DE3711887A1 - Trommel zur behandlung von schuettgut - Google Patents
Trommel zur behandlung von schuettgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Trommel zur Behandlung von
Schüttgut, insbesondere zum Rösten, z.B. im Chargenbetrieb, die
zumindest um eine Achse drehbar gelagert ist und an einem Stirn
ende einen Deckel aufweist.
Eine derartige Trommel ist aus der DE-OS 16 29 024 bekannt ge
worden. Es handelt sich dabei um einen mit der Trommel sich
drehenden und zur Abdichtung etwa schachtelartig mit Hilfe eines
besonderen Mechanismus einschiebbaren Dichtungsdeckel. Es ist
nicht nur das erwähnte komplizierte Getriebe nötig, um den Deckel
aufzuschieben bzw. wieder zu lösen, sondern ein solcher Deckel
besitzt auch Nachteile hinsichtlich der Handhabung, da der Ein
füllstutzen für das zu behandelnde Schüttgut ortsfest angeordnet
sein muss und entweder, wie dies in der DE-OS vorgeschlagen wird,
zu diesem Einfüllstutzen eine weitere Dichtung erforderlich ist,
oder der Einfüllstutzen beweglich angeordnet sein muss, um ein
mal dem Deckel den Weg frei zu geben, das andere Mal in eine
Einfüllposition bewegt zu werden. Daneben ergibt sich im Falle
von Rösttrommeln bzw. Wärmebehandlungstrommeln noch zusätzlich
das Problem der Abdichtung gegenüber dem Feuerraum bzw. der
Brennkammer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Ab
dichtung einer sich drehenden Trommel, in welcher ein Schütt
gut, z.B. chargenweise, behandelt wird, gegenüber den mit ihr
zusammenwirkenden ortsfesten Teilen zu schaffen. Vorzugsweise
sollen Einfüllvorrichtungen und Austragsvorrichtungen ohne
aufwendige Dichtungen ermöglicht und komplizierte Getriebe zur
Bewegung des Deckels, die beispielsweise den Beanspruchungen
innerhalb der Trommel gewachsen sein müssen, vermieden werden.
Die erfindungsgemässe Trommel unterscheidet sich vom Stande der
Technik gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch die kenn
zeichnenden Merkmale dieses Anspruches. Dadurch kann eine wesent
liche Vereinfachung der Konstruktion erreicht werden. Weiters ist
es nicht mehr von Bedeutung, ob Zuführeinrichtungen zentrisch
oder exzentrisch, bezogen auf die Trommel, angeordnet sind. Mit
einer Drehdichtung der Trommel gegenüber der Brennkammer kann nun
einerseits ein höherer thermischer Wirkungsgrad und anderseits
eine geringere Belastung des Arbeitsraumes bzw. der Umwelt er
reicht werden. Die beiden Dichtungsteile der Drehdichtung müssen
dabei nicht unmittelbar miteinander zusammenwirken, denn es könn
te beispielsweise auch noch ein beweglicher oder unbeweglicher
Zwischenteil vorgesehen sein.
Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich dann, wenn der
mit der Trommel verbundene Dichtungsteil an einem Tragring, der
vorzugsweise profiliert ausgebildet ist, welcher gegebenenfalls
mit Tragrollen kooperiert und am Stirnendenbereich der Trommel
vorgesehen ist. Ein derartiger Tragring ist im wesentlichen so
ausgebildet, dass auch bei höheren Belastungen der Trommel keine
wesentliche Deformation eintritt, so dass eine besonders gute
Abdichtung vorgesehen sein kann. wobei durch die Unterstützung
des Tragringes durch die Tragrollen eine weitere Kompensation
einer möglichen Deformation des Tragringes gegeben ist.
Eine besonders vorteilhafte Vermeidung der Wärmeleitung wird
dadurch erreicht, dass der Tragring eine in etwa konzentrisch
zur Trommel verlaufende ringförmige Ausnehmung aufweist.
Ist der Deckel, bezogen auf die Trommel, drehfest durch einen
Halter, z.B. an der Brennkammer, angeordnet und weist einen
Dichtungsteil auf, welcher mit dem mit der Trommel die Drehbe
wegung mit ausführenden Dichtungsteil dichtend zusammenwirkt,
so ist eine besonders einfache konstruktive Lösung erreicht, die
mit einem geringsten Aufwand an Konstruktionsteilen ermöglicht
ist, womit eine besonders hohe Betriebssicherheit gegeben ist.
