DE3720160C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung
der Wandstärke eines röhrenförmigen Formkörpers aus nicht
metallischem Material.
Zum Messen der Dicke bzw. Wandstärke eines röhrenförmigen
Körpers werden bislang Schublehren und Mikrometer
schrauben verwendet. Bei der üblichen Gestaltung der Schub
lehren oder Mikrometerschrauben ist die Messung der Dicke
eines Körpers jedoch schwierig oder gar unmöglich, wenn der
Körper derart geformt ist, daß er nicht zwischen die Backen
der Schublehre gesetzt werden kann. Beispielsweise kann mit
Schublehren nicht die Wandstärke eines mittleren Bereichs
einer schlanken Hohlröhre, die Wandstärke eines geschlossenen
Endbereichs einer Sackröhre, d. h. einer Hohlröhre mit
einem geschlossenen Ende usw. gemessen werden, da in diese
Röhren die Meßspitzen der Schublehren oder Mikrometer
schrauben nicht eingeführt werden können.
Formkörper aus nichtmetallischem Material in Form von
Keramikprodukten werden im allgemeinen in der Weise herge
stellt, daß ein mit einem Bindemittel oder dergl. versetztes
Ausgangspulver zerkörnt wird, das dermaßen zerkörnte
Pulver nach einem Formungsverfahren, wie Formpressen,
isostatisches Pressen oder dergl. zu einem keramischen Roh
formkörper geformt wird und danach der keramische Rohform
körper bei einer vorbestimmten Temperatur in einem Elektro
ofen oder dergl. gebrannt wird. Die Dimensionen der Produkte
sind von den Bedingungen bei dem Brennen abhängig, das
von einer Schrumpfung begleitet ist; üblicherweise sind die
Bedingungen bei dem Brennen konstant, so daß die Dimensionen
der Produkte von denjenigen der keramischen Rohformkörper
bei dem Formungsprozeß abhängig sind. Infolgedessen
sind bei der Keramikherstellung genaue Messungen und Steue
rungen der Dimensionen der keramischen Rohformkörper von
großer Bedeutung, um die Streuung derDimensionen der
Produkte nach dem Brennen zu verringern.
Daher betrifft die Erfindung insbesondere die hier als
keramische Rohformkörper bezeichneten Keramikformkörper vor
dem Brennen, obwohl das Keramikprodukt nach dem Brennen
gleichfalls als eine Art Formkörper aus nichtmetallischem
Material anzusehen ist, an dem das erfindungsgemäße Verfahren
angewandt wird.
Als Verfahren zur Dickenmessung keramischer Rohformkörper
wurde im allgemeinen das vorangehend beschriebene direkte
Verfahren angewandt, bei dem eine Meßvorrichtung wie eine
Schublehre, eine Mikrometerschraube oder dergl. benutzt
wurde. Wenn jedoch gemäß den vorstehenden Ausführungen ein
zu messender keramischer Rohformkörper eine Hohlröhre oder
eine Sackröhre ist, ist es infolge der Gestalt der Schub
lehre oder Mikrometerschraube nahezu unmöglich, die Wand
stärke des mittleren Bereichs oder in der Nähe des
geschlossenen Endbereichs zu messen. Da ferner keramische
Rohformkörper im allgemeinen spröde und zerbrechlich sind,
weil die Teilchen des Pulvermaterials lediglich durch das
Bindemittel zusammengehalten werden, entstanden an solchen
hohlen röhrenförmigen Körpern mit dünner Wandstärke bei der
Dickenmessung häufig Beschädigungen wie Risse, Sprünge oder
dergl.
Wenn darüber hinaus, wie beispielweise bei einem durch
sichtigen, durch Blasen geformten Tonerde-Keramikteil, das
als Leuchtröhre in einer Hochdruck-Natriumdampflampe oder
dergl. eingesetzt wird, die Hohlröhre wulstförmig ist,
wobei ein mittlerer Bereich einen Durchmesser (von ungefähr
5 mm) hat, der größer als derjenige an dem Endbereich (mit
ungefähr 3 mm) ist, kann die Schublehre nicht in die Röhre
eingeführt werden, so daß die Messung der Wandstärke (von
ungefähr 0,2 mm) an dem mittleren Bereich unmöglich
ist. Dabei ist es bei den Keramikprodukten mit einer
solchen Form im Hinblick auf ihren Einsatz sehr wichtig,
eine kleine Streuung der Wandstärken, insbesondere an dem
mittleren Bereich zu erzielen.
