DE3725301A1 - Verfahren zur dekontaminierung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontaminierung kohlenwasserstoffverunreinigten Erdreiches.

Kohlenwasserstoffverunreinigtes Erdreich ist auf alten Kokereigeländen gefunden worden. Die Verunreinigungen basieren auf den bei der Kohleverkokung anfallenden Produkte, wie z. B. Teer, Phenol und öligen Bestandteilen. Auch schwere Kohlen­ wasserstoffe kommen vor. Das kontaminierte Erdreich hat unterschiedliches Aussehen, von rotbraun bis schwarz, verbreitet zumeist einen unangenehmen Geruch.

Kohlenwasserstoffverseuchtes Erdreich kommt auch vor in der Umgebung von Tankstelle, wo Altöl ins Erdreich gelangt ist oder wenn das Erdreich mit Benzin und Diesel getränkt ist.

Es sind in der Vergangenheit verschiedene Vorschläge zur Dekontamination gemacht worden. Dazu gehören u. a. Drehrohröfen für ölverseuchtes Material. Z. B. ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 18 91 079 ein fahrbarer Drehrohrofen bekannt, der stirnseitig mit einem Brenner aus­ gerüstet ist, einen die Verbrennungstrommel umschließenden Abgasmantel aufweist, dem an der Brennerseite ein Absaugstutzen zugeordnet ist. Die Abgase umströmen von der Aufgabeseite her die Verbrennungstrommel, so daß die Wärmeenergie dieser Gase weit­ gehend an die Verbrennungstrommel abgegeben wird.

Es sind auch bereits Wirbelschichtfeuerungsanlagen bekannt, die zur thermischen Zersetzung der Eingangsstoffe eingesetzt werden. Ein Beispiel zeigt die deutsche Offenlegungsschrift 22 24 656. Dabei wird das Einsatzmaterial mit flüssigem Brennstoff gemischt und die Mischung dem Wirbelbett im Ofen zugeführt. Es ist auch bekannt, Wirbelschichtfeuerungen zur Dekontaminierung einzu­ setzen. Dies ist im Detail in der US-Patentschrift 35 89 313 beschrieben. Dabei ist in Spalte 3, unten, auch eine Vortrocknung in einem zylindrischen, drehenden Tockner 17 beschrieben.

Gleichwohl fehlt es noch an einem geeigneten wirtschaftlich arbeitenden Verfahren zur Dekontamination kohlenwasserstoff­ verseuchten Erdreiches.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein solches Verfahren zu schaffen. Das wird dadurch erreicht, daß das durchschnittlich kontaminierte Erdreich in einem Drehrohrofen bei 7 bis 800 Grad C behandelt und das stark kontaminierte in eine kohlebetriebene Wirbelschichtfeuerung geführt wird, deren Betriebstemperatur ca. 900 Grad C beträgt.

Bei der Betriebstemperatur von ca 900 Grad C werden die Kohlen­ wasserstoffe aus dem kontaminierten Erdreich ausgetrieben. Dabei werden die leichteren Kohlenwasserstoffe verbrannt und auch höherwertige Kohlenwasserstoffe in der Wirbelschicht in Berührung mit den glühenden Kohlepartikeln gecrackt. Vor diesem Hintergrund werden der Wirbelschichtanlage die stark verunreinigten Böden in Mischung mit Vollwertkohle bei einem Mischungsverhältnis von etwa 1:1 zugeführt.

Parallel dazu wird weniger verunreinigtes Erdreich in einem Drehrohrofen bei einer Temperatur von 7 bis 800 Grad C. ge­ reinigt.

Vorzugsweise sind beide Feuerungsanlagen in der Form miteinander verknüpft, daß die Brüden aus dem Drehrohrofen in die Wirbel­ schichtanlage geleitet werden und dort nachverbrannt werden. Vorteilhafterweise bedürfen die Brüden aus dem Drehrohrofen dazu keiner Entstaubung.

Andererseits werden die heißen Abgase aus der Wirbelschicht­ feuerung zur Beheizung des Drehrohrofens verwendet. Nach der Erfindung können die Abgase ungereinigt eingesetzt werden. Nach der Dekontamierung kann das Erdreich, vorzugsweise in Mischung mit anderem Erdreich, als Kulturboden wiederverwendet werden.

In einem Ausführungsbeispiel ist zur erfindungsgemäßen Behandlung von ca. 50 t durchschnittlich kontaminiertem Erdreich pro Stunde und 1 t stark kontaminiertem Erdreich pro Stunde 1 t Vollwert­ kohle erforderlich. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Kombination bekannter, erprobter Verfahrenstechniken, keine komplizierte Rauchgaswäsche, der Einsatz von Kohle anstelle von leichtem Heizöl, wie es in der bekannten Wirbelschicht­ feuerung vorgesehen ist.

Claims (4)

1. Verfahren zur Dekontaminierung von kohlenwasserstoffver­ unreinigtem Erdreiches, gekennzeichnet durch die Behandlung von durchschnittlich verunreinigtem Erdreich in einem Drehrohrofen bei Temperaturen zwischen 700 und 800 Grad C und die Behandlung stark verunreinigtem Erdreiches in einer kohlebetriebenen Wirbelschichtfeuerung bei ca. 900 Grad C.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase aus der Wirbelschichtfeuerung zur Beheizung des Drehrohrofens verwendet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Brüden aus der Drehrohrofenanlage der Wirbelschicht­ feuerung zugeführt werden.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das stark kontaminierte Erdreich in Mischung von 1:1 mit Vollwertkohle der Wirbelschicht­ feuerung zugeführt wird.