DE3702062C1 - Rohrpassstueck - Google Patents
RohrpassstueckInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Rohrpaßstück für
gasförmige sowie flüssige Fördermedien führende Rohrleitungen mit
druckfestem Mantelelement, Rohranschlußelementen, stirnseitigen Dicht
flächen, Verschleißhülse aus Sinterkeramik, wobei die Verschleißhülse
in das Mantelelement eingesetzt ist. Rohrpaßstück bezeichnet im Rah
men der Erfindung ein kurzes Rohrsegment, das in Rohrleitungen dort
eingesetzt wird, wo besondere Beanspruchungen durch Abrasion oder
Erosion auftreten. Insbesondere sind dies Stellen erhöhter Strömungs
geschwindigkeit hinter Drosselstellen, beispielsweise Blenden oder
Regelarmaturen. Das Rohrpaßstück kann als Rohrsegment mit kon
stantem Durchmesser oder als Reduzierstück ausgebildet sein. Unter
den Gattungsbegriff fallen fernerhin Formstücke, insbesondere Rohr
bogenstücke und Verteilerstücke, die ebenfalls einem erhöhten Ver
schleiß unterliegen.
Bei den (aus der Praxis) bekannten Rohrpaßstücken ist das Mantel
element mit der Verschleißhülse fest verbunden. Die Stirnseiten der
Verschleißhülse und des Mantelelementes schließen bündig ab. Die
Stirnfläche der Verschleißhülse ist zugleich Dichtfläche. Die bekannte
Ausführung ist nicht frei von Nachteilen. Von der angrenzenden Rohr
leitung ausgehende Biegemomente und Torsionsmomente übertragen sich
auf die Verschleißhülse. Dies gilt auch für Druckschläge, beispiels
weise Wasserdampfschläge in der Rohrleitung. Hinzu kommen unter
schiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten des im allgemeinen aus
einem metallischen Werkstoff bestehenden Mantelelementes und der
sinterkeramischen Verschleißhülse. Bei unsachgemäßer Montage sowie
bei instationären Betriebszuständen und Betriebsstörungen können die
dadurch hervorgerufenen Zug- und Druckkräfte einen Bruch der Ver
schleißhülse hervorrufen und zum Ausfall des Rohrpaßstückes führen.
Im Ergebnis ist die Betriebssicherheit der bekannten verschleißfesten
Rohrpaßstücke verbesserungsbedürftig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verschleißfeste Rohrpaß
stücke anzugeben, die von der angrenzenden Rohrleitung ausgehende
Biege- und Torsionsmomente sowie Druckschläge des Fördermediums
ohne Zerstörung der sinterkeramischen Verschleißhülse aufnehmen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Dichtflächen
auf dem Mantelelement angeordnet sind und daß die Verschleißhülse
mit radialem Spiel sowie mit axialem Spiel kräftefrei in das Mantel
element eingelegt ist, wobei zwischen dem Mantelelement und der Ver
schleißhülse ein mit dem freien Querschnitt der Verschleißhülse ver
bundener und mit dem Fördermedium beaufschlagbarer Spaltraum ge
bildet ist. - Erfindungsgemäß ist die Verschleißhülse in das Mantel
element lose eingelegt und druckentlastet im Mantelelement angeordnet.
Aufgrund der kräftefreien Anordnung mit axialem und radialem Spiel
werden von der angrenzenden Rohrleitung ausgehende Torsions- und
Biegemomente von dem Mantelelement aufgenommen und nicht an die
sinterkeramische Verschleißhülse weitergegeben. Aufgrund der Druck
entlastung durch den mit dem Fördermedium beaufschlagbaren Spalt
raum zwischen Mantelelement und Verschleißhülse führen Druckschläge
im Fördermedium zu keiner erhöhten Druckbeanspruchung der Ver
schleißhülse. Das erfindungsgemäße Rohrpaßstück ist so ausgebildet,
daß die sinterkeramische Verschleißhülse lediglich einer Schleißbean
spruchung ausgesetzt ist. Das Mantelelement übernimmt den Korrosions
schutz und nimmt die Zug- und Druckkräfte auf.