Andererseits wurde zwar ein indirektes Verfahren zum Messen
der Dicke unter Verwendung von Ultraschall vorgeschlagen,
jedoch ist die Dämpfung der Ultraschallwellen im allgemei
nen infolge der vorstehend beschriebenen Zerbrechlichkeit
und Mürbigkeit der keramischen Rohformkörper unmittelbar
nach dem Formen hoch, so daß eine Dickenmessung mit hoher
Genauigkeit bei diesem Verfahren schwierig ist.
Relativ ebene, ausgedehnte Flächen dagegen ermöglichen
wegen ihrer einfachen Zugänglichkeit eine Schichtdicken
messung mittels elektromagnetischer Methoden. Gemäß der DE-AS
10 09 400 wird die Dicke einer nichtferromagnetischen
Schicht auf einer ferromagnetischen Unterlage dadurch
gemessen, daß eine Sonde mit einer Spule aufgesetzt und der
Phasenwinkel zwischen einer Generatorspannung und einer
Ausgangsspannung ausgewertet wird.
In ähnlicher Weise wird auch gemäß der DE-OS 27 05 625 und
der GB-PS 14 10 301 eine elektromagnetische Dickenmessung
an der Beschichtung einer flachen, metallischen Oberfläche
durchgeführt.
Solche günstigen Meßbedingungen liegen aber bei den vor
stehend beschriebenen röhrenförmigen Formkörpern nicht vor,
weswegen solche Meßverfahren bei der Messung an röhren
förmigen Körpern problematisch sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Messung der Wandstärke eines röhrenförmigen Formkörpers aus
nichtmetallischem Material zu schaffen, mit dem auch an
schwer zugänglichen Stellen des Formkörpers eine einfache,
schnelle und zugleich zuverlässige Messung der Wandstärke
möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Patentan
spruch 1 und alternativ mit den im Patentanspruch 2 genannten
Merkmalen gelöst.
Hierdurch werden nicht nur zuverlässige Meßergebnisse
erhalten, sondern es wird auch der Gefahr einer Beschädigung
der häufig sehr empfindlichen Formkörper vorgebeugt.
Ferner sind diese Maßnahmen auch geeignet, eine Automati
sierung der Meßvorgänge relativ einfach durchzuführen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht, die gemäß einem Aus
führungsbeispiel schematisch die Dickenmessung an
einem keramischen Rohformkörper veranschaulicht.
Fig. 2A, 2B und 2C sind Schnittansichten, die ein Aus
führungsbeispiel für das Meßverfahren zeigen.
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, die den
Zusammenhang zwischen der Wandstärke eines Formkörpers
und einer Anzeigespannung einer Brückenschaltung
bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
zeigt.
Fig. 4 ist eine Schnittansicht, die ein weiteres
Ausführungsbeispiel für das Meßverfahren veranschau
licht.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ist für das Messen
der Dicken bzw. Wandstärken eines Körpers nutzvoll, der aus einem nicht
metallischen Material besteht und Hohlform
hat. An einem Körper aus einem metallischen Material ist
das Verfahren aus nachfolgend erläuterten Gründen theore
tisch nicht anwendbar. Als nichtmetallisches Material
sind organische Materialien wie Kunststoffe oder dergl.
und anorganische Materialien wie keramische Materialien
oder dergl. zu nennen. Ferner wird als Körper aus nicht
metallischem Material allgemein ein Formkörper, dessen
Material nach irgendeinem bestimmten Verfahren verarbeitet
wurde, unabhängig davon bezeichnet, ob es sich um ein
Zwischenprodukt bei Herstellungsschritten oder um ein
Endprodukt handelt.
Nachstehend wird das bei dem Verfahren angewandte Meß
prinzip erläutert. Es ist bekannt, daß dann, wenn in einem
magnetischen Wechselfeld ein guter Leiter wie ein solcher
aus Metall oder dergl. liegt, in dem Leiter entsprechend
dem magnetischen Wechselfeld ein Wirbelstrom induziert
wird. Dabei wird ein Teil der Energie des magnetischen
Wechselfelds in dem guten Leiter in Wärmeenergie umgesetzt,
wodurch letztlich ein Energieverlust auftritt. Die Höhe des
Verlustes hängt allgemein von der Frequenz des magnetischen
Wechselfelds, der Magnetfeldstärke und der elektrischen
Leitfähigkeit des guten Leiters ab.
