DE3700267A1 - Verfahren und einrichtung zur reduzierung und raeumlichen begrenzung von exhalationen fluechtiger stoffe aus fluessigen medien - Google Patents

Description

Beschreibung eines Verfahrens und Einrichtung zur Reduzierung und räumlichen Begrenzung von Exhalationen flüchtiger Stoffe aus flüssigen Medien.

Zum Beispiel im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft (Stadtentwässerung) tritt häufig das Problem von Geruch und Werkstoffkorrosion beim Transport von Abwässern auf. Abwässer können flüchtige Bestandteile enthalten, z. B. H₂S, die in der umgebenden Atmosphäre zu einem starken Geruch führen. Die Exhalation flüch­ tiger Stoffe aus Abwässern ist bekanntermaßen dann besonders intensiv, wenn die Abwässer turbulentes Verhalten zeigen. Dieser Sachverhalt tritt sehr markant bei Abstürzen oder der Einmündung von Druckrohrleitungen in weiterführende Kanäle mit Freispiegel zu Tage.

Die an solchen Punkten exhalierten Stoffe werden mit der ebenfalls strömenden Kanalatmosphäre weitertrans­ portiert. Auf diese Weise kann die nachfolgende Luft ständig mit flüchtigen Stoffen befrachtet werden. Diesen Prozeß gilt es zu unterbrechen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, indem Betriebsstellen mit starker Exhalation räumlich isoliert werden und dadurch eine chemische Wechselwirkung zwischen der Gasphase und der Flüssigkeitsphase nur noch auf diesen isolierten Raum beschränkt bleibt.

In den Fig. 1, 2 wird eine solche Anordnung am Bei­ spiel eines Abwasserabsturzes dargestellt.

Der Abwasserzulauf erfolgt in dem Kanal 1 mit seinem Wasserspiegel 2. Der Kanal 1 verfügt über eine Ablauföffnung 3, die mit ihrer Oberkante unter dem Wasserspiegel 2 liegt. Das Abwasser gelangt in den Raum 4 mit dem Wasserspiegel 5. Die Wand 6 des Raumes 4 taucht in den Wasserspiegel 5 ein. Der Wasserablauf erfolgt über die Überlaufschwelle 7 in den Kanal 8.

Bei dem gemäß Fig. 1 und 2 beispielhaft beschriebenen Anwendungsfall bildet der Raum 4 einen gegenüber dem Zulauf und dem Ablauf durch konstruktive Maßnahmen iso­ lierten Luftraum, der von dem Abwasser im unteren Bereich durchströmt wird. Durch diese Anordnung können in dem Raum 4 exhalierte Stoffe nicht mehr an die Umgebung abgeleitet werden. Die Anreicherung in dem Raum 4 mit flüchtigen Stoffen richtet sich nach dem Potential des Abwassers. Die Wechselbeziehung zwischen der Gasphase und der Flüssigphase hinsichtlich Austausch von Stoffen vollzieht sich nach den Grundgesetzen der Chemie.

Die Wirksamkeit dieser Verfahrensweise steigt in dem Maße, wie schadstoffbelastete Gasblasen, die durch turbulente Vorgänge im Wasser auftreten, nicht in den Kanal 8 gelangen.

Claims (2)

1. Verfahren und Einrichtung zur Reduzierung und räumlichen Begrenzung von Exhalationen flüchtiger Stoffe aus flüchtigen Medien, dadurch gekennzeichnet, daß Exhalationsbereiche 4 vorgesehen werden, die von der umgebenden Atmosphäre isoliert sind.

2. Verfahren und Einrichtung wie Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchströmung der Exhala­ tionsbereiche 4 mit dem flüssigen Medium mit Ab­ grenzungen gegen die Atmosphäre durch die Anordnung von Tauchwänden und Überlaufschwellen erzielt wird.