DE3712973C2 - - Google Patents
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- B29C48/30—Extrusion nozzles or dies
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Hohlkörpers aus einem thermoplastischen oder elastomeren,
unter Anwendung von Druck und Wärme bleibend verformbaren
Schaumstoff, bei dem ein Hohlprofil aus dem Schaumstoff mit
mindestens einer im wesentlichen luftundurchlässigen Schicht
eine im thermoelastischen bis zum beginnenden thermoplastischen
Zustandsbereich liegende Temperatur aufweist, bei dem ein
Abschnitt des Hohlprofils als Vorformling in ein geteiltes
Formwerkzeug eingebracht und zu dem Hohlkörper aufgeblasen
sowie der Hohlkörper nach ausreichender Abkühlung entformt
wird.
Eine Reihe von insbesondere thermoplastischen, ggf. vernetzten
Schaumstoffen lassen sich vorteilhaft durch Extrusion und
nachfolgendes Ausschäumen als Bahnen oder Schlauchfolien
herstellen, wozu nur beispielsweise auf die DE-PS 19 94 130,
DE-OS 31 00 665 und DE-OS 32 37 392 verwiesen wird.
Es ist bekannt, aus diesen thermoplastischen Kunststoffen, die
in Folien-Bahnenform vorliegen, spanlos durch Tiefziehen in
Positiv- oder Negativ-Verfahren mittels Vakuum-, Überdruck-
durch Preßluft bzw. in Preßverfahren mit Patrize und Matrize
Formteile zu formen. Hierzu wird nur beispielsweise verwiesen
auf die DE-OS 25 04 691 - Tiefziehen von Kofferraummatten aus
vernetzten Polyolefin-Schaumstoffbahnen -, DE-OS 26 56 194 und
DE-PS 35 08 125 - Formen und Kaschieren von
Schaumstoffrohlingen in Pressen mit Patrize und Matrize.
Mit diesen bekannten Verformungsverfahren ist es jedoch nicht
möglich, Hohlkörperformteile aus Schaumstoffen mit einseitigem
oder beidseitigem offenen Ende und komplizierter Außenkontur
rationell herzustellen.
In den US-Patentschriften 33 63 034 und 31 37 745 wird ein
Verfahren zum Herstellen von Hohlkörperformteilen aus
Schaumstoffen durch Blasformen beschrieben, bei dem im
In-line-Verfahren ein frisch extrudiertes Schaumstoffrohr zur
gleichförmigen Rohrabschnitten als Vorformlinge abgelängt und
diese im noch warmen Extrusionszustand direkt der
Blasverformung zugeführt werden. Während nach der
US-PS 33 63 034 unvernetzte Schaumstoffe verarbeitet werden, die
mindestens eine luftundurchlässige Schicht außen oder innen
aufweisen, wird bei dem Verfahren nach der US-PS 31 37 745 von
einem bei der Extrusion direkt vernetzten Schaumstoff
ausgegangen, der überwiegend geschlossenzellig ist.
Beim Blasverformen des Schaumstoffes ist zu beachten, daß eine
Ausweitung des Volumens des Schaumstoffes, insbesondere des
Außenumfanges des Vorformlings aus Schaumstoff in nur geringem
Umfange möglich ist, wenn es zu keiner zu großen Verdichtung
und damit Zerstörung des Schaumstoffes kommen soll. Des
weiteren sind Überanspruchungen einzelner Wandbereiche durch zu
starkes Aufblasen gegenüber anderen weniger stark aufgeblasenen
Wandteilen ebenso zu vermeiden, so daß Vorformlinge aus
Rohrabschnitten im wesentlichen nur gleichförmig aufgeblasen
werden können. Daher lassen sich mit dem In-line-Verfahren
gemäß den genannten US-Patentschriften Hohlkörperformteile aus
Schaumstoffen mit komplizierter Außenkontur, großen
Dimensionsunterschieden der aufzublasenden Querschnitte und
unsymmetrischen Querschnitten nicht herstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Herstellen von
Hohlkörperformteilen mit beliebigen Konturen, aus Schaumstoff
durch Aufblasen eines Vorformlings zu ermöglichen.
