Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein schnurloses
Fernsprechsystem.
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In der US-A-4291197 wird ein Beispiel eines schnurlosen
Fernsprechsystems offenbart. Das System weist ein Radiophon
mit einem Funkempfänger einer Empfangsfrequenz f1 und einem
Funksender einer Sendefrequenz f2 sowie eine mit einer
Übertragungsleitung verbundene Funkstation auf. Die Funkstation
weist einen Funksender/-empfänger mit einer Sendefrequenz f1
und einer Empfangsfrequenz f2 auf. Die Funkstation und das
Radiophon führen eine Duplex-Kommunikation aus.
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Bei einem herkömmlichen schnurlosen Fernsprechsystem
ist grundsätzlich nur ein Radiophon mit einer einzelnen
Fernsprechleitung verbunden.
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Wenn mehrere Radiophone verwendet werden, ist es
praktisch, wenn zwischen den Radiophonen eine Kommunikation
ausgeführt werden kann. Weil das jeweilige Radiophon jedoch die
gleiche Sendefrequenz f2 und die gleiche Empfangsfrequenz f1
besitzen, können sie miteinander nicht kommunizieren.
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In der Beschreibung der EP-A-106400 wird eine
Systemkennung in Kommunikationssystemen, wie beispielsweise einem
schnurlosen Fernsprechsystem beschrieben, bei denen von
einer Basisstation in einer vorgegebenen
Nachrichtenübermittlungssequenz auf Nachrichtenübermittlungskanälen
Synchronisierungssignale übertragen werden, um ein
Basisstation-Kennungssignal bereitzustellen.
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In den IEEE Transactions on Vehicular Technology, Bd.
VT-25, November 1976, Seiten 175-186, New York, USA, ist ein
Bericht von A.J.J. Sluyter Jr. mit dem Titel "The role of
Communications Systems in emergency medical services"
veröffentlicht, in dem ein mobiles Land-Kommunikationssystem mit
mehreren mobilen Hochfrequenz (RF) -stationen beschrieben
wird, die jeweils eine gemeinsame Sendefrequenz und eine
gemeinsame Empfangsfrequenz besitzen, so daß sie nicht
miteinander kommunizieren können. Die Kommunikation ist nur
zwischen einer mobilen Station und einer Basisstation entweder
im Duplex-Verfahren (gleichzeitiges Senden und Empfangen)
oder im Halbduplexverfahren (zu einem Zeitpunkt nur in einer
Richtung betreibbar) möglich. Eine mobile Station kann eine
Übertragung von einer Basisstation zu einer anderen
Mobilstation mithören.
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Die vorliegende Erfindung wird in Patentanspruch 1
definiert.
Kurzbeschreibung der Abbildungen
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Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm des Gesamtaufbaus eines
erfindungsgemäßen schnurlosen Fernsprechsystems;
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Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm eines Beispiels einer in
Fig. 1 dargestellten Funkstation;
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Fig. 3 zeigt ein Blockdiagramm eines Beispiels eines in
Fig. 1 dargestellten Radiophons; und
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Fig. 4 zeigt ein Format eines Steuersignals.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
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Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes schnurloses
Fernsprechsystem mit zwei Radiophonen. In Fig. 1 bezeichnen die
Bezugszeichen 1 und 2 gleichartige Radiophone, die jeweils
eine Sende- und eine Empfangsfrequenz f2 bzw. f1 besitzen.
Eine Funkstation 3 weist einen Funksender/empfänger mit
einer Sende- und Empfangsfrequenz f1 bzw. f2 auf und ist mit
einer Fernsprechleitung 4 verbunden. Bei dieser Anordnung
sind die Radiophone 1 und 2 über die Funkstation 3 mit der
Fernsprechleitung 4 verbunden und können über die
Funkstation 3 miteinander kommunizieren.
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Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm eines Beispiels einer in
Fig. 1 dargestellten Funkstation 3. In Fig. 2 bezeichnet das
Bezugszeichen 10 eine Schalterschaltung mit
Eingangsanschlüssen
T1 und T4, Ausgangsanschlüssen T2 und T3 und einem
Steueranschluß T5. Entsprechend einem dem Steueranschluß T5
zugeführten Schaltsteuersignal verbindet die
Schalterschaltung 10 die Anschlüsse T1 und T3, T2 und T4 oder T3 und T4.
Die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse T1 und T2 sind mit
Fernsprechleitungen 11 bzw. 12 verbunden. Die
Fernsprechleitung 11 überträgt ein Eingangssignal zur Schalterschaltung
10, wobei die Fernsprechleitung 12 ein Ausgangssignal von
der Schalterschaltung überträgt. Der Ausgangsanschluß T3 der
Schalterschaltung 10 ist mit einem Eingangsanschluß eines
Senders 13 mit einer Sendefrequenz f1 und der
Eingangsanschluß T4 der Schalterschaltung mit einem Eingangsanschluß
eines Empfängers 14 mit einer Empfangsfrequenz f2 verbunden.
