DE3720518A1 - Traegermaterial fuer fotografische schichten - Google Patents
Traegermaterial fuer fotografische schichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mit Polyolefinharz beschichtetes
wasserfestes Trägermaterial für fotografische Schichten.
Polyolefinbeschichtete fotografische Trägermaterialien
bestehen üblicherweise aus einem geleimten Basispapier mit
vorzugsweise auf beiden Seiten aufgebrachten wasserfesten
Polyolefinharzschichten. In einer verbreiteten Ausführungsform
bestehen die Polyolefinharzschichten aus Polyethylen
und werden mittels Extrusionsbeschichtung auf das Papier
gebracht (J. Appl. Photographic Engineering 5. [1979],
S. 110-117).
Auf einer der Polyolefinharzschichten (Vorderseitenschicht)
werden dann nach einer zur Haftungsvermittlung erforderlichen
Vorbehandlung der Schichtoberfläche eine oder mehrere fotografische
Schichten aufgebracht. Bei diesen fotografischen
Schichten kann es sich sowohl um solche für Schwarz/Weiß- als
auch für Farbfotografie mit zugehörigen Hilfsschichten
handeln.
Die Vorderseitenschicht enthält üblicherweise lichtreflektierendes
Weißpigment, vorzugsweise ein Titandioxid sowie
gegebenenfalls Farbpigmente, optische Aufheller und weitere
Zusätze wie Dispergierhilfsmittel für die Pigmente, Trennmittel,
Gleitmittel, Antioxidantien, Antistatika oder
dergleichen.
Die auf der den lichtempfindlichen Schichten entgegengesetzten
Papierseite angeordnete Kunstharzschicht (Rückseitenschicht)
ist vorzugsweise nicht pigmentiert. Sie kann aber auch Pigment
und andere Zusätze enthalten, die sich aus der Verwendung des
beschichteten Papiers als fotografisches Trägermaterial
ergeben und die grundsätzlich denen der Vorderseitenschicht
entsprechen können.
Zwischen der Vorderseitenschicht und den eigentlichen fotografischen
Schichten können sich zusätzliche Funktionsschichten
befinden, die beispielsweise die Haftung der
fotografischen Schichten verbessern oder eine andere durch
die Verwendung des Materials bedingte Funktion erfüllen.
Auch die Rückseitenschicht kann noch mit weiteren Funktionsschichten
überzogen werden, die beispielsweise die Beschreibbarkeit,
die Leitfähigkeit, die Verklebbarkeit, die Planlage
oder andere Eigenschaften des Trägermaterials verbessern.
Um zu erreichen, daß ein beidseitig mit Polyolefin beschichteter
fotografischer Papierträger nach einer einseitigen
Aufbringung fotografischer Schichten keine unerwünscht starke
Krümmung zur Vorderseite hat, wird üblicherweise bei der
Polyolefinbeschichtung so verfahren, daß die Vorderseitenschicht
überwiegend aus einem Polyolefin geringerer Dichte
(z. B. LDPE) besteht, während die Rückseitenschicht überwiegend
aus einem Polyolefin höherer Dichte (z. B. HDPE)
besteht (J. Appl. Photographic Engineering 7. (1981), S. 71).
Die Beschichtung fotografischer Basispapiere mit Polyolefin
geschieht im allgemeinen als Schmelzbeschichtung mit Hilfe
von Extrusionsbeschichtungsanlagen mit Breitschlitzdüse.
Dieses Verfahren ist sowohl als Einzelbeschichtungs- als
auch als Mehrfachbeschichtungsverfahren bekannt. Hilfsschichten
und zusätzliche Funktionsschichten können mit Hilfe aller
bekannten Beschichtungsverfahren sowohl in getrennten
Beschichtungsanlagen als "in line" mit der Extrusionsbeschichtung
(EP 21 749) aufgetragen werden.
