DE3719062A1 - Anordnung zur kuehlung einer kernkraftanlage - Google Patents
Anordnung zur kuehlung einer kernkraftanlageInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C15/00—Cooling arrangements within the pressure vessel containing the core; Selection of specific coolants
- G21C15/18—Emergency cooling arrangements; Removing shut-down heat
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
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- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E30/00—Energy generation of nuclear origin
- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Kühlung einer
Kernkraftanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur
Kühlung einer Kernkraftanlage der vorgenannten Art zu ent
wickeln, durch welche bei ernsten Reaktorausfällen, die
durch den Verlust der äußeren Kühlung des Kerns im Reaktor
druckgefäß verursacht werden, das Reaktorgebäude geschützt
wird und die Auswirkungen solcher Betriebsausfälle klein ge
halten werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Anordnung zur Kühlung
einer Kernkraftanlage vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merk
male hat.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den wei
teren Ansprüchen genannt.
Gemäß der Erfindung ist also die Kernkraftanlage mit einer
äußeren selbstnachfüllenden Kühleinrichtung versehen, in der
vorzugsweise kaltes Wasser verwendet wird. Zu der Kühlein
richtung gehört im wesentlichen ein äußerer Wasserbehälter
mit einer zum Reaktorgebäude führenden Rohrleitung und einer
an diese Rohrleitung angeschlossene Ventilvorrichtung, die
eine umgekehrte Öffnungsfunktion für die passive (selbstä
tige) Zufuhr von Kühlmittel hat.
Anhand dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel soll
die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Kernkraftanlage im
Schnitt mit einer Anordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine druckabhängige selbstöffnende Ventilvorrichtung
im Schnitt zur Verwendung in der Anordnung gemäß der
Erfindung.
Im Falle sehr ernster Betriebsstörungen in einer Kernkraft
anlage, wie sie zum Beispiel durch den Ausfall der äußeren
Kühlung des Kerns im Reaktorgefäß verursacht werden können,
kann es zu einer Kernschmelze und folglich zu einer Zerstö
rung des Reaktorgefäßes kommen. Die Schmelze rinnt dann nach
unten auf den Boden im unteren Teil des Reaktorgebäudes
(containment), welches jedoch mit Wasser gefüllt sein kann.
Um das Reaktorgebäude zu schützen und den Schaden klein zu
halten, kann ein Kühlmittel, vorzugsweise kaltes Wasser,
passiv (selbstätig) mit Hilfe einer Ventilvorrichtung mit
umgekehrter Öffnungsfunktion zugeführt werden. Die Ventil
vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer nachgiebig an
geordneten zerbrechbaren Scheibe oder dergleichen mit einer
umgekehrten Öffnungsfunktion, was bedeutet, daß das Ventil
öffnet, wenn die an ihm wirkende Druckdifferenz kleiner
wird. Wenn die zerbrechbare Scheibe zerbricht, kann das zu
geführte Wasser derart verteilt werden, daß es aktiv an der
Kühlung des Wärme erzeugenden Bettes auf dem Boden des Reak
torgebäudes teilnimmt.
Fig. 1 zeigt die Anordnung eines Wärme erzeugenden Kerns 6,
der infolge seiner Eigenschaft ständig Wärme abgibt und in
einem wassergefüllten Reaktordruckgefäß angeordnet ist, in
welchem ebenfalls ein Kopfraum vorhanden sein kann. Das Re
aktordruckgefäß 5 ist mit Sicherheitsventilen 7 versehen und
in einem drucksicheren und fast gasdichten Reaktorgebäude 1
(containment) mit einem Deckel 2 untergebracht. Gewisse
Druckgefäße können auch aus zwei größeren Teilräumen 3, 4 be
stehen, die annähernd gasdicht voneinander getrennt sind.
Im Falle sehr ernster Betriebsstörungen in einer Kernkraft
anlage, wie sie zum Beispiel durch den Verlust der äußeren
Kühlung des Kerns 6 und mittelbar des Reaktordruckgefäßes
verursacht werden können, wird das Wasser in dem Reaktor
druckgefäß 5 in den Teilraum 3 geleitet und es kommt zu ei
ner Aufheizung des Kerns 6. Die Aufheizung des Kerns 6 kann
ein solches Maß erreichen, daß der Kern 6 schmilzt und da
durch eine Zerstörung des Bodens des Druckgefäßes 5 ein
tritt. Der geschmolzene Kern rinnt dann aus dem Gefäß 5 aus
und gelangt schließlich auf den Boden des unteren Teilraums
4 des Reaktorgebäudes 1, welcher Teilraum mit Wasser gefüllt
sein kann. Während dieser Auslaufphase steigt der Druck im
Reaktorgebäude 1 schnell an, soweit dies nicht bereits wäh
rend des vorausgegangenen Ablaufes der Betriebsstörung der
Fall gewesen ist.
