DE3711528C2 - - Google Patents
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- Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feinen einer
Stahlschmelze, bei welchem die Behandlung der Schmelze in einem gegenüber
der äußeren Umgebungsatmosphäre isolierten Gefäß erfolgt und Sauerstoff
bei im wesentlichen atmosphärischem Druck entfernt wird, wobei die Stahlschmelze
umgerührt wird und ihr durch einen Wechselstromlichtbogen
Wärme zugeführt wird.
Die metallurgische Behandlung in der Gießpfanne stellt wahrscheinlich die
am weitesten angewendete Praxis dar, um die Metallqualität und die Produktivität
zu verbessern, wie sie heutzutage in der Stahlindustrie angewandt
wird. Der Ausdruck "Gießpfannenmetallurgie" bedeutet in der folgenden
Beschreibung Verfahren zur Behandlung nach dem Erschmelzen, bei welchem
die Temperaturen nach dem Erschmelzen gesteuert werden und/oder die
gasförmigen Bestandteile des Stahls gesenkt oder gesteuert werden. Unter
den zur Zeit bekannten Verfahren gibt es die folgenden:
Die Lichtbogenentgasung oder VAD-Verfahren, wie es oft bezeichnet wird,
schließt es ein, daß die Stahlschmelze einem Unterdruck, einem Spülmittel,
wie beispielsweise inertes Gas, und einem Wechselstrom-Heizlichtbogen
ausgesetzt wird, welcher zwischen nicht selbstverzehrenden Elektroden
und der Stahlschmelze gezogen und aufrechterhalten wird. Dieses Verfahren
ist in verschiedenen Patenten der Anmelderin einschließlich der US-PS
35 01 289, 35 01 290 und 36 35 696 beschrieben.
Ferner wird der sogenannte Pfannenofen ebenfalls verwendet. Bei diesem
System wird die Stahlschmelze an einer Station erhitzt, üblicherweise
durch die normalen Lichtbögen, welche unter üblichen Zuständen, einschließlich
Umgebungsatmosphäre und Umrühren (üblicherweise durch Verwendung
eines Rührers oder manchmal unterstützt durch ein Spülgas), brennen,
wobei an einer zweiten Station Unterdruck zur Anwendung gelangt.
Dieses System wird durch die schwedische Firma ASEA angeboten.
Ein anderes System des Ofens stellt das sogenannte DAIDO-Pfannenofensystem
dar, bei welchem im wesentlichen die Erhitzung üblicherweise mit
Lichtbögen in einer offenen oder abgeschirmten Pfanne erfolgt, wobei ein
Spülgas zum Umrühren verwendet wird und eine spezielle Schlacke zum
Schutz der Schmelze erzeugt wird. Es wird angenommen, daß dieses Verfahren
beispielhaft durch die US-PS 43 71 392, 43 08 415 und 42 72 287 beschrieben
wird.
Alle diese beispielhaft aufgezählten Systeme weisen gewisse gemeinsame
Eigenschaften in mehr oder weniger starkem Maße auf.
Sämtliche Systeme erzeugen Dämpfe, die eingefangen werden, insbesondere
während des Betriebs der Heizlichtbögen. Insbesondere sind einige dieser
Dämpfe ausgesprochen gefährlich einschließlich beispielsweise Kohlenmonoxid.
Bei dem VAD-Verfahren werden diese Dämpfe in einer sehr wirksamen
Weise abgeführt, da sie durch das Vakuumsystem ausgestoßen werden, wobei
die anderen Systeme offensichtlich etwas weniger wirksam in dieser Beziehung
sind.
Das Brennen von Lichtbögen kann bei sämtlichen Systemen erhebliche Lärmprobleme
bieten.
Diejenigen Systeme, bei denen an einer Verfahrensstufe Unterdruck erforderlich
ist, haben erhebliche zusätzliche Kapitalkosten im Zusammenhang
mit der Unterdruckausstattung und darüber hinaus zusätzliche Wartungskosten,
die bei einer derartigen Anlagenausstattung anfallen.