Es ist allgemein bekannt, daß die Ausgestaltung fotografischer
Trägermaterialien in verschiedener Hinsicht von geschmacklichen
Erwägungen bestimmt wird. Dies gilt beispielsweise
für die Abtönung sowohl des Basispapiers als auch der
Vorderseitenschicht mit kleinen Mengen von Farbstoffen oder
Farbpigmenten. Dies gilt in besonderer Weise auch für die
Gestaltung der Oberfläche der Vorderseitenschicht. Es sind
sowohl hochglänzende als auch matte und strukturierte
Oberflächen bekannt. Dabei kann der Rauhigkeitsgrad bzw.
die Oberflächenstruktur mit Hilfe unterschiedlich gestalteter
Kühlwalzen sehr präzise festgelegt und auf verschiedene
Kundenvorstellungen abgestimmt werden.
Jedes Beschichtungsverfahren wie auch jedes Beschichtungsmaterial
ist mit artspezifischen Vorteilen und Nachteilen
behaftet, die dem Fachmann wohlbekannt sind und ihn veranlassen,
von Fall zu Fall zu entscheiden, welches Verfahren
und welches Material in welcher Kombination für ein bestimmtes
fotografisches Trägermaterial zur Anwendung kommt. Dem
Fachmann ist außerdem bekannt, daß er bestimmte Zusatzstoffe,
die in der Kunststoff- oder Papierindustrie üblich sind,
vermeiden muß, weil sie mit Bestandteilen der fotografischen
Schichten in Reaktion treten können und daher in fotografischen
Trägermaterialien störend sind und sogar zur
Unbrauchbarkeit des Trägermaterials führen können, während
andere für die Herstellung von polyolefinharzbeschichteten
Trägermaterialien für fotografische Schichten unentbehrlich
sind. Zur letzteren Gruppe gehören beispielsweise Weißpigmente
wie vorzugsweise Titanoxide, farbige Pigmente, Dispergiermittel
für Pigmente, Antioxidantien, optische Aufheller oder
einige Verarbeitungshilfsmittel.
Bestimmte Verarbeitungshilfsmittel, die auch als Gleit- oder
Trennmittel bekannt sind, werden den meisten Polyolefinbeschichtungsmassen
für fotografische Schichtträger beigemischt
und sind insbesondere bei solchen Beschichtungsmassen
unentbehrlich, die mit Hilfe einer glänzenden Kühlwalze zu
Schichten mit glänzender Oberfläche verarbeitet werden. Zu
diesen Trennmitteln zählen Stearinsäure, Glycerinstearate,
Metallsalze von höheren Fettsäuren oder Amide von höheren
Fettsäuren. Sehr verbreitet bei polyolefinbeschichteten
Papieren für fotografische Zwecke sind Zusätze von Magnesiumstearat,
Zinkstearat, Aluminiumstearat oder Erucasäureamid.
Es ist ferner bekannt, Polyethylenglykol als Trennmittel
in Polyolefinbeschichtungsmassen zu verwenden.
Eine wichtige Funktion dieser Trennmittel ist es, eine
leichte und gleichmäßige Abtrennung des extrudierten
Polyolefinfilms von der Kühlwalze sicherzustellen. Bei
Abwesenheit solcher Trennmittel geschieht die Ablösung
des Polyolefinfilms von der Kühlwalze nicht immer gleichmäßig,
sondern in kurzen rhythmischen Intervallen, und es
bilden sich quer zur Bahnrichtung verlaufend feine Erhebungen
aus. Diese haarfeinen Erhebungen sind durch übliche
Tastmethoden zur Messung des Oberflächenprofils nicht
erfaßbar, sind aber auf glänzenden Oberflächen bei
schrägem Lichteinfall deutlich als feine Linien sichtbar,
die parallel zueinander verlaufen und einen Abstand von
etwa 1 mm voneinander haben. Deshalb werden sie auch als
"Notenlinien" bezeichnet. Die "Notenlinien" treten im
allgemeinen bei Beschichtungsgeschwindigkeiten auf, die
größer als 70-80 m/min sind und verstärken sich mit
steigender Geschwindigkeit.
