DE3700337A1 - Verfahren und vorrichtung zum ionisieren der in einem quistor enthaltenen probensubstanz - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum ionisieren der in einem quistor enthaltenen probensubstanzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ionisieren der in
einem Quistor enthaltenen Probensubstanz durch die Einwir
kung eines Teilchenstrahles.
In dem Buch von Peter H. Dawson: "Quadrupole Mass Spectro
metry and its applications", Amsterdam-Oxford-New York 1976,
ist auf Seite 183 die Möglichkeit erwähnt, die Ionen entwe
der innerhalb der von einem Quistor gebildeten Falle durch
Elektronenbeschuß oder durch Photoionisation zu erzeugen
oder aber von außen zu injizieren. Bei den in diesem Buch
behandelten Ausführungsformen von Quistoranordnungen findet
jedoch ausschließlich die Ionisation der im Quistor enthal
tenen Probensubstanz durch Beschuß mit einem Elektronen
strahl statt. Der Grund mag darin liegen, daß die Energie
von Photonen nicht ausreicht, um durch Einstrahlen von Licht
eine ausreichende Menge der Moleküle der sich im Quistor
enthaltenen Gasmenge anzuregen.
Die allgemein übliche Ionisation der Probensubstanz mittels
eines Elektronenstrahles, wie sie beispielsweise auch in der
EP-OS 01 13 207 beschrieben ist, hat den Nachteil, daß sie
in einem ausgedehnten Volumenbereich der vom Quistor gebil
deten Kammer stattfindet, mit dem Ergebnis, daß die Ionen an
Orten und zu Zeiten sehr verschiedenen elektrischen Poten
tials gebildet werden und daher sehr unterschiedliche An
fangsenergien erhalten. Die dadurch bedingte starke Energie
verteilung beeinträchtigt erheblich das Auflösungsvermögen
des von dem Quistor gebildeten Massenspektrometers. Zwar ist
in der genannten Entgegenhaltung bereits die Maßnahme be
schrieben, das auf die starke Energieverteilung zurückzufüh
rende, begrenzte Auflösungsvermögen dadurch zu verbessern,
daß dem Quistor ein leichtes Stoßgas zum Energieausgleich
zugeführt wird, jedoch wird hierdurch die Empfindlichkeit
der mittels des Quistors durchzuführenden Massenspektrosko
pie beeinträchtigt, so daß eine auf diese Weise erzielbare
Verbesserung des Auflösungsvermögens sehr beschränkt ist.
Außerdem hat das Zuführen eines Gases zum Energieausgleich
weitere Komplikationen bei der Spektroskopie sowie auch
bezüglich des Aufbaues der Meßvorrichtung zur Folge.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das
Auflösungsvermögen der unter Verwendung eines Quistors
durchgeführten Massenspektroskopie zu verbessern.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Substanz dem Quistor als Molekularstrahl zugeführt und
der Teilchenstrahl auf einen sich innerhalb des Quistors
befindenden Abschnitt des Molekularstrahles fokussiert
wird.
Für die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist von
besonderer Bedeutung, daß der zur Ionisation dienende Teil
chenstrahl nicht einfach in die von dem Quistor gebildete
Kammer geleitet wird, die mit der zu untersuchenden Proben
substanz angefüllt ist, sondern daß die Probensubstanz dem
Quistor als Molekularstrahl zugeführt wird und der Teil
chenstrahl auf den Molekularstrahl fokussiert wird. In dem
Molekularstrahl befindet sich die Probensubstanz in hoher
Dichte und es trifft der Teilchenstrahl den Molekularstrahl
wegen der scharfen Fokussierung mit hoher Teilchendichte,
mit dem Ergebnis, daß hier eine sehr wirksame Ionisation der
Probensubstanz stattfindet. Die Anregung auf einem Abschnitt
des Molekularstrahles hat als weiteres Ergebnis, daß die
Anregung in einem räumlich und zeitlich sehr eng begrenzten
Bereich stattfindet, so daß sich alle Teilchen auf dem
gleichen Potential befinden und beim Ionisieren Teilchen
alle im wesentlichen die gleiche Anfangsenergie erhalten.
Die Verteilung der Anfangsenergien ist demnach bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens sehr gering, was zu dem
gewünschten Ergebnis eines sehr hohen Auflösungsvermögens
führt. Damit erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren auf
überraschend einfache Weise eine bedeutende Erhöhung des
Auflösungsvermögens von Quistor-Massenspektrometern.