Ausgehend von dem gattungsgemäßen Verfahren gemäß der
US-PS 33 63 034 schlägt die Erfindung zur Lösung der gestellten
Aufgabe vor, daß das Hohlprofil aus einer Bahn oder Folie aus
dem Schaumstoff durch haftfestes Verbinden der Längskanten
gebildet und bei Raumtemperatur zu den Vorformlingen abgelängt
wird, daß jeder der Vorformlinge auf eine unterhalb der
thermoplastischen Fließtemperatur des Schaumstoffes liegende
Temperatur vorgewärmt wird und daß der Vorformling nach dem
Einbringen in das Formwerkzeug mittels in den Vorformling
eingeführter, mindestens auf Fließtemperatur des Schaumstoffes
temperierter Blasluft aufgeblasen wird.
Erfindungsgemäß wird die Rohform des Vorformlings in geeigneter
Weise vordimensioniert, ausgerichtet am Fertigprodukt, wobei
beliebige Konturen durch Einsatz entsprechend vorgebildeter
Vorformlinge der durch Aufblasen herzustellenden
Hohlkörperformteile erzeugt werden können.
Erfindungsgemäß tritt an Stelle der In-line-Verarbeitung ein
zweistufiges Verfahren, bei dem in einer ersten Stufe
Vorformlinge aus Schaumstoff hergestellt werden, und diese
kalten, d. h. Raumtemperatur aufweisenden Vorformlinge
anschließend unter Erwärmung zu dem gewünschten
Hohlkörperformteil aufgeblasen werden.
Gemäß der Erfindung werden Hohlkörperformteile aus Schaumstoff
durch Blasformen aus Schaumstoffschlauchbahnen oder
Schlauchfolien, ein- oder mehrschichtigen Aufbaus, hergestellt.
Es wird das Prinzip des Hohlkörperblasformens angewendet,
wonach aus einem geschäumten bzw. schäumbaren Rohmaterial, das
in Bahnen bzw. Folien
vorliegt, über einen Vorformling in entsprechender Größe das
gewünschte Hohlkörperformteil hergestellt wird. Insbesondere
ist an Hohlkörperformteile aus Schaumstoff gedacht, die bei
Leichtgewichtigkeit isolierende Funktionen, wie Wärmeschutz,
Kälteschutz, Schallschutz ausüben sollen, beispielsweise
Verkleidungsteile von Maschinen, Verpackungsteile,
Verpackungsbehälter, Luftzuführungskanäle, beispielsweise in
Kraftfahrzeugen, Isolierhüllen und vieles andere mehr.
Für die Anwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Herstellen von Hohlkörperformteilen durch Blasformen eignen
sich insbesondere alle thermoplastischen und/oder elastomeren
Schaumstoffe, die unter Anwendung von Druck und Wärme bleibend
verformbar sind. Dies sind bevorzugt Schaumstoffe auf Basis von
Polyolefinen, wie Polyethylen, Polypropylen,
Ethylen-Propylen-Kautschuken, Ethylen-Propylen-Dien-
Kautschuken, Ethylen-Vinyl-Acetat sowie Schaumstoffen aus
Mischungen dieser Kunststoffe. Soweit die Schaumstoffe nicht
bereits durch ihr Herstellungsverfahren geschlossenzellig bzw.
überwiegend geschlossenzellig ausgebildet sind und damit im
wesentlichen luftundurchlässig, sind die Schaumstoffe mit
mindestens einer im wesentlichen luftundurchlässigen Schicht
auszurüsten. Dies kann beispielsweise eine Oberflächenschicht
sein, die durch Versiegelung erzeugt wird. Es ist auch denkbar,
beispielsweise eine kompakte Haut, die als Schäumhaut entsteht,
auf der
Außen- oder Innenseite des Vorformlings vorzusehen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, den Schaumstoff mit einer
undurchlässigen Oberflächenschicht durch Kaschieren mit einer
tiefziehbaren dehnbaren Schicht, insbesondere einer
thermoplastischen Kunststoffolie auf der späteren Außen-
und/oder Innenseite des Formkörpers vorzusehen. Mit besonderem
Vorteil und bevorzugt werden vernetzte Schaumstoffe eingesetzt,
wobei die Vernetzung je nach Herstellungsart chemisch oder
physikalisch erfolgen kann oder auch die Anwendung durch Silane vernetzter
Schaumstoffe. Die vernetzten Schaumstoffe haben den Vorteil,
daß sie eine höhere Wärmefestigkeit und hohe Elastizität
aufweisen und überwiegend geschlossenporig ausgebildet sind.
