DE3723159C2 - - Google Patents
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- DE3723159C2 DE3723159C2 DE19873723159 DE3723159A DE3723159C2 DE 3723159 C2 DE3723159 C2 DE 3723159C2 DE 19873723159 DE19873723159 DE 19873723159 DE 3723159 A DE3723159 A DE 3723159A DE 3723159 C2 DE3723159 C2 DE 3723159C2
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- G01N2021/7769—Measurement method of reaction-produced change in sensor
- G01N2021/7779—Measurement method of reaction-produced change in sensor interferometric
Description
Die Erfindung betrifft einen Chemosensor zum selektiven
Nachweis zumindest einer Substanz mittels einer selekti
ven Schicht sowie ein Verfahren dazu unter Verwendung
des Chemosensors.
Insbesondere in der Praxis der technischen Chemie und in
der Biotechnologie nimmt die Nachfrage nach Chemosenso
ren zu, welche beispielsweise durch die geeignete Kombi
nation eines selektiven Systems mit einem Empfänger od.
dgl. ein der Konzentration einer definierten Substanz
proportionales Meßsignal erzeugen und es so ermöglichen,
Veränderungen aufzunehmen und in meßbare, insbesondere
auch verstärkbare elektrische Größen umzusetzen. So be
faßt sich beispielsweise die europäische Patentanmel
dung 01 84 600 mit einem Chemosensor der eingangs er
wähnten Art.
Die DE-OS 32 15 484 beschreibt einen aus mehreren
Schichten bestehenden Körper im Zusammenhang mit chemi
schen Substanzen biologischer Herkunft. Es werden mehre
re Schichten benötigt, nämlich z. B. ein Träger, eine
dielektrische Schicht und ein Nachweisreaktionsmittel.
Der Aufbau ist relativ kompliziert, eine maschinelle
bzw. automatische Auswertung kaum möglich.
Durch die DE-OS 31 33 538 ist ein ebenfalls mehrschich
tiges Analyseelement bekannt, und es erfolgt eine Mes
sung von Farbveränderungen in einer Reagenzschicht.
Falls man keine Farbänderung mißt, wird die Absorption
in der Referenzschicht festgestellt.
Ein Artikel aus ANALYTICAL CHEMISTRY, Vol. 52, No. 12,
Okt. 1980, S. 1331 ff., erörtert zwei spektroskopische Ab
sorptionsverfahren im Infrarot (IR)-Bereich.
Bei einem dieser Verfahren handelt es sich um direkte
Absorption im Strahlengang; die IR-Quelle wird in zwei
Teilstrahlen zerlegt sowie einerseits durch eine luftge
füllte Meßzelle und andererseits durch eine gasgefüllte
Referenzzelle geleitet. Der Nachteil dieser Anordnung,
die - wie gesagt - auf reine Absorption ausgeht, ist
die relativ geringe Detektionsgrenze. Stoffe, die in
Konzentrationen von einigen ppm oder weniger vorkommen,
sind in der Regel nur schwer meßbar. Gute Meßresultate
bedingen sehr lange Meßzellen (beispielsweise 20 m),
einen hohen Druck oder einen genau auf der gewünschten
Wellenlänge arbeitenden teueren Strahl. Die Autoren des
zitierten Aufsatzes berichten in ihrer Argumentation
selbst von einer großen Zahl von Nachteilen und
empfehlen stattdessen ein MIR-Verfahren (Multiple
Internal Reflection), das auf Mehrfachreflexion in einem
für IR geeigneten Kristall basiert. Der Einstrahlwinkel
in den von zwei planparallelen Ebenen begrenzten Kri
stall ist etwas größer als der kritische Winkel. Dies
hat Totalreflexionen zur Folge, wobei trotzdem an jedem
Reflexionspunkt ein Quantum der IR-Strahlung in das zu
messende Medium eindringt.
Will man nicht spektroskopisch arbeiten, da man zum Bei
spiel die delikaten Bindungsvorgänge - die man detek
tieren möchte - nicht stören will, so ist der IR-Be
reich ungeeignet. Wird beim MIR-Verfahren nicht die
richtige Wellenlänge eingesetzt, geht die Empfindlich
keit des Sensors drastisch zurück. Zudem werden verhält
nismäßig große Mengen der zu messenden Substanz benötigt.
In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Er
finder das Ziel gesetzt, ein Nachweisverfahren mit einem
Chemosensor sowie letzteren selbst zu schaffen, mit dem
die bisher bekannten Meßmöglichkeiten erheblich erwei
tert werden. Der Einsatz von Markierungsstoffen wie Far
ben soll überflüssig werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die selektive
Schicht ein dünner, optische Wellen leitender Film einer
Dicke unter etwa 50 µm aus einer selektiven, permeablen
Matrix mit oder ohne Zusatzschicht ist, in welcher durch
Diffusion die optischen Charakteristika der Welle durch
eine gasförmige, flüssige und/oder feste Substanz auch
in Lösungen und Gasen veränderbar ist. Hierbei kommt man
mit verhältnismäßig geringen Mengen der zu messenden
Substanz aus.
Ein weiterer vorteilhafter Lösungsweg wird darin
gesehen, daß in dem Substrat ein Einschnitt mit einer
Aus
dehnung von 100 Mikron und kleiner zur Aufnahme einer
selektiven, permeablen Matrix vorgesehen ist, in welcher
durch Diffusion die optischen Charakteristika einer Wel
le durch eine gasförmige, flüssige und/oder feste Sub
stanz - auch in Lösungen und Gasen - veränderbar ist.