Wie die vorstehenden Ausführungen erkennen lassen, hängt die
Erhöhung des Auflösungsvermögens davon ab, in welchem Ausmaß
es gelingt, die Anregung auf ein kleines Volumenelement
sowie auch auf eine kurze Zeit zu beschränken, um die Ent
stehung der Ionen auf einen räumlichen und zeitlichen Be
reich möglichst konstanten Potentials zu beschränken. Dabei
wird es darauf ankommen, in einem kleinen Volumen auch die
notwendige Moleküldichte und Teilchendichte zu erzeugen, die
eine Anzahl ionisierter Moleküle der Probensubstanz ergibt,
welche für die Erzeugung eines Ausgangssignales mit einer
für die Auswertung ausreichenden Intensität genügt. So sieht
eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens vor, daß der Teilchenstrahl an der den Molekular
strahl schneidenden Stelle auf einen Durchmesser von etwa
0,1 mm fokussiert wird. Um in dem Molekularstrahl eine
ausreichend hohe Teilchendichte zu haben, kann er als Über
schallstrahl erzeugt werden, dessen Durchmesser an der von
dem Laserstrahl geschnittenen Stelle etwa 0,5 mm beträgt.
Auf diese Weise sind die ionisierten Moleküle auf ein aus
reichend kleines Volumenelement beschränkt. Die Möglichkeit,
einen Molekularstrahl von nur etwa 0,5 mm Durchmesser zu
erzeugen ergibt sich aus der Tatsache, daß die Temperatur in
einem Überschallstrahl nur wenige Kelvin beträgt, so daß die
thermische Bewegung der Moleküle nur äußerst gering ist und
der Strahl nach dem Austritt aus der Düse, durch die ihm
Überschallgeschwindigkeit erteilt wird, keine nennenswerte
Divergenz hat. Trotzdem ist in einem solchen Strahl die
Dichte der Teilchen sehr hoch, so daß innerhalb des Strahles
ein Druck in der Größenordnung von 1 hPa herrschen kann,
auch wenn insgesamt in der Zelle ein Druck herrscht, der im
Bereich von Millipascal liegt.
Wie bereits erwähnt, ist für eine Ionisation mit möglichst
geringer Energieverteilung auch die Zeitdauer der Ionisation
von Bedeutung. Diese Zeitdauer der Ionisation kann sehr kurz
gehalten werden, da sich Teilchenstrahlen sehr gut pulsen
lassen. So sieht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens vor, daß der Teilchenstrahl gepulst ist und seine
Impulse eine Dauer von weniger als 10 ns aufweisen. Dabei
kann auch der Molekularstrahl gepulst sein, so daß in den
Quistor keine unnötig große Menge an Molekülen gelangt, die
durch Vakuumpumpen wieder eliminiert werden müssen. Dabei
wird vorzugsweise die Dauer des Molekularstrahles auf weni
ger als 100 µs beschränkt. Bevorzugt werden Pulszeiten von
etwa 10 bis 50 µs. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß es
keine Schwierigkeiten bedeuten kann, einen Teilchenstrahl
impuls von höchstens 10 ns Dauer zum Auftreten eines Moleku
larstrahlimpulses von mindestens 10 µs Dauer so zu synchro
nisieren, daß der durch diesen Impuls erzeugte Abschnitt
eines Molekularstrahles von dem Teilchenstrahlimpuls voll
getroffen wird. Dabei besteht dann die weitere Möglichkeit,
die Teilchenstrahlimpulse zu der Frequenz des HF-Feldes zu
synchronisieren, das an den Quistor in bekannter Weise
angelegt ist, um die Ionen in der von dem Quistor gebildeten
Falle zu halten bzw. durch Verändern der Amplitude des
HF-Feldes selektiv zu eliminieren. Durch Synchronisieren der
Ionisation zur Frequenz des HF-Feldes erhält man phasenglei
che Ionenpakete, die es gestatten, zum Aufzeichnen des
Massenspektrums das Ausgangssignal des Quistors einer
Fourier-Transformation zu unterwerfen. Damit ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren ähnliche Auswertungsmethoden
durch Fourier-Transformation wie sie bei der Ionen-Cyclo
tron-Resonanz (ICH), Anwendung finden.
