DE3706755A1 - Bohrkopf einer horizontal-vortriebsmaschine fuer den gesteuerten leitungstunnelbau im nicht begehbaren durchmesserbereich - Google Patents
Bohrkopf einer horizontal-vortriebsmaschine fuer den gesteuerten leitungstunnelbau im nicht begehbaren durchmesserbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohrkopf einer Horizontal-Vor
triebsmaschine mit opto-elektronischem Ortungs- und Steuersy
stem zur Lagebestimmung, insbesondere für den gesteuerten Lei
tungstunnelbau im nicht begehbaren Durchmesserbereich.
Beim horizontalen Vortrieb nicht begehbarer Leitungstunnel
wird der Bohrkopf von einer Startbaugrube vorgetrieben und den
Bohrkopf führendes Gestänge entsprechend der Vordringtiefe des
Bohrkopfes nachgesteckt, bis der Bohrkopf eine Zielbaugrube er
reicht hat. Der dabei anfallende Abraum wird durch das hohle
Gestänge zur Startbaugrube zurück abgefördert. Die mechanische
Abförderung, beispielsweise mittels einer Schnecke, ist insbe
sondere bei größeren Vortriebslängen problematisch. Wegen des
benötigten Platzbedarfs für den Einbau einer Schnecke ist die
mechanische Förderung auch auf größere Durchmesserbereiche be
schränkt. Als Alternative zur mechanischen Förderung sind be
reits pneumatische und hydraulische Förderung vorgeschlagen
worden. Bei der hydraulischen Förderung wird Spülwasser in ei
nem Kreislauf gepumpt, welches das abgetragene Bohrgut in ei
nem fortwährenden Spülvorgang zur Startbaugrube zurückbeför
dern soll. Der apparative Aufwand zur Bereitstellung der benö
tigten Spülwassermengen ist dabei erheblich. Da im freien Quer
schnitt der vorgetriebenen Bohrung ein Leitungsstrang zur Ab
förderung des Gemisches aus Abraum und Spülwasser sowie ein
Leitungsstrang zur Zuführung des benötigten Spülwassers unter
gebracht werden muß und zusätzlich noch Leitungen für die Ver
sorgung des Bohrkopfantriebs mit erforderlicher Energie, insbe
sondere aber auch ausreichender Freiraum für die Installation
des opto-elektronischen Ortungs- und Steuersystems erforder
lich ist, ist die Anwendung der hydraulischen Abförderung eben
falls auf größere Durchmesser im Leitungstunnelbau beschränkt.
Bei einer pneumatischen Förderung kann die zur Förderung
des anfallenden Abraums notwendige Druckluft über Druckleitun
gen mit relativ geringem Durchmesser zugeführt werden, so daß
dafür nur ein geringer Teil des zur Verfügung stehenden freien
Querschnitts der vorgetriebenen Bohrung benötigt wird. Es ist
bekannt, eine kontinuierliche Abraumsäule in einer Abförder
leitung durch Druckluftimpulse in Luftpolster und Pfropfen auf
zuteilen. Die Luftpolster wirken dabei als Energiequelle zum
Verschieben des jeweils vor ihnen liegenden Abraumpfropfes. In
die Abförderleitung können sogenannte Relaisstationen einge
baut sein, welche die Abraumpfropfen gegenseitig auf Distanz
halten. Die Relaisstationen können durch eine Nebenleitung mit
Druckluft versorgt werden und können beispielsweise mit einem
Regler ausgerüstet sein, der nur dann zusätzliche Druckenergie
in die Abförderleitung einspeist, wenn dies erforderlich ist.
Für die Anwendung einer pneumatischen Abförderung bei Vor
triebsmaschinen ist es somit entscheidend, aus dem beim boh
renden Vortrieb anfallenden Abraum eine in einzelne, durch die
Abförderleitung bewegbare Pfropfen zerlegte Materialsäule zu
bilden. Besonders schwierig wird die Anwendung des pneumati
schen Abförderverfahrens bei Vortriebsmaschinen im Nennwei
tenbereich von z.B. 200 mm. Derartige Vortriebsmaschinen wei
sen einen Bohrkopf auf, der einen freizubohrenden äußeren
Durchmesser von 276 mm erzeugen kann. In diesen freizubohren
den Durchmesser von z.B. 276 mm könnten dann Rohre mit einer
Nennweite von beispielsweise 200 mm eingezogen werden.