Die Brechzahl der Matrix ist hier vorteilhafterweise
größer als die Brechzahl des Substrates.
Durch die Einführung der selektiven Matrix als wellenlei
tendem Film wird das Spektrum der Messungsmöglichkeiten
aufgabengemäß erheblich verbessert; nicht nur die bevor
zugten Streuungs- bzw. Fluoreszenzmessungen, sondern auch
Intensitäts-, Polarisations-, Beugungs- und Interferenz
messungen werden in einfacher Weise möglich. Letztere kön
nen gar erst durch die Einführung der selektiven Matrix in
besonders wirtschaftlicher Weise realisiert werden.
Darüber hinaus können Empfindlichkeit und Geschwindigkeit
des Meßverfahrens erhöht werden, da die Wechselwirkung
direkt im Wellenleiter und nicht nur auf dessen Oberfläche
stattfindet.
Gegenüber der Offenbarung der europäischen Patentanmel
dung 01 84 600 ermöglicht der Erfindungsgegenstand di
rekte Meßverfahren, d. h. man benötigt keine der üblichen
Markierungen wie Fluoreszenz- oder Enzymemarkierungen bei
einfachsten Anordnungen. Außerdem entstehen universelle
Einsatzmöglichkeiten: Messungen auch in Flüssigkeiten und
Gasen.
Die Miniaturisierung der Meßanordnung bewirkt:
- - dank hoher Spezifität und Empfindlichkeit einen spar samen Umgang mit teueren Reagenzien;
- - es werden nur kleinste Probenvolumina benötigt (da Wechselwirkung direkt im Wellenleiter stattfindet ist der optische Weg für eine Meßreaktion bei weitem größer als bei anderen Anordnungen, wo zum Beispiel nur an den Reflexionspunkten im Bereich der Eindring tiefe spezifische Reaktionen ablaufen); dies ermög licht den Einsatz hochreiner Reagenzien in wirtschaft licher Weise (z. B. verschiedene Antigenproteine), wel che die Empfindlichkeit der Ergebnisse für die Dia gnostik wesentlich erhöht;
- - nebst den in vitro-Anordnungen können insbesondere in vasive Sensoren im Bereich der Humandiagnostik reali siert werden;
- - es lassen sich in wirtschaftlicher Weise Einwegsenso ren realisieren.
Nach der Erfindung soll zudem die selektive Matrix ein
Beugungsgitter aufweisen.
Im Rahmen der Erfindung haben sich auch Stoffe als vor
teilhaft erwiesen, die eine ausgeprägte natürliche Git
terstruktur besitzen, so daß bei Erfüllen beispielsweise
der Bragg-Konditionen ein Sensor durch das Ein- und Aus
schalten jener Konditionen als Folge der chemischen Wech
selwirkungen entsteht.
Erfindungsgemäß erfolgt eine Reaktion bzw. eine Folge
reaktion der zu messenden Substanz/en mit dem selekti
ven Reaktionspartner in oder auf der selektiven Matrix
und dadurch eine Änderung bestimmter physikalischer Ei
genschaften, beispielsweise der optischen Dicke bzw. des
Brechnungsindex in der Matrix bzw. der Phase, der Polari
sation, der Intensität am Strahl. Die Veränderungen durch
molekulare Anlagerungen, molekulare Umlagerungen und/oder
Umsetzungen werden durch Messen der physikalischen Eigen
schaften erfaßt, nachdem die selektive Matrix mit dem die
zu messende Substanz enthaltenden Medium in Wechselwir
kung getreten ist.
Durch die Einführung der selektiven Matrix gemäß vorliegen
der Erfindung direkt in den Wellenleiter werden eine Reihe
von bekannten Problemen vermieden, z. B. Kopplung zur Sen
sorfläche, Abdeckung der Nicht-Sensor-Flächfläche, Herstel
lung der Masken, Licht-/Energieverluste u. a. Es lassen
sich in besonders einfacher Weise Interferometer vom Typ
Michelson, bzw. Mach-Zehnder realisieren, indem die selekti
ve Matrix mittels Stirnkopplung in den Strahlengang gebracht
wird. In diesem Falle muß der Brechungsindex der selektiven
Matrix nicht größer sein als jener der Umgebung.
Die Zu- bzw. Abführung des Lichtstrahls erfolgt mittels pla
naren Wellenleitern, die entweder als dünne Filme auf ein
Substrat aufgetragen oder mittels Ionenbeschuß vorgezeich
neten Wegen im Substrat integriert sind; im letzteren Fall
bewirkt die Beschießung vom Substrat mit z. B. Sauerstoff
Ionen einen erhöhten Brechungsindex, welcher die Zu- bzw. Ab
führung des Lichtes zur/von der selektiven Matrix gewährleistet.
Von besonderer Bedeutung ist ein Substrat, in welches er
findungsgemäß Einschnitte - bevorzugt V-, U- oder recht
eckförmigen bzw. polygonen Querschnitts - geringer Aus
maße von weniger als 100 Mikron eingefügt werden und dann
selektive Matrix aufnehmen. Überschüssige Matrix kann durch
einfaches Abstreifen entfernt werden, was die Handhabung
sehr vereinfacht.
Im Rahmen der Erfindung eignet sich für das Substrat be
vorzugt SiO₂, dies insbesondere in kristalliner Form.
