DE3720975A1 - Verfahren und vorrichtung zum vermischen eines gases mit einer fluessigkeit - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum vermischen eines gases mit einer fluessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ent
sprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Beim Herstellen von Formteilen aus Polyurethanschaum hat die Gasbeladung
der Reaktionskomponenten einen wesentlichen Einfluß auf die Schaumstruktur
und Qualität der Formteile. Gelöste Gase sowie eingeschlagene Gasblasen
verändern die Viskosität und Dichte des Komponentengemisches. Die Gasbe
ladung beeinflußt somit nicht nur die Mischungsgüte und die Maschinen
einstellung, sondern durch den in der Form ablaufenden Entgasungsvorgang
und die hiermit verbundene Keimbildung des Schaumvorgangs auch die Dichte
verteilung und Oberflächenqualität der Formteile. Für die Herstellung
eines qualitativ guten Schaumes muß in wenigstens einer Reaktions
komponente eine Mindestmenge an Gas enthalten sein. Dies gilt sowohl für
Weichschaum als auch für Hart- und Integralschaum.
Aus der DE-OS 35 14 838 ist es bekannt, zum Vermischen eines Gases mit
einer Flüssigkeit und zum Steuern der Menge des mit der Flüssigkeit zu
vermischenden Gases eine Wirbelbewegung in der Flüssigkeit zu erzeugen und
aufgrund dieser Wirbelbewegung das Gas an der Oberfläche der Flüssigkeit
in die Flüssigkeit einzuführen. Die Menge des mit der Flüssigkeit zu ver
mischenden Gases wird dabei durch Steuern der Drehzahl sowie der Umlauf
richtung eines mit Schaufelblättern, Turbinenblättern, Propellerblättern
o.ä. ausgestatteten Rührwerkzeuges geregelt. Die danach in den Reaktions
komponenten erzielbaren Gasblasengrößen reichen jedoch im allgemeinen
nicht aus, um das Aufsteigen und das Entweichen der Blasen an der Flüssig
keitsoberfläche in größerem Umfang zu vermeiden bzw. um hohe dispergierte
Gasgehalte in den Komponenten zu gewährleisten, insbesondere dann, wenn
diese über längere Zeit in Behältern vorrätig gehalten werden müssen.
Darüber hinaus sind zum Einführen des Gases in die Flüssigkeit verhältnis
mäßig große Umfangsgeschwindigkeiten des Rührwerkzeuges erforderlich,
welche entsprechend starke Umwälzungen der Flüssigkeit nach sich ziehen,
so daß im Behälter Strömungen entstehen, die den Einschlag eines breiten
Spektrums von Blasengrößen bewirken, wovon die größeren Gasblasen
schneller zum Flüssigkeitsspiegel aufsteigen. Es entsteht in vertikaler
Richtung eine ungleichmäßige Verteilung der Gasblasen in der Flüssigkeit,
welche in höchstem Maße unerwünscht ist.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, mit denen es auf einfache Weise möglich ist, Gas mit einer
Flüssigkeit zu vermischen und das Gas besonders gleichmäßig in der
Flüssigkeit zu verteilen.
Verfahrenstechnisch wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 angegebene Maßnahme gelöst.
Erfindungsgemäß wird mit vergleichsweise geringem Aufwand und sehr wir
kungsvoll Gas einer Flüssigkeit durch das Zusammenwirken eines mit
geringer Frequenz rotierenden großen Rührwerkzeuges mit einem kleinen mit
hoher Frequenz, insbesondere mit einer Frequenz von 1000 bis 7000 min-1,
vorzugsweise 4000 bis 7000 min-1 rotierenden Dispergierrorgan zugemischt
und in der Flüssigkeit verteilt. Auf diese Weise werden sehr kleine
Gasblasen erzeugt, die nur langsam im Flüssigkeitsbehälter aufsteigen. Es
sind somit auch sehr hohe Gasgehalte in der Flüssigkeit erreichbar, wie
sie zur Vermeidung von Oberflächenstörungen ("Sink-Marks" bzw. "Hammer
schlag") der Formteile notwendig sind.
Weiterhin werden durch die langsame Drehbewegung des Rührwerkzeuges und
die hieraus resultierende geringe Strömungsgeschwindigkeit in axialer
Richtung des Behälters vom Flüssigkeitsspiegel zum Ablauf des Behälters
hin die größeren Gasblasen nicht zum Ablauf mitgenommen, da sie entgegen
dem Flüssigkeitsstrom zum Flüssigkeitsspiegel aufsteigen. Daher gelangen
nur kleine Gasblasen, beispielsweise solche mit einem Duchmesser von
weniger als 1 mm bis zum Ablauf, so daß Fehler in den Formteilen durch
eingeschlagene große Gasblasen vermieden und eine feinzellige Schaum
struktur und eine gleichmäßige Dichteverteilung im Formteil erreicht
werden.
