bezogen auf das Fahrzeug, in den Fahrgastraum hinein ausgedehnt wird. Die Einzelheiten der Aufblasein­ richtung 16 werden hier nicht im Detail beschrieben, da sie nicht Gegenstand der Erfindung sind und in der noch anhängigen US-Patentanmeldung Serial No. 9 15 266, die ebenfalls auf die Anmelderin übertragen wurde, beschrie­ ben sind.
Wenn der Airbag 10 ausgedehnt wird, wirkt er auf den Oberkörper eines Fahrzeuginsassen ein und unterbindet so eine Vorwärtsbewegung des Fahrzeuginsassen in Rich­ tung auf das Armaturenbrett 17 unter dem Einfluß der durch einen Zusammenstoß induzierten Kräfte. Der Airbag 10 fällt schnell in sich zusammen, so daß sich der In­ sasse befreien und das Fahrzeug verlassen kann. Um das Zusammenfallen des Airbags 10 zu erreichen, wird der Airbag 10 vorzugsweise aus einem porösen Material gebil­ det, das es ermöglicht, daß das Gas aus dem Sack oder Kissen in den Passagierraum des Fahrzeugs strömt.
Bei einem Zusammenstoß überträgt ein Trägheitssensor (nicht dargestellt) ein Signal und betätigt eine Zündungs­ einrichtung oder eine Zündkapsel 21 an einem Ende der Aufblaseinrichtung 16. Heiße Gase und Flammen von der Zündeinrichtung 21 verursachen die Zündung des gaserzeu­ genden Materials 22, das in der Aufblaseinrichtung 16 gehalten wird. Das gaserzeugende Material 22 schließt eine Vielzahl (z.B. zwei) von zylindrisch geformten stückigen Körpern 23 ein, die die Zündeinrichtung 21 kreisförmig umgeben, wie in Fig. 2 gezeigt, und eine Vielzahl koaxial zylindrisch geformter Körper 24, von denen einer in Fig. 3 dargestellt ist, die sich in einem Abstand von der Zündeinrichtung 21 befinden. Die Betäti­ gung der Zündeinrichtung 21 und die Zündung der Körper 23, 24 erfolgen extrem schnell, und die Verbrennung der Körper 23, 24 läuft unter Erzeugung eines verhälnismäßig großen Gasvolumens schnell ab. Der Airbag wird in 20 bis 40 Millisekunden aufgeblasen.
Das durch Verbrennung der Körper 23, 24 erzeugte Gas strömt durch Öffnungen in einem festen zylindrischen Rohr 30 (Fig. 1), das die Körper 23, 24 umgibt. Das Gas strömt dann durch ein Filter 31 (schematisch in den Fig. 1 und 2 dargestellt). Das Filter 31 ist aus einer Vielzahl von Schichten aus Drahtgewebe, Stahlwolle und Glasfasern hergestellt. Das Filter 31 verhütet, daß Fun­ ken und/oder Teilchen heißen Materials in den Airbag 10 gelangen können. Schließlich strömt das Gas durch rück­ seitig angeordnete Öffnungen 32 einer zylindrischen Wand des Gehäuses 36 der Aufblaseinrichtung 16 in den Reak­ tionsbehälter und den Airbag 10.
Jeder der zylindrischen Körper 23 besitzt einen kreis­ runden zentralen Durchgang 50, der den zylindrischen Zünder 21 aufnimmt. Der Durchgang 50 erstreckt sich durch den Körper 23 zwischen den in axialer Richtung einander gegenüberliegenden Enden der Körper. Die zentrale Achse des Durchgangs 50 fällt mit der zentralen Achse der zy­ lindrischen Körper 23 zusammen. Um die Verbrennungsge­ schwindigkeit der Körper 23 und die erzeugte Gasmenge zu maximieren, ist eine Vielzahl von zylindrischen Durchgän­ gen 51 vorgesehen, die sich durch die Körper 23 zwischen den in axialer Richtung einander gegenüberliegenden Enden bzw. Oberflächen erstrecken. Die Achsen der Durchgänge 51 erstrecken sich parallel zu den zentralen Achsen der Körper 23 und zu den zentralen Durchgängen 50.
Jeder der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Körper 24 weist einen relativ kleinen zylindrischen zentralen Durch­ gang 60 mit einer Achse auf, die mit der zentralen Achse des Körpers zusammenfällt. Der Durchgang 60 erstreckt sich zwischen den in axialer Richtung gegenüberliegenden Endflächen 61 und 62 des Körpers 24. Zusätzlich weist jeder Körper 24 eine Vielzahl zylindrischer Durchgänge 65 auf, die sich in axialer Richtung durch den Körper 24 zwischen den einander gegenüberliegenden Endflächen 61 und 62 erstrecken. Die zentralen Achsen der Durchgänge 65 erstrecken sich parallel zu den zentralen Achsen der Durchgänge 60 und parallel zu den zentralen Achsen der Körper 24. Die Querschnitte der Durchgänge 60 und 65 sind kreisförmig und besitzen gleichen Durchmesser, sowohl untereinander als auch über ihre gesamte Länge.
