DE3710744C3 - - Google Patents
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Description
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf die Weiterentwicklung und Verbesserung eines thermischen Trennverfahrens,
wie es bislang beispielsweise zur Entlackung von Geräteteilen oder zur Rückgewinnung von NE-Metallen aus
Leiterplatten eingesetzt wird
Hierbei wird der organische Teil (z.B. Lack, Harz, Gummi) des eingesetzten Materials durch Erhitzung unter
Sauerstoffabschluß zersetzt Eine grundsätzliche Verfahrensweise ist in der DE-AS 12 20 299 aufgezeigt,
bei der die Beheizung aus einem kastenförmigen Ofenaußenteil indirekt auf den eingesetzten, die zu entlakkenden
Teile aufnehmenden Innenbehälter erfolgt Auch ist die indirekte Beheizung mit Rauchgas aus einer
Nachverbrennung über Strahlungswände bekannt (DE-PS 22 47 861).
Nachteilig ist bei der vorgeschlagenen indirekten Beheizung der schlechtere Wärmeaustausch sowie die aufwendige
Konstruktion und Sicherheitstechnik.
Die direkte Beheizung der Schwelkammer über einen in dieser installierten Brenner ist in der Veröffentlichung
P 35 18 725.5 beschrieben.
Bei diesem Vorschlag hat die integrierte Anordnung des Brenners und des Umwälzvenfilators in der Schwelkammer
den verfahrenstechnischen Nachteil, daß unter bestimmten Betriebszuständen Verschmutzungen auftreten
und damit verbundene Reinigungsarbeiten erforderlich werden.
Der Erfindung liegen deshalb die nachfolgend beschriebenen
verfahrenstechnischen und konstruktiven Verbesserungen zugrunde.
Insbesondere gehört hierzu die Anordnung einer externen
Umwälzleitung, in welcher tier zur Beheizung der Schwelkammer erforderliche Brenner installiert
wird. Dieser kann je nach Bedarf über einen gasdichten Schieber abgetrennt werden, um beispielsweise bei
Brennerstörungen während des Chargenbetriebs gewartet werden zu können.
Ferner ist zur effektiven Kühlung des eingesetzten Materials eine zweistufige Kühlung des Schwelkammerinhalts
vorgesehen, wobei im oberen Temperaturbereich mit direkter Wassereindüsung und nach Erreichen
einer bestimmten Umschalttemperatur auf Flüssigstickstoff oder Luft umgeschaltet werden kann.
In Zeichnung 1 ist die Gesamtanlage zur thermischen Trennung von Verbundwerkstoffen dargestellt, die aus
zwei Baugruppen besteht:
a) der Schwelkammer einschließlich Umwälzsysiem
und Beheizung, Sicherheitseinrichtungen und zugehöriger Schwelbehälter;
b) der Nachbrennkammer einschließlich Stützbrenner und Nebeneinrichtungen sowie eventuell nachgeschalteter
Wärmerückgewinnung und Gasreinigung.
Beide Baugruppen sind in Modulen untergebracht, die aus einem stabilen geschlossenen Rahmen bestehen
und übereinander oder nebeneinander angeordnet werden können.
Da die Schwelkammerdimensionierung vom durchzusetzenden Volumen, andererseits die Leistung der
thermischen Nachverbrennung vom Heizwert und vom organischen Materialanteil abhängen, ist eine Kombination
unterschiedlicher Standardbaugrößen voll Schwelkammer Und Nachbrennkammer möglich.
Zum erfindungsgemäßen Betrieb wird die Schwelkammer (1) auf eine maximale Betriebstemperatur von
6500C ausgelegt und besteht deshalb aus einem liegenden,
feststehenden Zylindermantel mit Klöpper- oder Flachboden (1.1). Die Kammertür, über welche die Be-Schickung
der Kammer erfolgt (1.2), besteht ebenfalls aus einem Flachboden mit Flansch. Vorteilhafterweise
wird ein Längen/Durchmesserverhältnis der Kammer von 1,0—2,0 gewählt
Zum Öffnen und Schließen der Tür ist diese an einer
ίο gleitenden Aufhängung befestigt und mit Schnellspannverschlüssen
und Sicherungen versehen.
