DE3721843C2 - - Google Patents
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- DE3721843C2 DE3721843C2 DE19873721843 DE3721843A DE3721843C2 DE 3721843 C2 DE3721843 C2 DE 3721843C2 DE 19873721843 DE19873721843 DE 19873721843 DE 3721843 A DE3721843 A DE 3721843A DE 3721843 C2 DE3721843 C2 DE 3721843C2
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B53/00—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Müll, ins
besondere von getrocknetem Hausmüll, durch Pyrolyse in einem konti
nuierlich von einer Eintragsseite zu einer Austragsseite vom Müll
bzw. seinem festen Pyrolyseprodukt durchlaufenen Drehrohrofen mit
einer sich drehenden beheizten Ofentrommel unter laufender Erzeugung
und Abfuhr von Pyrolysegas.
Die Müllbeseitigung spielt im Zuge eines immer größer werdenden Müll
anfalls eine zunehmend schwieriger werdende Rolle. Es muß darauf ge
achtet werden, daß die Endprodukte des Aufarbeitungsverfahrens, seien
es Feststoffe, seien es Abgase, keine Gefahr für die Umwelt darstellen.
Man hat im Laufe der Zeit eine Reihe von thermischen Verfahren ent
wickelt wie die Müllverbrennung und die Pyrolyse. Bei sämtlichen
thermischen Verfahren entstehen jedoch je nach der Beschaffenheit des
Mülls Giftstoffe, darunter die insbesondere durch die Seveso-Kata
strophe bekannt gewordenen Dioxine. Diese Dioxine sowie andere ähn
liche Giftstoffe stellen bereits bei geringsten Konzentrationen im
Abgas, d.h. als sogenannte Spurenstoffe, eine Gefahr für die Umwelt
dar (VDI-Nachrichten Nr. 22 vom 29. Mai 1987, S. 30, "Dioxin als tech
nische und politische Herausforderung").
Ursache der Dioxinbildung sind bestimmte, regelmäßig im Müll ent
haltene Kunststoffe, so daß gesetzliche Bestimmungen erlassen
wurden, die Dioxine und andere Giftstoffe sowie dioxinhaltigen
Filterstaub zurückzuhalten und durch andere Prozesse unschädlich
zu machen, bzw. auf besonderen Deponien zu lagern.
Das Problem von im Müll vorhandenen und/oder durch eine thermische
Aufarbeitung des Mülls entstehenden Giftstoffen macht jedoch einen
großen apparateseitigen Aufwand erforderlich, wobei zu beachten
ist, daß es sich bei dem für einen thermischen Aufarbeitungsprozeß
vorbereiteten, getrockneten und zerkleinerten Müll um eine riesel
fähige Masse mit sehr geringem Schüttgewicht handelt.
Bei der Müllverbrennung durch Zufuhr ausreichender Mengen von Luft
sauerstoff bis zur vollständigen Veraschung handelt es sich not
wendigerweise um einen offenen Prozeß, bei dem die durch den Luft
stickstoff verdünnten Abgase große Mengen an Schwebstoffen transpor
tieren, die herausgefiltert werden müssen. Es ist durch die Presse
bekannt, daß diese Filterstäube erhebliche Mengen an Dioxinen ent
halten, so daß eine normale Deponierung nicht möglich ist.
Bei den sogenannten Pyrolyseprozessen erfolgt die thermische Aufar
beitung des Mülls in Abwesenheit von Luftsauerstoff. Infolgedessen
sind auch die Abgase, die sogenannten Pyrolysegase, nicht durch Luft
stickstoff "verdünnt". Bei richtiger Verfahrensführung kann erreicht
werden, daß der Rückstand, das sogenannte feste Pyrolyseprodukt nur
noch sehr geringe Mengen an Dioxinen enthält, so daß eine gefahr
lose Weiterverarbeitung oder Deponierung möglich ist. Die Dioxine
sowie ggf. auch andere flüchtige Giftstoffe befinden sich hierbei
in dem von Schwebeteilchen weitgehend freien Pyrolysegas und können
mit diesem einem weiteren Hochtemperatur-Prozeß zugeführt werden, in
dem die Giftstoffe zu unschädlichen Verbindungen verbrannt werden.
Durch die Firmendruckschrift der Firma Feodor Burgmann Dichtungs
werke GmbH & Co. in D-8190 Wolfratshausen-1 "Drehrohrofen - Dich
tungssystem" ist eine Pyrolyseanlage für die Müllaufarbeitung be
kannt, die aus einem Drehrohrofen mit einer drehbaren Ofentrommel
besteht, die in ihrem Innern Heizkanäle aufweist. Die drehbare
Ofentrommel ist jedoch gegenüber feststehenden Anlagenteilen, die
zur Abfuhr von Heizgas, Schwelgas und Pyrolyseprodukten (Reststoffen)
dienen, durch Gleitdichtungen abgedichtet, die notwendigerweise einen
Durchmesser von mehreren Metern haben müssen. Die bekannte Anlage
besitzt insgesamt drei solcher Gleitdichtungen. Dabei bleibt aber
das Problem ungelöst, daß die Beschickung der Ofentrommel über einen
sogenannten Schneckenförderer erfolgt, der üblicherweise keine zuver
lässige Abdichtung gegenüber der Umgebung gewährleistet. Es entsteht
auf diese Weise eine vierte "Dichtstelle", über deren Beschaffen
heit nichts ausgesagt ist.
Durch die gleiche Ausgabe der oben genannten VDI-Nachrichten ist ein
Aufsatz mit der Überschrift "Hitze läutert Kunststoff-Schrott" be
kannt, in dem die Aussage zu finden ist, daß die Abdichtung des ro
tierenden Reaktors (für das Pyrolysegut) gegen die Materialein
füllung schwierig ist. Es besteht seit langem das Problem, derar
tige Pyrolyseanlagen gegenüber ihrer Umgebung zuverlässig abzudichten.
Bei Pyrolyseverfahren der zur Diskussion stehenden Art bestehen mehrere
Probleme, die gleichzeitig jedenfalls nicht ohne weiteres lösbar
sind, solange der Drehrohrofen nicht absolut zuverlässig abgedichtet
ist: betreibt man die Anlage mit Unterdruck, was für einen Austritt
giftiger Gase an die Umgebung günstig wäre, so besteht die Möglich
keit eines Eindringens von Umgebungsluft und damit die Gefahr einer
Verpuffung oder gar Explosion, da das Pyrolysegut auf einer Tempera
tur gehalten werden muß, die oberhalb der Entzündungstemperatur
liegt. Außerdem gestaltet sich die Erzeugung des Unterdrucks schwie
rig, und das Pyrolysegas muß durch besondere Pumpen abgezogen werden,
die wiederum gegenüber der Umgebungsluft absolut dicht sein müssen.
Betreibt man die Anlage hingegen bei einem leichten Überdruck, so
besteht die Möglichkeit eines Austritts von Pyrolysegas und damit
die Gefahr einer Umweltvergiftung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, durch das zuverlässig ver
hindert wird, daß Umgebungsluft in die Ofentrommel eindringt und
Pyrolysegas an unerwünschten Stellen aus der Ofentrommel austritt.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschrie
benen Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß man den Müll bzw. sein
festes Pyrolyseprodukt über je eine, sich mit der Ofentrommel drehen
de Eintrags- und Austragsschleuse ein- bzw. austrägt und den Müll
bzw. sein festes Pyrolyseprodukt in jeder Schleuse mit einem inerten
Spülgas spült, wobei das lufthaltige Spülgas aus der Eintragsschleuse
an die Umgebung abgeleitet und das pyrolysegashaltige Spülgas aus
der Austragsschleuse in die Ofentrommel eingeleitet und mit dem Pyro
lysegas vermischt wird.
Durch die gemeinsame Rotation der Schleusen und der Ofentrommel wird
jegliche Relativbewegung zwischen der Ofentrommel und den Schleusen
vermieden, so daß unerwünschte Gasein- und/oder Gasaustritte aus
der Ofentrommel vermieden werden.