Ferner soll darauf hingewiesen werden, daß sämtliche bekannten Verfahren
sehr temperaturanfällig sind. Selbst bei Vorheizen der Gießpfanne kann
der anfängliche Wärmeverlust durch die Pfanne geschichtete Temperaturniveaus
erzeugen, welche für das Gießen und die Erstarrungsgeschwindigkeit
nachteilig sind, insbesondere wenn die Einheit in Verbindung mit
einer Stranggußmaschine verwendet wird. Das Umrühren der Stahlschmelze
in den Gießpfannen mit einem Inertgas zur Herstellung der Gleichmäßigkeit
der Temperatur verringert das Problem geschichteter Temperaturen, wobei
jedoch das Umrühren das Absinken der Temperatur in der Gießpfanne beschleunigt.
Das teure Überhitzen im Schmelzofen erfordert Zeit und beschleunigt
den Verschleiß der Ofenausmauerung und macht die Behandlung
so unwirtschaftlich, daß sie heutzutage, wo auch immer möglich, vermieden
wird.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der US-PS 36 35 696
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren ist vorgesehen, Sauerstoff bei
im wesentlichen atmosphärischen Druck oder vergleichsweise niedrigem
Unterdruck zu entfernen. Der Wasserstoff soll bei diesem bekannten Verfahren
bei sehr hohem Vakuum aus der Stahlschmelze entfernt werden, wobei
die beiden Schritte, nämlich das Entfernen von Wasserstoff und das
Entfernen von Sauerstoff, in völlig unterschiedlichen Verfahrensschritten
und unter nahezu entgegengesetzten Verfahrensbedingungen erfolgen.
Es wurde hierbei davon ausgegangen, daß ein sehr hohes Vakuum für die
Wasserstoffentfernung unverzichtbar ist.
Ausgehend von dem bekannten Verfahren liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, dieses hinsichtlich der Entfernung von Wasserstoff erheblich
zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß zur Entfernung von Wasserstoff die Isolation der Stahlschmelze
gegenüber der Umgebungsatmosphäre aufrechterhalten wird und dabei der
Druck innerhalb des isolierten Raumes oberhalb der Stahlschmelze bei im wesentlichen atmosphärischem Druck gehalten wird.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung bewegt
sich der absolute Druck innerhalb des isolierten Raums oberhalb der
Stahlschmelze zwischen einigen Millimetern WS unterhalb bis einigen Millimetern
WS oberhalb des atmosphärischen Drucks.
Das erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
beruht auf einer total abgedichteten Atmosphäre oberhalb der
Schmelze, unabhängig davon, ob das die Schmelze enthaltende Gefäß in einem
Tank angeordnet wird oder ob das Gefäß direkt mit einem luftdichten Deckel
oder Haube abgedeckt wird. Der Deckel weist Öffnungen auf, um bewegliche
Elektroden aufzunehmen und zwar entweder einzeln oder gemeinsam. Die
Elektroden können in einem teleskopischen luftdichten Gehäuse oder in
feststehenden Gehäusen mit bewegbaren polierten Stangen angeordnet sein,
welche durch eine luftdichte Schleuse betrieben werden.
Der abgedichtete Behälter weist eine ideale Umgebung mit niedrigen Partialdrücken
von Sauerstoff und Wasserstoff auf, wodurch die Entfernung
von Wasserstoff und Sauerstoff aus der Stahlschmelze günstig beeinflußt
wird. Im Betrieb, sobald der Lichtbogen gezogen ist, verwandelt der Kohlenstoff
von den Elektroden schnell den vorhandenen Sauerstoff in Kohlenmonoxid.
Das Spülen mit Inertgas verdünnt die Atmosphäre oberhalb der
Schmelze auf eine Mischung aus Kohlenmonoxid, Argon (unter der Annahme,
daß Argon als Spülgas verwendet wird) und Stickstoff, wodurch extrem
niedrige Partialdrücke bezüglich Sauerstoff und Wasserstoff vorliegen.
Das Resultat ist ein Entgasen der Schmelze, wobei das Entgasen ohne Aufnahme
von Wasserstoff fortschreitet, welche so typisch für die oben beschriebenen
Verfahren mit nicht abgedichteten Gießpfannen ist. Die Menge
der Entgasung hängt von der Zeit, den Spülgasmengen und dem Betriebsdruck
ab.
