DE3712557A1 - Verfahren zum vermahlen eines materiales und anlage hierfuer - Google Patents
Verfahren zum vermahlen eines materiales und anlage hierfuerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der
US-A- 26 09 150 bekannt geworden. Dabei wird Kunststoffmaterial
zwecks Pulverisierung in einen Behälter eingebracht, der laufend
einerseits mit dem Kunststoffmaterial, anderseits mit einem gas
förmigen Kühlmittel beschickt wird. Hierfür wird flüssiger Stick
stoff innerhalb des Behälters versprüht, an dessen Unterseite das
abgekühlte Material ständig abgezogen und einer Schlagmühle zuge
führt wird.
Nun spielt es beim Zerkleinern von Kunststoffabfällen kaum eine
Rolle, wenn die Abkühlung des Materiales ungleichmässig ist, so
dass sich an der Aussenseite kältere Zonen als an der Innenseite
des Materiales bilden. Wie eingehende Untersuchungen der Anmelde
rin gezeigt haben, kann dies dann beim Vermahlen zu Qualitäts-
und Granulationsunterschieden führen, die aber bei Anwendung auf
Kunststoffe keinerlei Bedeutung besitzen. Schwieriger wird die
Angelegenheit dann, wenn eine möglichst gleichmässige Körnung er
wünscht ist und/oder wenn heikle Materialien zu verarbeiten sind.
Solche heiklen Materialien stellen insbesondere ölenthaltende
Produkte - sei es ölhaltige Samen, Früchte oder krautige Bestand
teile von Pflanzen - dar und insbesondere Gewürze, die ja äthe
rische Oele enthalten. Gerade bei Gewürzen würde eine Veränderung
der ätherischen Oele eine Geschmacksbeeinträchtigung bzw. eine
Qualitätsverschlechterung bedeuten. Darüberhinaus werden ja in
der Technik Oele oft als Isolationsmittel benutzt, woraus ver
ständlich wird, dass derartige ölhaltige Produkte ein besonders
schlechtes Wärmeleitvermögen besitzen.
Würde man daher das aus der US-PS 26 09 150 bekannte Verfahren
auf Materialien anwenden, bei denen eine gleichmässige Korngrös
se erwünscht ist und/oder die im obigen Sinne problematisch sind
bzw. bei denen eine besondere Qualität verlangt wird, könnte sich
eine gleichmässige Abkühlung des Materiales nicht ergeben. Dies
ist nicht etwa blosse Theorie, vielmehr sind tatsächlich am
Markte ähnliche Systeme vorhanden, bei denen das zu vermahlende
Material jeweils durch eine Kühlzone hindurchgeschleust, darin
womöglich (wie dies auch die US-PS 26 09 150 vorschlägt) ver
mischt und anschliessend vermahlen wird. Nun müsste an sich zur
Erzielung einer gleichmässigen Verweilzeit in der Kühlzone die
bekannte Grundforderung "first in, first out" eingehalten werden,
was aber gerade durch die in der Kühlzone meist vorgesehene
Mischvorrichtung unmöglich gemacht wird. Die Mischvorrichtung
wurde aber bei grösseren Behältnissen deshalb für notwendig
erachtet, weil sonst die Materialschüttung nur an ihrer Ober
fläche mit dem Kühlmittel in Kontakt kommt, das Innere der
Schüttung hingegen überhaupt nicht. So nahm man also eine un
gleichmässige Abkühlung der einzelnen Partikel zwischen ihrer
Innen- und ihrer Aussenseite in Kauf - ohne zu ahnen, dass dieser
Umstand für eine gleichmässige Körnung entscheidend sei - um
wenigstens im Durchschnitt eine gleichmässige Abkühlung der
einzelnen Partikel im Vergleich untereinander zu erhalten.
Es ist verständlich, dass daher gerade für so heikle Produkte,
die Oele und insbesondere ätherische Oele, enthalten, bevorzugt
Walzwerke angewandt wurden, um diese Produkte in herkömmlicher
Weise ohne Kälteeinwirkung zu vermahlen. Dies ist ja auch bei
ölhaltigen Produkten wesentlich unproblematischer, da das aus
tretende Oel zur Verschmierung von Schlagmühlsieben führen wür
de. Anderseits erfordern Walzwerke grössere Investitionen, als
etwa eine Schlagmühle. Die am Markte befindlichen, mit Kälteein
wirkung arbeitenden Systeme verwenden deshalb vorwiegend Stiften
mühlen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gleichmässige
Körnung bei Aufrechterhaltung guter Qualität bei den verschie
densten Materialien zu erreichen, auch bei den oben genannten
problematischen Produkten.
