DE3709734C2 - Elektro-Stimulationsgerät für eine liegende Endoprothese - Google Patents
Elektro-Stimulationsgerät für eine liegende EndoprotheseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Elektro-Stimulationsgerät
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein solches Gerät ist
aus der DE-AS 22 15 111 B2 bekannt.
Bei Gelenk-Endoprothesen, wie Hüftgelenk- oder Kniegelenk-
Endoprothesen stellt das Lockern des implantierten
Prothesenschaftes ein ernstes Problem dar. In vielen Fällen
kann die gelockerte Endoprothese durch eine Reoperation wieder
fixiert werden. In manchen Fällen ist dies jedoch nicht oder
nicht mehr möglich, weil der Knochen (z. B. Femur oder Tibia),
in den die Prothese implantiert ist, bereits zu sehr geschwächt
oder pathologisch verändert ist. Das Reoperationsrisiko kann
auch wegen der körperlichen Verfassung des Patienten zu groß
sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Stimulationsgerät für eine liegende Prothese, also eine implantierte
Prothese, anzugeben, mit dem der die Prothese tragende Knochen
wieder verfestigt oder regeneriert werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Stimulationsgerät mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale dieses Anspruchs gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stimulationsgerätes sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
Das vorliegende Stimulationsgerät läßt sich ohne größeren Eingriff
mittels einer relativ kleinen Inzision implantieren und leicht
an dem zu stimulierenden Knochen anbringen. Es bewirkt eine
Regeneration und Verfestigung des Knochens, an den es angebracht
ist, durch die Wirkung niederfrequenter Wechselströme, wie
es im Prinzip aus der DE-PS 19 18 299 bekannt ist.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Stimulationsgerätes
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Teiles eines
Oberschenkelknochens, in den eine Hüftgelenkprothese
implantiert ist und an dem ein Stimulationsgerät gemäß
Fig. 1 angebracht ist, und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Hüftgelenkkopfpro
these, die ebenfalls in Verbindung mit dem vorliegenden
Stimulationsgerät Verwendung finden kann.
In Fig. 1 ist ein Stimulationsgerät (10) dargestellt, welches
eine Aufnehmerspulenanordnung (12), mindestens zwei, in dargestell
tem Falle drei Elektroden (14, 16, 18) und vorzugsweise einen
Anschluß (20) für eine weitere Elektrode (22) enthält.
Die Aufnehmerspulenanordnung (12) ist ein flaches, langgestrecktes
Gebilde, welches eine vorzugsweise mehrlagige, in Fig. 1 nur
schematisch angedeutete elektrische Spulenwicklung (24) und
einen nicht dargestellten weichmagnetischen Spulenkern enthält.
Die Wicklung (24) ist mit einer Umhüllung aus einem gewebe
verträglichen Material, wie PTFE oder Polymethylmetacrylat
(PMMA) ummantelt. Die Elektroden (14, 16, 18) sind etwa kreisförmig
gebogene Streifen aus einem gewebeverträglichen federnden Metall,
wie einer Kobalt-Chrom-Legierung oder Titan. Sie haben eine
solche Länge, daß sie um mehr als die Hälfte des Umfanges des
Knochens, an dem sie angebracht werden sollen, reichen und
sind in der Mitte an der Aufnehmerspulenanordnung (12) befestigt,
z. B. durch hülsenartige Ringe (26), die fest auf der Ummantelung
der Aufnehmerspulenanordnung (12) sitzen. Die Elektroden sind
abwechselnd mit dem einen bzw. anderen Anschluß der Wicklung
(24) verbunden, z. B. die Elektroden (14) und (18) mit dem
einen Anschluß, die Elektrode (16) und der Elektrodenanschluß
(20) mit dem anderen Anschluß der Wicklung (24), so daß die
Elektroden abwechselnd unterschiedliche Potentiale annehmen,
wenn in der Wicklung (24) durch ein äußeres magnetisches Wechsel
feld eine niederfrequente elektrische Spannung (Frequenz vorzugswei
se unter 25 Hz) induziert wird. Die Elektroden, die auf verschiede
nen Potentialen liegen, sind durch die isolierende Ummantelung
der Aufnehmerspulenanordnung (12) gegeneinander isoliert.
Der zusätzliche Elektrodenanschluß (20) enthält eine flexible
Litze aus einem gewebeverträglichen Material, die im allgemeinen
nicht isoliert zu sein braucht und am Ende mit einer Anschlußöse
(30) versehen ist. Die zusätzliche Elektrode (22) ist ein federnder
sichelförmiger Metallstreifen mit einem Ansatz, der ein Schrauben
loch (32) aufweist. An den Enden der Elektrode (22) können
ebenfalls Schraubenlöcher vorgesehen sein.