Im Gegensatz dazu ist in einem elektrischen Isolator,
der das magnetische Wechselfeld nicht stört, der Verlust
im wesentlichen vernachlässigbar gering. Die meisten nicht
metallischen Materialien wie Kunststoffe, Keramikmateria
lien und dergl. sind elektrisch isolierend. Da normaler
weise keramische Rohformkörper gleichfalls elektrisch
isolierend sind, verursachen sie keine Verluste. Ferner
können die keramischen Rohformkörper selbst dann, wenn
sie halbleitend sind, annähernd als elektrische
Isolatoren angesehen werden, da ihr spezifischer Widerstand
bei Raumtemperatur 100 bis 101 Ohm · cm
oder mehr beträgt und damit um 6 bis 7 Zehnerpotenzen
höher als derjenige von Metallen, d. h. guten Leitern
liegt, die im allgemeinen einen spezifischen Widerstand
in der Größenordnung von 10-6 Ohm · cm haben.
Bei dem Meßverfahren wird das vorstehend erläuterte Prinzip
folgendermaßen angewandt: Bei einem Formungsschritt für
ein übliches Keramikprodukt wird gemäß Fig. 1 eine Meßsonde
3, die ein magnetisches Wechselfeld 4 erzeugt, mit einem
keramischen Rohformkörper 1 in Berührung gebracht, der
unmittelbar nach dem Formen im wesentlichen in enger Be
rührung mit einer Metallpreßform bzw. Metallform 2 steht.
Da die Materialien der Metallform 2 und des keramischen
Rohformkörpers 1 normalerweise die gleichen bleiben und
darüber hinaus die Stärke und Frequenz des von der Meßsonde
3 erzeugten magnetischen Wechselfelds 4 konstant gehalten
werden können, ist ein Verlust in dem magnetischen Wechsel
feld 4 von dem Abstand zwischen der Meßsonde 3 und der
Metallform, d. h. von der Wandstärke des keramischen Rohform
körpers 1 abhängig. Je dicker der Rohformkörper 1 ist,
um so geringer ist der Verlust, und je dünner der Rohform
körper ist, um so höher ist der Verlust. Dieser Zusammen
hang zwischen dem Verlust und der Dicke ist zwar im allge
meinen nicht linear, jedoch kann die Dicke aus der Verlust
größe ermittelt werden, wenn der Zusammenhang im voraus
bestimmt wird.
Die Sonde 3, die das magnetische Wechselfeld erzeugt,
ist grundlegend mit einer sogenannten Solenoidwicklung
aufgebaut. Die Solenoidwicklung kann einen Magnetkern
besitzen. Zum Erreichen einer engen elektromagnetischen
Kopplung des magnetischen Wechselfelds 4 mit der Metallform
ist es im Prinzip anzustreben, daß die Symmetriemittelachse
der Wicklung senkrecht zu einer Oberfläche der Metallform
2 steht. Wenn der Zusammenhang zwischen dem Verlust und
der Dicke bzw. Wandstärke im voraus ermittelt worden ist, muß die Ober
fläche der Metallform 2 nicht unbedingt eben sein, sondern
kann eine gewölbte Oberfläche sein. Zum Erreichen einer
engen elektromagnetischen Kopplung ist es aber wichtig,
daß der keramische Rohformkörper 1 nicht zu dick in bezug
auf den Durchmesser der Solenoidwicklung ist. Allgemein
wird vorzugsweise eine Dicke gemessen, die etwa nicht
größer als der Durchmesser der Wicklung ist.
Vorstehend wurde zwar die Messung an keramischen Rohform
körpern beschrieben, jedoch ist das Prinzip des Verfahrens,
bei dem ein Metall in enge Berührung mit einer Seite eines
nichtmetallischen Formkörpers gebracht wird, dessen Dicke
zu messen ist, theoretisch bei irgendwelchen beliebigen
Formkörpern aus nichtmetallischem Material anwendbar,
wie gebrannten Keramikkörpern oder Formkörpern aus orga
nischem Material wie Kunststoff oder dergl., wenn ein
Metall wie beispielsweise flüssiges Metall wie Quecksilber
in enge Berührung mit dem Körper gebracht wird.