Werden die erwähnten Einschnitte auf der ganzen Substrat
länge angebracht, so kann die Einkopplung mittels Glasfa
sern - bzw. die Auskopplung - besonders leicht erfolgen,
indem diese in die Einschnitte hineingelegt und festge
halten werden.
Das bekannte Fabry-Perot Interferometer läßt sich beson
ders gut mit einem der erwähnten Einschnitte realisieren:
man nimmt zwei Glasfaserstücke, von denen eines von einer
Lichtquelle kommt und das andere zu einem Detektor führt,
deren beide freie Enden sehr sauber und plan sein müssen,
da sie allenfalls mit einer halbdurchlässigen Silber-
oder Aluminium-Schicht versehen werden. Die so be
schichteten Enden werden in jenen Einschnitt eines Sub
strat-Teilchens gelegt und so zusammengeschoben, daß
der Abstand in der Regel weniger als einen Millimeter
beträgt. Dadurch entsteht eine kleine Kavität, in welche
nun die selektive Matrix eingebracht werden kann. Beim
Fabry-Perot Interferometer braucht der Brechungsindex
der selektiven Matrix nicht unbedingt größer als derje
nige des Substrats zu sein. Die Glasfasern werden mit
Vorteil so ausgewählt, daß das System im Monomode betrie
ben werden kann.
Es hat sich gezeigt, daß hochempfindliche Interferenzan
ordnungen eigentlich erst durch die Integration der
Selektivität in den Wellenleiter in wirtschaftlicher Wei
se realisiert werden können; dies trifft vor allem da zu,
wo die Dimensionen der selektiven Matrix klein sind (klei
ner als 1 mm).
Die Anordnung mit einem freischwebenden selektiven Faden
- der keine Glasfaser ist, da bei dieser die Selektivität
nicht integriert werden kann - erlaubt erfindungsgemäß
in besonders einfacher Weise die Realisierung einer konti
nuierlichen Meßanordnung bei der die Ein- bzw. Auskopplung
des Lichtstrahles kontaktlos geschieht, die Einkopplung
erfolgt via Prismenkopplung und die Auskopplung erfolgt
durch Streuverluste, bedingt durch die Inhomogenitäten
des Fadens; diese Streuverluste werden eingefangen mittels
eines zylindrischen Parabolspiegels und eines Linsensystems,
welches auf einen Detektor abbildet. Wegen der kontaktlo
sen Kopplungsanordnung kann nun von einer Meßung zur
anderen einfach der Faden transportiert werden. Das Meß
prinzip basiert bei vorstehender Anordnung auf Absorption.
Es ist sehr schnell und vor allem für große Durchssatzvo
lumina gedacht, da in einem Arbeitsgang gleich mehrere
parallele Fäden verschiedener Selektivität mit der glei
chen Probe benetzt zu werden vermögen.
Zudem bedingt die Integration der Selektivität gewisse In
homogenitäten des Wellenleiters, welche bei größeren Di
mensionen (Strecken von einigen cm und mehr) zu Streuver
lusten führen können; dieselben können hervorragend ausge
nutzt werden indem eine Anordnung basierend auf Absorption
gewählt wird, wie diese vorstehend beschrieben ist.
Es gibt eine Reihe von wellenleitenden selektiven Matrix-
Materialien die genügend Festigkeit aufweisen, um auch oh
ne Substrat existieren zu können, d. h. das Substrat ist
die umgebende Luft; das Brechungsindexprofil ist dann be
sonders ausgeprägt, da der Brechungsindex von Luft etwa 1
beträgt. Dabei soll diese Matrix insbesondere entweder als
planarer Film oder als runder Faden ausgebildet sein. Als
Ein- bzw. Auskoppelung eignet sich insbesondere die Stirn
koppelung oder die Prismenkopplung (z. B. an Glasfaser)
aber auch die Gitterkopplung, z. B. an planaren Wellen
leitern.
Der erfindungsgemäße Chemosensor wird insbesondere für
die Diagnostik und verwandte Zwecke eingesetzt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeich
nung; diese zeigt jeweils in schematisierter Wiedergabe
und Schnittbildern in
Fig. 1 bis 4: Grundelemente einer Sensorvorrichtung mit
selektiver Matrix;
Fig. 5: eine Meßanordnung mit präpariertem Monofil-
Faden bei loser Lichtkopplung,
(zugeordneter Seitenriß: Fig. 5 a ).
Fig. 6: eine Meßanordnung mit Detektoren in Schräg
sicht;
Fig. 7 bis 9: Meßanordnungen zur Beugung;
Fig. 10: eine Meßanordnung zur Fluorimetrie;
Fig. 11: eine Meßanordnung zur Interferometrie;
Fig. 12: ein Brechungsindexprofil zu Fig. 11;
Fig. 13 bis 19: Meßanordnungen für ein Michelson-Inter
ferometer;
Fig. 20 bis 22: den voraufgehenden Figuren entsprechende
Wiedergabe zu einem Mach Zehnder Inter
ferometer;
Fig. 23 bis 26: skizzenhafte Beispiele für das Einkoppeln
und Auskoppeln von Wellen oder Strahlen
mit erfindungsgemäßer Matrix;
Fig. 27 bis 30: andere Beispiele mit selektiver Matrix;
Fig. 31 bis 35: Beispiele unter Verwendung von Glasfasern.
