DE3702405A1 - Vorrichtung zum abdichten von rotierenden bauteilen - Google Patents
Vorrichtung zum abdichten von rotierenden bauteilenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16C33/00—Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
- F16C33/72—Sealings
- F16C33/76—Sealings of ball or roller bearings
- F16C33/762—Sealings of ball or roller bearings by means of a fluid
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1.
Vorrichtungen zum Abdichten von rotierenden Bauteilen, deren
Dichtspalt mit Ferrofluid befüllt ist, sind bekannt.
In der DE-C-31 45 460 ist eine solche Dichtung beschrieben.
Darin wird aber von einer Anordnung ausgegangen, bei der die
Welle sich dreht und die Dichtung stillsteht. Bei dieser An
ordnung ist es ausreichend, wenn die Innenbohrungen der beid
seitig des Ringmagneten befestigten Polscheiben gestanzt sind.
Dabei entstehen Riefen in axialer Richtung.
Bei der Anwendung der bekannten Ferrofluiddichtungen in Anord
nungen mit stehender Welle und rotierender Dichtung hat sich
herausgestellt, daß sogenannte "Ferroleaker" auftreten, d. h.
daß Ferrofluid aus der Dichtung austritt und durch die Flieh
kraft der rotierenden Dichtung nach außen geschleudert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ferrofluiddichtung für
stehende Wellen zu schaffen, die ein Austreten und Abschleudern
von Ferrofluid weitgehend bzw. ganz ausschließt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruches 1 gelöst.
Die axialen Riefen der bekannten Polscheiben enden an den Außen
stirnseiten schaufelartig und schleudern bei einer Drehung ab ei
ner bestimmten Drehzahl das Ferrofluid nach außen. Durch radiale
Feinbearbeitungsverfahren wie Feindrehen, Honen oder Schleifen
entstehen zwar auch Bearbeitungsriefen, aber in radialer Art.
Diese hemmen das axiale Wandern des Ferrofluids. An der scharfen
Außenkante reißt schließlich der Ferrofluid-Film ab. Schließlich
trägt eine sehr genaue Dosierung der Menge des Ferrofluids im
Dichtspalt zur Verhinderung des Austretens von Ferrofluid bei.
Bei beidseitigem Befüllen der Dichtspalte ist für Anwendungs
fälle, für die ein erhöhter Berstdruck erforderlich ist, not
wendig, ist aber mit höherem Montageaufwand verbunden.
Ein vorteilhaftes Herstellverfahren zur Endbearbeitung der
Innenbohrung der Polscheiben ist das Honen, wodurch eine be
sonders glatte Oberfläche erreicht wird.
Da der ringförmige Permanentmagnet mit den daran befestigten
Polscheiben rotiert, muß auch dieser glatte Oberflächen aufwei
sen und maßhaltig sein. Die Herstellung des Permanentmagneten
im Spritzverfahren aus einem kunststoffgebundenen gummiartigen
Magnetmaterial ermöglicht eine kostengünstige Erfüllung der An
forderungen.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen und in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
Es zeigen:
Fig. 1 Einen Halbschnitt durch eine Dichtung gemäß der Erfin
dung im eingebauten Zustand,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Dichtung.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Dichtung 1, die um eine stehende Welle
2 rotiert. Die Dichtung 1 ist beispielsweise in einem Rotor 3
eines Elektromotors eingebaut, dessen Außendurchmesser als An
triebsnabe einer oder mehrerer Speicherplatten ausgebildet ist.