Die Mittelpunkte der Durchgänge 65 sind in gleichmäßigem Abstand auf konzentrischen Kreisen angeordnet, die ihre Mittelpunkte auf der zentralen Achse des Körpers 24 haben. Es sind achtzehn Durchgänge 65 auf dem äußeren der kon­ zentrischen Kreise vorgesehen, zwölf Durchgänge 65 auf dem mittleren und sechs Durchgänge 65 auf dem inneren der konzentrischen Kreise. Somit beträgt die Gesamtzahl der Durchgänge 65, die sich zwischen den einander gegen­ überliegenden Endflächen jedes Körpers 24 befinden, sieben­ unddreißig, wobei der eine Durchgang 60 im Mittelpunkt des Körpers 24 mitgezählt ist. Die Durchgänge sind so angeordnet, daß eine gleichmäßige Verbrennung der Körper 24 gefördert wird, wie in der anhängigen US-Patentanmel­ dung Serial No. 9 15 266 beschrieben.
Das innerhalb der verschiedenen Durchgänge der Körper 23, 24 erzeugte Gas muß aus den Durchgängen, durch das Filter 31 und das Gehäuse 36 in den Airbag 10 strömen können, um letzteren aufzublasen. Um diesen Gasstrom zu ermöglichen, sind zwischen den axialen Endflächen benach­ barter Körper 23, 24 Zwischenräume vorgesehen. Die Zwi­ schenräume zwischen einander gegenüberliegenden axialen Enden der Körper erstrecken sich radial von den zentralen Durchgängen 50, 60 der Körper nach außen zu den zylindri­ schen Außenflächen der Körper. Die Zwischenräume werden durch axial vorstehende Abstandsglieder bzw. Vorsprünge 70 geschaffen, die auf den einander axial gegenüberlie­ genden Endflächen der Körper gebildet sind. Jeder der Vorsprünge 70 besitzt einen kreisförmigen Aufbau. Die Vorsprünge 70 eines Körpers wirken auf die Vorsprünge 70 des nächstbenachbarten Körpers ein und schaffen so Ab­ stände gleicher Breite bzw. gleicher axialer Ausdehnung zwischen den Körpern.
Die Körper 23, 24 können aus einer Alkalimetallazid- Verbindung hergestellt sein. Diese Verbindungen besitzen die Formel MN3, worin M ein Alkalimetall, vorzugsweise Natrium oder Kalium, besonders bevorzugt Natrium, bedeu­ tet. Jeder Körper ist aus einem Material hergestellt, das 61 bis 68 Gew.% Natriumazid, 0 bis 5 Gew.% Natrium­ nitrat, 0 bis 5 Gew.% Bentonit, 23 bis 28 Gew.% Eisen­ oxid, 2 bis 6 Gew.% Graphitfasern und 1 bis 2 Gew.% abgerauchte Kieselsäure, Aluminiumoxid oder Titandioxid enthält. Vorzugsweise besitzt der Körper folgende Zusam­ mensetzung: 63 Gew.% Natriumazid, 2,5 Gew.% Natriumnitrat, 2 Gew.% Bentonit, 26,5 Gew.% Eisenoxid, 4 Gew.% Graphit­ fasern und 2 Gew.% abgerauchte Kieselsäure (SiO 2). Die abgerauchte Kieselsäure wird von The Cabot Manufacturing Company unter dem Warenzeichen CAB-O-SIL und der Produkt­ bezeichnung EH5 verkauft. Die Graphitfasern besitzen einen Durchmesser von 3 bis 15 µm und eine durchschnitt­ liche Länge von 1,016 bis 3,175 mm.
Das Material, aus dem jeder Körper hergestellt ist, ist im wesentlichen bekannt, mit Ausnahme des Einschlusses von Graphitfasern. Die Graphitfasern führen zu beträcht­ lichen Vorteilen. Die Graphitfasern bewirken, daß der Körper mit erhöhter Geschwindigkeit, aber niedrigerer Temperatur verbrennt. Genauer gesagt, die Graphitfasern erhöhen die Verbrennungsgeschwindigkeit des Körpers um 40%, verglichen mit Körpern ohne solche Fasern. Die Verbrennungsgeschwindigkeit der Körper wird wegen der beträchtlichen Wärmeleitfähigkeit der Graphitfasern er­ höht. Der Körper verbrennt bei verhältnismäßig niedriger Temperatur in der Nähe von 982°C. Die Verbrennungstem­ peratur des Körpers wird wegen der spezifischen Wärme (Wärmekapazität) der zugegebenen Graphitfasern vermindert. Die Verbrennung des Körpers hat keine Auswirkung auf die Graphitfasern.
