DE3716992A1 - Verfahren zur messung brennbarer gasanteile niedriger konzentration in grubenwettern - Google Patents
Verfahren zur messung brennbarer gasanteile niedriger konzentration in grubenwetternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung
brennbarer Gasanteile niedriger Konzentration
in Grubenwettern gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Die Analyse von Luftproben auf geringe Konzentra
tionen an Spurengasen erfolgt heute üblicherweise
mit Gaschromatografen. Diese bekannten Meßeinrich
tungen stehen sowohl als Labormeßgeräte als auch
als tragbare Geräte für Feldmessungen zur Verfügung.
Dabei wird eine Gasprobe mit Hilfe eines Trägergases
durch eine gaschromatografische Säule gedrückt.
Infolge der unterschiedlichen Laufzeiten der
einzelnen Gaskomponenten (unterschiedliche
Retentionszeiten) gelangen die einzelnen Gaskompo
nenten zu unterschiedlichen Zeiten in den hinter
die Säule geschalteten Detektor. Dabei werden
als Detektoren oder Sensoren die unterschied
lichsten Ausführungen benutzt wie z. B. Wärme
leitfähigkeitsdetektoren, Flammenionisations
detektoren, Elektroneneinfangdetektoren oder
Fotoionsationsdetektoren.
Kombiniert man derartige gaschromatografische
Säulen mit den geeigneten Detektoren, so läßt sich
eine Vielzahl von Stoffen nachweisen.
Für den Steinkohlenbergbau unter Tage sind die
oben angeführten Sensoren jedoch nicht geeignet,
da sie entweder zu unempfindlich sind, wie der
Wärmeleitfähigkeitsdetektor oder aber sie sind
nicht eigensicher oder zu unempfindlich gegen
Wasserstoff, wie der Flammenionsationsdetektor
oder der Elektroneneinfangdetektor. Ebenfalls
nicht eigensicher und darüber hinaus noch von
begrenzter Lebensdauer ist der Fotoionisations
detektor.
Der größte Nachteil der bisher bekannten Gas
chromatografen liegt jedoch darin, daß zur Durch
führung der Messung immer ein Trägergas, in der
Regel synthetische Luft, Stickstoff oder Helium
benötigt wird, das in Druckbehältern an der
Meßstelle bereitgestellt werden muß. Ein Dauer
betrieb ist dabei nur möglich, wenn die Druckgas
flasche in regelmäßigen Abständen gewechselt
wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
das auf Druckgas verzichtet und welches nicht auf
Sensoren angewiesen ist, die für den Steinkohlen
bergbau ungeeignet sind.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit Hilfe der
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß das zu untersuchende Gas einem kataly
tisch wirksamen Element zugeführt wird, wird ein
Teil der in der zu analysierenden Gasprobe vor
handenen brennbaren Gase und Dämpfe auf katalyti
schem Wege verbrannt. Dadurch erhält man infolge
der kurzzeitigen periodischen Aufheizung des
katalytisch wirksamen Elements eine Konzentrations
änderung. Dieses Gasgemisch wird mit Hilfe der
Pumpe durch die gaschromatografische Säule
gesaugt, in der die einzelnen Gaskomponenten
voneinander getrennt werden. Nacheinander gelangen
diese Gaskomponenten auf den Detektor, der ein
Meßsignal erzeugt, welches proportional zur Änderung
der Gaskonzentration ist, die sich durch die
periodische Aufheizung des katalytisch wirksamen
Elementes ergibt. Dieses Signal wird einer Auswerte
elektronik zugeführt, in der das Meßsignal verstärkt
und angezeigt oder gespeichert wird.
Mit Hilfe dieser Methode kann auf ein Trägergas
der bekannten Art verzichtet werden. Gasflaschen
wechsel entfällt, so daß ein Dauerbetrieb möglich
ist.