Das Messen der Verluste des magnetischen Wechselfelds,
namentlich der in der Wicklung verursachten Verluste, erfolgt
im allgemeinen dadurch, daß eine Wechselstrom-Brücken
schaltung mit der Wicklung als eine Komponente derselben
aufgebaut wird. In der Wechselstrom-Brückenschaltung kann
durch Abwandlung einer bekannten elektronischen Schaltung
der Verlust, d. h. eine Änderung der Impedanz der
Wicklung verhältnismäßig leicht als Spannungsänderung
erfaßt werden. Die Frequenz des magnetischen Wechselfelds,
d. h. die Frequenz an der Brückenschaltung beträgt
vorzugsweise 1 kHz bis 100 kHz, noch günstiger 10 kHz
bis 30 kHz. Der Grund für die Bevorzugung des
Frequenzbereichs zwischen 1 kHz und 100 kHz liegt darin,
daß bei einer Frequenz unterhalb von 1 kHz die Impedanz
änderung so gering ist, daß Meßfehler größer werden, und
bei einer Frequenz über 100 kHz gleichfalls infolge einer
Streukapazität der Wechselstrom-Brückenschaltung die
Meßfehler größer werden. Der Bereich von 10 kHz bis 30
kHz ist günstiger, da in diesem Bereich die vorstehend
genannten Fehlerfaktoren vermindert sind.
Das Meßverfahren wird im weiteren anhand von Beispielen
erläutert.
Das Verfahren wurde zur Dickenmessung an einem Zirkon
erde-Rohformkörper in der Form eines Blind- bzw. Sackrohrs,
d. h. einer Hohlröhre mit einem abgeschlossenen Ende
bei einem Formungsschritt an dem Zirkonerde-Keramikmaterial
angewandt. Dieser Zirkonerde-Rohformkörper wurde gebrannt
und als elektrolytischer Festkörper-Sauerstoffsensor für
ein Sauerstoffdichtemeßgerät verwendet. Für den Festkörper
elektrolyt, in welchem sich Ionen in der Richtung der
Dicke bewegen, ist eine Steuerung der Dicke bzw. Wandstärke besonders
wichtig.
Gemäß der Darstellung in Fig. 2A wurde eine zylinderförmige
Gummihülse 7 an einer stabförmigen Edelstahl-Metallform
2 mit einem Zwischenbereich für ein Granulatpulver mit
15 mm Durchmesser und 285 mm Länge befestigt; der Zwischen
raum zwischen der Gummihülse 7 und der Metallform 2 wurde
mit Zirkonerde-Granulatpulver 5 gefüllt. Dann wurde gemäß
Fig. 2B ein Gummideckel 6 aufgesetzt, wonach die oberen
und unteren Anschlußteile der Gummihülse 7 mit einem um diese
gewickelten Vinylband oder dergl. abgedichtet wurden,
um das Eindringen von Druckwasser zu verhindern, und das
Formen in einer isostatischen Presse mit einem Druck von
200 kg/cm2 ausgeführt wurde. Als nächstes wurden gemäß
Fig. 3C der Gummideckel 6 und die Gummihülse 7 entfernt,
wonach an eine Seitenfläche eines freigelegten Zirkonerde-
Rohformkörpers 8 eine Meßsonde 3 mit 5 mm Durchmesser
angesetzt wurde. Es wurde die Anzeigespannung einer elek
trisch an die Meßsonde 3 angeschlossenen Brückenschaltung
abgelesen. Danach wurde der Zirkonerde-Rohformkörper 8
zerbrochen und mit einer Mikrometerschraube die Dicke
desjenigen Bereichs gemessen, mit dem die Sonde in Berüh
rung gebracht war. Diese Vorgänge wurden 25mal wiederholt,
um den Zusammenhang zwischen der Dicke des Zirkonerde-
Rohformkörpers 8 und der Anzeigespannung der Brückenschal
tung zu ermitteln. Auf diese Weise wurde gemäß Fig. 3
ein in guter Näherung linearer Zusammenhang in dem Bereich von 0 mm
bis 3 mm festgestellt. Der bei diesem Beispiel benutzten
Brückenschaltung wurde eine Nichtlinearität-Korrektur
schaltung hinzugeschaltet; die Frequenz betrug 20 kHz.