Ein erster Schritt zur Lösung dieser
Aufgabe liegt in der schon erwähnten Erkenntnis, dass eine
gleichmässige Abkühlung zwischen der Innen- und der Aussenseite
der zu vermahlenden Partikel für die Mahlqualität entscheidend
ist. Erfindungsgemäss erfolgt dann die Lösung des Problems im
zweiten Schritt durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspru
ches 1.
Dadurch, dass die Abkühlung des Materiales nicht mehr im Durch
lauf und kontinuierlich vorgenommen wird, sondern chargenweise,
ist es möglich, die Verweilzeit innerhalb der Kühlzone entspre
chend zu wählen, wobei es leicht möglich ist, Verweilzeiten von
mindestens einer Stunde, zweckmässig jedoch nicht mehr als 24
Stunden einzuhalten. Die Verweilzeiten werden sich aus der Art
des jeweiligen Produktes und der Grösse der Charge sowie aus
der Art des verwendeten Kühlmittels ergeben. Darüberhinaus er
hält man so nicht nur eine bessere Qualität des Endproduktes,
sondern kann sogar auch noch Kosten sparen. Wird nämlich das
Produkt in bekannter Weise im Durchlauf gekühlt, so ist eine
hohe Temperaturdifferenz erforderlich, um eine möglichst rasche
Abkühlung zu bewirken. Arbeitet man hingegen gemäss der Erfin
dung chargenweise, so ist eine schockartige Abkühlung und damit
eine grosse Menge an Kühlmittel nicht mehr erforderlich, so dass
an teurem Kühlmittel eingespart wird.
Wenn nun das Mahlgut während des Aufenthaltes in der Kühlzone vor
der chargenweise Entnahme daraus gemischt wird, so ergibt sich
überraschenderweise ein völlig anderer Effekt, als er bisher
durch das Mischen des durchlaufenden Gutes erreicht wurde. Es
wird nämlich durch den chargenweisen Aufenthalt in der Kühlzone
eine gleichmässige Abkühlung des Materiales sowohl innen als
auch aussen erreicht, wobei das Mischen auch bei grossen Chargen
dafür sorgt, dass jeder Materialteil mit dem Kühlmittel in Kon
takt kommt. Gerade beim chargenweisen Kühlen werden sich nämlich
in den meisten Fällen grössere Behältervolumina ergeben, als dies
bei Durchlaufbehältern der Fall war, weshalb in solchen Fällen
das Mischen von erhöhter Bedeutung ist.
Um nun dennoch zu einem quasi-kontinuierlichen Betrieb der jewei
ligen Vermahlungsanlage zu gelangen, ist es zweckmässig, wenn we
nigstens zwei Kühlzonen vorgesehen sind, aus denen das Material
wechselweise der Vermahlungszone zugeführt wird.
Eine Anlage zur Durchführung des oben erläuterten Verfahrens geht
zweckmässig von einer solchen nach dem Oberbegriff des Anspruches
7 aus und weist die Merkmale des Kennzeichens dieses Anspruches
auf.
Weitere Einzelheiten ergeben sich anhand der nachfolgenden Be
schreibung eines in der einzigen Fig. der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispieles.
Gemäss der Darstellung wird zu vermahlendes Material entsprechend
den Pfeilen 1 im wenigstens einen, vorzugsweise aber zumindest
zwei Behälter 2 eingefüllt, deren Innenraum eine Kühlzone C bil
det. Hierfür benötigt man eine lediglich schematisch angedeutete
Kühlmittelquelle 3, aus der ein, vorzugsweise kryogenisches,
Kühlmittel, wie flüssiger Stickstoff, über Leitungen 4 den Be
hältern 2 zuführbar ist. In jeder Leitung 4 ist ein über einen
Stellantrieb 5 steuerbares Ventil 6 sowie ein Justierventil 7
vorgesehen.
