DE3721488A1 - Verfahren und vorrichtung zum sicheren erkennen von graten an teilen im durchlaufverfahren - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum sicheren erkennen von graten an teilen im durchlaufverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum sicheren mechanischen Erkennen von Graten an
Teilen, insbesondere an Stanzteilen im Durchlaufverfahren.
Stanzteile, gesägte Teile, aber auch spritzgegossene
Teile usw. haben auf einer Seite Grate, die beseitigt
werden müssen, bevor diese Teile weiter verarbeitet wer
den können. Die Beseitigung dieser Grate erfolgt vorwie
gend z. B. mit Bandschleifmaschinen. Dabei muß darauf ge
achtet werden, daß jedes Teil mit dem Grat dem Schleif
band zugewandt, die Bandschleifmaschine durchläuft.
Bisher erfolgt die Ausrichtung der auf einem Trans
portband ankommenden Teile von Hand. Diese Art der
"Sortierung" geht relativ langsam und ist sehr ko
stenintensiv. Auch sind menschliche Fehler nicht aus
zuschließen, so daß gelegentlich ein zu entgratendes
Teil mit der falschen Seite die Bandschleifmaschine
durchläuft.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit Hil
fe deren sicher und ohne menschliche Unterstützung
im Durchlaufverfahren feststellbar is, ob der Grat
der transportierten Teile nach oben oder nach unten
gerichtet ist und wobei die Vorrichtung einfach im
Aufbau und kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten Verfah
ren dadurch gelöst, daß die Teile kontinuierlich und
einzeln an einer Fühlereinrichtung vorbeigeführt wer
den, wobei die Oberfläche der Teile abgetastet wird
und daß die Meßwerte in Signale umgewandelt, ver
stärkt und ausgewertet werden.
Beim Abtasten streicht die Fühlereinrichtung leicht
über die der Fühlereinrichtung zugewandte Seite der
Teile. Während beim Überstreichen der gratfreien
Seite kaum Ausschläge an der Fühlereinrichtung fest
stellbar sind, wird die Fühlereinrichtung beim Über
streichen der Seite mit dem Grat heftig bewegt, es
entstehen regelrecht Schwingungen.
Auf diese Weise läßt sich sehr einfach und sicher
feststellen, ob der Grat nach unten oder nach oben
zeigt.
Erfindungsgemäß werden die mehr oder weniger starken
Schwingungen in Signale umgewandelt und verstärkt,
so daß diese rechnerlesbar ausgewertet werden können.
So kann mit relativ einfachen Mitteln die jeweils
nach oben gerichtete Seite mechanisch festgestellt
werden und als Signale in einer Auswertungseinrich
tung, z. B. einem Zähler, registriert und weiterge
meldet werden. Über Zusatzeinrichtungen, die nicht
Gegenstand dieser Erfindung sind, können nun Maßnah
men ergriffen werden, falsch liegende Teile auszusor
tieren oder diese Teile umzudrehen.
Damit die Auswertungseinrichtung, der Zähler, die ge
messenen Werte erkennen kann, wird dem Zähler vor Be
ginn der Messungen ein Grenzwert eingegeben. Dieser
Grenzwert wird in einem vorausgehenden Probelauf er
mittelt. In einem Arbeitsgang können immer nur gleiche
Teile gemessen werden. Zur Ermittlung des Grenzwertes
wird an mehreren gleichen Teilen die An
zahl der Ausschläge auf der Seite mit dem Grat und
auf der Seite ohne Grat festgestellt. Daraus wird
dann der Grenzwert ermittelt, der als solcher dem Zäh
ler eingegeben wird. In der Praxis bedeutet das:
Liegen die Ausschläge über dem eingestellten Grenz
wert, dann ist die Fühlereinrichtung über die Seite
mit dem Grat gefahren.
Wird der eingestellte Grenzwert nicht überschritten,
hat die Fühlereinrichtung die Seite ohne Grat abge
tastet.
Die vorstehend angegebene Aufgabe wird mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens dadurch gelöst, daß eine Meßvorrichtung von min
destens einer beweglich, im Bereich einer Förderein
richtung angeordneten Fühlereinrichtung und einem
Signalgeber gebildet ist, wobei die Fühlereinrich
tung und der Signalgeber im Abstand starr miteinan
der verbunden sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Graterkennung
ist somit von einer Meßvorrichtung gebildet, die aus
einer Fühlereinrichtung und einem Signalgeber besteht.
Fühlereinrichtung und Signalgeber sind fest miteinan
der verbunden und haben Abstand zueinander, d. h., sie
sind zwar fest miteinander verbunden, aber keine Ein
heit. Die Schwingungen werden von der Fühlereinrichtung
direkt und mechanisch an den Signalgeber übertragen.
Diese Maßnahme stellt eine recht einfache und wir
kungssichere Vorrichtung dar.