Gemäß Fig. 1 ruht auf einem Substrat 10 der Dicke a als
wellenleitender Film eine selektive Matrix 11 der Höhe
b. Diese ist so geartet, daß sich einfallendes Licht I o
in dieser wellenleitenden Schicht über Totalreflexion
ausbreiten kann; hierfür muß die Brechzahl der Matrix 11
zumindest ein Prozent größer sein als die Brechzahl des
Substrates 10 sowie einer auf der Matrix 11 erkennbaren
Meßsubstanz 13, in welcher eine - durch S-förmige Symbo
le angedeutete - zu messende Substanz 12 verteilt ist.
Die Meßsubstanz 13 ist von einer die Matrix 11 überlagern
den Schutzschicht 14 der Dicke i (beispielsweise aus SiO₂)
umgeben, welche einen Meßbereich M bestimmt.
Die selektive Matrix 11 bindet nur eine bestimmte Substanz
chemisch, wobei die optischen Eigenschaften jener Matrix
11 verändert werden.
Diese Selektivität wird für den Nachweis von Substanzen,
welche beispielsweise eine wichtige Rolle in biochemischen
Prozessen spielen - d. h. niedrig molekulare Substanzen: wie
Hormone; Vitamine; Medikamente; Haptene oder hochmolekulare
Verbindungen: wie Proteine und Kohlehydrate -, beispiels
weise herbeigeführt durch den Einbau von Proteinen oder
derivatisierten Proteinen (Reaktionspartner 12 r in Fig. 1).
Der Einbau der spezifischen Reaktionspartner 12 r für eine
bestimmte Substanz 12 in die wellenleitende Matrix 11 kann
durch adsorbtive oder chemisorptive Bindung aus homogener
Lösung bzw. homogener Verteilung des Reaktionspartners 12 r
in der Matrixsubstanz vor oder nach der Matrixbildung er
folgen, kann aber auch durch chemische Bindungen zwischen
reaktiven Gruppen der Matrixgrundsubstanz und des spezifi
schen Reaktionspartners 12 r herbeigeführt werden.
Beispiele einer selektiven Matrix 11, welche den spezifi
schen Reaktionspartner 12 r aus homogener Verteilung chemi
sorptiv oder adsorbtiv eingebaut enthält:
Polyacrylamidgele, die in Anwesenheit der spezifischen
Reaktionspartner 12 r (beispielsweise Protein) auf dem
Substrat 10 zur Polymerisation gebracht wurden; Agarose
gele, die in Anwesenheit der spezifischen Reaktionspartner
auf dem Substrat 10 geliert wurden; ebenso weitere Poly
mere, die entsprechende Eigenschaften aufweisen.
Beispiel einer selektiven Matrix 11, die den spezifischen
Reaktionspartner durch chemische Bindungen eingebaut ent
hält:
Die Matrixgrundsubstanz wird zunächst durch Einführung
von sogenannten reaktiven Gruppen verändert. Letztere
gehen in der Folge mit dem spezifischen Reaktionspartner
12 r oder einem Derivat davon chemische Bindungen ein und
werden somit durch chemische Bindung Bestandteil der
Matrixgrundsubstanz. Diese selektive Matrix 11 kann direkt
oder mit gelierfähigem oder polymerisierbaren Substanzen
(beispielsweise Agarose, Polyacrylamid, usw.) zusammen als
dünne homogene Schicht auf dem Substrat 10 zur Gelierung
bzw. Polymerisation gebracht werden.
Zu beiden beschriebenen Beispielsgruppen - aber auch bei
anderen Beispielen - können Pulver durch Pressen bzw.
durch elekrostatisches Aufspritzen lichtdurchlässig als
filmförmig dünne wellenleitende Matrix 11 aufgetragen
werden.
Gemäß Fig. 1 kann die Substanz 12 auch in der selektiven
Matrix 11 der Höhe b selbst verteilt sein.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist im Meßbereich M
die selektive Matrix 11 durch eine - Antikörper 16 ent
haltende - selektive Zusatzschicht 15 überdeckt, die
eine Detektion dort ermöglichen soll, wo Anordnungen
nach Fig. 1, 2 gegebenenfalls nicht ganz ausreichen.
Bei einer anderen Ausführung nach Fig. 4 ist im Grenzbe
reich zwischen Matrix 11 und Substrat 10 ein Beugungsgitter
17 vorgesehen. Dieses wird auf der Substratoberfläche -
oder in bzw. auf der Matrix 11 - beispielsweise durch ein
Aufguß-Abzugverfahren hergestellt. Auch können ein photolitho
graphisches Verfahren verbunden mit bekannten Ätztechniken
und Laser-, bzw. Elektronen- oder Ionenstrahlen-Verfahren
Anwendung finden.
Die beschriebenen Beispiele der Fig. 1 bis 4 bieten je
weils eine selektive Matrix 11 mit oder ohne integrier
tem Beugungsgitter 17 an. Zu beiden dieser Anwendungsfälle
kann gegebenenfalls die selektive Zusatzschicht 15 hinzu
treten.