Um sicherzustellen, daß das Reaktorgebäude seine Funktion
erfüllen kann und um die Folgen eines Betriebsausfalles auf
das Reaktorgebäude möglichst klein zu halten, kann ein Kühl
mittel, vorzugsweise kaltes Wasser, in passiver Weise dem
Teilraum 4 mit Hilfe einer Ventilvorrichtung 8 mit umgekehr
ter Öffnungsfunktion zugeführt werden.
Die Ventilvorrichtung 8, welche vorzugsweise im unteren
Teilraum 4 angeordnet ist, besteht aus einer nachgiebig an
geordneten zerbrechbaren Scheibe 11 oder dergleichen mit ei
ner umgekehrten Öffnungsfunktion, das heißt sie zerbricht,
wenn die auf die zerbrechbaren Scheibe wirkende Druckdiffe
renz kleiner wird. An die Ventilvorrichtung 8 ist eine Rohr
leitung 10 angeschlossen, die mit einer Flüssigkeit, vor
zugsweise Wasser gefüllt ist. Die Rohrleitung 10 ist an
einen Vorratsbehälter 9 angeschlossen, der diese Flüssigkeit
enthält. Der Vorratsbehälter 9 mit dem Wasserspiegel 9′ kann
gegenüber der Atmosphäre offen sein und auf einem hohen Ni
veau angeordnet sein, oder er kann geschlossen sein, wobei
in diesem Falle der darin herschende Druck vorzugsweise
größer als der atmosphärische Druck ist.
Unter normalen Betriebsbedingungen ist der Druck innerhalb
der Ventilvorrichtung 8 größer als außerhalb, das heißt als
in dem Teilraum 4. Wenn die auf die Ventilvorrichtung 8 wir
kende Druckdifferenz bis auf einen bestimmten vorgewählten
Wert abgesunken ist, beispielsweise als Folge eines Druckan
stieges im Teilraum 4, wird die zerbrechbare Scheibe 11 in
folge ihrer umgekehrten Öffnungsfunktion zerbrechen, und die
Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 9 wird in das Reaktorge
bäude 1 strömen solange die Druckdifferenz zwischen dem
Vorratsbehälter 9 und dem Reaktorgebäude 1 dies erlaubt.
Zusätzlich zu der zugeführten Flüssigkeit, welche das Reak
torgebäude 1 nachfüllt, kann die Flüssigkeit in einer sol
chen Weise verteilt werden, daß sie aktiv an der Kühlung des
wärmeerzeugenden Bettes am Boden des Reaktorgebäudes 1 teil
nimmt. Das Bett kann aus festen Partikeln, Krustenmaterial
oder Schmelze bestehen, eventuell aus einer Mischung solcher
Bestandteile. Die einströmende Flüssigkeit kann zusätzlich
in einer Weise verteilt werden, daß sie bestimmte empfindli
che Ausrüstungsteile, die sich in dem Bett oder in seiner
Nähe befinden, schützt und kühlt.
Es kann auch vorgesehen werden, daß die zerbrechbare Scheibe
in der Ventilvorrichtung durch aktiven Eingriff zum Zerbre
chen gebracht wird, indem der Druck in der Ventilvorrichtung
kurzfristig reduziert wird, zum Beispiel mittels einer wei
teren Ventilvorrichtung.
Eine geeignete Ausführungsform einer Ventilvorrichtung 8 ist
detaillierter in Fig. 2 dargestellt. Die äußeren druckauf
nehmenden Flächen bestehen aus einer zerbrechbaren Scheibe
11, einem nachgiebigen Teil 12, zum Beispiel einem Balgen,
und einem Gehäuse 13, in welchem der Balgen und die zer
brechbare Scheibe 11 angeordnet sind. Um die zerbrechbare
Scheibe 11 aufzuschneiden oder zu zerbrechen, wird ein
scharfer Gegenstand 14 verwendet, zum Beispiel eine Messer
einrichtung, welche sich auf dem Gehäuse 13 mittels Streben
15 abstützt. Wenn die Druckdifferenz sinkt, beispielsweise
infolge eines Anstiegs des äußeren niedrigeren Druckes, dann
wird das nachgiebige Teil 12, zum Beispiel eine Feder, zu
sammengepreßt und die Messereinrichtung 14 bewirkt ein Auf
schneiden oder Zerbrechen der zerbrechbaren Scheibe 11.