Es ist dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt, daß Wasserstoffgehalte für flockenfreien
Stahl nur bei Drücken von 2 mm Hg-Säule absolut oder weniger möglich
sind, wie dies durch die Grundsatzuntersuchungen von Dr. Sieverts bewiesen
wurde. Es wurde nun gefunden, daß erhebliche Mengen nachteiliger
Gase bei atmosphärischem Druck entfernt werden können, solange der Behälter
für die Gießpfanne luftdicht ist, d. h. der Raum oberhalb der Schmelze
gegen die Umgebungsatmosphäre isoliert ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung bezeichnet das Bezugszeichen 10 allgemein einen Vakuumtank
mit einem unteren ortsfesten Abschnitt 11 und einem oberen schwenkbaren
und anhebbaren Deckel 12. Der Deckel 12 weist einen Dichtflansch
13 auf, der mit einem ähnlichen Dichtflansch 14 am unteren Abschnitt zusammenpaßt,
wenn die Flansche in Berührung miteinander gebracht werden.
Heizeinrichtungen, beim Ausführungsbeispiel 3 nicht selbstverzehrende
Wechselstromelektroden 15, 16 und 17, sind in dem oberen Abschnitt 12 gelagert.
Die Elektroden 15, 16 und 17 sind hier als langgestreckte Kohlenstoff-
oder Graphitstangen gezeigt, von denen jede teleskopartig verschiebbar
in einer passenden Öffnung 18, 19 bzw. 20 im oberen Abschnitt 12 aufgenommen
ist. Eine luftdichte Dichtung ist um jede der Elektroden vorgesehen,
wobei diese Dichtungen bei 21, 22 bzw. 23 angedeutet sind. Jedes
zweckdienliche Mittel, von denen viele nach dem Stand der Technik bekannt
sind, kann verwendet werden, um die Elektroden in Richtung der
Schmelze vorzuschieben und um sie von der Schmelze bis zu einem Punkt
zurückzubewegen, an dem sie von der Kante des unteren Abschnitts 11 freikommen,
wenn eine Hub- und Schwenkanordnung 24 den oberen Abschnitt 12
anhebt und diesen am Ende der Behandlung wegschwenkt. Die
Elektroden sind selbstverständlich als nicht-selbstverzehrend aufzufassen,
wie dies auf diesem technischen Gebiet verstanden wird.
Der untere Abschnitt 11 und der obere Abschnitt 12 werden ständig durch
irgendwelche zweckdienlichen Einrichtungen in dichtendem Eingriff gehalten,
welche wirksam sind, die Abschnitte während des Verfahrens in einem
luftdichten oder genauer gesagt in einem gegenüber der Umgebungsatmosphäre
isolierten Eingriff zu halten. Beim Ausführungsbeispiel wird hierfür eine Vielzahl
von üblichen C-Klammern 25, 26 verwandt.