Ein Teilchenstrahl kann aus jeder beliebigen Art von Korpus
keln bestehen, die sich zu einem Strahl formen lassen, aber
insbesondere aus Elektronen und Ionen, aber auch aus neutra
len Teilchen und insbesondere Photonen, die auch als Korpus
keln aufgefaßt werden können. So sieht eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung vor, daß als Teilchenstrahl
ein mittels eines Lasers erzeugter Photonenstrahl Verwendung
findet. Dabei läßt sich die Ionisation mittels eines Laser
strahles dadurch besonders wirksam gestalten, daß die Wel
lenlänge des Lasers auf eine Absorptionslinie der anzuregen
den Moleküle abgestimmt wird, so daß infolge der Überein
stimmung der Energie der Laser-Photonen mit der zur Anregung
der Moleküle benötigten Energie eine besonders wirksame
Energieübertragung gewährleistet ist. Gleichzeitig kann auf
diese Weise eine gewisse Selektion bei der Anregung erzielt
werden, was beispielsweise dann von besonderer Bedeutung
ist, wenn der Molekularstrahl unter Verwendung eines Träger
gases gebildet wird, das möglichst keine Anregung erfahren
soll. Für die selektive Anregung ist insbesondere die soge
nannte "resonante Multi-Photonen-Ionisierung" von Vorteil,
bei welcher die Moleküle durch Absorption eines ersten
Photons zunächst in einen Zustand höherer Anregung gebracht,
aber noch nicht ionisiert werden, während erst bei der
Absorption eines oder mehrerer weiterer Photonen der Grenz
wert der Ionisationsenergie überschritten wird und dann die
Ionisierung stattfindet. Dabei ist eine Zwei-Photonen-Ioni
sierung besonders vorteilhaft, weil sie sowohl bezüglich der
Selektivität als auch der Effektivität der Ionisierung ein
Optimum darstellt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die einen
Quistor aufweist. Nach der Erfindung ist der Quistor mit
Einrichtungen zum Erzeugen und Einleiten eines Molekular
strahles und eines den Molekularstrahl kreuzenden Teil
chenstrahles versehen. Dabei sind die Einrichtungen vorteil
haft so ausgebildet, daß der Molekularstrahl und/oder der
Teilchenstrahl senkrecht zur Quistorachse gerichtet ist.
unter "Quistorachse" ist hier die zur Ringelektrode des
Quistors konzentrische Achse zu verstehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet
nicht der Quistor selbst eine vakuumdichte Kammer, sondern
er ist in einer Vakuumkammer angeordnet, in deren Wandungen
sich ein System zum Einleiten und/oder Fokussieren des
Teilchenstrahles und ein Düsensystem zur Erzeugung des
Molekülstrahles befindet. Es genügt dann, in den Quistorwan
dungen, also insbesondere in der Ringelektrode, die nötigen
Öffnungen zum Durchtritt des Molekularstrahles und des
Teilchenstrahles vorzusehen. Auch kann dann beispielsweise
der Anschluß für eine Vakuumpumpe konzentrisch zu dem vom
Düsensystem erzeugten Molekularstrahl angeordnet sein, so
daß die nicht ionisierten, den Quistor verlassenden Teilchen
des Molekularstrahles unmittelbar in die Vakuumpumpe gelan
gen, die kinetische Energie dieser Teilchen also den Pump
vorgang unterstützt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
Einrichtung zum Erzeugen eines Teilchenstrahles von einem
mittels eines Excimer-Laser gepumpten und vorzugsweise mit
einem Frequenzverdoppler versehenen Farbstofflaser gebildet.
Die Anwendung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine
Zwei-Photonen-Ionisierung stattfinden soll, bei welcher die
Photonenenergie auf einen Resonanz-Übergang des zu ionisie
renden Moleküls abgestimmt sein muß, weil es ein derart
gepumpter Farbstofflaser erlaubt, durch Wahl des Farbstoffes
sowie auch durch Frequenzvervielfachung und Mischung in
einem vorgegebenen Bereich einen Laserstrahl mit beliebiger
Wellenlänge zu erzeugen und damit auf den anzuregenden
Resonanzübergang des Moleküls abzustimmen.
Die Verwendung eines Düsensystems zur Erzeugung des Moleku
larstrahles erlaubt auf einfache Weise auch die Erzeugung
von Strahlimpulsen, da es zu diesem Zweck genügt, das Düsen
system mit einer ventilgesteuerten Gaszuführung zu versehen.
