DE3707972A1 - Verfahren zum abdichten von leckagen in einem von einem fluessigen medium druchstroemten system - Google Patents
Verfahren zum abdichten von leckagen in einem von einem fluessigen medium druchstroemten systemInfo
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- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
- F16L55/16—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders
- F16L55/162—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe
- F16L55/164—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe a sealing fluid being introduced in the pipe
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Description
Bei Systemen, in denen ein flüssiges Medium unter
Druck strömt, wie z. B. in einem Wärmetauscher, einem
hydraulischen Regler, einer hydraulischen Steuereinrichtung
oder einem Kühlgerät, besteht ein Problem darin, daß in
den von dem flüssigen Medium durchströmten Leitungen
kapillare Porositäten auftreten können, die im Laufe der
Zeit zu einem derartigen Flüssigkeitsverlust führen, daß
das System nicht mehr funktionsfähig ist. Besonders störend
sind derartige Leckagen bei Kühlgeräten und treten dort
vorwiegend an Lötstellen auf. Eine nachträgliche Abdichtung
der Leckstellen macht eine unerwünschte Serviceleistung
für den Benutzer des Kühlgerätes erforderlich. Besonders
schwerwiegend ist, daß im Falle von Kühlaggregaten, die
in Kunststoff eingeschäumt sind, eine Reparaturleistung
nach Installation des Gerätes in der Regel nicht mehr
möglich ist. Ähnliche Probleme treten z. B. auch bei
hydraulischen Regel- und Steuergeräten auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren verfügbar zu machen, das eine Abdichtung von in
einem System mit strömendem Medium auftretenden Leckagen
ohne äußere Einwirkung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das flüssige Medium ein Additiv enthält, das bei einer
chemischen Umwandlung mit Wasser eine Verbindung bildet,
die in dem Medium unlöslich ist und sich an der Leckage
ablagert, wodurch diese abgedichtet wird.
Bei diesem Verfahren findet eine Selbstabdichtung
der Leckage derart statt, daß das an der Leckage austreten
de flüssige Medium, bei einem Kühlgerät das Kühlmittel,
das mitgeführte Additiv mit der Feuchtigkeit der umgeben
den Luft in Verbindung bringt, wodurch das Additiv
hydrolysiert wird und sich das entstehende Hydrolyse
produkt, das in dem flüssigen Medium unlöslich ist, an
der Leckage ablagert und diese damit abdichtet. Diese
Selbstabdichtung ist für lange Zeiträume funktionsfähig,
da sie auf einer Depotwirkung beruht.
Da z. B. bei einem Kühlgerät das Additiv mit dem
Kühlmittel ständig umläuft, steht es jederzeit an einer
beliebigen Stelle zur Abdichtung einer Porosität zur
Verfügung. Bei diesem Verfahren sind keine zusätzlichen
Serviceleistungen zur Abdichtung des Kühlsystems mehr
erforderlich. Dies ist besonders deshalb vorteilhaft,
weil das bisher notwendige Austauschen des mit einem
Schaummittel eingeschäumten Aggregats entfällt. Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die in Kühlgeräten
üblicherweise vorhandene Trockenpatrone, die für einen
Feuchtigkeitsentzug des Kältemittels sorgt, durch die
wasserfindende Wirkung des Additivs entfallen kann.
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Das Wesen der Erfindung soll nachfolgend anhand
einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
Als Additiv sind insbesondere Silane geeignet. Sie
setzen sich relativ schnell mit der Feuchtigkeit um, wobei
die Hydrolyse gegebenenfalls noch durch einen Katalysator
beschleunigt werden kann. Nach den vorliegenden Erkennt
nissen bilden sich bei der Hydrolyse in einer ersten
Stufe zunächst flüssige Silanole, die anschließend mehr
oder weniger schnell - je nach Katalyse - zu festem
Siloxan weiter kondensieren. Nach der Hydrolyse-Start
reaktion findet durch Kondensation eine Molekülvergröße
rung statt. Sie führt schließlich zu einem dreidimensio
nalen Netzwerk und einer festen Substanz. Die Ausbildung
von Di-, Tri- oder Polymeren aus dem Additiv infolge
Hydrolyse und Kondensation kann als Gewichtsverlust der
Ausgangssubstanz überprüft werden.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Tetra-
(2-methoxiäthoxi)-silan, das als farblose Flüssigkeit
vorliegt. Dieses Silan ist in Frigen löslich, während bei
Verwendung von Kältemaschinenöl die Löslichkeit von dem
Konzentrationsverhältnis der beiden Komponenten abhängig
ist. Zur Durchführung des Verfahrens ist es jedoch
praktisch ohne Bedeutung, ob das Additiv in dem flüssigen
Kühlmittel löslich oder unlöslich ist. Entscheidend allein
ist die Tatsache, daß das Hydrolyseprodukt in dem
Kühlmittel unlöslich ist, um zu einer Abdichtung der
Leckage zu führen.