Das zu trennende Material (z. B. Elektronikteile, Stahl/Gummi-Verbindungen, lackbeschichtete Teile,
koste etc.) wird in einen Schwelbehälter (13) geladen und per Transportgerät in die Schwelkammer gefahren.
Die Tür wird verschlossen und das Schwelprogramm gestartet Voraussetzung ist daß die Nachbrünnkammer
(2) bereits ihre vergebene Betriebstemperatur erreicht hat und aufgrund des eingesetzten Materials eine
2ö Vorwahl der Schwelpararneter Temperatur und
O2-Verlauf erfolgt ist.
Aufgrund der unterschiedlichen Einsatzmateriaiien und Beladungen muß die Anlage in weiten Grenzen der
Kammertemperatur, der Aufheizgeschwindigkeit sowie des Sauerstoffgehalt variabel sein.
Nach der Freigab-a wird der in der Umwälzleitung
installierte Umwälzbrenner der Schwelkammer (1.4) gestartet wobei dieser auf eine stöchiometrische Verbrennung
mit einem Restsauerstoffgehalt von weniger als 2% ausgelegt ist.
Der Brenner ist im Normalzustand über eine dichtschließende Klappe (1.8) vom Umgassystem abgetrennt,
so daß im Kühlprogramm oder bei Störfällen keine Kondensation am Brenner auftreten kann.
Ober einen Umwälzventilator (13) wird das im System
enthaltene Inertgas umgewälzt, um einen optimalen Wärmeaustausch zu erreichen.
Nach Erreichen einer bestimmte.* Mindesttemperatur setzt die Schwelgasproduktion ein. Dieses wird über
eine Schwelgasleitung (1.6) zur nachgeschalteten thermischen Nachverbrennungsanlage (2) geführt.
Entsprechend der eingesetzten Materialpumpe ist der Schwelprozeß nach 3 bis 5 Stunden beendet. Es schließt
sich jetzt eine Oxidation des Materials oder die direkte Kühlphase an. Bei der Oxidation wird über eine separate
Luftleitung (1.7) der Sauerstoffanteil im Umgas schrittweise erhöht. Da es sich bei der Oxidation um
einen exothermen Prozeß handelt, kann die Luftzuführung über die Schwelkammertemperatur einfacherweise
kontrolliert werden.
Beim Erreichen der Kühlphase wird eine 2stufige Kühlung durchgeführt. Diese führt über eine Wassereindüsung
von der aktuellen Schwelkammertemperatur, beispielsweise 600° C, auf eine Temperatur von ca.
150° C-200° C.
Um das Einsatzmaterial trocken zu halten und um Korrosionsprobleme zu vermeiden, schließt sich die
2. Stufe der Kühlung an, die über Flüssigstickstoff (1.18) durchgeführt wird.
Nach Erreichung einer Kammertemperatur von ca. 1000C schaltet die Anlage automatisch ab und das fertige
Material kann entnommen werden.
Durch die verfahrenstechnische Trennung zwischen Schwelkammer und Nachbrennkammer fällt der Thermischen
Nachverbrennung lediglich die Aufgabe eines einwandfreien Ausbrandes des Pyrolysegases zu.
Hierzu ist die Thermische Nachverbrennung auf eine Betriebstemperatur von ca. 1200°C Hei einer ausrei-
chenden Verweilzeit dimensioniert Der in der Nachbrennkammer installierte Stützbrenner (2.1) arbeitet
mit einem Sauerstoffüberschuß entsprechend ca. 6—8% O2 im Rauchgas, wobei zusätzlich über die Sekundärluft
(2.2) Frischluft dem System zugeführt werden kann, um auch bei hohem Schwelgasanfall die Temperatur einzuhalten.
Damit erfolgt die Leistungsregelung der Nachverbrennung üuer die Frischluftzuführung. Je nach betriebstechnischen
Anforderungen kann im System eine Wärmerückgewinnung zur Ausnutzung der im Rauchgas
enthaltenen Wärme durchgeführt werden und eine nasse bzw. trockene Rauchgasreinigung nachgeschaltet
werden. Aufgrund der standardisierten Baugrößen ist eine Kombination im System einfacherweise möglich.