Für Formkörper mit besonders hohen Ansprüchen an die
Wärmefestigkeit können auch elastische
Schaumstoffe auf Basis von Polyurethanen und/oder
Polyisocyanuraten eingesetzt werden, die noch über 140°C
wärmebeständig sind.
Als Flächengebilde für die Kaschierung der Schaumstoffe,
insbesondere für die außenseitige Kaschierung der
herzustellenden Hohlkörperformteile, eignen sich insbesondere
elastische dehnbare bzw. tiefziehfähige textile Flächengebilde
aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern, beispielsweise
in Form von Geweben, Gewirken, Vliesen, wobei auch
stretchartige Textilien vorteilhaft zur Anwendung kommen
können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können einschichtige
Schaumstoffbahnen oder -folien zu den gewünschten Hohlkörpern
aufgeblasen werden, jedoch ist es auch möglich, mehrschichtige
Folien aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise
kompakten Kunststoffen und geschäumten Kunststoffschichten
einzusetzen und hieraus durch Blasformen entsprechende
Formkörper herzustellen.
Bei der Ausbildung des Vorformlings ist darauf zu achten, daß
die Außenkontur bzw. der Außendurchmesser desselben in etwa dem
späteren Außendurchmesser des herzustellenden Formteiles
entspricht. Da eine Ausweitung des Volumens des Schaumstoffes,
auch des Außenumfanges Grenzen gesetzt sind und auch keine zu
große Verdichtung des Schaumstoffes erfolgen soll, ist es von
Vorteil, die Rohform des Vorformlings in geeigneter Weise
vorzudimensionieren, ausgerichtet am Fertigprodukt.
Zum Aufblasen können aus dem Schaumstoff rohrförmige, d. h. an
beiden Seiten offene Vorformlinge oder auch hohlkörperartige
Vorformlinge, bei denen ein Endbereich des beidseitig offenen
rohrförmigen Vorformlings bereits geschlossen ist,
beispielsweise durch Erwärmen auf Verformungs- bzw.
Schweißtemperatur und Verschließen durch Verschweißen gebildet werden.
Beispielsweise ist es möglich, rohrförmige Vorformlinge aus
Schaumfolienstreifen durch haftfestes Verbinden der Längskanten
zu einem Rohr und Ablängen desselben herzustellen.
Die spanlose Formgebung durch Blasformen erfolgt bevorzugt im
thermoelastischen bis thermoplastischen Zustandsbereich des
Schaumstoffes bzw. der thermoplastischen Kunststoffe, wobei für
ein rationelles Arbeiten die Vorformlinge zumindest bis in den
thermoelastischen Zustandsbereich vorgewärmt werden, um dann in
dem Formwerkzeug durch die erwärmte Blasluft kurzzeitig bis in
den thermoplastischen Zustand erwärmt und dabei verformt zu
werden. Bei Polyolefin-Schaumstoffen wird eine gute
Blasverformung dann erreicht, wenn auch die Kernschicht des
Schaumstoffes auf eine Temperatur im Bereich von etwa 80 bis
130°C erwärmt wird und die Außenschichten, d. h. die mit der
heißen Blasluft in Berührung kommende Schicht auf eine
Temperatur von mindestens etwa 130 bis 160°C erwärmt wird. Um
ein schnelles Erwärmen des Schaumstoffes auf die ausreichende
Verformungstemperatur durch die Blasluft zu erzielen, wird
vorgeschlagen, daß die Blasluft mindestens auf eine über 30°C
höhere Temperatur als die thermoplastische Fließtemperatur des
Schaumstoffes beträgt, erwärmt wird. Andererseits ist dann
wieder eine schnelle Entformung des geformten
Hohlkörperformteiles angestrebt, die nur dann erfolgen kann,
wenn der Schaumstoff-Formkörper ausreichend schnell durch
Abkühlung sich verfestigt, d. h. aus dem thermoplastischen
Zustand wieder in den thermoelastischen bzw. festen Zustand
zurückgeführt ist. Hierzu wird in weiterer Ausbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß die Forminnenwände
des Formwerkzeuges auf einer Temperatur unterhalb der
Fließtemperatur des thermoplastischen Schaumstoffes,
insbesondere unterhalb 70°C, vorzugsweise unterhalb 50°C
temperiert, d. h. gekühlt werden. Dies bewirkt nicht nur die
Ausbildung einer glatten Oberfläche an dem Hohlkörper, sondern
fördert auch das mögliche schnelle Entformen. Um ein Ankleben
des Schaumstoffes an den Forminnenwänden zu vermeiden, können
diese ggf. mit einem Trennmittel oder einer Antihaftschicht,
beispielsweise auf Basis fluorierter Kunststoffe beschichtet
sein.