Dabei könnte die Düse unmittelbar mit einem gesteuerten
Verschlußkegel versehen sein. In weiterer Ausgestaltung der
Erfindung können dann die bei der erfindungsgemäßen Vorrich
tung vorhandenen Einrichtungen zum Erzeugen und Einleiten
des Molekularstrahles und des Teilchenstrahles mit einer ge
meinsamen Steuereinrichtung zum Tasten des Molekularstrahles
und des Teilchenstrahles in Abhängigkeit von der Frequenz
des HF-Feldes des Quistors gekoppelt sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles einer Vor
richtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher beschrieben und erläutert. Die der Zeichnung und der
Beschreibung zu entnehmenden Merkmale können bei anderen
Ausführungsformen der Erfindung einzeln für sich oder zu
mehreren in beliebiger Kombination Anwendung finden.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ist ein
Quistor, von dem in der Zeichnung nur die Ringelektrode 1
schematisch dargestellt ist, in einer evakuierbaren Kammer 2
angeordnet, die einen Anschluß 3 für eine nicht näher darge
stellte Vakuumpumpe aufweist. Dem Anschluß 3 gegenüberlie
gend befindet sich in der Wand der Kammer 2 eine Laval-Düse
4, die durch einen Ventilkegel 5 verschließbar ist, dessen
Stellung durch eine Ventilsteuerung 6 bestimmt wird. Die
Düse 4 ist mit einem Anschluß 7 für eine nicht näher darge
stellte Gasquelle versehen, von der aus der Düse 4 ein
Gasstrom zugeführt werden kann, der die zu untersuchende
Substanz enthält, gegebenenfalls vermischt mit einem Träger
gas. Die Ringelektrode 1 des Quistors weist mit der Strahl
richtung der Düse 4 fluchtende Öffnungen 8, 9 auf, so daß
ein von der Düse 4 erzeugter Molekularstrahl 10 die von dem
Quistor gebildete Kammer 11 durchdringen und in den Anschluß
3 für die Vakuumpumpe eintreten kann. An der der Düse 4
benachbarten Eintritts-Öffnung 8 der Ringelektrode 1 ist ein
Abstreifer 12 angeordnet.
Die Ringelektrode 1 weist zwei weitere, miteinander fluch
tende Öffnungen 21, 22 auf, die gegenüber den Öffnungen 8, 9
für den Molekularstrahl 10 um 90° versetzt sind, so daß sie
einen zum Weg des Molekularstrahles 10 senkrechten Weg
definieren. Diese beiden Öffnungen erlauben den Durchtritt
eines Laserstrahles 23 durch die von dem Quistor gebildete
Kammer 11 in einer zum Molekularstrahl 10 senkrechten Rich
tung, so daß dieser Laserstrahl 23 den Molekularstrahl 10
schneidet. Der Laserstrahl wird von einem außerhalb der
Kammer 2 angeordneten Farbstofflaser 24 erzeugt und tritt in
die Kammer 2 durch ein in deren Wand angeordnetes Linsensy
stem 25 ein, durch welche der Laserstrahl 23 auf den Moleku
larstrahl 10 fokussiert wird, so daß die gesamte Energie des
Laserstrahles auf den Schnittpunkt 26 mit dem Molekular
strahl 10 konzentriert ist. Der Laserstrahl tritt dann aus
der Kammer 2 durch ein in deren Wand angeordnetes Fenster 27
wieder aus und trifft danach auf einen jenseits des Fensters
angeordneten Energiemesser 28, der eine Überwachung von
Intensität und Querschnittsform des Laserstrahles gestattet.
Bei dem Laser 24 handelt es sich um einen Farbstofflaser mit
Frequenzverdoppler, dem ein Excimer-Laser 29 als Pumplicht
quelle zugeordnet ist.