Sofern die Trennung einzelner Gase, wie H2, CO,
CH4 durch die gaschromatografische Säule nicht
ausreicht, ist gemäß Anspruch 2 zusätzlich eine
selektive Messung einzelner Gaskomponenten durch
geeignete Wahl der Temperatur sowohl des Sensors
im Detektor als auch des katalytisch wirksamen
Elements möglich. Hierbei ergibt sich folgender
Verfahrensablauf: Zunächst wird die Ansaugpumpe
eine Zeit lang eingeschaltet, die auf ein
Puffervolumen wirkt. Nach einer Wartezeit
zum Druckausgleich wird ein Triggersignal auf den
Meßwertausgang geschaltet zur Synchronisation
nachgeschalteter Auswerterechner. Anschließend
wird das katalytisch wirksame Element für eine
kurze Zeit eingeschaltet. In dieser Zeit wird
die Konzentration der brennbaren Bestandteile
durch Verbrennen an dem katalytisch wirksamen
Element erniedrigt. Während der folgenden Meßzeit
erfolgt die Trennung der einzelnen Gaskomponenten
in der gaschromatografischen Säule und die Auswer
tung der einzelnen Peaks aus dem Meßsignal des
Detektors. Nach Ablauf der Meßzeit kann das
katalytisch wirksame Element ein zweites Mal
jedoch mit verringertem Heizstrom eingeschaltet
werden, so daß die Temperatur entsprechend
niedriger ist und nur Gaskomponenten wie CO und
H2 an der Katalysatoroberfläche mit dem Luft
sauerstoff reagieren können, Methan jedoch nicht.
Der zeitliche Ablauf der zweiten Messung entspricht
ansonsten der ersten Messung. Am Ende der jeweiligen
Meßzeit erfolgt eine Kompensation der mittleren
elektrischen Leitfähigkeit des Detektors, welcher
vorzugsweise ein Metalloxidhalbleiter ist, durch
den Mikrocomputer über einen Digital-Analog-
Wandler, um eine Übersteuerung der Eingangs
schaltung zu vermeiden und um Änderungen des
Meßsignals durch langsame Änderungen der
Sensoreigenschaften (Drift) auszugleichen.
Die Steuerung des Zeitablaufs der Messung erfolgt
zweckmäßigerweise mit einem Mikrocomputer, wie
es das Merkmal des Anspruchs 5 vorschlägt. Dieser
Mikrocomputer schaltet die Ansaugpumpe sowie die
Heizwendel des katalytisch wirksamen Elementes.
Dieses katalytisch wirksame Element ist gemäß
Anspruch 7 ein Wärmetönungssensor (Pellistor).
Eine weitere Aufgabe des Mikrocomputers ist es,
eine Empfindlichkeitskorrektur vorzunehmen und
zu verhindern, daß der Verstärker übersteuert
wird. Das geschieht mit Hilfe eines Digital-
Analog-Wandlers.
Darüber hinaus kann mit Hilfe des eingebauten
Mikrocomputers eine Vorauswertung der Meßsignale
erfolgen (z. B. Bestimmung der Peakmaxima bzw.
-flächen, Kalibrierung, Grenzsignalbildung,
Linearisierung der Prüfkurven).
Schließlich schlägt der Anspruch 8 vor, dem
katalytisch wirksamen Element eine Filtereinrichtung
vorzuschalten und zwischen Detektor und Pumpe ein
Puffervolumen und ein Rückschlagventil anzuordnen.
Hierdurch ist gewährleistet, daß die Pumpe im
Interesse einer größeren Lebensdauer nur kurzzeitig
eingeschaltet werden muß.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von
Zeichnungen dargestellt und näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematischer Aufbau der Vorrichtung mit
daran angeschlossener Auswerteschaltung,
Fig. 2 grafische Darstellung der Konzentration
der brennbaren Bestandteile im Gasgemisch
als Funktion der Einschaltdauer des
katalytischen Elementes und der
Retentionszeit,
Fig. 3 grafische Darstellung des zeitlichen Meß
ablaufes.