Fig. 5 zeigt schematisch eine Anordnung mit einem frei
schwebenden selektiven präparierten - monofilen - Faden 25 aus Kunst
stoff, die in besonders einfacher Weise die Realisierung
einer kontinuierlichen Meßanordnung erlaubt bei der die
Ein- bzw. Auskopplung des Lichtstrahles kontaktlos ge
schieht; die Einkopplung erfolgt bei 61 via Prismenkopplung
- wobei Pfeil 62 zum HE-Ne-Laser (633 nm ) weist - und
die Auskopplung durch Streuverluste, bedingt durch die In
homogenitäten des Fadens 25; diese Streuverluste werden
eingefangen mittels eines zylindrischen Parabolspiegels 64
und einem Linsensystems 66, welches auf einen Detektor 67
abbildet. Mit 68 sind geschwärzte Seitenwände bezeichnet,
mit 70 die Stelle chemischer Reaktion. Das Substrat ist
Luft.
Wegen der kontaktlosen Kopplungsanordnung kann nun von
einer Messung zur anderen einfach der Faden transportiert
werden (letzterer wird bei der Messung kontaminiert; mit
dem Transport wird eine vorbereitete Fadenspule nach und
nach aufgebraucht). Das Meßprinzip basiert hier auf Ab
sorption. Es ist sehr schnell und kann vor allem große
Durchsatzvolumina bewältigen, da in einem Arbeitsgang
gleich mehrere parallele Fäden mit verschiedener Selekti
vität mit der gleichen Probe benetzt werden können.
Die selektive Matrix 11 leitet eingekoppelte Laserstrahlen durch
Totalreflexion mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit
(Lichtgeschwindigkeit durch effektive Brechzahl) des
im Wellenleiter geführten sogenannten Modes. Eine Verän
derung am wellenleitenden Medium - beispielsweise durch
jene Zusatzschicht 15, welche die Höhe b der Matrix 11, 21
vermehrt - bedingt eine Änderung jener effektiven Brech
zahl N.
Eine so erzielte Änderung der effektiven Brechzahl N wird
dann detektiert, beispielsweise mit einem Bragg-Reflek
tor, wie er in Fig. 6 angedeutet ist, dort sind zwei De
tektoren mit 22, 22 a bezeichnet. Mittels dieses Reflektors
23 wird die Beugung bei einer selektiven Matrix 11 mit
selektiver Zusatzschicht 15 - mit oder ohne Beugungsgit
ter 17 - beobachtet. Weitere Meßanordnungen zur Betrach
tung der Beugung sind den Fig. 7 bis 9 zu entnehmen. Der
eingehende Laserstrahl ist mit I o bezeichnet, der aus
gehende Strahl mit I. Mit w bzw. w₁ sind Einfall- bzw.
Ausfallwinkel angegeben. In Fig. 9 gehen vom austretenden
Strahl I zum einen Strahlen I t durch Glasfasern 27 zu ei
nem Fotomultiplier 26 als bevorzugten Detektor, Strahlen
I h nach oben entstehen nur dann, wenn keine Schutzschicht
14 vorhanden ist.
Zur Messung der optischen Dichte mit einer selektiven
Matrix 11 ohne Beugungsgitter 17 wird ein Lichtstrahl I o
horizontal durch die Matrix 11 bzw. 21 geschickt, der aus
tretende Strahl I gelangt zu einem Detektor.
Bei einer etwa der Fig. 7 ohne Beugungsgitter 17 ent
sprechenden Meßanordnung wird für die Polarisation ent
weder mit selektiver Matrix 11 ohne Beugungsgitter 17
oder mit nicht selektiver Matrix 21 (ohne Beugungsgitter,
mit selektiver Zusatzschicht 15) der ausgehende Strahl I
vor dem Detektor durch einen Analysator geführt, wobei
hier der polarisierte Eingangsstrahl I parallel zu dem
Substrat 10 durch die Matrix 11 bzw. 21 geleitet wird.
Für die soeben erwähnten Beispiele (selektive Matrix 11
ohne Beugungsgitter 17 - mit oder ohne Zusatzschicht 15
- oder nicht selektive Matrix 21 mit Zusatzschicht 15)
gilt auch eine - nicht dargestellte - Meßanordnung zur
Nephelometriemessung. Dort wird der Strahl I o ebenfalls
parallel zum Substrat 10 durch die Matrix 11 bzw. 21 ge
führt und nach dem Austritt aus dieser einer Streulicht
messung unterzogen. Ist der ausgehende Strahl I um 90°
umgelenkt, kann er durch eine Glasfaser 27 zu einem Foto
multiplier 26 geführt werden.
Fig. 10 gibt eine Meßanordnung zur Fluorimetrie wieder, bei
der - ebenfalls für die drei genannten Anwendungsfälle -
zwischen Matrix 11, 21 und Substrat 10 ein Filter 50 verläuft,
bevorzugt ein Monochromat- oder Interferenzfilter. Letzteres
kann auch mit dem Substrat 10 zusammenfallen. Der einkommen
de Strahl I o ist ein einfacher Lichtstrahl der Wellenlänge
lambda₁, der emmittierte Lichtstrahl I hat die Wellenlänge
lambda₂.
Eine Meßanordnung für Interferometrie weist ein wellenleiten
des Medium 31 gabelförmiger Draufsicht auf, dessen Sensor
im Querschnitt nach oben hin eine selektive Schicht auf
weist und nach unten hin eine nicht selektive Referenz
schicht. Das Umfeld des Mediums 31 hat keine oder sehr
geringe optische Leitfähigkeit; das Brechungsindexprofil
ist näherungsweise in Fig. 12 dargestellt, in welcher 32
einen Wellenleiter bedeutet.