Bei einem freizubohrenden äußeren Durchmesser von bei
spielsweise 276 mm wird ein freier Querschnitt größtenteils
für den Betrieb des opto-elektronischen Ortungs- und Steuersy
stems beansprucht, beispielsweise von einem Kanal, durch den
ein Laserstrahl des opto-elektronischen Systems verläuft. Bei
den als Beispiel genannten Abmessungen verbleibt dann in dem
verbleibenden Freiraum nur Platz für zwei Abförderschläuche
mit einer Nennweite von jeweils 40 mm. Um durch derartig ge
ring bemessene Abförderschläuche noch Abraum abfördern zu kön
nen, muß aus dem Abraum eine Materialsäule gebildet werden,
die den entsprechenden Durchmesser aufweist. Dabei ist es
nicht möglich, den hinter den Bohrwerkzeugen anfallenden Ab
raum einfach durch eine als Trichter oder Düse wirkende Veren
gung zu drücken. Derartige Maßnahmen würden nur zu Verstopfun
gen führen. Außerdem ist es bei der pneumatischen Abförderung
auch problematisch, in der Abförderleitung den notwendigen
Förderdruck aufzubauen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bohrkopf
einer Horizontal-Vortriebsmaschine zu schaffen, der für klei
nere Nennweiten im Leitungstunnelbau geeignet ist und den an
fallenden Abraum im pneumatischen Verfahren abfördern kann.
Ein zur Lösung dieser Aufgabe geschaffener Bohrkopf zeich
net sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß er als feststehender
trommelförmiger Hohlkörper mit von seinem Boden aus gegen sein
offenes Ende vorstehenden Mittelzapfen ausgebildet ist, daß ei
ne die offene Stirnseite des trommelförmigen Hohlkörpers ab
deckende drehgetriebene Werkzeugscheibe vorgesehen ist, die
mit Abtragungswerkzeugen und wenigstens einem Durchbruch ver
sehen ist und an der wenigstens ein sich in den trommelförmi
gen Hohlkörper hinein erstreckendes, die Mantelfläche des Mit
telzapfens bei Drehung der Werkzeugscheibe bestreichendes Seg
ment gehalten ist und daß in den Mittelzapfen wenigstens eine
zur Mantelfläche hin offene, in vorbestimmter Drehstellung der
Werkzeugscheibe von einem Segment abgedeckte Kammer eingelas
sen ist, an die im Bereich des Bodens des trommelförmigen Hohl
körpers eine Abführleitung für abgetragenes Bohrgut angeschlos
sen ist und in die eine Druckluftzuführung mündet.
Beim Vortreiben des Bohrkopfes durch das Erdreich dreht
sich die angetriebene Werkzeugscheibe so, daß die daran ange
ordneten Abtragungswerkzeuge das Erdreich abtragen. Dieses
drückt sich durch den Durchbruch in der Werkzeugscheibe in ei
nen Ringraum, der zwischen der Mantelfläche des Mittelzapfens
und der Innenfläche des den Mittelzapfen umgebenden trommelför
migen Hohlkörpers besteht. In die Mantelfläche des Mittelzap
fens ist wenigstens eine Kammer eingelassen, die als in Längs
richtung des Mittelzapfens verlaufende Vertiefung ausgebildet
ist. Die Abmessungen der Kammer sind so gewählt, daß sie in et
wa bereits im Querschnitt dem Querschnitt der daran angeschlos
senen Abführleitung entspricht, daß sie also praktisch eine
Verlängerung der Abführleitung bildet. Ist von der sich drehen
den Werkzeugscheibe genügend Erdreich abgetragen, um den ge
samten Ringraum um den Mittelzapfen herum auszufüllen, so hat
sich dabei auch die im Mittelzapfen befindliche Kammer mit Erd
reich gefüllt. Die Befüllung der Kammer wird dabei noch da
durch unterstützt, daß an der Werkzeugscheibe befindliche Seg
mente bei Drehung der Werkzeugscheibe mitbewegt werden und
durch Bestreichen der Mantelfläche des Mittelzapfens Erdreich
in die Kammer befördern.