Dabei kann die ortsfeste Einheit von Deckel und Halter leicht
selbst als Träger ausgebildet sein, wobei der Deckel und seine an
ihm befestigten Aggregate, z.B. Getriebe u.dgl. sowie Einfüll
stutzen, Gaszufuhrleitungen usw., ausserhalb der Drehachse der
Trommel stationär befestigt sein können, so dass die Lagerung der
Trommel wesentlich einfacher ausgeführt werden mag, womit eine
höhere Beladung der Trommel, insbesondere bei Schüttgut mit
höherem spezifischen Gewicht ermöglicht wird.
Unabhängig, ob eine Drehdichtung vorgesehen ist oder nicht, be
sonders aber in ersterem Falle, ist eine Ausbildung nach Anspruch
7 von Vorteil, da sich der Deckel so an Dimensionsänderungen der
Trommel anpassen kann. Im Zusammenhang mit der Dichtung wird auf
diese Weise deren Dichtwirkung gesichert bzw. verbessert. Wenn
aber eine solche bewegliche Verbindung, insbesondere mit einem
Kugelgelenk vorgesehen ist, so wird durch die Ausbildung nach
Anspruch 8 gesichert, dass der Deckel beim Abnehmen von der Trom
mel nicht abkippt bzw. beim Anlegen wieder in seine vorgesehene
Stellung gelangt.
Sind mehrere Dichtungen hintereinander geschaltet, so kann den
unterschiedlichen Beanspruchungen besonders günstig Rechnung
getragen werden, so dass beispielsweise als erste Dichtung ge
genüber der Trommel eine Dichtung vorgesehen sein kann, die im
wesentlichen die Abdichtung gegenüber Feststoffen und Staub
durchführt, wo hingegen die nachgeschalteten Dichtungen für eine
fluidmässige Abdichtung der Trommel Sorge tragen können.
Als Vordichtung ist eine, insbesondere kreisförmige, Stauschei
be, die gegebenenfalls eine Klappe, welche mit einer entspre
chenden Auslassklappe des Deckels gelenkig verbunden ist, die
mit dem Tragring und/oder der Trommelinnenfläche, z.B. einer
Anlagefläche, eine Dichtung, insbesondere Labyrinthdichtung,
bildet, welche Stauscheibe mit dem Deckel verbunden ist, geeig
net. Eine derartige Stauscheibe hat weiters den Vorteil, dass
beispielsweise eine Wärmeableitung nach aussen über den Deckel
wesentlich verringert wird, da das heisse Schüttgut nicht mit
dem Deckel direkt, sondern über die Stauscheibe und entsprechende
Distanzstücke verbunden ist.
Eine besonders unempfindliche Drehdichtung ist dann gegeben,
wenn die Dichtungsteile mit aneinander anliegende, insbesondere
gegeneinander gehaltene, Gleitelemente, insbesondere Gleitringe,
aufgebaut sind.
Sind die Dichtungsteile federnd gegeneinander gehalten, so kön
nen grössere Toleranzen bei der Ausbildung der Konstruktion ein
gehalten werden, wobei die Dichtwirkung erhöht wird.
Ist der die Dichtungsteile aufweisende Deckel, welcher insbeson
dere konkav nach aussen weisend ausgebildet ist, über eine, vor
zugsweise zentral angreifende, Belastungseinrichtung, insbeson
dere einer Feder gegen die Drehbewegung mit ausübenden Dichtungs
teile gehalten, kann beispielsweise der Mechanismus, welcher zum
Oeffnen und Schliessen des Deckels dient, gleichzeitig die fe
dernde Kraft ausüben, wobei bei einer konkaven Ausbildung des
Deckels eine zentral angreifende Belastungseinrichtung für eine
besonders günstige Kraftweiterleitung bis zu den Dichtungsteilen
Sorge tragen kann.