Nur durch Zusatz eines oder mehrerer der genannten Trennmittel
zur Beschichtungsmasse wird die Herstellung von
hochglänzenden Oberflächen im Extrusionsbeschichtungsverfahren
überhaupt erst möglich. Dabei ist der Trennmittelzusatz
in etwa proportional der Beschichtungsgeschwindigkeit, d. h.
höhere Beschichtungsgeschwindigkeiten erfordern höhere
Zusatzmengen an Trennmittel. Mengen zwischen 0,5 und
1 Gew.-%, bezogen auf die Beschichtungsmasse, sind durchaus
üblich.
Jeder Zusatz von Gleit- oder Trennmitteln ist jedoch mit
Nachteilen verbunden. Durch Trennmittel wird nicht nur das
Ablösen des Polyolefinfilms von der Kühlwalze erleichtert,
sondern die Haftung des Polyolefinfilms am Basispapier
geschwächt. Darüber hinaus schwitzen die Trennmittel
infolge der hohen Extrusionstemperaturen aus. Die Dämpfe
kondensieren teilweise an Maschinenteilen, und das Kondensat
kann auf die Bahn tropfen. Im ungünstigen Fall entstehen
fettartige Ablagerungen auf der Kühlwalze und werden von
dort auf die Polyolefinoberfläche übertragen, wo sie nicht
nur als Glanzfehler sichtbar sind, sondern auch die Ausbildung
und Haftung später aufgebrachter fotografischer
Schichten beeinträchtigen.
Während die sogenannten "Notenlinien" naturgemäß nur bei
glänzenden Polyolefinoberflächen beobachtet werden, sind
Ausschwitzerscheinungen mit unangenehmen Ablagerungen auf
der Kühlwalze sowohl bei glänzenden als auch bei strukturierten
oder matten Oberflächen nachteilig. Es besteht
deshalb ein starkes Interesse, einen Weg zur Verminderung
der Trennmittelzusätze zu finden. Insbesondere besteht ein
Bedürfnis, die sehr stark zu Ablagerungen neigenden Fettsäureamide
und Fettsäureester völlig zu eliminieren und
trotzdem bei wirtschaftlichen Arbeitsgeschwindigkeiten
fehlerfreie hochglänzende Oberflächen herstellen zu können.
Dabei ist es besonders erwünscht, matte oder glänzende
Oberflächen mit derselben Beschichtungsmischung herstellen
zu können, um bei einem Wechsel der Oberflächenstruktur
(Kühlwalzenwechsel) nicht unnötigerweise auch die Beschichtungsmischung
wechseln zu müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein polyolefinbeschichtetes
Trägermaterial für fotografische Schichten zur Verfügung
zu stellen, das die beschriebenen Nachteile nicht hat. Insbesondere
ist es Aufgabe der Erfindung, einen polyolefinbeschichteten
Schichtträger ohne sogenannte "Notenlinien"
herzustellen, der deutlich weniger Trennmittel in der
äußeren Polyolefinschicht enthält, und eine Polyolefinbeschichtungsmasse
zur Verfügung zu stellen, die sich ohne
Einschränkung sowohl für matte Oberflächen als auch für die
Erzeugung von fehlerfreien hochglänzenden Oberflächen eignet.
