DE3707155C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Pendellenker für Fahrzeuge zur Anordnung in einer Mehrlenkerachse, insbesondere zur Hinterradaufhängung, bestehend aus zwei Metall- Gummi- Lagern, deren Lagerbuchsen miteinander verbunden sind und durch die Lagerkerne der Lager Befestigungselemente zum Verbinden dieser mit der Karosserie und einem Längs­ lenker steckbar sind.

Moderne Fahrwerke, besonders Hinterachsen, werden seit einiger Zeit als Mehrlenker-Ausführung entwickelt und in Produktion gebracht. In solchen Achsen werden je nach Konstruktionsvorgaben sehr kurze Pendellenker benötigt, die unter Umständen hohe Kräfte übertragen müssen.

Bei bekannten Pendellenkern sind Lagerbuchsen über ein kurzes Blech oder, wie in der DE-OS 34 26 942 dargestellt, über einen länglichen Steg miteinander verbunden, die Lagerkerne sind dabei konzentrisch in den Lagerbuchsen angeordnet.

Nachteilig ist bei den herkömmlichen Konstruktionen, daß diese nicht alle Möglichkeiten, den Lenker so kurz wie möglich zu gestalten, nutzen. Zudem ist die konstruk­ tive Anordnung der tragenden Gummi-Blöcke unvorteilhaft, da bei diesem Lenkertyp die Belastung immer gleich gerichtet ist. In der Konsequenz werden die Metall-Gummi- Lager größer gestaltet als es erforderlich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pendellenker der genannten Art zu schaffen, der eine kurze geometrisch wirksame Lenkerlänge aufweist, bei gleichzeitig günstiger Lastverteilung in den Lagern.

Gelöst wird die Aufgabe bei einem Pendellenker der ge­ nannten Art dadurch, daß die Lagerbuchsen unmittelbar miteinander verbunden sind und die jeweilige Lagerachse der Lagerkerne exzentrisch zur Mittenachse der jeweiligen Lagerbuchse in Richtung der anderen Lagerbuchse angeord­ net ist. Gemäß der nicht veröffentlichten DE-OS 37 01 723 ist es bekannt, bei einer gattungsgemäßen Lenkerausbildung die Lagerbuchsen unmittelbar miteinander zu verbinden.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Pendellenkers befinden sich die Bohrungen der Lagerkerne in einem kürzeren Abstand zueinander als die Mittenachsen der Lagerbuchsen, was eine deutliche Verkürzung der geometrisch wirksamen Lenkerlänge darstellt. Abgesehen hiervon ist eine Verkürzung der Lenkerlänge durch die unmittelbare Verbindung der Lagerbuchsen möglich, die beispielsweise durch eine Schweißung erfolgt.

Vorteilhaft weisen die Lagerbuchsen Kreisringquerschnitt auf und es besitzen die Lagerkerne bezüglich der Pendel­ lenker-Längsachse eine größere Breite als Länge. Durch die verbreiterte Ausbildung der Lagerkerne erfolgt unter Berücksichtigung der Hauptbelastungsrichtung in Längs­ richtung eine möglichst großflächige Kraftverteilung, so daß die Gummi der Lager gleichmäßig auf Druck bean­ sprucht werden und deren Lebensdauer verbessert wird.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Gummi jedes Lagers im wesentlichen an der dem anderen Lager abgewandten Seite des Lagerkerns und der Lagerbuchse anvulkanisiert ist. Durch die exzentrische Anordnung des Lagerkerns kann der Gummi ein größeres Volumen aufweisen, dabei ist die Länge der stark bean­ spruchten Randzonen des Gummis beim Verdrehen eines Lagers größer und somit günstiger gestaltet für die Halt­ barkeit der stark beanspruchten Randfasern.

Zweckmäßig weist der Pendellenker zwei identisch aufge­ baute Metall-Gummi-Lager auf.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer Ausführungsform näher erläutert. Es stellt dar:

Fig. 1 eine schematische Unteransicht eines Kraftfahrzeuges im Bereich des Hecks zur Verdeutlichung der Anordnung des erfindungsgemäßen Pendellenkers,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Heckbereich des Fahrzeuges und

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Pendel­ lenkers.

In der Fig. 1 ist ein Hinterachsquerträger 1 gezeigt, mit in Fahrtrichtung gesehen vor dem Hinterachsquerträger 1 angeordnetem Kraftstofftank 2 und hinter dem Hinterachs­ querträger 1 im nicht näher dargestellten Fahrzeugboden angeordneter Ausnehmung 3 für das Reserverad. Der Aufnahme der Hinterräder 4 dienen Längslenker 5 sowie Zusatzlenker 6, die jeweils mit dem Hinterachsquerträger 1 schwenkbar verbunden sind. Zusätzlich ist für jedes Hinterrad 4 ein weiterer Längslenker 7 vorgesehen, der, wie aus der Fig. 2 ersichtlich, in einem mit dem Hinterachsquerträger 1 befestigten Lenkerhalter 8 über den erfindungsgemäßen kurzen Pendellenker 9 schwenkbar gelagert ist.