Sind die Dichtungsteile, insbesondere die Gleitelemente, mit den
sie tragenden Teilen, z.B. Trommel, Tragring, Deckel, Brennkam
mer, lösbar und insbesondere justierbar, verbunden, so können
die Dichtteile besonders einfach ausgewechselt werden, wobei
gleichzeitig eine besonders hohe Dichtung erreicht werden kann,
da beispielsweise thermische Belastungen oder sonstige Defor
mierkräfte besonders leicht, z.B. bei der Montage bzw. bei Ju
stierung, ausgeglichen werden können.
Ein besonders geringer Materialaufwand ergibt sich dann, wenn
der Gleitring wendbar ausgebildet ist, da bei Abnützung des
Gleitringes es lediglich erforderlich ist, diesen zu wenden,
also die weitere ringförmige Dichtfläche in Kooperation mit der
anderen Dichtfläche zu bringen, wobei die nunmehr verbrauchte
Dichtfläche stationär gegenüber dem relativ stillstehenden Teil
ihre Funktion übernehmen kann.
Ein besonders breiter Anwendungsbereich ergibt sich dann, wenn
ein Gleitelement mit korrosionsbeständigem, insbesondere rost
freiem, Stahl aufgebaut ist, da dann sowohl der mechanischen als
auch der chemischen Beständigkeit besonders günstig Rechnung ge
tragen wird.
Ist zumindest ein Gleitelement, zumindest an einer Oberfläche,
mit Graphit, insbesondere Feinkorngraphit, aufgebaut, so wird
aufgrund der schmierenden Wirkung von Graphit ein besonders
geringer Verschleiss erreicht, wobei weitere die gleitende Dreh
richtung auch bei höheren Temperaturen voll funktionsfähig ist.
Sind Gleitelemente bzw. ist insbesondere ein Gleitring in einer
Ausnehmung des Tragringes vorgesehen, so wird die mechanische
Beanspruchung dieses Gleitelementes besonders gering gehalten
und kann beispielsweise auch aus schlagempfindlichen Legierun
gen aufgebaut werden.
Ist die Dichtung zwischen Trommel und dem Deckel und/oder der
Brennkammer mit einer Labyrinthdichtung gebildet, so ist eine
besonders langlebige Dichtung, die insbesondere gegenüber Gasen
und Stäuben wirkt, erreicht.
Eine besonders wirksame Labyrinthdichtung ist dann erreicht,
wenn diese mit einem ringförmigen Flansch, insbesondere im
Querschnitt U-förmigen Flansch und, vorzugsweise im Tragring
vorgesehenen, ringförmigen Ausnehmungen aufgebaut ist.
Eine besonders einfache und trotzdem wirksame Labyrinthdichtung
kann dadurch erreicht werden, dass der Deckel einen den Trag
ring teilweise umgreifenden bzw. in diesen eingreifenden, z.B.
umgebördelten, Rand aufweist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Brennkammer einer
Rösttrommel, von der Teile zur besseren Verdeutlichung
weggebrochen sind;
Fig. 2 veranschaulicht die linke Seite der Fig. 2 in grösse
rem Massstab unter Weglassung einzelner Teile; die
Fig. 3 bis 5 zeigen Einzelheiten von verschiedenen Ausführungs
beispielen der in Fig. 2 lediglich schematisch angedeu
teten Dichtung.
Gemäss Fig. 1 ist eine Trommel 1 zum Rösten von Gut innerhalb
einer von Wandungen 2 bis 5 umgebenen Brennkammer 6 gelagert,
deren Brenner nicht dargestellt ist. Die Trommelwelle ist durch
die ein Drehlager 7 aufweisende Wand 4 nach aussen geführt und
wird dort über einen Reduzierantrieb 8 angetrieben. An der gegen
überliegenden Seite sind Tragrollen 9 an der Wand 2 vorgesehen
und stützen einen mit der Trommel 1 verbundenen Tragring 10 ab.
Das an dieser Seite der Trommel 1 befindliche Stirnende dersel
ben wird durch eine Stauscheibe 11 und einen, aussen anschlies
senden ortsfesten Deckel 12 abgeschlossen. Der Deckel 12 ist
mit einem Auslassgehäuse 13 verbunden, das über Befestigungs-
und Halteelemente 14 (nur eines ist dargestellt) fixiert bzw. mit
dem Brennkammergehäuse 2 bis 5 verbunden ist. Daran ist auch eine
Belastungseinrichtung 15, z.B. eine pneumatische Feder befestigt,
die mindestens während des Betriebes den Deckel 12 gegen den
Tragring 10 presst. Zweckmässig ist die Belastungseinrichtung 15,
die auch ein hydraulischer Zylinder sein kann, vom Druck entlast
bar, um den Deckel wegnehmen zu können. Ferner ist am ortsfesten
Auslassgehäuse 13 ein fluidbetätigter Zylinder 16 befestigt.
