DE3711695A1 - Verteilerkappe fuer eine einrichtung zur extrakorporalen behandlung von blut oder blutbestandteilen - Google Patents
Verteilerkappe fuer eine einrichtung zur extrakorporalen behandlung von blut oder blutbestandteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verteilerkappe mit einem rotations
symmetrischen diffusorähnlich ausgebildeten Strömungskanal für
eine Einrichtung zur extrakorporalen Behandlung von Blut oder
Blutbestandteilen (z. B. Blutplasma), wobei die über den örtlichen
Querschnitt gemittelte axiale Strömungsgeschwindigkeit
von dem kleineren Einlaufquerschnitt zu dem größeren Auslauf
querschnitt über die gesamte Länge des Strömungskanals verzögert
wird und im Strömungskanal koaxial zu diesem ein Kern
angeordnet sein kann, der sich in einem Abstand vom
Einlaufquerschnitt bis zum Auslaufquerschnitt erstreckt
und dessen Länge kleiner ist als die Länge des Strömungskanals.
Verteilerkappen der eingangs beschriebenen Art sind beispielsweise
aus der DE-OS 24 35 703, DE-OS 26 46 358, DE-OS 31 44 552,
DE-OS 31 44 553, DE-OS 33 33 461 und DE-OS 33 33 462 bekannt.
Verteilerkappen der hier vorliegenden Art dienen der strömungsgünstigen
Verteilung beispielsweise eines Blut- oder Blutplasmastromes
von einer zentralen Zuflußleitung mit einem
relativ kleinen Strömungsquerschnitt auf einen im allgemeinen
größeren Strömungsquerschnitt, der häufig von den kreisförmig
oder ringförmig angeordneten offenen Hohlfadenenden eines
Hohlfadenbündels gebildet wird. Ganz allgemein besteht dabei
das Problem, die Strömungsführung so zu gestalten, daß keine
Ablösungen bzw. sogenannten Totwassergebiete entstehen.
Aufgrund der in den Totwassergebieten herrschenden niedrigen
Schubspannungen nämlich kann es dort zur Aneinanderlagerung
von Erythrozyten und in weiterer Folge zur Bildung von
Thromben kommen, was beispielsweise zum Verschluß eines oder
mehrerer der ggf. verwendeten Hohlfäden bis hin zu schwerwiegenden
Folgen (Gesundheitsschäden, Tod) für den behandelten
Patienten führen kann. Dieses Problem stellt sich in besonderem
Maße beispielsweise bei Dialysatoren, Oxygenatoren
und Wärmeaustauschern zur Behandlung von Blut. Bei Einrichtungen
dieser Art kann die Querschnittsfläche des Strömungskanals
der Verteilerkappe am Eintritt zu der am Austritt in
einem Verhältnis von 1 : 100 stehen. Dies bedeutet, daß die
Strömungsgeschwindigkeit auf dem Weg vom Eintritt in den
Strömungskanal bis zum Austritt aus diesem auf ein Hundertstel
(1/100) verringert werden muß. Darüber hinaus soll die
radiale Geschwindigkeitskomponente im Austrittsquerschnitt
des Strömungskanals Null sein, um ein achsparalleles Anströmen
der ggf. nachgeschalteten Hohlfadenöffnungen zu gewährleisten.
Da der Durchmesser der für Blutbehandlungseinrichtungen der
genannten Art verwendeten Hohlfäden häufig unterhalb 200 µm
liegt, ist eine ablösungsfreie und damit thrombenfreie
Strömung hierbei von größter Bedeutung.
Die genannten Anforderungen werden von den bekannten Ver
teilerkappen nur unzureichend erfüllt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Verteilerkappe zur Verfügung zu stellen, die den gestellten
Anforderungen wesentlich besser gerecht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Verteilerkappe der eingangs
beschriebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Gleichungen wird also die Innenkontur der Verteilerkappe
und die Außerkontur des ggf. vorhandenen Kerns festgelegt.