Bei dem vorgenannten Silan läuft die Hydrolysereaktion
wie folgt ab:
Durch Temperaturerhöhung läßt sich der Reaktionsablauf
beschleunigen. Da die Temperatur des Kühlmittels eines
Kühlaggregats kälteseitig bei niedrigen Temperaturen
festliegt, kann eine gegebenenfalls erforderliche
Beschleunigung der Hydrolyse durch einen Katalysator
herbeigeführt werden. Bei Verwendung von Tetra-(2-methoxi
äthoxi)-silan hat sich als Katalysator Dibutylzinnlaurat
in einer Konzentration von etwa 3%, bezogen auf Silan,
bewährt. Günstig ist auch die Verwendung von Dibutylamin
bei einer Konzentration von etwa 0,4%. Bei Verwendung
von autokatalytischen Aminosilanen ist ein zusätzlicher
Katalysator entbehrlich.
Die Silane einschließlich der genannten Katalysatoren
lassen sich problemlos bei Verwendung von üblichen
Kältemaschinenölen oder Frigen einsetzen, da keine
unerwünschten Reaktionen mit dem Kühlmittel oder den mit
dem Kühlmittel in Berührung kommenden Bestandteilen des
Kühlaggregats zu erwarten sind. Insbesondere tritt keine
Korrosion bei Eisen, Kupfer oder Aluminium auf. Bei einer
Temperaturabsenkung auf -30 bis -40°C findet kein Stocken
aus Ausflocken des Additivs statt. Ferner werden keine
Reaktionen mit dem üblichen Trockenmittel Zeolit festge
stellt. Mittels des vorgesehenen Trockners soll Restfeuchte
aus dem Kühlmittel entfernt werden. Da das Kühlmittel den
Trockner in Kapillaren durchläuft, ist es wichtig, daß
diese Kapillaren durch das Additiv oder durch dieses
ausgelöste Reaktionen nicht verschließen. Derartige
Beobachtungen wurden nicht gemacht.
Das Additiv ist äußerst kapillaraktiv, d. h. es kann
in Poren mit kleinem Querschnitt eindringen und führt so
zu der angestrebten Selbstabdichtung. Die Eigenschaft des
Additivs, Wasser zu binden, führt auch zu einem Feuchtig
keitsentzug des Kältemittels, so daß gegebenenfalls die
sonst erforderlichen Trockenpatronen entfallen können.
Das Verfahren der Selbstabdichtung läßt sich auch
dann mit gutem Erfolg einsetzen, wenn das Kühlaggregat
nicht direkt mit der Umgebungsluft in Berührung steht,
sondern eingeschäumt ist. Bei Verwendung von PU-Schaum
wurde eine den technischen Anforderungen der Abdichtung
genügende Reaktionszeit festgestellt. Das ist dadurch zu
erklären, daß in dem Schaum enthaltene, geringe Wasser
mengen für die Reaktion ausreichend sind. Derartige
Untersuchungen ergaben einen Wassergehalt von ca. 2%.
Anstelle der Silane lassen sich für das Verfahren
der Selbstabdichtung auch Borsäureester, wie z.B. Bor
säuretriäthylester, oder Titanate, wie z. B. Tetrastearyl
titanat, verwenden.
Die Menge des zugesetzten Additivs hängt von den
vorgegebenen Verhältnissen ab und läßt sich in einfacher
Weise leicht ermitteln. Im Falle eines Kühlgerätes mit
einem Kältemittel hat sich herausgestellt, daß eine
Additivkonzentration von 0,2 bis 5%, vorzugsweise 0,5
bis 2%, zu günstigen Ergebnissen führen.