Claims (6)
1. Anordnung zur Kühlung einer Kernkraftanlage, zu der ein
Reaktorkern, ein Reaktordruckgefäß und ein Reaktorgebäude
gehören, für den Fall eines Ausfalls der normalerweise vor
handenen äußeren Kühlung des Kernes im Reaktordruckgefäß,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühl
einrichtung (9, 10) an das Reaktorgebäude (1) angeschlossen
ist, welche Kühleinrichtung selbsttätig Kühlmittel, zum Bei
spiel kaltes Wasser, dem Reaktorgebäude (1) zuzuführen ver
mag in Abhängigkeit von der Druckdifferenz zwischen dem zu
zuführenden Kühlmittel und dem Druck im Reaktorgebäude (1).
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die angeschlossene Kühleinrichtung
(9, 10) einen Vorratsbehälter (9) mit Kühlmittel enthält,
welches dem Reaktorgebäude (1) über eine Rohrleitung (10)
zugeführt wird, wobei das Kühlmittel an dem Verbindungspunkt
mit dem Reaktorgebäude (1) unter Druck steht, beispielsweise
dadurch, daß der Vorratsbehälter (9) im Verhältnis zum Reak
torgebäude (1) auf einem höheren Niveau angeordnet ist.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Ven
tilvorrichtung (8) an die Kühleinrichtung (9, 10) angeschlos
sen ist, welche so beschaffen ist, daß sie mit einer umge
kehrten Öffnungsfunktion arbeitet zur selbsttätigen (passi
ven) Einspeisung von Kühlmittel in das Reaktorgebäude (1)
derart, daß die Ventilvorrichtung (8) sich öffnet, wenn die
Druckdifferenz an der Ventilvorrichtung (8) unter einen be
stimmten Wert sinkt.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventilvorrichtung (8) innerhalb des
Reaktorgebäudes (1) angeordnet ist und an die Kühleinrich
tung (9, 10) angeschlossen ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventilvorrichtung (8) vorzugsweise
aus einer zerbrechbaren Scheibe (11) besteht, die in einer
nachgiebigen (12) und druckdichten Weise an ein Verbindungs
teil (13) für das Kühleinrichtung (9, 10) angeschlossen ist,
und daß eine Einrichtung (14, 15) zur Brechung der zer
brechbaren Scheibe (11) an dem Verbindungsteil (13) befe
stigt ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventilvorrichtung (8) so beschaffen
ist, daß sie sich durch Zerbrechen der zerbrechbaren Scheibe
(11) öffnet, wenn der Druck im Reaktorgebäude (1) ansteigt
und die Druckdifferenz gegenüber dem Druck des Kühlmittels
in dem Verbindungsteil (13) absinkt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE8602653A SE500648C2 (sv) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Anordning för nödkylning av kärnkraftsanläggning |
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DE3719062C2 DE3719062C2 (de) | 2001-10-31 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3719062A Expired - Fee Related DE3719062C2 (de) | 1986-06-13 | 1987-06-06 | Anordnung zur Kühlung einer Kernkraftanlage |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3719062C2 (de) |
SE (1) | SE500648C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10041779C1 (de) * | 2000-08-25 | 2002-02-07 | Rossendorf Forschzent | Steuereinrichtung für einen Kühlkreislauf |
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---|---|---|---|---|
DE3220928A1 (de) * | 1981-06-09 | 1983-01-13 | Commissariat à l'Energie Atomique, 75015 Paris | Einrichtung zur kuehlung der sicherheitshuelle eines kernreaktors nach einem stoerfall |
FR2550371A2 (fr) * | 1981-06-09 | 1985-02-08 | Commissariat Energie Atomique | Procede et dispositif de refroidissement post-accidentel de l'enceinte de confinement d'un reacteur nucleaire |
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1986
- 1986-06-13 SE SE8602653A patent/SE500648C2/sv not_active IP Right Cessation
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1987
- 1987-06-06 DE DE3719062A patent/DE3719062C2/de not_active Expired - Fee Related
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WO2002017331A1 (de) * | 2000-08-25 | 2002-02-28 | Forschungszentrum Rossendorf E.V. | Steuereinrichtung für einen kühlkreislauf |
US6839396B2 (en) | 2000-08-25 | 2005-01-04 | Forschungszentrum Rossendorf E.V. | Control device for a cooling circuit |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE8602653D0 (sv) | 1986-06-13 |
SE500648C2 (sv) | 1994-08-01 |
DE3719062C2 (de) | 2001-10-31 |
SE8602653L (sv) | 1987-12-14 |
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