Alternativ hierzu kann ein einfacher Verschluß verwendet werden, der ein
Unterdruck erzeugendes Roots-Gebläse mit einem Kompressionsverhältnis von
etwa 4 : 1 aufweist, um dadurch das Gefäß gegenüber der Umgebungsatmosphäre
zu isolieren. Durch das Gebläse werden die Gase in dem abgedichteten Raum mit einer ausreichend
großen Geschwindigkeit abgeführt, und so innerhalb des Raumes ein geringfügig unteratmosphärischer
Druck erzeugt, welcher beispielsweise
in der Größenordnung von einigen Millimetern Hg unter Normal liegen
kann, wodurch der atmosphärische Druck wirksam wird, um die Flansche
13 und 14 in luftdichtem Eingriff miteinander zu halten. Das Roots-Gebläse
kann außerdem verwendet werden, um das Kohlenmonoxid abzufördern, welches
in dem Verfahren erzeugt wird, und welches ein besonderes Problem darstellt,
falls ein Leck auftritt. Tatsächlich hat die Erfahrung gezeigt,
daß im Betrieb aufgrund von Leckverlusten aus dem Vakuumtank Konzentrationen
von Kohlenmonoxid von über 650 ppm in bestimmten Bereichen in der
Umgebung eines Vakuumtanks vorliegen können. Es ist jedoch offensichtlich,
daß Klemmen oder andere die Abdichtung gewährleistenden Einrichtungen
wirksam werden müssen, um einen isolierten Raum aufrechtzuerhalten und
folglich auch eine gesteuerte Atmosphäre oberhalb der Schmelze und zwar
sowohl während eines geringen Überdrucks als auch eines geringen Unterdrucks
innerhalb des Raums. Eine Abförderleitung für Dämpfe ist bei 27
veranschaulicht, wobei diese Abförderleitung das oben erwähnte Roots-
Gebläse enthalten kann. Alternativ können, falls Unterdruckeinrichtungen
vorhanden sind, diese an die Abförderleitung angeschlossen werden, um
zu gewährleisten, daß der Ausstoß von Gasen, die während des Verfahrens
erzeugt werden, an einem sicheren Ort erfolgt.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß, obwohl ein Tank, in welchen eine
Gießpfanne eingesetzt wird, für das Ausführungsbeispiel gewählt
wurde, ebenfalls ein System verwendbar ist, bei welchem die Gießpfanne
selbst den unteren Abschnitt des abgedichteten Raums bildet und
der obere Abschnitt oder Deckel 12 direkt auf einen Dichtflansch paßt,
der an der Gießpfanne vorgesehen ist.
Die folgenden speziellen Beispiele zeigen die Ergebnisse von Stahlschmelzen,
welche von ihrem Gewicht her bis zu etwa 70 t variierten.
In allen Fällen wurde das erfindungsgemäße Verfahren durch eine Behandlung
begleitet, bei welcher der Stahl einem sehr geringen Absolutdruck
in der Größenordnung von wenigen mm Hg ausgesetzt wurde, um zu
gewährleisten, daß der Wasserstoffgehalt auf einen Betrag abgesenkt wurde, bei dem bei
dem speziellen behandelten Stahl keine Flockenbildung auftritt. Es soll folglich darauf
hingewiesen werden, daß, falls derartig niedrige Wasserstoffgehalte nicht
erforderlich sind, die letzte Wasserstoffbehandlung bei niedrigem Unterdruck
weggelassen werden kann.
Die Verfahrensweise bei Schmelze Nr. 144214 war die folgende:
Eine Gießpfanne mit einer Stahlschmelze mit einem Gewicht von etwa 65 t mit einer minimalen
Schlackendecke wurde in einem Vakuumtank der in der Zeichnung veranschaulichten
Art angeordnet. Die Schmelze wurde vom Elektroofen bei 1703°C
abgestochen und die Temperatur im Tank wurde durch ein eintauchbares
Thermoelement mit 1670°C gemessen. Da diese Temperatur zu diesem Zeitpunkt
unerwünscht hoch war, wurde der Deckel geschlossen und das Vakuumsystem
aktiviert und ein heftiges Spülen mit Argon durchgeführt, um die
Temperatur abzusenken. Nach 30 min war die Temperatur auf einen annehmbaren
Wert von 1553°C abgefallen und der Wasserstoffgehalt wurde anschließend
bei 1,1 ppm gemessen (der Wasserstoffgehaltsabfall bei dieser
Vorbehandlung betrug von 3,8 ppm auf 1,1 ppm und das Vakuum der Vorbehandlung
betrug etwa 600 mm Hg absolut).
An diesem Punkt begann die relevante Verfahrensweise. Ein Dreiphasen-Wechselstrom-
Lichtbogen wurde zwischen nicht selbstverzehrenden Graphitelektroden
und der Schmelze gezündet (wie auch bei allen anderen Schmelzen
in der Tabelle) und 10 min lang brennen gelassen. Die Energiefaktoren
waren die folgenden:
5 MW bei 3-3 1/2 MegaVAR, 205 Volt, wobei die durchschnittliche Stromstärke pro Elektrode bei etwa 14 000 bis 20 000 Ampere lag. Während der 10minütigen Brenndauer der Lichtbögen wurde beobachtet, daß der Druck in dem Tank zwischen 0,51 mm WS negativ und etwa 1,3 bis 2,54 mm WS positiv schwankte. Die Schmelze wies eine dünne Schicht üblicher Schlacke auf.