Durch die Spülung des Mülls in der Eintragsschleuse mit einem inerten
Spülgas wird die vom Müll notwendigerweise mitgenommene Umgebungs
luft zuverlässig ausgespült. Da das lufthaltige Spülgas in der
Regel keine Gift oder andere Begleitstoffe mit sich führt, kann es
unbedenklich an die Umgebung abgeleitet werden. Es ist jedoch auch
ohne weiteres möglich, das lufthaltige Spülgas einer Filterung und/
oder einem anderen Reinigungsprozeß zu unterziehen.
Das aus der Ofentrommel in die Austragsschleuse gelangende feste
Pyrolyseprodukt führt unvermeidbar zumindest zu Beginn Pyrolyse
gas mit sich, in dem Dioxin oder andere giftige Substanzen ent
halten sein können. Durch die Spülung des festen Pyrolyseprodukts
mit einem inerten Spülgas und die Einleitung des pyrolysegashaltigen
Spülgases in die Ofentrommel wird dieses Spülgas mit dem dort ohnehin
vorhandenen Pyrolysegas vermischt, wobei die Mischung einem hier
nicht näher erörterten Weiterverarbeitungsprozeß zugeführt wird.
Da das inerte Spülgas auch nur in einer Menge zugesetzt wird, die
beträchtlich kleiner ist als die Menge des erzeugten Pyrolysegases,
fällt diese Mengenänderung nicht weiter ins Gewicht.
Abgesehen von den Austrittsöffnungen für das lufthaltige Spülgas
besitzt die gesamte Anlage für das Pyrolysegas nur eine einzige Gas-
Austrittsöffnung, die unmittelbar mit einer weiteren Anlage ver
bunden werden kann, in der das Pyrolysegas von seinen giftigen
Beimengungen befreit wird.
Bei dem Spülvorgang des Mülls bzw. seines festen Pyrolyseprodukts
handelt es sich in bezug auf die gesamten Stoffströme um eine Gegen
stromreinigung.
Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn man jeweils mindestens zwei
stufige Eintrags- und Austragsschleusen verwendet und den Müll bzw.
sein festes Pyrolyseprodukt zwischen jeder Schleusenstufe in riesel
fähigem Zustand dem inerten Spülgas aussetzt. In diesem Fall muß
nämlich das Spülgas nicht durch eine ruhende Schüttung oder gar
einen kompaktierten Pfropfen hindurch bewegt werden, so daß der
Reinigungseffekt bei gleichzeitiger Verringerung der Spülgasmenge
deutlich verbessert werden kann.
Es ist wiederum vom besonderen Vorteil, wenn man
den Müll bzw. sein festes Pyrolyseprodukt in jeder Schleusenstufe
innerhalb eines Hohlkörpers zu einem im wesentlichen undurchlässigen, den
Querschnitt des Hohlkörpers ausfüllenden Pfropfen verdichtet, den
Pfropfen am Ende des Hohlkörpers wieder in ein rieselfähiges
Material auflöst und dieses rieselfähige Material unter Einwirkung
der Schwerkraft in Wechselwirkung mit dem inerten Spülgas bringt.
Die Pfropfenbildung in der Schleusenstufe bringt nicht nur den Vor
teil mit sich, daß der Pfropfen als Gassperre gegen den Austritt von
Pyrolysegas in der falschen Richtung dient, sondern auch, daß durch
die Kompaktierung des Mülls die von diesem mitgeführte Umgebungs
luft oder ein Gemisch aus Umgebungsluft und Spülgas aus dem Müll
volumen soweit wie irgend möglich mechanisch verdrängt wird. Das im
Anschluß an die Kompaktierung wieder hergestellte rieselfähige Ma
terial enthält mithin jetzt nur noch einen winzigen Bruchteil der
ursprünglich mitgeschleppten Gasmenge, so daß einerseits der Be
darf an Spülgas noch weiter verringert wird, andererseits aber auch
der Spüleffekt nochmals deutlich verbessert wird.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn man das rieselfähige Material
zwischen den Schleusenstufen in freiem Fall durch einen von dem
inerten Spülgas durchströmten Raum rieseln läßt.
Dies ist auf sehr einfache Weise durch eine zweckmäßige Ausbildung
der sich drehenden Schleusenkammer möglich, worauf in der Detailbe
schreibung noch näher eingegangen werden wird.
Um zu erreichen, daß das ausgetragene feste Pyrolysegut so wenig
wie möglich Dioxin enthält, wird in besonders zweckmäßiger Weise
dafür Sorge getragen, daß das Dioxin keine Gelegenheit hat, in der
betreffenden Schleusenstufe zu kondensieren und sich an dem festen
Pyrolysegut anzulagern. Dies geschieht dadurch, daß man auf der Aus
tragsseite mindestens die erste Schleusenstufe auf einer solchen er
höhten Temperatur hält, daß die Kondensation von Dioxin verhindert
wird. Als Temperatur wählt man schon aus Gründen einer vereinfach
ten Beheizung zweckmäßig diejenige Temperatur, auf der auch die
Wandung der Ofentrommel gehalten wird, beispielhaft also 500°C.
Das Dioxin wird dadurch im gasförmigen Zustand gehalten und gelangt
zusammen mit dem inerten Spülgas wieder in die Ofentrommel zurück,
von wo es über die hierfür vorgesehene Pyrolysegasleitung abgeführt
wird.
Um die Wirkung der Schleusenbeheizung nicht herabzusetzen, wird zweck
mäßig der beheizten Schleusenstufe erwärmtes Spülgas zugeführt, wobei
der Wärmebedarf ohne weiteres aus dem Heizgas für die Beheizung der
Ofentrommel gewonnen werden kann.
Um schließlich zu verhindern, daß das ausgetragene feste Pyrolysegut
noch flüchtiges Dioxin mit sich führt, das durch die Spülung aller
dings einen verschwindend geringen Anteil hätte, wird in besonders
zweckmäßiger Weise auf der Austragsseite mindestens die letzte
Schleusenstufe auf eine solche Temperatur gekühlt, das gasförmiges
Dioxin in fester Form an das feste gekühlte Pyrolyseprodukt gebunden
wird. Hierfür reicht es bereits aus, wenn die Wandtemperatur der
letzten Schleusenstufe unter 200°C, vorzugsweise unter 100°C, liegt.
Es ist schließlich wiederum besonders vorteilhaft, wenn man das
Pyrolysegas durch eine beheizte Hohlwelle und eine beheizte Gas
schleuse aus der Ofentrommel abführt, wobei die Temperatur der Hohl
welle und der Gasschleuse auf einem solchen Wert gehalten wird,
daß die Kondensation von Dioxin verhindert wird. Auf diese Weise hat
das Dioxin keine Gelegenheit, sich an irgend einem Teil der Vor
richtung durch Kondensation abzusetzen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
eingangs beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung besteht zunächst
in an sich bekannter Weise aus einem Drehrohrofen mit einer drehbaren,
beheizbaren Ofentrommel mit einer Eintrags- und einer Austragsseite
und einer mit der Ofentrommel drehfest verbundenen Fördervorrichtung
für den Transport des Mülls von der Eintrags- zur Austragsseite und
für das gleichzeitige Umwälzen des Mülls beim Transport.
Eine solche Fördervorrichtung kann in gleichfalls bekannter Weise aus
einem schraubenlinienförmig gewundenen Blechstreifen bestehen, der
auf die zylindrische Innenwand der Ofentrommel aufgeschweißt ist.
Durch die Drehung der Ofentrommel wälzt sich der als Schüttgut vor
liegende Müll in den Zwischenräumen zwischen den Schraubenlinien
unter laufender Umschichtung ab, bis er den gesamten Weg von der Ein
tragsseite bis zur Austragsseite zurückgelegt hat. Dieser Vorgang
ist im Hinblick auf einen gleichmäßigen Energieeintrag in den Müll
sehr viel wirksamer als beispielsweise der Mülltransport durch eine
sogenannte Förderschnecke, die sich in einer stillstehenden Ofen
trommel dreht. Zwar wäre durch eine solche Bauweise das Abdichtproblem
auf den Wellendurchmesser der Förderschnecke begrenzt. Die Erfahrung
hat jedoch gezeigt, daß mit einer solchen Vorrichtung eine zufrieden
stellende Müllpyrolyse mit großem Volumensdurchsatz pro Zeiteinheit
nicht durchführbar ist.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe ist daher die vorstehend beschriebene
Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Ofen
trommel auf der Eintrags- und auf der Austragsseite drehfest mit je
einer mitrotierenden Eintrags- bzw. Austragsschleuse verbunden ist,
daß beide Schleusen mit mindestens je einer Spülgasquelle verbunden
sind, daß mindestens eine in der Eintragsschleuse vorhandene Austritts
öffnung für das Spülgas mit der Umgebungsluft in Verbindung steht und
daß mindestens eine in der Austragsschleuse vorhandene Austrittsöff
nung für das mit Pyrolysegas versetzte Spülgas über mindestens eine
Leitung mit dem Innenraum der Ofentrommel in Verbindung steht.