Die Werkstoffauswahl für das Mantelelement wird unter dem Gesichts
punkt der Korrosionsbeständigkeit und der Festigkeitseigenschaften
des Werkstoffes vorgenommen. Im Rahmen der Erfindung liegt es,
Kunststoffe einzusetzen. Im Regelfall ist das Mantelelement jedoch me
tallisch ausgebildet. Dabei ist es nicht erforderlich, hochwertige Stahl
legierungen auszuwählen die korrosionsbeständig und zugleich ver
schleißfest sind. In der bevorzugten Ausführung der Erfindung weist
das Mantelelement einen druckfesten metallischen Stützkörper auf, der
an der Innenseite mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung ver
sehen ist. Aufgrund des Verschleißschutzes durch die Verschleißhülse
sind weiche und nicht abriebsfeste Beschichtungen einsetzbar. Insbe
sondere ist PTFE (Polytetrafluorethylen) als Beschichtungsmaterial
einsetzbar. Bei extremer Korrosionsbeanspruchung kann es in Sonder
fällen sinnvoll sein, ein Mantelelement aus Titan oder einer Titan
legierung einzusetzen. Titan ist ein sehr weicher Werkstoff, der ohne
Verschleißschutzmaßnahmen bei abrasiver Beanspruchung oder Erosions
beanspruchung durch hohe Strömungsgeschwindigkeit nicht einsetzbar
ist. Titan zeichnet sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit, ins
besondere auch gegen feuchte Chlorgase sowie Chlorionen enthaltende
Lösungen, aus. Das erfindungsgemäße Rohrpaßstück in der Ausfüh
rungsform mit einem Mantelelement aus Titan oder einer Titanlegierung
vereinigt eine hohe Korrosionsbeständigkeit sowie große Verschleiß
festigkeit. Es ist in der chemischen lndustrie speziell in Rohrleitungs
systemen für Chlor, Acetaldehyd, Salpetersäure, Kunstdünger, Soda
und Kunststoffe einsetzbar. Aufgrund der Beständigkeit gegen Chlorite,
Hypochlorite, und Kohlendioxid ist das erfindungsgemäße Rohrpaß
stück auch für zahlreiche Anlagen der Textil-, Zellstoff-, Kunstfaser-
und Papierindustrie verwendbar. Hinzu kommt die Anwendung in An
lagen zur Meerwasserentsalzung.
Das radiale Spiel zwischen Mantelelement und Verschleißhülse ist so
eingerichtet, daß die Verschleißhülse kräftefrei und druckentlastet
in dem Mantelelement angeordnet ist. Es hat sich als zweckmäßig
herausgestellt, ein radiales Spiel zwischen Mantelelement und Ver
schleißhülse von mehr als 0,1 mm einzustellen. In weiterer Ausgestal
tung des Rohrpaßstückes lehrt die Erfindung, daß das Mantelelement
eine Anschlagfläche für die Verschleißhülse aufweist. Die Verschleiß
hülse ist im Regelfall einstückig ausgebildet. Bei Rohrpaßstücken
größerer Länge empfiehlt die Erfindung jedoch, daß die Verschleiß
hülse aus einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Verschleißringe
gebildet ist. Die Verschleißringe weisen zweckmäßigerweise eine Norm
länge auf. In der Ausführungsform mit einer Mehrzahl nebeneinander
angeordneter Verschleißringe ist auch bei langen Rohrpaßstücken ge
währleistet, daß Verformungen des Mantelelementes unter Biege- und
Torsionsmomenten sich nicht auf die Verschleißhülse übertragen. Es
versteht sich, daß bei der Ausführungsform mit einer Mehrzahl neben
einander angeordneter Verschleißringe auch Fluchtungsfehler in der
Rohrführung ausgeglichen werden können.