Fig. 13 zeigt ein Michelson-Interferometer bekannter Bau
art mit einem Lasergerät 35, einem Referenzteil 34 sowie
Spiegeln 35, 35 a . An der Kreuzungsstelle des vom Laserge
rät 33 ausgehenden Eingangsstrahles I o und des zum Detek
tor 22 verlaufenden Strahles ist ein halbdurchlässiger
Spiegel 36 vorgesehen. Neu ist hier, daß der erfindungsge
mäße Sensor 20 mit der Meßsubstanz 13 auf dem Strahl I o
nach dem halbdurchlässigen Spiegel 56 vorgesehen ist.
Eine mögliche integrierte Struktur zeigt Fig. 14, wobei
Pfeil XIV auf einen Bereich hindeutet, in welchem ein so
genannter beam splitter 37 untergebracht ist - dieser ist
bekannt und aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher
dargestellt. In einem Arm 38 h der Vorrichtung 40 befindet
sich der erfindungsgemäße Sensor 20 mit der Meßsubstanz 13,
im anderen Arm 38 z der Referenzteil 34, ein Kompensator.
Beide Zweigarme 38 h , 38 t gehen von einem Hauptarm 38 aus
und sind endwärts durch Spiegel 35 geschlossen.
Abwandlungen der Vorrichtung 40 zeigen die Fig. 15 bis 18,
wobei in Fig. 15 zwischen den beiden Zweigarmen 38 h , 38 t eine Trenn
wand 41 verläuft, welche von der Meßsubstanz 13 durch
drungen ist. Die Vorrichtung 40 a der Fig. 15 ist Teil der
Fig. 17, wobei in letzterer zwischen dem rechtsliegenden
Kopf und dem halbdurchlässigen Spiegel 36 ein verhältnis
mäßig großer Zwischenraum ist, der beispielsweise durch
Glasfasern 27 überbrückt ist. Eine entsprechende Vorrich
tung ohne sich verjüngendem Hauptarm 38 zeigt Fig. 18.
Fig. 19 läßt in Seitenansicht die Vorrichtung der Fig.
15, 17 deutlich werden, vor allem die selektive Schicht
11/21, die Trennwand 41 und die Meßsubstanz 13. Mit 42
ist eine gegebenenfalls vorhandene Nadelspitze bezeichnet.
Die Fig. 20 und 22 bieten Ausführungsformen 40 b in Ab
wandlung zu Fig. 15, 18 an; diese Vorrichtungen 40 b sind
zwischen zwei Enden des Hauptarmes 38 mit den Zweigarmen
38 t und 38 h versehen, welche durch die bereits beschriebene
Trennwand 41 voneinander getrennt sind. Auch hier durch
greift die Meßsubstanz 13 jene Trennwand 41.
Um die erfindungsgemäße Sensorik anzuwenden, können auch
folgende Interferometer Verwendung finden:
- Pohl Interferometer
- Sagnac Interferometer
- Fabry-Perot Interferometer
- Jamin Interferometer
- Sagnac Interferometer
- Fabry-Perot Interferometer
- Jamin Interferometer
Das Einkoppeln sowie das Auskoppeln der Wellen ist bei
spielhaft in den Fig. 23 bis 25 wiedergegeben, und zwar in
Fig. 23 eine Stirnflächeneinkopplung mit rechts erkennbarer
Auskopplung. Fig. 24 zeigt eine Prismeneinkopplung mit zwei
Prismen 45 a und zwei alternativen Strahlengängen (oberhalb
bzw. unterhalb der Wellenleiter 11/21). Eine solche
Alternative gibt auch Fig. 25 an einer Gittereinkopplung
wieder.
Der Winkel w wird im übrigen so gewählt, daß eine maxi
male Intensität der angeregten Welle erreicht wird; w
ist abhängig von der/den Brechzahl/en der am Wellenlei
ter beteiligten Medium.
Das Einkoppeln mit dem Tapered Film gibt Fig. 26 wieder,
welche am rechten Zeichnungsrand das Auskoppeln erkennen
läßt.
Durch die selektive Matrix 11 wird das Spektrum der Meß
möglichkeiten erheblich erweitert, insbesondere Beugung
und Interferenz. Die Empfindlichkeit und die Geschwindig
keit des Meßverfahrens sind ebenfalls verbessert, da die
Wechselwirkung unmittelbar im Wellenleiter erfolgt und
nicht nur auf dessen Oberfläche.
Bei den Ausführungsformen der Fig. 27 bis 29 sind statt
der beschriebenen planaren Substratfläche auch Substrate
10 a - bevorzugt SiO₂ in kristalliner Form - mit quer
schnittlich V-, U- oder rechteckförmigen Einschnitten 50
dargestellt; Höhe d und Breite e dieser Einschnitte 50 mes
sen weniger als 100 µ. Sie sind mit großer Genauigkeit -
beispielsweise durch chemisches Ätzen - herstellbar und
mit wellenleitender selektiver Matrix 11 a gefüllt, die ent
sprechend Fig. 27, links, auch in eine plane Schicht 11
übergehen kann. Nicht wiedergegeben sind mögliche andere
Querschnittsformen der Einschnitte 50, beispielsweise polygonale.
Fig. 30 zeigt, daß die etwa zu Fig. 15 erwähnte Trennwand
41 zwischen jeweils zwei parallelen Einschnitten 50 in
"natürlicher" Weise durch stehengebliebenes Substrat 10 a
dargestellt werden kann. Der in Fig. 11 ff angedeutete
wellenleitende Kanal wäre dann nicht planar sondern z. B.
querschnittlich V-förmig. Das Brechungsindex-Profil nach
Fig. 12 bleibt auch bei V-förmigem Einschnitt 50 i. w. un
verändert. Fig. 30 zeigt links, daß der Einschnittabstand f
auch verhältnismäßig groß sein kann.