Um ein schnelles Entformen des Hohlkörperformteiles nach dem
Aufblasen zu ermöglichen, kann nach dem Aufblasen und vor dem
Entformen des Hohlkörperformteiles in den Hohlkörperformteil
kalte Blasluft, beispielsweise von Raumtemperatur eingeblasen
werden, so daß Abkühlung und Verfestigung eintritt und danach die
Entformung vorgenommen werden kann.
In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Herstellen von Hohlkörperformteilen aus Schaumstoff ist es auch
möglich, den Aufschäumvorgang mit dem Blasformgang zu
verbinden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es aber auch möglich,
die gewünschten Hohlkörperformteile aus Schaumstoff in der
Weise herzustellen, daß aus einem vernetzbaren, im wesentlichen
noch unvernetzten Schaumstoff der Vorformling hergestellt und in dem Formwerkzeug
zu dem gewünschten Hohlkörper aufgeblasen und erst nach dem
Entformen der Hohlkörper vernetzt wird. Diese
Vernetzung kann entweder physikalisch erfolgen oder aber auch
beispielsweise in Gestalt der Silanolvernetzung, indem
Vorformlinge aus einer entsprechenden Zusammensetzung verwendet
werden.
Darüber hinaus ist es auch möglich, das erfindungsgemäße
Verfahren in der Weise durchzuführen, daß aus einer
vernetzbaren und verschäumbaren thermoplastischen Formmasse bei
unterhalb der die Verschäumung und Vernetzung bewirkenden
Temperaturen ein Vorformling geformt wird,
beispielsweise durch Spritzen oder Extrudieren, und dieser
Vorformling anschließend in einem Blasformwerkzeug
mit geteiltem Formwerkzeug und Blasdorn zu dem gewünschten
Hohlkörperformteil unter Ausschäumen geformt wird, wobei die
Vernetzung entweder gleichzeitig mit dem Ausschäumen erfolgen
kann oder aber später nach dem Entformen des
Hohlkörperformteiles physikalisch oder durch Silanolvernetzung
durchgeführt werden kann.
Die so hergestellten Hohlkörperformteile können noch je nach
Gestalt entgratet, beschnitten und besäumt werden.
Das Prinzip der Silanolvernetzung von Polyolefinen und
Schäumen hieraus ist beispielsweise in den DE-AS 19 63 571
und 21 51 270 beschrieben.
Entsprechend zusammengesetzte Formmassen mit Schäummitteln
können nach entsprechender Verarbeitung auch für die vorliegende
Erfindung verwendet werden.
Beispielsweise kann für das
vorgenannte Verfahren ein flexibler geschlossenzellig
geschäumter Schaumstoff auf Basis von thermoplastischem
vernetztem Polyolefin verwendet werden, der wie folgt
hergestellt wird:
Granulatförmiges Polyolefin oder Polyolefin-Copolymer wird mit
0,5 bis 5 Gew.-% Vinyl-Silan vermischt, die erhaltene
Mischung wird unter Feuchtigkeitsabschluß einem beheizten
Mischextruder aufgegeben und bei einer Materialtemperatur
zwischen etwa 180 und 200°C zur Bildung des Pfropfpolymers
aufgeschmolzen und homogenisiert und die erhaltene
Pfropfpolymer abgekühlt und granuliert. Dann wird das
Pfropfpolymergranulat mit 0,05 bis 1 Gew.-% Katalysator zur
Feuchtigkeitsvernetzung, z. B. Dibutylzinndilaurat und ggf. 0,1
bis 2 Gew.-% Antioxydationsmittel vermischt, die erhaltene
Mischung in einem Extruder bei einer Materialtemperatur
zwischen etwa 180 und 210°C aufgeschmolzen wird, dann direkt in
die Schmelze Treibgas, beispielsweise Dichlortetrafluorethylen
oder Dichlordifluormethan in einer Menge von 10 bis 50 Gew.-%
unter Druck eingepreßt wird und die so begaste Schmelze in dem
Extruder unter Herabsetzung der Schmelzetemperatur auf etwa 95
bis 105°C gemischt und homogenisiert und extrudiert wird und
das dabei ausgeschäumte Extrudat in die
Blasformwerkzeuge eingeführt und zu Blasformteilen verarbeitet
wird.