Die Vorteile der Erfindung sind vor allem darin zu sehen, daß die
Rohrpaßstücke unempfindlich sind gegenüber Biege- und Torsionsmo
menten, die in der angrenzenden Rohrleitung auftreten, sowie unem
pfindlich sind gegenüber Druckschlägen im Fördermedium. In Verbin
dung mit einem Mantelrohr hoher Korrosionsbeständigkeit, insbeson
dere mit einem Mantelelement aus Titan oder einer Titanlegierung,
zeichnet sich das erfindungsgemäße Rohrpaßstück nicht nur durch
eine sehr gute Verschleißfestigkeit, sondern zugleich auch durch eine
sehr hohe Korrosionsbeständigkeit aus. Insbesondere ist es in Rohr
leitungen einsetzbar, in denen feuchte Chlorgase oder chlorionenhaltige
Lösungen gefördert werden. Die vorteilhaften Eigenschaften des er
findungsgemäßen Rohrpaßstückes sind sowohl bei kurzen Rohrsegmen
ten, als auch bei Paßstücken größerer Länge gegeben. Durch Anwen
dung von Verschleißringen normierter Länge sind Rohrpaßstücke be
liebiger Länge kostengünstig herstellbar. Nicht zuletzt zeichnet sich
das erfindungsgemäße Rohrpaßstück auch dadurch aus, daß die sin
terkeramische Verschleißhülse leicht austauschbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zei
gen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Rohrpaßstückes,
Fig. 2 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, ebenfalls im Längs
schnitt.
Das in den Figuren dargestellte Rohrpaßstück ist für gasförmige, so
wie flüssige Fördermedien führende Rohrleitungen geeignet. Das Rohr
paßstück wird vorzugsweise an Stellen eingesetzt, an denen aufgrund
einer erhöhten Strömungsgeschwindigkeit eine besondere Beanspru
chung der Rohrleitung durch Abrasion oder Erosion auftritt. Es ist
als verschleißfestes Rohrsegment vor allem hinter Drosselstellen, wie
beispielsweise Blenden oder Regelarmaturen, einsetzbar. Zum grund
sätzlichen Aufbau des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Rohrpaß
stückes gehören ein druckfestes Mantelelement 1, Rohranschlußelemente 2,
stirnseitige Dichtflächen 3 sowie eine Verschleißhülse 4 aus Sinter
keramik. Die Dichtflächen 3 sind auf dem Mantelelement 1 angeordnet,
das biegesteif ausgebildet ist. Die Verschleißhülse 4 ist mit radialem
Spiel a, sowie mit axialem Spiel b kräftefrei in das Mantelelement 1
eingelegt. In Fig. 1 ist an beiden Stirnseiten jeweils das halbe axi
ale Spiel b/2 der lose in das Mantelelement 1 eingelegten Verschleiß
hülse 4 dargestellt.
In Fig. 1 sind die Flansche 5 der angrenzenden Rohrleitung 6 ange
deutet. Der freie Querschnitt d der Verschleißhülse 4 entspricht dem
Nenndurchmesser D der Rohrleitung 6. Die Flansche 5 der abgehenden
Rohrleitung 6 stellen eine Anschlagfläche für die Verschleißhülse 4
dar und sichern die Verschleißhülse 4 gegen axiale Verschiebung.
Aus Fig. 1 erkennt man fernerhin, daß das axiale Spiel b der in
das Mantelelement 1 lose eingelegten Verschleißhülse 4 Trennfugen 7
bildet. Aufgrund des radialen Spiels a bildet sich zwischen dem Man
telelement 1 und der Verschleißhülse 4 ein Spaltraum 8, der über die
Trennfugen 7 mit dem freien Querschnitt d der Verschleißhülse 4 ver
bunden und dadurch mit dem Fördermedium beaufschlagbar ist. Man
erkennt aus Fig. 1, daß die Verschleißhülse 4 im Mantelelement 1
kräftefrei und druckentlastet angeordnet ist.
