DE3722478C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fräswerkzeug gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. In der Öl- und Gasindustrie besteht ein
spezieller Bedarf an Werkzeugen, die das Gehäuse eines Bohrlochs,
Bohrhülsen, Bohrgestänge und festsitzende Werkzeuge entfernen
können. Dies wird mit einem Werkzeug am Ende des Bohrgestänges
von der Oberfläche aus durchgeführt. Typischerweise liegt der
Arbeitsbereich in einem Bohrloch im Bereich von 900 bis 3000 m
oder mehr unter der Oberfläche. In verschiedenen unterirdischen
Arbeiten muß ein Abschnitt der Bohrlochauskleidung oder einer
Bohrhülse entfernt werden, beispielsweise um eine zusätzliche
Bohrung vom Hauptloch aus durchzuführen. Eine weitere Verwendung
der Fräswerkzeuge besteht in der Beseitigung von festgeklemmten
Werkzeugen, die durch das Fräswerkzeug zerstört werden, um das
Bohrloch so wieder zu öffnen. Daneben sind weitere Anwendungen
derartiger Fräswerkzeuge denkbar.
Über mehrere Jahre werden bereits Fräswerkzeuge für unterirdische
Arbeiten eingesetzt. Viele dieser Werkzeuge besitzen eine untere
Pilotspitze oder einen Führungsabschnitt und einen oberen
Schneidabschnitt. Diese tragen die Bezeichnungen Pilotfräser,
Bohrrohrfräser, Bohrhülsenfräser und Kernfräser. Es gibt noch
weitere Fräswerkzeuge, die für unterirdische Arbeiten eingesetzt
werden. Diese sind Anlaßfräser, Fensterfräser, Stangenfräser,
Wassermelonen-Fräser, abgeschrägte Fräser und Abschnittsfräser.
Besonders hervorzuheben ist hier, daß es unter den genannten
Fräsern, z. B. Wassermelonen- und Stangenfräser, verschiedene
Ausführungen mit zylindrischem Schneidabschnitt gibt, an dessen
Oberfläche eine Mehrzahl von Schneidmessern angebracht sein
können; beispielhaft sei auf die US-PS 31 47 536, 31 10 084 und
43 85 669 verwiesen. Typisch bei derartigen Fräsern ist auch die
Aussparung eines axialen Hohlkanals im Werkzeugkörper, der zum
Durchstrom von Bohrflüssigkeit dient. Alle diese Fräser oder
Mühlen werden für verschiedene Anwendungen eingesetzt. Dennoch
haben alle einen gemeinsamen Zweck, nämlich die Beseitigung von
Material oder Gegenständen aus einem Bohrloch. Ebenfalls führt
dies jeder Fräser auf dieselbe Weise durch, indem der Gegenstand
zu Spänen und kleinen Stücken zerkleinert wird.
In den verschiedenen Fräswerkzeugen werden unterschiedliche Arten
von Schneidmessern verwendet. Einige Schneidmesser sind geradlinig
und in Längsrichtung entlang des Werkzeugkörpers auf diesem
angeordnet (US-PS 31 10 084, 31 47 536). Bei anderen Werkzeugen
sind die Schneidmesser in einem Winkel zur Längsachse des
Fräswerkzeugs angeordnet. Ebenfalls sind bei einigen Werkzeugen
die Schneidmesser spiralförmig auf dem Werkzeugkörper befestigt
(US-PS 43 85 669). Bekannt ist die Ausführung der Schneidmesser
mit einer Messerklinge, auf deren vorlaufender Oberfläche
Hartstoffe wie z. B. Titan- oder Wolframcarbid aufgebracht sind;
dabei werden sowohl durchgängige Beschichtungen von Bindemitteln
mit eingelagerten Metallcarbid-Partikeln (EP-PS 00 86 582, GB-
PS 8 34 870, US-PS 31 10 084) als auch durch Hartlötung befestigte
Metallcarbid-Einsätze (US-PS 31 47 536) verwendet.