Die stetige Vergrößerung des Querschnitts des Strömungskanals
in Strömungsrichtung ist dabei so bemessen, daß die über den
örtlichen Querschnitt des Strömungskanals gemittelte
Strömungsgeschwindigkeit in Strömungsrichtung quadratisch
abnimmt, d. h., daß eine lineare Verzögerung dieser mittleren
Strömungsgeschwindigkeit von der konstruktiv vorgegebenen
Eintrittsgeschwindigkeit am kleineren Einlaufquerschnitt (A E )
auf die ebenfalls konstruktiv vorgegebene Austrittsgeschwindigkeit
am größeren Auslaufquerschnitt (A A ) erfolgt.
Die Verteilerkappe ist immer dann mit Vorteil einsetzbar,
wenn - in Absolutwerten betrachtet - der Druckanstieg im
Strömungskanal zwischen dem Einlaufquerschnitt (A E ) und dem
Auslaufquerschnitt (A A ) kleiner ist als der nachfolgende
Druckabfall in dem nachgeschalteten Strömungswiderstand,
also beispielsweise einem Hohlfadenbündel, da nur in diesem
Fall der Druckanstieg verlustlos erfolgt, d. h. der Strömung
im ganzen kein Druckanstieg abverlangt wird. Der Druckanstieg
im Strömungskanal ist proportional der Querschnitts
erweiterung, der Druckabfall in einem Hohlfadenbündel hängt
von der Anzahl, dem Durchmesser und der Länge der Hohlfäden
sowie der Strömungsgeschwindigkeit ab. Bei handelsüblichen
Hohlfadendialysatoren und -oxygenatoren ist die oben
genannte Voraussetzung in aller Regel erfüllt.
Für relativ große Strömungskanallängen (H) ist das Problem,
durch geeignete Gestaltung des Strömungskanals eine
ablösungsfreie, verlustlose Strömung ohne Totwassergebiete
zu erzeugen, leichter zu lösen als bei Verteilerkappen mit
einer im Verhältnis zum Auslaufquerschnitt (A A ) des diffusor
ähnlich ausgebildeten Strömungskanals geringen Strömungs
kanallänge (H). Durch die erfindungsgemäße Lehre wird dieses
Problem bereits vollständig bei einer Kanallänge (H) gelöst,
die nur ³/₁₀ (drei Zehntel), also weniger als ¹/₃ (ein
Drittel), des Durchmessers (d DN ) des Auslaufquerschnitts
(A A ) des Strömungskanals beträgt.
Darüber hinaus ist es nunmehr möglich, mit Hilfe nur einer
Gleichung einen geeigneten Strömungskanal sowohl mit als
auch ohne Kern auszulegen, da für den Fall "Ohne Kern" in
der Gleichung lediglich der Kernradius Null und die
Länge (H) des Strömungskanals gleich dem "Abstand der
Kernspitze vom Strömungskanaleinlaß (H S)′′ also H = H S
gesetzt zu werden braucht, d. h. Kernlänge H - H S = 0.
Der Abstand des Strömungsauslasses (Ebene 2 in Fig. 1 bzw. A A)
zu ggf. vorhandenen Hohlfadeneintrittsöffnungen (nicht
dargestellt) ist in Grenzen frei wählbar; ein übliches Maß
hierfür ist beispielsweise 0,5 bis 3 mm.
Die Länge (H) des Strömungskanals, der Durchmesser (d₁)
bzw. der Querschnitt (A E ) am Strömungskanaleinlauf und der
Durchmesser (d DN ) bzw. der Querschnitt (A A ) am Strömungs
kanalauslauf sowie die Länge (H - H S ) und der größte
Durchmesser (d KN ) des ggf. vorhandenen Kerns sind im
Rahmen der angegebenen Grenzen (H/H S gleich oder kleiner
1,6 und H/d DN gleich oder größer 0,3) frei wählbar. Auf
diese Weise läßt sich auch für eine in ihren Abmessungen
bereits festgelegte Einrichtung egal ob mit oder ohne
Kern(rohr) eine Verteilerkappe mit den oben und unten genannten
Vorteilen erstellen.