Der Steueranschluß T5 der Schalterschaltung 10 ist mit dem
Ausgangsanschluß einer Steuerschaltung 15 verbunden. Der
Ausgangsanschluß des Senders 13 und ein Ausgangsanschluß des
Empfängers 14 sind mit einer gemeinsamen Antenne 16
verbunden. Der Empfänger 14 ist über eine Steuersignalleitung 17
mit dem Eingangsanschluß der Steuerschaltung 15 verbunden.
Die Steuerschaltung 15 weist vorzugsweise einen
Steuerabschnitt auf, der eine gewöhnliche Funkkanalsteuerung
ausführt und einen Mikroprozessor aufweist.
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Fig. 3 zeigt ein Beispiel der in Fig. 1 dargestellten
Radiophone 1 und 2. In Fig. 3 ist eine Antenne 20 mit dem
Ausgangsanschluß eines Senders 21 mit einer Sendefrequenz f2
sowie mit dem Eingangsanschluß eines Empfängers 22 mit einer
Empfangsfrequenz f1 verbunden. Der Sender 21 hat drei
Eingangsanschlüsse 23, 24 und 25. Der Eingangsanschluß 23
empfängt ein Tonsignal. Der Eingangsanschluß 24 empfängt ein
Rufsignal von einer Drucktaste (nicht dargestellt), die
benutzt wird, wenn ein Radiophon ein anderes ruft. Der
Eingangsanschluß 25 empfängt ein Signal von einem
Wechselsprechschalter (nicht dargestellt). Ein Ausgangsanschluß 26
des Empfängers 22 ist mit einem Telefongerät (nicht
dargestellt) verbunden.
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Fig. 4 zeigt das Format eines zwischen dem Radiophon
und der Funkstation bzw. zwischen Radiophonen übertragenen
Steuersignals. Im einzelnen werden ein Kopfsignal P zum
Einrichten der Synchronisierung zwischen dem Sender und dem
Empfänger, ein Startsignal ST, das den Beginn eines
Datensignals darstellt, und anschließend ein Datensignal D
übertragen. Beim schnurlosen Fernsprechsystem wird ein
Steuersignal, das verschiedene Kommunikationszustände steuert, wie
beispielsweise das Festlegen eines Funkkanals und den Beginn
bzw. Abschluß einer Kommunikation, mit dem in Fig. 4
dargestellten Format übertragen. Im Sender 13 und im Empfänger 14
der Funkstation 3, sowie im Sender 21 und im Empfänger 22
der Radiophone 1 und 2 ist eine Schaltung zum Verarbeiten
des Steuersignals angeordnet.
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Nachstehend wird eine Arbeitsweise des in Fig. 1
dargestellten schnurlosen Fernsprechsystems beschrieben, bei dem
die in Fig. 2 dargestellte Funkstation und das in Fig. 3
dargestellte Radiophon verwendet werden.
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Normalerweise sind die Anschlüsse T1 und T3 sowie die
Anschlüsse T2 und T4 in der Schalterschaltung 10 so
geschaltet, daß die Kommunikation zwischen einem Radiophon und den
Fernsprechleitungen 11 und 12 in der gleichen Weise
ausgeführt werden kann wie bei einem herkömmlichen schnurlosen
Fernsprechsystem. Im einzelnen wird ein Signal, wie
beispielsweise ein Tonsignal oder ein Rufsignal von der
Fernsprechleitung 11, an den Sender 13 übertragen, wird über die
Antenne 16 bei einer Frequenz f1 gesendet, wird über die
Empfangsantenne 20 des in Fig. 3 dargestellten Radiophons
empfangen, wird dem Empfänger 22 zugeführt und erscheint am
Ausgangsanschluß 26. Ein dem Eingangsanschluß 23 des
Radiophons zugeführtes Sendesignal wird über den Sender 21, die
Antenne 20, die Antenne 16 der Funkstation 3, den Empfänger
14 und die Anschlüsse T4 und T2 der Fernsprechleitung 12
zugeführt.
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Nachstehend wird eine Arbeitsweise des schnurlosen
Fernsprechsystems beschrieben, wenn die Kommunikation
zwischen Radiophonen, d. h., zwischen dem Radiophon 1 und dem
Radiophon 2 durchgeführt wird.
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Wenn eine Drucktaste (nicht dargestellt) des in Fig. 1
dargestellten Radiophons 1 gedrückt wird, wird dem
Eingangsanschluß 24 des Senders 21 ein Rufsignal zugeführt.
Das Rufsignal hat das in Fig. 4 dargestellte Format. Der
Sender 21 überträgt anschließend das Rufsignal bei der
Frequenz f2 über die Antenne 20. Das Rufsignal wird durch den
Empfänger 14 über die Antenne 16 der Funkstation 3 (in Fig.
