DE3707678A1 - Apparatur fuer dampfentnahme und entwaesserung von dampf-fernleitungen mit gleichzeitiger waermeuebergabe an waermeverbraucher vorzugsweise als hausstation von dampf-fernheizungen - Google Patents
Apparatur fuer dampfentnahme und entwaesserung von dampf-fernleitungen mit gleichzeitiger waermeuebergabe an waermeverbraucher vorzugsweise als hausstation von dampf-fernheizungenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Apparatur, die gleichzeitig
zur
- a) Dampfentnahme aus einer Dampf-Fernleitung für Heizungszwecke (oder für sonstigen Wärmeverbrauch),
- b) Entwässerung der Dampf-Fernleitung, und
- c) Wärmeübergabe an den Wärmeverbraucher mit Ausnutzung des Wärmeinhalts des Leitungskondensats und des Kondensats des Wärmeverbrauchers
dient,
und außerdem bewirkt, daß die Verlegung der Dampf-Fernleitungen
(Dampfversorgungsleitungen) vereinfacht und verbilligt und der
Aufbau des Versorgungsnetzes weitgehend unabhängig vom Gelände
verlauf ermöglicht wird.
Bei der heute bekannten Bauweise der Dampf-Fernheizungen wird
das Kondensat des Wärmeverbrauchers in der sog. Kondensatleitung
zum Heizwerk zurückgeführt. Dieses Kondensat ist in der Regel
unterkühlt, d. h., seine Temperatur ist kleiner als die zum herr
schenden Druck zugehörige Sättigungstemperatur.
Neben diesem Kondensat fällt noch das sog. Leitungskondensat
(auch/ "Fernkondensat") in der Dampf-Fernleitung an: ein Teil
des strömenden Dampfes kondensiert aufgrund der Wärmeverluste
der Leitung. Dampfleitungen müssen daher - soweit sie in Betrieb
sind - ständig entwässert werden.
Zu diesem Zweck werden sie mit Gefälle verlegt und an den tiefsten
Stellen mit Entwässerungseinrichtungen ausgestattet (Wassersack
an der Dampfleitung, Anschlüsse, Absperrorgane, Schwadenleitung,
automatischer Kondensatableiter, Rückschlagklappe, Anschluß an
der Kondensatleitung, ggf. weitere Absperrorgane bzw. Meßein
richtungen). Diese Einrichtungen werden üblicherweise in Bau
werken untergebracht, da sie der dauerhaften Überwachung bedür
fen.
Das Leitungskondensat wird entweder in einer separaten "Leitungs
kondensat-Leitung" zum Heizwerk zurückgeführt oder an einzelnen
Stellen in die Kondensatleitung eingespeist. In diesem Fall ist
der Einbau von sog. Kondensatkühlern zur vorherigen Kühlung des
Leitungskondensats erforderlich.
In jedem Fall erfordert die heute bekannte und praktizierte
Handhabung der Kondensate Bauwerke und Einrichtungen im Ver
sorgungsnetz mit ständiger Überwachung, Wartung und Instand
haltung. Dies ist mit erheblichen Investitionen verbunden.
Außerdem wird dadurch auch die praktische Betriebsführung er
schwert.
Wünschenswert ist daher ein Dampfversorgungssystem, bei wel
chem
- 1. die Dampfleitungen mit beliebigem Gefälle und somit in ge wissen Grenzen ohne Rücksicht auf den Geländeverlauf ver legt und betrieben werden können,
- 2. sämtliche Einrichtungen zur Entwässerung der Dampfleitungen entfallen können,
- 3. alle Kondensate mit einer gemeinsamen Temperatur anfallen, wobei diese Temperatur möglichst zwischen 30 und 40°C liegen soll.
Eine tiefe Kondensattemperatur ist in jedem Fall anzustreben,
damit die Ausnutzung der Kondensatwärme so weitgehend wie
möglich ist und die Wärmeverluste der Kondensatleitungen
reduziert werden.
Beim Betrieb mit "verlorenem Kondensat", wenn also das Konden
sat nicht zum Heizwerk zurückgeführt sondern in die Kanalisation
abgelassen wird, ist die Einhaltung einer Kondensattemperatur
von ca. 35°C erforderlich.