Das hergestellte Blasformteil wird dann anschließend
Feuchtigkeit ausgesetzt, beispielsweise in einem Raum mit einer
relativen Luftfeuchtigkeit über 60% für einen Zeitraum von
2, 3 oder mehr Tagen gelagert, wobei die Feuchtigkeits
vernetzung - je nach Zusammensetzung der Schmelze - bis zu
einem Vernetzungsgrad von 70% und mehr erfolgt. Nach diesem
Verfahren werden Schaumstoffe mit geschlossenen Zellen mit sehr
guter Temperaturbeständigkeit erhalten, wenn die Schmelze aus
einem Pfropfpolymer aus Polyethylen oder einem anderen
Polyethylen-Copolymer und Vinyltrimethoxisilan geschäumt und
nach der Blasverformung feuchtigkeitsvernetzt wird. Es ist auch
möglich, bei diesem Verfahren in die Schmelze ggf. noch ein
Peroxyd, beispielsweise Dicomyperoxyd einzuführen, so daß ggf.
zusätzlich eine peroxydische Vernetzung von Polyethylen oder
Ethylen-Propylen-Copolymer erhalten wird. Das Herstellen
flexibler geschlossenzelliger Polyolefin-Schaumstoffe, die sich
für das erfindungsgemäße Herstellen von Blasformteilen eignen,
wird beispielsweise in der DE-OS 33 10 295 oder DE-OS 32 37 392
beschrieben.
Darüber hinaus ist es auch möglich, Blasformteile aus
Schaumstoff, der vernetzt ist und zwar chemisch vernetzt ist,
in verschiedener Ausrüstung, auch in antistatischer, d. h.
gleitfähiger Ausrüstung in Abwandlung des aus der
DE-PS 16 94 130 bekannten Verfahrens bzw. für leitfähige
Schaumstoffe nach dem in der EP-OS 01 86 887 beschriebenen
Verfahren herzustellen. Hierbei wird eine Formmasse aus Polyolefinen, ggf.
elektrisch leitfähigem Ruß, Treibmittel, Vernetzungsmittel und
ggf. weiteren Zusatz- und Hilfsstoffen bei einer unterhalb der
Zersetzungstemperaturen des Vernetzungsmittels und Treibmittels
plastifiziert und in einem Extruder zu dem gewünschten
Hohlprofil oder dergleichen extrudiert. Die noch nicht vernetzten
und nicht verschäumten aus dem Extrudat hergestellten
Vorformlinge werden in der Blasform auf eine die Vernetzung des
Vorformlings und anschließende Verschäumung bewirkende
Temperatur erwärmt bei gleichzeitigem Aufblasen zu dem
gewünschten Formkörper. Nach einer ausreichenden Abkühlung
erfolgt dann die Entformung. Bei diesem Verfahren ist es auch
möglich, das Extrudat zwischenzulagern und erst später unter
Vorwärmung der Blasverformung zuzuführen. Das vorangehend
beschriebene Verfahren zum Herstellen von Schaumstoffen und
Verarbeitung zu Blasformkörpern ist auch mit physikalischer
Vernetzung anstelle chemischer Vernetzung möglich, indem keine
Vernetzungsmittel in die Formmasse eingearbeitet werden,
sondern nur Treibmittel, wie Acodicarbonamid, und das
unvernetzte und unverschäumte Extrudat einer physikalischen
Vernetzung unterworfen wird, bevor es zu den gewünschten
Hohlkörperformteilen durch Blasverformung verarbeitet wird.
Auch hier ist eine Zwischenlagerung des Extrudates, das noch
nicht ausgeschäumt ist, bis zur Vernetzung und weiteren
Verarbeitung möglich. Für das erfindungsgemäße Verfahren zum
Herstellen von Hohlkörperformteilen aus Schaumstoffen durch
Blasverformung eignen sich insbesondere thermoplastische,
flexible, überwiegend geschlossenzellige, unter Anwendung von
Druck und Wärme verformbar oder tiefziehbare Schaumstoffe,
vernetzt oder unvernetzt, physikalisch oder chemisch oder
silanvernetzt, wie sie vielfältig bekannt sind.