Es ist des weiteren Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von polyolefinbeschichteten Schichtträgern
für fotografische Zwecke vorzuschlagen, bei dem keine
störende Ausschwitzung von Trennmittel auftritt und das
unter ökonomisch akzeptablen Produktionsbedingungen die
Erzeugung von fehlerfreien hochglänzenden Oberflächen
ermöglicht. Als ökonomisch akzeptable Produktionsbedingung
gilt dabei eine Beschichtungsgeschwindigkeit von mehr als
100 m/min.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
zur Herstellung eines Polyolefinüberzugs verwendeten
Polyolefinbeschichtungsmasse ein fluorhaltiges Polymer
beigemischt wird und ein fotografisches Basismaterial,
z. B. ein fotografisches Basispapier, mit dieser Beschichtungsmasse
überzogen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das beigemischte fluorhaltige Polymer ein Polymerisat
oder Copolymerisat von Vinylfluorid, Vinylidenfluorid,
Trifluorchlorethylen oder Hexafluorpropylen, das 30-76
Gew.-% Fluor enthält und in einer Zusatzmenge von 40 bis
1500 ppm der Polyolefinbeschichtungsmasse beigemischt ist.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein wenigstens
einseitig mit Polyolefin überzogenes Material, beispielsweise
Papier, dessen Polyolefinüberzug ein fluorhaltiges
Polymer enthält, wobei ein Polymer bevorzugt ist, das
30-60 Gew.-% Fluor enthält und der Polyolefinbeschichtungsmasse
in einer Menge von 40 bis 1500 ppm beigemischt
wurde.
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein polyolefinbeschichtetes
Trägerpapier für fotografische Schichten, bei
dem die der fotografischen Schicht zunächst befindliche
Polyolefinschicht (Vorderseitenschicht) ein Polymerisat
oder Copolymerisat von Vinylfluorid, Vinylidenfluorid,
Trifluorchlorethylen oder Hexafluorpropylen in einer
Menge von 40-1500 ppm enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines polyolefinbeschichteten Trägermaterials für fotografische
Schichten mittels Extrusionsbeschichtung, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß wenigstens in die zur Beschichtung der
Vorderseite verwendete Polyolefinbeschichtungsmasse ein fluorhaltiges
Polymer in Form einer Vormischung eingemischt wird.
Dabei beträgt die eingemischte Menge an fluorhaltigem Polymerisat
vorzugsweise 40-1500 ppm, bezogen auf die Polyolefinbeschichtungsmasse,
und ist ein Polymerisat oder Copolymerisat
mit einem Fluorgehalt von 30 bis 76 Gew.-%.
Das erfindungsgemäß mit Polyolefin beschichtete Basismaterial
ist vorzugsweise ein fotografisches Basispapier, das in bekannter
Weise innerlich geleimt ist und eine Oberflächenleimung erhalten
hat. Das Basismaterial kann aber auch ein Papier aus
synthetischem Fasermaterial oder Filmmaterial sein.
Die Polyolefinbeschichtung erfolgt in bekannter Weise mittels
Extrusionsbeschichtung. Dabei kann eine Seite des Materials
mehrere übereinanderliegende Polyolefinschichten erhalten. Es
kann sich auch unter einer Polyolefinschicht eine andere Schicht,
beispielsweise eine übliche Barytschicht, eine mit Elektronenstrahlen
gehärtete Schicht, eine Haftung vermittelnde Schicht
oder eine Sperrschicht befinden, und es können auf der Polyolefinschicht
weitere bekannte Schichten angebracht sein, bevor
eine fotografische Schicht darüber gelegt wird.
Das fluorhaltige Polymer wird zweckmäßigerweise zunächst zu
einer 1-5 Gew.-% Fluorpolymer enthaltenden Vormischung mit
Polyolefin verknetet, granuliert und in dieser Form der
übrigen Beschichtungsmischung vor der Extrusion beigemischt.
Bevorzugtes Polyolefin für die Herstellung der Vormischung
ist Polyethylen, insbesondere ein Polyethylen mit niedriger
Dichte, sogenanntes LDPE.
Das erfindungsgemäß der Polyolefinmischung beigemischte
fluorhaltige Polymer ist bevorzugt ein Polymerisat oder
Copolymerisat von fluorhaltigen Monomeren wie Vinylfluorid,
Vinylidenfluorid, Trifluorchlorethylen oder Hexafluorpropylen.
In untergeordneter Menge können auch andere
fluorhaltige Monomere zur Herstellung des Polymers
verwendet worden sein, beispielsweise eignet sich auch
ein Copolymerisat aus Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen
und Tetrafluorethylen als Zusatz für erfindungsgemäße
Schichten. Darüber hinaus kann das fluorhaltige Polymer
in untergeordneten Mengen auch nicht-fluorhaltige Monomere,
beispielsweise Ethylen, Vinylchlorid, Acrylsäure oder andere
enthalten.