Der Farbstofflaser 24 ist dazu eingerichtet, Impulse sehr
kurzer Dauer zu erzeugen, deren Lichtwellenlänge durch Wahl
des verwendeten Farbstoffes und Frequenzverdoppelung auf
einen Wert im Bereich zwischen 230 und 640 nm eingestellt
werden kann, was einer Photonenenergie von 5,39 bis 1,94 eV
entspricht. Die Laser-Pulsdauer beträgt bei dem dargestell
ten Ausführungsbeispiel 5 ns. Im Fokus 26 hat der Laser
strahl einen Durchmesser von 0,1 mm. Im Hinblick auf die
Erzeugung von Lichtimpulsen und die nach der Ionisation
erforderlichen Meßvorgänge wird auch der Molekularstrahl
mittels des Ventilkegels 5 und der Ventilsteuerung 6 geta
stet. Es sind dabei Molekularstrahl-Impulse von nur 0,1 ms
Dauer erzielbar. Eine Steuereinrichtung 30 dient dazu, die
Laseranordnung 24, 29 und die Ventilsteuerung 6 so zu syn
chronisieren, daß der Laserstrahl stets einen Abschnitt des
gepulsten Molekularstrahles 10 trifft. Dabei wird vorzugs
weise von einer resonanten 2-Photonen-Ionisation Gebrauch
gemacht. Die Wellenlängen für resonante Multiphotonen-Ioni
sation von Molekülen, die eine aromatische Gruppe aufweisen,
liegen vorwiegend im Bereich zwischen 250 und 290 nm (4,96
bis 4,27 eV). Dabei wird für eine weiche Ionisation eine
Peakleistungs-Dichte des Lasers von 106 W/cm2 benötigt,
während eine harte Ionisation bei etwa 108 W/cm2 statt
findet. Für eine nicht resonante Multiphotonen-Ionisation
wird eine Peakleistungs-Dichte von 5×108 W/cm2 und mehr
benötigt. Der Energiemesser 28 gestattet es, die Peaklei
stungs-Dichte des Laserstrahles festzustellen und danach die
Laseranordnung entsprechend einzustellen. Deshalb ist der
Ausgang des Energiemessers 28 über eine Leitung 31 mit der
Steuereinrichtung 30 verbunden. Endlich erlaubt es die
Steuereinrichtung 30 auch, die Erzeugung des gepulsten
Molekularstrahles und des gepulsten Laserstrahles zur Fre
quenz der HF-Spannung zu synchronisieren, die von einem
HF-Generator 32 über eine Leitung 33 der Ringelektrode 1 des
Quistors zugeführt wird. Dabei ist die Leitung 33 mittels
einer vakuumdichten Durchführung 34 durch die Wandung der
Kammer 2 hindurchgeführt.
Beim Betrieb der vorstehend beschriebenen Vorrichtung wird
durch die Laval-Düse 4 ein Überschall-Molekularstrahl er
zeugt, der wegen der an der Düse 4 auftretenden, starken
Entspannung eine sehr niedrige Temperatur hat, die im Be
reich von 2 bis 3 K liegt. Demgemäß haben die Moleküle im
Strahl eine nur sehr geringe Eigenbewegung, so daß der
Strahl eine sehr geringe Divergenz hat und im Bereich des
Schnittpunktes 26 mit dem Laserstrahl 23 ebenso wie dieser
einen Durchmesser von nur etwa 0,5 mm aufweist. Weiterhin
ist der Druck im Strahl noch relativ hoch und kann in der
Größenordnung von 1 hPa liegen. Wegen der im Molekularstrahl
herrschenden, großen Moleküldichte und der bei einer reso
nanten Zweiphotonen-Ionisation erreichbaren, nahezu
100%igen Ionisation der vom Laserstrahl getroffenen Mole
küle wird trotz der Tatsache, daß die Ionisation in einem
Volumen von nur etwa 0,5 mm Durchmesser stattfindet, eine
für die Bestimmung des Massenspektrums ausreichende Menge an
Ionen erzeugt. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß alle
Ionen aus einem derart kleinen Volumenelement stammen, das
im Zentrum des Quistors gelegen ist, weil in diesem kleinen
Volumenelement das im Quistor herrschende elektrische Feld
praktisch homogen ist, so daß alle Moleküle bei ihrer Ent
stehung dem gleichen Anfangsfeld ausgesetzt sind und daher
auch in ihrem Resonanzverhalten völlig übereinstimmen. Das
gleiche gilt auch bezüglich der sehr kurzen Anregungszeit,
die mit der Dauer des Laserimpulses übereinstimmt und demge
mäß nur etwa 5 ns beträgt. Während dieser Zeit erfährt das
im Quistor herrschende HF-Feld praktisch keine zeitliche
Änderung, so daß auch in dieser Hinsicht alle erzeugten
Ionen den gleichen Anfangsbedingungen unterliegen. Daher
führt das erfindungsgemäße Verfahren, das darin besteht, die
Probensubstanz dem Quistor in Form eines Überschall-Moleku
larstrahles zuzuführen und innerhalb des Quistors durch
einen Laserimpuls zu ionisieren, zu einer bedeutenden Ver
besserung des spektralen Auflösungsvermögens.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht auch noch darin, daß die Ionisation zur Frequenz des
im Quistor erzeugten HF-Feldes synchronisiert werden kann,
so daß auch bei aufeinanderfolgenden Ionisationen die er
zeugten Ionen stets den gleichen Anfangsbedingungen ausge
setzt sind. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, Messungen
zur Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses zu wieder
holen oder aber auch ähnlich wie bei der Ionen-Zyklotron-Re
sonanz phasengleiche Ionenpakete zu erzeugen, welche Signale
liefern, deren Spektralgehalt durch eine Fourier-Transforma
tion bestimmt werden kann.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das ohnehin
nur schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt
ist, sondern dem Fachmann viele Möglichkeiten zur Verfügung
stehen, Quistoranordnungen so auszubilden, daß sie eine
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gestatten.