Diese zuletzt genannte Betriebsweise ist besonders wirtschaft
lich, da hier sämtliche Einrichtungen, wie Pumpen, Leitungen,
Bauwerke etc., die zur Kondensat-Rückgewinnung sonst erforder
lich sind, entfallen, und das Dampfversorgungsnetz als Einrohr-
System, ähnlichwie eine Gasversorgung aufgebaut werden kann.
Erreicht wird dies mit der nachfolgend beschriebenen Apparatur
erfindungsgemäß dadurch, daß die Wärmeübergabe an den Wärme
verbraucher nicht durch Kondensat des Dampfes in einem Kon
densator geschieht, sondern dadurch, daß der Dampf und das
Leitungskondensat über eine gemeinsame Leitung aus der Dampf-
Fernleitung entnommen und einem Mischgefäß zugeführt werden,
in dem sie mit dem Wasser eines Primärkreislaufs vermischt
und anschließend als ("direkt-") aufgeheizte Flüssigkeit einem
Wärmeaustauscher zugeführt werden, dessen Sekundärkreislauf
die Gebäudeheizung ist.
Eine im Primärkreislauf eingebaute Umwälzpumpe dient dazu,
die Wärmeübertragung im Wärmeaustauscher und den Mischvorgang
im Mischgefäß aufrechtzuerhalten. Außerdem entfernt sie eine
der zugeführten Dampf- und Leitungskondensatmenge entsprechen
de Menge von abgekühltem Wasser aus dem Primärkreislauf und
fördert sie in die Kondensatleitung oder in die Kanalisation.
Dies erfolgt über ein Temperatur-gesteuertes Regel- bzw. Aus
laufventil.
Das Mischgefäß, der Wärmeaustauscher, die Primärpumpe, das
Regelventil und die Verbindungsleitungen zusammen bilden so
mit eine Funktionseinheit, d. h., die Apparatur gemäß Erfindung.
Prinzipiell ist die Apparatur zur Versorgung von Wärmever
brauchern aller Art geeignet, soweit das Temperaturniveau
der Dampfversorgung den Forderungen des Wärmeverbrauchers
entspricht. Vorzugsweise dient sie jedoch zur Vereinfachung
und Verbilligung der Dampf-Fernheizung zur Versorgung von
Einzelgebäuden oder Siedlungen.
In der nachfolgenden Beschreibung der Funktionsweise wird
daher zugrundegelegt, daß die Apparatur als Hausstation
(Wärmeübergabestation) einer Dampf-Fernheizung verwendet wird,
wobei die Leistungsfähigkeit der Gebäudeheizung den klimati
schen Bedingungen in Mitteleuropa (etwa 50. Breitengrad) ent
sprechen soll. Die im Text genannten Zahlenwerte haben nur
beispielhaften Charakter und wurden in diesem Rahmen frei ge
wählt.
In Fig. 1 ist die Apparatur für den Betrieb mit verlorenem
Kondensat dargestellt.
Bei Betriebsbereitschaft der Anlage (keine Wärmeanforderung)
sind lediglich die Dampf-Fernleitung (5) und die primärpumpe
(2) in Betrieb. Die Dampf-Fernleitung hält den Primärkreis
lauf, bestehend aus dem Mischgefäß (1), der Primärpumpe (2),
dem Wärmeaustauscher (3) und der Verbindungsleitung (4),
unter Druck, wobei die Hausanschlußleitung (6) allmählich
mit Leitungskondensat aufgefüllt wird. Über das Temperatur-
gesteuerte Regelventil (9) fließt zeitweilig eine geringfü
gige Primärwassermenge in die Kanalisation ab (13), wenn die
Temperatur des Primärkreislaufs unter einen eingestellten
Wert t E (z. b. t E = 50°C) sinkt. Dieser Wert wird im Fühler
des Regelventils (10) eingestellt.
Die Wärmeanforderung geschieht dadurch, daß die Sekundär
pumpe (17) anläuft. Durch die Wärmeübertragung im Wärmeaus
tauscher (3) sinkt die Temperatur des Primärwassers nach
dem Wärmetauscher unter t E . Dadurch wird das Regelventil
(9) über längere Zeit und weiter geöffnet und entsprechend
mehr von abgekühltem Primärwasser wird aus dem Primärkreis
lauf entfernt. Dadurch wird mehr Dampf dem Primärkreislauf
zugeführt, bis die Temperatur am Fühler (10) wieder den ein
gestellten Wert t E erreicht.