Neben den Vorteilen große Gasgehalte und kleine Gasblasen kommt der
Tatsache, daß die Durchführung der Gaseinmischung nur mit geringer
Erwärmung der Flüssigkeit verbunden ist, bei der praktischen Anwendung
große Bedeutung zu. Die Temperierung von Reaktionskomponenten für die
Herstellung von Kunststoffen auf Basis Polyurethan ist aufgrund der
höheren Viskosität dieser Flüssigkeiten stets besonders kritisch, da der
Wärmeaustausch zwischen dem Temperiermedium und der Komponente deutlich
langsamer, somit ineffektiver geschieht, als bei wäßrigen Komponenten. Die
Kombination von kleinem, schnell drehenden Dispergierorgan mit großem,
langsam drehenden Rührwerkzeug erzeugt einen nur geringen Wärmestrom.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, die aus einem im wesentlichen zylindrischen Behälter mit
vertikaler Achse und einem von oben in den Behälter geführten zentralen
Rührwerkzeug besteht und gekennzeichnet ist durch ein im Verhältnis zur
Behälterachse exzentrisch angeordnetes Dispergierorgan, wobei das Disper
gierorgan mit höherer Drehzahl als das Rührwerkzeug antreibbar ist.
Zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich
aus den Unteransprüchen 3 bis 6.
Als Dispergierorgan eignen sich beispielsweise Scheibenrührer oder
sogenannte Dissolver. Für die Geometrie des langsam drehenden Rührwerk
zeuges kommen alle Formen in Betracht, die auch bisher schon zur Homo
genisierung und zur Temperierung in Flüssigkeitsbehältern eingesetzt
werden. Die Größe des Dispergierorgans liegt deutlich unter der des Rühr
werkzeuges. Während das Rührwerkzeug etwa 1/3 bis 2/3 des Behälterdurch
messers umfaßt, beträgt der Durchmesser des Dispergierorgans weniger als
etwa 1/5 des Rührwerkzeugdurchmessers. Die Drehzahl des Rührwerkzeuges
liegt im allgemeinen unter 500 min-1; vorzugsweise bei 100 bis 200 min-1.
Die Drehzahl des Dispergierorgans ist im allgemeinen größer als
1000 min-1; sie beträgt vorzugsweise etwa 4000 bis 7000 min-1.
Besonders große Gasgehalte und kleine Gasblasen werden in der Flüssigkeit
dann erhalten, wenn das Dispergierorgan etwa 20 bis etwa 30 mm unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels, der sich einstellt, wenn nicht gerührt wird und
noch kein dispergiertes Gas in der Flüssigkeit vorliegt, angeordnet ist.
Dabei ist zu beachten, daß wenn dem Behälter unter Produktionsbedingungen
Teilmengen entnommen werden, diese unverzüglich auszugleichen sind, d.h.
das Dispergierorgan kann nur dann optimal zur Geltung gebracht werden,
wenn im Behälter die Füllstandshöhe und die Position des Dispergierorgans
nur in dem vorgegebenen Bereich voneinander abweichen. Für die Entnahme
größerer Teilmengen kann das Dispergierorgan höhenverstellbar, auf dem
Behälterinhalt schwimmend gelagert, oder in einer Tauchglocke angebracht
sein.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Hinweis auf die Zeichnungen näher
erläutert.
Im wesentlichen besteht die Vorrichtung aus einem zylindrischen
Behälter (1) mit vertikaler Achse und einem von oben in den Behälter
geführten zentralen Rührwerkzeug (2), welches durch wenigstens zwei Flügel
gebildet ist. Der Behälter enthält eine Flüssigkeit, beispielsweise eine
Reaktionskomponente für die Herstellung von Kunststoffen auf Basis
Polyurethan. Die Füllstandshöhe ist angedeutet. Es befindet sich ein Gas,
z.B. trockene Luft, Stickstoff oder Kohlendioxid auf und oberhalb der
Flüssigkeit.
Im Bereich des Flüssigkeitsspiegels ist ein im Verhältnis zur Behälter
achse exzentrisch angeordnetes Dispergierorgan (3) vorgesehen. Mit Hilfe
der Antriebsmotoren (4) und (5) werden das Rührwerkzeug und das Disper
gierorgan in eine Drehbewegung versetzt und es wird in der Flüssigkeit
eine wirbelnde Bewegung erzeugt, durch die das auf der Oberfläche der
Flüssigkeit befindliche Gas in die Flüssigkeit eingeführt und homogen
verteilt wird. Mit (6) ist eine Zuführleitung für die Flüssigkeit und mit
(7) ist ein verschließbarer Auslaßstutzen zum Austragen des Flüssig
keits-Gas-Gemisches bezeichnet.