Die Graphitfasern führen außerdem zu einer mechanischen Verstärkung des Körpers. Insbesondere minimieren die Graphitfasern die Möglichkeit der Bildung von Rissen in dem Körper vor seiner Verbrennung. Risse in dem Körper würden zu einer unerwünschten zusätzlichen Körperober­ fläche führen, die für die Verbrennung zur Verfügung stünde, und würden eine Beschleunigung der Verbrennungs­ geschwindigkeit in unvorhersagbarer Weise bewirken. Die Graphitfasern führen auch zu einer mechanischen Verstär­ kung des Körpers während und nach der Verbrennung, so daß sich leichter ein Sinter mit festem Gefüge bildet, was durchaus erwünscht ist. Der Sinter steuert die Ver­ brennungsprodukte des Körpers und ergänzt so in gewisser Hinsicht den Filter und vereinfacht die Filterkonstruk­ tion.
Obwohl Graphitfasern bevorzugt werden, kann auch anderes Fasermaterial verwendet werden, das eine hohe Wärmeleit­ fähigkeit oberhalb von etwa 200 W/m×K und eine Schmelz­ temperatur über der Verbrennungstemperatur des Körpers, nämlich über etwa 1093°C, besitzt. Beispielsweise können Eisenfasern und Glasfasern ebenso verwendet werden.
Die Materialien, aus denen der Körper hergestellt wird, werden miteinander vermischt und mit einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise, Wasser, in die Form einer Aufschlämmung gebracht. In einer geeigneten Presse wird das Material dann zu den zylindrischen Körpern 20 geformt. Die Körper werden getrocknet und mit einem Zündverbesserer beschichtet.
Das Verfahren, nach dem der Überzug zur Verbesserung der Zündung aufgetragen wird, ist nicht kritisch. Eine bevor­ zugte Beschichtungsmethode besteht darin, daß man zuerst eine flüssige Beschichtungsmischung herstellt. Die ver­ schiedenen Zutaten für den Überzug werden in einem geeig­ neten Behälter mit einem geeigneten Lösungsmittel, bei­ spielsweise Aceton oder Methanol, miteinander vermischt. Die Körper werden dann in einen Korb aus Stahlgewebe ge­ bracht. Die Körper und der Korb werden in die Überzugs­ flüssigkeit eingetaucht und dann wieder herausgenommen. Eine spezielle Vorrichtung, die verwendet werden kann, um die Körper auf diese Weise zu beschichten, ist das Modell S-10 der Spring Tools Company, Schoolcraft/Michigan.
Der Körper wird vor und nach der Beschichtung gewogen, um den Gewichtszuwachs des Körpers aufgrund der Beschichtung zu bestimmen. Um das Überzugsgewicht zu senken, kann der Mischung mehr Lösungsmittel zugegeben werden. Umgekehrt kann, um das Überzugsgewicht zu erhöhen, mehr Lösungs­ mittel durch Verdampfen aus der Mischung entfernt werden. Im allgemeinen sollte die Beschichtung einen Gewichtszu­ wachs von 1 bis 4% des Gesamtgewichts des Körpers vor dem Beschichten erbringen.
Der Überzug enthält 20 bis 50 Gew.% eines Alkalimetall­ azids, vorzugsweise Natriumazid, 25 bis 35 Gew.% eines anorganischen Oxidationsmittels, vorzugsweise Natrium­ nitrat, 1 bis 3 Gew.% abgerauchter Kieselsäure (SiO2), 10 bis 15 Gew.% eines Fluorelastomers wie Viton oder Teflon (Du Pont Company) und 15 bis 25 Gew.% Magnesium. Die Überzugsmischung enthält vorzugsweise etwa 43 Gew.% Natriumazid, etwa 28 Gew.% Natriumnitrat, etwa 2 Gew.% abgerauchter Kieselsäure (SiO2), etwa 10 Gew.% eines Fluorelastomers wie Teflon oder Viton und etwa 16 Gew.% Magnesium. Bevorzugte Fluorelastomere sind diejenigen, die einen Hauptanteil an Vinylidenfluorid und einen geringeren Anteil an Hexafluorpropylen enthalten. Viton Fluorelastomere mit einem Gewichtsverhältnis von 60% Vinylidenfluorid zu 40% Hexafluorpropylen werden am meisten bevorzugt. Aceton als Lösungsmittel löst das Fluorelastomer auf.