Hat sich die Kammer mit Erdreich gefüllt, kann die Drehbe
wegung der Werkzeugscheibe in einer vorbestimmten Drehstellung
gestoppt werden. Die Drehstellung ist so gewählt, daß dabei
ein Segment die offene Seite der im Mittelzapfen befindlichen
Kammer abdeckt. Die Kammer ist dadurch nach außen geschlossen,
so daß nunmehr über die daran angeschlossene Druckluftzuführ
leitung Druckluft in die Kammer eingegeben werden kann, um das
in der Kammer befindliche abgetragene Bohrgut in Form eines
Pfropfens in die Abführleitung abzudrücken.
Die in den Mittelzapfen eingelassene Kammer erfüllt in Zu
sammenwirkung mit dem Segment demzufolge die Aufgaben einer
Druckschleuse.
Sobald das abgetragene Bohrgut aus der Kammer in die Ab
führleitung abgedrückt ist, wird die Druckluftzuführung wieder
unterbrochen und kann, durch erneute Inbetriebsetzung der Werk
zeugscheibe, ein Abtragungsvorgang weiter vorangetrieben wer
den, bis sich die Kammer erneut gefüllt hat.
Mit üblichen Überwachungseinrichtungen, Fühlern, Sensoren
oder dergleichen kann der Befüllzustand der Kammer überwacht
werden, so daß der beschriebene Vorgang des Abtragens, des Be
füllens der Kammer und des Abdrückens der Kammerfüllung selbst
tätig und automatisch ablaufen kann.
Selbstverständlich können mehrere Kammern und Segmente vor
gesehen sein, die jeweils so angeordnet werden, daß bei zum
Stillstand gebrachter Werkzeugscheibe in einer vorbestimmten
Drehstellung sämtliche Segmente die jeweils zugeordneten Kam
mern verschließen.
Da das in den Kammern befindliche abgetragene Bohrgut un
ter Einleitung der unter hohem Druck stehenden Druckluft abge
drückt werden soll, ist für möglichst optimale Abdichtung zwi
schen den Segmenten und den Öffnungsrändern der jeweils zuge
ordneten Kammer zu sorgen. Bei dem erfindungsgemäßen Bohrkopf
wird diese Abdichtung dadurch wesentlich verbessert, daß im Be
reich des Öffnungsrandes der Kammer wirkende, im gegenseitigen
Anlagebereich von Segment und Mantelfläche des Mittelzapfens
befindliche Dichtelemente vorgesehen sind.
Da die Dichtelemente bei Bewegung der Segmente um den Mit
telzapfen herum erhöhtem Verschleiß ausgesetzt wären, wodurch
die angestrebte Dichtwirkung sehr rasch aufgehoben würde, ist
nach einer anderen Weiterbildung vorgesehen, daß die Dichtele
mente mittels zugeführter Druckluft aufblähbare elastische
Hohlstränge sind. Die Druckluft kann über entsprechende Lei
tungswege den Hohlsträngen problemlos zugeführt werden. In der
gestoppten Drehstellung der Werkzeugscheibe, bei der die an
der Werkzeugscheibe gehaltenen Segmente die zugeordneten Kam
mern abdecken sollen, wird die Druckluft den Hohlsträngen zu
geleitet, so daß sich diese aufblähen und mit entsprechend ho
hem Anlagedruck gegen die Mantelfläche des Mittelzapfens im Be
reich des Öffnungsrandes der Kammer pressen. Die dadurch erhöh
te Dichtwirkung erlaubt mit besonderem Vorteil die Anwendung
hoher Drücke zum Abdrücken des in der Kammer befindlichen abge
tragenen Bohrgutes in Form eines Pfropfens in die an die Kam
mer angeschlossene Abführleitung.