Der Vorgang erfolgt nun so, dass nach dem Einfüllen einer Schüt
tung des zu vermahlenden Materiales in die Kühlzone C ein Schal
ter S geschlossen wird, der zweckmässig auch mit einem nicht dar
gestellten Schalter für Motore M verbunden ist. Durch das Schlies
sen der Schalter S wird der Stellantrieb 5, zweckmässig einfach
ein Magnet, unter Strom gesetzt und damit das steuerbare Ventil 6
geöffnet. Nun strömt also Kühlmittel in die Kühlzonen C ein.
Da die Behälter 2 für die meisten Anwendungsfälle verhältnismäs
sig gross ausgebildet sein werden, beispielsweise zusammen eine
Tagesproduktion aufnehmen, ist selbstverständlich die Oberflä
che der Schüttung gegenüber ihrem Volumen relativ klein. Dies
würde bei einer entsprechend langen Verweilzeit von mehreren Ta
gen wohl auch keine Rolle spielen, doch würde dies die Verwen
dung zusätzlicher Behälter nötig machen. Um daher das Material
aus dem Inneren der Schüttung ständig an die Oberfläche zu brin
gen, wird von der Unterseite der Behälter 2 ein Rohr 8 gehalten,
das gegen den Boden des Behälters 2 zu mindestens eine Oeffnung
9 aufweist und nicht ganz bis zur Oberseite des Behälters 2
reicht. In diesem Rohr wird durch die Motore M in bekannter Wei
se eine Mischerschnecke 10 derart angetrieben, dass das an der
Unterseite durch die Oeffnungen 9 eintretende Material nach oben
gefördert wird und am oberen Ende des Rohres 8 auf die Obersei
te der Schüttung fällt. Auf diese Weise wird jedes Materialteil
chen mit dem Kühlmittel in Kontakt gebracht. Es versteht sich,
dass die Mischvorrichtung 8-10 auf die verschiedenste Weise aus
gebildet sein kann, beispielsweise das Rohr 8 weggelassen oder
die Schnecke 10 anders ausgebildet oder durch ein anderes Misch
organ ersetzt werden kann.
Bei dieser Behandlung erwärmt sich selbstverständlich das Kühl
mittel. Herkömmliche Systeme arbeiten auch hinsichtlich des
Kühlmittels im Durchlaufbetrieb, so dass ständig neues Kühlmit
tel nachgeführt wird. Es versteht sich, dass dies prinzipiell
auch im vorliegenden Falle möglich wäre, doch ist damit ein
grosser Kühlmittelumlauf, grosser Energiebedarf und ein entspre
chendes Mass an Kosten verbunden. Deshalb sind, gemäss einer be
vorzugten Ausführungsform, in den Behältern 2 jeweils ein Paar
von Temperaturfühlern 11, 12 derart angeordnet, dass der Tempe
raturfühler 11 innerhalb der Materialschüttung liegt, beispiels
weise in deren Mitte oder sogar gegen den Boden des Behälters 2
zu, wogegen der Temperaturfühler 12 ausserhalb der Material
schüttung liegt. An sich ist der genaue Ort der Anordnung des
Temperaturfühlers 12 unkritisch, da er ja im wesentlichen die
Temperatur des im Behälters 2 vorhandenen Kühlmittels misst.
Falls es aus baulichen Gründen oder wegen einer Besonderheit des
zu verarbeitenden Materiales zweckmässig erscheint, könnte auch
eine mehr oder weniger kurze Rohrleitung von der Oberseite des
Behälters 2 herausgeführt sein, in der der Temperaturfühler 12
angeordnet ist. Für die häufigsten Anwendungsfälle wird es aber
zweckmässig sein, den Temperaturfühler 12 unmittelbar innerhalb
des Behälters 2 unterzubringen.
Die Ausgänge der Temperaturfühler 11, 12 liegen an den Eingängen
eines Differenzverstärkers 13, dessen Ausgangssignal somit den
Temperaturunterschied zwischen dem Inneren der Materialschüttung
und dem jeweils im Behälter 2 vorhandenen Kühlmittel entspricht.
Ist dieser Unterschied relativ gross, so kann erwartet werden,
dass sich im Laufe der Zeit noch ein Temperaturausgleich und
damit eine weitere Abkühlung der Materialschüttung ergeben wird.
In diesem Falle ist - gerade bei einem chargenweisen Betrieb -
eine weitere Zufuhr von Kühlmittel eigentlich gar nicht nötig.