Gemäß Fig. 1 wird die Entnahme des Flüssigkeits-Gas-Gemisches mit Hilfe
einer Füllstandssonde (8) überwacht. Findet eine Entnahme statt, so wird,
geregelt über eine Pumpe (9), unverzüglich Flüssigkeit in den Behälter (1)
nachgefüllt, so daß der einmal eingestellte Füllstand sich im Rahmen der
Regelgenauigkeit nicht ändert. Das Dispergierorgan (3) kann somit fest
installiert sein.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist eine Änderung des Füll
standes im Behälter (1) möglich. Dabei wird ebenfalls über die Sonde (8)
die Entnahme des Flüssigkeits-Gas-Gemisches überwacht; das entsprechende
Meßsignal jedoch zur Regelung der Position des Dispergierorgans (3) ver
wendet. Die Einstellung der Position des Dispergierorgans erfolgt hydrau
lisch oder pneumatisch, indem die das Dispergierorgan antreibende Hohl
welle (10) durch Einspeisen oder Absaugen von Hydrauliköl bzw. Luft ange
hoben oder abgesenkt wird. Elektrisch oder mechanisch betätigbare Ver
stelleinrichtungen sind ebenfalls denkbar.
Das Dispergierorgan (3) kann auch auf dem Behälterinhalt schwimmend
gelagert sein (Fig. 3). Um dabei die Dimension des aus Dispergierorgan
und Antriebsmotor (5) bestehenden Schwimmkörpers möglichst gering zu
halten, wird dessen Gewicht über ein Gegengewicht (11) kompensiert. Eine
in der Zeichnung nicht dargestellte Halterung arretiert den Schwimmkörper
gegen ein Mitrotieren mit der von dem Rührwerkzeug (2) umgewälzten
Flüssigkeit. Bei dieser Konstruktion kann auf eine Füllstandsmessung und
auf eine Regelung verzichtet werden und es lassen sich bereits installier
te Behälter besonders leicht nachrüsten.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist in dem Behälter (1) eine
Tauchglocke (12) vorgesehen, die das Dispergierorgan (3), eine Füllstands
sonde (8) sowie eine Gaspumpe (13) enthält. Die Gaspumpe fördert, über das
Meßsignal der Sonde (8) geregelt, soviel Gas in die Tauchglocke ein, wie
zur Einstellung des unter der Tauchglocke befindlichen Flüssigkeits
spiegels notwendig ist. Somit bleibt nur der Flüssigkeitsspiegel unter der
Tauchglocke konstant, während der Flüssigkeitsspiegel im Behälter in
weitem Rahmen variieren kann, solange er das Niveau des Flüssigkeits
spiegels unter der Tauchglocke nicht unterschreitet.
Claims (6)
1. Verfahren zum Vermischen eines Gases mit einer Flüssigkeit, insbe
sondere mit einer Reaktionskomponente für die Herstellung von Schaum
stoffen auf Basis Polyurethan, bei dem in einem Flüssigkeitsbehälter
durch die Drehbewegung eines Rührwerkzeuges eine wirbelnde Bewegung in
der Flüssigkeit erzeugt und auf der Oberfläche der Flüssigkeit befind
liches Gas in die Flüssigkeit eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Flüssigkeits-Gas-Gemisch mittels eines mit einer Frequenz von
1000 bis 7000 min-1 rotierenden Dispergierorgans örtlichen Druck
schwankungen ausgesetzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend
aus einem im wesentlichen zylindrischen Behälter (1) mit vertikaler
Achse und einem von oben in den Behälter geführten zentralen Rührwerk
zeug (2), gekennzeichnet durch ein im Verhältnis zur Behälterachse
exzentrisch angeordnetes Dispergierorgan (3), wobei das Dispergier
organ mit höherer Drehzahl als das Rührwerkzeug (2) antreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Disper
gierorgan (3) als Scheibenrührer oder dergleichen ausgebildet und
bezogen auf den Behälterinhalt etwa 20 mm bis etwa 30 mm unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dispergierorgan (3) höhenverstellbar ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dispergierorgan (3) auf dem Behälterinhalt schwimmend gelagert
ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dispergierorgan (3) in einer Tauchglocke (12) angebracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720975 DE3720975A1 (de) | 1987-06-25 | 1987-06-25 | Verfahren und vorrichtung zum vermischen eines gases mit einer fluessigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720975 DE3720975A1 (de) | 1987-06-25 | 1987-06-25 | Verfahren und vorrichtung zum vermischen eines gases mit einer fluessigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3720975A1 true DE3720975A1 (de) | 1989-01-05 |
Family
ID=6330260
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873720975 Withdrawn DE3720975A1 (de) | 1987-06-25 | 1987-06-25 | Verfahren und vorrichtung zum vermischen eines gases mit einer fluessigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3720975A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20014964U1 (de) * | 2000-08-30 | 2002-01-24 | Bionik Gmbh Innovative Technik | Einrichtung zur Abwasserreinigung |
WO2021152133A1 (en) * | 2020-01-30 | 2021-08-05 | Compagnie Generale Des Etablissements Michelin | Liquid dosing system associated with mass control of the dosed quantity, and related dosing processing |
-
1987
- 1987-06-25 DE DE19873720975 patent/DE3720975A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN115003480A (zh) * | 2020-01-30 | 2022-09-02 | 米其林集团总公司 | 与定量给料的量的质量控制相关的液体定量给料系统及相关定量给料处理 |
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