Die Dichtung 1 dient zum Abdichten axial getrennter Räume, d. h.
einem Innenraum Ri und einem Außenraum Ra. Die Dichtung 1 be
steht aus einem Permanentmagnetring 4, der in axialer Richtung
magnetisiert ist, einer ersten Polscheibe 5 und einer zweiten
Polscheibe 6 aus magnetisierbarem Stahl. Die Polscheiben 5, 6
umgeben mit ihren Innenbohrungen 15, 16 in einem Abstand von
0,15 bis 0,25 mm die Welle 2 bei einem Wellendurchmesser von
15 bis 20 mm. So entsteht ein ersten Dichtspalt 7 und ein zwei
ter Dichtspalt 8. Bei rotierenden Wellen werden die Innenboh
rungen der Polscheiben gestanzt. Der rotierende Teil (die Welle)
weist in der Regel eine fein bearbeitete Oberfläche auf, die ein
Austreten des Ferrofluids aus den Dichtspalten verhindert. Bei
rotierenden Dichtungen führen axial bearbeitete Oberflächen der
Innenbohrungen 15, 16 zu sogenannten "Ferroleakern", d. h. die
axialen Riefen, der Stanzbruch und die Stanzradien fördern die
Dichtflüssigkeit (Ferrofluid) regelrecht aus den Dichtspalten 7,
8 heraus. Durch die Rotation der Polscheiben 5, 6 wird schließ
lich das Ferrofluid radial nach außen gefördert. Eine aus
reichend gute Oberflächenqualität mit einem Mittenrauhwert Ra=
0,8 der Innenbohrungen 15, 16 wird beispielsweise durch folgende
Arbeitsgänge erreicht:
- a) Feinstanzen der Polscheibe,
- b) Repasieren der Innenbohrung,
- c) Scheuern bzw. Trommelentgraten der Polscheibe,
- d) Honen der Innenbohrung.
Der Arbeitsgang d) kann auch durch andere Feinbearbeitungsverfah
ren wie beispielsweise Feindrehen oder Feinschleifen ersetzt wer
den. Wichtig ist, daß die letzte Oberflächenbearbeitung mit ro
tierender Spanabhebung ausgeführt ist. An den äußeren Bohrungs
kanten 17, 18 darf kein rauher Grat entstehen, d. h. die Kanten
sind mit einer sehr kleinen Facette zu versehen im Bereich von
0,1 mm.
Da der Permanentmagnetring 4 an seinen Stirnseiten fest mit den
Polscheiben 5, 6 verbunden ist und damit auch rotiert, sind
auch an die Innenbohrung desselben höhere Oberflächenqualitäts
anforderungen zu stellen. Um eine saubere, maßhaltige und eng
tolerierte Bohrung zu erhalten, muß der Permanentmagnetring 4
aus einem kunststoffgebundenen Magnetmatierial gespritzt werden.
Eine engtolerierte Bohrung ist für den Montagevorgang, insbe
sondere für das anschließende 2polige Befüllen, erforderlich.
Um besonders hohem Berstdruck standhalten zu können, muß die
Dichtung in beiden Dichtspalten 7, 8 befüllt werden. Nachfol
gend wird die Montage einer solchen 2polig-befüllten, rotie
renden Ferrofluiddichtung beschrieben.
Die erste Polscheibe 5 wird am Außendurchmesser in einer Monta
gevorrichtung fixiert, während auf dem Permanentmagnetring 4
mittels einer Dosiervorrichtung ringförmig ein Kleber aufgetra
gen wird. Der Permanentmagnetring 4 wird auf eine für diesen
Vorgang konstruierte Zentriervorrichtung aufgesteckt (in der
Bohrung zentriert). An der Zentriervorrichtung ist ein Ansatz
für die exakte Zentrierung zur ersten Polscheibe 5 angebracht.
