DE3726885C2 - Stellgerät - Google Patents
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Description
In verfahrenstechnischen Anlagen werden Stellgeräte,
bestehend aus je einem Stellantrieb, z. B. einem Getriebe
motor, und einem Stellglied, z. B. einem Ventil oder Schieber, ein
gesetzt. Im Betrieb benötigt der Stellantrieb Informati
onen über die Endlagen des Stellweges, d. h. die Anschläge
des Stellgliedes. Diese Informationen sind notwendig, da
mit bei Erreichen der Endlagen der Stellantrieb auto
matisch abgeschaltet werden kann. Das Erreichen der End
lagen wird im allgemeinen von Weg-Endschaltern gemeldet.
Da nach dem Einbau von Stellglied und Antrieb in eine
Anlage die absolute Lage der Anschläge bzw. die Endlage,
bezogen auf die momentane Stellung des Antriebes, nicht
bekannt ist, muß bei der erstmaligen Inbetriebnahme diese
fehlende Information dem Stellantrieb bereitgestellt
werden. Hierzu wird der Antrieb von Hand in die Endlage
gefahren und der jeweilige Weg-Endschalter so lange
justiert, bis er exakt in dem Augenblick anspricht, in dem
das Stellglied den Anschlag, das ist die Endlage des Stell
weges, erreicht.
Aus der Zeitschrift "Elektronik", Heft 6, 1987, Seite 185,
ist ein Stellantrieb mit einem Inkremental-Winkelgeber und
einem Lageregler bekannt. Eine Einrichtung zum Erkennen
der Endlagen eines Stellgliedes ist nicht angegeben.
In der Druckschrift "IBM Technical Disclosure Bulletin",
Vol. 26, No. 4, Sept. 1983, Seiten 1818 bis 1821, ist ein
Verfahren zum Kalibrieren von Stellantrieben beschrieben,
bei dem der Stellantrieb zunächst in die Nähe einer End
lage und dann in kleinen Schritten in Richtung der Endlage
bewegt wird, wobei nach jedem Schritt eine so lange Pause
eingelegt wird, daß er sich auf die neue Position voll
ständig einregeln kann und sich nicht mehr bewegt. Nach
jedem Schritt werden Soll- und Istwert erfaßt und mit
einander verglichen, indem die Regelabweichung in ein
Diagramm eingetragen wird. Diese steigt stark an, wenn die
Endlage erreicht ist. Mit einer aufwendigen Rechnung wird
daraus die Endlage und der zugehörige Sollwert bestimmt.
Dieses Verfahren wird für beide Endlagen durchgeführt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Stellgerät zu schaffen, mit dem die Endlagen von
Stellgliedern einfach und ohne Einjustieren von Endlagen-
Schaltern ermittelt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den in den Merkmalen
des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Der Positionsgeber kann ein Potentiometer oder ein Zähler
sein, der die Impulse eines mit dem Stellgerät verbundenen
Drehpulsgebers, je nach Drehrichtung, addiert oder subtra
hiert. Zum Feststellen des Stillstandes des Stellgerätes
wird die zeitliche Änderung des Ausgangswertes des Posi
tionsgebers ermittelt. Ist diese Änderung Null, wird
Stillstand gemeldet.
Anhand der Zeichnung werden im folgenden die Erfindung und
weitere Ausgestaltungen näher beschrieben und erläutert.
In Fig. 1 ist das Blockschaltbild einer Anordnung zur Durch
führung des neuen Verfahrens dargestellt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen den prinzipiellen Aufbau eines für
das neue Verfahren geeigneten Drehpulsgebers.
In Fig. 1 ist mit VT ein Ventil bezeichnet, das in eine
Leitung L geschaltet ist. Die Stellachse des Ventils VT ist mit
der Abtriebsachse eines Stellantriebes STA verbunden. Ein Um
schalter US, der von einer Steuereinheit SL betätigt wird,
schaltet in einer ersten Stellung eine Betriebsspannung UB auf
einen ersten Eingang Z des Stellantriebes STA. In diesem Falle
wird das Ventil VT geschlossen. Schaltet der Umschalter US die
Betriebsspannung UB auf einen zweiten Eingang A, wird das Ven
til VT geöffnet. In einer dritten Stellung des Umschalters US
ist der Stellantrieb STA von der Betriebsspannung UB getrennt;
das Ventil VT wird nicht verstellt.