Eine besonders vorteilhaft gestaltete Vorrichtung ist dadurch ge
zeichnet, daß jede Schleusenstufe mindestens einen Hohlkörper (Zy
linder) und einen in den Hohlkörper axial einführbaren Preßstempel
(Kolben) aufweist, daß der Müll bei zurückgezogenem Preßstempel
in eine zwischen Preßstempel und Hohlkörper liegende Vorkammer
einfüllbar und bei der Vorschubbewegung des Preßstempels im Hohl
körper zu einem Pfropfen komprimierbar ist, dessen Volumen aus
dem Müll mindestens zweier Preßvorgänge besteht, und daß sich an
dem dem Preßstempel abgekehrten Ende des Hohlkörpers eine Zerklei
nerungseinrichtung befindet, durch die der Pfropfen in ein riesel
fähiges Granulat umwandelbar ist, das in den dem Hohlkörper nachge
schalteten und der nachfolgenden Schleusenstufe vorgeschalteten
Raum einführbar ist, in dem eine Spülgasströmung herbeiführbar ist.
Der einzige Durchgang für den Müll wird dabei durch den Hohlraum
des Hohlkörpers gebildet, d.h. der Hohlkörper selbst ist auf seinem
Außenumfang abgedichtet in diejenige Trennwand eingesetzt, die die
Räume vor und hinter dem Hohlkörper gegeneinander abschottet. Der
innerhalb des Hohlkörpers gebildetete Pfropfen hat daher eine ganz
wesentliche Abdichtfunktion gegenüber
der Atmosphäre, zwischen den Schleusenstufen untereinander und
gegenüber dem Innenraum der Ofentrommel.
Es ist daher im Hinblick auf die Abdichtwirkung des Pfropfens wesent
lich, daß stets eine nicht unbeträchtliche Restlänge des Pfropfens
im Hohlkörper zurückbleibt, wenn der Preßstempel aus dem Hohlkörper
zurückgezogen wird. Das Volumen des Pfropfens besteht daher aus dem
Müll mindestens zweier Preßvorgänge, so daß die Abdichtung gewähr
leistet ist, obwohl der Preßstempel den lichten Querschnitt des
Hohlkörpers nicht vollständig ausfüllt. Vorzugsweise hat der Pfropfen
stets eine Mindestlänge, die dem zweifachen des Innendurchmessers des
Hohlkörpers entspricht. Durch die intermittierenden Betriebsweise des
Preßstempels wird der Pfropfen schrittweise in Richtung auf die Zer
kleinerungsvorrichtung vorgeschoben und durch diese wieder in ein
rieselfähiges Granulat umgewandelt.
Es ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wiederum
besonders vorteilhaft, wenn jede Schleusenstufe eine etwa quader
förmige Schleusenkammer besitzt, deren Abmessung in Achsrichtung
der Ofentrommel im wesentlichen dem Außenmaß des vorstehend be
schriebenen Hohlkörpers entspricht und deren beide kongruente
größte Stirnflächen in zur Achse radialen Ebenen liegen, wenn im
Bereich zweier gegenüberliegenden Schmalseiten um 180° rotations
symmetrisch versetzt zwei Hohlkörper und zwei Preßstempel ange
ordnet sind und wenn im Bereich des dem Preßstempel abgekehrten
Endes eines jeden Hohlkörpers und der zugehörigen Zerkleinerungs
einrichtung eine Sammelkammer für das Granulat angeordnet ist, die
gegenüber der eigenen Schleusenkammer geschlossen ist und in die
jeweils nachfolgende Schleusenkammer bzw. in die Ofentrommel (auf
der Eintragsseite) bzw. in eine Austragsvorrichtung (auf der Aus
tragsseite) mündet.
Die beiden Hohlkörper und Preßstempel ein und derselben Schleusen
stufe arbeiten dabei hinsichtlich des mittleren Förderstroms in
Parallelschaltung, wenn auch - bedingt durch die Betriebsweise -
mit einer Phasenverschiebung zueinander. Um dabei beide Hohlkörper
mit im wesentlichen den gleichen Mengen pro Zeiteinheit beschicken
zu können, sind in besonders vorteilhafter Weise die beiden in einer
Schleusenkammer liegenden Vorkammern durch eine diametral verlaufende
Trennwand voneinander getrennt.
Die vorstehend beschriebene Phasenverschiebung zwischen den Arbeits
hüben der beiden Preßstempel einer Schleusenkammer wird dabei in
besonders vorteilhafter Weise durch eine Steuereinrichtung für die
Preßstempel bewirkt, durch die jeder Preßstempel während des Durch
gangs der zugehörigen Vorkammer durch den unteren Teil der kreis
förmigen Bewegungsbahn bis zur Füllung der Vorkammer in seiner zurück
gezogenen Stellung gehalten und nach Füllung der Vorkammer zuerst
in diese und danach in den Hohlkörper eingeschoben wird, während der
jeweils gegenüberliegende Preßstempel nach Vollendung seines Preß
hubes und der Zerkleinerung eines entsprechenden Volumensanteils des
Pfropfens wieder in seine zurückgezogene Stellung bewegt wird. Beim
Durchgang der Hohlkörper durch eine Lage, bei der ihre Achsen senk
recht stehen, d.h. in einer Lage, in der sie sich entleeren könnten,
müssen die Pfropfen stets zwischen dem Preßstempel und der Reib-
und Mahlscheibe der Zerkleinerungseinrichtung eingeschlossen sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
gehen aus den übrigen Unteransprüchen hervor.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend
anhand der Fig. 1 bis 13 näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen stark schematisierten Axialschnitt durch die Eintrags
schleuse und das Eintragsende der Ofentrommel,
Fig. 2 einen stark schematisierten Axialschnitt durch das Austragsende
der Ofentrommel und die ihr nachgeschaltete Austragsschleuse
und die Gasschleuse,
Fig. 3 eine Draufsicht in Achsrichtung auf eine Schleusenkammer
mit zwei Hohlkörpern und zwei Preßstempeln,
Fig. 4 einen Axialschnitt durch die Eintragsschleuse und die Ein
tragsseite der Ofentrommel unter Verwendung dreier bau
gleicher Schleusenstufen mit Schleusenkammern nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Axialschnitt durch das Austragsende der Ofentrommel
in Verbindung mit drei im wesentlichen baugleichen Schleu
senstufen mit Schleusenkammern nach Fig. 3, von denen die
letzte Schleusenstufe räumlich abgesetzt ist,
Fig. 6 einen achsparallelen Schnitt durch zwei unmittelbar benach
barte Schleusenkammern und
Fig. 7 bis 13 vereinfachte Darstellungen von Vorrichtungen und Vorrich
tungsteilen zur Erläuterung der Wirkungsweise.
In Fig. 1 ist die Eintragsseite eines Drehrohrofens 1 dargestellt,
der eine Ofentrommel 2 mit einer Fördervorrichtung 3 und einem
Heizmantel 4 aufweist, der gegenüber der Ofentrommel 2 einen durch
schraubenlinienförmig gewendelte Leitbleche 5 unterteilten hohl
zylinderischen Heizraum 6 einschließt. Auch die Fördervorrichtung
3 wird durch schraubenlinienförmig gewendelte Leitbleche 3 a ge
bildet.