Fig. 2 zeigt einen Teil eines Oberschenkelknochens (34), in
den eine Hüftgelenkkopfprothese (36) mittels einer Schicht
(38) aus Knochenzement implantiert ist. Das Stimulationsgerät
(10) ist an dem Teil des Oberschenkelknochens befestigt, der
sich an den Schenkelhals anschließt und den nicht dargestellten
Schaft der Prothese (36) enthält. Die Fixierung des Geräts
(10) erfolgt durch die Elektroden (14, 16, 18), die wie federnde
Klammern wirken, um den Oberschenkelknochen greifen und an
ihm anliegen. Die zusätzliche Elektrode (22) ist mittels einer
Knochenschraube (40), die durch das Loch (32) geht, so am oberen
Ende des Oberschenkelknochens (34) befestigt, daß sie an dem
Teil des Knochens anliegt, der die Öffnung umgibt, in der die
Endoprothese sitzt.
Zur Stimulation und Regeneration sowie Verfestigung des die
Endoprothese enthaltenden Knochenteiles wird in der Wicklung
(24) in bekannter Weise durch eine externe Spule eine niederfrequen
te Wechselspannung induziert, welche über die Elektroden (14,
16, 18) und (22) auf den Knochen zur Einwirkung gebracht wird
und dessen Wachstum und Regenerationen in bekannter Weise stimu
liert.
Anstelle der Elektrode (22) oder zusätzlich hierzu kann die
gewöhnlich aus Metall bestehende Endoprothese (36) ebenfalls
als Elektrode verwendet werden. Der Elektrodenanschluß (20)
(oder ein zusätzlicher Elektrodenanschluß) können in diesem
Fall an einem Ausziehöhr (42) des Prothesenschaftes angeschlossen
werden, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Dies ist besonders
bei Endoprothesen zweckmäßig, bei denen der Schaft und der
Gelenkkopf aus zwei getrennten, gegeneinander verdrehbaren
Teilen besteht.
Der zuätzliche Elektrodenanschluß (20) oder einer der zusätzlichen
Elektrodenanschlüsse kann auch mittels einer etwa C-förmigen
Klammer (44) am Hals der Hüftgelenkkopf-Endoprothese (36)
angeschlossen werden, wie es in Fig. 1 dargestellt ist.
Die klammerartigen, federnden Elektroden (14, 16, 18), die
wie dargestellt streifenförmig, aber auch drahtförmig sein
können, können für den größten Knochenumfang, der zu erwarten
ist, bemessen sein und bei Verwendung des Stimulationsgerätes,
falls erforderlich, auf die richtige Länge abgeschnitten werden.
Claims (10)
1. Elektro-Stimulationsgerät zur elektrischen Stimulation eines
Knochens (34), der eine Endoprothese (36) enthält, mit einer
länglichen Aufnehmerspulenanordnung (12), die eine elektrische
Spulenwicklung (24) enthält, und mit mindestens zwei Elektroden
(14, 18), die mit verschiedenen Anschlüssen der Spulenwicklung
(24) elektrisch verbunden und an den Knochen (34) anlegbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (14, 18) mit
der Aufnehmerspulenanordnung (12) mechanisch fest verbunden
sind, aus einem federnden Material bestehen und eine gebogene,
klammerartige Form aufweisen, so daß die Aufnehmerspulenanordnung
mittels der Elektroden an dem Knochen (34) befestigbar ist.
2. Stimulationsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnehmerspulenanordnung (12) die Form eines Langgestreckten,
flachen Gebildes hat.
3. Stimulationsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (14, 18) draht- oder streifenförmig sind
und eine solche Länge haben, daß sie um mehr als die Hälfte
des Umfanges des Knochens reichen.
4. Stimulationsgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnehmerspulenanordnung (12) eine
isolierende Umhüllung aufweist und daß die Elektroden an der
Umhüllung durch Hülsen (26) befestigt sind, welche auf der
Umhüllung der Aufnehmerspulenanordnung (12) sitzen.
5. Stimulationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens einen zusätzlichen
Elektrodenanschluß (20), welcher einen flexiblen Leitungsdraht
(28) und eine Anschlußvorrichtung (30) aufweist.
6. Stimulationsgerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch
eine zusätzliche Elektrode (22) in Form eines Metallstreifens,
der mindestens ein Befestigungsloch (32) aufweist.
7. Stimulationsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metallstreifen sichelartig gebogen ist.
8. Stimulationsgerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung zum Befestigen des zusätzlichen Elektrodenanschlusses
(20) an einer Endoprothese.
9. Stimulationsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußvorrichtung zum Befestigen des zusätzlichen
Elektrodenanschlusses an einer Extraktionsöse (42) einer
Endoprothese ausgebildet ist (Fig. 3).
10. Stimulationsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußvorrichtung eine Klammer (44) zum Befestigen
des zusätzlichen Elektrodenanschlusses am Hals einer
Hüftgelenkkopf-Prothese ist.
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