Das auf Seite 19 erwähnte Fabry-Perot-Interferometer läßt
sich mit einem V-förmigen Einschnitt 50 besonders gut
realisieren; man verwendet zwei Glasfaserabschnitte 28, 28 a ,
von denen einer von einer Lichtquelle L kommt und der
andere zu einem Detektor 22 e führt. Die beiden einander
gegenüberstehenden Faserstirnen 29 müssen sehr sauber und
eben sein, da sie mit einer - in der Zeichnung nicht er
kennbaren - halbdurchlässigen Silber- oder Aluminium
schicht versehen und in den V-förmigen Einschnitt 50 eines
Substrat-Teilchens 10 a gelegt werden (Fig. 31, 32). Diese En
den oder Stirnen 29 werden so zusammengeschoben, daß deren
Abstand n in der Regel weniger als einen Millimeter be
trägt. Dadurch entsteht eine kleine Kavität, in welche nun
die in Fig. 33 nicht gezeigte selektive Matrix eingebracht
werden kann. Beim Fabry-Perot Interferometer muß der Bre
chungsindex der selektiven Matrix nicht unbedingt größer
sein als derjenige des Substrates. Die Glasfasern 28, 28 a
werden so ausgewählt, daß das System im Monomode betrieben
werden kann.
Fig. 31 zeigt eine Faser 28/28 a aus Glas oder anderem Werk
stoff in einem Einschnitt 50, in dem - wie die Draufsicht
nach Fig. 32 verdeutlicht - eine Matrix 11 a lagert. Nicht
dargestellt ist, daß selbstverständlich auch in den paralle
len Einschnitten 50 der Fig. 30 - dann parallel - mehrere
Fasern 28/28 a bzw. spezifische Matrizen 11 a lagern können;
diese sind bevorzugt entsprechend Fig. 15, 20 mit übergrei
fenden Meßsubstanzen 13 versehen.
Einige wellenleitende selektive Matrixmaterialien weisen
eine so gute Festigkeit auf, daß sie auch ohne Substrat
existieren können; das Substrat ist die umgebende Luft,
wie beispielsweise zu Fig. 5 beschrieben. Dabei soll diese
Matrix insbesondere entweder als planer Film oder als run
der Faden ausgebildet sein. Als Ein- bzw. Auskopplung eignet
sich besonders die Stirnkopplung oder kontaktfreie Prismen
kopplung etwa an Glasfasern 28, 28 a .
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein sehr
empfindliches Sensorelement 52 mit einer ringförmigen perio
dischen Gitterstruktur 54 einer Dichte von beispielsweise 4800
Ringen pro Millimeter über eine Länge q von mindestens
10 mm versehen. Die selektive Matrix wird im Gitterbereich
54 auf die Glasfaser 27 a aufgetragen. Die Detektion erfolgt
über den Intensitätsverlust, der je nach Reaktionsverlauf
mehr oder weniger stark ist; Glas wirkt als Bragg-Reflektor.
Claims (33)
1. Chemosensor zum selektiven Nachweis zumindest einer Sub
stanz mittels einer selektiven Schicht an einem Substrat,
dadurch gekennzeichnet,
daß die selektive Schicht ein dünner optische Wellen leitender Film
einer Dicke unter etwa 50 µm aus einer selektiven, permea
blen Matrix (11) mit oder ohne Zusatzschicht ist, in wel
cher durch Diffusion die optischen Charakteristika der
Welle durch eine gasförmige, flüssige und/oder feste Sub
stanz, auch in Lösungen und Gasen, veränderbar sind.
2. Chemosensor zum selektiven Nachweis zumindest einer Sub
stanz mittels einer selektiven Schicht an einem Substrat,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Substrat (10 a ) ein
Einschnitt (50) mit einer Ausdehnung von 100 Mikron und
kleiner zur Aufnahme einer selektiven, permeablen Matrix
(11 a ) vorgesehen ist, in welcher durch Diffusion die op
tischen Charakteristika einer Welle durch eine gasförmi
ge, flüssige und/oder feste Substanz, auch in Lösungen
und Gasen, veränderbar ist.
3. Chemosensor nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine
querschnittlich polygone oder U-förmige selektive Ma
trix (11 a ), die gegebenenfalls von einem Wellen leiten
den Film überspannt ist (Fig. 27).
4. Chemosensor nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine
dreiecksförmige oder rechteckige selektive Matrix.
5. Chemosensor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die selektive Matrix (11 a ) in einem Einschnitt (50)
entsprechenden Querschnitts des Substrates (10 a ) lagert.
6. Chemosensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich
net durch eine interferometrische Anordnung, welche wenig
stens einen Einschnitt (50) enthält.
7. Chemosensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die selektive Matrix ein Beugungsgit
ter (1) aufweist.
8. Chemosensor nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzschicht (15) oder der wellenleitende Film
selektiv ist.
9. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Schicht (11,
11 a ) aus anorganischen Stoffen aufgebaut ist.
10. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Schicht (11,
11 a ) zumindest teilweise aus organischen Stoffen aufge
baut ist.
11. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Schicht (11,
11 a ) spezifisch reagierende Stoffe enthält.