In der Fig. 1 ist die Meßvorrichtung allgemein mit
dem Bezugszeichen (1) versehen. Sie besteht aus
einem Wärmetönungs-Pellistor (2) als katalytisch
wirksames Element, welches über eine Rohrleitung
mit einer gaschromatografischen Säule (3) verbunden
ist, an die sich als Detektor (4) ein Metalloxid
sensor anschließt. Vor den Pellistor (2) ist in
die Leitung sowohl ein Grob- als auch ein Fein
staubfilter (5 und 6) eingebaut. Hinter dem
Detektor (4) zweigt von der Leitung eine Leitung
(7) ab, welche in einen Behälter (8) mündet. Dieser
Behälter (8) dient als Puffervolumen. In der Leitung
hinter diesem Puffervolumen ist ein Rückschlagventil
(9) angeordnet, welches einen Rückstrom über
die Pumpe verhindern soll. Zum Transport des
Gases durch die Vorrichtung ist in die Leitung
eine Pumpe (10) eingebaut, die das zu analysierende
Gas ansaugt und das analysierte Gas durch den Auslaß
(11) an die Umgebung abgibt. Im Detektor (4) wird
ein Meßsignal gebildet, welches über einen Wechsel
stromverstärker (12) und über eine Übertragungs
leitung (13) zu einem Schreiber (14) und über einen
Analog-Digital-Wandler (15) einem Auswerterechner
(16) übertragen wird. Gleichzeitig wird das ver
stärkte Meßsignal über einen weiteren Analog-
Digital-Wandler (17) einem Mikrocomputer (18)
zugeführt, der mit einem Anzeigegerät (19) verbunden
ist. Der Mikrocomputer (18) sorgt auch für die
Steuerung des Zeitablaufes der Messung und schaltet
sowohl die Ansaugpumpe (10) als auch die Heizwendel
des Pellistors ein. Weiterhin nimmt er eine
Empfindlichkeitskorrektur des Sensors vor
und verhindert, daß der Verstärker (12) übersteuert
wird. Dies geschieht mit Hilfe eines weiteren
Digital-Analog-Wandlers (20). Die Empfindlichkeits
korrektur geschieht am Ende der jeweiligen Meßzeit.
Es erfolgt eine Kompensation der mittleren elek
trischen Leitfähigkeit des Metalloxidhalbleiters
durch den Mikrocomputer über den Digital-Analog-
Wandler (20), um eine Übersteuerung der Eingangs
schaltung zu verhindern.
Darüber hinaus kann mit Hilfe des Mikrocomputers
(18) eine Vorauswertung der Meßsignale erfolgen
(z. B. Bestimmung der Peakmaxima bzw. -flächen,
Kalibrierung, Grenzsignalbildung, Linearisierung
der Prüfkurven).
Die Fig. 2 zeigt in grafischer Darstellung die
Trennung einzelner Bestandteile im Gasgemisch
wobei über der Zeit die jeweilige Konzentration
der brennbaren Bestandteile dargestellt ist.
Σ C i ist die Summe der Konzentrationen der einzelnen
brennbaren Bestandteile im Gasgemisch, t Rn
ist die Retentionszeit der n-ten Gaskomponente
des Gemisches in der gaschromatografischen
Säule. Wie aus der Darstellung gemäß Fig. 2 und
Fig. 3 hervorgeht, wird zunächst die Ansaugpumpe (10)
für etwa 20 Sekunden eingeschaltet. Nach einer Wartezeit
zum Druckausgleich wird ein Triggersignal (21) auf
den Meßwertausgang geschaltet zur Synchronisation
nachgeschalteter Auswerterechner (16). Anschließend
wird der Pellistor (2) für 10 Sekunden eingeschaltet.
In dieser Zeit wird die Konzentration der brennbaren
Bestandteile durch Verbrennen an dem katalytisch
wirksamen Wärmetönungs-Pellistor (2) erniedrigt.