Der ggf. vorhandene Kern kann auch ohne Einfluß auf seine
äußere Kontur als Hohlkörper ausgebildet, d. h. mit einem
Strömungskanal versehen, sein und beispielsweise zur Zu-
oder Abführung von Sauerstoff, Kohlendioxid (aus dem Blut),
Dialysat, Kühlwasser usw. zu oder von einem zentralen
Kernrohr verwendet werden, das beispielsweise die Außenumströmung
eines Hohlfadenbündels bewirkt. Der Hohlraum
(Strömungskanal) des Kerns kann zu diesem Zweck an ein
umströmungsgünstig ausgebildetes (tragflügel- oder schaufel
ähnliches) radial durch den Strömungskanal der Verteilerkappe
hindurchführendes Rohrstück angeschlossen sein, das
seinerseits mit einer Zu- oder Abführleitung ggf. über
einen in der Verteilerkappe angeordneten Ringkanal verbunden
ist.
Die mit der erfindungsgemäßen Verteilerkappe erzielbaren
Vorteile sind im wesentlichen folgende:
1. Achsparallele Einströmung in den Strömungskanal.2. Achsparallele Ausströmung aus dem Strömungskanal.3. Verlustlose, ablösungsfreie Strömung, die sowohl in
axialer als auch in radialer Richtung keine unstetigen
Verzögerungen aufweist.4. Keine Totwassergebiete.5. Lineare Verzögerung der Strömungsgeschwindigkeit und
damit exakte parabolische (quadratische) Abnahme der
gemittelten Strömungsgeschwindigkeit über die gesamte
Länge des Strömungskanals.6. Die Länge des Strömungskanals kann im Verhältnis zum
Durchmesser des Austrittsströmungsquerschnitts des
Strömungskanals gering bemessen werden.7. Achsparalleles Anströmen der ggf. nachgeschalteten Hohl
fadenöffnungen selbst in unmittelbarer Nähe des ggf.
vorhandenen Kerns.8. Achsparallele Anströmung der Spitze des ggf. vorhandenen
Kerns.9. Achsparallele Abströmung am Fuß des ggf. vorhandenen Kerns.
In den Fig. 1 bis 3 sind Konturen des Strömungskanals 7
der Verteilerkappe bzw. des axial zum Strömungskanal 7 angeordneten
Kerns 8 dargestellt.
In Fig. 1 sind die frei wählbare und sich aus den
Gleichungen ergebenden Kenngrößen für die Bemessung des
Strömungskanals 7 der Verteilerkappe und des Kerns 8 angegeben.
Darin bedeutet:
A E = Einlaufquerschnitt des Strömungskanals (Ebene 1),
also der kleinste Querschnitt des Strömungskanalsd₁= Durchmesser des Einlaufquerschnitts A E des Strömungskanals,
also der kleinste Strömungskanaldurchmesser
r= Richtung, in welcher der Radius des Strömungskanals
bzw. des Kerns gemessen wird
H S= Abstand der Kernspitze vom Einlaufquerschnitt A E z= Abstand des Querschnitts des Strömungskanals mit dem
Durchmesser d DZ vom Einlaufquerschnitt A E (z = 0 bis H) H= Gesamtlänge des Strömungskanalsd DZ = Durchmesser des Strömungskanals im Abstand z (= 0 bis H)
vom Einlaufquerschnitt A E (d DZ = d₁ bis d DN )d KZ = Kerndurchmesser im Abstand z (= H S bis H) vom Einlauf
querschnitt A E d KN = Kerndurchmesser in der Ebene des Auslaufquerschnitts A A
des Strömungskanals (also bei z = H), also der
größte DurchmesserA A = Auslaufquerschnitt des Strömungskanals (Ebene 2),
also der größte Querschnitt des Strömungskanalsd DN = Durchmesser des Auslaufquerschnitts A A des Strömungskanals
(also bei z = H), also der größte Strömungs
durchmesser.Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Kontur 1 des Strömungskanals
7 und die erfindungsgemäße Kontur 2 des Kerns 8 einer
Verteilerkappe, wobei der Kern 8 als Hohlkörper ausgebildet,
d. h. mit einem Strömungskanal 3 versehen ist.