Deshalb wird der Ausgang des Differenzverstärkers 13 zweckmäs
sig mit dem Stellantrieb 5 verbunden, um diesen zu steuern, so
lange die gewünschte Produkttemperatur noch nicht erreicht worden
ist. Wenn diese erreicht ist, betätigt der Temperaturkühler 11
ein Stellglied 32, der die Wirkung des Differenzverstärkers 13
beim Schwellenschalter 14 unterdrückt, so dass der Schalter S
offen und das Steuerventil 6 geschlossen bleiben, solange die
Produkttemperatur nicht höher liegt als ihr Sollwert.
Falls der Stellantrieb 5 für eine Analogsteuerung ausgelegt ist,
kann die Verbindung des Differenzverstärkers 13 mit dem Stellan
trieb 5 im wesentlichen unmittelbar erfolgen, wenn man von et
waigen Umformstufen absieht. Das Steuerventil 6 würde dann je
nach der Grösse des Differenzsignales am Ausgange des jeweiligen
Differenzverstärkers 13 mehr oder minder geöffnet oder geschlos
sen. In diesem Falle kann gegebenenfalls auf das Justierventil 7
überhaupt verzichtet werden.
Regeltechnisch einfacher ist hingegen eine Digitalsteuerung, bei
der das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 13 dadurch digi
talisiert wird, dass es einem Schwellwertschalter 14 zugeführt
wird, der die ermittelte Temperaturdifferenz mit einem vorbe
stimmten, zweckmässig über eine Einstelleinrichtung 15 einstell
baren, Soll-Wert vergleicht. Dieser Schwellwertschalter 14 ar
beitet dabei so, dass der Stellantrieb 5 nur dann unter Strom
gesetzt wird, wenn die Temperaturdifferenz an den Temperatur
fühlern 11, 12 den eingestellten Soll-Wert unterschreitet, in
welchem Falle dann das Ventil 6 zur Zufuhr weiteren Kühlmittels
geöffnet wird. Andernfalls bleibt das Ventil 6 geschlossen.
Mit der Erwärmung des Kühlmittels innerhalb des jeweiligen Be
hälters 2 ist eine starke Ausdehnung des Kühlmittels verbunden,
die zu einer entsprechenden Druckerhöhung führen würde, wäre
nicht für einen Druckausgleich Sorge getragen. Zu diesem Zwecke
sind mit der Oberseite der Behälter 2 jeweils Ueberlaufleitungen
16 verbunden, durch die das schon etwas erwärmte Kühlmittel ab
fliessen kann. Dabei ist der Ausdruck "erwärmte" relativ zu ver
stehen, denn in einer praktischen Ausführungsform besitzt das
Kühlmittel bei seinem Eintritt etwa -180°C und kann beim Ein
tritt in die Ueberlaufleitung 16 noch immer ungefähr -100°C
besitzen. Diese Ueberlaufleitungen 16 können gewünschtenfalls
mit einem Rückschlagventil versehen sein, so dass die Kühlmit
teldämpfe nur bei Entstehen eines Ueberdruckes den Behälter 2
verlassen können. Anderseits ist es auch denkbar, in den Ueber
laufleitungen 16 ein gesteuertes Ventil vorzusehen, das ent
weder über die Temperaturfühler 11, 12 und/oder über einen zu
sätzlichen Druckfühler ein entsprechendes Ablaufventil in den
Leitungen 16 öffnet. So könnte das Temperaturdifferenzsignal am
Ausgange des Verstärkers 13 bei Absinken unter einen vorbestimm
ten Wert (der nicht mit dem am Schwellwertschalter 14 eingestell
ten Wert übereinstimmen wird) ein Zeichen dafür sein, dass das
zugeführte Kühlmittel sich nicht nur erwärmt, sondern auch ent
sprechend ausgedehnt hat, so dass dann das steuerbare Ventil
in den Leitungen 16 geöffnet wird. Es hat sich aber gezeigt, dass
eine derartige Steuerung in den Leitungen 16 im allgemeinen nicht
erforderlich sein wird.
Wie bereits gemäss der US-A-26 09 150 vorgeschlagen wurde, kann
das über die Leitungen 16 strömende Kühlmittel noch zum Abküh
len weiterer Teile ausgenützt werden. Gemäss der Darstellung
wird es über einen Auslasstrichter 17 in das Innere eines Fil
terabscheiders 18 geführt, an dessen Oberseite über eine Lei
tung 19 zur Ansaugseite eines Gebläses 20 geführt. Ein Teil des
über die Leitung 19 abfliessenden Kühlmittels kann dazu benutzt
werden, die über einen Verdichter 21 dem Filter 18 zugeführte
Spühlluft ebenfalls abzukühlen, wobei zweckmässig ein Filter 22
zwischengeschaltet ist.