Befinden sich die Schneidmesser nicht in der optimalen Schneidrichtung,
wird das Werkzeug weniger und weniger Material
abtragen, da die Schneidmesser verschleißen und gewöhnlicherweise
mehr Hitze aufgrund des Reibungskontaktes mit dem Gehäuse oder
einem anderen zu schneidenden Gegenstand erzeugen. An einem
bestimmten Punkt wird der Wärmepegel einen Punkt erreichen, bei
dem das Werkzeug zerstört werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaffung eines Fräswerkzeugs,
bei dem die Schneidmesser in einer optimalen Schneidrichtung
über ihre gesamte Länge angeordnet sind, um eine verlängerte
Lebensdauer des Werkzeugs zu erreichen. Dies ist wichtig, wenn
das Auswechseln der Werkzeuge zeitaufwendig und kostspielig ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Fräswerkzeug mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1. Durch Optimierung des Schneidvorgangs
und durch Minimierung von Wärmeerzeugung und Verschleiß
erreicht das erfindungsgemäße Fräswerkzeug eine etwa 4- bis 10
mal verlängerte Lebensdauer gegenüber herkömmlichen Werkzeugen.
Dadurch wird eine 4- bis 10mal längere Arbeitsdauer ermöglicht,
bevor das Fräswerkzeug ausgewechselt werden muß. Wenn man
bedenkt, daß der Einsatz in einem Ölfeld 8 Stunden oder mehr in
Anspruch nehmen kann, um ein Fräswerkzeug auszuwechseln, bewirkt
die Erfindung eine beträchtliche Ersparnis. Die Erfindung ist
dabei nicht auf die Anordnung von Schneidmessern beschränkt, die an
den Werkzeugkörper angeschweißt sind, sondern ist ebenso für
verlängerbare Schneidmesser anwendbar, wie sie gewöhnlich in
Profilwalzwerken eingesetzt werden.
Die Erfindung ist also auf ein Fräswerkzeug gerichtet, bei dem
die Schneidmesser eine negative axiale Neigung, jedoch eine im
wesentlichen konstante negative radiale Neigung besitzen. Die
axiale Neigung ist der Divergenzwinkel eines Schneidmessers zu
einer zur Längsachse des Werkzeugs parallel verlaufende Linie.
Die radiale Neigung ist der Divergenzwinkel zwischen dem
Schneidmesser und der durch die Längsachse des Werkzeugs und der
radialen inneren Kante des Schneidmessers verlaufenden Ebene. Das
Schneidmesser ist dann unter einer negativen axialen Neigung
angeordnet, wenn es in Richtung der Rotation des Werkzeugs
abgeschrägt ist. Die negative radiale Neigung ist die Änderung
in radialen Geraden in Richtung der Rotation des Werkzeugs.
Entsprechend wird ein Schneidmesser, das auf der Längsachse des
Werkzeugkörpers über seine gesamte Länge angeordnet ist, keine
negative axiale Neigung oder negative radiale Neigung besitzen.
Die axiale Neigung eines Schneidmessers ist auf einen
negativen Winkel gesetzt, um ein besseres Abschneiden
zu erhalten. Dieser negative Winkel beträgt gewöhnlicherweise
etwa 2° bis 10°. Falls das Schneidmesser geradlinig
ist, ändert sich die negative radiale Neigung von 0°
am unteren Ende des Schneidmessers auf 30° oder mehr
am oberen Ende des Schneidmessers. Sie variiert also
über das gesamte Schneidmesser. Nur aufgrund einer bestimmten
negativen axialen Neigung und einer bestimmten
im wesentlichen konstanten negativen radialen Neigung
erhält das Werkzeug optimale Schneideigenschaften über
die gesamte Länge des Schneidmessers. Im allgemeinen
sollte die negative radiale Neigung einen im wesentlichen
konstanten Winkel zwischen etwa 0° und 30° bilden. Dadurch
erhält man optimale Schneideigenschaften unter verschie
denen Bedingungen über die gesamte Länge des Schneidmes
sers. Bei einem Schneidmesser, bei dem die negative radi
ale Neigung 30° oder mehr überschreitet, sind die Fräs
eigenschaften nicht mehr so günstig.
Es ist ebenfalls Teil der Erfindung, gleichmäßig geformte
Einsätze aus Wolframcarbid auf der vorlaufenden Oberfläche
der Schneidmesser zu verwenden. Vorzugsweise sind die
Wolframcarbid-Einsätze zylindrisch und haben einen Durch
messer von mindestens etwa 3,17 mm (0,125′′) und eine
Dicke von mindestens etwa 4,75 mm (0,187′′). Diese Einsätze
sind auf die Schneidmesser in einer dichtgepackten Anord
nung hartgelötet. Ebenfalls sollten bei einer bevorzugten
Ausführungsform auf benachbarten Schneidmessern die Ein
sätze um mindestens etwa 1,59 mm bis 6,35 mm (0,0625′′
bis 0,25′′) vertikal versetzt angeordnet sein. Auf diese
Weise erhält man auf benachbarten Schneidmessern einen
unterschiedlichen Abschnitt eines Einsatzes zum Schneiden.