Hierbei sind verschiedene Verfahrensführungen, ausgehend von
Schaumstoffhohlprofilen oder Schaumstoffbahnen, aus denen
Vorformlinge gefertigt werden, die kalt sind und dann über
Erwärmungsschritte aufgeblasen werden möglich. Bei der Anwendung schäumbarer Vorprodukte, die erst
beim Aufblasen ausgeschäumt werden, kann
das Vernetzen der Schaumstoffe vor, während oder nach
dem Aufblasen vorgenommen werden.
In der Fig. 1 ist ein
mögliches Produkt in Gestalt des aus einem geschlossenzelligen
Polyolefinschaums einstückig aus einem rohrförmigen Vorformling
geblasenen Luftzuführungskanal 20 dargestellt, der die kleine
Einströmöffnung 21 und die große Ausströmöffnung 22 aufweist.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus einem
thermoplastischen oder aus elastomeren, unter Anwendung von Druck
und Wärme bleibend verformbaren Schaumstoff, bei dem ein
Hohlprofil aus dem Schaumstoff mit mindestens einer im
wesentlichen luftundurchlässigen Schicht eine im thermoelastischen
bis zum beginnenden thermoplastischen Zustandsbereich liegende
Temperatur aufweist, bei dem ein Abschnitt des Hohlprofils als
Vorformling in ein geteiltes Formwerkzeug eingebracht und zu dem
Hohlkörper aufgeblasen sowie der Hohlkörper nach ausreichender
Abkühlung entformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil aus einer Bahn oder Folie aus dem Schaumstoff durch haftfestes Verbinden der Längskanten gebildet und bei Raumtemperatur zu den Vorformlingen abgelängt wird,
daß jeder der Vorformlinge auf eine unterhalb der thermoplastischen Fließtemperatur des Schaumstoffes liegende Temperatur vorgewärmt wird und
daß der Vorformling nach dem Einbringen in das Formwerkzeug mittels in den Vorformling eingeführter, mindestens auf Fließtemperatur des Schaumstoffes temperierter Blasluft aufgeblasen wird.
daß das Hohlprofil aus einer Bahn oder Folie aus dem Schaumstoff durch haftfestes Verbinden der Längskanten gebildet und bei Raumtemperatur zu den Vorformlingen abgelängt wird,
daß jeder der Vorformlinge auf eine unterhalb der thermoplastischen Fließtemperatur des Schaumstoffes liegende Temperatur vorgewärmt wird und
daß der Vorformling nach dem Einbringen in das Formwerkzeug mittels in den Vorformling eingeführter, mindestens auf Fließtemperatur des Schaumstoffes temperierter Blasluft aufgeblasen wird.
2. Verfahren nach A1, dadurch gekennzeichnet, daß das Temperieren
der Blasluft auf eine mindestens 30°C höhere Temperatur als die
Fließtemperatur des Schaumstoffes erfolgt.
3. Verfahren nach einem der A 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bilden des Hohlprofils aus einem vernetzbaren, im
wesentlichen noch unvernetzten Schaumstoff erfolgt und daß der
Schaumstoff nach dem Entformen des Hohlkörpers vernetzt wird.
4. Verfahren nach einem der A 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bilden des Hohlprofils aus einem schäumbaren und vernetzbaren, im wesentlichen noch unvernetzten Kunststoff erfolgt,
daß das Aufschäumen des Kunststoffes beim Aufblasen des Vorformlings erfolgt und
daß das Vernetzen des Schaumstoffes gleichzeitig mit dem Aufblasen oder nach dem Entformen des Hohlkörpers erfolgt.
daß das Bilden des Hohlprofils aus einem schäumbaren und vernetzbaren, im wesentlichen noch unvernetzten Kunststoff erfolgt,
daß das Aufschäumen des Kunststoffes beim Aufblasen des Vorformlings erfolgt und
daß das Vernetzen des Schaumstoffes gleichzeitig mit dem Aufblasen oder nach dem Entformen des Hohlkörpers erfolgt.
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DE3712973C2 true DE3712973C2 (de) | 1989-10-05 |
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