Auf der Verbindungsachse zwischen dem Stellantrieb STA und dem
Ventil VT sitzt ein Drehpulsgeber DPG, an den zwei Eingänge T,
VR eines Zweirichtungszählers VRZ angeschlossen sind. Dem Ein
gang T werden Impulse zugeführt, deren Frequenz zur Drehzahl
der Achse proportional ist bzw. die jeweils einer Drehung der
Stellachse oder, da die Stellachse und die Achse des betreffenden Motors
starr miteinander gekoppelt sind, der Motorachse um einen
bestimmten Winkel entsprechen. Anstatt den Drehpulsgeber an die
Stellachse anzuschließen, kann man ihn auch im Stellantrieb
anordnen, und zwar vor oder nach einem in der Regel vorhandenen
Untersetzungsgetriebe. Der Anschluß direkt an den Motor bringt
im Falle eines Untersetzungsgetriebes den Vorteil einer größe
ren Auflösung. Das Signal am Eingang VR des Zählers VRZ zeigt
die Drehrichtung an und schaltet den Zähler je nach Drehrich
tung auf Vorwärts- oder Rückwärtszählung. Der Zählerstand wird
über einen Ausgang Y der Steuereinheit SL zugeführt, welche die
zeitliche Änderung des Zählerstandes erfaßt und durch Differenz
bildung die Drehgeschwindigkeit der Abtriebsachse des Steuer
antriebs STA bzw. der Stellachse ermittelt.
Vor der ersten Inbetriebnahme befindet sich das Ventil VT in
einer beliebigen Stellung, so daß eine definierte Zuordnung
zwischen Zählerstand und Ventilstellung nicht besteht. Zum Her
stellen dieser Zuordnung bringt die Steuereinheit SL den Um
schalter US zunächst in die mittlere Stellung, in der das
Ventil VT geöffnet wird. Dieses dreht sich so lange, bis es
voll aufgesteuert ist und den einen Endanschlag erreicht.
Stellt daher die Steuereinheit SL bei angesteuertem Antrieb
fest, daß der Stand des Zählers VRZ sich nicht mehr ändert,
wird dies als Erreichen der einen Endlage interpretiert. Der
Zähler VRZ wird darauf mit einem Impuls auf seinen Maximalwert
gesetzt und der Umschalter US in die untere Stellung gebracht,
in welcher das Ventil geschlossen wird. Auch hier gilt die
Endlage als erreicht, wenn sich der Zählerstand nicht mehr
ändert. Die Steuereinheit SL berechnet aus dem dann erreichten
Zählerstand und dem Maximalwert die Zählerstanddifferenz, die
der Länge des Stellweges entspricht, und normiert diese auf
100%. Der Zähler VRZ wird mit einem Impuls auf den Eingang R
auf Null zurückgesetzt. Damit ist die Zuordnung zwischen Stell
weg und Zählerstand hergestellt, und das Stellgerät ist für den
Betrieb vorbereitet.
Anstatt das Ventil zunächst zum Ermitteln der einen Endlage
aufzusteuern, kann es auch geschlossen werden, indem der Um
schalter US zunächst in die untere Stellung gebracht wird, in
welcher die Betriebsspannung UB dem Eingang Z des Stellantrie
bes STA zugeführt ist. Stellt die Steuereinheit SL dann fest,
daß sich der Zählerstand nicht mehr ändert, wird angenommen,
daß das Ventil zu ist, und der Zähler VRZ wird auf Null zurück
gesetzt. Danach wird die Drehrichtung des Stellantriebs STA
durch Einstellen des Umschalters US in die mittlere Stellung
umgekehrt, bis die Steuereinheit abermals Stillstand der Ab
triebsachse des Stellantriebes STA feststellt. Der erreichte
Zählerstand entspricht dem gesamten Stellweg und wird auf 100%
normiert. Danach ist das Stellgerät betriebsbereit.
Während des Betriebes überwacht die Steuereinheit SL ständig,
ob eine der Stellungen 0% oder 100% erreicht wird. Ist dies
der Fall, wird der Schalter US in die obere Stellung gebracht
und der Stellantrieb abgeschaltet. In manchen Fällen ist eine
Verschiebung einer Endlage möglich, z. B. durch eine Ausweitung
des Ventilsitzes. Dies kann jedoch bewirken, daß das Ventil
nicht mehr dicht geschlossen wird, wenn das Ventil auf 0%
gesteuert wird. Es ist in solchen Fällen vorteilhaft, während
des Betriebes die Endlagen in der oben beschriebenen Weise zu
korrigieren. Es kann selbstverständlich auch so vorgegangen
werden, daß der Antrieb das Ventil zusteuert, bis der Anschlag
erreicht ist und die Steuereinheit SL Stillstand feststellt.