Die Verklebung des Permanentmagnetringes 4 mit der ersten Pol
scheibe 5 auf der Zentriervorrichtung erfolgt durch Zusammen
fügen unter gleichzeitiger, leichter Drehbewegung der Zentrier
vorrichtung. Durch die beschriebenen Vorgänge wird eine sichere
und gleichmäßige Verklebung der Polscheibe 5 mit dem Permanent
magnetring 4 unter Berücksichtigung der radial geforderten
Schlagtoleranzen erreicht. Nachdem die Polscheibe 5 und der
Permanentmagnetring 4 wie oben beschrieben verklebt wurden, er
folgt die Montage dieser beiden miteinander durch Klebung
verbundenen Teile 4 und 5 in dem Rotor 3. Es ist darauf zu
achten, daß dieses Komplett-Teil zentrisch zur stehenden Welle
2 mit einer Zentrierhilfe (wie beim Verkleben der Einzelteile
4 und 5) in den Rotor 3 eingeklebt wird. Mit einer Dosiervor
richtung wird anschließend der erste Dichtspalt 7 im statischen
Zustand (d. h. Welle und Dichtung stehen) befüllt. Die zweite
Polscheibe 6 wird zentrisch mit einer Fügehilfe auf den Perma
nentmagnetring 4 in der Weise wie die erste Polscheibe 5 aufge
klebt. Es ist darauf zu achten, daß die Polscheiben seiten
richtig eingesetzt werden, d. h. durch den Stanz- und Re
passiervorgang bei der Herstellung der Polscheiben ist eine
runde und eine scharfe Kante unumgänglich. Die Polscheiben
müssen so eingesetzt werden, insbesondere die Polscheibe 6, daß
die runden Kanten 19, 20 der Bohrungen 15, 16 zum Permanentmag
netring 4 zeigen. Dadurch ist gewährleistet, daß nach dem Be
füllen des zweiten Dichtspaltes 8 das Ferrofluid nicht durch
die Zentrifugalkraft radial abgeschleudert werden kann. Das Be
füllen des zweiten Dichtspaltes 8 erfolgt im dynamischen Zu
stand, d. h. die Motordrehzahl wird durch eine entsprechende
Steuerung abgefragt und nach Erreichen der Nenndrehzahl wird
mittels Impuls eine Dosiervorrichtung beaufschlagt, durch die
der zweite Dichtspalt 8 befüllt wird. Durch die Befüllung im
dynamischen Zustand (d. h. Dichtung rotiert und Welle steht)
wird eine gleichmäßige Verteilung des Ferrofluids im Dichtspalt
8 erreicht. Die genaue Füllmenge des Ferrofluids ist für jeden
Anwendungsfall genau zu ermitteln. Im vorliegenden Ausführungs
beispiel wurde der erste Dichtspalt 7 mit 15 mg (+1 mg) und
der zweite Dichtspalt 8 mit 13 mg (+1 mg) befüllt bei einem
Durchmesser der Welle 2 von 17 mm.
Die oben beschriebene 2polig-befüllte Dichtung 1 ist für be
sonders hohen Berstdruck geeignet.
Für viele Anwendungsfälle genügt es, die Dichtung nur 1polig
mit Ferrofluid zu befüllen. Eine solche Dichtung erfordert we
niger Montageaufwand, da beispielsweise nur die zweite Pol
scheibe 6 zentrisch zur Welle 2 ausgerichtet werden muß. Und
befüllt wird nur der zweite Dichtspalt 8. Von Vorteil ist es,
die Polscheibe 6 25 bis 80% dicker zu machen als die Pol
scheibe 5. Der Permanentmagnetring 4 und die Polscheibe 5 kön
nen in diesem Fall durch Stanzen hergestellt werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Abdichten axial getrennter Räume (Innen
raum Ri eines Gerätes; Außenraum Ra) um stehende Wellen
mit:
- - einem rotierenden ringförmigen Permanentmagneten,
- - einer ersten, dem Innenraum (Ri) zugewandten und einer zweiten, am Außenraum (Ra) liegenden magnetisierbaren rotierenden Polscheibe an den Stirnseiten des ringförmi gen Permanentmagneten,
wobei Permanentmagnet und Polscheiben fest miteinander ver
bunden und konzentrisch um die Welle herum angeordnet sind
und mit der Welle einen ersten und einen zweiten Dichtspalt
bilden, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Innenbohrungen (15, 16) der Polscheiben (5, 6) mittels ei
nes Feinbearbeitungsverfahrens mit rotierender Spanabhebung
bearbeitet, daß die axial äußere, vom Permanentmagneten ab
seitige Bohrungskante (17, 18) mindestens einer Polscheibe
(5 oder 6) scharfkantig und gratfrei und daß der zugehörige
Dichtspalt (7 oder 8) mit einem Ferrofluid gefüllt ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenbohrungen (15, 16) beider Polscheiben (5, 6) mittels
eines Feinbearbeitungsverfahrens mit rotierender Spanabhe
bung bearbeitet, daß die axial äußeren Bohrungskanten (17,
18) der Bohrungen (15, 16) scharfkantig und gratfrei und
daß beide Dichtspalte (7, 8) mit Ferrofluid befüllt sind.