Durch die Drehung der Ofentrommel 2 mit dem fest aufgebrachten Heiz
mantel 4 wird der eingebrachte Müll von links nach rechts, d.h.
von der Eintrags- zur Austragsseite transportiert. Das Heizgas
strömt im Heizmantel 4 gewissermaßen im Gegenstrom von rechts nach
links und tritt schließlich durch mehrere auf dem Umfang des Heiz
mantels 4 angeordnete Austrittsdüsen 7 aus, die zwischen zwei hier
nicht näher bezeichneten planparallelen kreisringförmigen Blechen
angeordnet und in Umfangsrichtung des Heizmantels 4 schräg zu einem
benachbartem Radius ausgerichtet sind. Die Austrittsdüsen 7 ragen
mit Spiel in den Ringspalt 8 eines ringförmigen, den Heizmantel
umgebenden stationären Rauchgaskanals 9 hinein, in dem sie durch
die vorstehend beschriebene Schrägstellung einen Zykloneffekt
erzeugen. Durch die Austrittsdüsen 7 entsteht innerhalb des Rauch
gaskanals 9 eine Injektorwirkung, durch die Außenluft durch den
Ringspalt 8 angesaugt wird. Auf diese Weise wird ein Austritt der
Rauchgase in die Umgebungsluft verhindert. Der auf einem Fundament
10 befestigte Rauchgaskanal 9 ist mit einem Kamin verbunden, der hier
nur durch den Pfeil 11 dargestellt ist.
Die zylindrische Ofentrommel 2 besitzt eine Drehachse A-A und zwei
hierzu konzentrische Laufkränze 12 und 13 (siehe auch Fig. 2, die
auf paarweise angeordneten Laufrollen 14 und 15 abrollen, wobei
die Laufrolle 15 zusammen mit einem Motor 16 auf einem Fundament
17 angeordnet ist und durch ein Untersetzungsgetriebe 18 angetrieben
wird).
Die Ofentrommel 2 besitzt auf ihrer Eintragsseite 2 a
eine Eintragsschleuse 19, die aus drei Schleusenstufen 20, 21
und 22 besteht, von denen jede aus einem Paar von Hohlkörpern 23
gebildet wird. Mit diesen Hohlkörpern wirkt jeweils koaxial ein Preßstempel
24 zusammen, der in dem Hohlkörper aus dem Müll einen weitgehend
gasundurchlässigen Pfropfen bildet. Weitere Einzelheiten dieser
Bauweise sind in Fig. 3 näher erläutert. In Fig. 1 sind noch die
Hydraulikleitungen 25 für die Betätigung der Preßstempel 24 sche
matisch angedeutet. Die Hydraulikflüssigkeit wird der Schleusen
anordnung über eine Leitung 26, eine Drehkupplung 27 und eine
Welle 28 zugeführt. Einzelheiten der Leitungsverzweigung sind
der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Die einzelnen Schleusenstufen 20 bis 22 sind durch Räume 29 miteinander
verbunden, die von einem Spülgas durchströmt werden, dessen Zu-
und Ableitungen durch waagrechte Pfeile angedeutet sind. Die Spül
gaszuleitungen sind (hier nicht gezeigt) über die gleiche Welle
28 und die Drehkupplung 27 mit einer Spülgasquelle 30 verbunden,
in der sich beispielsweise Stickstoff als Inertgas befindet. Durch
die jeweils linken Pfeile ist angedeutet, daß die in der Eintrags
schleuse 19 vorhandenen Austrittsöffnungen für das Spülgas über
Überdruckventile 29 a mit der Umgebung in Verbindung stehen.
Vor der Beschickung der Eintragsschleuse 19 wurde der Müll in
herkömmlicher Weise gereinigt, indem Glas und Metallteile aus
sortiert wurden, und alsdann zerkleinert ("geschreddert") und
schließlich getrocknet. Die in den Hohlkörpern 23 der einzelnen
Schleusenstufen unter der Wirkung der Preßstempel 24 gebildeten
Pfropfen aus verdichtetem Müllgranulat sind durch Kreuzschraffur
angedeutet. An dem den Preßstempeln 24 abgekehrten Enden dieser
Pfropfen befindet sich je eine Zerkleinerungseinrichtung 31, die
durch einen Kraftspeicher gegen das ihr zugekehrte Ende des Pfropfens
gedrückt wird. Die Zerkleinerungseinrichtung besteht beispielhaft
aus einer Reib- oder Mahlscheibe 32, auf deren Einzelheiten im Zu
sammenhang mit Fig. 3 noch näher eingegangen wird. Durch die Zer
kleinerungseinrichtung 31 wird der Müll jeweils wieder in einen
rieselfähigen Zustand versetzt und bei der Drehung der Eintrags
schleuse 19 zusammen mit der Ofentrommel 2 in bestimmten Zeitab
schnitten in freiem Fall durch die Räume 29 hindurchgeführt und
während dieses freien Falls in eine innige Wechselwirkung mit dem
jeweiligen Spülgasstrom gebracht.
In Fig. 2 sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Auch die symbolische Darstellung der Hohlkörper, der
Preßstempel und der Zerkleinerungseinrichtungen wurde beibehalten,
so daß sich Wiederholungen erübrigen.
Die Ofentrommel 2 ist an ihrer Austragsseite 2 b mit einer Austrags
schleuse 32 fest verbunden, die aus drei Schleusenstufen 33, 34
und 35 besteht. Auch die Austragsschleuse ist über ein Leitungs
system, das auch hier nur symbolisch durch Pfeile dargestellt ist,
sowie über die Welle 28 und die Drehkupplung 27 mit einer weiteren
Spülgasquelle 36 verbunden, so daß in der Austragsschleuse 32 bzw.
in ihren einzelnen Schleusenstufen 33, 34 und 35 ein analoger Spül
effekt wie in der Eintragsschleuse 19 erzielt werden kann. Die in
der Austragsschleuse 32 vorhandenen Austrittsöffnungen für das Spül
gas sind jedoch über Leitungen 37 und 38 mit dem Innenraum 39 der
Ofentrommel 2 verbunden, so daß das mit Pyrolysegas versetzte Spül
gas dem Pyrolysegas im Innenraum 39 zugeführt wird.
Es ist Fig. 2 weiterhin zu entnehmen, daß die beiden ersten
Schleusenstufen 33 und 34 der Austragsschleuse 32 mit der zuge
hörigen Schleusenkammer 40 (Fig. 3) in einem Heizraum 41 ange
ordnet sind, der mit dem Heizraum 6 innerhalb des Heizmantels
4 in Verbindung steht und dadurch von dem die Ofentrommel 2
beheizenden Heizgas durchströmbar ist. Zu diesem Zwecke ist der
Heizmantel 4 entsprechend verlängert ausgebildet und an seinem
Ende mit zwei Brennern 42 ausgestattet, die mit der Ofentrommel
rotieren und ihr Brenngas sowie ihre Verbrennungsluft über die
Leitungen 43 und 44 sowie die Drehkupplung 27 und die Welle 28
erhalten. Die Leitungsverlegung erfolgt in einer hier nicht näher
dargelegten Weise außerhalb des Heizmantels 4, jedenfalls aber mit
dem Heizmantel drehbar. Über die Leitung 45 und eine entsprechende
Schleifringanordnung kann dem Drehrohrofen eine Steuerspannung
oder dergleichen zugeführt werden.
Die Schleusenkammern bzw. die zwischen den Schleusenstufen liegen
den Räume 29 sind zumindest im bezug auf die beiden ersten Schleu
senstufen 33 und 34 über einen Wärmetauscher 46 an die Spülgas
quelle 36 angeschlossen. Dieser Wärmetauscher 46 kann im einfachsten
Fall ein Stück Rohrleitung sein, das im Heizungsraum 41 verläuft
und infolgedessen voll von den Heizgasen der Brenner 42 beauf
schlagt wird.
Die letzte Schleusenstufe 35 der Austragsschleuse 32 ist jedoch
mit der zugehörigen Schleusenkammer in einem Kühlmantel 47 ange
ordnet, der an eine Kühlmittelfördervorrichtung 48 angeschlossen
ist, die beispielsweise als Luftgebläse ausgeführt sein kann. Der
von dem Kühlmantel 47 abgegrenzte und die Schleuse 35 umgebende
Raum ist in seinem Querschnitt durch eine grobe Schraffur hervor
gehoben. Im Kühlmantel 47 verläuft beispielsweise auch eine Aus
tragsvorrichtung 49, durch die das aus der letzten Schleusenstufe
austretende feste Pyrolyseprodukt, nunmehr ein im wesentlichen aus
Kohlenstoff bestehendes Pulver, in Richtung des Pfeils 50 ausge
tragen wird.