In Fig. 3 ist die erfindungsgemäße Kontur 1 eines Strömungskanals
7 einer Verteilerkappe ohne Kern und in vereinfachter
schematischer Darstellungsweise ein Hohlfadenbündel 5 dargestellt.
Die zum Strömungskanal hin offenen Hohlfäden 5 sind
dabei in einem Abstand 4 vom Auslaufquerschnitt A A des
Strömungskanals 7 angeordnet. Die Endbereiche der Hohlfäden 5
sind üblicherweise in einer ausgehärteten Vergußmasse eingebettet.
Die Figuren machen die geringe Länge H des Strömungskanals 7
und die dadurch mögliche niedrige Bauhöhe der Verteilerkappe
deutlich, die Dank der Erfindung nunmehr verwirklicht werden
kann, ohne daß dies zu strömungstechnischen Nachteilen wie
Ablösungen oder Totwassergebieten führt. Bei den in den
Fig. 1 bis 3 dargestellten Konturen liegt das Verhältnis
H/d DN im Bereich von 0,313 bis 0,316 und das Verhältnis
H/H S im Bereich von 1,3 bis 1,4.
In den Fig. 1 bis 3 sind die äußeren Umrisse der Verteilerkappe,
also deren Außenkontur, nicht dargestellt, da diese
nicht Gegenstand der hier vorliegenden Erfindung ist und
praktisch beliebig gestaltet sein kann. Zu diesem Zweck sei
beispielsweise auf den eingangs zitierten Stand der Technik
verwiesen.
Claims (1)
- Verteilerkappe mit einem rotationssymmetrischen diffusorähnlich ausgebildeten Strömungskanal für eine Einrichtung zur extrakorporalen Behandlung von Blut oder Blutbestandteilen (z. B. Blutplasma), wobei die über den örtlichen Querschnitt gemittelte axiale Strömungsgeschwindigkeit von dem kleineren Einlaufquerschnitt (A E ) zu dem größeren Auslaufquerschnitt (A A ) über die gesamte Länge (H) des Strömungskanals verzögert wird und im Strömungskanal koaxial zu diesem ein Kern angeordnet sein kann, der sich in einem Abstand (H S ) vom Einlaufquerschnitt (A E ) bis zum Auslaufquerschnitt (A A ) erstreckt und dessen Länge (H - H S ) kleiner ist als die Länge (H) des Strömungskanals, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Strömungskanals bzw. der Radius des Kerns durch folgende Gleichung beschrieben wird: mit worin:d₁der Durchmesser des Einlaufquerschnitts A E , Hdie Gesamtlänge des Strömungskanals, zder Abstand des Querschnitts des Strömungskanals mit dem Durchmesser vom Einlaufquerschnitt A E , D s das Verhältnis aus Einlaufquerschnitt zu Auslaufquerschnitt des Strömungskanals, also D s = A E /A A oder anders ausgedrückt der Durchmesser des Aulaufquerschnitts A A des Strömungskanals,der Kerndurchmesser in der Ebene des Auslauf querschnitts A A des Strömungskanals, also bei z = H, also der maximale Kerndurchmesser,H S der Abstand der Kernspitze vom Einlaufquerschnitt A E , der Kernradius in der Ebene des Auslaufquerschnitts A A des Strömungskanals, also bei z = H, also der maximale Kernradius, istund wobei das Verhältnis
H/H S gleich oder kleiner 1,6 und
H/ gleich oder größer 0,3 zu wählen ist.
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