12. Chemosensor nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die selektive Schicht (11, 11 a ) aus Nukleinsäuren
aufgebaut ist.
13. Chemosensor nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
zumindest im Meßbereich (M) mikroporöse Matrix (21), de
ren Poren zumindest teilweise mit der Zusatzschicht (15)
gefüllt sind.
14. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix (11, 11 a , 21) aus
serhalb des Meßbereiches (M) mit einer Schutzschicht (14)
bedeckt ist.
15. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch ein Polyacrylamidgel in der selek
tiven Matrix (11, 11 a ), insbesondere ein auf dem Substrat
(10, 10 a ) in Anwesenheit spezifischer Reaktionspartner zur
Polymerisation gebrachtes Polyacrylamidgel.
16. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch ein Agarosegel in der selektiven
Matrix (11, 11 a ) insbesondere ein in Anwesenheit der spe
zifischen Reaktionspartner auf dem Substrat (10, 10 a ) ge
liertes Agarosegel.
17. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch eine selektive Matrix (11, 11 a ), die
direkt oder mit gelierfähigen oder polymerisierbaren Sub
stanzen, insbesondere mit Agarose oder Polyacrylamid, zu
sammen als homogene Schicht auf dem Substrat (10, 10 a ) zur
Gelierung bzw. Polymerisation gebracht ist.
18. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch eine Matrix (11, 11 a ) aus Pulver, das
gegebenfalls insbesondere durch Pressen bzw. elektro
statisches Aufspritzen lichtdurchlässig als dünner wellen
leitender Film aufgetragen ist.
19. Chemosensor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß im Einschnitt (50) des Substrates (10 a ) eine
selektive Faser (25, 27, 28, 28 a ) zumindest teilweise un
tergebracht ist.
20. Chemosensor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Einschnitt (50) des Substrates (10 a )
eine Glasfaser (27, 28, 28 a ) in ein selektiv wellenlei
tendes Material eingebettet ist, das den Einschnitt
ausfüllt.
21. Chemosensor nach Anspruch 2 oder 19 oder 20, dadurch gekenn
net, daß mehrere Einschnitte (50) nebeneinander angeord
net und zwischen diesen Trennwände (41 a ) des Substrates
(10 a ) vorgesehen sind.
22. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß im Einschnitt (50) einander
die Stirnflächen (29) zweier Glasfasern (28, 28 a ) in ge
ringem Abstand (n) gegenüberliegen, von denen eine an ei
ne Lichtquelle (L), die andere an einen Detektor (22 e )
angeschlossen ist, und daß zwischen die Stirnfläche (29)
die selektive Matrix eingebracht ist.
23. Chemosensor nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Stirnflächen (29) der Glasfasern
(28, 28 a ) mit einer halbdurchlässigen Schicht, z. B. ei
ner Silber- oder Aluminiumschicht, versiegelt ist.
24. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat Luft ist.
25. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 19 bis
24, gekennzeichnet durch eine ringförmige periodische
Gitterstruktur (55) der Glasfaser (27 a ).
26. Chemosensor nach Anspruch 25, gekennzeichnet durch eine
ringförmige Gitterstruktur (55) aus zumindest 450 Ringen
je Millimeter Länge, bevorzugt etwa 4500 bis 4800 Ringen/
mm, wobei sich die Gitterstruktur über einen Bereich von
wenigstens 10 mm erstreckt.
27. Chemosensor nach wenigstens einem der Ansprüche 19 bis 26,
gekennzeichnet durch eine Glasfaser (27, 28, 28 a ) aus perio
disch dotiertem Material.
28. Verfahren zum selektiven Nachweis zumindest einer Substanz
mit einem Chemosensor, der eine selektive Schicht an ei
nem Substrat enthält, nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß durch die selektive
Matrix mit oder ohne Beugungsgitter sowie mit oder ohne
selektiver Zusatzschicht ein Strahl, insbesondere ein La
serstrahl, geführt und einem Detektor zugeleitet wird, wo
bei durch die Reaktion/en bzw. Folgereaktion/en der zu mes
senden Substanz in gasförmiger, flüssiger und/oder fester
Form mit dem selektiven Reaktionspartner/n in der selekti
ven Matrix eine Änderung physikalischer Eigenschaften durch
molekulare Anlagerung/en erfolgt bzw. molekulare Umlagerung/
en und/oder molekulare Umsetzungen in Form chemischer Reak
tionen, und daß nach dem Eintreten einer Wechselwirkung
zwischen selektiver Matrix und dem die Substanz enthalten
den Medium Änderungen der physikalischen Eigenschaften ge
messen werden.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Chemisorbtion, Adsorbtion oder chemische Reaktion
entstehende Änderungen der Brechzahl gemessen werden.
30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeich
net, daß durch die Änderung der selektiven Phase in ei
ner interferometrischen Anordnung in Abhängigkeit von der
optischen Dicke entstehende Interferenz, insbesondere In
terferenzmuster detektiert werden.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Änderung der Intensität des über
das Beugungsgitter eingekoppelten Modes gemessen wird.
32. Verfahren nach Anspruch 28 oder 31, dadurch gekennzeich
net, daß der Strahl unter einem Einfallswinkel auf das
Beugungsgitter geführt und die Änderung des Einfallwinkels
gemessen wird.
33. Verwendung eines Chemosensors nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 27 für die Diagnostik aller Art.
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