Das Molekulargewicht des fluorhaltigen Polymers ist in
einem weiten Bereich variabel. Polymere mit einem Molekulargewicht
von 5000 wurden ebenso mit gutem Ergebnis verwendet
wie solche mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 000.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung
ist die Polyolefinharzschicht, die das fluorhaltige
Polymer enthält, eine weißes Pigment enthaltende Polyolefinschicht.
Darin ist das weiße Pigment üblicherweise ein
Titandioxid-Pigment vom Rutil- oder Anatas-Typ oder eine
Titandioxid enthaltende Mischung mit anderen weißen Pigmenten.
Die in Extrusionsbeschichtungsmassen verwendeten Weißpigmente
sind in der Regel solche, die eine anorganische oder organische
oder anorganische und organische Oberflächenbehandlung erhalten
haben. In der Schicht können neben weißem Pigment kleine Mengen
von farbigen Pigmenten, Dispergierhilfsmittel, optische Aufheller,
Antioxidantien oder sonstige in Verbindung mit
fotografischen Schichtträgern bekannte Zusatzmittel enthalten
sein.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung enthält
die Polyolefinschicht eine Trennmittelkombination, bestehend
aus dem fluorhaltigen Polymer und einem Polyetherglykol. Bei
dem Polyetherglykol handelt es sich um ein Polyethylenglykol
mit einem Molekulargewicht zwischen 200 und 35 000 oder um
ein Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht zwischen
400 und 10 000 oder um ein Ethylenoxid/Propylenoxid-
Copolymer mit einem Molekulargewicht zwischen 400 und 30 000.
Die Menge des verwendeten Polyetherglykols liegt zwischen
10 und 500 ppm, bezogen auf die komplette Beschichtungsmischung.
Erfindungsgemäße Polyolefinbeschichtungsmassen mit einem
Zusatz von fluorhaltigem Polymer zeigen im Vergleich zu
allen bisher bekannten Mischungen deutliche Verarbeitungsvorteile.
Fettsäurederivate als Trennmittel sind entbehrlich
und es lassen sich nach Wunsch matte und glänzende Oberflächen
ohne qualitätsmindernde Ausschwitzerscheinungen und
ohne die gefürchteten "Notenlinien" herstellen. Dabei ist
unerwarteterweise die Haftung an der Papier- oder Filmunterlage
nicht verschlechtert, sondern sogar leicht verbessert,
und es werden trotz prinzipieller Unverträglichkeit
des fluorierten Polymers mit dem Polyolefinharz keine
Inhomogenitäten im extrudierten Film beobachtet. Kleine
Beimischungen von Salzen höherer Fettsäuren, z. B. Magnesiumstearat,
die als Dispergiermittel für Pigment oder als
Neutralisationskomponente für Katalysatorreste gelegentlich
in Polyolefinmischungen vorhanden sind, werden ohne Nachteile
vertragen, zumal sie in Mengen vorliegen, die unter 0,3 Gew.-%
bleiben. Auf die unerwünschten Fettsäureamide und Fettsäureester
kann vollständig verzichtet werden, und auch Fettsäuresalze
sind aus Gründen der Trennwirkung überflüssig.
Das Ergebnis ist vor allem deshalb überraschend, weil die
Trennung der Polyolefinmischung von der Kühlwalze leicht
und ohne Rückstandsbildung geschieht, aber die Haftung zwischen
Substrat und Beschichtung sogar verbessert ist. Auch die Haftung
der fotografischen Schichten auf einer erfindungsgemäßen,
fluoriertes Polymer enthaltenden Polyolefinschicht ist nicht
beeinträchtigt.
Hinsichtlich des für die Extrusionsbeschichtung verwendeten
Polyolefinharzes bestehen keine besonderen Beschränkungen.