Diese Anordnung sollte bevorzugt verwendet werden, da
ein optimales Schneiden in der ersten Hälfte eines Ein
satzes erfolgt. Ebenfalls sollten vorzugsweise die Wolf
ramcarbid-Einsätze auf dem Schneidmesser so angeordnet
sein, daß nach deren Befestigung ein Vorhaltewinkel von
etwa 0 bis 10° gebildet wird. Außerdem sollte das Wolfram
carbid eine hohe Schneidgüte anstelle eines Verschleiß
grades haben.
Erfindungsgemäß wird ein Fräswerkzeug zur Beseitigung
von Material aus einer unterirdischen Anordnung geschaf
fen, welches einen zylindrischen Werkzeugkörper, eine
durch den Werkzeugkörper längs verlaufende Durchführung,
Mittel zur Verbindung mit einem Antrieb am einen Ende
und mit mehreren auf der Oberfläche des Werkzeugkörpers
befestigten Schneidmessern mit darauf angeordneten
Schneideinsätzen aufweist, wobei die Schneidmesser eine
negative axiale Neigung von 1° bis 10° und eine im wesent
lichen konstante negative radiale Neigung besitzen. Die
Schneidmesser können eine geradlinige, Spiral- oder sonsti
ge Form besitzen. Die Schneideinsätze können zylindrisch
sein und aus Wolframcarbid hoher Schneidgüte bestehen.
Diese Einsätze können auf den Werkzeugkörper hartgelötet
und vorzugsweise an jedem benachbarten Schneidmesser
vertikal versetzt angeordnet sein. Ferner sollten die
Schneideinsätze einen Vorhaltewinkel von 0 bis 10° haben,
wenn das Schneidmesser am Werkzeugkörper befestigt ist.
Auf diese Weise ist das Schneidmesser in einer optimalen
Fräsposition über seine gesamte Länge angeordnet, und
die Wolframcarbid-Einsätze befinden sich auf den Schneid
messern in derartigen Lagen, daß sich zumindest einige
der Einsätze immer im optimalen Schneidzustand befinden.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Fräswerkzeug, wel
ches ein Gehäuse im Untergrund abschneidet;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Fräswerk
zeuges mit spiralförmigen Schneidmessern;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Schneidmesser
abschnittes des Fräswerkzeugs von Fig. 2;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Schneidmesser von
Fig. 3;
Fig. 5 die vergrößerte Darstellung einer Einzelheit
von Fig. 4;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Pilotspitze
eines Fräswerkzeugs;
Fig. 7 eine geometrische Skizze zur Darstellung der
negativen axialen Neigung;
Fig. 8 eine geometrische Skizze zur Darstellung des
Vorhaltewinkels;
Fig. 9 eine geometrische Skizze zur Darstellung der
negativen radialen Neigung;
Fig. 10 eine Seitenansicht eines Abschnittes des Werk
zeugs mit einem geradlinigen Schneidmesser mit
einer veränderlichen negativen radialen Neigung
und einer negativen axialen Neigung von 5°;
Fig. 11 eine schematische Draufsicht auf das Werkzeug
von Fig. 10;
Fig. 12 eine Seitenansicht auf ein Werkzeug mit einem
spiralförmigen Schneidmesser mit veränderlicher
negativer radialer Neigung und einer negativen
axialen Neigung von 5°;
Fig. 13 eine schematische Draufsicht auf das Werkzeug
von Fig. 12;
Fig. 14 eine Draufsicht auf ein Schneidmesser, welches
ein Gehäuse bei einem Vorhaltewinkel von 0° schnei
det;
Fig. 15 eine Seitenansicht der Schneideinsätze auf einem
Schneidmesser;
Fig. 16 eine Seitenansicht eines Schneidmessers, welches
unter einem negativen Vorhaltewinkel ein Gehäuse
schneidet;
Fig. 17 eine vergrößerte Darstellung eines Abschnittes
eines geradlinigen Schneidmessers mit unter
einem bestimmten Vorhaltewinkel aufgesetzten
Einsätzen; und
Fig. 18 einen Längsschnitt durch das Schneidmesser von
Fig. 17.