5 MW bei 3-3 1/2 MegaVAR, 205 Volt, wobei die durchschnittliche Stromstärke pro Elektrode bei etwa 14 000 bis 20 000 Ampere lag. Während der 10minütigen Brenndauer der Lichtbögen wurde beobachtet, daß der Druck in dem Tank zwischen 0,51 mm WS negativ und etwa 1,3 bis 2,54 mm WS positiv schwankte. Die Schmelze wies eine dünne Schicht üblicher Schlacke auf.
Ein stärkeres Spülen als normal wurde angewandt. Insbesondere wurde eine
Spülgasmenge bis zu der dreifachen Menge der normalen 0,09 bis 0,15 m³
pro Minute angewandt.
Beim Abschluß der 10minütigen Behandlung unter Lichtbogenheizung und
Spülgas wurde durch ein eintauchbares Thermoelement eine Temperatur von
1570°C ermittelt und der Wasserstoffgehalt lag bei 0,55 ppm.
Da die Temperatur immer noch über der gewünschten Abstichtemperatur lag,
wurde die Schmelze wiederum dem Unterdruck und einem heftigen Spülen für
5 min ausgesetzt, um die Temperatur auf die gewünschte Abstichtemperatur
abzusenken, und die Schmelze wurde dann weiter in üblicher Weise behandelt.
Die Behandlung der Schmelze Nr. 243859 wurde für Versuchszwecke dahingehend
geändert, daß die Prozedur umgekehrt wurde, d. h. der tiefe Unterdruck
wurde zuerst angewandt und anschließend wurde der Lichtbogen bei
atmosphärischem Druck betrieben. Die Resultate zeigen an, daß beim Wiederaufheizen
keine Wasserstoffaufnahme erfolgt. Es erfolgte eine Aufnahme
von Stickstoff, wobei diese jedoch nicht als so signifikant erachtet wird,
wie die Aufnahme von Wasserstoff, da bei den meisten Stählen ein Überschuß
an Wasserstoff sehr viel nachteiliger ist als ein hoher Stickstoffgehalt.
Die Behandlung der Schmelze 144232 erfolgte in folgenden Schritten:
Nach Einsetzen in den abgedichteten Raum erfolgte eine Spülgasbehandlung
mit Argon. Die während der Lichtbogenbeheizung im abgeschlossenen Raum erfolgten
Ablesungen zeigten einen Durchschnitt von 20 000 Ampere bei 200
Volt unter Verwendung von 5 Megawatt und 3 MegaVAR.
Die Druckmeßgeräte, welche den Druck in dem abgedichteten Raum aufzeichnen,
zeigten Variationen in mm-Wassersäule von einem Negativwert von 1,27 mm WS
bis zu einem Positiv von 2,54 mm WS, wobei ein erheblicher Teil der Zeit
bei etwa 1,27 mm WS lag.
Bei der Schmelze 243906 wurde die Argon-Spülgasmenge geändert. Bei der
12 min-Marke lagen die Energieaufzeichnungen bei Kiloampere 17/17/17,
Megawatt 5, MegaVAR 4 und 220 Volt Wechselstrom.
Bei der Schmelze 253969 wurden die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt,
nachdem die Gießpfanne in den abgedichteten Raum überführt worden
war:
Vollständige Untersuchungen, einschließlich der Temperaturerfassung und
der metallurgischen Probenentnahme, wurden durchgeführt. Der Deckel des
Vakuumtanks wurde aufgesetzt und die Schmelze 30 min lang mit Lichtbogenheizung
beheizt, wobei das Vakuumsystem vollständig abgeschaltet war.
Der Druck, die Argon-Spülgasmenge, die elektrischen Werte und andere Daten
wurden erfaßt.
Der Deckel des Vakuumtanks wurde dann geöffnet und vollständige Untersuchungen
nochmals durchgeführt.
Der Deckel wurde wiederum geschlossen und ein "normaler" Unterdruckentgasungsprozeß
begonnen. Ein Entgasungszyklus von 17 min wurde gewählt,
um Wärme zu verlieren, wobei etwa 43°C verloren werden sollten.