3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Permanentmagnetring (4) aus einem kunststoffgebundenen Ma
terial gespritzt ist.
4. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Dichtspalt (7) mit einer 15 bis 30 Prozent größeren
Menge befüllt ist als der zweite Dichtspalt (8) bei gleichem
Spaltvolumen.
5. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur
die Innenbohrung (16) der zweiten Polscheibe (6) mittels
eines Feinbearbeitungsverfahrens bearbeitet, daß die äußere
Bohrungskante (18) scharfkantig und gratfrei und daß nur
der zweite Dichtspalt (8) mit einem Ferrofluid befüllt ist.
6. Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Polscheibe (6) eine 25 bis 80% größere Dicke auf
weist als die erste Polscheibe (5).
7. Verfahren zur Herstellung einer Dichtung nach einem der
Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befül
lung des ersten Dichtspaltes (7) im statischen Zustand und
die Befüllung des zweiten Dichtspaltes (8) im dynamischen
Zustand bei Nenndrehzahl des Motors erfolgt.
8. Verfahren zur Herstellung einer Dichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllung des zweiten
Dichtspaltes (8) mit Ferrofluid im dynamischen Zustand bei
Nenndrehzahl des Motors erfolgt.
9. Verfahren zur Herstellung einer Dichtung nach einem der An
sprüche 2 bis 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
füllung beider Dichtspalte (7, 8) die Montage in folgenden
Schritten ausgeführt ist:
- - Zentrierung, Fixierung und Befestigung der ersten Polscheibe (5),
- - Zentrierung und Befestigung des Permanentmagnetringes (4) an der ersten Polscheibe (5),
- - statische Befüllung des ersten Dichtspaltes (7) mit Ferrofluid,
- - Zentrierung und Befestigung der zweiten Polscheibe (6) am Permanentmagnetring (4),
- - dynamische Befüllung des zweiten Dichtspaltes (8) mit Ferrofluid im Lauf.
10. Verfahren zur Herstellung einer Dichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
feinbearbeitete Innenbohrung (15, 16) der Polscheibe (5, 6)
durch folgende Arbeitsgänge hergestellt ist:
- - Feinstanzen,
- - Repasieren,
- - Scheuern und Trommelentgraten und
- - Honen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873702405 DE3702405A1 (de) | 1987-01-28 | 1987-01-28 | Vorrichtung zum abdichten von rotierenden bauteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873702405 DE3702405A1 (de) | 1987-01-28 | 1987-01-28 | Vorrichtung zum abdichten von rotierenden bauteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3702405A1 true DE3702405A1 (de) | 1988-08-11 |
Family
ID=6319651
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873702405 Withdrawn DE3702405A1 (de) | 1987-01-28 | 1987-01-28 | Vorrichtung zum abdichten von rotierenden bauteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3702405A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0359833A1 (de) * | 1988-03-31 | 1990-03-28 | Nippon Ferrofluidics Corporation | Dichtungsglied zur dichtung von magnetischen fluiden und dessen herstellung |
DE4411367A1 (de) * | 1994-03-31 | 1995-10-05 | Burgmann Dichtungswerk Feodor | Spalttopfgedichtete magnetische Antriebseinrichtung |
WO2000042330A1 (de) * | 1999-01-12 | 2000-07-20 | Infineon Technologies Ag | Schaftlager |
-
1987
- 1987-01-28 DE DE19873702405 patent/DE3702405A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PAPST LICENSING GMBH, 78549 SPAICHINGEN, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |