DE37217C - Einrichtung an Senkschächten zur Beförderung des Absenkens derselben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 5: Bergbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Januar 1886 ab.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist:
Fig. ι ein senkrechter Schnitt und
Fig. 2 und 3 ein horizontaler Schnitt durch den Apparat.

Ich versehe die untere Kante eines metallenen Cylinders, der zugleich zur Ausfütterung des Schachtes dient, mit einer taschenförmigen, durchlöcherten, spitzwinkligen Schneide B; die Löcher sind nach unten, nach innen und nach aufsen gerichtet. Die taschenförmige Schneide läuft spitzwinklig zu, um das Eindringen des Cylinders in die durch unter Druck zugeführte Wasserstrahlen gelockerte Erde zu erleichtern. Sobald es sich darum handelt, bis zu bedeutenden Tiefen abzuteufen, und zu befürchten ist, dafs der Druck des den Cylinder umgebenden Erdreichs denselben verhindert, tiefer zu gleiten, so ist derselbe in gewissen Abständen inwendig mit ringsherum laufenden taschenförmigen, hohlen Räumen versehen, wie solches in der beiliegenden Zeichnung bei A zu sehen ist. Diese hohlen Räume sind unter sich und mit einem senkrechten Rohr C verbunden, in welches mittelst einer Pumpe oder auf andere Art Wasser geprefst wird. Dieses unter genügendem Druck durch die in dem Cylinder und innerhalb der taschenförmigen, hohlen Räume befindlichen Löcher nach aufsen gegen das Erdreich geprefste Wasser lockert das Erdreich auf dem ganzen Umfange des Cylindermantels und auf der ganzen Länge desselben und befördert so dessen Niedersinken.

Das Stirnende der Schachtausfütterung, d. i. des Cylindermantels, ist aus. einer dem Erdreich entsprechenden Materialschicht gebildet.

Ich behalte mir selbstverständlich vor, die taschenförmigen, hohlen Räume in jeder anderen Weise den Umständen gemäfs anzubringen und sie in passender Weise unter einander zu verbinden. ,

Eine Schachtpumpe fördert das Wasser und die sich im Schacht ansammelnde Erde. Wenn diese kein Sand und es nöthig wäre, dieselbe, bevor sie angesaugt werden könnte, zu zerkleinern und zu lösen, so könnte diese Auflockerung, Zerkleinerung und Lösung mittelst Wasserstrahles oder mit einem beliebigen Rührwerk geschehen. Auch könnte maii zu dieser Förderung einen Pristmannschen Apparat benutzen. Da es zur Verminderung der Pumparbeit und deren fortdauernder Leistung nützlich ist, dafs das Wasser aufserhalb der Schachtausfütterung während des Auspumpens mit dem Wasserspiegel im Innern des Schachtes in gleicher Höhe steht, so läfst man die Grubenwässer sich vorher absetzen und dann in die Schachtausfütterung zürückfliefsen.

Wenn die Beschaffenheit der Erdschichten es nöthig machte, dafs zur Abteufung und Durchstechung gewisser Schichten andere Mittel anzuwenden seien, so kann man leicht den oberen Theil der Schachtausfütterung ab-

Claims (1)

1. schliefsen und dann die Arbeit mit Hülfe comprimirter Luft fortsetzen.

   Für Schächte von geringer Tiefe wäre es unriöthig, schichtenweise taschenförmige, hohle Ringe anzuwenden; der dem Mantel sozusagen als Schneide dienende unterste Ring genügt dann allein.

   Pateνt-Ansρruch:

   An Senkschächten die Anbringung ringförmiger, mit Löchern versehener Hohlräume am Umfange derselben, durch welche man Wasser ausströmen läfst, um das umliegende Erdreich loszulösen und dadurch die Absenkung der Schachtauskleidung zu fördern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.