Die Hohlstränge können beispielsweise schlauchförmige
Dichtgummis sein, die in entsprechend eingeformte Rillen an
den Segmenten eingelegt sind. Bei einer bevorzugten Ausführung
ist jedoch jeder Hohlstrang aus einer in ein Segment eingeform
ten Rille und einer die Rille abdeckenden, an den Ränder der
Rille eingespannten Membran gebildet.
Weiterhin zeichnet sich der erfindungsgemäße Bohrkopf da
durch aus, daß an der Werkzeugscheibe wenigstens ein in den
trommelförmigen Hohlkörper vorstehendes Abstreifschild ange
ordnet ist. Ein Abstreifschild drückt das im Ringraum befindli
che Erdreich in die Kammern, wodurch rasche und insbesondere
vollständige Füllung der Kammern mit abgetragenem Bohrgut ge
währleistet ist.
Bei einer konstruktiv einfachen Ausführung des Bohrkopfes
ist vorgesehen, daß das Abstreifschild als etwa radial zur
Werkzeugscheibe ausgerichtete Platte ausgebildet ist, deren ei
nes Ende an der Werkzeugscheibe und deren anderes Ende im Be
reich des Bodens des trommelförmigen Hohlkörpers an wenigstens
einem Segment abgestützt ist. Dabei kann das als Platte ausge
bildete Abstreifschild in einem vorbestimmten Anstellwinkel
zur Drehrichtung der Werkzeugscheibe gehalten sein, wodurch
das in die Kammern zu füllende Erdreich bei Drehbewegung der
Werkzeugscheibe durch das Abstreifschild in die Kammern ge
drückt und gestrichen wird.
Vorzugsweise sind zwei Kammern und zwei Segmente bei dem
erfindungsgemäßen Bohrkopf vorgesehen, die gleichzeitig ge
füllt und abgedrückt werden können.
Da die Segmente an der Werkzeugscheibe gehalten sind, kra
gen sie förmlich in den Ringraum vor. Um Abbiegungen zu vermei
den ist vorgesehen, daß die Segmente in ihrem dem Boden des
trommelförmigen Hohlkörpers benachbarten Bereich einen umspan
nenden Stützring gemeinsam haben. Die Anordnung des Stützrings
hat außerdem den Vorteil, daß ein Ende des Abstreifschilds an
dem Stützring problemlos abstützbar ist.
Die Werkzeugscheibe trägt als Abtragwerkzeug ein in einen
Durchbruch eingesetztes Schälmesser. Das Schälmesser ist vor
zugsweise ein bei Drehrichtungsumkehr der Werkzeugscheibe
selbsttätig umklappendes Doppelmesser. Diese Ausbildung hat
den Vorteil, daß die Drehrichtung der Werkzeugscheibe umkehr
bar ist, ohne den Bohrkopf wechseln zu müssen. Die Drehrich
tungsumkehr kann insbesondere dann notwendig werden, wenn nach
einer vorbestimmten Betriebszeit eine sogenannte Verrollung
festgestellt wird, die sich in einer Abweichung des Bohrkopfes
von der vorgesehenen Zielachse bemerkbar macht. Nach der Dreh
richtungsumkehr wird der Bohrkopf durch entsprechende Verrol
lung wieder in die vorgesehene Richtung gebracht, da dann die
Verrollung zur entgegengesetzten Seite wirkt. Damit auch nach
einer Drehrichtungsumkehr eine optimale Befüllung der Kammern
im Mittelzapfen gewährleistet ist, ist das Abstreifschild in
seinem Abstützpunkten schwenkbar gelagert. Das Abstreifschild
kann somit nach einer Drehrichtungsumkehr von einem für jede
Drehrichtung optimalen Anstellwinkel in den jeweils anderen
Anstellwinkel umschwenken.