Claims (15)
1. Verfahren zum Ionisieren der in einem Quistor enthal
tenen Probensubstanz durch die Einwirkung eines Teil
chenstrahles,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Probensubstanz dem Quistor als Molekularstrahl
(10) zugeführt und der Teilchenstrahl (23) auf einen
sich innerhalb des Quistors befindenden Abschnitt des
Molekularstrahles fokussiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teilchenstrahl (23) an der den Molekularstrahl
(10) schneidenden Stelle (26) auf einen Durchmesser
von etwa 0,1 mm fokussiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Molekularstrahl (10) ein Überschallstrahl
verwendet wird, dessen Durchmesser an der von dem
Laserstrahl (23) geschnittenen Stelle (26) etwa 0,5 mm
beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Molekularstrahl (10)
gepulst wird und seine Abschnitte eine Dauer von
weniger als 0,1 ms, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 ms,
aufweisen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Teilchenstrahl (23)
gepulst wird und seine Impulse eine Dauer von weniger
als 10 ns, vorzugsweise von 5 ns, aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Impulse des Teilchenstrahles (23) zur Frequenz des
HF-Feldes des Quistors synchronisiert sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Teilchenstrahl ein
insbesondere mittels eines Lasers erzeugter Photo
nenstrahl verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wellenlänge des Lasers (24, 29) auf eine Absorp
tionslinie der anzuregenden Moleküle abgestimmt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ionisierung als resonante Multi-Photonen-, insbe
sondere als Zwei-Photonen-Ionisierung durchgeführt
wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehende Ansprüche mit einem Quistor, dadurch
gekennzeichnet, daß der Quistor mit Einrichtungen zum
Erzeugen und Einleiten eines Molekülstrahles (10) und
eines den Molekülstrahl kreuzenden Teilchenstrahles
(23) versehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Molekularstrahl (10) und/oder der Teilchen
strahl (23) senkrecht zur Quistorachse gerichtet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Quistor in einer evakuierbaren
Kammer (2) befindet, in deren Wandungen sich ein
System (25) zum Einleiten und/oder Fokussieren des
Teilchenstrahles (23) und ein Düsensystem (4) zur
Erzeugung des Molekularstrahles (10) befindet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Erzeugen
eines Teilchenstrahles von einem mittels eines Exci
mer-Lasers (29) gepumpten und vorzugsweise mit einem
Frequenzverdoppler versehenen Farbstofflaser (24)
gebildet wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Düsensystem (4) mit einer ventilge
steuerten Gaszuführung (4, 6, 7) versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zum Erzeu
gen und Einleiten des Molekularstrahles (10) und des
Teilchenstrahles (23) mit einer gemeinsamen Steuer
einrichtung (30) zum Takten des Molekularstrahles und
des Teilchenstrahles in Abhängigkeit von der Frequenz
des HF-Feldes des Quistors gekoppelt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873700337 DE3700337A1 (de) | 1987-01-08 | 1987-01-08 | Verfahren und vorrichtung zum ionisieren der in einem quistor enthaltenen probensubstanz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873700337 DE3700337A1 (de) | 1987-01-08 | 1987-01-08 | Verfahren und vorrichtung zum ionisieren der in einem quistor enthaltenen probensubstanz |
Publications (1)
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---|---|
DE3700337A1 true DE3700337A1 (de) | 1988-07-21 |
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ID=6318542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE3700337A1 (de) |
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- 1987-01-08 DE DE19873700337 patent/DE3700337A1/de not_active Ceased
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