Jenseits des Kühlmantels 47 befindet sich eine Heizkammer 51, in
der die beiden Brenner 42 angeordnet sind. In dieser Heizkammer be
findet sich weiterhin eine Gasschleuse 52, die als schraubenlinien
förmig gebogener Kanal 53 ausgeführt ist, der im Bereich einer Win
dung in äquidistanten Abständen mit einer Reihe von Rückschlag
ventilen 54 versehen ist, von denen jeweils mindestens eines durch
Schwerkraft und/oder Federkraft geschlossen gehalten wird. Das be
treffende Rückschlagventil kann durch einen leichten Überdruck ge
öffnet werden, so daß die Rückströmung von Pyrolysegas oder gar das
Eindringen von Umgebungsluft in den Drehrohrofen unmöglich ist. Durch
die Anordnung der Gasschleuse 52 in der Heizkammer 51 wird verhindert,
daß beispielsweise Dioxin in der Gasschleuse kondensiert.
Die gleichen Überlegungen gelten auch für eine Hohlwelle 55, die
den Innenraum 39 mit der Gasschleuse 52 verbindet und zur Abfuhr
des Pyrolysegases dient. Die Hohlwelle 55 ist unter Zwischenschal
tung eines Heizmantels 56 konzentrisch durch die Austragsschleuse
32 hindurchgeführt, so daß durch diesen Heizmantel heiße Brenngase
aus der Heizkammer 51 in Richtung der eingezeichneten Pfeile in den
Heizraum 41 übergeführt werden und hierbei die Hohlwelle 55 beheizen
und die Kondensation von z.B. Dioxin verhindern.
Aus Fig. 3 geht die Bauweise einer Schleusenstufe hervor, wobei
hervorzuheben ist, daß sämtliche Schleusenstufen untereinander im
wesentlichen baugleich sind. In Fig. 3 ist beispielhaft die erste
Schleusenstufe 20 dargestellt.
Sie besitzt eine etwa quaderförmige Schleusenkammer
40, deren Abmessung in Achsrichtung der Ofentrommel,
d.h. senkrecht zur Zeichenebene, im wesentlichen dem Außenmaß des
Hohlkörpers 23 entspricht. Die Blickrichtung verläuft senkrecht zu
den beiden größten Stirnflächen 57 und 58, von denen in Fig. 3 nur die
vordere sichtbar ist. Diese Stirnflächen liegen in zur Achse A
radialen Ebenen.
Die Schleusenkammer 40 besitzt im Bereich zweier gegenüberliegen
der Schmalseiten um 180° rotationssymmetrisch versetzt zwei
Hohlkörper 23 und zwei Preßstempel 24, die zwischen einer
Preßstellung und einer zurückgezogenen Stellung 24′ durch einen
Hydraulikantrieb 59 verschiebbar sind. Im Bereich des dem Preßstem
pel 24 abgekehrten Endes eines jeden Hohlkörpers 23 und der zuge
hörigen Zerkleinerungseinrichtung 31 ist jeweils eine Sammelkammer
60 für das Granulat angeordnet, die gegenüber der eigenen Schleusen
kammer geschlossen ist und die in die jeweils nachfolgende Schleusen
kammer bzw. - auf der Eintragsseite - in die Ofentrommel und
- auf der Austragsseite - in die Austragsvorrichtung 49 mündet. Zu
diesem Zweck besitzen die Sammelkammern 60 jeweils eine als schiefe
Ebene ausgebildete und etwa tangential verlaufende Trennwand 60 a.
Weiterhin sind die Sammelkammern 60 gegenüber den Hohlkörpern 23
durch radial nach außen gerichtete taschenförmige Fortsätze 60 b
verlängert. Weitere Einzelheiten sind in Fig. 6 näher gezeigt.
Weiterhin ist erkennbar, daß sich zwischen der Rückzugsstellung
24′ des Preßstempels 24 und dem Hohlkörper 23 eine Vorkammer 61
befindet, in die der Müll bzw. sein Rückstand durch Schwerkraft
einfüllbar ist. Bei der Vorschubbewegung des Preßstempels 24 wird
der Müll im Hohlkörper 23 zu dem bereits beschriebenen Pfropfen
komprimiert, dessen Volumen aus dem Müll mindestens zweier Preßvor
gänge besteht. Die Zerkleinerungseinrichtung 31 besitzt eine Reib-
und Mahlscheibe 62, die vor dem dem Preßstempel 24 abgekehrten Ende
des Hohlkörpers angeordnet ist. Die Reib- und Malscheibe 62 ist
am Ende einer Welle befestigt, die durch einen Antriebsmotor 63
in Drehung versetzbar und durch einen Kraftspeicher 64 zusätz
lich in Achsrichtung verschiebbar ist. Hierdurch ist es möglich,
jeden Pfropfen 65 an seinem einen Ende wieder in dem gleichen
Maße in rieselfähiges Material umzuwandeln, wie er am anderen Ende
durch das Einfüllen von Granulat in die Vorkammer 61 und die
Preßwirkung des Preßstempels 24 neu aufgebaut wird.
Die Drehung erfolgt in Pfeilrichtung entgegen dem Uhrzeigersinne.
Die beiden Vorkammern 61 und die ihnen vorgeschalteten Zufuhrwege,
in die auch die Zu- und Ableitungen für das Spülgas münden, sind
durch eine diametral verlaufende Trennwand 66 voneinander getrennt,
so daß der Stoffstrom gleichmäßig in zwei parallel geförderte Teil
ströme aufgeteilt wird. Weitere Einzelheiten der Schleusenkammern
und die Wirkungsweise der gesamten Vorrichtung wird weiter unten
anhand der Fig. 6 bis 13 noch näher erläutert.
In den Fig. 4 und 5 sind gleiche Teile wie bisher mit gleichem
Bezugszeichen versehen.
Fig. 4 ist zu entnehmen, daß sämtliche Schleusenkammern
der Eintragsschleuse 19 untereinander die gleiche, kongruente Win
kelstellung aufweisen. Ferner ist zu sehen, daß die erste Schleu
senstufe 20 mit einem eine horizontale Achse aufweisenden Wendel
förderer 67 versehen ist, der drehfest mit der ersten Schleusen
kammer 40 verbunden ist und in diese einmündet. Der Wendelförderer
67 besitzt schraubenlinienförmig ausgebildete Leitbleche 67 a und
ist in seinen letzten Gängen doppelgängig ausgeführt, wobei jeder
Gang einer der beiden Vorkammern 61 zugeordnet ist (siehe auch
Fig. 8). Die Schleusenkammern 40 der Schleusenstufen 20 bis 22 liegen
an Umgebungsluft, da in Ihnen kein Dioxin kondensieren kann. Der dem
Innenraum 39 zugekehrte Teil der Stirnfläche 58 der letzten Schleusen
kammer 40 auf der Eintragsseite ist - mit Ausnahme der Durchtritts
öffnungen für das Müllgranulat (Fenster 40 d) - mit einer Wärmedämmung
68 versehen, um Wärme möglichst weitgehend am Eindringen in das System
der Eintragsschleuse zu hindern. Der Heizmantel 4 ist von einem Wärme
dämmstoff 69 und einem Außenmantel 70 umgeben, durch die die Austritts
düsen 7 für die Rauchgase hindurchgeführt sind. In die vordere offene
Seite des Wendelförderers 67 mündet eine gegenüber der Atmosphäre offe
ne Einfüllvorrichtung 71, die entweder mit einem Müll-Silo oder mit
einer kontinuierlich arbeitenden Müll-Vorbehandlungsvorrichtung ver
bunden sein kann.