Es können alle für die Extrusionsbeschichtung mit Breitschlitzdüse
bereits beschriebenen Polyolefinharze verwendet werden,
sofern ihr Schmelzindex zwischen 1 und 35 g/10 min liegt. Dies
kann Polyethylen (HDPE, LDPE, LLDPE), Polypropylen, Ionomerharz
oder ein anderes Olefin-Copolymerharz sein. Entscheidend ist,
daß das Harz sich für das Verfahren der Schmelzbeschichtung
eignet und die erzeugte Schicht nach Abkühlung nicht mehr klebend
ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Bedeutung der verwendeten Abkürzungen:
LDPE= Niederdichtes Polyethylen
LLDPE= Lineares niederdichtes Polyethylen
HDPE= Hochdichtes Polyethylen
d= Dichte (g/cm³)
MFI= Schmelzindex (g/10 min)
= durchschnittliches Molekulargewicht
Für die Zusammenstellung der in den Beispielen aufgeführten
Mischungen wurden die folgenden Fluorpolymer-, Hilfsmittel-
und Weißpigment-Vormischungen verwendet:
H1:98,65 Gew.-% LDPE; d = 0,915 g/cm³, MFI = 15 g/10 min
1,3 Gew.-% Ultramarinblau 0,05 Gew.-% Polypropylenglykol; ∼ 6000
1,3 Gew.-% Ultramarinblau 0,05 Gew.-% Polypropylenglykol; ∼ 6000
H2:98,3 Gew.-% LDPE, wie in H1
1,3 Gew.-% Ultramarinblau 0,4 Gew.-% Polyethylenglycol; ∼ 10 000
1,3 Gew.-% Ultramarinblau 0,4 Gew.-% Polyethylenglycol; ∼ 10 000
H3:98,2 Gew.-% LDPE, wie in H1
1,3 Gew.-% Ultramarinblau
0,5 Gew.-% Erucasäureamid
1,3 Gew.-% Ultramarinblau
0,5 Gew.-% Erucasäureamid
W1:49,9 Gew.-% LDPE, d = 0,915 g/cm³, MFI = 8 g/10 min
49,9 Gew.-% Titandioxid, Rutiltyp, mit Al₂O₃ oberflächenbehandelt
0,2 Gew.-% Magnesiumstearat
49,9 Gew.-% Titandioxid, Rutiltyp, mit Al₂O₃ oberflächenbehandelt
0,2 Gew.-% Magnesiumstearat
W2:49,0 Gew.-% LDPE, wie in W1
49,0 Gew.-% Titandioxid, wie in W1
2,0 Gew.-% Magnesiumstearat
49,0 Gew.-% Titandioxid, wie in W1
2,0 Gew.-% Magnesiumstearat
W3:50,0 Gew.-% LDPE, wie in W1
50,0 Gew.-% Titandioxid, wie in W1
50,0 Gew.-% Titandioxid, wie in W1
W4:50,0 Gew.-% LDPE, wie in W1
50,0 Gew.-% Titandioxid, Anatastyp, mit Al₂O₃- und organischer Oberflächenbehandlung
50,0 Gew.-% Titandioxid, Anatastyp, mit Al₂O₃- und organischer Oberflächenbehandlung
W5:50,0 Gew.-% LLDPE; d = 0,920 g/cm³, MFI = 4,4 g/10 min
(Copolymer mit 3,2 Mol-% Okten)
50,0 Gew.-% Titandioxid, wie in W1
50,0 Gew.-% Titandioxid, wie in W1
Ein Basispapier für fotografische Schichtträger mit einer
flächenbezogenen Masse von 170 g/m² wurde nach Corona-Vorbehandlung
auf der Rückseite mit 30 g/m² folgender Mischungen beschichtet,
wobei mittels einer mattierten Kühlwalze diesen Beschichtungen
eine matte Oberfläche gegeben wurde:
70 Gew.-% HDPE; d = 0,950 g/cm³, MFI = 10 g/10 min
30 Gew.-% LDPE; d = 0,924 g/cm³, MFI = 4 g/10 min
30 Gew.-% LDPE; d = 0,924 g/cm³, MFI = 4 g/10 min
Unmittelbar anschließend erfolgte nach Corona-Vorbehandlung
die Beschichtung der Vorderseite mit 30 g/m² der folgenden
Mischungen, wobei mittels einer hochglänzenden Kühlwalze diesen
Beschichtungen eine glänzende Oberfläche gegeben wurde:
Alle Beschichtungen wurden mittels einer Tandemextrusionsbeschichtungsanlage
bei 310°C Schmelztemperatur und 110 bzw. 160 m/min Maschinengeschwindigkeit
durchgeführt.