Zur Festlegung des vorbestimmten Anstellwinkels sind den
Schwenkweg begrenzende Anschläge vorgesehen, die beispielswei
se an der Innenseite der Werkzeugscheibe und dem Stützring für
die Segmente angebracht werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weite
re erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung darge
stellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht des Bohrkopfes
Fig. 2 eine Seitenansicht des Bohrkopfes im Schnitt ent
lang der Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3 eine weitere Seitenansicht des Bohrkopfes im
Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1
Fig. 4 eine durch Einkreisung in Fig. 2 gekennzeichnete
Einzelheit in vergrößerndem Maßstab und
Fig. 5 eine schematische Ansicht der Innenseite eines
Segments.
In Fig. 1 ist eine Vorderansicht des Bohrkopfes darge
stellt. Sichtbar ist die Wandung des trommelförmigen Hohlkör
pers 1, der praktisch den Außenmantel des Bohrkopfes bildet,
sowie die äußere Fläche der drehgetriebenen Werkzeugscheibe 2
mit einem aus der Zeichnungsebene herausstehenden Verdrängungs
kegel 3 (siehe auch Fig. 2) und einem Durchbruch 4, in den als
Abtragwerkzeug 5 ein Schälmesser eingesetzt ist.
Durch die Werkzeugscheibe 2 verdeckte und somit nicht
sichtbare Bauteile sind mit gestrichelten Linien andeutungswei
se eingezeichnet und mit Bezugszahlen versehen, die bei der
nachfolgenden Beschreibung der weiteren Figuren näher erläu
tert sind. Fig. 1 verdeutlicht dabei jedoch, daß die Segmente
6 und 7 schalenförmig gebogene Platten sind und daß die in den
Mittelzapfen 8 eingeformten Kammern 9 und 10 etwa den gleichen
freien Querschnitt wie die daran angeschlossenen Abführleitun
gen 11 und 12 aufweisen.
Fig. 1 läßt weiterhin die Anordnung des Abstreifschilds 13
erkennen, das um die Achse 14 schwenkbar ist. Zwei Schwenkstel
lungen des Abstreifschilds sind bei 13′ und 13′′ angedeutet.
Die Schwenkendstellungen werden durch Anschläge 16 und 17 be
stimmt, welche an dem umlaufenden Stützring 15 für die Segmen
te 6 und 7 angeordnet sind.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Bohrkopfes in einem
Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1. Gleiche Bauteile
sind mit gleichen Bezugszahlen wie in Fig. 1 bezeichnet.
Fig. 2 zeigt, wie die Werkzeugscheibe 2 der offenen Vorder
front des trommelförmigen Hohlkörpers 1 zugeordnet ist. Der
Mittelzapfen 8 weist eine zentrische Bohrung 18 auf, durch die
sich eine Welle 19 erstreckt. Über die Welle wird die Drehbewe
gung auf die mit der Welle verbundene Werkzeugscheibe 2 über
tragen. Die Welle ist im vorderen Bereich des Bohrkopfes in
einer Lagerhülse 20 gelagert, welche in die Bohrung 18 einge
setzt ist. In die Stirnfläche des Mittelzapfens 8, vor der die
Innenfläche der Werkzeugscheibe 2 gleitet, ist eine Gleitring
dichtung 21 eingelassen. Es ist dies ein Führungsaufgaben und
Dichtungsaufgaben erfüllender Ring. Die Segmente 6 und 7 sind
an der Innenseite der Werkzeugscheibe 2 mittels Schraubverbin
dungen 22 gehalten. In der gezeichneten Drehstellung der Werk
zeugscheibe 8 decken die Segmente 6 und 7 die in den Mittelzap
fen 8 eingeformten Kammern 9 und 10 ab. In den Auflageberei
chen der Segmente auf der Mantelfläche des Mittelzapfens in un
mittelbarer Umgebung der zur Mantelfläche hin offenen Kammern,
sind die Segmente 6 und 7 mit Dichtelementen 23 ausgerüstet.
Zur Bildung der Dichtelemente ist in jedes Segment eine Rille
24 eingeformt, die im Randbereich des jeweiligen Segments 6
oder 7 umlaufend angebracht ist (siehe auch Fig. 5).