In Fig. 5 ist ergänzend dargestellt, daß die beiden ersten Schleu
senstufen 33 und 34 der Austragsschleuse 32 in einem Bereich mit
einem hohen Temperaturniveau untergebracht sind, in dem auch der
Heizraum 41 liegt. Die gesamte Anordnung ist daher gleichfalls mit
einem Wärmedämmstoff 72 und einem Außenmantel 73 umgeben. Bei dieser
Bauweise ist natürlich darauf zu achten, daß die Antriebselemente
für die beweglichen Teile der Schleusenstufen 33 und 34 außerhalb
der Zone hoher Temperatur untergebracht sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 liegt die letzte Schleusen
stufe 35 der Austragsschleuse 32 außerhalb des Außenmantels
73 und ist von einem Kühlmantel 47 umgeben, der mit einer Kühlmittel
fördervorrichtung 48 in Verbindung steht, die hier nur durch einen
Pfeil symbolisch angedeutet ist. Die erwärmte Kühlluft tritt durch
eine nicht dargestellte Abzugsöffnung in Richtung des Pfeils 74 aus.
Der Austrag des festen Pyrolyseprodukts aus der Schleusenstufe 35
in die Austragsvorrichtung 49 erfolgt auf eine im Zusammenhang mit
Fig. 12 noch näher erläuterte Weise.
Im vorliegenden Fall ist auch die Gasschleuse 52 außerhalb des Außen
mantels 73 angeordnet, und zwar innerhalb einer Isolierumhüllung
75, innerhalb welcher ein entsprechend hohes Temperaturniveau auf
recht erhalten werden kann.
Die Gasschleuse 52 kann beispielhaft eine Bauweise haben, wie sie in
der DE-PS 30 06 483 beschrieben ist.
Anhand von Fig. 6 wird das Zusammenwirken zweier Schleusenkammern
40 untereinander und mit den ihnen vor- und nachgeschalteten Aggre
gaten näher erläutert.
Fig. 6 zeigt Teilausschnitte zweier unmittelbar aneinander stoßender
Schleusenkammern 40 entlang der Linie VI-VI in Fig. 3, allerdings
nur denjenigen Teil, der oberhalb der Mittellinie M-M liegt. Die
Draufsicht erfolgt in Richtung der Antriebswellen 76 der Reib- und
Mahlscheiben 62. Die dahinter liegenden gestrichelten Doppelkreise
symbolisieren die Lage der Hohlkörper 23, in denen sich die Pfropfen
65 befinden. Die gestrichelten Linien 77 symbolisieren die obere Be
grenzungswand 40 a (Fig. 3), von der sich der taschenförmige Fortsatz
60 b deutlich abhebt. Es ist erkennbar, daß die jeweilige Sammelkammer
60 von dem übrigen Volumen derjenigen Schleusenkammer 40, in der sie
liegt, u.a. durch eine als schiefe Ebene ausgebildete Trennwand 60 a
abgegrenzt ist. Diese Trennwand verläuft von der jeweils in Transport
richtung vorne liegenden Begrenzungswand
40 b zu der jeweils in Transportrichtung
hinten liegenden Begrenzungswand 40 c ein und der
selben Schleusenkammer 40. Die Begrenzungswand 40 c ist im Bereich
der Trennwand 60 a unterbrochen und besitzt an dieser Stelle ein Fenster
40 d zum Übertritt des Mülls in das jeweils nachfolgende Aggregat.
Der Hohlkörper 23 ist in einer weiteren Trennwand 40 e gasdicht be
festigt, die den in Blickrichtung hinteren Teil der Sammelkammer
60 (einschließlich des taschenförmigen Fortsatzes 60 b) gegenüber
dem übrigen Volumen der gleichen Schleusenkammer 40 verschließt
und sich auch bis zur Trennwand 60 a und zum Fenster 40 d erstreckt.
Hinter dieser Trennwand liegt mithin nicht nur der Hohlkörper 23,
sondern auch die jeweilige Vorkammer 61 und der wiederum dahinter
liegende Preßstempel 24 mit seinem Antrieb, und zwar koaxial zur
Antriebswelle 76. Bezüglich dieser Details wird jedoch wiederum auf
Fig. 3 verwiesen.
Der Materialtransport spielt sich wie folgt ab. Zunächst tritt der
Granulatstrom in Richtung des Pfeils 78 in die vorderste Schleusen
kammer 40 ein und gelangt dabei hinter die Trennwand 40 e,
was durch die gestrichelte Spitze des Pfeils angedeutet ist. Hierbei
muß man sich allerdings den Gegenstand der Fig. 6 zunächst auf den
Kopf gestellt denken. Der Materialstrom gelangt dabei zunächst in
die Vorkammer 61 und wird alsdann auf die bereits beschriebene Weise
innerhalb des Hohlkörpers 23 verdichtet. Unter der Wirkung der
Reib- und Mahlscheibe 62 wird der so gebildete Pfropfen dann wieder
aufgelöst und gelangt alsdann in Richtung des Pfeils 79 in die un
mittelbar nachfolgende Schleusenkammer, und zwar während einer Stel
lung der Schleusenkammern die im wesentlichen derjenigen nach Fig. 6
entspricht. Während der Weiterdrehung der Schleusenkammern wieder
holt sich nunmehr das Spiel, und in der nachfolgenden Überkopflage
der Schleusenkammern bewegt sich der Materialstrom alsdann in Rich
tung des Pfeils 80 wiederum in die in der nachfolgenden Schleusen
kammer befindliche Vorkammer 61, wo der gleiche Vorgang abläuft.
Daraus ist ersichtlich, daß die Sammelkammer 60 in Verbindung mit
der Trennwand 60 a (schiefe Ebene) und dem Fenster 40 d den Transport
in die jeweils nachfolgende Kammer bzw. das nachgeschaltete Aggregat
bewirkt, ohne daß ein merklicher Gasdurchtritt möglich wäre. Die be
treffenden Trennwände sind auch in den Fig. 4 und 5 schematisch
(gestrichelt) dargestellt.
In Fig. 7, die den gesamten Drehrohrofen in wesentlich verkleiner
tem Maßstab zeigt, wurde zur Erhaltung der Übersichtlichkeit und zur
Vermeidung von Wiederholungen auf die Eintragung von Bezugszeichen ver
zichtet. Angegeben sind jedoch die verschiedenen Schnittebenen
A-B, C-D, E-F, G-H, J-K und L-M, die für die nachfolgenden Fig.
8 bis 13 maßgebend sind.
Fig. 8 zeigt das Ende des Wendelförderers 67 mit der zweigängigen An
ordnung von Leitblechen, deren in die Schleusenstufe 20 einmündende
Enden um 180 Winkelgrade versetzt sind. Während der kontinuierlichen
Drehung bewegt sich dabei das Granulat entlang der eingezeichneten
Pfeile und auf dem durch einige Granulatpartikel angedeuteten Weg
zunächst in die jeweilige Vorkammer 61 und danach über den Zustand
der Pfropfen 65 in die jeweils abgeschotteten Sammelkammern 60 und
von hier in das jeweils nachfolgende Aggregat.
Fig. 9 zeigt beispielsweise dieses nachfolgende Aggregat in Form
der Schleusenstufe 21. Das als den Fenstern der Schleusenstufe
20 austretende Granulat gelangt nun auf etwa dem gleichen Wege
wiederum in die Vorkammern 61, was natürlich mit einer Phasenver
schiebung von 180 Winkelgraden geschieht. Auch die Bewegung der
beiden gegenüberliegenden Preßstempel sind um 180° Phasen verschoben.
Die Schleusenstufe 21 ist mit Zuleitungen 82 für das inerte Spül
gas und mit Ableitungen 83 für das Gemisch aus Luft und Spülgas ver
sehen. In diesen Ableitungen befinden sich Rückschlagventile 84,
die durch die übliche Symbolik dargestellt sind wie sie auch in
Fig. 2 zu finden ist.