Wie Fig. 2 im grösseren Massstabe zeigt, ist der Zylinder 16 um
eine Achse 17 schwenkbar, die jeweils an zwei (nur eine ist dar
gestellt), zu beiden Seiten der Achse angeordneten Lagerwangen 18
vorgesehen ist, wogegen den Mittelbereich die Kolbenstange 19 des
Zylinders 16 durchsetzt und an einer Auslassklappe 20 des Deckels
12 angreift, die mit einer ähnlichen Klappe 21 der Stauscheibe 11
verbunden ist. Die Stauscheibe 11 wirkt dabei als Vorabdichtung
gegen das Innere der Trommel 1, so dass kaum Festteile, wie Be
handlungsgut oder Staub, in den Zwischenraum zwischen der Stau
scheibe 11 und dem Deckel 12 gelangen können. Stauscheibe 11 und
Deckel 12 sind durch entsprechende Halteeinrichtungen miteinander
verbunden, wobei diese zweckmässig von vom Deckel getragenen
Einbauten gebildet sind.
Wie Fig. 2 weiter veranschaulicht, kann die Belastungseinrichtung
von einer Feder 115 gebildet sein, so dass der aus Fig. 1 ersicht
liche Zylinder 215 lediglich zum Lösen des Deckels entgegen der
Kraft der Feder 115 dient.
Während die Belastungseinrichtung 15 zweckmässig im Bereiche der
Trommelachse A angreift (so dass mit einer einzigen zentralen
Belastungseinrichtung das Auslangen gefunden werden kann), können
aufgrund der ortsfesten Ausbildung des Deckels 12 von ihm ver
schiedene Einbauten getragen werden bzw. exzentrisch zur Trommel
achse A angeordnet sein, ohne zusätzliche Einrichtungen erforder
lich zu machen. Es handelt sich dabei einerseits um einen Einfüll
stutzen 22, der in ein Trichterrohr 23 mündet. Anderseits kann
vom Deckel ein Abzugsrohr 24 getragen werden. Das Abzugsrohr 24
dient zur Entfernung von Gasen aus dem Inneren der Trommel und
ist zweckmässig mit dem Einlaufstutzen 22 verbunden, um so die
Konstruktion zu vereinfachen. Eine Klappe 25 ist aus der mit
vollen Linien dargestellten Lage, in der sie den Einfüllstutzen
freigibt in die strichlierte Lage 25′ verstellbar, in der das
Innere der Trommel 1 mit dem Ablassrohr 24 verbunden ist.
Insbesondere ergeben sich Gase im Inneren der Trommel durch über
ein Verteilerrohr 26 zugeführte Behandlungsfluide (insbesondere
Heissluft oder Dampf) die im Inneren der Trommel durch lediglich
strichliert angedeutete Düsen 26 a verteilt werden. Wie ersicht
lich, liegt auch das Verteilerrohr 26 exzentrisch zur Trommelach
se A.
Da die Trommel 1 gemäss einer zweckmässigen Ausgestaltung durch
die Wandung 2 hindurch aus der Brennkammer 6 herausragt, kann
auch eine Dichtung zwischen der Trommel 1 und der Wandung 2 der
Brennkammer 6 nützlich sein, um so Rauchgase am Austritt zu
hindern, obwohl dies auch durch einen entsprechenden Abzug er
reicht werden kann.
In Fig. 2 ist angedeutet, dass der Deckel 12 einen abgeflachten
Rand 27 besitzt, an dem ein Gleitring 28 befestigt ist. Selbst
verständlich wäre es theoretisch möglich, den Rand 27 selbst als
Gleitring auszubilden, doch stellt der Ring 28 einen Verschleiss
teil dar und wird deshalb am Rande 27 lösbar befestigt. Dieser
Gleitring 28 liegt nun unter dem Drucke der Feder 115 an einem
mit dem Tragring 10 verbundenen, rotierenden Gleitring 29 an.