Der Drehpulsgeber nach Fig. 2 weist eine Magnetscheibe MS auf,
die mit der Motorachse des Stellantriebes verbunden ist. Sie
enthält vier Magnetpole, die, wenn der Motor sich dreht, an
zwei Hallsonden HS1, HS2 vorbeigeführt werden, die bezüglich
der Magnetscheibe um 45° gegeneinander versetzt sind. Zweck
mäßig sind die Hallsonden in dem Luftspalt zwischen Magnet
scheibe und Motor angeordnet, da das Motorgehäuse als Rück
schluß für das Magnetfeld wirkt. Der Luftspalt sollte mög
lichst klein sein. Sind die Hallsonden über der Magnetscheibe
angeordnet, ist ein gesondertes Rückschlußblech vorzusehen, so
daß die Hallsonden in einem Luftspalt liegen. Die von den Hall
sonden erzeugten Impulse werden einer Auswerteschaltung AWS zu
geführt. Diese bildet daraus die Impulsfolge, die dem Eingang T
des Zweirichtungszählers VRZ (Fig. 1) zugeführt wird und von
der jeder Impuls einer Drehung des Motors um 45° entspricht.
Die Auswerteschaltung erzeugt ferner das die Drehrichtung an
gebende Signal, das dem Eingang VR des Zweirichtungszählers
zugeführt ist.
In Fig. 3 ist mit MO der Antriebsmotor bezeichnet, mit dessen
Welle ein Getriebe GT verbunden ist. An dessen Abtriebswelle
ist das Stellglied angeschlossen. Die Magnetscheibe MS sitzt
auf dem dem Getriebe GT abgewandten Ende der Motorwelle. Da
durch wird eine höhere Auflösung erzielt, als wenn der Dreh
pulsgeber mit der Abtriebswelle des Untersetzungsgetriebes GT
verbunden wäre.
Claims (7)
1. Stellgerät mit einem Stellantrieb (STA), einem Endlagen
aufweisenden Stellglied (VT), einem Positionsgeber (DPG,
VRZ), der ein der jeweiligen Position des Stellgliedes
(VT) entsprechendes Signal abgibt, und mit einer Steuer
einheit (SL), die zum Einstellen des Stellgerätes das
Stellglied in beide Richtungen bis in die Endlagen ver
stellt und aus den Signalen des Positionsgebers die End
lagen erkennt, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (SL) beim Verstellen des
Stellgliedes (VT) die zeitlichen Änderungen der Ausgangs
signale des Positionsgebers (DPG, VRZ) ermittelt und, wenn
die zeitliche Änderung Null ist, Stillstand des Stell
gliedes (VT, VRZ) erkennt und das dabei auftretende Aus
gangssignal des Positionsgebers als Endlagensignal aus
wertet.
2. Stellgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Positionsgeber ein mit
dem Stellglied gekoppeltes Potentiometer ist und daß die
Steuereinheit die zeitliche Änderung der Spannung am
Potentiometerabgriff ermittelt.
3. Stellgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit der Achse des Stell
gliedes (VT) ein Drehpulsgeber (DPG) verbunden ist, dessen
Ausgangsimpulse einem Zweirichtungszähler (VRZ) zugeführt
werden, dessen Zählrichtung durch die Drehrichtung der
Stellgliedachse bestimmt ist.
4. Stellgerät nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zähler (VRZ) bei
Erreichen einer Endlagenstellung auf Null oder den
maximalen Zählwert eingestellt wird.
5. Stellgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehpulsgeber (DPG) eine
Magnetscheibe (MS) mit mindestens zwei Magnetpolen (N, S)
mit gleichen Winkelabständen bezüglich der Drehachse und
ein Paar Hallsonden (HS1, HS2) enthält, die bezüglich der
Magnetscheibe (MS) ortsfest im Bereich des Magnetfeldes
der Magnetscheibe (MS) angeordnet sind und dessen Winkel
abstand gleich dem halben Winkelabstand der Magnetpole (N,
S) ist.
6. Stellgerät nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit dem einen Wellenende
des Antriebsmotors (MO) ein Getriebe (GT) verbunden ist und auf
dem anderen Ende die Magnetscheibe (MS) sitzt.
7. Stellgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hallsonden (HS1,
HS2) zwischen Motor (MO) und Magnetscheibe (MS) angeordnet
sind.
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Publications (2)
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DE3726885A1 DE3726885A1 (de) | 1989-02-23 |
DE3726885C2 true DE3726885C2 (de) | 1995-07-13 |
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Family Applications (1)
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DE19873726885 Expired - Fee Related DE3726885C2 (de) | 1987-08-12 | 1987-08-12 | Stellgerät |
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- 1987-08-12 DE DE19873726885 patent/DE3726885C2/de not_active Expired - Fee Related
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