Die detaillierte Anordnung des erfindungsgemäßen Pendel­ lenkers 9 ist in der Fig. 2 dargestellt. Gezeigt ist dort die wannenförmige Ausbildung des Tankes 2, beabstandet zum Tank 2 verläuft der gekrümmt ausgebildete Lenkerhalter 8 der in seinem dem Hinterachsquerträger 1 abgewandten Bereich den Längslenker 7 über den kurzen senkrechten Pendellenker 9 aufnimmt.

Wie in der Fig. 3 dargestellt besteht der Pendellenker 9 aus zwei in Anlage miteinander befindlichen und mit­ einander verschweißten, kreisringförmigen Lagerbuchsen 10 und 11, deren jeweilige Lagerkerne 12 und 13 mit ihren Lagerachsen 14 exzentrisch zur Mittenachse 15 der jeweiligen Lagerbuchse 10 und 11 in Richtung der jeweils anderen Lagerbuchse angeordnet sind. Die Lagerkerne 12 und 13 weisen bezüglich der Pendellenkerlängsachse 16 eine größere Breite als Länge auf, der Gummi 17 jedes der Lager 18 bzw. 19 ist im wesentlichen an der dem anderen Lager abgewandten Seite des Lagerkerns 12 bzw. 13 und der Lagerbuchse 10 bzw. 11 anvulkanisiert, wenn man von den dünnwandigen Gummibereichen 17 a absieht, die die restlichen Mantelbereiche der Lagerkerne 12 und 13 zu­ sätzlich umgeben.

Der aus den beiden identischen Lagern 18 und 19 gebildete Pendellenker 9 ist mittels nicht näher dargestellter Befestigungsschrauben, die die zentrisch in die Lager­ kerne 12 und 13 eingebrachten Bohrungen 20 durchsetzen, mit dem Lenkerhalter 8 und mit dem Längslenker 7 ver­ bunden, die in der Fig. 3 eingezeichneten Pfeile F verdeutlichen die über die Lagerkerne 12 und 13 über die Gummis 17 in die Lagerbuchsen 10 und 11 eingeleiteten Lagerkräfte.

Der Lenkerhalter 8 ist, wie in der Fig. 2 angedeutet, als Blechschalenkonstruktion ausgebildet, wobei der dem Tank 2 zugewandte Bereich geschlossen ist, so daß das Lagerende des Längslenkers 7 vollständig vom Lenkerhalter 8 umgeben ist. Die Blechschale als solche besitzt einen U-förmigen Querschnitt, wobei die konvexe Wölbung des Querschnittsbereiches benachbart zum Tank 2 ist. Durch die besondere Ausbildung des Lenkerhalters 8 wirkt dieser zusätzlich als Aufprallschutz, indem beim Aufprall der Längslenker 7 im Lenkerhalter 8 eindeutig am Tank 2 vorbei nach unten geführt wird, unabhängig davon, ob der Längslenker 7 aus dem Pendellenker 9 oder der Pendellenker 9 aus dem Lenkerhalter 8 ausreißt.

Claims (5)

1. Pendellenker für Fahrzeuge zur Anordnung in einer Mehrlenkerachse, insbesondere zur Hinterradaufhängung, bestehend aus zwei Metall-Gummi-Lagern, deren Lager­ buchsen miteinander verbunden sind und durch die Lager­ kerne der Lager Befestigungselemente zum Verbinden dieser mit der Karosserie und einem Längslenker steckbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchsen (10, 11) unmittelbar miteinander verbunden sind und die jeweilige Lagerachse (14) der Lagerkerne (12, 13) exzentrisch zur Mittenachse (15) der jeweiligen Lagerbuchse (10, 11) in Richtung der anderen Lagerbuchse (10, 11) angeordnet ist.

2. Pendellenker nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in Anlage befindliche, miteinander verschweißte Lagerbuchsen (10, 11).

3. Pendellenker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchsen (10, 11) Kreisring­ querschnitt aufweisen und die Lagerkerne (12, 13) bezüglich der Pendellenker-Längsachse (16) eine größere Breite als Länge aufweisen.

4. Pendellenker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi (14) jedes Lagers (18, 19) im wesentlichen an der dem anderen Lager (19, 18) abgewandten Seite des Lagerkerns (12, 13) und der Lagerbuchse (10, 11) anvulkanisiert ist.

5. Pendellenker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch zwei identisch aufgebaute Metall- Gummi-Lager (18, 19).