Da die beiden Gleitringe 28, 29, der so geschaffenen Drehdich
tung 30 einem Verschleisse unterworfen sind, ist die Auswahl
ihrer Materialien unter den besonderen Bedingungen einer sol
chen Trommel 1 von grosser Bedeutung. Einerseits spielt ihre
Härte und ihre Glätte eine ausschlaggebende Rolle, weshalb vor
zugsweise wenigstens einer dieser Gleitringe 28 bzw. 29 aus Stahl
besteht. Anderseits kann zur Verbesserung der Gleiteigenschaften
ein Schmiermittel nützlich sein, wobei die Auswahl wegen der
hohen Temperaturen sorgfältig zu treffen ist. Es wurde nun gefun
den, dass eine graphitenthaltende Oberfläche sich für diesen
Zweck am besten eignet, und es haben sich optimale Verschleiss
verhältnisse bei Verwendung eines Gleitringes 28 bzw. 29 aus
Feinkorngraphit ergeben, wogegen der andere Gleitring 29 bzw. 28
zweckmässig aus Stahl, insbesondere rostfreiem Stahl, bestehen
soll.
Es wurde oben erwähnt, dass die Verwendung einer einzigen, zen
tral angeordneten Belastungseinrichtung 15, konstruktive Vorteile
bringt. Allerdings müssen dann die von der Mitte her kommenden
Kräfte nach aussen abgeleitet werden. Dies geschieht am besten
in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise, indem nämlich der Deckel
etwa konkav nach aussen gewölbt ist. Diese Wölbung lässt sich
herstellungsmässig dadurch vereinfachen, dass sie in der gezeig
ten Weise durch eine Kegelstumpfform angenähert wird.
Es ist klar, dass sich beim Erhitzen der Trommel 1 über die
Brennkammer 6 Verformungen bzw. Dimensionsänderungen der Trommel
ergeben können. Bei einem drehenden Deckel wird dieser die Ver
formungen im allgemeinen mitmachen, bei einem stationären Deckel
hingegen ist es vorteilhaft, eine Möglichkeit zur Anpassung zu
schaffen, dies geschieht am besten durch eine bewegliche Verbin
dung, vorzugsweise in Form eines Kugelgelenkes K, mit den Halte
teilen (vgl. 14 in Fig. 1) des Deckels 12. Allerdings bringt eine
solche bewegliche Verbindung K auch wieder Besonderheiten mit
sich, da dann der Deckel 12 beim Abheben von der Trommel 1 ab
kippen kann, wenn er nur vom Kugelgelenk K gehalten wäre. Beim
neuerlichen Anbringen an der Trommel bzw. der neuerlichen Anlage
der Gleitringe 28 und 29 wäre dies für die Bedienung etwas müh
sam.
Deshalb ist am Deckel 12 zumindest ein weiterer Halteteil J in
einem Abstand vom Kugelgelenk K angeordnet und mit dem Deckel 12
gelenkig verbunden. Dieser Halteteil J mag in der ersichtlichen
Weise als zweiteilige Stange ausgebildet sein, deren beide Teile
in der Mitte durch ein Schraubschloss S justierbar miteinander
verbunden sind. Durch das Schraubschloss S ist eine Längenein
stellung der Haltestange J parallel zur Achse A möglich.
Zweckmässige Ausführungsformen der in Fig. 2 stark schematisier
ten Drehdichtung 30 sind aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlich. Dabei
besitzen Teile gleicher Funktion dieselben Bezugszeichen wie in
den Fig. 1 und 2, wogegen bei Teilen mit nur ähnlicher Funktion
eine Hunderter-Ziffer vor das entsprechende Bezugszeichen der
Fig. 1 und 2 gesetzt sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist am profilierten Trag
ring 110, zweckmässig innerhalb einer Halterungsausnehmung 31 der
rotierende Gleitring 129 befestigt, an dem der ortsfeste Gleit
ring 128 des Deckels 112 anliegt. Es ist ersichtlich, dass vor
zugsweise der Deckelrand 127 umgebördelt ist und die Mantel
fläche des Tragringes 110 teilweise umgibt, wodurch ein zusätz
licher Labyrinthdichtungseffekt erhalten wird. Somit sind prak
tisch drei Dichtungen hintereinander angeordnet, nämlich die
Stauscheibe 21, die Gleitringdichtung 130 und der Deckelrand 127,
der eine Art Labyrinthdichtung bildet. Es ist ersichtlich, dass
für die Stauscheibe zweckmässig eine radial verlaufende Anlage
fläche 32 vorgesehen ist. Im übrigen ist es vorteilhaft, wenn
auch die Auslassklappe 120 gegenüber dem Deckel 112 eine Dichtung
33 besitzt, die aber unproblematisch ist, da sie lediglich zwi
schen ortsfesten Teilen wirkt.