Der Wärmeaustauscher (3) und die Heizkörper des Gebäudes (16)
sind so dimensioniert, daß bei maximaler Öffnung des Regel
ventils (9) eine Dampfmenge in den Primärkreislauf einströmen
kann, welche die gewünschte Vorlauftemperatur für die Gebäude
heizung gewährleistet.
Bevor das Primärwasser mit der Temperatur t E über das Regel
ventil abfließen kann, wird es über den Nachkühler (12) ge
führt, in dem es auf die Ablauftemperatur abgekühlt wird.
Ist das zu beheizende Gebäude ein Einfamilienhau, so kann
der Nachkühler u. a. aus einem handelsüblichen Gliederheiz
körper bestehen, der in einem untergeordneten, möglichst
nach Norden liegenden Raum des Gebäudes installiert ist.
Bei einer Zulauftemperatur von t E = 50°C kann somit eine
Ablauftemperatur zwischen 30 und 40°C in allen Jahreszeiten
zuverlässig erreicht werden. Es sind aber auch andere Aus
führungen des Nachkühlers denkbar, z. B. in Verbindung mit
der Warmwasserbereitung usw.
In Fig. 2 ist eine weitere Variante der Apparatur gemäß
Erfindung dargestellt.
Bei dieser wird das abzulassende Primärwasser mit der Tem
peratur t E in eine Kondensatleitung (19) gefördert und so
mit zurückgewonnen.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 ist unmittelbar einzusehen,
daß durch die Wahl der Förderhöhe der Primärpumpe (2) der
Verlauf der Kondensatleitung (19) vom Geländeverlauf unab
hängig ist. Um dies anzudeuten, wurde die Kondensatleitung
(19) in Fig. 2 etwas höher eingezeichnet als die Dampf-Fernleitung (5).
Nachdem wiederum die Hausanschlußleitungen (6) in der Regel
alle 20 bis 50 m entlang der Dampf-Fernleitung (5) angeordnet
werden, erfolgt bei der Anwendung der Apparatur gemäß Er
findung eine Entwässerung der Dampf-Fernleitung in diesen
Abständen. Somit kann die Dampf-Fernleitung waagrecht oder
in (fast) beliebiger Schräglage verlegt werden. Zum Vergleich:
normalerweise werden Entwässerungsstellen an einer Dampf-Fern
leitung alle 100 bis 300 m angelegt.
Der über dem Kondensat strömende Dampf folgt den Gesetz
mäßigkeiten der Gasströmungen, welche vom Höhenverlauf der
Leitungen - zumindest in diesem Zusammenhang - weitgehend
unabhängig sind.
Aus diesen Gründen kann das Versorgungsnetz weitgehend ohne
Rücksicht auf den Geländeverlauf verlegt werden.
In Fig. 3 ist eine weitere Variante der Apparatur gemäß Er
findung dargestellt.
Bei dieser erfolgt die Einspeisung des abgekühlten Primär
wassers in die Kondensatleitung (19) wahlweise über einen
Nachkühler (12) in der Auslaufleitung (11).
In Fig. 4 ist eine weitere Variante der Apparatur gemäß Er
findung dargestellt.
Bei dieser wird die Steuerung des Regelventils (9) über
einen Regler (20) mit Sollwertverstellung (21) und Ein
beziehung der Gebäude-Vorlauftemperatur (22) und der Außen
temperatur (23) vorgenommen.
Die weiteren Bezeichnungen in Fig. 1 bis 4 sind:
- (7) Absperrorgane
(8) Rückschlagklappen
(14) Vorlaufleitung der Gebäudeheizung
(15) Rücklaufleitung der Gebäudeheizung
(18) Ausdehnungsgefäß der Hausanlage.
Claims (5)
1. Apparatur für Dampfentnahme und Entwässerung von Dampf-
Fernleitungen mit gleichzeitiger Wärmeübergabe an Wärme
verbraucher, vorzugsweise als Hausstation (Wärmeübergabe
station) von Dampf-Fernheizungen
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Primärkreislauf - bestehend aus: Mischgefäß,
Umwälzpumpe, Wärmeaustauscher und Verbindungsleitungen -
aufweist, in welchem das Primärwasser ständig umgewälzt
wird.