Das Fotobasispapier aus Beispiel 1 wurde auf der Rückseite
beschichtet wie in Beispiel 1.
Unmittelbar anschließend erfolgte nach Corona-Vorbehandlung
die Beschichtung der Vorderseite mit 30 g/m² der folgenden
Mischungen, wobei mittels einer hochglänzenden Kühlwalze
diesen Beschichtungen eine glänzende Oberfläche gegeben wurde:
Alle Beschichtungen wurden mittels einer Tandemextrusionsbeschichtungsanlage
bei 310°C Schmelztemperatur und 110 bzw. 160 m/min Maschinengeschwindigkeit
durchgeführt.
Ein Basispapier für fotografische Schichtträger mit einer
flächenbezogenen Masse von 110 g/m² wurde nach Corona-Vorbehandlung
auf der Rückseite mit 22 g/m² folgender Mischungen
beschichtet, wobei mittels einer mattierten Kühlwalze diesen
Beschichtungen eine matte Oberfläche gegeben wurde:
69,9 Gew.-% HDPE; d = 0,950 g/cm³, MFI = 10 g/10 min
27,1 Gew.-% LDPE; d = 0,924 g/cm³, MFI = 4 g/10 min
3,0 Gew.-% Fluorpolymer-Vormischung F1
27,1 Gew.-% LDPE; d = 0,924 g/cm³, MFI = 4 g/10 min
3,0 Gew.-% Fluorpolymer-Vormischung F1
Unmittelbar anschließend erfolgte nach Corona-Vorbehandlung
die Beschichtung der Vorderseite mit 25 g/m² der folgenden
Mischungen, wobei mittels mattierter oder hochglänzender Kühlwalze
diesen Beschichtungen matte oder glänzende Oberflächen
gegeben wurden:
Alle Beschichtungen wurden mittels einer Tandemextrusionsbeschichtungsanlage
bei 310°C Schmelztemperatur und 110 bzw. 160 m/min. Maschinengeschwindigkeit
durchgeführt.
Filmhaftung:
Die Haftung des Polyolefinharzfilms auf dem
Basispapier wird beurteilt durch Abziehen eines
10 mm breiten Streifens im Winkel von 180° in
Laufrichtung der Beschichtung. Erteilt werden
Noten von 1 bis 5, wobei Note 1 eine sehr gute
Haftung und Note 5 keine Haftung bedeuten.
Notenlinien:
Sie verlaufen quer zur Bahnrichtung in Abständen
von etwa 1 mm und sind auf der glänzenden Oberfläche
bei schrägem Lichteinfall sichtbar. Die
Beurteilungen lauten deutlich, schwach und keine.
Störungen (durch flüchtige Bestandteile):
Angegeben wird die Bahnlänge, die störungsfrei
beschichtet werden konnte, bevor wegen Kondensatbildung,
Kühlwalzenbelegung oder matter Stellen
auf der glänzenden Oberfläche des beschichteten
Basispapiers Reinigungsmaßnahmen ergriffen werden
müssen. Bei allen Beispielen betrug die Kühlwassertemperatur
der Kühlwalze +10°C.