Es wurde oben erwähnt, dass eine Abdichtung der rotierenden Trom
mel 1 und der ortsfesten Wandung 2 günstig ist, um den Austritt
von Rauchgasen zu verhindern. Zu diesem Zweck mag der Tragring
110 zumindest eine Ausnehmung 34 besitzen, in die ein Ringflansch
35 an der Wand 2 zur Bildung einer Labyrinthdichtung eingreift.
Auf diese Weise werden durch den Spalt 36 hindurchdringende
Rauchgase am Austritt gehindert. Darüberhinaus wird durch diese
weitere Drehdichtung 37 der direkte Wärmeübergang zu den auf den
Rollen 9 aufliegenden Laufflächen des Tragringes 110 verhindert.
Im Falle hoher Temperaturen könnte dieser Effekt auch dadurch er
reicht werden, dass der Tragring 110 aus geschichtetem Material,
vorzugsweise unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit, besteht.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 weist der Tragring 210 an seiner
vorderen Stirnfläche zwei in Umfangsrichtung verlaufende Aus
nehmungen 38 auf, in die die Vorsprünge eines im Querschnitt
U-förmigen Dichtungsringes 39 zur Bildung einer Labyrinthdichtung
230 eingreifen. Eine ähnliche Konstruktion ist für die Dichtung
137 gegenüber der Brennkammer 6 vorgesehen. Im Falle der Benüt
zung einer Labyrinthdichtung 230 kann die Belastungseinrichtung
15 (Fig. 1) zwar entfallen, anderseits wird man dadurch gegebe
nenfalls eine geringe Undichtheit in Kauf nehmen müssen. Zur
Verhinderung eines direkten Wärmeüberganges auf die Laufflächen
kann der Tragring 210 mit einer zusätzlichen Ausnehmung 40
versehen sein.
Wie aus obiger Erläuterung hervorgeht, ist eine Gleitringdichtung
bevorzugt, beispielsweise in der Form, wie sie in Fig. 5 darge
stellt ist. Auch hier sitzt wieder ein rotierender Gleitring 329
in einer Halteausnehmung 131, wobei gegebenenfalls eine Justier
möglichkeit über Verstellklötze 41 und Verstellschrauben 42 ge
geben ist. Damit lässt sich bei einem so breiten Gleitring 329
sogar beim Abschleifen eines Flächenbereiches ein anderer Flä
chenbereich einstellen. Ueberhaupt ist es zweckmässig, wenn die
Gleitringe 129 (Fig. 3) bzw. 329 (Fig. 5) bezüglich einer durch
ihre Mitte verlaufenden Radialebene symmetrisch ausgebildet sind,
weil es dann möglich ist, sie als Wenderinge an beiden Flächen zu
verwenden.
Die Drehdichtung 237 gegenüber der Brennkammer ist ähnlich ausge
bildet wie im Falle der Fig. 3, ist aber leichter demontierbar.
Während nämlich der Ringflansch 35 an der Wandung 2 im wesentli
chen unlösbar befestigt ist, ist der Ringflansch 135 nach Fig. 5
an einem Befestigungsring 43 angeschweisst, der seinerseits an
der Wandung 2 lösbar befestigt ist.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Variationen denkbar; bei
spielsweise konnte der Rand 127 (Fig. 3 bis 5) ebenfalls mit Aus
nehmungen (z.B. in Radialrichtung) im Tragring 110, 210 bzw. 310
zusammenwirken. Anderseits können selbstverständlich die gezeig
ten Labyrinthdichtungen auch in dem Sinne umgekehrt werden, dass
ein Vorsprung dort angeordnet wird, wo in der Zeichnung eine Aus
nehmung gezeigt ist und eine Ausnehmung dort vorgesehen ist, wo
gemäss den Ausführungsbeispielen ein Vorsprung besteht. Selbst
verständlich können auch alle anderen Arten von Drehdichtungen
Anwendung finden.