Nachdem der Vakuumentgasungszyklus beendet war, wurde der Tankdeckel geöffnet
und die Temperatur gemessen. Legierungselemente wurden zugefügt
und anschließend vollständige Untersuchungen durchgeführt (Temperatur
und metallurgische Proben). Die Energiedaten lagen konsistent bei etwa:
10/14/19 Kiloampere; 220 Volt; 5,2 Megawatt; 3,4 bis 5 MegaVAR.
Nachdem der Lichtbogen abgeschaltet war, wurde ein oberes Ventil geöffnet,
um das Abführen von CO zu beginnen. Nachdem das Abführen von CO abgeschlossen
war, wurde die Tankdichtung geöffnet und das Spülen fortgesetzt,
um in diesem Fall das Metall auf eine niedrigere Temperatur abzukühlen.
Untersuchungen erfolgten etwa 2 min, nachdem die Tankdichtung
geöffnet wurde.
Aus Obenstehendem können die folgenden allgemeinen Schlüsse gezogen werden.
Bei einem abgedichteten Raum, d. h. einem Raum, welcher den Kontakt zwischen
einer äußeren Umgebungsatmosphäre und dem der Behandlung unterzogenen
Stahl ausschließt und einem heftigen Spülen, kann 1 ppm Wasserstoff
in einer Zeitspanne zwischen 15 und 30 min aus Schmelzen in der
Größenordnung von 65 t entfernt werden. Weiterhin kann der Sauerstoffgehalt
um 30 und 50% gesenkt werden. Es ist sogar möglich, bei geringfügig
positivem Druck zu arbeiten.
Obwohl die genauen physikalischen und chemischen Phänomene, welche Grundlage
der hervorragenden erzielten Resultate sind, nicht genau angegeben
werden, stellt das folgende wahrscheinlich zumindest eine teilweise Erklärung
der erzielten Resultate dar.
Sobald die Lichtbogen in der isolierten Kammer angeschaltet werden, wird
das O₂ in der isolierten Atmosphäre innerhalb der Kammer durch Reaktion
mit dem Kohlenstoff der Elektroden in CO umgewandelt. Als Resultat hiervon
ist der Partialdruck von O₂ in dem Raum oberhalb der Schmelze niedriger
als der Partialdruck von O₂ in der Schmelze, welche kontinuierlich
durch die heftige Spülgasbehandlung umgewälzt
wird, und das O₂ verläßt die Schmelze und wird dann umgehend in CO umgewandelt.
Hinzu kommt, daß das Argon, welches beginnt, einen Bestandteil
der isolierten Atmosphäre oberhalb der Schmelze zu bilden, während das
Verfahren fortschreitet, weiter den Partialdruck von O₂ in der Umgebung
oberhalb der Schmelze senkt und dadurch eine weitere Kraft erzeugt, welche
die Neigung zeigt, das O₂ aus der Schmelze in die gesteuerte Atmosphäre
oberhalb der Schmelze auszutreiben.
Da aufgrund der Abdichtung zwischen den Flanschen 13 und 14 kein Wasserstoff
in das System aus der Umgebungsatmosphäre eintreten kann, tritt
ein ähnliches Phänomen bezüglich des Wasserstoffs auf.
Als Resultat der oben beschriebenen Behandlung können die folgenden Vorteile
des Verfahrens im Gegensatz zu den bekannten Pfannenofenverfahren
festgestellt werden:
1. Die Schmelze wird entgast;
2. kein Wasserstoff wird während des Verfahrens aufgenommen;
3. höhere Ausbeuten von Kalzium und Aluminium werden erreicht, da der Sauerstoffgehalt abgesenkt wird, ehe Kalzium- und Aluminiumzuschläge erfolgen, wodurch bessere und besser reproduzierbare Einschlüsse erzielt werden;
4. höhere Ausbeuten von Mn, Si und Cr werden erzielt;
5. das Problem der Dämpfe wird vermieden, da das System vollständig geschlossen ist und die Dämpfe in einen kleinen Staubabscheider oder Dampfsammler geleitet werden;
6. kein Unterdruck ist erforderlich, so daß Ejektoren, Kondensatoren, Kühlwassertürme, Boiler für Vakuum, usw. entfallen können;
7. keine speziellen Schlacken sind erforderlich;
8. es liegen ideale Entschwefelungsbedingungen ohne Lanzeninjektion vor.