Die Ergebnisse zeigen, daß durch Zusatz von Fluorpolymeren zu
den Mischungen der Anteil niedermolekularer Trennmittel deutlich
verringert oder sogar ganz vermieden werden kann, ohne daß
die Oberfläche der Beschichtungen Notenlinien aufweist.
Durch Verminderung oder Verzicht auf niedermolekulare Trennmittel
treten auch bei den hohen Schmelztemperaturen nahezu
keine Ausschwitzerscheinungen auf, so daß sich aufwendige
Reinigungsarbeiten während einer Produktion weitgehend
erübrigen.
Trotz der durch Zusatz von Fluorpolymere erleichterten Abtrennung
der Polyolefinschichten von Kühlwalzen ist die Haftung
dieser Schichten auf dem Basispapier verbessert.
Claims (17)
1. Trägermaterial für fotografische Schichten, bestehend
aus einem ein- oder beidseitig mit Polyolefinharz
überzogenem Papier- oder Filmmaterial, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine der äußeren
Polyolefinschichten ein fluorhaltiges Polymer enthält.
2. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das fluorhaltige Polymer in einer Menge von 40 bis
1500 ppm enthalten ist.
3. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das fluorhaltige Polymer ein Polymerisat oder
Copolymerisat mit einem Fluorgehalt von 30-76 Gew.-%
ist.
4. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das fluorhaltige Polymer ein Polymerisat oder
Copolymerisat von Vinylfluorid, Vinylidenfluorid, Tetrafluorethylen,
Trifluorchlorethylen oder Hexafluorpropylen
ist.
5. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyolefinschicht noch wenigstens einen weiteren
funktionsbedingten Zusatz enthält.
6. Trägermaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Zusatz ein Polyetherglykol ist.
7. Trägermaterial für fotografische Schichten aus einem
ein- oder beidseitig mit Polyolefinharz überzogenem
Papier- oder Filmmaterial, bei dem wenigstens eine der
Polyolefinschichten ein weißes Pigment enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die das weiße Pigment
enthaltende Polyolefinschicht ein fluorhaltiges Polymer
mit einem Fluorgehalt von 30-76 Gew.-% enthält.
8. Trägermaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des fluorhaltigen Polymers 40-1500 ppm
der pigmenthaltigen Polyolefinschicht ausmacht.
9. Trägermaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das fluorhaltige Polymer ein Polymerisat oder
Copolymerisat von Vinylfluorid, Vinylidenfluorid,
Trifluorchlorethylen oder Hexafluorpropylen ist.
10. Trägermaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die das weiße Pigment enthaltende Polyolefinschicht
zusätzlich wenigstens ein farbiges Pigment vom Blau-,
Rot- oder Violettyp enthält.
11. Trägermaterial nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Harzschicht zusätzlich 10-1000 ppm eines
Polyetherglykols enthält.
12. Trägermaterial nach einem der Ansprüche 7 und 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Harzschicht zusätzlich
wenigstens ein durch den Pigmentzusatz bedingtes
Dispergiermittel enthält.
13. Trägermaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Harzschicht wenigstens ein weiteres funktionsbedingtes
Zusatzmittel enthält.
14. Verfahren zur Herstellung eines mit Polyolefinharz
beschichteten Trägermaterials für fotografische Schichten,
bei dem wenigstens eine ein weißes Pigment enthaltende
Polyolefinschicht mittels Extrusionsbeschichtung auf
einem Substrat gebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polyolefinbeschichtungsmischung vor der
Extrusion ein fluorhaltiges Polymer in Form einer
Vormischung mit Polyethylen beigemischt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vormischung aus 1-5 Gew.-% fluorhaltigem
Polymer und 95 bis 99 Gew.-% Polyethylen gefertigt
ist.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polyolefinbeschichtungsmischung so viel der
Vormischung des fluorhaltigen Polymers beigemischt
wird, daß die Harzschicht auf dem Substrat 40-1500
ppm an fluoriertem Polymer enthält.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß als fluorhaltiges Polymer ein Polymer mit einem
Fluorgehalt von 30-76 Gew.-% verwendet wird.
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