Von der Druckseite des Gebläses 20 kann das Kühlmittel über ein
Mehrwegventil 23 nach einer ersten Alternative in einen Kreislauf
über eine Leitung 24 geführt werden, die in das Innere der zur
Anlage gehörigen Schlagmühle 25 führt. Dabei tritt die Kühlluft
in den Mahlraum dieser Schlagmühle 25 ein und verlässt diesen
durch das den Mahlraum umgebende Sieb 26, tritt dann in den Aus
lasstrichter und wird über die Leitung 19 neuerlich angesaugt. Da
dieser Kreislauf selbstverständlich nicht verlustfrei funktionie
ren kann, muss Kühlmittel aus der Druckmittelquelle 3 zugeführt
werden, zu welchem Zwecke eine Zufuhrleitung 27 vorgesehen ist,
in der Ventile 6′, 7′ analog zu den Ventilen 6 und 7 vorgesehen
sind. Dabei wird das Ventil 6′ zweckmässig von einem Temperatur
fühler 28 am Eingange der Mühle 25 gesteuert. Hier kann es sich
ohne weiteres um einen analog arbeitenden Regelkreis handeln.
Wahlweise kann das Kühlmittel über das Wegeventil 23 auch einer
Leitung 29 zugeführt werden. Dabei sei erwähnt, dass anstelle
eines Wegeventiles 23 auch ein derartiges Ventil vorsehbar wäre,
durch das stets ein bestimmter Anteil des an der Druckseite des
Gebläses 20 anfallenden Kühlmittels in die Leitung 29, der rest
liche Teil in die Leitung 24 geführt wird. In diesem Falle ist
es zweckmässig, wenn das Ventil 23 gleichfalls über den Tempera
turfühler 28 geregelt wird.
Die Leitung 29 kann einfach ins Freie geführt werden, sie kann
aber auch zu einen Kälteaggregat führen, um das Kühlmittel neu
erlich abzukühlen und in den Kühlkreislauf zu bringen. In diesem
Falle wird die Kühlmittelquelle 3 zweckmässig das Kälteaggregat
mit umfassen, und es wird ferner vorteilhaft sein, in der Lei
tung 29 ein Entfeuchtungsfilter vorzusehen.
Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Va
rianten möglich; beispielsweise könnten schon die Ueberlauflei
tungen 16 über ein Kälteaggregat einen Kreislauf mit den Lei
tungen 4 bilden. Ferner ist es ebenso denkbar, dass für einzel
ne Anwendungen ein einziger Chargenbehälter 2 genügt, wogegen in
anderen Fällen auch mehr als zwei derartige Behälter vorgesehen
sein können. In jedem Falle bleiben die Behälter 2 nach dem Be
füllen während der Kühlperiode geschlossen, wobei der jeweilige
Verschluss 30 erst nach Ablauf der Kühlzeit geöffnet wird. Sodann
mag ein Austrags- oder Dosierapparat 31 an die Behälter 2 ange
schlossen sein, die Austragung des Gutes kann aber auch so er
folgen, dass die Drehrichtung der Motore M umkehrbar ist, so dass
sie dann das über die Oeffnungen 9 in das Rohr 8 eintretende Ma
terial bei geöffnetem Verschluss 30 nach unten fördern. Wenn auch
zur Ermittlung der Differenz der Temperaturen ein Differenzver
stärker beschrieben wurde, so versteht es sich, dass auch jede
andere Differenzbildungseinrichtung verwendet werden kann, bei
spielsweise eine Wheatston′sche Brücke, falls temperaturabhängige
Widerstände Anwendung finden. Statt der Regelung der Zufuhr von
Kältemittel in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen
Materialschüttung und Kältemittel (oder zusätzlich dazu) kann auch
die Temperaturdifferenz innerhalb der Materialschüttung zur Rege
lung herangezogen werden. Gerade dann aber wird es zweckmässig
sein, die weitere Zufuhr von Kältemittel nur dann zu unterbinden,
wenn die Soll-Temperatur der Materialschüttung noch nicht er
reicht ist. Hier wird also ein doppelter Vergleich durchgeführt,
nämlich einerseits zwischen den gemessenen Temperaturen selbst,
und anderseits zwischen diesen und einem Soll-Wert für die Tem
peratur der Materialschüttung. Die Auswertung erfolgt dabei am
besten durch ein logisches Element, etwa einen Mikroprozessor
oder durch eine programmierbare logische Steuerung.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren wäre ein Qualitätsvorteil
auch dann verbunden, wenn die Vermahlung mit Hilfe von Walzwerk
zeugen vorgenommen würde; bevorzugt wird jedoch - wegen der ge
ringeren Investitionskosten - eine Prallmühle (im weitesten
Sinne), insbesondere eine Schlagmühle eingesetzt.