In Zeichnung 2 ist die erfindungsgemäße Ausführung des Scbwelbehälters mit Zwangsführung des Umwälzgases
dargestellt
Dazu weist die Schwelkammer einen Auflagerahmen (1.9) mit Anschlag (1.10) auf, auf welchem der Schwelbehälter
mit dem zu entschichtenden Material aufgesetzt wird. Eine vordere (1.11) und hintere (1.12) Dichtleiste
sorgt für die Abdichtung an den Stirnseiten d^s Behälters.
Das vom Ventilator (1.5) umgewälzte Gas wird nun zwangsläufig durch den Lochboden des Behälters (13)
gedrückt und sorgt für einen optimalen Wärmeübergang am eingesetzten Material, bevor es über die Dekkenabsaugung
(1.13) wieder in die Umwälzleitung abgesaugt wird.
In Zeichnung 3 ist eine Variante des Schwelbehälters dargestellt In diesem Fall bezieht sich die Erfindung auf
einen zylinderischen Schwelbehälter (1.14) mit mantelseitigem Deckel, der in einer Stützkonstruktion in der
Schwelkammer (1.15) drehbar gelagert ist.
Über ein in der Tür gelagertes Antriebskreuz (1.16),
das von einem außen auf der Tür befestigten Getriebemotor (1.17) angetrieben wird, kann der Schwelbehälter
in eine rotierende Bewegung versetzt werden, wobei die Drehzahl siiinvollerweise zwischen 0—12 Upm gewählt
wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur thermischen Abtrennung von organischen Stoffen, die sich auf metallischen Trägermaterialien
befinden, z. B. zur Entlackung von Geräteteilen, wobei eine Verschwelung bei Temperaturen
bis maximal 6500C und eine Nachverbrennung
des entstehenden Schwelgases erfolgt, da durch gekennzeichnet, daß die Beheizung der
Schwelkammer auf direktem Weg mittels Rauchgas aus einem Umwälzbrenner erfolgt, der in einer
aus der Schwelkammer herausgeführten Umwälzleitung mit Ventilator angeordnet ist und daß nach
Beendigung des Schwelprozesses eine zweistufige Kühlung des Schwelkammerinhaltes mit direkter
Wassereindüsung im höheren Temperaturbereich und Flüssigstickstoff oder Luft im unteren Temperaturbereich
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Schwelphase vor
Einleiten der Kühlphase eine Oxidationsphase geschaltet wird.
3. Verfahreii nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung von Wisserkühlung auf Stickstoffkühlung
zwischen 100 bis 200° C erfolgt.
4.Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer Schwelkammer
in liegend zylindrischer Bauform und einer Nachverbrennungskammer, dadurch gekennzeichnet
daß die Schwelkammer mit einer extern angeordneten Umwälzleitung, in welcher sich ein Um-.
wälzbrenner und ein Umgasgebläse befinden, ausgestattet ist und daß in der Schwelkammer ein Auflagerahmen
mit vorderer und hinterer Dichtleiste angeordnet ist auf welchem ein darauf passender
Schwelbehälter mit Lochblechboden aufgesetzt <st
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß eine zusätzliche Absperrmöglichkeit
der Schwelkammerbeheizung (1.4) aus dem Umwälzstrom über einen internen Absperrschieber
vorgesehen wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer Schwelkammer
in liegend zylindrischer Bauform und einer Nachverbrennungskammer, dadurch gekennzeichnet
daß in der Schwelkammer em um die horizontale
Achse drehbarer Schwelbehälter (1.14), der in einer Stützkonstruktion (1.17) gelagert ist und von
einem in der Kammertür gelagerten Antriebskreuz (1.16) und außenliegendem Getriebemotor (1.17)
angetrieben wird, wobei die Drehzahl zwischen 0—12 Upm liegt, angeordnet ist
Hierzu 3 Blatt Zeichnung en
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