In Fig. 1 ist ein Werkzeug 20 dargestellt, welches ein
inneres Gehäuse 23 aus einem Gas- und Ölbohrloch entfernt.
Ebenfalls ist ein äußeres Gehäuse 22 dargestellt, das
vom Erdreich 21 umgeben wird. Wenn das Werkzeug rotiert,
wobei eine vorbestimmte, nach unten gerichtete Druckkraft
auf das Werkzeug wirkt, fräsen die Schneidarme 26 des
Werkzeuges das innere Gehäuse 23 in Richtung nach unten
weg. Die untere Fläche jedes Schneidmessers schneidet
das Gehäuse ab, wobei sich die Messer in einer Richtung
nach oben abnutzen. Der untere Teil des Werkzeuges 20
enthält eine Pilotspitze 25. Ebenfalls sind Führungsele
mente 27 an der Seite des unteren Teils des Werkzeugs
vorgesehen, um das Werkzeug im Loch zu stabilisieren.
In der Mitte des Werkzeugs befindet sich ein Kanal 24,
durch das Bohrflüssigkeit von der Oberfläche nach unten
fließt.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Werkzeuges mit
spiralförmigen Schneidmessern 26. Die Spirale ist dabei
auf einen Winkel gesetzt, bei dem die negative axiale
Neigung etwa 1° bis 15° und vorzugsweise etwa 3° bis
10° beträgt. Die negative radiale Neigung ist über die
gesamte Länge des Schneidmessers bei einem negativen
Winkel von 0° bis 30° konstant. Vorzugsweise ist die
negative radiale Neigung bei etwa 5° bis 15° konstant.
Der obere Abschnitt des Werkzeugs besteht aus einem Ab
schnitt 28 und einem Gewindeteil 29. Das Gewindeteil
29 verbindet das Werkzeug mit dem Bohrgestänge, das sich
von der Oberfläche nach unten erstreckt. Die Bohrflüssig
keit fließt von der Oberfläche durch das Bohrgestänge
nach unten zum Werkzeug.
Fig. 3 zeigt den Schneidmesserabschnitt des Werkzeugs
im Detail. Jedes Schneidmesser 26 besitzt Schneideinsätze
30 auf der vorlaufenden Fläche des Messers. Die vorlau
fende Fläche ist die Fläche des Werkzeugs in Richtung
der Rotation des Werkzeugs. Die Schneideinsätze haben
vorzugsweise eine Schneidgüte von Wolframcarbid. Diese
Einsätze haben einen Durchmesser von mindestens etwa
6,35 mm (0,25′′) und vorzugsweise mindestens etwa 9,52 mm
(0,375′′). Die Dicke jedes Einsatzes beträgt mindestens
etwa 3,17 mm (0,125′′) und vorzugsweise etwa 5,33 mm (0,210′′).
Sie sind in einem Muster angeordnet, um die Anzahl der
Einsätze zu maximieren und die Leerstellen dazwischen
zu minimieren. Die Einsätze können dieselben oder variie
rende Durchmesser besitzen. Dennoch sollten sie dieselbe
Dicke haben. Diese Einsätze sind auf ein Stück Stahl
mit einer Dicke von mindestens etwa 9,52 mm (0,375′′)
und vorzugsweise mindestens etwa 15,9 mm (0,625′′) hartge
lötet. Dieser Stahl ist von einer Güte, der sich ohne
weiteres vollständig beim Schneiden des Gehäuses abnutzen
wird. Dabei soll das Schneiden durch die Schneideinsätze
und nicht durch den Stahlträger für die Einsätze erfolgen.
Fig. 4 zeigt eine Querschnittsansicht des Werkzeuges
mit den Schneidmessern im Detail. Dabei besteht jedes
Schneidmesser 26 aus einem Stahlträger 31, der die Einsätze
30 trägt. Die Nut eines Schlitzes 32 im Werkzeug nimmt
jedes Schneidmesser auf. Dennoch ist ein gekerbter Schlitz
für jedes Schneidmesser nicht notwendig. Die Schneid
messer können auch direkt auf die Außenfläche des Werk
zeuges aufgeschweißt sein.