Claims (13)
1. Verfahren zum Vermahlen eines Materiales unter Einwir
kung von Kälte, bei dem das Material vor dem Vermahlens durch
Zufuhr von Kühlmittel in einer Kühlzone auf eine unter dem
Gefrierpunkt liegende Temperatur gebracht wird, im kalten Zustand
einer Vermahlungszone zugeführt und dort während des Vermahlens
weiterhin gekühlt wird, dadurch gekennzeich
net, dass die Zufuhr des Materiales aus wenigstens einer
Kühlzone (C) zur Vermahlungszone (25) chargenweise erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Mahlgut während des Aufenthaltes in der Kühlzone (C), und vor
der chargenweisen Entnahme daraus, gemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Kühlzonen (C) vorgesehen sind, aus denen das
Material wechselweise der Vermahlungszone (25) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass das so vermahlene Material ein Öl, insbesonde
re ätherisches Öl, enthaltendes Produkt, vorzugsweise ein Gewürz
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Temperatur innerhalb der Kühlzone (C)
in der Materialschüttung, gegebenenfalls auch ausserhalb dersel
ben, insbesondere oberhalb derselben, gemessen, die Differenz der
gemessenen Temperaturen bestimmt und die Zufuhr von Kältemittel
in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturdifferenz mit einem vorbestimmten Sollwert vergli
chen und bei Unterschreiten dieses Sollwertes weiteres Kältemit
tel zugeführt, bei Überschreiten die Zufuhr hingegen unterbunden
wird, insbesondere jedoch nur, wenn die Soll-Temperatur der Ma
terialschüttung noch nicht erreicht ist.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 6, mit einem an eine Kühlmittelquelle angeschlosse
nen Kühlbehälter zum Abkühlen des Materiales, mit dessen Ausgang
eine Mahlvorrichtung verbunden ist, der Kühlmittel über eine
weitere Leitung zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kühlbehälter ein Chargenbehälter (2) ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in
dem Chargenbehälter (2) eine Mischvorrichtung (8-10) vorgesehen
ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein zweiter Chargenbehälter (2) vorgesehen ist,
und dass die Ausgänge der Chargenbehälter (2) über eine ventil
artige Wähleinrichtung (30) wahlweise mit dem Eingang der Mahl
vorrichtung, insbesondere einer Schlagmühle (25), verbindbar
sind.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass innerhalb des Chargenbehälters (2) wenigstens zwei
Temperaturfühler (11, 12) vorgesehen sind, wovon mindestens einer
(11) innerhalb der Materialschüttung, gegebenenfalls der andere
(12) zum Messen der Temperatur des Kühlmittels im Bereiche der
Oberseite angeordnet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ausgangssignale dieser Temperaturfühler (11, 12) mit den Eingän
gen einer Differenzbildungseinrichtung, z.B. einer Wheatston′schen
Brücke, insbesondere aber eines Differenzverstärkers (13),
zuführbar sind.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mit
dem Ausgang der Differenzbildungseinrichtung (13) ein Stellan
trieb (5) für ein in einer Kühlmittelzuflussleitung (4) gelegenes
Ventil (6) verbunden ist.
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Ausgange der Differenzbildungseinrichtung (13)
und einem Stellantrieb (5) ein Schwellwertschalter (14), vorzugs
weise mit über eine Einstelleinrichtung (15) einstellbarem
Schwellwert, liegt.
Applications Claiming Priority (1)
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DE3712557A1 true DE3712557A1 (de) | 1987-11-05 |
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DE (1) | DE3712557A1 (de) |
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1986
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1987
- 1987-04-13 DE DE19873712557 patent/DE3712557A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |