DE3700129A1 - Fluessige sprengstoffmischung und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Fluessige sprengstoffmischung und verfahren zu deren herstellungInfo
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- C06B47/02—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase the components comprising a binary propellant
- C06B47/04—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase the components comprising a binary propellant a component containing a nitrogen oxide or acid thereof
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Description
Die Erfindung betrifft eine flüssige Sprengstoffmischung und
ein Verfahren zu deren Herstellung.
Die US-PS 34 54 438 beschreibt einen festen, nichtfließfähigen
Sprengstoff aus drei Komponenten. Die Druckschrift gibt an, daß
es gefährlich ist, einen Zweikomponenten-Sprengstoff zu verwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anzahl der Komponenten
einer Sprengstoffmischung zu verringern, so daß Fehler
bezüglich des Mischungsverhältnisses und der Art der Bestandteile
vermieden werden. Ferner soll die Gefahr einer Explosion
während des Transports praktisch nicht gegeben sein.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sprengstoffmischung mit
den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 bzw. durch
ein Verfahren zu deren Herstellung gemäß den Merkmalen des
Patentanspruchs 7.
Die erfindungsgemäße Sprengstoffmischung verwendet nur zwei Bestandteile,
so daß praktisch keine Gefahr besteht, daß Stoffbestandteile
verwechselt werden oder ein falsches Mischungsverhältnis
angewandt wird. Bei getrennter Lagerung und getrenntem
Transport der Bestandteile sind diese vollkommen ungefährlich;
das Mischen der flüssigen Bestandteile ist wesentlich einfacher
als die Herstellung eines festen Sprengstoffs.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
übrigen Unteransprüchen.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Sprengstoffmischung
und deren Herstellungsverfahren ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung anhand eines Diagramms, das die Auswahl
der Bestandteile der Sprengstoffmischung erläutert.
Die erfindungsgemäße Zweikomponenten-Sprengstoffmischung verwendet
ein übliches industrielles Lösungsmittel, nämlich Nitroäthan,
das selektiv sensibilisiert wird mit im Handel erhältlicher
Salpetersäure, welche erst am Einsatzort zugemischt wird.
Nitroäthan ist ein industrielles Lösungsmittel, das zu geringen
Kosten in beliebiger Menge zur Verfügung steht. Die physikalischen
Eigenschaften von Nitroäthan sind derart, daß es
zwangsläufig wesentlich sicherer verwendet werden kann
als eine große Anzahl von Lösungsmitteln, die üblicherweise bei
Beschichtungen im Einsatz sind. Beispielsweise liegt die Untergrenze
der Entflammbarkeit bei 3,4 Volumenprozent in Luft, verglichen
mit 0,9%, 1,0% bzw. 2,15% für Methylisobutilketon, Xylol
bzw. Azeton. In gleicher Weise liegt der Flammpunkt (TCC) von
Nitroäthan bei 30,5°C, verglichen mit den Flammpunkten von -9°C,
-4°C und 27°C für Azeton, Methyläthylketon bzw. Xylol.
Der andere Bestandteil der Zwei-Komponentenzusammensetzung ist
eine handelsübliche Salpetersäure, die in gleicher Weise in
großer Menge zu günstigen Kosten ohne weiteres zur Verfügung
steht. Salpetersäure, die sich als Sensibilisierungsmittel für
Nitroäthan erwiesen hat, ist eine wäßrige Säure mit einem
Prozentsatz 60 bis 75% Salpetersäure. Die Salpetersäure als auch
das Nitroäthan können getrennt transportiert und verladen werden,
und zwar praktisch ohne große Vorsichtsmaßnahmen.
Bei der Herstellung von sicheren und gut brauchbaren flüssigen
Sprengstoffmischungen in Form einer fließfähigen Mischung von
Nitroäthan (C₂H₅NO₂) und Salpetersäure (HNO₃) wird erfindungsgemäß
ein Mischungsverhältnis von anhydrierter HNO₃ zu C₂H₅NO₂
im Bereich von 0,839 : 1 und 1,511 : 1 verwendet. Diese Mischungsverhältnisse
können an Ort und Stelle durch selektives Mischen
von C₂H₅NO₂ mit im Handel erhältlicher wäßriger HNO₃ mit einem
Wassergehalt von 25 bis 40% hergestellt werden.
Die wirksamsten Zusammensetzungen ergeben sich, wenn das Verhältnis
von HNO₃ zu C₂H₅NO₂ derart ist, daß das Verbrennungsprodukt
Kohlendioxyd ergibt und nicht Kohlenmonoxyd. Beispielsweise ist
C₂H₅NO₂ + 1,8 HNO₃ → 2 CO₂ + 3,4 H₂O + 1,4 N₂ (1)
Andererseits sind auch Mischungen brauchbar, bei denen das Verhältnis
von HNO₃ zu C₂H₅NO₂ als Verbrennungsprodukt Kohlenmonoxyd
ergibt, also
C₂H₅NO₂ + 1 HNO₃ = 2 CO + 3 H₂O + 1 N₂ (2)
Die Menge an HNO₃ pro 100 Gramm der Sprengstoffmischung, die zu
den Verbrennungsprodukten gemäß der Gleichungen (1) und (2)
führt, kann aus den Kurven der Figur entnommen werden, wenn
die Konzentration der Dichte der Säurelösung bekannt ist.
Wird beispielsweise eine im Handel erhältliche HNO₃-Lösung mit
65% HNO₃ verwendet, dann würde man entweder 69,9 Gramm oder
56,4 Gramm der Lösung mit 30,1 Gramm oder 43,6 Gramm von C₂H₅NO₂
mischen abhängig davon, ob die Mischung ausgewogen ist für die
Bildung von CO₂ oder von CO. Auf CO₂ abgestimmte Sprengstoffmischungen
sind empfindlicher und zeigen höhere Detonationsgeschwindigkeiten
als auf CO abgestimmte Mischungen.