Fig. 5 zeigt die Verbindung jedes Schneidmessers im
Detail. Dabei ist das Gehäuse 23 so dargestellt, wie
es von den Einsätzen auf den Schneidmessern 26 abgeschnit
ten wird, welche am Werkzeug 20 mittels Schweißstellen
33 befestigt sind. Diese Schneidmesser sind in gekerbten
Schlitzen gehaltert dargestellt. Diese Ansicht zeigt
ebenfalls die Einsätze in vertikal versetzter Anordnung
auf benachbarten Schneidmessern. Die Schneideinsätze
sind etwa um 1,59 mm bis 6,35 mm (0,0625′′ bis 0,25′′)
versetzt angeordnet. Die Einsätze 30(a), 30(b), 30(c)
und 30(d) auf dem Schneidmesser 26(a) sind von den entspre
chend ähnlichen Einsätzen auf dem Schneidmesser 26(b)
versetzt angeordnet. Fig. 6 zeigt den unteren Abschnitt
des Werkzeuges mit der Pilotspitze 25. Die Führungselemente
27 sind hier in Spiralform dargestellt. Dennoch können
diese Führungselemente geradlinig auf einer Längsachse
des Werkzeuges verlaufen oder in einer positiven oder
negativen axialen Neigung gesetzt sein. Diese Führungsele
mente können ebenfalls Einsätze mit dem Verschleißgrad
von Wolframcarbid auf ihrer Außenfläche aufweisen. Die
Einsätze sind gewöhnlicherweise kleine Scheiben, die
durch Hartlöten bündig am Messer befestigt sind.
Aus Fig. 7 geht hervor, was mit einer negativen axialen
Neigung gemeint ist. Der Winkel 36 ist die negative axiale
Neigung. Das Schneidmesser ist axial geneigt, wenn es
nicht axial zur Längsachse des Werkzeugs orientiert ist.
Das Schneidmesser besitzt eine negative axiale Neigung,
wenn es in Richtung der Rotation des Werkzeugs angewinkelt
ist. Das Schneidmesser besitzt eine positive axiale Neigung,
wenn es in entgegengesetzter Richtung zur Rotation des
Werkzeuges angewinkelt ist. In Fig. 7 bezeichnet die
Linie 35 die zentrale Längsachse des Werkzeugs. Die Linie
37 ist eine Linie am Umfang des Schneidmessers des Werk
zeugs und verläuft parallel zur zentralen Längsachse 35.
Die Linie 38 stellt dagegen die horizontale Achse des
Werkzeugs dar. Der Winkel 36 ist der Winkel zwischen
dem Schneidmesser 26 und der zentralen Längsachse 35
des Werkzeugs 20 und ist hier als Winkel zwischen dem
verlängerten Schneidmesser und der Linie 37 dargestellt.
Dies ist eine negative axiale Neigung, da das Schneidmesser
in Richtung der Werkzeugrotation angewinkelt ist, wie
durch den Pfeil gekennzeichnet ist. Eine negative axiale
Neigung bewirkt ein besseres Schneiden von Metall oder
einem ähnlichen Material.
Anhand von Fig. 8 soll erklärt werden, das mit einem
Vorhaltewinkel gemeint ist. Der Vorhaltewinkel 39 ist
der Winkel, durch den ein Schneidmesser 26 zur horizon
talen Achse 38 versetzt angeordnet ist. Ein Schneidmesser
dessen untere Fläche die horizontale Achse 38 vollständig
berührt, dürfte einen Vorhaltewinkel von 0° besitzen.
Der Vorhaltewinkel eines Schneidmessers, daß das Gehäuse
schneidet, ist im Detail in Fig. 16 gezeigt. Wenn der
Vorhaltewinkel eines Schneidmessers vergrößert wird,
wird das Gehäuse in einem schärferen Winkel geschnitten.
Fig. 9 zeigt, was mit einer negativen radialen Neigung
gemeint ist. Eine radiale Neigung ist der Divergenzwinkel
zwischen der Schneidfläche und derjenigen Fläche, die
durch die Längsachse des Werkzeugs und die radiale innere
Kante des Schneidmessers verläuft. Ein gerades Schneid
messer, das eine axiale Neigung von 0° besitzt, dürfte
eine konstante radiale Neigung besitzen. Die Verschiebung
des radialen Winkels in Richtung der Rotation des Werkzeugs
bewirkt eine negative radiale Neigung, während die Verschie
bung in die entgegengesetzte Richtung eine positive radiale
Neigung bewirkt. Wenn ein gerades Schneidmesser mit einer
negativen axialen Neigung an einem Werkzeug befestigt
ist, wird es eine negative radiale Neigung erhalten.