Die abgerauchte Kieselsäure wird von der Cabot Manufac­ turing Company unter dem Warenzeichen CAB-O-SIL und der Produktbezeichnung EH5 verkauft. Die abgerauchte Kiesel­ säure hat eine Teilchengröße von 0,01 µm. Abgerauchtes Aluminiumoxid oder Titandioxid kann anstelle der abge­ rauchten Kieselsäure verwendet werden. Das Magnesium hat vorzugsweise eine Teilchengröße von 45 µm, und das Natriumazid und Natriumnitrat haben vorzugsweise eine Teilchengröße von 4 µm.
Das Natriumazid im Überzug führt zu dem Gas (Stickstoff), das durch Verbrennen des Überzugs erzeugt wird. Das Natriumnitrat fungiert als Oxidationsmittel und stellt Sauerstoff zur Unterstützung der Verbrennung zur Ver­ fügung. Die abgerauchte Kieselsäure stellt in der Überzugs­ mischung ein Suspendiermittel dar und hält die Bestand­ teile in der Mischung in suspendierter Form, so daß ein gleichmäßiger Überzug auf den Körper aufgetragen werden kann. Das Fluorelastomer dient als Bindemittel in dem Überzug und bewirkt so etwas wie eine Feuchtigkeitssperre. Das Magnesium dient der Erzeugung von Wärme, um die Ver­ brennung zu initiieren. Die Teilchengröße des Magnesiums steuert die Zündung in gewisser Weise, d.h. je größer die Teilchengröße ist, um so langsamer ist die Zündung.
Zusätzlich können 1 bis 6 Gew.% Graphit dem Überzug bei­ gefügt werden. Das Graphit dient in dem Überzug als Mit­ tel zum Aufrauhen, das den Überzug etwas ungleichmäßig und somit leichter zündbar macht.
Wenn die Zündeinrichtung 21 betätigt wird, zünden alle Oberflächen der Körper 23, 24 nahezu gleichzeitig. Die Bestandteile des Überzugs stellen eine zuverlässige Zün­ dung des Überzugs sicher. Die Verbrennung der Bestand­ teile des Überzugs führt zur Übertragung von Wärme, um das Material der Körper zu zünden. Der Überzug steuert die Wärmeerzeugung an den Grenzflächen der Körper und des Filters 31. Dies ist wichtig, um eine Schädigung des Filters wegen Überhitzung des Filters zu verhüten. Der Überzug brennt nicht so schnell, daß in den Durch­ gängen der Körper ein Druck aufgebaut würde, der zum Brechen oder zur Rißbildung in den Körpern führen könnte.

Claims (7)

1. Gaserzeugungseinrichtung, gekennzeichnet durch mindestens einen stückigen Körper aus einem Material auf Azid-Basis, das bei seiner Verbrennung Gas erzeugt und einen Sinter bildet, wobei das gaserzeugende Material etwa 2 bis etwa 6 Gew.% Graphitfasern einschließt und wobei die Graphitfasern einen Durchmesser von 3 bis 15 µm und eine durchschnittliche Länge von etwa 1,016 bis 3,175 mm aufweisen und den nach der Verbrennung des gaserzeugenden Materials zurückbleibenden Sinter ver­ stärken.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Körper einander gegenüberliegende Enden und Durchgänge aufweist, die sich durch den Körper hin­ durch erstrecken und die einander gegenüberliegenden Enden durchschneiden.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Material besteht aus: 61-68 Gew.-% Natriumazid
 0- 5 Gew.-% Natriumnitrat
 0- 5 Gew.-% Bentonit
23-28 Gew.-% Eisenoxid und
 1- 2 Gew.-% abgerauchter Kieselsäure (SiO₂)
4. Gaserzeugungseinrichtung, gekennzeichnet durch mindestens einen Körper, der bei seiner Verbrennung Gas erzeugt und einen Sinter bildet, wobei der Körper aus einem Material auf Alkalimetallazid-Basis hergestellt ist und 2 bis 6% Fasern enthält, die eine Schmelztem­ peratur besitzen, die über der Verbrennungstemperatur des Körpers liegt, und eine Wärmeleitfähigkeit von über etwa 200 W/m×K aufweisen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Fasern Graphitfasern mit einem Durchmesser von 3 bis 15 µm und einer durchschnittlichen Länge von etwa 1,016 bis 3,175 mm sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Körper zusätzlich einen die Zündung verbessernden Überzug aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material besteht aus: 61-68 Gew.-% Natriumazid
 0- 5 Gew.-% Natriumnitrat
 0- 5 Gew.-% Bentonit
23-28 Gew.-% Eisenoxid und
 1- 2 Gew.-% abgerauchter Kieselsäure (SiO₂)
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