2. Apparatur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit der Dampfversorgungsleitung über eine einzige
Anschlußleitung verbunden ist, die sowohl zur Dampfent
nahme aus der Versorgungsleitung, als auch zur Entwässerung
der Versorgungsleitung dient, und somit in der Regel ein
Gemisch aus Dampf und Leitungskondensat der Apparatur
zuführt.
3. Apparatur nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das über die Anschlußleitung zugeführte Gemisch aus
Dampf und Leitungskondensat in dem Mischgefäß mit dem
ständig umgewälzten Wasser des Primärkreislaufs vermischt
wird, und dieses dadurch erwärmt, und zwar in einem kon
tinuierlichen Prozeß, der dadurch aufrechterhalten wird,
daß das erwärmte Primärwasser seine Wärme im Wärmeaus
tauscher an die Sekundärseite abgibt und am Austritt aus
dem Wärmeaustauscher eine dem kontinuierlich zugeführten
Gemisch entsprehende Menge an abgekühltem Primärwasser
aus dem Primärkreislauf kontinuierlich abgelassen wird.
4. Apparatur nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aus dem Primärkreislauf abgelassene Wasser in
einem nicht geregelten Nachkühler soweit abgekühlt wird,
daß es als verlorenes Kondensat in die Kanalisation
abgelassen werden kann.
5. Apparatur nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das über die Anschlußleitung zugeführte Gemisch
aus Dampf und Leitungskondensat beliebig viel Leitungs
kondensat (bis einschließlich 100%) enthalten kann,
ohne daß die Wärmeübertragungsleistung des Wärmeaus
tauschers im Primärkreislauf absinkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707678 DE3707678A1 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Apparatur fuer dampfentnahme und entwaesserung von dampf-fernleitungen mit gleichzeitiger waermeuebergabe an waermeverbraucher vorzugsweise als hausstation von dampf-fernheizungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707678 DE3707678A1 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Apparatur fuer dampfentnahme und entwaesserung von dampf-fernleitungen mit gleichzeitiger waermeuebergabe an waermeverbraucher vorzugsweise als hausstation von dampf-fernheizungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3707678A1 true DE3707678A1 (de) | 1988-09-22 |
Family
ID=6322697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873707678 Withdrawn DE3707678A1 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Apparatur fuer dampfentnahme und entwaesserung von dampf-fernleitungen mit gleichzeitiger waermeuebergabe an waermeverbraucher vorzugsweise als hausstation von dampf-fernheizungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707678A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4407363A1 (de) * | 1994-03-05 | 1995-09-07 | Baelz & Sohn Gmbh & Co W | Fernwärmesystem und Verfahren zur Rückführung von Dampfleitungsentwässerungskondensat |
DE19830761A1 (de) * | 1998-07-09 | 2000-01-13 | Baelz Gmbh Helmut | Heißwassererzeuger |
WO2011131917A1 (fr) * | 2010-04-23 | 2011-10-27 | Compagnie Parisienne De Chauffage Urbain | Recipient de condensation de produits de purges d'un reseau de distribution de vapeur et systeme de traitement des produits de purges associe |
-
1987
- 1987-03-10 DE DE19873707678 patent/DE3707678A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4407363A1 (de) * | 1994-03-05 | 1995-09-07 | Baelz & Sohn Gmbh & Co W | Fernwärmesystem und Verfahren zur Rückführung von Dampfleitungsentwässerungskondensat |
DE4407363C2 (de) * | 1994-03-05 | 1998-08-06 | Baelz & Sohn Gmbh & Co W | Fernwärmesystem und Verfahren zur Rückführung von Dampfleitungsentwässerungskondensat |
DE19830761A1 (de) * | 1998-07-09 | 2000-01-13 | Baelz Gmbh Helmut | Heißwassererzeuger |
DE19830761C2 (de) * | 1998-07-09 | 2000-11-16 | Baelz Gmbh Helmut | Warm- oder Heißwassererzeuger |
WO2011131917A1 (fr) * | 2010-04-23 | 2011-10-27 | Compagnie Parisienne De Chauffage Urbain | Recipient de condensation de produits de purges d'un reseau de distribution de vapeur et systeme de traitement des produits de purges associe |
FR2959299A1 (fr) * | 2010-04-23 | 2011-10-28 | Cie Parisienne De Chauffage Urbain | Recipient de condensation des produits de purges d'un reseau de distribution de vapeur et systeme de traitement des produits de purges associe |
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Legal Events
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