Falls in ähnlicher Weise ein Schneidmesser mit einer
positiven axialen Neigung am Werkzeug befestigt ist,
wird es eine positive radiale Neigung erhalten. Der Grad
der radialen Neigung wird vom Durchmesser des Werkzeugs
und der Länge des Schneidmessers abhängen. Wenn die Schneid
messerlänge vergrößert wird, steigt auch die radiale
Neigung für eine bestimmte axiale Neigung.
In Fig. 9 ist der negative radiale Neigungswinkel 40(a)
für ein gerades Messer mit einer negativen axialen Neigung
dargestellt. Zum guten Schneiden ist es für ein Schneid
messer notwendig, eine konstante radiale Neigung für
eine vorgegebene negative axiale Neigung zu besitzen.
Ein spiralförmiges Schneidmesser oder ein gerades Schneid
messer mit angewinkelten Schneideinsätzen, wie in den
Fig. 17 und 18 dargestellt, besitzen eine im wesent
lichen konstante radiale Neigung für eine vorgegebene
negative axiale Neigung.
In den Fig. 10 und 11 sind weitere Modifikationen
im negativen radialen Neigungswinkel 40(a) für ein gerades
Schneidmesser mit einer negativen axialen Neigung von
5° dargestellt. Zur Vereinfachung hat das Schneidmesser
einen Vorhaltewinkel von 0°. Der Verschiebungswinkel
des Schneidmessers ist mit dem Bezugszeichen 40 gekenn
zeichnet. Der negative radiale Neigungswinkel verändert
sich mit dem Außendurchmesser des Werkzeugkörpers. Bei
spielsweise variiert bei einem Werkzeug-Außendurchmesser
von 20,3 cm (8′′) mit einer Messer-Länge von 30,5 cm (12′′)
die negative radiale Neigung zwischen 0° bei 41 und der
maximalen radialen Neigung von mehr als 20° beim oberen
Ende 42 des Schneidmessers. Demgegenüber ist in den Fig.
12 und 13 die Verwendung eines Spiralmessers darge
stellt. Dieses Spiralmesser besitzt eine negative axiale
Neigung von 5°. Wiederum ist zur Vereinfachung der Vorhal
tewinkel 0°. Die negative radiale Neigung beträgt in
diesem Fall konstant 0°. Um einen maximalen Schnitt über
die gesamte Länge des Schneidmessers zu erhalten, sollte
eine konstante negative radiale Neigung vorhanden sein.
Sonst besitzt das Werkzeug einen hohen Wirkungsgrad nur
an einer Fläche des Schneidmessers.
In den Fig. 10 und 11 ist der radiale Neigungswinkel
40(a) derselbe wie der Verschiebungswinkel 40. Dies ist
dann der Fall, wenn die radiale Neigung gleich 0 am unteren
Ende des Schneidmessers ist. Falls dennoch die radiale
Neigung ungleich 0 am unteren Ende des Schneidmessers
ist, stimmen die radiale Neigung und der Verschiebungs
winkel nicht überein. In Fig. 11 ist die radiale Neigung
als derjenige Winkel dargestellt, der zwischen dem Ende
des Schneidmessers und einer radialen Achse 38 des Werk
zeugs liegt. D.h. der Schneidabschnitt des Messers ist
nicht über seine gesamte Länge axial. Vielmehr ändert
er sich konstant. Im Gegensatz hierzu ist der Verschie
bungswinkel 40 in Fig. 13 derselbe wie für ein gerades
Messer, jedoch besitzt das Messer eine derartige Spiralform,
daß der Schneidabschnitt des Messers über die gesamte
Länge axial ist.
Fig. 14 zeigt ein Schneidmesser 26 mit Einsätzen 30
mit einem Vorhaltewinkel von 0°. Dabei ist hier auch
das Schneiden des Gehäuses 23 dargestellt. Die Einsätze
sind dicht aneinandergepackt angeordnet und brauchen
nicht denselben Durchmesser zu besitzen. Dennoch sollten
sie dieselbe Dicke haben. Obwohl ein Abnutzungsgrad von
Wolframcarbid verwendet werden kann, sollten sie vorzugs
weise eine Schneidgüte besitzen. In Fig. 15 ist die
Seitenansicht der Carbid-Einsätze gezeigt. Fig. 16 zeigt
ein Schneidmesser mit Einsätzen mit einem Vorhaltewinkel
von etwa 5 bis 10°. Die Schneidmesser in diesen Figuren
sind vorzugsweise spiralförmig, obwohl sie auch eine
geradlinige Form haben können. Ebenfalls kann in Fig.