Das Mantelelement 1 wird mit dem Fördermedium beaufschlagt. Es muß
daher korrosionsfest sein. Nach bevorzugter Ausführung besteht das
Mantelelement 1 aus einem druckfesten metallischen Stützkörper, der
an der Innenseite 9 mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung ver
sehen ist. In Sonderfällen, insbesondere wenn das Fördermedium
feuchtes Chlorgas oder eine Chlorionen enthaltende Lösung darstellt,
besteht das Mantelelement 1 aus Titan oder einer Titanlegierung.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Mantel
element 1 an der stromabwärts angeordneten Stirnseite eine Anschlag
fläche 10 für die Verschleißhülse 4 auf. Die Verschleißhülse 4 selbst
besteht aus einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Verschleiß
ringe 11, die zweckmäßigerweise eine normierte Länge haben. Die in
Fig. 2 dargestellte Ausführung empfiehlt sich vor allem für Rohrpaß
stücke großer Baulänge. Die Anschlagfläche 10 erleichtert die Mon
tage. Durch die Mehrzahl lose nebeneinander angeordneter Verschleiß
ringe 11 ist fernerhin gewährleistet, daß sich Verformungen des Man
telelementes 1 aufgrund hoher Biegemomente in der Rohrleitung 6 nicht
auf die sinterkeramische Verschleißhülse 4 übertragen.
Claims (6)
1. Rohrpaßstück für gasförmige sowie flüssige Fördermedien führende
Rohrleitungen - mit
druckfestem Mantelelement,
Rohranschlußelementen,
stirnseitigen Dichtflächen,
Verschleißhülse aus Sinterkeramik,
wobei die Verschleißhülse in das Mantelelement eingesetzt ist, da durch gekennzeichnet, daß die Dichtflächen (3) auf dem Mantelelement (1) angeordnet sind und daß die Ver schleißhülse (4) mit radialem Spiel (a) sowie mit axialem Spiel (b) kräftefrei in das Mantelelement eingelegt ist, wobei zwischen dem Mantelelement (1) und der Verschleißhülse (4) ein mit dem freien Querschnitt (d) der Verschleißhülse (4) verbundener und mit dem Fördermedium beaufschlagbarer Spaltraum (8) gebildet ist.
druckfestem Mantelelement,
Rohranschlußelementen,
stirnseitigen Dichtflächen,
Verschleißhülse aus Sinterkeramik,
wobei die Verschleißhülse in das Mantelelement eingesetzt ist, da durch gekennzeichnet, daß die Dichtflächen (3) auf dem Mantelelement (1) angeordnet sind und daß die Ver schleißhülse (4) mit radialem Spiel (a) sowie mit axialem Spiel (b) kräftefrei in das Mantelelement eingelegt ist, wobei zwischen dem Mantelelement (1) und der Verschleißhülse (4) ein mit dem freien Querschnitt (d) der Verschleißhülse (4) verbundener und mit dem Fördermedium beaufschlagbarer Spaltraum (8) gebildet ist.
2. Rohrpaßstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mantelelement (1) einen druckfesten metallischen Stützkörper aufweist,
der an der Innenseite (9) mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung
versehen ist.
3. Rohrpaßstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mantelelement (1) aus Titan oder einer Titanlegierung besteht.
4. Rohrpaßstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das radiale Spiel (a) zwischen Mantelelement (1) und
Verschleißhülse (4) mehr als 0,1 mm beträgt.
5. Rohrpaßstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mantelelement (1) eine Anschlagfläche (10) für die
Verschleißhülse (4) aufweist.
6. Rohrpaßstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verschleißhülse (4) aus einer Mehrzahl neben
einander angeordneter Verschleißringe (11) gebildet ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3702062A DE3702062C1 (de) | 1987-01-24 | 1987-01-24 | Rohrpassstueck |
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ID=6319462
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---|---|---|---|
DE3702062A Expired DE3702062C1 (de) | 1987-01-24 | 1987-01-24 | Rohrpassstueck |
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