Dabei ist es von Vorteil, daß die Meßvorrichtung un
mittelbar im Bereich der Fördereinrichtung angeordnet
ist. Die Meßwerte werden also direkt an der Meßstelle
aufgenommen und auf kürzestem Weg an den Signalgeber
übertragen. Umständliche Montage und große Leitungs
wege entfallen.
In erfinderischer Ausgestaltung kann die Fühlerein
richtung von einem Taster gebildet sein. Dabei
kann der Taster federnd geführt und über einen
Hebelarm im Bereich der Fördereinrichtung befestigt
sein. Der Taster kann z. B. von einer Tastwippe ge
bildet sein.
Ein Taster spricht besonders empfindlich auf je
de noch so geringe Unebenheit an. Dies ist besonders
bei Messungen im Bereich dieser Erfindung nötig,
weil beispielsweise Metallstanzteile zur Messung an
fallen, bei denen die Materialstärke des Teils nur
ca. 1 mm beträgt. Der Grat an einem solchen Teil be
wegt sich dann im Bereich von etwa 1/10 mm.
Sinnvollerweise wird im Rahmen der Erfindung der
Taster federnd gehalten. Dadurch wird der
Taster leicht gegen das Meßteil gedrückt, was wesent
lich zur Meßgenauigkeit beiträgt. Es gibt kein Nach
schwingen.
Zur Überbrückung der Entfernung zwischen der Befe
stigungsstelle im Bereich der Fördereinrichtung und
der Meßstelle ist ein festes Teil zwischen der Feder
und dem Meßkopf vorgesehen, das als Hebelarm wirkt.
Aus Vorstehendem ergibt sich, daß die Meßeinrichtung
sich aus dem Meßkopf, dem Hebelarm und der Feder,
die eine Blattfeder sein kann, zusammensetzt und
den Taster bildet.
In weiterer erfinderischer Ausgestaltung ist der
Signalgeber von einer Leiterschleife und
einem darin bewegbar geführten Magnetkern gebildet.
Bewegt man einen Magnetkern in einer Leiterschleife
(Spule), so daß sich das Magnetfeld verändert, dann
wird eine Spannung induziert. Die durch die Schwingung
en der Fühlereinrichtung in der Leiterschleife in
duzierten Spannungsimpulse werden über Kabel an die
Auswertungseinrichtung übertragen.
Durch die ständige Bewegung des Magnetkerns in der
Leiterschleife, die von dem
Taster direkt auf den Magnetkern übertragen wer
den, ändert sich das Magnetfeld ständig. Jede Ände
rung des Magnetfelds in der Leiterschleife bedeutet
einen Spannungsimpuls der nach entsprechender Verstär
kung im Zähler als ein Signal registriert und ge
zählt wird. Die Summe der Signale läßt dann im Ver
gleich mit dem vorgegebenen Grenzwert die jeweils
abgetastete Seite des Teiles erkennen.
Die Anwendung des Induktionsgesetzes (Relativbewegung
einer Leiterschleife und eines Magnetfeldes) ist ent
scheidend für die sichere Funktion der vorgeschlage
nen Erfindung.
Vorteilhafterweise kann die Fördereinrichtung von
einem Transportband oder einer Rutsche gebildet sein.
Wichtig ist jedoch, daß ein jeder Zuführstrang
eine eigene Meßvorrichtung aufweist. Bei ebenem Trans
port von Teilen wird man vorteilhafterweise ein Trans
portband als Fördereinrichtung einsetzen, während man
bei einem natürlichen Gefälle zwischen z. B. der Stanze
und der Bandschleifmaschine eine billigere Rutsche
verwenden kann. Wichtig ist jedoch, daß jedem Zu
führstrang eine eigene Meßvorrichtung zugeordnet ist
und daß die zu messenden Teile nur hintereinander ange
ordnet die Meßvorrichtung passieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nachfolgend anhand
einer prinzipmäßigen Zeichnung ausführlich erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Seiten
ansicht.
Eine Meßvorrichtung 1 ist von einer Fühlereinrichtung 2
und einem Signalgeber 3 gebildet. Die Fühlereinrich
tung 2 und der Signalgeber 3 sind im Abstand durch ein
Verbindungselement 4 starr miteinander verbunden. Im
Ausführungsbeispiel besteht die Fühlereinrichtung 2 aus
einer Tastwippe. Der Signalgeber 3 besteht aus einer
Leiterschleife 5, in der ein Magnetkern 6 bewegbar ge
führt ist. Die Meßvorrichtung 1 ist im Bereich einer
Fördereinrichtung 7 angeordnet und dort befestigt. Wie
aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Fördereinrichtung 7
im Ausführungsbeispiel als Transportband ausgebildet.
Die Fühlereinrichtung 2 ist im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 als Taster ausgebildet. Der Taster 2 be
steht aus einer Blattfeder 8 und einem Hebelarm 9. Die
Blattfeder 8 und der Hebelarm 9 sind miteinander fest,
aber lösbar untereinander verbunden. Das andere freie
Ende der Blattfeder 8 ist an der Befestigungseinrich
tung 10 angeschraubt.
Das freie Ende des Hebelarms 9 trägt eine Fühlernase 11.
Mit der Fühlernase 11 wird die Graterkennung am Teil vor
genommen.
Der Hebelarm 9 und das Verbindungselement 4 sind
mittels eines Bolzens beweglich miteinander verbunden. Das an
dere Ende des Verbindungselements 4 ist am Magnetkern 6
befestigt.
Die Graterkennung erfolgt, wie schon erwähnt, über
den Taster 2, der auf Grund der Kraft der Blattfeder 8
leicht auf die Oberfläche des zu erkennenden Teiles 14 ge
drückt wird. Bedingt durch die Gratunebenheit wird der
Taster 2 in mechanische Schwingungen versetzt. Die
mechanischen Schwingungen werden über das Verbindungs
element 4 auf den Magnetkern 6 übertragen. Durch die
Veränderung des Magnetfeldes in der Leiterschleife 5
entstehen elektrische Impulse. Diese elektrischen Impul
se werden verstärkt und einem nicht dargestellten Zäh
ler (Auswertungseinrichtung) zugeführt. Im Zähler wer
den nun die abgegebenen Stromimpulse gegen den vorher
eingegebenen Grenzwert verglichen.
Liegt die Anzahl der Impulse über dem eingestellten
Grenzwert, ist der Grat des zu messenden Teiles
nach oben, also in Richtung Tastwippe ausgerichtet.
Wird der eingestellte Grenzwert nicht überschritten,
liegt der Grat nach unten, d. h, das Teil liegt mit
der Gratseite auf dem Transportband auf.
Mit der vorgeschlagenen Erfindung werden die Ferti
gungskosten der an sich billigen Teile, gegenüber
bisheriger, manueller Arbeitsweise erheblich gesenkt,
weil geringe Lohnkosten anfallen. Die Messungen sind
sehr genau, Fehler durch menschliches Versagen wer
den ausgeschaltet. Leerlaufzeiten an der Bandschleif
maschine werden weitestgehend vermieden, weil eine
maschinelle Erkennung bei selber Bandgeschwindigkeit,
wie bei der Bearbeitung erfolgt. Der Anfall von Ausschuß
produkten kann in jedem Fall niedriger gehalten werden,
als dies bei manueller Arbeitsweise der Fall ist.
Mit der vorgeschlagenen Erfindung lassen sich selbst
verständlich neben den schon erwähnten Teilen auch
solche erkennen, die auf einer Seite glatt und auf der
anderen Seite rauh, uneben usw. sind.
Claims (8)
1. Verfahren zum sicheren mechanischen Erkennen
von Graten an Teilen, insbesondere an Stanz
teilen im Durchlaufverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile kontinuierlich und einzeln an
einer Fühlereinrichtung vorbeigeführt werden,
wobei die Oberfläche der Teile abgetastet wird
und daß die Meßwerte in Signale umgewandelt,
verstärkt und ausgewertet werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum
sicheren mechanischen Erkennen von Graten an
Teilen, insbesondere an Stanzteilen im Durch
laufverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meßvorrichtung (1) von mindestens
einer beweglich, im Bereich einer Fördereinrich
tung (7) angeordneten Fühlereinrichtung (2) und
einem Signalgeber (3) gebildet ist, wobei die
Fühlereinrichtung (2) und der Signalgeber (3)
im Abstand starr miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fühlereinrichtung (2) als Taster
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Signalgeber (3) von einer Leiterschleife (5)
(Spule) und einem darin bewegbar geführten Mag
netkern (6) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung (7) von einem
Transportband gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung von einer Rutsche
gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Taster (2) federnd geführt ist und
über einen Hebelarm (9) im Bereich der Förder
einrichtung (7) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Zuführstrang eine eigene Meßvor
richtung (1) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721488 DE3721488A1 (de) | 1987-06-30 | 1987-06-30 | Verfahren und vorrichtung zum sicheren erkennen von graten an teilen im durchlaufverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721488 DE3721488A1 (de) | 1987-06-30 | 1987-06-30 | Verfahren und vorrichtung zum sicheren erkennen von graten an teilen im durchlaufverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721488A1 true DE3721488A1 (de) | 1989-01-12 |
Family
ID=6330546
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721488 Withdrawn DE3721488A1 (de) | 1987-06-30 | 1987-06-30 | Verfahren und vorrichtung zum sicheren erkennen von graten an teilen im durchlaufverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3721488A1 (de) |
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-
1987
- 1987-06-30 DE DE19873721488 patent/DE3721488A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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