1. Die Schmelze wird entgast;
2. kein Wasserstoff wird während des Verfahrens aufgenommen;
3. höhere Ausbeuten von Kalzium und Aluminium werden erreicht, da der Sauerstoffgehalt abgesenkt wird, ehe Kalzium- und Aluminiumzuschläge erfolgen, wodurch bessere und besser reproduzierbare Einschlüsse erzielt werden;
4. höhere Ausbeuten von Mn, Si und Cr werden erzielt;
5. das Problem der Dämpfe wird vermieden, da das System vollständig geschlossen ist und die Dämpfe in einen kleinen Staubabscheider oder Dampfsammler geleitet werden;
6. kein Unterdruck ist erforderlich, so daß Ejektoren, Kondensatoren, Kühlwassertürme, Boiler für Vakuum, usw. entfallen können;
7. keine speziellen Schlacken sind erforderlich;
8. es liegen ideale Entschwefelungsbedingungen ohne Lanzeninjektion vor.
Claims (2)
1. Verfahren zum Feinen einer Stahlschmelze, bei
welchem die Behandlung der Schmelze in einem gegenüber der äußeren Umgebungsatmosphäre
isolierten Gefäß erfolgt und Sauerstoff bei im wesentlichen
atmosphärischem Druck entfernt wird, wobei die Stahlschmelze umgerührt
wird und ihr durch einen Wechselstromlichtbogen
Wärme zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Entfernung von Wasserstoff die Isolation der Stahlschmelze gegenüber
der Umgebungsatmosphäre aufrechterhalten wird und dabei der
Druck innerhalb des isolierten Raumes oberhalb der Stahlschmelze bei im wesentlichen
atmosphärischem Druck gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der absolute
Druck innerhalb des isolierten Raums oberhalb der Stahlschmelze
zwischen einigen Millimetern WS unterhalb bis einigen Millimetern WS
oberhalb des atmosphärischen Drucks gehalten wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/859,851 US4655826A (en) | 1985-02-01 | 1986-05-01 | Method for post-melting treatment of molten steel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3711528A1 DE3711528A1 (de) | 1988-04-14 |
DE3711528C2 true DE3711528C2 (de) | 1990-09-20 |
Family
ID=25331874
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3711528A Granted DE3711528A1 (de) | 1986-05-01 | 1987-04-06 | Verfahren zur behandlung einer stahlschmelze |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4655826A (de) |
DE (1) | DE3711528A1 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4950324A (en) * | 1988-10-24 | 1990-08-21 | A. Finkl & Sons Co. | Tri-level method and apparatus for post melting treatment of molten steel |
US5252120A (en) * | 1992-10-26 | 1993-10-12 | A. Finkl & Sons Co. | Method and apparatus for double vacuum production of steel |
DE19526704C1 (de) * | 1995-07-24 | 1997-05-07 | Asea Brown Boveri | Einschmelzaggregat |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3761242A (en) * | 1958-12-02 | 1973-09-25 | Finkl & Sons Co | Method of treating molten metal by gas purging rhtough a porous plug |
US3236636A (en) * | 1962-02-26 | 1966-02-22 | Finkl & Sons Co | Method of treating molten metal |
US3501290A (en) * | 1966-08-29 | 1970-03-17 | Finkl & Sons Co | Method of treating molten metal with arc heat and vacuum |
US3635696A (en) * | 1968-05-21 | 1972-01-18 | Finkl & Sons Co | Treatment of molten metal using arc heat and vacuum |
-
1986
- 1986-05-01 US US06/859,851 patent/US4655826A/en not_active Expired - Lifetime
-
1987
- 1987-04-06 DE DE3711528A patent/DE3711528A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4655826A (en) | 1987-04-07 |
DE3711528A1 (de) | 1988-04-14 |
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