Wenn in der vorliegenden Beschreibung auch von Gleitelementen die
Rede ist, so versteht es sich, dass an Stelle von ganzen Gleit
ringen auch nur einzelne, allenfalls mit einem Abstand zwischen
einander, entlang der Flächen der Gleitringe angeordnete Sektoren
oder andere, z.B. auch knopfartig abstehende, Gleitelemente vor
gesehen sein können. Da aber dann die Gleitfläche, bei gleicher
Pressung, verringert ist, so dass sich der Abrieb vergrössert,
und überdies die Dichtwirkung vermindert wird, ist selbstver
ständlich die Ausbildung als Gleitringe bevorzugt.
Claims (21)
1. Trommel zur Behandlung von Schüttgut, insbesondere
zum Rösten durch Wärmezufuhr über eine die Trommel wenigstens
teilweise umgebende Brennkammer, welche Trommel um eine Achse
drehbar gelagert ist, welche zumindest an einem Stirnende einen
Deckel mit Dichtung zur Trommel aufweist sowie zumindest eine
Zuführeinrichtung, z.B. Einfüllstutzen od.dgl., in das Trommel
innere, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der drehbaren Trom
mel (1) verbundener und die Drehbewegung mit ausübende Dichtungs
teil (29; 129, 34; 38; 329) mit einem entsprechenden drehfesten,
bezogen auf die Trommel (1), angeordneten Dichtungsteil (28; 128,
35; 39, 137; 328, 135) mittel- bzw. unmittelbar zusammenwirkt
und eine Drehdichtung (30; 37, 130; 137, 230; 237) zwischen Trom
mel (1) und Deckel (12) und/oder Trommel (1) und Brennkammer (6)
bildet.
2. Trommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der mit der Trommel (1) verbundene Dichtungsteil (29, 129,
329, 34, 38) an einem Tragring (10, 110, 210, 310), der vorzugs
weise profiliert ausgebildet ist, welcher gegebenenfalls mit
Tragrollen (9) kooperiert und am Stirnendenbereich der Trommel
vorgesehen ist.
3. Trommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragring (110, 210, 310) eine in etwa konzentrisch
zur Trommel verlaufende ringförmige Ausnehmung (34, 40) aufweist.
4. Trommel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Deckel (12, 112, 213, 312), bezogen
auf die Trommel (1), drehfest durch einen Halter (14), z.B. an
der Brennkammer (6), angeordnet und einen Dichtungsteil (28, 128,
328, 127) aufweist, welcher mit dem mit der Trommel (1) die
Drehbewegung mit ausübenden Dichtungsteil (29, 129, 329, 38)
dichtend zusammenwirkt.
5. Trommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die ortsfeste Einheit von Deckel (12) und Halter (14) selbst
Träger weiterer, mit ihr verbundener ortsfester Teile, wie
Einlass (22, 23, 26, 26 a) und/oder Auslass (13, 23, 24) von
Schüttgut und/oder Behandlungsfluid ist.
6. Trommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Einlass (22, 23, 26, 26 a) und/oder Auslass
(13, 23, 24) ausserhalb des Bereiches der Drehachse (A) der
Trommel (1) angeordnet ist.
7. Trommel nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Deckel (12) mit seinem Halter (14) zum Aus
gleich für temperaturbedingte Dimensionsänderungen der Trommel
(1) beweglich, insbesondere über ein Kugelgelenk (K), verbunden
ist.
8. Trommel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zur beweglichen Verbindung (K) zumindest ein in
einem Abstand von dieser Verbindung (K) angeordneter, insbeson
dere in Trommelachsrichtung längenverstellbarer, Halteteil (J)
am Deckel (12) angelenkt ist.
9. Trommel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere Dichtungen (11, 30; 130, 127; 230,
137) hintereinander geschaltet sind.