2 dargestellt) empfangen. Der Empfänger 14 dekodiert das
Rufsignal und sendet das dekodierte Signal über die
Steuersignalleitung 17 an die Steuerschaltung 15. Die
Steuerschaltung 15 sendet in Antwort auf das Signal vom
Empfänger 14 ein Schaltsteuersignal an den Steueranschluß T5 der
Steuerschaltung 10. Die Schalterschaltung 10 verbindet in
Antwort auf das ihrem Steueranschluß T5 zugeführte
Steuersignal die Anschlüsse T3 und T4. Dadurch wird zwischen den
Radiophonen 1 und 2 eine Kommunikationsleitung eingerichtet.
Dadurch wird das vom Eingangsanschluß 23 des Radiophons l
zugeführte gesendete Tonsignal über den Sender 21, die
Antenne 20, die Antenne 16 der Funkstation 3, den Empfänger
14, die Anschlüsse T4 und T3, den Sender 13, die Antenne 16,
die Antenne 20 des Radiophons 2 und dessen Empfänger 22 an
das Radiophon 2 gesendet. Die Kommunikation vom Radiophon 2
zum Radiophon 1 wird auf die gleiche Weise durchgeführt.
Weil die Sende- und die Empfangsfrequenz f2 bzw. f1 der
beiden Radiophone 1 und 2 gleich sind, kann die Kommunikation
nicht gleichzeitig, sondern im Halbduplexverfahren
durchgeführt werden. Ein Signal vom Wechselsprechschalter (nicht
dargestellt) zum Ausführen der Halbduplex-Kommunikation wird
den Eingangsanschlüssen 25 der Radiophone 1 und 2 zugeführt,
wodurch eine Ein-Aus-Steuerung der Signalübertragung
durchgeführt wird.
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Wenn die wechselseitige Kommunikation zwischen den
Radiophonen 1 und 2 beendet wird, wird ein Endsignal gesendet.
Beim Feststellen des Endsignals, sendet der Empfänger 14 der
Funkstation 3 ein Signal, das das Ende der Kommunikation
darstellt, an die Steuerschaltung 15. Die Steuerschaltung 15
sendet in Antwort auf das Kommunikations-Endsignal ein
Steuersignal
an den Steueranschluß T5 der Schalterschaltung 10.
Die Schalterschaltung 10 stellt anschließend in Antwort auf
das Schaltsteuersignal einen Normalzustand der Verbindung
zwischen ihren Anschlüssen her (wobei die Anschlüsse T1 und
T3 sowie die Anschlüsse T2 und T4 verbunden sind).
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Es ist wünschenswert, daß in der Steuerschaltung 15 ein
Zeitgeber vorgesehen ist. Selbst wenn der Benutzer vergißt
ein Endsignal zu senden, stellt die Schalterschaltung 10
durch den Zeitgeber nach einer vorgegebenen Zeitdauer
nachdem sie ein Rufsignal empfängt in diesem Fall automatisch
wieder den Normalzustand her.
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Die Steuerschaltung 15 zum Steuern der Schaltung ändert
den Schaltungszustand, nachdem sie ein vorgegebenes Signal
feststellt. Daher unterscheidet sich die Steuerschaltung von
derjenigen eines herkömmlichen Systems nicht.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der
Erfindung weist die Fernsprechleitung ein Vierdrahtsystem auf,
bei dem die Eingangs- und Ausgangsleitungen 11 und 12
unabhängig betrieben werden. Wenn jedoch, wie bei einer
herkömmlichen Fernsprechleitung, eine Hybridschaltung
hinzugefügt wird, kann die Fernsprechleitung ein Zweidrahtsystem
aufweisen.
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Es kann eine Funktion hinzugefügt werden, die die
Kommunikation zwischen Radiophonen zwangsweise unterbricht,
wenn bei einer Halbduplex-Kommunikation ein Rufsignal von
der Fernsprechleitung empfangen wird. Diese Funktion kann
leicht erhalten werden, indem die Schalterschaltung 10 beim
Feststellen eines Rufsignals von der Fernsprechleitung einen
normalen Verbindungszustand zur Fernsprechleitung
wiederherstellt.
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Erfindungsgemäß kann eine Funktion hinzugefügt werden,
die die Kommunikation mit der Fernsprechleitung
vorübergehend aufrechterhält, die die Kommunikation zwischen
Radiophonen ermöglicht und die dann die Fernsprechleitung
zurückverbindet. Ein Verfahren zum Aufrechterhalten der
Fernsprechleitung ist herkömmlich bekannt, weshalb darüber keine
ausführliche Beschreibung erfolgt. Um dieses Verfahren im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kurz zu
erläutern, kann die Schalterschaltung 10 so geschaltet werden,
daß die Kommunikation zwischen den Radiophonen ermöglicht
wird, indem ein Signal von einer Haltetaste festgestellt
wird, wodurch die Kommunikation mit der Fernsprechleitung
gehalten wird.
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Gemäß der vorstehenden Beschreibung kann
erfindungsgemäß die Kommunikation zwischen Radiophonen leicht erreicht
werden, indem bei einem herkömmlichen schnurlosen
Fernsprechsystem eine einfache Schaltung hinzugefügt wird. Eine
Funkschaltung muß nicht modifiziert und die Funkfrequenz muß
nicht erhöht werden, wodurch große Vorteile entstehen.