Wie in der in Fig. 4 gezeigten Einzelheit dargestellt, ist
in die Rille eine abdeckende elastische Membran 25, beispiels
weise aus Gummi, eingelegt. An den Rändern der Rille wird die
Membran 25 mit verschraubten Spannringen 26 und 27 eingespannt
gehalten.
Durch die Welle 19 verläuft eine Längsbohrung 28, die in
eine Verteilkammer mündet, die z.B. durch Ausfräsung einer Ver
tiefung im Boden des vor die Werkzeugscheibe 2 gesetzten Ver
drängungskegels 3 gebildet sein kann. Von der Verteilkammer 29
aus verlaufen Stichkanäle 30 und 31 zu den in die Segmente 6
und 7 eingeformten Rillen 24. Wird Druckluft durch die Längs
bohrung 28 geschickt, werden die Membranen aufgebläht und aus
den Rillen herausgedrückt, so daß sie sich an die gegenüberlie
genden Bereiche der Mantelfläche des Mittelzapfens 8 anspres
sen. Die Kammern 9 und 10 sind dadurch mittels der Segmente 6
und 7 hermetisch abgedichtet. In die Kammern münden Druckluft
zuführleitungen 32 und 33 (siehe auch Fig. 1), so daß in den
geschlossenen Kammern befindliches abgetragenes Bohrgut mit
der Druckluft als Pfropfen in die Abführleitungen 11 und 12 ab
gedrückt werden kann.
In Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Bohrkopfes im Schnitt
entlang der Linie III-III in Fig. 1 dargestellt. Gleiche Bau
teile sind wieder mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Fig. 3
verdeutlicht, wie das Abstreifschild 13 mittels der Achse 14
schwenkbar angeordnet ist, indem ein Ende der Achse 14 in der
Werkzeugscheibe 2 gelagert ist, während sich das andere Ende
mittels eines Stützlagers 34 am Stützring 15 abstützt. Die An
schläge für Schwenkstellungen des Abstreifschilds 13 sind mit
16 und 16′ bezeichnet.
Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht der Innenfläche ei
nes Segments 7 zur Verdeutlichung der Anordnung der Dichtele
mente 23, die als aufblähbare Hohlstränge ausgebildet sind,
wie es in Fig. 2 und Fig. 4 gezeigt ist.
Claims (13)
1. Bohrkopf einer Horizontal-Vortriebsmaschine mit opto
elektronischem Ortungs- und Steuersystem zur Lageerkennung,
insbesondere für den gesteuerten Leitungstunnelbau im nicht
begehbaren Durchmesserbereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als feststehender trommelförmiger Hohlkörper (1) mit
von seinem Boden aus gegen sein offenes Ende vorstehenden Mit
telzapfen (8) ausgebildet ist, daß eine die offene Stirnseite
des trommelförmigen Hohlkörpers (1) abdeckende drehgetriebene
Werkzeugscheibe (2) vorgesehen ist, die mit Abtragungswerkzeu
gen (5) und wenigstens einem Durchbruch (4) versehen ist und
an der wenigstens ein sich in den trommelförmigen Hohlkörper
(1) hineinerstreckendes, die Mantelfläche des Mittelzapfens
(8) bei Drehung der Werkzeugscheibe (2) bestreichendes Segment
(6, 7) gehalten ist und daß in den Mittelzapfen (8) wenigstens
eine zur Mantelfläche hin offene, in vorbestimmter Drehstel
lung der Werkzeugscheibe (2) von einem Segment (6, 7) abgedeck
te Kammer (9, 10) eingelassen ist, an die im Bereich des Bo
dens des trommelförmigen Hohlkörpers (1) eine Abführleitung
(11, 12) für abgetragenes Bohrgut angeschlossen ist und in die
eine Druckluftzuführleitung (32, 33) mündet.
2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Öffnungsrandes der Kammer (9, 10) wirkende, im
gegenseitigen Anlagebereich von Segment (6, 7) und Mantelflä
che des Mittelzapfens (8) befindliche Dichtelemente (23) vorge
sehen sind.
3. Bohrkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtelemente (23) mittels zugeführter Druckluft aufblähba
re elastische Hohlstränge sind.
4. Bohrkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Hohlstrang aus einer in ein Segment (6, 7) eingeformten
Rille (24) und einer die Rille (24) abdeckenden, an den Rän
dern der Rille (24) eingespannten Membran (25) gebildet ist.
5. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß an der Werkzeugscheibe (2) wenig
stens ein in den trommelförmigen Hohlkörper (1) vorstehendes
Abstreifschild (13) angeordnet ist.
6. Bohrkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abstreifschild (13) als etwa radial zur Werkzeugscheibe
(2) ausgerichtete Platte ausgebildet ist, deren eines Ende an
der Werkzeugscheibe (2) und deren anderes Ende im Bereich des
Bodens des trommelförmigen Hohlkörpers (1) an wenigstens einem
Segment (6, 7) abgestützt ist.
7. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zwei Kammern (9, 10) und zwei Segmen
te (6, 7) vorgesehen sind.
8. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Segmente (6, 7) in ihrem dem Boden des
trommelförmigen Hohlkörpers (1) benachbarten Bereich einen um
spannenden Stützring (15) gemeinsam haben.
9. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 6, 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Ende des Abstreifschilds (13) an dem
Stützring (15) abgestützt ist.
10. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Werkzeugscheibe (2) als Abtrag
werkzeug (5) ein in den Durchbruch (4) eingesetztes Schälmes
ser trägt.
11. Bohrkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schälmesser ein bei Drehrichtungsumkehr der Werkzeugschei
be (2) selbsttätig umklappendes Doppelmesser ist.
12. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Abstreifschild (13) in seinen Ab
stützpunkten schwenkbar gelagert ist.
13. Bohrkopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
den Schwenkweg des Abstreifschilds (13) begrenzende Anschläge
(13′, 13′′) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706755 DE3706755A1 (de) | 1987-03-03 | 1987-03-03 | Bohrkopf einer horizontal-vortriebsmaschine fuer den gesteuerten leitungstunnelbau im nicht begehbaren durchmesserbereich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706755 DE3706755A1 (de) | 1987-03-03 | 1987-03-03 | Bohrkopf einer horizontal-vortriebsmaschine fuer den gesteuerten leitungstunnelbau im nicht begehbaren durchmesserbereich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3706755A1 true DE3706755A1 (de) | 1988-09-15 |
Family
ID=6322148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873706755 Withdrawn DE3706755A1 (de) | 1987-03-03 | 1987-03-03 | Bohrkopf einer horizontal-vortriebsmaschine fuer den gesteuerten leitungstunnelbau im nicht begehbaren durchmesserbereich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3706755A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0465685A1 (de) * | 1989-01-10 | 1992-01-15 | VORTRIEBS- UND ABFÖRDERTECHNIK IM UNTERIRDISCHEN BEREICH GMBH & CO.KG | Bohrkopf einer Horizontal-Vortriebsmaschine |
ITBO20100293A1 (it) * | 2010-05-10 | 2011-11-11 | Campagna S R L | Macchina scavatrice per la messa in posa di tubi in posizione verticale |
CN112096396A (zh) * | 2020-09-22 | 2020-12-18 | 中南大学 | 微波、激光及空化射流组合的破岩刀盘及破岩方法 |
-
1987
- 1987-03-03 DE DE19873706755 patent/DE3706755A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0465685A1 (de) * | 1989-01-10 | 1992-01-15 | VORTRIEBS- UND ABFÖRDERTECHNIK IM UNTERIRDISCHEN BEREICH GMBH & CO.KG | Bohrkopf einer Horizontal-Vortriebsmaschine |
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CN112096396A (zh) * | 2020-09-22 | 2020-12-18 | 中南大学 | 微波、激光及空化射流组合的破岩刀盘及破岩方法 |
CN112096396B (zh) * | 2020-09-22 | 2021-10-01 | 中南大学 | 微波、激光及空化射流组合的破岩刀盘及破岩方法 |
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