Fig. 10 zeigt die Vorgänge in der ersten Schleusenstufe 33 der Aus
tragsschleuse 32. An die Stelle des Wendelförderers 67 ist hier die
Ofentrommel 2 mit ihrer Fördervorrichtung 3 getreten, wobei auch
hier ersichtlich ist, daß die Fördervorrichtung 3 zweigängig ausge
bildet ist, so daß ihre Enden mit einem Abstand von 180° in die
betreffende Schleusenkammer einmünden. Es wiederholt sich jedoch
hier im wesentlichen der gleiche Vorgang, der bereits anhand von
Fig. 8 erörtert wurde. Auch der Materialstrom ist vergleichbar, wenn
man einmal davon absieht, daß sich die Gewichtsmenge des festen Pyro
lyseprodukts gegenüber der ursprünglichen Müllmenge beträchtlich
verringert hat, beispielsweise auf ein Drittel bis ein Viertel der
ursprünglichen Einsatzmenge. Die fehlende Gewichtsmenge wurde in
Form des Pyrolysegases abgeführt. Auch das Rieselverhalten des festen
Pyrolyseprodukts hat sich natürlich geändert, was aber für die
grundsätzlichen Überlegungen keine Rolle spielt. Es ist noch zu er
kennen, daß die Schleusenstufe 33 nach Fig. 10 von einer Wärme
dämmung 85 umgeben ist, und daß die Antriebsaggregate für die Reib-
und Mahlscheibe 62 und für den Preßstempel 24 außerhalb
dieser Wärmedämmung angeordnet sind.
Fig. 11 zeigt die Vorgänge in der zweiten Schleusenstufe 34 der
Austragsschleuse 32. Für den grundsätzlichen Verfahrensablauf
gilt das bereits im Zusammenhang mit Fig. 9 Gesagte. Die Schleu
senstufe 34 ist wiederum mit Zuleitungen 86 für ein inertes Spül
gas und mit Ableitungen 87 für das Gemisch aus Spülgas und Pyro
lysegas versehen. Diese Ableitungen 87 sind mit den Leitungen 37
in Fig. 2 verbunden.
Fig. 12 zeigt im wesentlichen eine Draufsicht auf die hintere
größte Stirnfläche 58 der letzten Schleusenstufe 35, die in dem
Kühlmantel 47 angeordnet ist. Auch hier sind wiederum die Zulei
tungen 86 für ein inertes Spülgas und die Ableitungen 87 für das
Gemisch aus Spülgas und Spurenmengen von Pyrolysegas bezeichnet.
Von besonderer Bedeutung ist jedoch, daß hier die beiden Fenster
40 d der Sammelkammern 60 über in etwa schraubenlinienförmig ge
wundene Führungsschächte 88 in die Nähe des Heizmantels 56 ge
führt sind, der die Hohlwelle 55 umgibt (siehe auch Fig. 5). Das
feste Pyrolyseprodukt tritt immer dann aus den offenen Enden der
Führungsschächte 88 aus, wenn diese während ihres Umlaufs nach
unten gerichtet sind, so, wie dies in der rechten Hälfte von Fig. 12
dargestellt ist. Von hier aus gelangt das feste Pyrolyseprodukt
in einen Auffangtrichter 89, der Teil der Austragsvorrichtung 49
ist.
Fig. 13 zeigt einen Schnitt durch die Gasschleuse 52 mit Blickrich
tung auf die letzte Schleusenstufe 35. Hier ist deutlicher der
schraubenlinienförmige Verlauf des Kanals 53 zu erkennen. Die
Pfeile 90 stehen für die Zufuhr von erwärmten Spülgas (Stickstoff),
das zusammen mit dem Pyrolysegas und schon früher zugeführten
Spülgasmengen die Anlage über einen Austrittsstutzen 91 verläßt,
der koaxial zur Hohlwelle 55 verläuft (Fig. 5). In Fig. 13 sind
insgesamt sechs Rückschlagventile 54 gezeigt, die äquidistant
auf den Umfang einer Windung
des Kanals 53 verteilt sind. In äquidistanter
Verteilung erfolgt auch der Einlaß von vorgewärmtem Stick
stoff gemäß den Pfeilen 90. Ein hohlzylindrischer Heizgaseintritts
kanal 92 führt in das Innere der Isolierumhüllung 75, die die Gas
schleuse 52 umgibt. Durch eine Trennwand 93 ist das Innere der Iso
lierumhüllung 75 unterteilt. Der schraubenlinienförmig gewundene
Kanal 53 ist jedoch durch diese Trennwand 93 hindurchgeführt.
Mit dem Erfindungsgegenstand ist es möglich, große Mengen von vor
sortiertem, zerkleinertem und getrocknetem Müll mit geringem Schütt
gewicht pro Zeiteinheit aufzuarbeiten. Hierbei wird mit einem Durch
satz von 24 Tonnen getrocknetem Müll pro Stunde und darüber gerech
net. Für derartige Durchsätze werden Ofentrommeln mit Durchmessern
über 3 Metern benötigt, die mit Drehzahlen zwischen etwa 0,4 und 2
Umdrehungen pro Minute gedreht werden. Die Länge der Ofentrommel
kann dabei zwischen etwa 10 und 20 Metern liegen. Die hierfür be
nötigten Spülgasmengen liegen bei etwa 5 Nm3/h. Die Volumens
verminderung von der Eintragsseite zur Ausstragsseite beträgt etwa
5:1. Beim Einsatz von 1000 Kg trockenem Hausmüll durchschnittlicher
Zusammensetzung entstehen etwa 780 Kg Pyrolysegas und 220 Kg fester
Pyrolyseprodukte, die im wesentlichen aus Kohlenstoff bestehen und
auf Deponien abgelagert werden können. Das Pyrolysegas hat einen
beträchtlichen Heizwert, der bei Einhaltung bestimmter Verbrennungs
parameter zur Beseitigung von Dioxin und anderen Giftstoffen auch
in Nutzwärme umgewandelt werden kann.
Claims (30)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Müll, insbesondere von getrock
netem Hausmüll, durch Pyrolyse in einem kontinuierlich von einer
Eintragsseite zu einer Austragsseite vom Müll bzw. seinem festen
Pyrolyseprodukt durchlaufenen Drehrohrofen mit einer sich drehen
den beheizten Ofentrommel unter laufender Erzeugung und Abfuhr
von Pyrolysegas dadurch gekennzeichnet, daß man den Müll bzw.