Die Wirksamkeit des Verfahrens soll an folgendem
Beispiel erläutert werden. Bei einem Kühlgerät wurde dem
Kältemittel als Silan Tetra-(2-methoxiäthoxi)-silan in
einer Konzentration von etwa 1% und Dibutylamin als
Katalysator in einer Konzentration von ca. 3% - bezogen
auf das Silan - zugesetzt. Es wurde eine künstliche
Leckage erzeugt, die normalerweise nach einigen Wochen
zu einem Ausfall des Kühlgerätes führen würde. Es konnte
schon nach kurzer Zeit an der Leckage eine Verkrustung
festgestellt werden die sich aus dem Hydrolyseprodukt
gebildet hatte. Auch nach Entfernen der Verkrustung wurde
nach sehr kurzer Zeit wiederum eine abdichtende Verbindung
an der Leckage festgestellt.
Claims (21)
1. Verfahren zum Abdichten von Leckagen in
einem von einem flüssigen Medium durchströmten System,
dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Medium ein
Additiv enthält, das bei einer chemischen Umwandlung mit
Wasser eine Verbindung bildet, die in dem Medium unlöslich
ist und sich an der Leckage ablagert, wodurch diese
abgedichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Medium das System
unter Druck durchströmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Medium ein
Kälte- bzw. Wärmemittel verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kältemittel ein Kohlen
wasserstofföl mit einer leicht siedenden Flüssigkeit
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als leicht siedende Flüssig
keit ein niedermolekularer Halogenkohlenwasserstoff
verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Umwandlung an
der Leckage mittels der Luftfeuchtigkeit erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv ein Silan verwen
det wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Silan Tetra-(2-methoxi
äthoxi)-silan verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß ein autokatalytisch hydrolysie
rendes Silan verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß als autokatalytisch hydrolisie
rendes Silan ein Aminosilan verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß als Aminosilan N-β-Aminoäthyl-
gl-aminopropyltrimethoxisilan verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv ein Titanat
verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß als Titanat Tetrastearyltitanat
verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv ein Borsäureester
verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß als Borsäureester Borsäureäthyl
ester verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
gekennzeichnet durch den Zusatz eines Katalysators.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Dibutylzinn
dilaurat verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Dibutylamin
verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Katalysators
0,1 bis 1%, vorzugsweise 0,3 bis 0,5%, des Additivs
beträgt.
20. System mit einem insbesondere unter Druck
strömenden flüssigen Medium,
gekennzeichnet durch den Zusatz eines Additivs nach einem
der Ansprüche 1 oder 7 bis 9.
21. System nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet daß das System ein Kühlgerät und
das flüssige Medium ein Kältemittel ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707972 DE3707972A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Verfahren zum abdichten von leckagen in einem von einem fluessigen medium druchstroemten system |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707972 DE3707972A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Verfahren zum abdichten von leckagen in einem von einem fluessigen medium druchstroemten system |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3707972A1 true DE3707972A1 (de) | 1988-09-22 |
DE3707972C2 DE3707972C2 (de) | 1991-02-07 |
Family
ID=6322872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873707972 Granted DE3707972A1 (de) | 1987-03-12 | 1987-03-12 | Verfahren zum abdichten von leckagen in einem von einem fluessigen medium druchstroemten system |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707972A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5417873A (en) * | 1994-02-02 | 1995-05-23 | American Patent Group, Inc. | Sealant containing partially hydrolized tetraalkoxy silone, for air conditioning and refrigeration circuits |
EP1467161A2 (de) * | 2003-04-08 | 2004-10-13 | Huber Friedrich Aeronova GmbH & Co. | System und Verfahren zur Nachbefüllung von Klimaanlagen mit Kältemittel |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1933885A1 (de) * | 1968-07-31 | 1970-03-26 | Du Pont | Als Leckdichtungsmittel und bzw. oder Waermeaustauschmedium geeignetes Mittel |
GB1325892A (en) * | 1969-08-20 | 1973-08-08 | Packo J J | Method and compositions for sealing leaks |
-
1987
- 1987-03-12 DE DE19873707972 patent/DE3707972A1/de active Granted
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EP0666297A3 (de) * | 1994-02-02 | 1996-01-03 | Joseph J Packo | Dichtstoff für Klimaanlagen und Kühlmittelkreisläufe. |
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EP1467161A3 (de) * | 2003-04-08 | 2005-06-08 | Huber Friedrich Aeronova GmbH & Co. | System und Verfahren zur Nachbefüllung von Klimaanlagen mit Kältemittel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3707972C2 (de) | 1991-02-07 |
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