Die Dicke des Zirkonerde-Rohformkörpers 8 soll normaler
weise auf 2 mm ±0,1 mm gesteuert werden, so daß die
Messung gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausreichend genau
und praktisch nutzbar war.
Das Verfahren wurde zur Dickenmessung eines hohlen rohr
förmigen gebrannten Tonerde-Keramikkörpers angewandt.
Gemäß Fig. 4 wurde ein hohler gebrannter Tonerde-Keramik
körper 9 mit 20 mm Außendurchmesser, 15 mm Innendurchmesser
und 200 mm Länge senkrecht auf eine Unterlage 11 aufge
stellt, wonach an dem oberen offenen Ende in die Höhlung
ein flüssiges Metall, nämlich Quecksilber 10 eingegossen
wurde. Mit einem mittleren Bereich der Außenfläche des
gebrannten Tonerde-Keramikkörpers 9 wurde eine Meßsonde
3 mit 5 mm Durchmesser in Berührung gebracht und eine
Anzeigespannung einer Brückenschaltung abgelesen. Dann
wurde der gebrannte Tonerde-Keramikkörper 9 zerbrochen
und die Dicke des Bereichs, mit dem die Sonde in Berührung
gebracht war, mit einer Mikrometerschraube gemessen. Der
Zusammenhang zwischen der Dicke des gebrannten Körpers
und der Anzeigespannung der Brückenschaltung entsprach
der in Fig. 3 gezeigten geraden Linie, so daß er damit
praktisch nutzbar war.
Die gleiche Dickenmessung wie die bei dem Beispiel 2 be
schriebene wurde bei einem Keramik-Rohformkörper in Sack
röhrenform für das Bilden eines Festelektrolyts aus ß-Ton
erde und auch bei einem Keramik-Rohformkörper für das
Bilden eines porösen Hohlrohr-Tonerde-Keramikfilters zur
Flüssigkeits- oder Gasfilterung ausgeführt. Es wurden
gleichartige Ergebnisse wie die in Fig. 3 dargestellten
erreicht.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung kann durch die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für das Messen an einem
Formkörper aus nichtmetallischem Material auf einfache
Weise das Messen und Ermitteln der Dicke mit hoher Genauig
keit an einem mittleren Bereich einer Hohlröhre oder an
einem Abschlußendbereich einer Blind-Sackröhre als kera
mischer Rohformkörper ausgeführt werden, ohne daß der
keramische Rohformkörper beschädigt wird, an dem es bisher
nahezu unmöglich war, die Wanddicke zu messen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Messung der Wandstärke eines röhrenförmigen
Formkörpers aus nichtmetallischem Material, der nach
im Formen mit seiner Metallform in seinem Inneren in enger
Berührung steht, durch Aufsetzen einer Meßsonde auf seine
Außenseite, die ein magnetisches Wechselfeld erzeugt und
die den Energieverlust des Wechselfeldes als Maß für die
Wandstärke erfaßt.
2. Verfahren zur Messung der Wandstärke eines röhrenförmigen
Formkörpers aus nichtmetallischem Material durch Füllen
des Formkörpers mit Quecksilber und durch Aufsetzen einer
Meßsonde auf seine Außenseite, die ein magnetisches Wechsel
feld erzeugt und die den Energieverlust des Wechselfeldes
als Maß für die Wandstärke erfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der röhrenförmige Formkörper aus dem nichtmetallischen
Material ein keramischer Rohformkörper ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der röhrenförmige Formkörper ein gebrannter Keramikkörper
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der röhrenförmige Formkörper eine Sackröhre
mit einem geschlossenen Ende ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als magnetisches Wechselfeld ein Wechselfeld
mit einer Frequenz im Bereich von 1 kHz bis 100 kHz erzeugt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Frequenz im Bereich von 10 kHz bis 30 kHz gewählt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsonde mit einer Solenoidwicklung
ausgebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Dicke gemessen wird, die nicht größer als der Durchmesser
der Solenoidwicklung ist.
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