sein festes Pyrolyseprodukt über je eine, sich mit der Ofen
trommel drehende Eintrags- und Austragsschleuse ein- bzw. aus
trägt und den Müll bzw. sein festes Pyrolyseprodukt in jeder
Schleuse mit einem inerten Spülgas spült, wobei das lufthaltige
Spülgas aus der Eintragsschleuse an die Umgebung abgeleitet und
das pyrolysegashaltige Spülgas aus der Austragsschleuse in die
Ofentrommel eingeleitet und mit dem Pyrolysegas vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man je
weils mindestens zweistufige Eintrags- und Austragsschleusen
verwendet und den Müll bzw. sein festes Pyrolyseprodukt zwischen
den Schleusenstufen in rieselfähigem Zustand dem inerten Spül
gas aussetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Müll bzw. sein festes Pyrolyseprodukt in jeder Schleusenstufe
innerhalb eines Hohlkörpers zu einem im wesentlichen gasun
durchlässigen, den Querschnitt des Hohlkörpers ausfüllenden
Pfropfen verdichtet, den Pfropfen am Ende des Hohlkörpers wieder
in ein rieselfähiges Material auflöst und dieses rieselfähige
Material unter Einwirkung der Schwerkraft in Wechselwirkung mit
dem inerten Spülgas bringt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das
rieselfähige Material zwischen den Schleusenstufen in freien
Fall durch einen von dem inerten Spülgas durchströmten Raum
rieseln läßt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf
der Austragsseite mindestens die erste Schleusenstufe auf einer
solchen erhöhten Temperatur hält, daß die Kondensation von
Dioxin verhindert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man der
beheizten Schleusenstufe erwärmtes Spülgas zuführt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf
der Austragsseite mindestens die letzte Schleusenstufe auf eine
solche Temperatur kühlt, daß gasförmiges Dioxin in fester Form
an das feste gekühlte Pyrolyseprodukt gebunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Pyrolysegas durch eine beheizte Hohlwelle und eine beheizte Gas
schleuse aus der Ofentrommel abführt, wobei die Temperatur der
Hohlwelle und der Gasschleuse auf einem solchen Wert gehalten
wird, daß die Kondensation von Dioxin verhindert wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
bestehend aus einem Drehrohrofen mit einer drehbaren beheiz
baren Ofentrommel mit einer Eintrags- und einer Austragsseite,
und einer mit der Ofentrommel drehfest verbundenen Fördervorrich
tung für den Transport des Mülls von der Eintrags- zur Austrags
seite und für das gleichzeitige Umwälzen des Mülls beim Transport,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ofentrommel (2) auf der Ein
trags- (2 a) und auf der Austragsseite (20) drehfest mit je ei
ner mitrotierenden Eintrags- (19) bzw. Austragsschleuse (32)
verbunden ist, daß beide Schleusen mit mindestens je einer Spül
gasquelle (30, 36) verbunden sind, daß mindestens eine in der
Eintragsschleuse (19) vorhandene Austrittsöffnung für das Spül
gas mit der Umgebungsluft in Verbindung steht und daß mindestens
eine in der Austragsschleuse (32) vorhandene Austrittsöffnung
für das Spülgas über mindestens eine Leitung (37, 38) mit dem Innen
raum der Ofentrommel (2) in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleusen (19, 32) jeweils mindestens zwei Schleusenstufen
(20, 21, 22 bzw. 33, 34, 35) aufweisen und daß die mindestens
eine Spülgasquelle (30, 36) in einen Raum einmündet, der zwei auf
einanderfolgende Schleusenstufen miteinander verbindet und durch
den der Müll bzw. sein festes Pyrolyseprodukt in rieselfähigem
Zustand hindurchbewegbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schleusenstufe mindestens einen Hohlkörper (23 ) und einen in den
Hohlkörper axial einführbaren Preßstempel (24 ) aufweist, daß der
Müll bei zurückgezogenem Preßstempel in eine zwischen Preßstempel und Hohlkörper liegende Vorkam
mer (61) einfüllbar und bei der Vorschubbewegung des Preßstempels
im Hohlkörper zu einem Pfropfen komprimierbar ist, dessen Vo
lumen aus dem Müll mindestens zweier Preßvorgänge besteht, und
daß sich an dem dem Preßstempel abgekehrten Ende des Hohl
körpers eine Zerkleinerungseinrichtung (31) befindet, durch die
der Pfropfen in ein rieselfähiges Granulat umwandelbar ist, das
in den dem Hohlkörper nachgeschalteten und der nachfolgenden
Schleusenstufe vorgeschalteten Raum einführbar ist, in dem eine
Spülgasströmung herbeiführbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindes
tens die erste Schleusenstufe (33) der Austragsschleuse (32)
mit der zugehörigen Schleusenkammer (40) in einem Heizraum (41)
angeordnet ist, der von dem die Ofentrommel (2) beheizenden
Heizgas durchströmbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleusenkammer (40) über einen Wärmetauscher (46) an eine
Spülgasquelle (36) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindes
tens die letzte Schleusenstufe (35) der Austragsschleuse (32)
mit der zugehörigen Schleusenkammer (40) in einem Kühlmantel
(47) angeordnet ist, der an eine Kühlmittelfördervorrichtung
(48) angeschlossen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ofentrommel (2) auf der Austragsseite (2 b) für die Abfuhr
des Pyrolysegases eine Hohlwelle aufweist, die unter Zwischen
schaltung eines Heizmantels (56) konzentrisch durch die Aus
tragsschleuse (32) hindurchgeführt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlwelle (55) an ihrem Austrittsende mit einer Gasschleuse
(52) verbunden ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasschleuse (52) in einer Heizkammer (51) untergebracht ist,
die mit dem
Heizmantel (56) der Hohlwelle (55) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasschleuse (52) als schraubenlinienförmiger Kanal (53) ausge
führt ist, der im Bereich einer Windung in äquidistanten Abstän
den mit einer Reihe von Rückschlagventilen (54) versehen ist,
von denen jeweils mindestens eines schwerkraft- und/oder feder
kraftgesteuert geschlossen ist, derart, daß es ausschließlich
bei einem höheren als dem Umgebungsdruck in Öffnungsstellung
bringbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schleusenstufe (20) eine etwa quaderförmige Schleusenkammer
(40) besitzt, deren Abmessung in Achsrichtung (A-A) der Ofen
trommel (2) im wesentlichen dem Außenmaß des Hohlkörpers (23)
entspricht und deren beide kongruente größte Stirnflächen (57,
58) in zur Achse A-A radialen Ebenen liegen, daß im Bereich
zweier gegenüberliegender Schmalseiten um 180° rotationssymme
trisch versetzt zwei Hohlkörper und zwei Preßstempel (24) ange
ordnet sind, und daß im Bereich des dem Preßstempel abgekehrten
Endes eines jeden Hohlkörpers und der zugehörigen Zerkleinerungs
einrichtung (31) eine Sammelkammer (60) für das Granulat ange
ordnet ist, die gegenüber der eigenen Schleusenkammer geschlossen
ist und in die jeweils nachfolgende Schleusenkammer (40) bzw.
in die Ofentrommel (2) (auf der Eintragsseite) bzw. in eine
Austragsvorrichtung (49) (auf der Austragsseite) mündet.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden in einer Schleusenkammer (40) liegenden Vorkammern (61)
durch eine diametral verlaufende Trennwand (66) voneinander ge
trennt sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sammelkammern (60) über je eine als schiefe Ebene ausgebildete
und etwa tangential verlaufende Trennwand (60 a) in die jeweils
nachfolgende Schleusenkammer bzw. Ofentrommel (2) bzw. Aus
tragsvorrichtung (49) münden.
22. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sammelkammern (60) gegenüber den Hohlkörpern (23) radial nach
außen gerichtete taschenförmige Fortsätze (60 b) aufweisen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Steuereinrichtung für die Preßstempel (24) vorgesehen
ist, durch die jeder Preßstempel während des Durchgangs der zu
gehörigen Vorkammer (61) durch den unteren Teil der kreisför
migen Bewegungsbahn bis zur Füllung der Vorkammer in seiner
zurückgezogenen Stellung gehalten und nach Füllung der Vorkammer
zuerst in diese und danach in den Hohlkörper (23) eingeschoben
wird, während der jeweils gegenüberliegende Preßstempel (24)
nach Vollendung seines Preßhubes und der Zerkleinerung eines
entsprechenden Volumensteils des Pfropfen wieder in seine zurück
gezogene Stellung bewegt wird.
24. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß sämt
liche Schleusenkammern einer Schleuse (19, 32) untereinander
die gleiche, kongruente Winkelstellung aufweisen.
25. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Schleusenstufe (20) der Eintragsschleuse (19) mit
einem Wendelförderer (67) mit horizontaler Achse versehen ist,
der drehfest mit der ersten Schleusenkammer (40) verbunden ist
und in diese einmündet.
26. Vorrichtung nach den Ansprüchen 19 und 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wendelförderer (67) zumindest in seinen letzten Gängen
doppelgängig ausgeführt ist, wobei jeder Gang einer der beiden
Vorkammern in der ersten Schleusenkammer (40) zugeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zerkleinerungseinrichtung (31) aus einer drehend angetriebenen
Reib- bzw. Mahlscheibe (62) besteht, gegen die der Pfropfen
(65) durch den Preßstempel (24) vorschiebbar ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reib- bzw. Mahlscheibe (62) zusätzlich in Richtung ihrer Dreh
achse (A 1) verschiebbar ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ofentrommel (2) einen mit ihr drehbaren Heizmantel (4)
mit Austrittsdüsen (7) aufweist, die mit Spiel in den Ring
spalt (8) eines ringförmigen, den Heizmantel umgebenden
stationären Rauchgaskanals (9) hineinragen.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austrittsdüsen (7) des Heizmantels (4) zur Erzeugung eines
Zykloneffekts im Rauchgaskanal (9) in Umfangsrichtung schräg
zu einem benachbarten Radius ausgerichtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721843 DE3721843A1 (de) | 1987-07-02 | 1987-07-02 | Verfahren und vorrichtung zur aufarbeitung von muell, insbesondere von getrocknetem hausmuell |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721843 DE3721843A1 (de) | 1987-07-02 | 1987-07-02 | Verfahren und vorrichtung zur aufarbeitung von muell, insbesondere von getrocknetem hausmuell |
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