Während der folgenden Meßzeit erfolgt die Trennung
der einzelnen Gaskomponenten in der gaschromato
grafischen Säule und die Auswertung der einzelnen
Peaks aus dem Meßsignal des Metalloxidsensors (4)
(siehe Fig. 2). Nach Ablauf der Meßzeit von hier
100 Sekunden kann der Pellistor (2) ein zweites Mal
mit verringertem Heizstrom eingeschaltet werden
(siehe Fig. 3), so daß die Temperatur entsprechend
niedriger und nur Gaskomponenten wie CO und H2
an der Katalysatoroberfläche des Pellistors (2)
mit dem Luftsauerstoff reagieren können, Methan
jedoch nicht. Der zeitliche Ablauf der zweiten
Messung entspricht der ersten Messung. Am Ende
der jeweiligen Meßzeit erfolgt die Kompensation
der mittleren elektrischen Leitfähigkeit des
Metalloxidhalbleiters. Der Ablauf der Messung
geht aus Fig. 3 hervor, wo die einzelnen Verfahrens
abläufe wie Messen, Heizstrom An- und Abschalten,
die Kompensationsspannung, das Triggersignal sowie
das An- und Abschalten der Pumpe einmal gegen die
Gesamtzeit und zum anderen gegen die Anzeigezeit
aufgetragen sind. Gemäß dem Beispiel aus Fig. 3
beginnt die Anzeige mit dem Einschalten des Heiz
stroms direkt anschließend an das Abschalten des
Triggersignals. Angezeigt wird dabei ein Zyklus
bestehend aus einer Messung mit hohem und einer
Messung mit niedrigerem Heizstrom.
Claims (8)
1. Verfahren zur Messung brennbarer Gasanteile
niedriger Konzentration in Grubenwettern mit
Hilfe einer gaschromatografischen Säule, der
ein Detektor nachgeschaltet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in aufeinander folgend
angesaugten Gasproben vor der gaschromatogra
fischen Säule ein Teil der in der jeweiligen
Gasprobe vorhandenen brennbaren Gasanteile
mit Hilfe eines periodisch aufzuheizenden
katalytisch wirksamen Elementes (2) verbrannt
wird, und daß jede Gasprobe in der gaschromato
grafischen Säule (3) in einzelne Gasbestandteile
aufgeteilt wird, die dem Detektor (4) zugeführt
werden, der für jede Gasprobe die Konzentrationen
der brennbaren Gasanteile ermittelt, wobei
elektronisch die Meßwerte erkennbar gemacht
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß neben der gaschromatografischen
Trennung der brennbaren Gasanteile eine
selektive Messung einzelner Gaskomponenten
vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur selektiven Messung die
Temperaturen des katalytisch wirksamen Elements
(2) und des Detektors variiert werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gasweg ein
katalytisch wirksames Element (2), eine gas
chromatografische Säule (3), ein Detektor (4)
und eine Pumpe (10) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das katalytisch wirksame Element
(2) und die Pumpe (10) mit einem Mikrocomputer
(18) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Detektor (4) mit einem
Wechselspannungsverstärker (12) verbunden ist,
welcher das verstärkte Detektorsignal sowohl
über eine Übertragungsleitung (13) einer
Auswerte-/Rechnereinheit (14, 15, 16) als
auch über einen Analog-Digital-Wandler (17)
dem Mikrocomputer (18) zuführt, an den eine
Anzeigevorrichtung (19) angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das katalytisch
wirksame Element (2) ein Wärmetönungssensor
(Pellistor) und der Detektor (4) ein Metall
oxidhalbleiter ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem katalytisch wirksamen Element (2)
eine Filtereinrichtung (5, 6) vorgeschaltet
ist und zwischen Detektor (4) und Pumpe (10)
ein Puffervolumen (8) und ein Rückschlag
ventil (9) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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DE19873716992 DE3716992A1 (de) | 1987-04-30 | 1987-05-21 | Verfahren zur messung brennbarer gasanteile niedriger konzentration in grubenwettern |
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Publications (2)
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ID=25855099
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1987
- 1987-05-21 DE DE19873716992 patent/DE3716992A1/de active Granted
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