16 der Metallträger 31 rechtwinklig sein, wobei jedoch
die Einsätze entsprechend dem Vorhaltewinkel angeordnet
sind. Bei Verwendung eines derartigen Werkzeugs dürfte
das Metall schnell nach oben zu den Einsätzen abgetragen
werden. Ebenfalls könnte das Metall unterhalb der Einsätze
mit zerkleinertem Wolframcarbid bedeckt sein, mit welchem
das Schneiden des Gehäuses begonnen würde.
Die Fig. 17 und 18 zeigen die Ausführung eines gerad
linigen Schneidmessers, das eine negative axiale Neigung,
jedoch noch eine konstante negative radiale Neigung besitzt.
Hier sind die Schneideinsätze entsprechend der gewünschten
negativen axialen Neigung angeordnet. Dies wird dadurch
erreicht, daß die Schneidarme abgestufte, angewinkelte
Nuten 43 besitzen, um die Einsätze aufzunehmen. Der Winkel
der gestuften Nut bestimmt den Winkel der negativen axialen
Neigung. Dieses Schneidmesser mit den in einer vorbestimm
ten negativen axialen Neigung angeordneten Einsätzen
kann am Werkzeug so befestigt werden, daß es eine nega
tive radiale Neigung von 0 bis 30° besitzt. Zusätzlich
kann dieses Messer in jedem gewünschten Vorhaltewinkel
angeordnet werden.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann der
eingekerbte Schlitz in seiner Tiefe variieren, so daß
eine Reihe von Schneideinsätzen in variierenden Höhen
angeordnet werden. Ebenfalls kann jeder eingekerbte Schlitz
eine unterschiedliche Tiefe besitzen. Unter Verwendung
dieser alternativen Ausführungsformen kann die radiale
Neigung der Schneidmesser variiert werden.
Claims (13)
1. Fräswerkzeug zur Beseitigung von Material aus einer
unterirdischen Anordnung, mit einem zylindrischen Werkzeugkörper
(20), einer durch den Werkzeugkörper (20)
längs verlaufenden Durchführung (24), mit Mitteln (29)
an einem Ende zur Verbindung mit einem Antrieb und mit
mehreren Schneidmessern (26), die an der Oberfläche des
Werkzeugkörpers (20) befestigt sind,
wobei auf den Schneidmessern (26) Schneideinsätze
(30) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidmesser (26) eine
negative axiale Neigung (36) von 1° bis 10° und eine im
wesentlichen konstante negative radiale Neigung (40a)
haben.
2. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidmesser (26) spiralförmig auf dem zylindrischen
Werkzeugkörper (20) angeordnet sind.
3. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidmesser (26) in geradliniger Form auf dem
zylindrischen Werkzeugkörper (20) angeordnet sind.
4. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneideinsätze (30) auf
benachbarten Schneidmessern (26) um 1,59 mm bis 6,35 mm
versetzt zu einer durch den Werkzeugkörper (20) ver
laufenden Querebene angeordnet sind.
5. Fräswerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneideinsätze (30) zylindrisch sind.
6. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorlaufende Fläche jedes
Schneidmessers (26) mehrere zylindrische Schneideinsätze
(30) aufweist.
7. Fräswerkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zylindrischen Schneideinsätze (30)
eine Dicke von mindestens 3,17 mm und einen Durchmesser
von mindestens 6,35 mm besitzen.
8. Fräswerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrischen Schneideinsätze eine Dicke von
etwa 5,3 mm und einen Durchmesser von etwa 9,5 mm
besitzen.
9. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die zylindrischen Schneideinsätze
(30) aus Wolframcarbit bestehen.
10. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneideinsätze (30) auf den
Schneidmessern (26) einen Vorhaltewinkel (39) von 0°
bis 10° aufweisen.
11. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die im wesentlichen konstante
negative radiale Neigung (40a) einen Winkel von 0° bis
30° bildet.
12. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidmesser (26) am Werkzeug
körper (20) fest angebracht sind.
13. Fräswerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidmesser (26) am Werkzeug
körper (20) bewegbar gehaltert sind.
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