In der Praxis wird erst am Sprengungsort eine entsprechende geeignete
Menge von HNO₃ und C₂H₅NO₂ in einem sauberen Behälter
zur Sprengstoffmischung gemischt. Nitroäthan ist in wäßrigen
Salpetersäurelösungen über einen weiten Temperaturbereich vollkommen
mischbar, solange der Säuregehalt der Lösung zumindest
60% ist. Nitroäthan ist mit HNO₃ bei Konzentrationen unter 58%
Säuregehalt nicht mischbar. Über 75% Säuregehalt führen dazu,
daß die Vorteile der erfindungsgemäßen Mischungen bezüglich der
Sicherheit verlorengehen, da die Empfindlichkeit der Mischungen
drastisch ansteigt.
Ausgewählte Mischungszusammensetzungen, die auf die Bildung von
CO₂ abgestimmt sind, ergeben sich für 5 Säurelösungskonzentrate
wie folgt:
In gleicher Weise ergeben sich spezifische Mischungszusammensetzungen,
abgestimmt auf CO, wie folgt:
Die vorstehenden Ausführungen zeigen die Einfachheit der vorliegenden
Erfindung. Es werden nur zwei Komponenten verwendet,
die für sich relativ unempfindlich sind. Die beiden Komponenten
sind in beliebiger Menge kostengünstig im Handel erhältlich
und einfach zu mischen, so daß weder ein Vertauschen, noch ein
Fehler im Mischungsverhältnis auftreten kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Schritte:
Besorgen von Nitroäthan an einem Ort und Salpetersäure an einem
anderen für Speicherzwecke und Transportieren bzw. Verschiffen
dieser Komponenten getrennt voneinander zu einem Einsatzort,
wo spezielle Mengen jedes Bestandteils gemäß speziellen Verhältnissen
gemischt werden, die in einem Bereich liegen, daß
sich eine insgesamt flüssige und fließende sowie sichere
Exlosionsmischung ergibt.
Claims (10)
1. Vollständig flüssige und fließfähige Sprengstoffzusammensetzung
zur Verwendung und Mischung erst am Einsatzort, gekennzeichnet
durch 28,4 bis 47,18% Nitroäthan gemischt am
Einsatzort mit 52,8% bis 71,6% Salpetersäure, die 25,0 bis
40,05% Wasser enthält.
2. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch 28,4% bis 41,7% Nitroäthan gemischt mit 58,3% bis
71,6% Salpetersäure, die 40,0% Wasser enthält.
3. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch 33,2% bis 47,2% Nitroäthan gemischt mit 52,8% bis
66,8% Salpetersäure, die 25,0% Wasser enthält.
4. Kostengünstiger, stabiler, flüssiger und fließfähiger Sprengstoff,
gekennzeichnet durch 28,4% bis 47,2% flüssiges Nitroäthan
gemischt mit 35,0% bis 50,1% flüssige Salpetersäure
und 13,2% bis 28,6% Wasser, wobei die Salpetersäure Salpetersäureanhydrid
ist und daß Nitroäthan und die Salpetersäure
als getrennte Bestandteile erst am Einsatzort gemischt werden.
5. Sprengstoff nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch 41,7% bis
47,2% Nitroäthan gemischt mit 35,0% bis 39,6% Salpetersäure
und 13,2 bis 23,3% Wasser.
6. Sprengstoff nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch 28,4% bis
33,2% Nitroäthan gemischt mit 42,9% bis 50,1% Salpetersäure
und 16,7% bis 28,6% Wasser.
7. Verfahren zum Herstellen einer fließfähigen Sprengstoffzusammensetzung
aus nur zwei flüssigen Komponenten, gekennzeichnet
durch die Schritte:
- - Auswählen einer ersten flüssigen Komponente, bestehend aus 28,4% bis 41,7% Nitroäthan,
- - Auswählen einer zweiten flüssigen Komponente, bestehend aus 58,3% bis 71,6% Salpetersäure, die 40% Wasser enthält,
- - Mischen der ersten und zweiten flüssigen Komponente für unmittelbaren Gebrauch am Einsatzort und
- - Zünden der gemischten Zweiflüssigkeitskomponenten- Sprengstoffzusammensetzung am Einsatzort durch eine getrennte und eigene Zündung.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß den
Auswahlschritten der Schritt Transportieren und Verladen der
ausgewählten flüssigen Komponenten in getrennten Behältern
zum Einsatzort erfolgt, wo das Mischen stattfindet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mischen bei Umgebungstemperatur erfolgt und gefolgt wird
von dem Schritt Eingießen der gemischten flüssigen Zweikomponenten-
Sprengstoffzusammensetzung in Öffnungen und
Spalten in dem Gelände des Einsatzortes, so daß es in die
Öffnungen und Spalten fließt und diese einnimmt, bevor die
Zündung erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündung nicht durch schock- oder zündungsempfindliche
Mittel erfolgt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US06/778,972 US4634480A (en) | 1985-09-23 | 1985-09-23 | Method of combining liquid explosive compositions for field operations |
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GB (1) | GB2199317B (de) |
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WO2014049017A1 (de) | 2012-09-27 | 2014-04-03 | Wintershall Holding GmbH | Verfahren zum gerichteten fracen einer unterirdischen formation, in die mindestens eine abgelenkte bohrung abgeteuft ist |
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- 1987-01-03 DE DE19873700129 patent/DE3700129A1/de not_active Withdrawn
- 1987-01-06 JP JP62000251A patent/JPS63176386A/ja active Pending
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