10. Trommel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vordichtung eine, insbesondere kreisförmige, Stauschei
be (11), die gegebenenfalls eine Klappe (21), welche mit einer
entsprechenden Auslassklappe (20, 220, 320) des Deckels (12, 212,
312) gelenkig verbunden ist, aufweist, die mit dem Tragring (10)
und/oder der Trommelinnenfläche, z.B. einer Anlagefläche (32),
eine Dichtung (37), insbesondere eine Labyrinthdichtung, bildet,
welche Stauscheibe (11) mit dem Deckel (12, 212, 312) verbunden
ist.
11. Trommel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dichtungsteile mit aneinander anliegenden,
insbesondere gegeneinander gehaltenen, Gleitelementen, insbesonde
re Gleitringen (28, 29, 128, 129, 328, 329), aufgebaut sind.
12. Trommel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtungsteile (28, 29; 128, 129; 328, 329) federnd
gegeneinander gehalten sind.
13. Trommel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der die Dichtungsteile (28, 128, 328) aufweisende Deckel
(12), welcher insbesondere konkav nach aussen weisend ausgebil
det ist, über eine, vorzugsweise zentral angreifende, Belastungs
einrichtung (15, 215), insbesondere einer Feder (115) gegen die
die Drehbewegung mit ausübenden Dichtungsteile (29, 129, 329) ge
halten ist.
14. Trommel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dichtungsteile, insbesondere die Gleit
elemente (328, 329), mit dem sie tragenden Teil, z.B. Trommel
(1), Tragring (310), Deckel (312), Brennkammer (2-6), lösbar und
insbesondere justierbar, verbunden sind.
15. Trommel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Gleitring (328 bzw. 329) wendbar ausgebildet
ist.
16. Trommel nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest ein Gleitelement (28, 29; 128,
129; 328, 329) mit korrosionsbeständigem, insbesondere rost
freiem, Stahl aufgebaut ist.
17. Trommel nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest ein Gleitelement (28, 29; 128,
129; 328, 329), zumindest an einer Oberfläche, mit Graphit,
insbesondere Feinkorngraphit, aufgebaut ist.
18. Trommel nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens ein Gleitelement, insbesondere
ein Gleitring (129, 329), in einer Ausnehmung (31, 131) des
Tragringes (110, 310) vorgesehen ist.
19. Trommel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dichtung zwischen Trommel (1) und dem
Deckel (112, 212, 312) und/oder der Brennkammer (6) mit einer
Labyrinthdichtung (130, 230, 137) gebildet ist.
20. Trommel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
dass die Labyrinthdichtung (37, 230) mit einem ringförmigen
Flansch (35, 39, 135), insbesondere im Querschnitt U-förmigen
Flansch und, vorzugsweise im Tragring (110) vorgesehenen, ring
förmigen Ausnehmungen (34, 38) aufgebaut ist.
21. Trommel nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Deckel (112, 212, 312) einen den Tragring
(110, 310) teilweise umgreifenden bzw. in diesen eingreifenden,
z.B. umgebördelten, Rand (127) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711887 DE3711887A1 (de) | 1987-04-08 | 1987-04-08 | Trommel zur behandlung von schuettgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711887 DE3711887A1 (de) | 1987-04-08 | 1987-04-08 | Trommel zur behandlung von schuettgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3711887A1 true DE3711887A1 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=6325158
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873711887 Withdrawn DE3711887A1 (de) | 1987-04-08 | 1987-04-08 | Trommel zur behandlung von schuettgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3711887A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6560893B1 (en) * | 1995-06-05 | 2003-05-13 | Sharon F. Bakalar | Method and apparatus for heat treating webs |
AT501346A1 (de) * | 2004-03-26 | 2006-08-15 | Avt Aufbereitungs Und Verfahre | Vorrichtung zur wärmebehandlung eines rieselfähigen schüttgutes |
CN102102943A (zh) * | 2009-12-15 | 2011-06-22 | 坡利西斯股份公司 | 具有转筒的工业炉 |
CN116481300A (zh) * | 2023-06-21 | 2023-07-25 | 福建创世纪铝业有限公司 | 一种氧化铝高温煅烧设备 |
-
1987
- 1987-04-08 DE DE19873711887 patent/DE3711887A1/de not_active Withdrawn
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CN116481300A (zh) * | 2023-06-21 | 2023-07-25 | 福建创世纪铝业有限公司 | 一种氧化铝高温煅烧设备 |
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